LIBRARY
Michigan State
University
SPRINGPORT, MICHIGAN
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Citerarifches Zentralblatt
für
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Deutſchland.
Begründet von Friedrich Zarncke.
Herausgegeben
von
Edunuard Zarncke.
56. Jahrgang.
Leipzig,
Eduard Avenarins.
1905.
Literariſ, ches
Zentralblatt
ür Reuifhland,
Bac von Sriedrid Barnke.
Herausgeber Prof. Dr. Ed. Rarnke in Leipzig, Raifer Wilhelmftraße 29.
bk.
Icheint jeden Sonnabend.
Inhalt.
heoſfogie. Reſigionswiſſenſchaft (1)3: Weiß, Die z barung bes Johannes
Arhiv für Reitgtonem: fenigaft. VII. AE d S È
diſoſophie (8): ooet "Die gebeneanffaffuns der griech. Philoſophen.
Niesiwe, Rahgrlaiiene Werte.
file (10): Bertel. Tie —— Weir, The Shaikhs of Morocco.
ehr. Yandl. Berhältn. im Herzogt.
Den: m i Chroni? der Stadt Weißen urg i. B. Aus den Papieren der Familie
on Schleini
ándere und Völkerkunde (13): Unfer Baterland Japan. Ufrup, Unter den
Nad barn des Nordpols.
sinrwifendaften. Mathematiß asi SE u. v.
arbeiten ju einer pflanzengeograph. Karte Deflerreich®. I. Marchis,
Hay an
hS .
iynamique. Wernide, vLehrbuch der Meqanik. 1. D 2. u. 3. Abt. Wi Ki
Aſphab etiſches Zuhaftsverzeichnis.
v RE dé Zoé. A6 need
zb Adelige U. o. 1./4. Heft. (3)
ap. Œ., Unter a Nachbarn d. Yanpi; Ueberſ.
Ha
ratur bie Eufebius 2
Mit der halbmonatlichen Beilage ‚Die Schöne Literatur‘‘.
Verlegt von Eduard Avenarins in Ketpzig, Kindenfirafe 18.
> 1, Januar 1905.
Braunſ w. Wolfenbüttel im 16. Op.
arnat, A., 3 el altchriſtlichen Litte» Piquet,
— — ‚Lieder. Gef. u. Hrsg.
DO. Jahren,
Preis einſchl. Beilage jährl. 4 30.
Medi in (In): Combe, Die Nervofität des Kindes.
Nedis- und Staaiswil — (19): Elgbader, Die Handlungsfähigteit
nat deutfhem bürgerl. Recht. I. BD. EE Dem rlungen vum Ent
Ge eines Heiehe, betr. das Urheberredt. Sombart, den
an De Neal) Lehmann-Ridter, Prüfungen in elettr Zentralen.
zn ée d CN (22): Seriptores sethiopicl. Textus, ed. C.
ossini. Versio. aufia-E prichwörter und Hauffa- Lieder.
Harn di Tie Chror blogit der altchriftlichen Litteratur big Cufebdiue. 2. Bd.
Fumagalli, Chi l'ha detto? Piquet, Notes sur la légende de Dietrich
et la mort d'Alphart. Stabt, — fab Goethe aus.
Aunfwifenfdaft (29): Sp andbuh der Kunft Dud Ia, IL Bimmer.
sionn, Gizilien. L Die Mu — a d eppes? tten. Dentmäler der
Tontunft in Defterreih. XL a
Pädagogik (32): Kotelmann BE,
Ber SL, 13:): Gon weng, Tie Gefährtung der Raturdentmäler.
Nutes sur la légende de Dietrich et la
Alpan 7
Aus den Papieren der Familie von Schleinig. Mit e.
R. Prieze Borbeme:?. von %. v. Zobeltig. (12)
N. Fangieldt. (15.) Unfer Booch SE Grtn (13.) — aothiopici. Tertus. Series altera. Tom. XXII.
Ve — Die Barusſchlacht. 110. Kotelmann. , Chulgeu ——— (32 — Rossini. Versio. (22.
, Die Nervofitär des Kindes. (18.) ehmann — rüfungen in elettrifcen Sombart, W.. Gewwerbereien. 3 Zeie, 21)
— P. Z fe Gefährdung d. Naturdentmäler. (33.) ———— a (.1.) Springer, = Handb. d.Runftgefchichte. III. 7. Aufl.,
nåler der — in Oeſterreich. 1. u. 2. Tl. archis ‚ Thermodyramique. L 16) Gët. umgeark. v. A. Philippi. a
rd. on OW. Adler, O. Keller u. ©. funy. (31) Meyer, Ae" Ehro it d. Stadt Deifenburg 1. 2. (11.) Sieht, Wie fa: Wwoethe aua. (28.)
wein, R., n. A. v. Dayer, SE e einer su Dinfeen ale Voltebilt ungsftarten. Ou.) The Shaikhs of Morocoo in the 16. cen-
mengeogradß, Karte Defterreia:®. 1. (15 — BE ba.
ater., $., Die — nad deutid. Deh r
yerl. Redt. 1.
chi l'ha detto? 4.
agalli, G. Edis.
ver Ò , Tie zebensonffaffung —— Sue
Nachaelafiene Werte. (Werte JI, 10.) (9.
£ändliche Berbältn. im Segen Braun.
en? Wolfenbüttel im In. Jahrh 1.)
eth, A., Bemerkungen zum — eines Ge⸗
A bett. das Urheberreast 3c. (20.)
WC T. CA
10
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weit. ‚ Die GER des Sana
Wernide, Lehrbuch ber d ebonit 1. Zi. 3. Ma (16.)
Zimmermann, DI. %., Sizilien. I (30.)
Aierctg die Beilage Die (Ane Literatur‘ fe, 1.
Theologie. Religionswiſſenſchaft.
ës Johs., Die Offenbarung desn Johannes. Ein Beitr
' Literatur- und Religionegeschichte. Göttingen, 1908.
ndenhoeck & Ruprecht. (164 S. Gr. 8.) æ 4, 80
chungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen
staments, hrsg. v. Wilh. Boussetu Herm. Gunkel. 3. Heft.
jie vorliegende Ilnterfuchung des befannten Gelehrten,
ver modernen Theologie auf dem Gebiete der Reih-
3-Forjchung fo fruchtbare Anregungen gegeben hat,
Ht, Durch einen Beitrag zur Löfung des literarifchen
[8 Der Apofalypje das Antereffe an ber literarischen
dDiefes geheimnisvollen Buches wach zu halten. Eie
tt folgende Anidhauung von der Entftehung des Buches:
>r 2. Hälfte der fechziger Jahre hat der Fleinafiatifche
ıne3 (nad einer Andeutung des Verf. S. 155 Anm.
resbyter Johannes) eine Apofalypje verfaßt, die „ohne
bejtimmte Beitverhältniffe veranlaßt zu fein, die alten
gungen des Herrn nur wiederholte”. Bu ihr gehörten
folgende Stüde: 1, 4-6, 9-19. 2—5. 6. 7. 9. 12,
. 13, 11—18. 14, 1—5. 20, 1—10, 11—15. 21,
22, 3—5. 22, 8 fg. (mit Auswahl); diefe ergeben
Zat ein wohlabgerundetes Ganze, in dem alle wid-
Buntfte der urdriftlihen Zutunftshoffnung enthalten
"Zeen Bahre 70 Hat dann ein Jude unter dem Eindrud
lagerung Jeruſalems durch die Römer alte apofalyp-
ine: und Bifionen gejfammelt, die ihm auf die gegen-
SPrijis Bezug zu haben und ihrer Erfüllung entgegen
ı Tchienen. Wir finden dieje jüdiiche Upofalypfe in den
O. 11, 1-13. 12, 1-6, 14—17. 13, 1—7.
». 21, 4—27. € ift das Budh, das nad 10, 2,
c Herausgeber verfhlungen Dot und aus dem er
1
wiederum prophezeit”. Diefer Herausgeber endlich hat zur
Bett de3 Domitian, in dem für ihn die Weisfagung „des
8. Raiferd, der doch einer von den Sieben ift,” erfüllt war,
damals ald die chriftlihe Gemeinde in die hödhfte Bedrängnis
und Erregung geriet, die alte Johannes-Üpofalypfe und bie
obengenannte jüdische Apofalypje, Durch eigene Zugaben, Tert:
verbindungen und Erklärungen verbunden und erweitert,
herausgegeben, die Apofalypie des N. Zeit. Die beherr-
Ihende Ubficht des Herausgeberd war eine durchaus felbftlofe,
praktische: e3 galt die alte Sohanned-Upofalypfe ber og,
welt zu erhalten und hamit zugleich ihre teilmeife, rein. bald
zu erwartende vollfiändige Erfüllung zu zeigen, um dadurd)
die Chriften aufs nahe Ende vorzubereiten und ihnen in
diefer Ueberzeugung Kraft und Ausdauer zu geben. Da3
find in Kürze die wichtigften Ergebnifje der gründlichen, fharf:
finnigen, gut fundierten Unterjuhung. Der Berf. ift fid ber
Echwierigfeiten und des bypothetifchen Charafterd derjelben
fowopl im Einzelnen wie im Ganzen wohl bewußt, bejonders
der Annahme, dap die Zohannes-Apolalypje noch bei Leb-
zeiten deg Berf. von einem andern herausgegeben worden
ift. Uber wer wird bei der vorliegenden Frage ohne zum
Teil recht fühne HYypotheien ausfommen ? Jedenfalls gibt
Weiß einen Lölungsverfuch, der feiner Haren, geichlofjenen
Anfhauung wegen allgemeines Snterefje verlangen Tonn und
eingehendes Studium verdient, ehe man Über ihn aburteilt.
Er jtellt daher billigerweiie die Forderung: „Widerlegt werden
ı fann eine folhe durd Nahempfindung entftandene Reton-
jtruftion nit durch einzelne Einwendungen, fondern nur
durch eine geichloffene Seiamtanjhauung, die durch größere
Hingabe und befieren Geichmad der meinigen überlegen ift.”
Uber auch der, der von Schritt zu Schritt bei der Lektüre
Sragezeichen an den Rand machen muß, wird das Buch mit
2
3 — 1905. 1. — Literarifdes Bentralblatt — 1. Sanua. — 4
berzlicher Dankbarkeit für die reihen Anregungen durchlefen. , Haufen vertreten: „Zwei NRecdtsriten bei den Hebräern“
Solche gibt auch der einen Rüdblid wie Ausblid enthaltene | (Rönigsfalbung und Miantelüberwerfen), den wir Hoffentlid
Schlufabichnitt, der eine geichloffene Anfhauung über die | als Abjchlagszahlung betrachten fünnen. Doh gehört auh `
ganze johanneifche Frage und Literatur zur Erwägung Stellt, | Nöldete’3 Heine Zufammenftelung „7 Brunnen“ hierher,
intereffant vor allem deshalb, weil die Möglichkeit feitgehalten | die für den im Titel genannten Namen Unalogien aus
wird, daß das Evangelium (ebenfalls eine Redaktionsarbeit | diverfen Punkten der femitiihen Welt beibringt. Altiran
und zwar des Verf. des Echlußkapitels), die Briefe und die | ift mit einem engliihen Aufiag Louis Gray’3 bedadt `
Apokalypfe aus demjelben Gemeindekreife ftammen. Cine ! »The double nature of the Iranian archangels«, der für
Erklärung der ganzen Upofalypje gibt übrigens Johs. Weiß | die genannten Erzengel außer der fpäteren, rein fpiritualen
im laufenden Jahrgang der Chriftlihen Welt. G. N. Natur auch eine frühere, materielle nadmweif. Am reid-
—— — —— —— éf] ften ift, wie zu erwarten war, Athelas vertreten. L. Jar—
Archiv für Religionswissenschaft. Unter Mitredaktion von nelt gilt in feinen E hy potheses Sons
H. Usener, H. Oldenberg, C. Bezold, K. Th. Preusz. hgb. v. | the position of women in ancient religione eine dankens⸗
Albr. Dieterich u. Thomas Achelis. VII. Bd. 1./4. Heft. | werte Zuſammenſtellung der Behandlung der Geſchlechter im
Leipzig, 1904. Teubner. (IV, 544 8. Gr. 8. mit 38 Fig. u. | Kult ber Mittelmeerländer (bei. Griechenland), au der mit
1 Taf.) #4 16. nicyten auf Matriarhat und Synaikofratie geid;lofien werden
Die Anlage und Bujammenjegung des vorliegenden | dürfe. Karo unterrichtet uns vol und anjtaulih (Su
Bandes (des eren nad) der Reform der Beitfchrift) bezeugt | ftrationen find beigegeben) über „altkretiihe Kultſtätten“:
in erfreulichder Weife die Energie und Umficht der Leitung, | diktäiiche Grotte, fnoifiihe Kapelle vim. Es find Dodnter,
fowie da3 intenfive ntereffe und die Leiftungsfraft der | effante Refultate: jymbolifcher Gottesdienit, ohne Prieiter und
Mitarbeiter; möge auch das dritte, zum Gedeihen einer | Tempel, wenig verändert innerhalb einer taufendjährigen
Beitichrift notwendige nicht außsbleiben, die rege Teilnahme a freilich ift die Deutung der Denkmäler oft
des lejenden Publitumg. Die Ausgabe ift diesmal in zei tiſch. Zu einem ſcharfen Zweikampf zwiſchen
Teilen erfolgt, jede an Umfang gwei Heften entiprechend, | Ro,“ ce und Stengel bot das Problem der Poüs Ep-
doch fol in der Zukunft die traditionelle Vierteilung beibe- | dowog Veranlafjung; eine Einigung wird faum möglid) fein,
halten werden. Nun, vieleicht würden auh andere auber denm | da die Methode der Gegner vericieden ijt. „Etymologifce
Ref. mit dem diesjährigen Syftem gang zufrieden fein; doh | Beiträge” hat Ofthoff beigefteuert, zunädit zur Deutung
nun zum Inhalt! Eröffnet wird der Band durch ein pro: | de3 Mameng Priapos (»pri-hapos«, vorn den Phallos tra
grammartiged Vorwort des erften Herausgebers, das die | gend), problematiih, wie das nicht anders möglich ift.
Biele und Wege der neugeftalteten Zeitichrift angibt; fie | Mehr philologifher Art ift das „Dankfopfer an Asklepios“
laffen fih durd die drei Stihwörter: „Philologie, Ethno- | von Wünfch, religionsgefchichtliche Notizen zu Herodas IV,
logie, Theologie” kurz und präzis kennzeichnen. Jedes Heft | in der Reihenfolge, wie fie die Interpretation an die Hand
zerfällt in drei Abteilungen; die erite bringt wiffenichaftliche | gibt. Hierher gehört auh Reigenfteind „Zum Asclepius
„Abhandlungen“, die zweite „Berichte” über den Fortichritt | des Pfeudo-Apulejus“: der Nachweis, daß das Schlußgebet die
der einzelnen Bmeige der Religionswiffenfchaft, die dritte | Ueberfegung des im Papyrus Mimant erhaltenen griechijhen
gelegentlihe „Mitteilungen und Hinweife”. Won der erften | Originals bietet. Das Nefultat ift einleuchtend, die fol
fogleich; die zweite, die als ein für die Verfafler mühfeliges, | genden u. E. nichts fördernden ägyptologifchen Wuseinander-
für die Benuger bequemes und arbeitiparendes Hilfd- und ! fegungen fpinnen eine Idee des Verf. weiter, von der
DOrientierungsmittel befonders danfenswert ift, bietet im vor» | hoffentlih ein andermal. Die römische Religion ift nur
liegenden Band Berichte über Aegypten (Wiedemann), Afiyro- | einmal vertreten, aber gut: durch Wifjfomas „Anfänge
babylonien (Bezold), Indien (Oldenberg), Indonefien (Zuyn- | des römischen Larenfultes”, eine Iehrreihe Auseinander—
bol), Afrika (Ankermann) und Amerifa (Preuß); wie man Ä fegung mit Samter und der Geelenkulttheorie. — Wieder
jieht,- ift die Arbeit in be allereriten Hände gelegt. | reicher ift das frühe Chrijtentum bedacht. „Saframentlicdes
Unter den Mitteilungen der dritten Abteilung wird die | im Neuen Teftament“ behandelt Holtzmann, Har und an
Duhn’iche über den kretifchen Earfophag aus Hagia Triada ! regend, fade daß in den Urteilen von dem „gefunden
nit dem größten Dank aufgenommen werden, wegen der ! Trieb” der fatramentlofen jüdischen Religion und der „In
Wichtigkeit des Tenkmals für unfere Kenntnis der möyfe- | feftion* durch das Saframent weit mehr eine gewifle ton-
nilchen Beltattungsbräuche. | feffionelle Boreingenommenheit fpricht al3 das objektive Er»
Aber die Hauptjache ift doch die erfte Abteilung mit ' falfen einer Hiftorifhen Notwendigkeit. Küliher („Die
ihren felbjtändigen wiffenfchaftlichen Gaben. Eingeführt wird ! geiftlihen Ehen in der alten Kirche”) opponiert gegen bie
De durch einen fchönen Aufiag Ufeners über „Mythologie“, | Uchelis’she Auffaffung der virgines subintroductae, indem
der dem Begriff der genannten Wifjenichaft vom religiond- | er das Element der Keufchheitsprobe betont. Deißmann
theoretifchen Standpuntt gerecht zu werden fucht; ich muß | gibt Ergänzungen zum „angeblichen Evangelienfragment aus
mich notgedrungen fu faffen, auch bedarf der Auffap, | Rairo”, deſſen Sdentifizierung er indefjen aufgibt. End
der die Kooperation von Philologie, Ethnologie und Theo: | lich unterfuht Radermader im „St. Pholas“ die Legende
logie trefflich fymbolifiert, nicht erft einer Empfehlung. | diefed Heiligen auf ihre antiten Elemente hin, leider ohne
Demjelben Gelehrten gehört die vergleichend religionggefchicht- | greifbares Refultat, da einleuchtende antike Parallelen nit
lihe Abhandlung „Heilige Handlung” an, die in pannender | beizubringen find.
Weile das Wejen des religiöfen Ritus und feine Einwirkung Seitab von der Haffifch-europäifchen Heerftraße führen
auf die Cage erörtert. Den Ieteren Gefichtspunft hält na- | nur drei Auffäte Die Religion der Kefchi-Indianer (in
mentlich da3 dritte Kapitel, „Slions Fal” ein, folen wir | Zentralamerifa) ftelt Sapper dar in einem fehr anregenden
wirklich glauben, die Sage vom Krieg um Sion Habe fid | auf Autopfie beruhenden Verfuh. Von der Verfolgung
aus einem deiphifchen Sühnritus entwidelt? Mir fcheinen die | de Buddhismus durch Wu Tfung (9. Jahrh.) handelt
angeführten Tatfachen auch einer anderen Deutung fähig. — | de Groot in einem englifch gefchriebenen Auffag. Mitten
Aegypten, Babylon und Amdien find diesmal Teer ausge- | in die Gegenwart hinein führt ung endlih Beders Pan:
gangen; Wltisrael ift durch einen Auffag von I. Well: | islamismus, und fo ift e3 denn fein Wunder, daß bei
5 — 1905. M1. — Literarifhes Bentralblatt — 1. Xanmar. — 6
einer Lektüre die Objektivität verjagt. Nicht daß der Berf. | StimmenausMaria-Laacd. Kathol. Blätter. Jahrg. 1904. 10. Heft.
ınd bange machte, im Gegenteil; aber gerade darum lernt
nan eine Bervegung ernft nehmen, die durch ein gemein:
ıme3 religiöjed8 Zentrum und eine gemeinfame, durch Die
teligion geweihte Kulturfprache zufammengehalten wird.
uropa hat dereinft beides gehabt und beides aufgegeben;
m Semeinbefig der Haffifchen Bildung und Kultur wird
nuh jhon gierig herumgenagt; nun gibt eë faum noch ein
uropa mehr, mit der Vorfilbe „Pan-" pflegen wir nur
eilbegriffe zu verbinden. Den technifchen Vorjprung find
ir gleichfalls im Begriff an den Orient abzutreten, 3. T.
fchieht e8 bereits. Doch wir fchweifen ja von der Wiflen-
aft ab. Nicht fo ganz: „im Archiv, deifen wiflenfchaft-
be Biele international find, ift jelbjtverftändlich die eng-
che, franzöfiiche, italienifhe und neugriediihe Sprade
ben der beutjchen gleichberechtigt" (S. 3). Da3 Latein
dt; auch felbitverftändlich ? li.
hin für Reformationdgefhichte. Terte u. Unterfuhungen. Hrg.
on W. Friedendburg. 2. Jahrg. 1. Heft. Berlin, Schwetichte
. Sohn.
Snb.: E. Schäfer, Die älteſte InſtruktionenSammlung d. fpan.
uiſition. I. — P. Tſchackert, Neue Unterſuchungen ũb. Auguſtana⸗
idſchtiften. — O. Clemen, Die Luteriſch Strebkatz. (108 S. 8.)
alte Glaube. Eov.-luther. Bemeindeblatt f. die gebildeten Stände.
rsg. v. W. Gußmann. 6. Jahrg. Rr. 10. Lpz., Wallmann.
Inh.: F. Bard, Tröſtet, tröſtet mein Volk! — R. Guerrier,
um nennt ſich unſere Kirche lutheriſch? — Skalsky, Evange⸗
es aus u. über Deſterreich — A. Petzold, Aus Briefen von
rer an Meyer. — B. Huhn, Bon der Weltausftellung in
Louis. 3.
sem. evang.-luther. Kirdhenzeitung. Begr. von Chr. E. Lut»
tdt. Mr. 51. Leipzig, Dörffling u. Frante.
Inb.: Die lepte Predigt am Jordan. — L. Seidel, Was
n wir tun, daf die Kandestiche Boltakirche werde? I. — Zwange-
erung zugiebender Qutheraner und Reformierter zugunften der
iſchen ee II. — Rob einmal Bereindluiheraner und
neine Zutberifibe Konferenz.
ntfhrift für Gotteödienft und kirhlihe Hunn, Hrög. von $.
ritta u. 3.Smend. 9. Jahrg. Nr.12. Göttingen, Bandenhoed
Rupredht. Ä
nh.: Löfkhhorn, Ein Adventlied in lateinifhem Bewande —
:t, Die Gebhardt - Audftellung im Berliner Künftlerhbaus. —
auer, Weber den Einzelbecher beim jüdifchen Mahle. — Spitta-
1 Burgdorf. — Diehl, Aus der Gefchichte der Chori musici.
— Köftlin, Au ein Jubiläum. — leet, Eindrüde vom
(ent, Leben in London. — Lafh, Das Ehriftushild in der
i.
nael. Hr3g. von Herm. L. Strad. 20. Jahrg. 6. Heft. Berlin,
fl. Zeirfchriftenverein. `
b.: ©. Hönnide, jüdifhe Stimmen über das „Wefen deg
ims“. (Schl.) — Ein konfırvatıver Rabtiner über den modernen
glauben. — Wider Berleumdung der Judenmiffion in Paläftina.
ifi Drient. Hrög. von Lepfiusd. V. 11. Heft. Berlin,
8 der Deutiden Drient-Wijfion.
.: Eine Miffionsreife nah Balöil. — U. Harnad, Aus
— Dief.. Armenifhe Boltslieder, — Liparit, Die Kurden
rmenier. — Ghriftopbilod, Die Jeboviten. — Dazu:
m Chrifi. Orient. Nr. 7 u. 8: Chriſtophilos, Ruſſiſche
fängnıfle- — Derf., Leidendgefhichte eined Etundiften.
ntenblatt. Hıda. von R. Emde u. M. Fifcher. 37. Jahrg.
. - Bremen Schünemann.
- PM. (en, Die mit Tränen fäen, merden mit Freuden
- Baentib, Entfiehung, Art und Gefhihte des israeli.
tonotbrismud. VI. — Tb. Ahelid, Das religiöfe Welt-
er Klafiiker. II. — 8. König, Selbfiverantwortlid. — Gott.
Sucdeenten — A Urbain, Pro patria! — Beilage:
dò Bifhyof. — Bom Freidenter-Kongreß in Rom. — Aus der
EEE Ee
Freiburg i. Br., Herder.
Inh.: A. Baumgartner, dë Jubelfeier der unbefleckten Em⸗
pfängnis. 8. Dezember. — M. Meſchler, unſere liebe Frau pen
guten Rat. — HPeſch, die neuzeitliche Entwicklung im Handwerk.
— J. Braun, ein verſchwundener Kirchenſchatz des 14. Jahrh. (Schl.)
— E. Wasmann, das Rätſel des Lebens. Eine entwicklungsphyſio⸗
logiſche Studie. (Schl) — C. A. Kneller, die Begleitfeſte der
Beihnacht.
Die Studierſtube. Theologiſche und kirchliche Monatſchrift. Hrsabr.
Jul. Boehmer. 2. Jabrg. 12. Heft. Stuttgart, Greiner & Pfeiffer.
Inh.: Blau, Neuteſtamentl. Seelſorgerbilder. (Schl.) — Kuhnke,
Das Charatteriſtiſche der chriſtl. Religion. — Meinhold, Die
religionsgeſchichtl. Methode. — Maurus, Experimentelle Pſychologie.
— Paſig, die ev. Kirche u. das ev. Kirchenjahr. — Konferenz Ein⸗
drücke. — Meyer u. Rieks, Zur Schulaufſicht der Geiſtlichen. —
Scheurlen, Fritz Lienharde Schriften. — Parerga. — Knodt,
Weihnacht u. Jahresſchluß.
Die hriftlihe Welt. Hrög. v. W. Rade. 19. Jahrg. Nr. 50/51.
Marburg i. $.
Snh.: (50.) Im Himmel gefchriebene Namen. — Johl. Weiß,
die Offenbarung did Johannes. 30) Auferftebung und Gericht. —
Traub, Leben-Jrfu-kiteratur. — B. Weiß, Pauluspredigten (Dryan«
der). — (51.) Stimmen der Båter: U. Comenius. — 8. Middel,
Fin Notruf an die hitorifh Gebild:ten unter den Chriften. — Johè.
Weiß, Die Offenbarung des Johannes. 31) Das neue Jerufalem. —
Weibnacdhtepredigt. — Schiele, Bom Werden dreier Denter, Fichte,
Schelling, Schleiermacher.
Zeitſchrift für kath. Theologie. 29. Jahrg. 1. Heft. Innsbruck, Rauch.
Snb.: H. 3. Eladder, Hebr. 1,1—-5. 10. — St. v. Dunin:
Borkowſtki, Methodolog. Vorfragen z. urchriſtl. Berfaffungsgeich. 2.
— F. Schmid, Die Einführung der chriſtl. Taufe. — M. Son:
mann, Studien über Ulrih von Etraßburg. 1. — R. v. Noftig-
Riened, Zu den Brevierlektionen der Papfte Euariftod u. Aleranderl.
— 1 iert, Gine volt. Handfwrift der Acta Archelai. — B.
Duhr, noch einige Aktenſtücke A, 50/9 Streite im 16. Jahrh. — De rf.,
Eine fommentierte Ausgabe des angebl. v. Raymann verfağten Pro-
cessus juridicus contra sagas. — ©. Haidadher, Rede des Ne-
forıus uber Hevr. 3, 1 überliefert unter dem Namen des hi. Chry
joftomue. — 9. Stiglmayr, Aus der Nera der bayer. Aufllärung
unter Montgelas.
Ahilofophie.
Gomperz, Heinr., Die Lebensauffassung der griech. Philo-
sophen und das Ideal der inneren Freiheit. Zwölf gemein-
verständl. Vorlesungen, mit Anhang zum Verständnis der
Mystiker. Jena, 1904. Diederichs. (VI, 322 8. Gr.8.) #8;
geb. € 10.
Sn vorliegendem Werte, welches, aus zwölf an ber Uni-
verfität Bern gehaltenen Vorlefungen hervorgegangen, dies
jelbe Form des Vortrags beibehalten hat, wird der Verfud
gemacht, die verjchiedenen Syiteme ber wifjenichaftlichen
rbl der Griechen von einem gemeinfamen Grundprinzip
aus zufammenzufaflen und darzuftellen. Der beicheidene
Wunich des Verf., daß feine Arbeit „den Bachgenofjen und
vielleicht mehr noch einem weiteren Kreife einige Anregung
zu gewähren imitande fein werde", wird fich ficherlich er-
füllen, weil Dag, was er bietet, da e3 durchweg auf jelb-
jtändigem Forihen und Denken beruht, nicht nur recht
mannigfaltige Anregung gewähren, jondern auch den mit
dem Gegenjtande fhon vertrauten Lefern willlommene För-
derung bringen fann. (Eë ift wohl da3 erfte Mal, daß,
wie Dier gejchieht, eine philofophiihe Entwidlungsgejchichte
der griehiichen Ethit von einem einheitlichen Grundprinzip
aus unternommen worden ift, und zwar beftimmt der Berf.
dies die ganze Entwidlung der Sittenfehre beherrichende
Prinzip als das „deal der inneren Freiheit”, deren Begriff
von dem Gefichtöpuntt ausgeführt wird, Daß damit „das
jedweder Weltanfhauung zugrunde liegende Streben nad)
7 — 1905. M1. — Literarifhes Bentralblatt — 1. Januar. — 8
Erlöfung zum Uuedrud tomme“. Die griehifhe Ethik
fordert nun feiner Unfiht nah, im Gegenfag zu der (im
Sinne der Religion gemeinten) „Fremderlöſung“ d. h.
der Erlöſung durch eine vom Menſchen verſchiedene Weſen⸗
heit, die „Selbſterlöſung“, durch welche die innere Freiheit
als Unabhängigkeit von jedem äußeren Schidjal zuſtande
komme. Von dieſem Standpunkt aus ſucht er alſo die
Lebensauffaſſung der griechiſchen Ethiker zu verſtehen, wie
ſie durch Heraklit vorbereitet, von Sokrates begründet, durch
die Sokratiker Antiſthenes, Ariſtipp und Platon fortgebildet,
in der Stoa vollendet, in Epikur und Pyrrhon verfallen ſei
und dann in Plotin einen bedeutſamen Nachklang gefunden
habe. Die Stoa, in welcher allerdings, nach dem Vorgang
der Kyniker, die Idee der ſittlichen Freiheit aufs Maß—
gebendſte hervortritt, iſt ihm der Höhepunkt der griechiſchen
Ethik. Er weiſt dieſer letzteren überhaupt aber in der
Geiſteskultur der Hellenen die Stellung an, daß ihr Frei—⸗
heitsideal zwiſchen dem ariſtokratiſchen Ideal des Maßes
als des harmoniſchen Lebens und dem Volksideal der Heilig—
keit ein Mittleres bilde, das jenen beiden mehr populären
Ideen gegenüber als ein Reues und Fremdes auftrete. Den
Verlauf derſelben aber teilt er in vier Perioden, deren erſte
bis zum Ausgang des fünften Jahrhunderts v. Chr. reicht,
die Periode der Vorläufer, in welcher einerſeits mehr oder
weniger aphoriſtiſche Bemerkungen, andererſeits Anſätze zu
einer allgemeinen ethiſch-politiſchen Spekulation auftreten,
jenes bei Pythagoras, Empedokles, Heraklit, Anaxagoras,
Demokrit; dieſes bei den ſog. Sophiſten. Die zweite Peri-
ode, die Blütezeit ethiſchen Denkens, umfaßt das Wirken
des Sokrates und die ſieben Syſteme der Sokratiker, welche
ſich in zwei Gruppen, dem Unterſchied der Generationen ent—
ſprechend, bringen laſſen; ſie reicht bis etwa 300 v. Chr.
Die dritte Periode, die bis in das erſte Jahrhundert
v. Chr. gerechnet werden kann, iſt die der Epigonen; die
vierte bedeutet den endgültigen Sieg der mit Plato einge»
tretenen orphilch-pythagoreifchen Unterftrömung. Diefe fegt
ſich bis zum Abſchluß des ganzen nicht⸗-chriſtlichen Denkens
und bis zur Auflöſung der letzten Philoſophenſchule, der
Akademie von Athen im Jahre b29 fort. Ueberall hat ©.
mit Geſchick und Scharfſinn die Fäden verfolgt, welche die
Syſteme ihrer logiſchen wie zeitlichen Abfolge nach mitein—
ander verknüpfen, wobei er die Hauptpunkte treffend hervor⸗
hebt; ebenſo verſteht er es, von der wiſſenſchaftlichen Per⸗
ſönlichkeit der Gründer aus deren Schuldoktrin zu entwickeln,
aber auf die Einwirkungen, welche das politiſche und kul—⸗
turelle Leben der Nation von außen her auf die Ausge—
ſtaltung der ethiſchen Lehren geübt hat, geht er faſt gar
nicht ein. Von den drei großen Meiſtern der zweiten Pe—
riode hat er dem eigentlichen Vater der griechiſchen Ethik
Sokrates eine eingehende Studie gewidmet, welche eine
wohlgelungene Charakteriſtik des Mannes und ſeiner ſo
überaus fruchtbaren Tätigkeit behufs der Erregung philos
ſophiſchen Denkens bei ſeinen Schülern und der Unterſuchung
der verſchiedenſten beſonders ſittlicher Begriffe enthält; auch
die Behandlung der Ethik Platons wird als die Syntheſe
ſokratiſcher Grundlagen mit der orphiſch-pythagoreiſchen Ae,
bensanſicht einerſeits, andrerſeits dem perſönlichen Ariſtokra—
tismus des Philoſophen treffend gekennzeichnet; allein das
letzte Glied der gewaltigen Trias, Ariſtoteles, kommt bei
unſerm Verf. ſehr zu kurz, indem er ihn, welcher doch die
Sittenlehre des griechiſchen Intellektualismus auf ihre Höhe
gebracht hat (man denke nur an das letzte Buch der Ni-
komachiſchen Ethik und ganz beſonders an deſſen ſiebentes
Kapitel, welches, möge die Ausführung auch lückenhaft
und einſeitig ſein, dem Beſten, was die philoſophiſche
Literatur Griechenlands uns bewahrt hat, an die Seite
geſetzt werden muß), Platos größten Schüler, die „Ver—
nunft“ dieſer Schule, wie ihn Plato ſelbſt genannt haben
ſoll, mit einigen durchaus anfechtbaren Bemerkungen in der
letzten Vorleſung „über ben Verfall uſw. ber Ethik“ ab
fertigt. Die Kyniker dagegen und die Kyrenaiker, zumal
die letzteren, in welchen beiden Schulen der Gedanke bei
Freiheitsſtrebens allerdings machtvoll hervortritt, werden in
feinſinniger Weiſe geſchildert, wie auch die wohldurchdachte
Darſtellung der ethiſchen Seite des Stoicismus, der ja“
nicht minder den Freiheits- und wenn man ben Ausdruck
gelten laſſen will, den bei den Griechen freilich wenig ge
hörten Erlöſungsgedanken op bie Spitze ſtellt, gleichfallz
näherer Beachtung und eingehendem Studium empfohlen zu
werden verdient, obwohl man dem Urteil des Verf., daß die
ſtoiſche Ethik den Höhepunkt der geſamten wiſſenſchaftlichen
Sittenlehre der Griechen ausmache, ſchon um deswillen nicht
beiſtimmen kann, weil die theoretiſch-metaphyſiſche Grundlage
derſelben, der pantheiſtiſche Fatalismus, ſtreng genommen
jedwede Sittlichkeit ausſchließt, ſo daß man ſagen muß, die
Stoiker ſeien im Widerſpruch mit ihrem eigenen Grund—
prinzip zur Aufſtellung ſittlicher Gedanken gekommen. Nach—
dem dann dem Epikureismus und der Skepfis kürzere Dar—
ſtellungen, dem Neuplatonismus eine eingehendere Beſpre—
chung ſeiner Geneſis wie ſeines Inhalts gewidmet worden
iſt, in welcher G. mit Recht den trotz der Einwirkung ori⸗
entaliſcher Elemente griechiſchen Charakter der Philoſophie
Plotins betont, glaubt er noch einmal fein Ideal ber m
neren Freiheit als das im ganzen Verlauf der ethiſchen
Wiſſenſchaft der Griechen „entſchieden und unerſchütterlich“
herrſchend gebliebene Prinzip hervorheben zu müſſen. Dem
gegenüber ſei aber doch daran erinnert, daß die „innere
Freiheit“, deren Begriff allerdings ſchon bei Sokrates ganz
deutlich hervortritt, eine bloße Negation iſt, die einer poſi⸗
tiven Ergänzung bedarf. Dasfelbe gilt von der „Erlöfung",
ein in der guten Beit bei den Hellenen, wenn man von den
Myfterien und fonftigen Geheimfulten abfieht, ohnehin nur
fparfam gebrauchter Begriff. In der wiflenfchaftlichen Ethil
Hebt al3 pofitiver WUusdrud für das zu gemwinnende Lebens
ziel faft immer und überall die Cubdämonie- feft. Aud da?
fann niht zugeftanden werden, daß die GSittlichkeitslehrer,
welche feit Sokrates die Eudämonie auf das rechte Handeln
begründeten („gut und glüdlich zufammen wird der Menid,
wie es in ber fchönen Elegie des Ariftoteles an Eudemus
in bezug auf Sotrates heißt), fi dabei auf die „Selbit-
erlöfung” befchränkt hätten. Vielmehr haben fie, indem fie
mit der Religion den Dualismus von göttliher Mat und
menfchlihem Können, beziehungsmeije Nichtlönnen, feithielten,
das Moment der „Fremderlöfung” keineswegs ausgeichloffen,
welches ©. auszuhalten fuht. Hat nicht Sokrates im
Sterben dem A3klepios ein Hahnenopfer zu bringen aufge
tragen, weil ber Gott ihn von dem Leidwejen ber irdilchen
Sriftenz geheilt habe; hat nicht Plato gelehrt, daß ber
große Dämon der Liebe, alfo eine überirdifche Potenz und
nicht da3 Naturell des Menichen allein, ihn durch die Dio
fektit zu feiner himmlischen Heimat zurüdzuführen habe, und
hat nicht Ariftoteles, nad) Dante der Meifter der Wifjenden,
ohne alle mythifche Hülle das allgemeine Lebensprinzip der
Welt, den göttlichen Nous, zu dem von fremd her (Ivoader)
über den Menfchen kommenden Urfprung der wiffenfhaft
fihen und fittlichen Erhebung gemaht? Solche Unerten-
nung des Dualismus von Gott und Welt bei ben Griechen,
die fih auch von andern Ethifern anführen ließen, verträgt
Héi nicht mit dem von ©. vertretenen Sag, dap bei den
Sriechen die „Selbfterlöfung“ überall der fittlichen Freiheit
den Weg bahne. Bei aller fonftigen Anerkennung des Ber
' dienftlihen in der Leiftung des Verf. mug alfo dagegen
9 — 1905. M 1. — Literarifhes Zentralblatt — 1. Januar. — 10
Proteft eingelegt werden. Wenn endlich berjelbe im Un.
hang „zum Werftändnis der Mioftiker”, welcher eine Reihe
artiger Bemerkungen über diefe Dentweije beibringt, bie,
jeldbe gegen die „bebingungslofe Geringihäßung us
Schwärmerei” in Shug nimmt, fo darf man dabei dod
nt vergeffen, wohin diefe Bhaethons-Krantheit, wenn fie
wie bei den Indern geſchehen ift, fonfequent durchgeführt
wird, fHlieblih führt, nämlich in den heillofen Ke des
bubbhiftifchen Nirvana. C.
Nietzsche, Friedrich, Nachgelassene Werke. Aus den Jahren
1872/73 und 1875/76. Zweite, Ke neu gestaltete Ausgabe.
1. und 2. Tausend. Leipzig, 1 G Naumann. (VI,
528 S. Gr. 8.) #9; geb. #1
Nietzsches Werke. Zweite — Band X.
Band der zweiten Abteilung.)
Der geichidte Hrögbr. des neunten Bandes Ernft Holzer
bat im Berein mit Auguft Horneffer auch diefen Band der
nadgelafjenen Schriften Niepiches in ganz neuer Geftalt
herausgegeben. Er enthält Schriften, Entwürfe, Skizzen,
bingeworfene Gedanlen aus den Jahren 1872—76 und
bringt außerordentlich wertvolles Material zur Kenntnis
Niegfches. Um gleich den Gefamteindrud ded Ganzen vor-
wegzunehmen, man fieht, daß Niebiche fich fpäter gar nicht
fo wefentlich verändert hat, er ift nur einfeitiger, fchroffer,
ärmer geworden. Je beffer wir den jungen Niegiche fennen
lernen, defto mehr ftaunen wir über die Kraft und Gewandtheit,
die edle Haltung diejes unerjchrodenen Steigerd, der ung
emporziebt zu immer neuen Aug- und Umbliden, deffen ang-
voller Sprache wir entzüdt laufchen, auch wo fie und vom Wirt-
lien abführt und uns bloße Luftichlöffer vorgaufelt, und dejto
mehr erfüllt ung tiefer Schmerz, wenn wir fehen, wie diejer
Steiger immer engbrünftiger und furzatmiger wird, wie er
zulegt nicht mehr fpridht, fondern nur abgerifjene Säge
beifer Heraugichreit.. Diefe Empfindungen werden immer
wieder rege bei der Leltüre eine3 von den zufammenhängenden
Auflägen aus Niegfches Jugendzeit, wie der Dier mitgeteilte:
„Die Philofophie im tragifchen Zeitalter der Griechen”, der
leider audy Fragment geblieben ift. &3 ift ja Nießiche immer
fhwer geworden, zujammenhängend zu fchreiben; feine Ge-
danken, oft genug blitartige Einfälle, beherrichten ihn mehr,
als er fie. Aber wo e3 ihm gelang, die ungejtümen Scharen
zu Disciplinieren und in geordneten Reihen aufmarfjchieren
zu lafjen, wie in der erwähnten Abhandlung, da bat die
Darftelung einen fo großen Bug, dab wir e3 nicht genug
bedauern können, daß ihm dies fo felten und fpäter nie
mehr gelang. Wie viel Niegfche die vorjokratiihen PHilo-
jophen beichäftigt haben, und wie fih gerade bei beer
Beihäftigung die Keime entwidelten, au8 denen die Saat
feiner fpäteren Lehren auffproßte, zeigen die ©. 93—237
mitgeteilten Gedanken und Entwürfe. — Die folgenden Frags
mente bilden Ergänzungen zu den „Unzeitgemäßen“. Bon
befonderer Bedeutung find Hier erftend Die ziemlich umfang-
reichen Gedanken und. Entwürfe zu der Beratung: „Wir
Philologen” und zweitens die Gedanken über Richard Wagner
in Bayreuth. E83 werden hier zum erjtenmal vollitändig
die Sedanten Niegihes aus dem Januar 1874, als Dog
Bayreuther Unternehmen zu fcheitern fchien, mitgeteilt. Nießfche
begann mit der größten Kälte der Betrachtung zu unterjuchen,
weshalb das Unternehmen mißlungen fei. Der Hrögbr.
bemerft dazu: „Ein Monolog, der deutlich) zeigt, weld
fchwere Bedenken ihm Wagners Kunft einflößte, und welche
Opfer diefe Freundfhaft von feiner intellektuellen Rechenichaft
beifchte. Noch ift Wagner niht überwunden, aber alle Ge-
danten contra Wagner find dënn da.” —À.
(Zweiter
Geſchichte.
Bartels, Ed., Die Varusschlacht m. deren EES
Hamburg, 1904. Mauke Söhne. (67 S. 8.) 4 1, 80.
Der Berf. jucht die alte Frage befonbera vom Stand»
punkt feiner genauen Lolallenntnis aus zu löfen. Varus’
Sommerlager befand fih nad ihm nahe an der porta West-
falica, fein Rüdmarjch geſchah durchs Wiehegebirge bis Bares
nau, wo er mit Sondermühlen, Mommien u. a. bie Ratas
ftrophe annimmt. Doch nimmt er diefe Dertlichkeit weniger
wegen der dort gemachten Yunde augufteifher Münzen in
Anfpruh (S. 54), jondern die Entiheidung ergibt fi ihm
aus dem Charakter der dortigen fumpfreichen Gegend, aus
„den paludes als fiheren Merkmalen, die von den Schrift-
ftellern bezeugt find”. Dieſes iſt aber die ſchwache Seite
ſeiner Deduktion. Bekanntlich haben wir zwei Schlacht⸗
berichte, den rhetoriſch aufgeputzten des Florus und Velleius
einerſeits, den ſachlich nüchternen des Caſſius Dio anderer⸗
ſeits. Nun betont der Verf. (S. 21) mit Recht, daß Dios
Bericht den Vorzug verdient. Wo ie nun don Sümpfen
die Rede? Nur bei jenen anderen rhetorischen Hiftorikern,
für die die Begriffe Germanien und Sümpfe eben zufammen
gehören (vgl. Tac. Germ. c. 5): bei Dio aber (dieg wird
viel zu wenig berüdjichtigt) ift in der Erzählung des Zuges
und ber Glodt nur von Bergen und Wäldern, einmal
auh vom Brüdenfchlagen, aber nirgends von GSümpfen
die Rede! Weiter mup Ref. betonen, daß man nicht
einen Rüdmarih nah Castra Vetera, fondern nah dem
feit 5 n. Chr. beftehenden dauernden rechtörheinifchen Winter:
lager (Bell. 2, 105; Dio 56, 18, 2) (wohl Haltern?) ing
Auge faffen und danad) den Bug des Barus anjegen müßte.
Hat der Verf. alfo auch fein Hauptziel wohl nicht erreicht,
jo zeugt feine Schrift bod von umfichtiger, erniter Arbeit
und im übrigen methodifcher Borjcjung und ift nigtig und
erfreulich zu leſen. . R.
Weir, T. H., The Shaikhs of Morocce in the XVIth century.
With prefaco by J. Robertson. Edinburg, 1904. Morton.
(XLV1I, 316 S. 8. mit Karte.)
Nach dem biographiſchen Werte (Dauhat an nåšir) deg
Ibn “Aslar und einigen anderen marokkaniſchen Chroniken
erzählt der Verf. die Geſchichte des Landes im 10. (16. n.
Chr.) Jahrh., den Übergang der Herrſchaft von den Wat—⸗
taſiden zu ben Scerifen und deren Geihichte bis zu der
befannten Schladht von Ulcazar oder Madjäzin, wo außer
zwei einheimifchen Prätendenten au König Sebaftian von
Bortugal und unfer Gewährsmann Jon “Astar am 4. Aug.
1578 fielen. Das Wert will keine Hiftorifche Unterfugung
fein, jondern ein Gemälde maroffanijcher lislamiſcher, orien⸗
taliſcher) Denkweiſe und Praxis. Die naive Sprache und
ſchmuckloſe Darſtellung des Ibn Askar wird moglichſt bei⸗
behalten; durch die zahlreichen Skoticismen wird das eigen⸗
tümliche Kolorit noch verſtärkt. Ton und Inhalt erinnern
nicht ſelten an die ‚„Nouvelles asiatiques‘ des Grafen Go⸗
bineau, obwohl dort wahre Begebenheiten, bier freie Er-
findung eines tiefen Renners des orientalifchen Beiftes vor-
liegt. Die Einleitung jpricht über Koran, Tradition und
das Wefen der islamischen up. der unfer EChronift und
feine Helden ergeben waren. Werner hat James NRobertfon,
der Gladgower Orientalift, dag Buh mit einigen febr per,
ftändigen Worten eingeführt. Cine Rartenftizze Hilft uns
bie Creigniffe verfolgen. Der Stein der maroflanifchen
Gefhide ift neuerdings fo ftar? ing Rolen getommen, daß
an ein Uufhalten nicht mehr zu denken ift, wenn auch ber
enticheidende Fal noh lange ausftehen tann. Unter biefen
Umftänden wird mander, dem das ne ZER unb
11 — 1905. M 1. — Literariſches Zentralblatt. — 1. Januar. — 12
die ſcherifiſche Majeſtät im übrigen gleichgültig ſind, gern
zu dieſem Werke greifen, um aus der Vergangenheit die
Gegenwart verſtehen zu lernen. K. Vollers,
Hehr, Guſtav, Ländliche Berhåltniffe im Herzogtum Brann:
ſchweig⸗ «Wolfenbüttel im 16. Jahrhundert. Nah Akten des
berzoglich lüneburgifchen Landeshuuptarhivd zu Wolfenbüttel und
des Stadtarchive zu Braunfchmweig. amt und Leipzig, 1903.
Hahn. (X, 119 ©. Gr. 8) #4 2, 50
Quellen u. Darftellungen zur —T SES
Hiftor. Bercin für Itederradfen. BD d.
Obwohl durh Wittih8 Wert sch Srundherrichaft in
Nordweitdeutichland“ die ländliche Verfafjung Niederjachjens
in ihren wejentlichen Zügen aufgeklärt worden ift, jo bleibt
neben ihm doh noh Raum für Iohnende monographiiche
Unterfuchungen. Eine folcye bietet der Berf. in der vorlie
genden Schrift, indem er auf Grund gedrudter Quellen,
namentlich aber nach Alten des Wolfenbütteler Yandeshaupt-
archiv und des Braunjchweiger Stadtardhivg eine eingehende
Daritelung der Berhältniffe im Herzogtum Braunfchweig-
Wolfenbüttel im 16. Jahrh. liefert. Sowohl über die joziale
Drganijation und die Wirtfchaft der einzelnen Klafjen wie
über die landesherrliche Politik erfahren wir viel intereffantes.
Lehrreich ift 3. B. die Schilderung ded Gebraudg, den die
Landesregierung von den Organen der ländlichen Gemeinden
für ihre ftaatfichen Bwede maht. Ganz befondere Aufmerk-
famkeit verdient die Darlegung des Verhalten der Stadt
Braunfchweig gegenüber den landesherrlichen Reformbeitre-
bungen (vgl. namentlid S. 41 und 108): die fürftliche
PVolitit gegenüber den Städten des 16. Jahrh.3 erfährt hier
eine einleuchtende Rechtfertigung. Um ein paar tleine Defi»
berien zu äußern, fo bemerkt Dehr (S. 85), daß „Die Gemeinde
die Dorfhirten anftellte”. E83 wäre jedoch von Jntereffe,
zu erfahren, ob die DBorfhirten von der Gemeinde unmittelbar
oder nur vom Bauermeifter angenommen worden find (vgl.
Wittih ©. 129). S. 89 meint Dehr, dab fih Hinfichtlich
bes Amtes der Bauermeifter Rüdichlüffe aus den jpäteren
Quellen gewinnen ließen. Hier muß man doh vorfichtig
fein. Denn wenn 3. B. die Beitimmung begegnet, daß von
zwei Bauermeiftern der eine Adermann, der andere Flöter
fein fole, fo kann eine foldhe doch erft in einer Beit ents
ftanden fein, in der die Köter in einen wahrnehmbaren
Gegeniag zu den Bauern getreten waren; fie wird alfo nicht
fonderlich alt fein. Allerdings fann fie, nad) den auf ©. 51
gegebenen Mitteilungen über das Unmwadfen der Klafje der
Köter, au dem 16. Jahrhundert wohl ftammen. Der Berf.
der Haffiichen „Hannoverichen Berfafjungs- und Verwaltungs.
aeichichte” Heißt nicht Meyer, jondern Meier (vgl. zu diejem
Wert übrigens Gött. Gel. Anz. 1901, ©. 364 fg.). Nach
Dehrs Schrift ift in derjelben Sammlung eine teilmweije dies
felbe Landichaft betreffende Arbeit von Joh. Merkel über
„den Kampf des Fremdrechtes mit dem einheimischen Rechte
in Braunfchweig-Lüneburg” erichienen, auf die ih an anderm
Orte zurüdfomme. Da ich Hier die Einführung des fremden
Rechtes zu erwähnen Habe, fo trage ich zu meiner in Jahrg.
1904, Nr. 7, Sp. 221 d. Bl. veröffentlichten Anzeige des
Urkundenbuchs von Hameln nad), daß Sedel in feinen „Bei
trägen zur Gejchichte beider Nechte im Mittelalter" (Tübingen
1898) beachtendwerte Ergänzungen zu demfelben bringt.
G. v. Below.
Meyer, Dr. Chr., Chroni? der Stadt Weigenburg 1. B. Münden,
1904. Eilbfiverlag. (IV, 686. Gr RB
Diefe Heine Schrift tann als — Beitrag zur
deutſchen Städtegeſchichte angeſehen werden. In dem Stadt⸗
archiv der alten einſtigen römiſchen Militärkolonie Weißenburg
am limes rhaetieus, welche in einer Urkunde Ludwigs des
Hrsgb. v.
Deutſchen vom 14. Juni 867 als Konigshof bezeichnet
wird, ſpäter Reichsdomäne ward und nach mancherlei wechſel⸗
vollen Schickſalen im Laufe der Jahrhunderte ſeine Reichs⸗
freiheit durch Anfall an Kurbayern (1801) verlor, hat ſich
die Chronik des Lokalhiſtorikers Johann Alexander Doederlein
(geb. 1675 + 1745) in einer gleichzeitigen Ubfchrift erhalten,
welche die Jahre 790—1700 umfaßt. Weil die Edition
in Neihhard3 „Beiträgen zur Hiftorie des Frankenlandes“
II. Zeit (Erlangen 1762) äußerft fehlerhaft und die Ausgabe
heute fehr felten geworden ift, bringt der Hrögbr. dieje ftadt-
geichichtlich wertvolle Chronik nebit dem kurzen ſummariſchen
Bericht von der Belagerung der Stadt (1647) vollitändig
und fritid zum Ubdrud. WBeigefügt find noch 4 urkundliche
Beilagen und der Tert der in Weißenburg eingeführten
Firhenordnung von 1528 (eine Folge ber 1524 in Weißen
burg eingetretenen Kirchenreformation).
Aus den Papieren der Familie von Schleinig. Mit einer Bor
SE von Fedor v. Zobeltig. Berlin, 1906. Zrewenpt,
GIL An e 8.) .4 8; geb. Æ 10.
E3 kann gewiß nur mit Freuden begrüßt werben, wenn
Yamilien, deren Mitglieder an Staatdaltionen beteiligt ge
melen find, ihre Arhive öffnen und deren Altenftüde zu
allgemeiner Kenntnis bringen. Freilich wird: der rechte de
winn nur dann erzielt werden können, wenn die Publifation
in völlig fachverftändige Hände gelegt wird. Gerade an
diefem Erfordernis fcheint e8 ung aber bei dem vorliegen.
den Buche etwas zu mangeln. Der ungenannte Berf. ift
gewiß ein gebilbeter Mann, aber er ift iher kein Hiftorifer
bon Fach, denn ein folder würde fein Material anders ge
ftaltet und fein Subjeft mehr im Hintergrunde gehalten
haben. Das Budh zerfällt in zwei Teile. Der erfte if
Nühle von Lilienfiern gewidmet, defjen Stieftochter einen
Scleinig geheiratet hat, und deffen Papiere fo an diefe
Familie gelangt find. Mühle wor en ganz befonderer Typus
eines preußischen Offiziers, der in mannigfadhen Beziehungen
an Moltke erinnert, und. der noch immer nit den Bio
graphen gefunden hat, den er oië Bildner der preußiichen
Armee verdient. Er war von feltener Bieljeitigfeit, Philos
foph, Wegyptologe, PhHyliker, Mathematiter, Militär, und
jtand mit allen geiftigen Koryphäen feiner Beit in Beziehung.
So konnte denn der Berf. eine ganze Unzahl interefjanter
Briefe mitteilen, auf die wir um fo mehr hinmweijen möchten,
al3 fie von den entiprehenden Fahmännern in diefem: Buche
faum gejucht werden dürften. Man findet bier, um von
anderen zu fchweigen, Briefe von Heinrich von Kleift, Goethe,
Müffling, Karl Uuguft von Weimar, Scharnhorst, Blücher,
Gneifenau, 4.W. von Schlegel, Shelling, Radowig, Bettina
von Arnim. Der zweite Teil führt die Ueberichrift: Bug
Gedächmis Kaiſer Wilhelms des Großen. Dieſer iſt, wie
bekannt, ein beſonderer Gönner des ſpäteren Hausminiſters
Grafen von Schleinitz geweſen, gegen welchen Bismardck ſeinen
Groll auch noch in ſeinen „Erinnerungen“ zum Ausdrucd
bringt. Das veranlaßt den Verf. zu weitläufiger Aus—⸗
einanderſetzung mit dem Bismarckiſchen Buche und zu einem
Plaidoyer zu gunſten von Schleinitz und auch der Kaiſerin
Auguſta, das, wenn ihm auch vielfach Recht gegeben werden
mub, zuweilen eiwas ermudend wirtn. zumal hier der Berf.
urkundliche Belege nicht beibringt. Weniger befannt find die
Beziehungen, in welchen der Prinz von Preußen und der jpätere
König zu dem älteren Schleinig, ber als Regierungspräf-
dent in Trier geftorben ift, geftanden hat. Die Flucht be
Prinzen im Jahre 1848 ift unter der Hilfe von Schlanih
zu ftande gefommen und ihre Darftellung durch ben Berf.
liefert eine ganze Zahl bisher unbelannter und doc hody
intereffanter Tatfahen. Namentlich fpiegelt fich aber hier
e ww"
13 — 1005. 31. — Biterarifges Bentralblatt — 1. Januar. — 14
die Perfönlichkeit des Prinzen in einer für Melen Höchft
vorteilhaften Weife wieder, in ihrer fchlichten Natürlichkeit,
mit ihrer nie vergeflenden Dankbarkeit für geleiftete Dienfte.
Bud Hier werden bisher ungedrudte Vriefe des Kaifers,
der Raijerin, bes Kronprinzen, des Fürften von Hohenzollern
mitgeteilt, jo daß wir alles in allem genommen dem Berf.
doch fir fein warm geichriebenes Buch dankbar zu fein haben.
er und Mitteilungen ded germanifhen Rationalmufeumd.
Jahrg. 1904. 3. Heft. Rürnberg, Selbfiverlag.
Inh.: A. une Eine A von Holzfänitt-Borträts
der gun von Mailand. — Stegmann, die Holzmöbel des
Germaniihen Mufeums. 7. — a. B. Bredt, zu $. ©. Beham.
Korreſpondenzblatt des Geſamtvereins d. deutſchen Geſch.u. Altert.⸗
Bereine. Red.: B. Bailleu. 52. Jahrg. Nr. 12. Berlin, Mittlet & S.
Inh.: Hauptverſammlung des Geſamtvereins in Danzig. Bortrag
des Schulrats Dr. Damus, Danzig in Geſchichte und Kunſt. —
O. Krell u. E. Anthes, Bur Frage der römifchen Heizungen.
Neues Laufipgifches Magazin. Hrög. von R. Jet. 80. Ban.
Börlig, Zzihafhel in Komm.
Iuh.: Arrad, Die Betenntniffe der Jahre 1438—1487. — ©.
Uhlig, Die Gtadtbibliotbet gu Kamenz — Gößgen, Lieder und
Reime aus der Laufig (Kirhip. Dubraude). — v. Sommerfeld, Der
en dv. Et. Pererdkirhhe in Görlig im 15. Jahrh. (Mit 1 Taf.) —
R. Jecht, Kurzer Wegweiſer durch d. Geſchichte d. Oberlaufigifchen
Seielic. d. Wiffenidh. au Görlip von 1779—1904. (Mit 9 Bildern
der Stifter u. Präfidenten.) — H. Schmidt, Der Wall u. die Burg
auf dem Hutberge in Schönau a. d. Eigen. (Mit 1 Taf) — Wen-
diſche Sprichwörter. — v. Eommerfeld, Die ne ae
Bedeutung d. Gt. Peterd- u. Paulefirhe zu Görlig. — Th. Etod,
Ueberfiht über die ländl. Schöppenbüdher d. fähl. u. preuß. Ober-
laufig. —R. Reedon, Beiträge 3. Gcfchichte d. Baugner Onmnafiums.
— N. Jeht, Die drei Börliper Münghäufer u. ihre Bewohner. —
@. Uhlig, Beitrag d Schhichte d. Franziekanertlofterd zu St. Anna
in Kamenz. — 2b. Diftel, Aus ungedrudten Briefen Petichles in
Yaugen und Bräves in Kamenz. (Zum Oybin. Blide in Napoleons
Arbeitögimmer zu Baugen. Kamenz.)
Ränder- und Hölkerkunde,
Unfer Beterland Japan. Ein Duellenbuch, gefchrteben von —
Hrögb. v. Alfred Stead. Neudrud. Leipzig, 1904. E. A. See-
mann. (XXVI, 763 ©. Or 8. mit 1 Tab.) Æ 6.
Punt aneinander gereiht werden hier von einer großen
Reihe einbeimilcher Kenner die verichiedenartigiten Seiten
dB modernen Japan in 28 der Ausführung wie dem Werte
nad) fehr ungleichen Kapiteln nebft einem umfangreichen An-
nge mit Nftenftüden und Statiftilen zur Uufflärung des
endlandes behandelt. Wei jeder einzelnen Arbeit ift der
Berf., bez. das Minifterium, in welchem fie hergeftellt ift,
nambaft gemadt. Der Wert al3 Nachfchlagebud wird leider
beeinträchtigt durd das Fehlen eines für folche Werte unent-
betrligen Sadjregifters, für welches die zwar ausführlichen,
aber nicht immer zutreffend gewählten Eingelangaben des
Smäaltöverzeichnifles einen nur notbürftigen Erfa gewähren.
Mandje der von den leitenden Staat3männern Japans bier
dargebotenen Mitteilungen bilden feine für das Wert be-
fonders verfaßten Beiträge, fondern nur Ueberjegungen für
ibre Anfchauungen bezeichnender Reden. Bei der Fülle des
Smhalt3 und der Menge ber Berf. lann Hier ein auh nur
oberflähliher Weberblid über das Ganze natürlich nicht
angefirebt werden. Wiewohl die meiften ber Auffätze ſchon
wegen de3 reichen und zum Teil nicht jebem leicht zugäng-
Khen ftatiftifchen Materials dankbar zu begrüßen find, fo feien
zur Kennzeichnung des gejamten Werkes bier nur einige
wenige ber inhaltlidh beacdhtenswerteiten Arbeiten bervorge-
hoben. Der Hiftorifer Uriga, befannt durch feine nad) mo»
dernen Gefichtspuntten verfaßte Geichichte von Japan („Teis
tofu Skriyafa“), liefert einen nicht nur buch Ausdehnung
(©. 86—180) unter den Beiträgen weit hervorragenden
Auffag unter dem Titel „Diplomatie“, ber dem reiden Dn,
halt jedoch nicht voll gerecht wird. Un der Hand von zahl:
reichen, im Auslande wenig bekannten Altenftücden beichreibt
er fefjelnd die Beziehungen und befonders die Verwidlungen
Japans mit dem Auslande in den legten vier bis fünf Jahr-
zehnten. Mud zur Beurteilung ber leitenden Perjönlichkeiten
de modernen Japan enthalten die Ausführungen Dë bes
achtenswerted Material. Am einzelnen find e3 vor alem
die Ayülyü-, die Sadalin- und die Korea-Frage, und im
Bufammenhang damit in erfter Qinie bie Beziehungen zu
China und zu Rußland, fodann aber auh zu England,
Granfreih und Deutichland, welche erörtert werden. Eine
gewiſſe Fritifhe Vorficht dürfte aber auch bei diefer Arbeit
angemefjen fein. So befindet fih der Verf. vielfach in Wider-
fpruh (S. 88—91) zu den Darlegungen des an den Er-
eianiffen perfönlich beteiligten deutfchen Gefandten v. Brandt
(33 Jahre in Oftafien II, ©. 168—209); 3. B. verwedfelt
danach Ariga einen franzöfifhen Fregatten-Rapitän (de Petit
Thouars) mit dem Gefandten diefer Macht und gibt die
ganze Darftellung der blutig:eromantifhen Harafiri-Sühne
für die 1868 ermordeten Sranzofen ziemlich entjtellt wieder.
Unertennend hervorgehoben jeien ferner die trefflihen Aus-
führungen von Nitobe über die japanische Ritterlichkeit
(„Bufhido”) und von Hozumi über den Ahnenkultus, melche
allerdingd den Lefern ihrer in mehreren abendländifchen
Sprachen erjchienenen und mit Recht weitverbreiteten darauf
bezüglichen Schriften nicht viel Neues bieten fünnen. Aus
den Beiträgen von Inouye zu der Finanzgeſchichte (S. 291
—303) ſei vermerkt, daß dieſer einflußreiche Staatsmann
die Notwendigkeit fremden Kapitales für Japan anerkennt
und daher den ſicheren Erwerb von Grund und Boden ſeitens
der Fremden zu befürworten wagt, ein bei Aufhebung der
Exterritorialität bekanntlich von den Ausländern als Erſatz
ſo dringend, bisher aber vergeblich erhobenes Verlangen.
Ein „Die kaiſerliche Familie“ überſchriebenes Kapitel von
Sannomiya (S. 642— 657) behandelt in Wirklichkeit bie an
deren Stelle die Herrfchaft ausübenden Regentenhäufer und
manches andere, aber faft garnicht die taijerlihe Familie.
Auch follte man in fo ernitgemeinten Werfen doch endlich
aufhören, die fagenhaften Ueberlieferungen des fog. halb-
hiftorifchen Zeitalter einfach als unbeftrittene Zatfachen
vorzutragen. Mecht fragliche Ausführungen enthält u. a. aud)
„die Entwidlung der Erziehung” von Dfuma (S. 186—
192). Bezüglich de3 fo reichhaltigen und warm zu begrü-
penden Bahlenmaterial8 bleibe nicht unerwähnt, daB Ref.
bei einzelnen Stichproben zuweilen leider auf Abmweicyungen
von den Ungaben des amtlichen ftatiftifchen Sahrbuches
(»R6sum6 statistique«) ftieß.
Sm ganzen würde das Werk fiher durch die darin vers
einigte Fülle wertvoller Belehrung Anerkennung und Em-
pfehlung verdienen. Ullein feine Brauchbarkeit wird erheblich
geichmälert, wenigitens in der vorliegenden, allerdings febr
wohlfeilen UWebertragung aus dem Engliihen von unge:
nannter Seite, durch mangelnde Sorgfalt der Herausgabe und
ein bisweilen geradezu empörendes Deutih. Nicht ohne
Befremden lieft man daher auf dem Titelblatt den ftolzen
Vermerk: „Mit befonderer Genehmigung gewidmet S. M.
dem Kaifer von Japan.” Die faum glaublihe Menge von
Drudfehlern entftelt bei den Namen, Fahregzahlen und
ftatiftiichen Tabellen oft ganz und gar den Sinn. Selbit die
vom Hrsgbr. beigefügte Aufftellung von Maßen und Ger
wichten zeigt Heine Abweichungen von den amtlichen Angaben
des ftatiftiichen Jahrbuches. Nengo werten aufgeführt ohne
Beifügung der abendländifchen Jahreszahl (©. 7). Um
fchlimmften aber ift Die Sprache. Soll man in einem deutichen
15 — 1905. M1. — Literarifhes Bentralblatt — 1. Januar. —
hochftehenden Werte japanifche Herren als „Mr.”, Edelleute
wie Awalura zuerft ald „Lord“ (S. 144, 163) und nad)
feiner Erhebung in den Fürftenftand al „Prinz" (S. 652)
bezeichnen ? Die 3 Fürftentümer (!) ber Ryüfyü-Jnfeln werden
als „North, South and Middle Mountains benannt“ aufgeführt
(S. 98). „Der Herr Graf von Amur” fol bedeuten Graf
Murawiew Amurski (S. 96). Unter dem „Vizelönig von
Two-Fiangs“ ift ber Gouverneur der beiden chinefiichen Pro-
vinzen Kiangfi und Kiangſu zu verftehen (S. 106). Von
ber Hauptftabt wird al3 „City von Tokyo“ geiprocden (S. 235).
Der Name der jebigen Wera „Meiji”, den man mit „erleuch-
tete Regierung“ wiederzugeben pflegt, ol nad) einem Auffate
des nicht genannten Suftizminifters „glänzende Ruhe” bes
deuten. Ganz allerliebft aber ift in den ftatiftifchen Tabellen
(©. 711) die Ueberfegung für Pflanzenftoff-Leim (japanijch
„Kanten“) „Kanten- oder Colle-Gemüfe”, wahrfcheinlich weil
in dem al3 Duelle dienenden in franzöfiiher Sprache heraus-
gegebenen ſtatiſtiſchen Jahrbuche es ganz richtig Heißt:
»Kanten ou colle vög6tale!« Nachod.
Aftrup, Eivind, Unter den Nachbarn des Nordpol. Autorif.
Ueberfegung aug dem Norwegifchen von Margarethe Langfeldt
Mit 12 Bolbildern, 64 Zertilluftrationen u. 3 Karten. Leipzig’
1905. H. Haeffel. (V, 275 ©. Or. 8.) 4 4; geb. #5.
Wohl felten werden fih die Erjcheinungen, welche auf
den Nordpol oder das antarktiihe Gebiet Bezug nehmen,
derart häufen wie bieden Winter. Drygalsti und Bord:
grevin? bearbeiten in ftärferen Bänden ihre Reifeerlebniffe
und ihre Erfolge, aber daneben fann fich auch Aftrups Buch
fehen laffen, das freilich nicht der Wifjenjchaft dienen fol,
darum aber weiteren Kreijen vielleicht um fo willlommener
ift. Der Berf. lernte e3, das Leben der genügjamen, abge-
härteten Estimos, bald in dunklen Gammen und Erdhütten,
bald innerhalb der Wände eines einfamen Yellzeltes oder
unter der wafjertriefenden Wölbung einer Schneehöhle zu
führen. Lebendig und mit liebevollem Berjtändnis fchildert
er uns bag Land, mit eingehender Sorgfalt malt er dag
Leben ber E3timos, von denen er mit Recht hervorhebt,
ihre gute Laune fei unerfchöpfli. Wenn das Original aud
bereit3 1895 erjchien, jo können wir der Ueberjegerin nur
Dank willen, daß fie und das Buch des leider fchon 1896
verstorbenen Verfafjerd zugänglich machte.
Globus. Hrög. von H. Singer. 86. Band. Rr.23. Braunfchmweig,
Dieweg u. Sohn.
Inh.: Förftemann, Vergleihung der Dresdener Mayaband-
fhrift mit der Madrider. — Ginger, Dad Reifewerk der deutichen
Eüdpolarerpidition. (Mit 6 Abb.) — Preuß, der Urfprung der
Religion und Kunft. (Fortf.) — Der See Koffogol. — Reftaurierung
der hanfcatifhen Ringmauer in Wisby. — Die Wohnfige u. Namen
der Kimbern. — Nohmald Mont Evereft u. Saurifankar. (Mit 1 Apb.)
HAnturmiffenfchaften. Mathematik,
Eberwein, R., und A. v. Hayek, Vorarbeiten zu einer pflan-
zengeographischen Karte Ossterreichs. I. Die Vegetations-
verhältnisse von Schladming in Obersteiermark. Mit 1 Karte.
Wien, 1904. Hölder. (II, 28 8. Lex.-8.) æ 3, 40
Abhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien,
Bd. II, Heft 3.
Mit Freude ift e3 zu begrüßen, daß die T. TL botanifche
Gelellichaft in Wien mit diefen Vorarbeiten zu einer pflanzen-
geographiihen Karte Defterreichd hervorgetreten if. Durch
die Snangriffnahme mehrerer Hleinerer Gebiete in verjchiedenen
Teilen der Monarchie fol die Aufftellung eines allgemeinen
Programms ermöglicht werden. Die Eintragung der beob»
achteten Formationen erfolgt mit Benugung einer Aufnahme
tarte im Maßftabe 1: 25000, welche durch photographifche
16
Vergrößerung der öfterreichiichen Generalftabdtarte gewonnen
wurde. Bon der Aufitellung einer einheitlichen Farbenjlala
wurde für die Karten vorläufig abgefehen, doch ergingen oft,
gemeine Direktiven. Sollen wir das Refultat der Aufnahme
der DVegetationsverhältniffe der Umgebung von Schladming
in Oberfteiermarf mitteilen, fo liegen die Schladminger Ulpen
durchaus nahe der Grenze zwifchen der öftlichiten und der
nächftfolgenden pflanzengeographifhen Proving. Während
jedoch die Tauern noch zur öftlichiten Provinz, den noriichen
Alpen zu rechnen find, ift die Flora der Dadfteingruppe
von der der niederöfterreichiichen und Eifenerzer Alpen bereits
fo verichieden, daß fie jhon zur Provinz der Salzburger
Alpen gerechnet werden muß.
Marchis, L., Thermodynamique. 1. Notions fondamentales.
Préface de P. Duhem. Grenoble, 1904. Gratier & Rey. (176 S.
Gr. 8.) Fr. 5.
Das in feinem eren Bande vorliegende Wert gehört
zu einer größeren, auf 70 Bde. berechneten Sammlung ted-
nifcher Schriften (Bibliothöque de l’Eldve Ingenieur), welche
von dem Direltor des Elektrotechniichen Snititut® an Der
Univerfität Grenoble, J. Piondjon, Herausgegeben wird.
Wir haben ein Lehrbuch vor uns, welches fich die Aufgabe
stellt, den angehenden ingenieur mit den Grundbegriffen
und Hauptfägen der mechanischen Wärmetheorie befannt zu
machen. 3 Tieft fih febr glatt und läßt überall diejenige
Klarheit in der Darftellung erkennen, die man Häufig in
franzöfifchen Lehrbüdern antrifft. Diefer Vorzug ift um fo
höher anzuſchlagen, als e3 fih Dier um eine Materie handelt,
welde dem Anfänger erfahrungsgemäß manhe Schwierigkeiten
bereitet. Man darf daher wünfhen, dag das Wert aud
in Deutidland eine weitere Verbreitung finden möge.
Wernide, Ad., Lehrbuch der Mechanik in elementarer Darftelung
mit Anwendungen und Uebungen aus den Gebieten der Phyfit und
Technik. In zwei Teilen. Erer Zeil: Mechanik fefter Körper von
Aler. Wernide. Bierte, völlig umgearb. Aufl. 2. Abt. Statik u.
Kinetit deg ftarren Körpers. Mit eingedr. Abb. 3. (Schluß⸗)
Abteilung. Statik und Kinetit elaftifch-fefter Körper. Mit eingedr.
Abbild. Braunfchweig, 1901/3. Birwig & Sohn. (IX, XL, &.315—
1635. ©r. 8.) Æ 16.
Während die erjte Abteilung der Mechanik feiter Körper
nur die Lehre vom Gleichgewicht und der Bewegung bes
materiellen Buntes umfaßt (vgl. Jahrg. 1901, Nr. 7, Sp. 275
d. BL), folgt in der zweiten und dritten Abteilung die Statik
und Rinetif ftarrer und elaftifch-fefter Rörper. Die letztere Ab-
teilung bildet ein für Wéi abgefchloffened Werk und ift allen
denen zu empfehlen, welche in elementarer Behandlung die
Lehre von der Elaftizität und Feftigteit kennen lernen wollen.
Die Behandlung des Stoffes zerfällt wiederum in einen theos
retifchen Teil, ausführliche Erläuterung der Theorie an einzelnen
Anwendungen und endlich Uebungsaufgaben nebjt Löfungen.
Der Umfang des dargebotenen Stoffes wird am beten erfonnt,
wenn das wejentlichite der Anwendungen und des Inhalts
genannt wird: I. Teil, 2. Ubteilung: Kraftübertragung durch
Seile, die belaftetete Seilfurve, die Utmoodihe Fallmaſchine,
das Wellrad, Berechnung der Dachbinder nach Ritters Me-
thode, Behandlung von Balfen mit einzelnen, ftetigen und
beweglichen Belaftungen, Berechnung eines Brüdenträgers,
Potential der Kugel, Cffektivfräfte bei der Uchjendrehung
ftarrer Körper; Beitimmung von Schwerpunkten in rechnerifcher
und graphoftatiiher Behandlung (Umfang eines Fünfeds,
heterogen belaftete Strede, Rorbbogen, Schraubenlinie, Ketten-
Tinie, Fläche eines Fünfeds, Schienenprofil, ſphäriſches Dreieck,
Dbelist, fchief abgejchnittenes dreifeitiges Prisma, Oberfläche
und Snhalt der Kuppel eines Kloftergewölbes, Mantel und
Bolumen eines Klauen, Umdrehungstörper); ficheres Gleich-
gewiht der Wippe und Epizylloidenwiege, Hebel und
17 — 1905. 1. — Literarifhes3 Bentralblatt — 1. Januar. — 18
feine Verwendung, Stangenverbindungen, Stüblinien und
Belaftungsfinien, Realtionsbeftimmungen‘; Reibungen: Rei-
bungshülfen und -Ringe, Reile, Schrauben‘, Reilketten und
Stüglinien von Gewölben, Seil und Kettenrollen, Hebel,
Quetſchwalzen, Wellrad, Hirnfche Reibungswage, Pronyfcher
Bremdzaun, Reibungsrollen und Räder, Bremsvorrichtungen,
Bahnräder, Schraube ohne Ende, Gleichförmige Bewegung
von Zuhrwerlen; Berechnung von Trägheitd: und Deviationd-
momenten von Flächen und Körpern, phufifches Pendel, Wiege,
Umfallen eines fenfrechten Stabes, bejchleunigte Schrauben
und Nollenbewegung, Kurbelgetriebe nebft Schwungrad,
Schwungtugelregulator, Mafjenausgleihung bei Schiffsma-
Ihinen, Rollen und Rollgleiten, befchleunigte Bewegung von
Suhrwerfen, Gentrifugalfraft einer zur Adje windfchiefen
Stange, Kreifelbemegung. — I. Zeil, 3. Abteilung: Bes
gründung der Lehre von der Klaftizität und Feftigfeit,
Statif ifotroper elaftiich-fefter Körper, melde dem Gejeh
von Hoofe folgen: der gerade Stab unter Einwirkung von
Bug oder Drud, unter dem Einfluffe von Schub, Biegung
und Verdrehung des geraden Stabes, Knidung gerader Stäbe
und Biegung bei erzentrifcher Belaftung, Biegung gefpannter
Balten, Anftrengung gerader Stäbe bei Fällen zufammen:
gejegter Elaftizität und Feftigteit, das Hachwerf aus geraden
Stäben, Biegung frummer Stäbe, plattenförmige Körper,
Schüttmafjfen und Erddrud, die elaftiihen Grundgleichungen
und Arbeit der FZormänderung, Einfluß von Temperatur-
ſchwankungen; Statik iſotroper und heterotroper elaſtiſch—
feſter Körper, welche dem Geſetz von Hooke nicht folgen; Ki—
netik: Spannungen elaſtiſch⸗feſter Körper, Stoß elaſtiſch⸗feſter
Körper, Prinzip der Erhaltung der Energie; allgemeine Be—
merkungen über Maſchinen und ſtatiſche Konſtruktionen;
Anwendungen: Unterlagsplatten, Keile und Platten, Niete
und Bolzen, SHrauben, Hafen und Oefen; gemeinjam tragende
Balten, armierte Träger, Hängewert und Sprengwerte,
Dachkonſtruktionen, Futtermauern, Gewölbe, Brüdenträger,
Gelentträger; Zähne an Zahnrädern und -Stangen, Scheiben
und Räder, Uchjen und Wellen, Zapfen, Lager, Riemen
und Seilbetriebe; Riemen, Seile und Ketten zum Heben von
Laften, Kolben und deren Stangen, Kurbelgetriebe, Cylinder
und Röhren, gerade Biegungsfedern, gerade Drehungsfedern,
Sederichwingungen, Stöße innerhalb einer Dafchine, balliftifches
Pendel, Einrammen von Pfählen, Betrieb von Bochitempeln,
Hammerbetrieb. v. H.
Altnenland. Monatösſchrift f. d. wirtſch. Erſchließ. Paläſtinas. Hrsg. v.
F.Dppenheimer, S. Sostin u.O.Warburg. Nr. 7 / 12. Berlin.
Inh.: (7./9) D. Warburg, Die jüdifHe Koloniſation in Nord»
Eyrien auf Grundlage der Baumwollfultur im Gebiete der Bagdad-
bahn. — (7.) Jr. Oppenheimer, Harmonifhe und disharmonifche
Genoſſenſchaften. II. — A. Biram, Die Druſen. II. — (8) M.
Blandenhorn, Bericht über die Einrichtung meteorologiſcher Sta-
tionen auf jüdiſchen Kolonien in Paläſtina. — (8./9.) D. Schoen⸗
feld, Die Halbinſel Sinai. — (9.) Br. Blau, Die adminiſtrative
Autonomie der Infel Samog. — (10.) M. Blandenhorn, Abri
der Geologie Syriend. — (10./11.) 8. Sander, Die Wanderheufchrede
und deren Vernichtung. — (11./12.) Fr. Oppenheimer, Die Gewinn:
beteiligung im landwirtfhaftl. Betriebe. — (12.) N. Wilbufde-
with, Die Mübhleninduftrie in Paläfina. — M. Blantenhorn,
Wetterberiht von Paläftina. °
Zoologifher Anzeiger. Hrg. v. Œ. Korf Helt. 28. Bd. Nr. 10.
Leipzig, Engelmann.
Inh.: Ulmer, Ueber weftafrifanifche Trichopteren. (Mit 8 Fig.)
— Rohde, Die „Sphären”"-Bildungen der Sanglienzellen. — Hlava,
Ueber eine neue Rädertierart aus der Gattung Albertia. (Mit 7 Fig.)
— Cholodkopäty, Zur Kenntnis der Mundwerkzeuge und Syfte-
saat? ber Pediculiden. (Mit 2 Fig) — Demig, Künftlihe Verfärbung
bei Infetten. — Richters, Ysländifhe Zardigraden. (Mit 2 gig
— Brauer, Die Gattung Myctophum. (Mit 9 Jig) — Wood-
land, Note on an abnormal condition of the bladder in the
frog (Rana temporaria). (With 1 fig.) — de Groot, Gin neuer
Kitt zum Schließen von Gefäßen mit Altoholpräparaten, auch für den
Berfand. — Literatur.
Bulletin of the American Museum of Natural History, Vol. XX.
Article XXI, XXVII, XXXI. New York, 1904.
Cont.: (21.) Teleorhinus Browni, a Teleosaur in the Fort
Benton. (2 S.) — (27.) H. F. Osborn, New miocene Rhinoce-
roses with revision of known species. (20 S. mit 21 Abb.) —
(31.) Ders., The great cretaceous fish Portheus molossus Cope.
(5 S. mit 5 Abb.)
Zahrbuh d. Hamburgifhen miflenfchaftl. Anftalten. 21. Jahrg.
Hamburg, Gräfe & Eillem. (336 u. 33 ©. Gr. 8.)
Snh.: Die wiffenichaftl. VBorlefungen. Oftern 1903 bid Oftern 1904.
— Sahresberichte der wiffenihaftl. Anftalten. — W. Boege, Unter-
fuhungen über die Strahlungseigenichaften der neueren Slühlampen.
(Mit 4 Taf. u. 2 Abb.)
— 1. Beiheft: Das Grundwaffer in Hamburg. Mit Berudfihtigung
der Quftfeuchtigkeit, der Lufttemperatur, der a er
u. d. Flußwafferftände (6 ©. 4., mit 4 Taf.) Inh.: U. Voller,
Beobachtungen aus dem Jahre 1903.
— 2. Beiheft: Mitteil. aug dem Naturhiftor. Mufeum in Hamburg.
(207 ©. ©r. 8., mit 3 Abb., 4 Taf. u. 2 Karten.) Inh.: W.
Mihaelfen, Revifion d. kompofiten Styeliden oder Polyzoinen.
— Derf., Ueber eine Trinephrugart von Ceylon. — ©. Dunder,
Die puër d. malayifhen Halbinfel.
— 3. Beiheft: Mitteil. aus den Botan. Staatdinftituten in Hamburg.
(89 &. ©. 8., mit 1 Taf.) Inh.: W. Hering, Die Bacharidarten
ded Hamburger Herbard. — Č. Baharia, Ueber d. Cyanophyceen.
Aftronomifhe Nahrichten. Hrög.v.H.Rreug. 167. Bd. Nr. 3985
Hamburg, Maute Söhne.
Inh.: B. Meyermann, Refultate aus den Beobachtungen von
d Cephei. — J. Pidoux, Comete 1904 I. — E. Millosevich,
Osservazioni di pianeti e della cometa 1904 I. — C. Ram-
baud und F. Sy, Observations de planètes et de comète. —
A. St. Williams, New variable star 187.1904 Persei.
Naturwiffenfhaftl. Rundfchan. Hrög.v.W.Stlaref. 19. Zahrg.
Rr. 50. Braunfhmweig, Bieweg u. Sohn.
Snh.: E. Meyer, Die Bedeutung d. Berbrennungsfraftmajchinen
für d. Erzeugung motorifcher Kraft. — K. Lindbauer, Unterfuchungen
über d. Richtlage d. Laubblätter. I. Drientierende Perfudhe über dag
—— d. Lichtlage monokotyler Blätter. — M. Seddig,
eobachtung elaſtiſcher Wellen im Erdboden.
Medizin.
Combe, A., Die Nervoſität des Kindes. Vier Vorträge. Autoriſ.
an von Herm. Halten. Leipzig, 1903. H. Seemann
Naht. (194 S. Gr. 8) æ 2, 50.
Das Heft verdankt feine Entjtehung einer an den Berf.
ergangenen Aufforderung, vier Vorträge zu veröffentlichen,
die er über die Ericheinungen, die Urfadhen und die Behand-
[ung der Nervofität des Kindes, teild vor Studenten Der
Medizin, teild vor Laien gehalten hat, und wir fünnen dem
Verf. dankbar fein, daß er diefem Wunfche entiprochen und
feine Erfahrungen mitgeteilt Hat. Die Lektüre diefer Bor»
träge ift nicht nur Werzten und Studierenden, jondern viel-
leicht noch mehr Lehrern und Allen, die darin Belehrung
und viele praftifhe Winfe für die Erziehung ber Kinder
erhalten, aufs angelegentlichfte zu empfehlen.
Archiv d die gefamte Phyfiologie ded Menfchen u. der Vier, Hrög.
von ©. F. W. Pflüger. 106. Band. 1. u. 2. Heft. Bonn, Hager.
Snh.: H. E. Hering, Die Verzeichnung d. Benenpulfed am ifo-
tterten,, fünftl. durdhftrömten Säugetierherzen. (Mit 1 Fig) — B.
GSronheim, Beiträge a. Beurteilung d. Frage nah d. Nährwert d.
Spaltungsprodufte d. Eimeißed. I. Bergleih d. Berdauungsarbeit von
Fleiih u. Eomatofe. (Mit 2 Fig.) — ©. Bileled und Ad. Gizelt,
Phufiolog. Unterfuhungen am Hund. — H. Bornftein, Ueber den
Schwefel. u. Phosphorftoffwenhjel bei abundanter Gimeißfoft. Gin
neuer Beitrag 3. Frage d. Eimweißmaft. — M. H. Fifcher, Weitere Ber-
fuhe über d. Hervorrufung u. Hemmung von Ölykofurie bei Kaninchen
durch Salze. — Alfr. Fröblicd, Ueber den Einfluß d. Zerftörung
des Rubyrinthed beim Seepferdchen nebft einig. Bemerkungen über das
kb dh
19 — 1905. 31. — Literarifhes Bentralblatt — 1. Januar. —
Schwimmen diefer Tiere. (Mit 1 Fig. u. 1 Taf.) — H. Aron, Ueber
den Einfluß d. Alkalien auf dad Knohenwahstum. (Borläuf. Mitteif.)
Zeitfhrift für Schulgefundheitspflege. Begr. von L. Kotelmann.
a. Ge Fr. Erigmann. 14. Nr. 11. Hamburg, Bop.
Snh.: Th. Heller, Die Gefährdung d. Kinder duch Frankhaft
veranlagte u. br, defekte Auffichtsperfonen. — Th. Benda, Map
d. Rehrpenfen u. ad an höheren Unterrichtdanftalten. — J. Drey»
fuß, Die ländl. Bolkeichulen des Bezirtdamted Kaiferslautern in
bygien. Beziehung. Stot, Darftelung (Sch!) — Waldihule und
Schulcerholungsftätten. — Böttcher, Ein Wort z. deutfchen Mädchen«
tunen. (Bortrag.) — Debbede, Das erfle Zriennium des fehulärzti.
Dienfted in Breslau.
Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften.
Eltzbacher, Paul, Die Handlungsfähigkeit nach deutſchem bürger⸗
lichen Recht. Erſter Band. Das rechtswirkſame Verhalten. Berlin,
1903. Vahlen. (XXI, 359 ©. ©r. 8) 47, 50.
Trog des Buchtitel3 behandelt der Verf. nicht nur die
in Gejchäfts: und Deliktzfähigkeit zerfallende) Handlungs-
fähigkeit, jondern allgemein die Fähigkeit zu rechtswirkſamem
Verhalten. Man Hat bisher dag mit Rechtsfolgen verknüpfte
menjhlide Verhalten eingeteilt in die Rechtsgefchäfte, die
unerlaubten Handlungen und die zuerft von den Motiven zum
mn. jo genannten NRechtshandlungen. Diefe Einteilung
ift, wie Eltbacher zeigt, uniyftematiih. Denn die Rechts
Handlungen find eine große, unficher begrenzte und unges
gliederte Majje; die Nechtsgefchäfte jodann ordnen fich den
Willenserflärungen ein, und endlich tritt neben die menjch-
fihen Handlungen, gleicjviel ob fie rechtmäßig oder recht3-
widrig find, das menfchliche Verhalten rein feeliicher Urt.
Deshalb eben pricht E. allgemein vom recht3wirkfamen meld,
lihen Verhalten und von der Fähigkeit dazu. Bevor er nun
die Frage nach Diefer Yähigkeit Löjen fann, mußte er be
Lehre vom rehtswirkffamen Verhalten felbft ausbauen, und
das tut er in dem vorliegenden eriten Bande feines Wertes.
Das rechtswirkfame menschliche Verhalten ift nur eine Gruppe
der juriftilchen Tatlachen, und rechtswirfiam fol daher die
Ueberſetzung des Fremdwortes „juriſtiſch“ ſein. Ob diefe
Ueberſetzung nicht irreführend iſt? Was E. rechtswirkſames
Verhalten nennt, iſt vielfach nur in Verbindung mit an-
deren „rechtswirkſamen“ Tatſachen rechtswirkſam, und zur
Erzeugung der Rechtsfolgen gehört doch vor allem auch die
Fähigkeit zum rechtswirkſamen Verhalten, von der ja E.
zunächſt ganz abſehen will. So kann man denn von allen
Arten des menſchlichen Verhaltens, das er rechtswirkſam
nennt, vorläufig nur ſagen, daß es nach der Rechtsnorm
geeignet iſt oder dazu beiträgt, Rechtswirkungen hervorzu—⸗
bringen. In der Sprache des Verfaſſers iſt die Willens⸗
erklärung ſchlechthin rechtswirkſam, und doch, wenn ſie von
einem Geſchäftsunfähigen ausgeht, rechtsunwirkſam, weil ſie
nichtig iſt. Er ſagt deshalb auf S. 151, die Willenserklä⸗
rung eines Geſchäftsunfähigen könne nicht als wirkliche
Willenserklärung gelten: das alles iſt, wenn nicht wider—⸗
ſpruchsvoll, ſo doch unklar, und dieſe Unklarheit wird ja der
zweite Teil, der von der Fähigkeit zum rechtswirkſamen Ver⸗
halten handelt, heben. Dabei möchte ich zu Eltzbacher S. 1853.
N. 1, bemerken, daß „nichtige Ehe“ im 8 1323 BGB.
nichts als ein kurzer und ungenauer Ausdruck für „nichtige
Eheſchließung“ iſt, wie wenn man von einem nichtigen
Pfandrecht anſtatt von einer nichtigen Pfandbeſtellung reden
wollte. Das rechtswirkſame Verhalten, ſo führt E. weiter
aus, wird von der Rechtswiſſenſchaft nicht als eine Crs
ſcheinung des Rechtslebens, ſondern als ein Beſtandteil der
Rechtsnorm betrachtet, und zwar als ein Beſtandteil des
Tatbeſtandes der Rechtsnorm, der ſeinerſeits für das von
20
der Rechtsnorm geſetzte Rechtsverhältnis bedingend iſt. Folg⸗
lich kann es ein dem Rechte gleichgiltiges Verhalten nicht
geben. Die oberſte Einteilung des rechtswirkſamen Ver—
haltens iſt: rechtsmäßiges und rechtswidriges Verhalten.
Jenes iſt jedes rechtswirkſame Verhalten, das mit den Normen
der Rechtsordnung in Einklang ſteht und daher keine Ver⸗
letzung einer bürgerlichen Berechtigung enthält; rechtswidriges
Verhalten, das übrigens nicht notwendig ſchuldhaft iſt, ſon⸗
dern auch ſchuldlos ſein kann, verſtößt wider eine Rechts—
norm und iſt näher rechtswirkſame Verletzung einer bürger-
lichen Berechtigung. Das rechtmäßige Verhalten zerfällt in
zwei Arten: Willenserklärung und, wie es E. nennt, un—
maßgebliches Verhalten. Die Willenserklärung iſt Willens—
äußerung (gewollter Ausdruck eines Wollens), und zwar eine
private (feine amtliche), und fie unterjcheidet fi von on:
deren rechtmäßigen privaten Willensäußerungen dadurch,
daß fie maßgeblich up. bh daß fih mit ihr gerade Die-
jenige Rechtsfolge verbindet, die man zu wollen erklärt hat.
Sm Gegenjfate dazu ift mit jedem anderen rechtmäßigen
Verhalten, alfo dem unmaßgeblichen, irgend eine beliebige
Nechtöfolge verfnüpft, die Höchftens nur mittelbar und vn,
vollfommen von dem Willen des einzelnen abhängig ge-
madt wird. Waz da3 Verhältnis des Nechtögeichäftes zur
Willengerflärung betrifft, jo ift erjteres ein Tatbeftand, dem
notwendig eine Willenserklärung angehört; die Willengerflä-
rung Dagegen ift eine Urt der rechtswirffamen Tatfachen
und fommt auch außerhalb des Rechtsgeichäftes vor. Vom
unmaßgeblichen rechtswirkſamen Verhalten unterjcheidet €.
fünf Arten: 1) unmaßgeblide private Willensäußerungen
(Bufagen, Drohungen, Weigerungen, Erlaubnife zc.); 2) pri
vate Gefühls- und VBorftelungsäußerungen (Verzeihung, Bes
bauptungen, Mitteilungen); 3) private Handlungen ohne
Heußerungsgehalt (z.B. Aneignung, Preisgebung, Verbin-
dung); 4) Privatverhalten rein feelifcher Art (Wiffen oder
Nihtwiffen, Kenntnisnahme, bloße® Wollen); 5) amtfiches
Verhalten. Das rechtswidrige Verhalten endlich ift entweder
Verlegung von Ausihließungs- oder von Yorderungsredhten.
Eine eigentümlihe Stellung nimmt im Syftem des erch A
die unerlaubte Handlung ein. Die VBerlebung eines Forde-
rungsrechtes ift nie unerlaubte Handlung: die beiden fchließen
fih aus. Dagegen find Berlegungen eines Ausichließungs»
e Ko unerlaubte Handlung zwei fich fchneidende Kreife
\. ©. 301).
Die Spftematifierung des Verf.3, die jehr verzweigt ift,
fonnte hier nur in den Hauptpunkten wiedergegeben werben;
fie ift Mar und durhdadht und beweilt philofophifhe Be-
gabung und Bildung. Bemerkenswert find feine Ausfüh-
rungen über einige Gegenftände, die mit feinem Thema in
engerem oder loferem Zufammenbange ftehen, jo über Recht3-
norm, Rechtsſatz und Rechtsordnung, über den Unterjchied
von Öffentlidem oder bürgerlichem echt, über die Perjön-
lichleitsrechte und über den Befig. Auch mag fein Löbliches
Streben, entbehrliche Fremdwörter durch deutjche zu erjegen,
erwähnt werden.
Osterrieth, Alb., Bemerkungen zum Entwurf eines Gesetzes,
betr. das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste
und der Photographie. Berlin, 1904. Heymann. (IV, 276
3.8) #4.
Bei dem Streben nad einem weitergehenden Rechts»
Ihute von Photographien und Werken der bildenden Künjte
vor Nahbildungen muß ein Buch befondere Beachtung finden,
in dem einer der berufeniten Fachlenner das mwa3 gilt und
was demnächit gelten fol, fyitematiih und Fritifch zur Ents
widlung bringt. Mehr noch wie den Suriften ift der Band
den weiten Yachkreifen der Künftler zu empfehlen, die flare
21 — 1905. 31. — Literarifhes Bentralblatt — 1. Januar. — 22
und leihtfaßliche Darftellung ift vor allem auf die Herbor-
hebung der bei Erlaß der geltenden Gejebe gerichteten
Dmede gerichtet, ihr Studium wird manchen zwedlojen
neuen Borfchlag verhindern, andere in die richtigen Wege
eiten. Im Anfange wird der neue Gefegentwurf mit
Begründung, die Gutachten einzelner Künftler, fowie die
om Schußverein veranstaltete Rundfrage abgedrudt.
Coermann.
Sombart, Werner, Gewerbewejen. 2 Teile. Leipzig, 1904. Böfchen.
(110 und 123 ©. 8. 8.) æ 1, 60.
Sammlung ®öfchen. 203/4.
Der Berfafier gibt hier in Bezug auf das Gewerbewejen
ı populärer Form wieder, was er ausführlicher in feinen
Berten der beiden legten Jahre „Der moderne Kapitalisiuus“
nd „Die deutfche Vollswirtichaft im 19. Jahrhundert” zur
arftelung brachte. Bunächit fchildert er die gewerbliche
rbeit nach ihrer Hiftoriihen Entwidlung mit bejonderer
harakterifierung des Altertums, des Mittelalter und der
ueren Beit. Für die Gegenwart behandelt er die Geftaltung
3 Gemwerbewejend in den modernen Rulturftaaten, jodann
e Theorie der gewerblichen Konkurrenz, endlich die Ges
rbepolitik.
div m tathol. Kirchenreht. Hrög. von Franz Heiner. 84. Br.
l. Heft. Mainz, Kirchheim u. Co.
Snh.: Schmidt, Kirdl. Verordnungen d. Paffauer Bifchöfe Otto
tonddorf (1254—1265) u. Wichhard v. Perchtoldsdorf (1280—1282).
Sägmüller, Loify u. dad Kirhenredht. — Mayer, Die Patro.
Iperhältniffe in d. Schweiz. — Röfh, Dad Kirchenrecht im Zeit
ed. Aufklärung. (Fortf.) — Kirfch, Der sacerdos proprius
ver abendländ. Kirche vor dem Sabre 1215. — Heiner, Bruh
diplomat. Verkehrs zwifchen d. Apoftolifchen Stuhle u. Frantreich.
dirchl. u. ſtaatl. Altenftüde u. Enticeidungen.
tfhe SJuriften-Zeitung. Hrög. von Laband und Staub.
Jahrg. Nr. 24. Berlin, Liebmann.
Snh.: Wah, Die Erhöhung d. Revifiondfumme — v. Gordon,
Berliner Scaulftreit. Bugleih ein Beitrag zum Regt d. Selbft-
tung. — Müller-Erzbad, Ucher den Rüdtritt bei „fucceffiven
ungsgefchäften“ u. ähni. Verträgen. — Raplaff, Unfelbfländige
ungen. — Gtranz, Jurift. Rundibau. — Ritter, Rechtliche
ing deg von einer Frau nah der Todederklärung ded Mannes
nen Kindes. — Mepged, Die Geburtöurfunden vorebelicher
. — Samedß, Der Ferndruder ald Uebermittler von Willend-
ngen.
en⸗Archiv. Organ für exakte Wirtſchaftsforſchung. Hrsg. v.
Fbrenberg. J. Op 2. Heft. Jena, Fiſcher.
15.: GH. Sföllin, Ative maritime Berufstătigteiten d. medlen»
tüſten bevölkerung. 1) Das Fifhland u. die angrenzenden Bes
2, Dir Hafenort Warnemünde. 3) Die Refrutierungdgcbiete
3; Bemannungdperfonal der Roftoder Handelgflotte.
wirtfchaftl. Beitfragen, a. u. Abhandi. Grën, pb,
w. Gefelljch. in Berlin. 26. Jahrg. 8. Heft. Berlin, Simion Nf.
b.: 9. Bleider, EES Ein Beitrag zur Ber
‚spolitit. (406.8) 4
Techniſche Wiſſenſchaften.
= r, ©. B., Prüfungen in eleltrifchen Zentralen
ns chinen- on a Abb.
ihweig, 1903. Bieweg u. Sohn. (XI, 277 ©. Or. 8.) 48.
Berf. gibt eine Anleitung aur Vornahme jämtlicher
en, welde der Jngenieur auszuführen Hat, um fih
Gite und Bwedmähigteit der Ausführung Fleinerer
w Bentralen mit Dampf- und Gasbetrieb ein ares
verschaffen. Eine derartige Zentrale befteht aus
echanijchen und einem eleftriihen Teile; das Bud
daher mit Prüfungen von Dampftefjelanlagen und
iſchinen, von Saskraftanlagen und Gasmotoren.
Dem elektrifchen Teile ist ein allgemeines Kapitel über elektriiche
Meflungen vorangeftellt. Darauf folgen die Prüfungen der
verjchiedenen eleftriichen Mafchinen und Apparate. Bei allen
diefen Mefjungen ift auf die Ermittelung de3 Nubeffeft3 der
einzelnen Teile der Anlage das Hauptgewicht gelegt. Jedes
Kapitel beginnt mit theoretiichen Erläuterungen und fchließt
mit Beilpielen praftifher Unterfuhungen. Diefe Prüfungen
find zum größten Teil vom Berf. jelbjt ausgeführt, fodaß
das Werk durchweg auf praftiiher Grundlage angelegt ift.
Bum Berjtändnis find nur elementare Kenntniffe auf dem
Gebiet der Mathematik und Phyfit, der Mafchinenfunde und
Elektrotechnit erforderlich.
Chemiler- Zeitung. Hrög. v. ©. Kraufe. 28. Jahrg. Nr. 100 u. 101.
Cöthen, Kraufe.
Snh.: (100.) Die Robelpreife — A. Eibner, Zur Kenntnis
des Chinophthalons. — A. Fiſcher, Galvaniſche Cadmiumüberzüge.
— (101.) Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Eiſenhüuttenleute.
— Chemiſches Repertorium Nr. 30.
Photographiſche Mitteilungen. Hrsg.v. P.Hanneke. 41. Jahrg.
24. Heft. Berlin, Guſtav Schmidt.
Inh.: R. Renger⸗-Patzſch, Das Eiweiß-⸗Gummidruck-Verfahren.
— Zu unſeren Bildern. — J. Switkowski, Ueber Objektive großer
Lichtſtärke. — Schneelandſchaften. — Dreifarbendiapoſitive.
Aprachkunde. Literaturgeſchichte.
Scriptores aethiopici. Textus. Series altera. Tomus XXII.
Vitae sanctorum indigenarum, edidit Karolus Conti Rossini.
I. Acta Margorewos. Paris, 1904. Poussielgue. Leipzig, Harras-
sowitz. (51 S. 8.)
Dasselbe. Versio. Ebda. (64 S. 8.)
Corpus scriptorum christianorum orientalium curantibus J.-B.
Chabot, J. Guidi, H. Hyvernat, B. Carra de Vaux.
Wir erhalten hier von Conti Roffini, der Héi um Grade
und Literatur YAethiopieng (hon vielfach verdient gemacht Hat,
das Leben eines abeffiniichen Heiligen des fpäteren Mittel»
alter in Tert und Ueberfegung. Leider Dot ein von vers
brecheriichen Händen angelegtes Feuer den im 16. Jahrh.
gefchriebenen Koder, wahrjcheinlih das Autograph des Ver:
fafjer8 oder doch unmittelbare Abfchrift desfelben, im Juli
1904 in der Wohnung des Hrögbr.3 zu Asmara fat ganz
vernichtet. Gerettet, wenn auch nicht ohne Beichädigung,
find aber die umfangreichen, von Conti Roffini ausgewählten,
größtenteil3 von ihm felbft, zum Teil aber von einem abeifi-
nifchen Priefter Topierten Stüde und die Ueberfiht, die er
fih über dag Ganze gemat Hatte. So können wir mit
ziemlicher Sicherheit annehmen, daß ung das Wicdhtigfte aus
der diden Handjchrift erhalten geblieben ift; mandes von
dem Berlorenen können wir gewiß ohne Bedauern mifjen.
Zieler uns bisher unbelannte Margoremwös (Mercurius)
ift ein echt ätbiopifher Heiliger. Er ftammt nad dem
Werke don einem der Söraeliten, welche den fabelhaften
Menilet, den Sohn Salomos und der Königin ded Südens,
nad Abeffinien begleitet Hatten. Wir finden Dier die vol-
ftändige Aufzählung feiner Väter und ihrer Frauen. Schon
die Geburt feiner Mutter bereiten Engelsericheinungen vor;
zu feiner eigenen kommen bimmlifche und hölifhe Mächte
in Bewegung. Er wird als Meines Kind zur Erziehung
in ein Klofter gebracht, Lebt in verjchiedenen Klöftern als
Mönd, Später als Ubt, und tut außer dem üblichen Heilen,
Belehren und Totenerweden nod ganz außerordentliche
Wunder: er tötet einen Draden, reift zwölfmal durch die
Luft nach Jerufalem und macht noch eine andere Luftreife;
für ihn zeugen in deutlicher Menichenrede die Steine und
Bäume vor feiner Höhle. Natürlich ift er beim Volt und
bei den KRönigen bochangejehen.
Wie gewöhnlich bei abeffiniichen Legenden ift es auch
23 — 1905. M1. — Literarifhes Bentralblatt — 1. Januar. — 24
hier jchwer, aus den zum Teil ganz willlürliden Er-
dihtungen einen fehmalen Hiftorifchen Kern herauszufinden.
Wir können als fiher anjehen, daß unfer Mercurius als
Reiter des Klofterd Dabra Damah im nördlichen Tigre ge-
ftorben ift. Wir dürfen auch glauben, daß er aus der Pro-
vinz Mambarta (Uomberta) OSO. von Adua „nahe dem Salz-
Iande” gebürtig, und daß er in verfchiedenen Gegenden von
Tigre Mönch gewefen ift, aber eine zeitlang au in Am-
Dora nahe dem nördlichen Ufer deg Tiänä-Seed. Ob er
wirflih aus dem Haufe der fürjtlihen Statthalter feiner
Heimat ftammte, ift jehr zu bezweifeln. Die Namen der
Ahnen Haben jedenfalls niht mehr Wert als die regelmäßig
dazu gegebenen Etymologien. Wirklich individuelle Charafter-
züge, ich meine folde, die nicht auf jeden andern möndhifchen
Heiligen ebenjogut pafien, erhalten wir von ihm nicht.
Der Todestag des Mercurius wird auf vier verichiedene
Weifen angegeben, von denen leider feine zu der andern
ftimmt. Nicht einmal die vollftändige Gleichheit des tops
tifchen und des abeifinischen Kalender Hat der Verf. be-
achtet. Wir dürfen aber wohl das abejlinifhe Datum, den
16. Tahjas (= 12. Dez.), al3 richtig anfehen, denn diefer
wird bei ber jährliden Zodesfeier beachtet worden fein.
Al Todesjahr wird da3 7. Jahr des Königs oof ge-
nannt, wahricheinlic” 1420: in dem Falle ftimmt auch ber
Wochentag (Nacht von Donnerstag auf Freitag). Er fol
130 Jahre alt geworden fein. Uber feine Geburt wird
noch vor den Untergang der Zägue-Dynaftie (um 1270) ge-
lebt: dann müßte er ein Leben von über 150 Jahren er-
reicht Haben. Und nun gar die vier fonchroniftiichen An-
gaben über fein Geburtsjahr: zuerft 6800 der Schöpfung,
d. i. nach alerandrinifch-äthiopiicher Rechnung = 1307/8;
1400 n. Chr., da3 ift nah derjelben Rechnung = 1407/8;
900 Martyrum = 1182/3 und 300 d. H. — 912/3! Man
fieht, wie täufdend hier der angeftrebte Schein der Ge-
nauigfeit ift. Auch fonft fehlt e8 nicht an Anadhronismen,
3.B. wenn bier Abeffinier im 14. Sahrh. Schießgewehre
(naft) führen, während nod im 16. einige fremde Krieger
durch den Schreden, den ihre bis dahin in dem Qande un:
befannten Feuerwaffen einjagten, deſſen Geſchick entſchieden.
Daß die Vorſtellungen des Verf. über die geographiſchen
Verhältniſſe entlegener Länder unklar ſind, will nicht viel
ſagen.
Das große Werk iſt ſchlecht disponiert. Ganze Erzäh—
lungen werden zeitlich vorweggenommen, andere nachgetragen,
wie's dem Verf. gerade beliebt. Manches ſteht da, was zu
dem Heiligen wenig Beziehung hat oder doch nur in loſe
Verbindung mit ihm geſetzt wird, z. B. die Geſchichte eines an—
geblichen Zuges des Königs David (4 1410 oder 1411)
gegen den Sultan von Aegypten mit koloſſalen Uebertrei—
bungen. Wir leſen hier auch die ganze Geſchichte der Kö—
nigin von Saba, und was damit zuſammenhängt, nach dem
Kebra Nagaſt (wie der Hrsgbr. gewiß mit Recht bemerkt),
und eine charakteriſtiſche, unglaublich törichte Erzählung von
dem heidniſchen Haraföſi, ferner eine längere Ausführung
zugunſten der Bilder- und Kreuzesverehrung. Aber auch
aus ſolchen Stücken lernt man abeſſiniſche Art kennen. Und
daneben bekommen wir intereſſante Züge aus dem realen
Leben, wenn vielleicht nicht der Zeit des Mercurius, ſo doch
des 17. oder 18. Jahrh.s. Ich weiſe nur darauf hin, wie
auch hier die Bedeutung des Handels mit Salz hervortritt,
das in den heißen Niederungen im Oſten von Abeſſinien
gewonnen wird, und auf die Angaben über die großen
Handelsreiſen muslimiſcher Kaufleute.
Der eigentliche Zweck des Buches iſt, wenn ich mich
nicht fehr irre, die Verberrlifung von Dabra Damäah und
namentlich die Darlegung feiner gewaltigen Befibaniprüche.
Der don genannte König David fol dem Kfofter nämlich
ungeheuer ausgedehnte Schentungen von Orten und Ländern
gemacht haben, die Hier in langer Reihe aufgezählt werden.
Diefe Lilte ift ohne Zweifel eine Sälfchung, wie und gerade
Conti Roffini fhon mehrere der Art nachgewiejen hat. Für
die Topographie des Landes ift fie aber wichtig, und ebeno
eine Menge anderer in dem Budhe vorkommender geogra-
phiicher Namen aus ganz Abeflinien „von Shoa bis Ha-
majen“, meiftens freilic) aus Tigre. Auf der großen italie-
nifchen Karte von 1894 habe ich zwar viele diejfer Namen ge-
funden, aber leider weit mehr vergeblich gefucht. Nicht einmal die
genaue Lage von Dabra Damah fonnte ih ermitteln, wenn
auh aug ber Erzählung erhellt, daß e3 etwas nördlich
von Quedo Falafi (Godofelafi) liegt. Der Hrögbr., welcher
über dieje Gegenden wohl beifer unterrichtet ift al3 irgend
ein anderer Gelehrter, hätte gut getan, feiner Ueberjegung
einige geographifche Erklärungen beizugeben, vielleicht felbit
eine Rartenftizze. Gewig kann auch er lange nicht alle
Namen Lofalijieren, aber den Orten, bei denen er dag an-
gedeutet hätte, brauchten wir dann nicht mehr Mühe und
Zeit vergeblidhen Nachjuchend zu widmen.
Der äthiopiihe Stil des Werkes ift für eine fo fpäte Beit
recht gut. — Conti Roffini verknüpft die Ueberjegung der im
Driginaltert erhaltenen und herausgegebenen Stüde durd)
eine furze Inhaltsangabe der verlorenen. Shon dadurch ift
die Ueberfegung au dem des Geez Kundigen unentbehrlich).
Diefe felbft ift troß ihres nicht eben klaſſiſchen Lateins ſehr zu
empfehlen. Die, welchen der Urtert unzugänglich ift, Fönnen
fih dadurh für ben fabelhaft billigen Preig von 2 Fr.
einen tiefen Einblid in diefe feltiame Welt verichaffen.
Den Leitern der großen Sammlung find wir fer dant:
bar dafür, daß fie dies Wert in fie aufgenommen haben.
Bejondere Unerfennung verdient die ganze Ausftattung und
namentlich der äthiopifche Drud, der noch dazu faft ganz
frei von Drudfehlern ift. Th. Nöldeke.
Haussa-Sprichwörter und Haussa-Lieder. Gesammelt und
herausgegeben von Rudolf Prietze. Kirchhain N.-L., 1904.
Buchdruckerei von Max Schmersow. (85 S. 8.)
Xn erfreulicher Weife wählt von Jahr zu Jahr die Zahl
der Publikationen über die Hauja-Spracdhe, jenes vom Tut,
turellen und vom linguiftifchen Standpunkte gleich wichtige
Idiom des meitlihen Sädän. Belanntlih ift das Haufa
die Verfehröiprache jener Gegenden und eignet fich denn aud
treffliġh Hierzu infolge feiner in jeder Beziehung Hervor:
ragend leichten Erlernbarkeit. Den Linguiften, und zwar
bejonders den order oul dem Gebiete der jemitifhen und
hamitiichen Sprachen, intereffiert das Haufa ganz fpeziell
durch feine auf verfchiedenen Gebieten der Formenlehre fiğ
deutlich manifeltierende Verwandtichaft mit eben dem Hami»
tiihen und Semitifchen; als charafterijtiicheften Beleg Dier,
für zitiert man jederzeit am bejten das Verbum b& „geben“
mit Verbalpräfiren und Objettsfufficen: nabäka ich gebe Dir,
kabäni du (m.) gibjt mir, kibäta du (f.) gibft ihr, jabAki
er gibt dir (f.), tabaSi fie gibt ihm, mubäsu wir geben
ihnen, kubämu ihr gebt ung, subäku fie geben euh (bà ift
tranfit. Verbum). ©. hierüber fhon Zimmern, Vergi.
Grammatit der femit. Sprachen, Berlin 1898, ©. 105f. —
Die wertvolliten Publikationen über dag Haufa find be-
fanntlih die mannigfadhen, zwijchen 1843 und 1888 er-
fhienenen Arbeiten des trefflichen X. F. Schön. Neben ihm
bedachte die Willenichaft mit Schriften über diefe Sprache
namentlih Heinrich Barth (in feinen „Gentralafrit. Vocabu-
larien”), jpäter CH. o Robinfon (Dozent des Haufa zu
Cambridge), Julius Lippert (Lehrer des Haufa am Oriental.
Seminar zu Berlin), U. Mifchlich (kaijerl. Beamter in Togo)
25 — 1905. A 1. — Literarifhes Zentralblatt — 1. Januar. — 26
und (indem wir auf Nennung jonftiger Berfaffernamen
verzichten) der Autor des Hier anzuzeigenden Budes,
Audolf Priege. Herr P., der Neffe Guftan Nachtigals, Lebt
{eit etwa fünf Jahren in Nordafrika, mit emfigftem Studium
der verihiedensten Negerfprachen beichäftigt. Seine Samm-
lungen müjjen, nach dem, was ic) von ihm felbft weiß oder
was id von Andern über ihn gehört habe, jehr bedeutend
fein ; (hade, daß er big jet nur wenig von feinen Schäßen
der Offentlichleit übergeben Hat. Heute Habe ich nun bie
Breude, Priege’3 „Haufla-Sprihmörter und Haufja-Lieder”
anzeigen zu Dürfen. echt intereffant find diefe 103 ung
in ber Urfpradde und in deutfcher Überfegung mitgeteilten
Spridwörter (wovon die eriten 21 übrigens jchon im 1. Hefte
des VI. Bandes der mit jenem Hefte eingegangenen A. Seidel-
Iden Beitidr. f. afrit., ocean. und oftafiat. Sprachen zu fin-
den find; aus diefer Tatfache erflärt Wéi die Faffung des
Untertitel3 auf ©. 23 und das Bitat ©. 2, B. 15); dod
geradezu großartig und für den order oul dem Gebiete
der vergleichenden Volkskunde in Höchitem Maße intereifant
find die den Sprichwörtern folgenden 47 LXieder männlicher
and weiblicher Bolfspveten de3 Hauja-Volfed, Lieder von
grotesfer Schönheit. Diefe urwüchfigen Stüde tragen natür-
liģġ ein ganz anderes Gepräge al3 die Produkte religiöfer
Kunftpoefie, wie uns folhe Robinfon in feinen »Specimens
of Hausa Literature« (Cambridge 1896) vorführt. Wie bei
ber Überjegung der Sprichwörter, fo hat, nach unferer Über-
zeugung, auch bei der Verdeutjchung der Lieder Prieke ftetd
das Richtige getroffen, er bat überhaupt (bejonderö dess
Halb, da er feine Überjegung ftet3 mit fehr initruftiven
Erläuterungen verfieht) ein ganz trefflihes Buch gejchaffen,
von dem man aufrichtigft wünfchen kann, daß ihm bald
weitere aug der Feder deg Verfajlerd nachfolgen möchten.
Cinige jegt folgende Beanftandungen im Einzelnen folen
den Wert des fhHönen Buches natürlih nicht Herabfegen.
Wir bemerfen: ftatt z und 3 hätte doch einfacher z und ž
gegeben werden können; Diphthonge foten áu, éi, ái ır.
betont werden, nicht aú, eí, aí; was gelegentlich auftreten»
des z, c, J bedeuten fol, geht aus der Lauttabelle auf ©. 2
nicht hervor, fonft haben wir an ber lautlichen Daritellung
nichts zu beanftanden. — 26, Nr. 3 dzAir ift fon die
maghreb. Jorm für eldschezäjir (aber j, nit g!). — 66,
N. 9 die Blume fe ift wohl die in Tunis fläju genannte
(= lat. pulegium). — 68, R. 3 gulbi „Teih“ ift augen-
fcheinlich berber. agulmim (f. übr. Orient. Litteratur. 1900,
Ep. 266, Anm. 4). | Hans Stumme.
Harnack, Adolf, Die Chronologie der altchristlichen Litte-
ratur bis Eusebius. Zweiter Band. Die Chronologie der
Litteratur von Irenaeus bis Eusebius. Leipzig, 1904. Hinrichs.
(XII, 56i S. Lex. 8) .4 14, 40.
Geschichte der altchristlichen Litteratur bis Eusebius.
ter Teil Die Chronologie. Zweiter Band.
Der vorliegende, 7 Jahre nah dem erften erjchienene
Band umfaßt Buch 3 und 4 der Chronologie d. Ņ. des 2.
Teiles der Gejchichte der altchriftlichen Literatur, einen An-
hang zu diefen beiden Büchern und eine Reihe von Berid.
tigungen und Nacdträgen. Im 3. Buche „Die Literatur
de3 Morgenlandes vom Ausgang de3 2. Yahrh.s. bis Eu-
jebius“ werben 1) die alerandriniichen, 2) die von den
Alerandrinern beeinflußten, 3) die don den Wlerandrinern
unbeeinflußten oder in Gegenjaß zu ihnen tretenden orien-
talifchen Schriftjteller, 4) unter der Ueberichrift „Varia“
die apofryphen Apoftelgefchichten (oder vielmehr die neueften
Sorfchungen über diejelben), die fibyllinifchen Orafel u. |. w.,
im 4. Buche „Die Literatur des Übendlandes vom Ausgang
des 2. big zum Anfang deg 4. Jahrh.3” die Schriftiteller
Zwei-
1) big gur Beit des Decius, 2) von Decius bis Konftantin,
im Anhang 1) die Martyrien, 2) die Firchenrechtliche Gite,
ratur, 3) die Pjeudoflementinen (legtere im Anfchluß an
die Arbeit von Waig, Terte und Unterfuhungen N. F. X 4)
befprochen. Die Nacträge und Berichtigungen nehmen größten:
teil8 auf neuefte, erft während de3 Drudes erfchienene Lite
ratur Bezug. Ueber Wert und Bedeutung des Harnadihen
Werkes braucht an diefer Stelle wohl nicht mehr gefprochen
zu werden, dagegen mag e3 niht überflüffig fein, mit dem
Berf. felbft daran zu erinnern, daß der gejamte 2. Teil nur
die auf Zeit und Echtheit der Schriftiwerfe bezüglichen Fragen
zu behandeln bat, alle übrigen Probleme aber dem 3. Teile
überlafjen bleiben, der fich mit der Charafteriftif der Literatur
und ihrem inneren Entwidlungsgange zu beichäftigen haben
wird (Harnad, Theolog. Literaturzeitg. 1904, Nr. 12, Sp. 355).
— ©. 4 Anm. 2 find aus dem Ober: und Untertitel des
Buches von de Jane über Klemens von Alerandria verjehent-
li zwei verichiedene Schriften gemacht worden. — ©. 16
(anläßlich) de3 Clemens) eine jehr zeitgemäße Bemerkung
gegen die moderne „Jagd nach den Quellen“ und die (im
vorliegenden Falle durch die markante Ueußerung einer Au⸗
torität, angeführt bei Chrift, Geich. d. griech. Lit.* ©. 930
Anm. 4, geförderte) Neigung, „den Originalguellen wo-
möglich abgeleitete unterzujchieben”. Ueber die Quelen deg
Protreptifog wird außer der großen Ausgabe Stähling, deren
1. Band beinahe im Drude vollendet ift, eine Arbeit
F. Zuders näher belehren, von der ein Ausjchnitt u. d. T.
„Spuren von Upollodoros regt Jew Det dritten Gritt,
jtellern der eriten 5 Jahrh.” foeben alg Mündhener Differs
tation (Nürnberg 1904) erichienen ift. — ©. 26 Anm. 1
wäre eine orientierende Notiz über ben Jnhalt von Bratfes
Aufſatz über die angebliche Origeneshandichrift der Bibliothet
(nicht der Bibel) von Troyes am Plage gewefen. E3 handelt
fih dafelbft um die Homilie de3 Johannes Scotus rigena
über den Prolog des Yohannesevangeliumd (au im cod.
Par. lat. 2950; vgl. B. Hauréau, Notices des manuscrits
Latins, Parið 1904, S. 15 fg. = Notices et Extraits XXXVII
©.411fg.) und um einen lateinifch-arianifchen Hiobfommentar.
— Bon der in der gleichen Anmertung zitierten Arbeit
F. MA. Winters über die direkte und indirekte Ueberlieferung
von Origenes contra Celsum ift inzwifhen der 2. Teil
(Burghaufen 1904) erfhienen. — Bu ©. 67 Anm. 2
jei bemerft, dag die Aften über den Brief des Bilchofs
Theonad von Wlerandria an den Oberfammerherrn Lucian
Doh noh nicht als geichloffen gelten dürfen. Es beſteht
zwar hohe Wahrfcheinlichkeit, daß er ein Fatfififat ift, aber
Seröme Bignierd Schuld ift von Batiffol und Harnad
(vgl. Sahrg. 1904, Nr. 22, Sp. 706 fg. d. BI.) nicht völlig
erwiefen worden. Bgl. P. Lejay, Revue critique LVI
(1903 II) 411 fg. — ©. 69 fg.: Die Alten des Phileas
jegt bequem bei R. Knopf, Ausgewählte Märtyreraften
©. 102 fg. — ©. 78 Anm. 2.: Die grieþifhen Hierony-
mu3fcholien zu den Pjalmen im codex Taurin. B. VII. 30 jegt
bei &. Morin, Anecdota Maredsol. III, 3 (1903) ©. 122 fg.;
vgl. ©. XIX fg. — ©. 124: Ueber fyrifche Bruditüde von
Eufebius reg diapwriag evayyekiwv U. Baumitarl,
Oriens christianus I (1901) ©. 378 fg. — ©. 179: Das
Tauflied im erften Bande der Amherst Papyri wird von
KR. Krumbacder, Byzant. Beitichr. X (1901) ©. 332fg. an die
Spibe der „erbaulichen Alphabete” geftellt. — S.217fg. neigt
fih zwar Harnad denjenigen Zorjchern zu, welche die Predigt
cis tà &yia Jenpareıa dem Hippolytug abiprechen, erklärt
aber doch: „Abfolute Gewißheit in bezug auf die Unechtheit
vermag ich indes nicht zu gewinnen.” Auf Anregung deg Ref.
hat 3. Höfler im Programm des Progymnafiung zu Schäftlarn
für 1903/4 die Frage auf3 neue unterjucht und ift mit beachten®-
t
27 — 1905. Ag1. — Literarifhes Zentralblatt. — 1. Januar. — 28
werten Gründen für die Echtheit der Predigt eingetreten. —
©. 255 fchreibt H. anläßli der „Oden” des Hippolytus:
„Wie die Worte (auf der Statue) nah "Nıdal (0° rasas
Tas yoapas) zu deuten find, weiß niemand.” Ref. möchte
dazu nur bemerfen, daß die frühere Lefung "Audai (eis
raag Tas yoapas nicht als „ſinnlos“ (ſo Achelig, Hippo-
Iytftudien ©. 7, Terte und Unterfud. N. %. I 4) bezeichnet
werden darf. Lange vor Lightfoot, deffen Erperiment mit
dem fragmentum Muratorianum freilich verwerflich ut, bat
der große Philologe Z. I. Scaliger die Dden al3 » epigrammata
in omnes libros sacros, quae sunt quasi megioyaæi et,
ut vulgo loquuntur, argumenta librorume gedeutet, und
W. Chrift, dem ich dies entnehme, ftimmt ihm auch in ber
neueften (4.) Auflage feiner Gejchichte der griech. Lit. ©. 928
Unm. 5 zu. — ©. 324 Anm. 1: Walking? Bibliographie
de Minucius Felix jet auch in feiner Ausgabe, Youvain 1903
©. 5fg. — ©. 326 fg. entwidelt H. die Gründe, die ihm
für die Anfegung des Octavius nach Tertullian (mahricheinlich
zwiiden Mariminug Thrar und Decius) zu fprechen denen,
Sie find zum Teile fehr gewicdhtig (am menigjten der der
Sprache des Octavius entnommene; denn Minucius Felig
ahmt nicht nur Vergil [darüber ©. Bürner, Bergils Cin-
fuß bei den Kirchenjchriftitellern der vornifänischen Periode,
Erlangen 1902 ©. 9 fg.! und Cicero, fondern aud) Seneca
nod [vgl. F. X. Burger, M. F. und Seneca, Münden 1904],
und prinzipiell ift fein Stil von dem deg Apuleius und
Tertullian nicht verfchieden; vgl. Norden, Antike Kunftprofa
©. 605 fg.), und da neuerdings auch der italienijche Philologe
F. Ramorino (Atti del Congresso internaz. di scienze
storiche vol. XI (Rom 1904) ©. 143 fg.}, allerdings auf
Grund der nah Harnad zu feinem ficheren Rejultate führenden
„Detailvergleihung”, für die Priorität des Apologeticum
eingetreten ift (er fegt den DOctavius in dag 1., fpäteftens
in dag 2. Jahrzehnt des 3. Jahrhunderts), fo ericheint die
gegneriihe Pofition, obgleich fie zur Beit noh die der Ma-
jorität ift, ja nah G. Kihna (Patrologie I [Paderborn 1904]
©. 228) Meinung „Die Priorität deg Minucius alg erwiefen
gelten” fann, als ernftlich bedroht. — ©. 405 Anm. 1: Ueber
die Kombination von Matth. 10, 32 und Luc. 12, 8 vgl.
auch noch Biblifche Zeitichr. I (1903) ©. 181. — ©. 407 fg.:
Ueber die Tractatus Origenis hat fih Ref. in der Biblischen
Beitichr. II (1904) ©. 234 fg. nochmals geäußert. Vgl. aud
E. Bratfes Epilegomena zur Wiener Ausgabe der Altercatio
Simonis et Theophili, Situngsberichte der Wiener Afademie
phil.-hift. Kaffe CXLVII (1904) 1 ©. 196. — ©. 552:
Das griehiihe Original ber georgifch erhaltenen Schrift
Hippolyts3 „Abhandlung über die Segnungen Jatobs” (vgl.
Bardenhewer, Bibl. Beitfchr. III [1905] H. 1) liegt nad
der Vermutung von U. Berendts, Terte und Unterfud. N.
Ş. XI 3 (1904) ©. 72 in einer Hdichr. des Verklärungskloſters
saec. X (Nr. 23 bei Uspensfi, Reife in die Meteoriichen und
Oſſa-Olympiſchen Klöfter in Thefjalien, Peterb. 1896)
unter dem Namen des Srenäus vor. — ©. 552 fg.: Die
Hhpothejen von Grabifh und v. Blaha über die pjeudocy-
prianiihen Schriften »ad Novatianum« und »de singularitate
clericorum« find auh vom Ref., Deutliche Literaturzeitg. 1904,
Tr. 28, Sp. 1742 fg. und von O. Bardenhewer, Literariiche
Rundichau 1904, Nr. 11, Sp. 331fg. abgelehnt worden. —
©. 26 Anm. 1 lied „Capitaine” für „Capitain”, ©. 255,
Unm. 3 „Stiglmayr"“ für „Stiglmeygr”, ©. 314 im Tert
und Anm. 2 und 4 „Schleht” für „Shlidt”", ©. 326,
Unm. 5 „Bielinsfi” für „Bielinsfy”, ©. 466 3.1 Analecta
Bollandiana” für „Acta Bollandiana”. ©. 401 Anm. 1
müfjen mehrere Worte ausgefallen fein. C.W-n.
Fumagalli, Gius., Chi Pha detto? Tesoro di citazioni italiane
e straniere di origine letteraria e storica. 4. Ediz. riveduta.
Mailand, 1904. Hoepli. (XXI, 637 S. 8.) L. 5.
Das Buh Hat (gerade wie unjer Büchhmann, zu deffen
„Seflügelten Worten“ e3 das italienische Gegenftüd ift) Glüd
und verdienten Erfolg gehabt. Bor zehn Jahren erfchien
die erfte Auflage, die mit näherer Charafteriftif des Inhalts
in Jahrg. 1895, Nr. 18, Sp. 661 d. BI. angezeigt worden
ifi, und Heute ift (hon die vierte da. Celbitverfjtändlich Hat
e3 der Berf. niht an Beflerungen und Zufägen fehlen laffen,
die er zum Teil der neueren Literatur und der Kritik entnehmen
fonnte, Das bezeugt Schon äußerlich die Anzahl der beiprochenen
Bitate, die von 1575 in der erjten Ausgabe jebt bis auf
1936 gejtiegen ij. Der Inhalt und die Einrichtung mit
den vielen Regiftern find gleich gut. Befonders anzuerkennen
ift der in Anbetracht der trefflihen Ausftattung und deg er-
heblichen Umfanges erftaunlich billige Preis, der der Leiftungs-
fähigkeit de2 ja Léngt rühmlich bekannten und rührigen Ber-
lage3 ein neues glänzendes Zeugnis ausitelti. —tz—.
Piquet, F., Notes sur la légende de Dietrich et la mort
d’Alphart. Le Havre, 1904. Imprimerie du Journal le
Havre, O. Randolet, imprimeur. (36 S. 8
Die Heine forgfältige Studie des bejonders durch ein (für
franzöfiiche Anichauung dentwürdiges) Wert über Hartmann
bon Aue (1898) befannten franzöfischen Germanijten zerfällt
in zwei Hauptabfchnitte: I La légende de Dietrich et ses
principaux personnages, II. Etude sur la Mort d’Alphart.
Die Hare Hiftorifche Exrpofition des eriten Teils: Sujet de
la légende de Dietrich, Histoire de la légende de Dietrich,
Analyse de la Mort d’Alphart, Principaux personnages de
la légende de Dietrich paraissant dans la Mort d’Alphart,
ſowie die dem Gedichte felbft gewidmete eingehende Betrad:
tung in Teil II: Origine et transmission du po&me, Sujet
et Moeurs, fowie die mit vielfeitigen Ausbliden bereicherten
furzen Schlußlapitel: Realisme et sentiment de la nature,
Composition et exposition, und die nur allzu ffizzenhait
ausgefallene »Langue« werden aud) deutichen Lejern Inter:
effe abnötigen. Nicht unberechtigt ift der Vergleich Alpharts
mit dem jungen Helden des Guillaume d’Drange-Cyflus:
Vivien (S. 21), Iehrreih der Ausblid auf den gleichen
Stoff berührende altenglifche Dichtungen und Dichtungsfrag-
mente. Die Grenzlinien zwifchen Höfifcher und volkztümlicher
Poeſie dürften wohl mit Hilfe von Sammlung andermeitigen
Material3 noch fchärfer geichieden werden fünnen, außer in
den häufigen Fällen, wo wie z. B. in Wolframs Willehalm
fich deutfcher Rittergeift mit vollstümlichen erotischen Elementen
verquidt bat. M. J. Minckwitz.
Stahl, Frig, Wie fah Goethe an8? Mit 28 Taf. Berlin, 1908.
©. Reimer. (65 ©. 81.8.) Geb. M3.
Wir haben befanntlih bereit3 zwei gröpere Sammlungen
von Goethebildniffen, da3 Prachtwerk Rollets (Wien 1883)
und Friedrich Zarndes „Kurzgefaßtes Verzeichnis der Dri
ginalaufnahmen“ (Leipzig 1888), in welchem der eigentlide
Begründer der Goethe-Ikonographie das Mufter gedrängter
Darjtelung langer und forgfältiger Fritiiher Forſchungen
gegeben hat. Sehr erwünicht und willfommen gejellt ſich
nun ben beiden größeren Werfen dies Heine Büchlein bei,
da3 außer vier Gilhouetten im Tert 28 vorzüglid auf
geführte Bilder Goethes bietet. Die Auswahl darf wohl
al eine glüdlich getroffene gerühmt werden; das nad)
Barndes grundlegendem Werte noch aufgefundene Material
und die neuere Yorihung find verwertet, die ja fo auf
fallende DVerfchiedenheit der Auffafjung durch die Künftler
wird erflärt. Das höchſt gefällige Büchlein darf im Kreile
29 — 1905. X 1. — Literarifhe3 Bentralblatt — 1. Januar. — 30
der Goetheforjcher wie in den weiteſten freien der freund-
hen Aufnahme, die e3 voll verdient, ficher fin. M. K.
Annales de la fac. des lettres de Bordeaux et des univ. du midi.
4e série. XXVlIe annde. Bulletin Hispanique. T. VI. No. 4.
Somm.: J. Jungfer, Noms de lieux hispaniques d’origine
romaine. — A. Morel-Fatio, Vida de D. Luis de Requesens
y Zúñiga (suite). — G. Cirot, 'La famille de Juan de Mariana.
— C. Pitollet,
R. Cagnat, Lettre à
d'Es
graphiqaes sur les auteurs du programme de 1905.
Blätter für dad Gymnafial-Schulmefen. Redig. von Joh. Melber.
40. Band. 11. u. 12. Heft. Münhen, Lindauer.
28 Fr. Ohlenſchlager, Horatiana (od. II, 5, 27; Bat.
I. 1, . 1, 70; ep. II, 3, 291- 294). — K. Meijer, Zu Horat.
sat. d A ;
m Hrög. von P. Meyer u. U. Wirmer.
Nr. 24. Paderborn, Schöningp.
22. Jahrg.
Snh.: Beder, Eine Warnun ung, für Schülerbibliotheken. — Pro⸗
grammigan Deutſch⸗Oeſterteich 1 Golling, Zum altſprachlichen
nterrichte. Zur lateiniſchen Wortforſchung.
Jahrbuch der Deutſchen Bibliotheten. rêg. v. Ber. Deutfher Biblio:
(before, 3. Jahrg. Leipzig, Harraffowig. (II, 152 ©. 8.) æ 3, 60.
Inh.: Verzeichnis der Bibliotheken u. der wiſſenſchaftl. Biblio-
theksbeamten. — Verordnungen u. Erlaſſe. — Bibliotheksſtatiſtik. —
Berein Deutſcher Bibliothekare.
Danske Studier. Udgivne af M. Kristensen og A. Olrik.
1904. 4. Hæfte.
Indh.: Th. Laub, Vore folkevise-melodier og deres for-
nyelse. — Kultur og folkeminder: Et vers fra Erik af Pommerns
tid valravn. Anholt för per d nyt fra folkemindeforsk-
ningen strengeinstrumenter. ndvaerksskik. — J. P. Ja-
kobsen, Smedens mortensgilde.
>
Aunſtwiſſenſchaft.
Spriuger, Anton, Handbuch der Kunſtgeſchichte. II. Die Renaiſſance
in Italien. 7. Au an vollig umgearbeitet von Adolf Philippi.
Mit 319 Abb. im Tert und 16 Farbendrudtafeln. Leipzig, 1904.
G. A. Seemann. (VIU, 312 ©. Ger, BI Geb. M 8.
Springers Handbuch gehört zu den gefuchteften Werken
der Neuzeit über Kunitgeihichte, namentlich hat der dritte
Teil, der die Renaifjance in Stalien behandelt, wegen ber
meifterhaften Gruppierung die Anerkennung der Fachgelehrten
und der gebildeten Kreife gefunden, was fih jchon daraus
fchließen läßt, daß feit 1896, wo die vierte Auflage zum
erftenmale in der Bearbeitung von Adolf Philippi erjchien,
drei Auflagen nötig geworden find. Die vorliegende fiebente
Auflage nennt fich eine vollftändig umgearbeitete. Sie ftellt
ein Wert dar, das eine genaue Ueberficht über die Entwid-
fung der italienishen Kunft in drei Jahrhunderten liefert
und durch wertvolle Abbildungen und pracdhtvolle Farben-
drucdtafeln illuftriert. Daß im 16. Jahrhundert, der Hod-
renaifjance Leonardo da Vinci, Michelangelo und Raffael
eine hervorragende Stellung einnahmen und ihrem Leben und
fünftlerifhen Wirken eine verdiente Würdigung zuteil ge
worden ift, darf als ein bejonderer Vorzug des Springerjchen
Wertes bezeichnet werden. Das Snhaltverzeihnid, das
Regiiter der Künftlernamen, das Ortsregifter lafjen an Bol-
ftändigfeit nichts zu wünfchen übrig. Aus dem Iehteren ift
erfichtlich, welche Nunftfhäge in den Hauptitädten Italiens,
Bologna, Florenz, Mailand, Rom, Siena, Venedig und
Berona aufgehäuft find, die ſich teils in lirchlichen Bauwerken,
teils in Paläſten, Villen und Denkmälern befinden. Sowohi
dem Herausgeber als dem Seemannſchen Kunſtverlag gebührt
A propos d'un >romance« de Quevedo. —
Pierre Paris sur des inscriptions
agne. — E. Mérimée et A. Morel- Fatio, Notes biblio-
der aufrihtigfte Dant aler Runjtfreunde für dies ausge-
zeichnete Wert.
Zimmermann, M. ©., Sizilien.
Städte der Clymer.
Gr, H mit 102 Abb.)
Berühmte Kunftftätten. Nr. 24.
Der Titel könnte leicht irre führen. E3 Handelt fih nicht
um die Refte der Nunft der Griechen und Elymer in Sizilien,
fondern um die Kunftwerfe ganz verichiedener Beit, welche
fih in den im Altertum von Griechen und Elymern bewohnten
Städten finden oder daher ftammen. Das Bud ift ein
Mittelding zwifchen Reifebejchreibung, Topographie, Gejchichte
und Bejchreibung von Kunftwerfen; auch ein bischen Geo»
graphie kommt vor. Daß e3 ein Publitum für folhe Dar-
ftelungen gibt, läßt fich nicht leugnen, aber gerabe bieleg
hätte Anipruch auf einen genaueren Bericht, der nicht, wie
der vorliegende, vol von Fehlern if. Und ob die Art,
wie überall Neminiscenzen au8 modernen Poeten angebracht
werden, irgend einem Lefer, möge er nun Sizilien mit dem
Bud in der Taiche durhwandern oder fih zu Haufe daran
erbauen wollen, gefällt, jcheint ung fehr fraglich zu fein. Die
landfchaftlicden Reize der herrlichen Snjel Hat der Verf. nicht
vergefien gebührend Hervorzuheben; auch einige von ben
Abbildungen find ihnen gewidmet. Die Bilder werden
überhaupt vielfah mwilllommen fein, umjo mehr, da von
manchen bedeutenden fizilianiichen Runftwerfen, wie von den
Bildern des Antonello von Meffina und von der Aphrodite von
Syratu3, Abbildungen nicht gerade bequem zugänglich find.
Die Ausführung ift nicht überall gleich gut; ein paar Mal
ift auch bei der Auswahl ein Mißgriff begangen worden.
Der Brunnen de3 Montorfoli vor der Kathedrale von Mef-
fina ift a, B. in viel zu Feinem Maßftab wiedergegeben, als
daß man einen wirklichen Begriff davon befommen Tönnte,
und von dem Dom zu Syrafus wäre wohl beffer eine Lang-
feite mit den antifen Säulen als die barode Faſſade zur
Unfhauung gebracht worden. Solange übrigens dag C
noh niht aus dem deutfchen Alphabet verbannt ift, bleibt
e3 nach des Ref. Anficht eine Barbarei, Sizilien mit einem z
zu fchreiben, mag die orthographiiche Weisheit unferer Re-
gierungen e3 hundert Mal erlauben oder gebieten.
1. Die Griehenftädte und die
"drun, 1904. ©. U. Seemann. (126 ©.
M 3.
Die Mufeen als Bollsbildungsftätten. Grgebniffe der 12. Konfe:
rena der Bentralftelle für Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen. Mit
42 Abb. Berlin, 1904. Heymann. (VIL 228 ©. ©r.8.) Æ 5.
Schon feit längerer Zeit fpielt die Frage der Nubbar-
madung der Mufeen für weitere Kreife eine Role. Da
war e3 nun ein höchit dantenswertes Unternehmen von der
Bentrafftelle für Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen, eine Kon»
ferenz einzuberufen, auf der die Frage in eingehender Zeile
erörtert werden folte. Die Verhandlungen liegen hier ge
drudt vor und find außerordentlich Iejenswert, auch für die
jenigen, die an der Konferenz ſelbſt teilgenommen haben.
Vieles ift hinzugekommen oder in erweiterter Geſtalt er⸗
ſchienen, was aus Zeitmangel gar nicht behandelt oder nur
geſtreift werden konnte. Freilich herrſcht noch keine Rlar:
heit über die erſt ſeit verhältnismäßig kurzer Zeit zur Dis—
kuſſion ſtehenden Fragen, aber die Fülle von verſchiedenen
Anſchauungen läßt dieſe gemeinſame Ausſprache doch ſehr
wertvoll erſcheinen. Die eigentliche Arbeit wird erſt jetzt
beginnen. Wir können hier nur einen kurzen Überölick
über die Verhandlungen geben. Die Einleitung bildet der
Vortrag von Lichtwark über die Muſeen als Bildungs—
mittel, indem die von den Muſeen zu löſenden Aufgaben
kurz ſtiziert werden. Jeſſen und Lampert geben kurz
Rechenſchaft über die Geſchichte der Kunſt- und wiſſenſchaft—
31 — 1905. A321. — Literarifhes Zentralblatt — 1. Xanuar. — 32
Dëen Mufeen. Gë folgt die umfangreiche Darjtellung
einiger bisher gemachten Verfuche, die Schäge der Mufeen
weiteren Schichten des Volkes nubbar zu maden. Behn
Mufeen, darunter das ftädtifhe Mufeum für Natur, Völter-
und Handelzfunde in Bremen, das Altonaer Mufeum, die
Mufeen in Hildesheim und Celle, da3 geologifhe Mufeum
in Berlin und der Falfwang in Hagen, fowie die nordifchen
und englifhen Mufeen werden fury nah beier Richtung
hin fEizziert. Auch die amerifanifchen Beftrebungen und die
deutichen Schulmufeen werden herangezogen. E3 folgt die
Frage der Mufeumsbauten (Lichtwark) und der Aufftellung
und der Bezeihnung in Kunst: und naturhiftorifchen Mufeen
(Grofje und Lehmann). Die Bildungsmittel in Mufeen
(Ächriftlihe und mündliche Belehrung) bilden ein weiteres
interefiantes Kapitel, in dem zunädhft nach dem Vortrage
von v. Erdberg eine Reihe von Urteilen über Führungen
in Mujeen mitgeteilt werden, die die zahlreihiten Geficht!-
punkte und Methoden entrollen. Befonderö hervorzuheben
wären die Berichte von Friedländer und Schubring Bus
fammenfaffend gibt Kaugfch feine Anjchauungen über Be
lehrung in Kunjt-, Fraag in naturhiftorifchen Mufeen. Den
Schluß macht Deneten über Augftellungen in Runftmufeen,
während Leitfġuh in der Beichreibung ded Straßburger
Münſters das Beiſpiel eines volkstümlichen Führers gibt.
Eine Reihe von Netzätzungen führt uns die verſchiedenſten
Muſeumstypen vor. Jedem Kapitel iſt ein kurzer Bericht
über die Diskuſſion beigefügt, die ſich in anregendſter Weiſe
geſtaltet. Jedem, der für den Kampf um eine neue deutſche
Kultur ein warmes Herz Hat, ſei das Buch dringend em—
pfohlen. K. S.
Denkmäler der Tonkunst in Oesterreich. Hrsg. mit Unter-
stützung des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht.
XI. Jahrg. 1. Teil: Trienter Kodices. II. Geistliche und
weltliche Kompositionen des XV. Jahrhunderts, bearbeitet
von G. Adler und Osw. Koller. 2. Teil: Georg Muffat,
Concerti grossi, 1., bearbeitet von Erwin Luntz. Wien, 1904.
Artaria & Co. (VUI, 139; XIV, 147 S. Gr. 4.)
Diefe erfte Fortfegung der aug den Hdfdrr. von Trient
durd) die öfterreihdifhen Dentmäler gebotenen Auswahl mehr:
ftimmiger Säße bereichert das Anihauungsmaterial für die
Tontunft des 15. Sahrh.3 wiederum beträdtlid. Diesmal
ift die mweltlihe Kompofition bevorzugt und mit einem halben
Hundert franzöfiicher Chanjons vertreten, deren Mehrzahl
bon wenig oder gar nicht befannten Tonjegern herrührt.
Bon berühmten Namen finden fi nur Bindois und Bus»
noig mit je einem, Dufay mit zehn Sägen. Dieje Arbeiten,
lauter dreiftimmige Gäge, madhen mit einer großen Anzahl
alter jchöner Melodien befannt, die al3 Tenöre das Ems
femble ftügen, fie zeigen zweiten? die Verjchiedenheit der
Methoden, nach denen die Künftler die übrigen Stimmen
zufügten. Noch herricht Einfachheit, Nahhahmungen werden
häufiger angejegt als durchgeführt, der Zufammenflang läßt
die Zeit des Organum zuweilen jpüren. Die Kirchenmufif
ift mit drei Meilen über Dunftables Lied: »O rosa bella«
vertreten, die deshalb großes Interelje verdienen, weil fie,
erjichtlih von geringen Talenten herrührend, darüber auf
Hären helfen, worin die Größe eines Dufay befteht. Die
dritte diefer Mefjen (vierjtimmig) wird außer in der Trienter
noh in Modenejer Lesart mitgeteilt. Die erftere belebt bie
Melodit mit Durchgängen und Heinen Verbindungsnoten,
führt alfo an die Anfänge des Sologefangs heran.
Kunfthronit. Hrg. von Œ. A. Seemann. R. F. 16. Jahrg.
Nr. 8. Leipzig, E. U. Seemann.
Inh.: O. v. Schleinig, Londoner Brief. — D. Bernhard,
Die ere Wanderausftillung des Berbanded der Kunftfreunde in den
Ländern am Rbiin.
Die Kunft- Halle. Hıagbr. ©. Galland.
Berlin, Harrwig Nadıf.
Inh.: Ad. Kohut, Ernft Rietfhel. Ein Gedenfhlatt zu feinem
100. Beburtstage. — Bon der Nationalgalerie. — ©. 3. Wolf,
Dom Mündiner Kunftgewerbe. — J. Günther, Dresdner Kunftbrief.
— €. Kiedling, Prof. Dftwalde Unterluhungen für Baitellmalerei.
Der Kunftwart. Hıdgbr. 5. Avenariued. 18. Sahıg. 5. Seit.
München, Callwey.
Inh.: H. Mutheſius, Amerifa. — A. Schattmann, Debt
das Weien der Oper. — U. Dresdner, Dad Kailer Friedrich Mufeum
u. feine Kritiker. — Nod einmal: Ligmann über Gocthe. — Aus Emil
Straußend „Kreuzungen“.
Die Schönheit. Hrög. v. K. Banfelow. 2. Jahrg. Heft 8. Berlin.
Snd.: H. Pudor, find wir gefund? — Philaletba, Erziehung
zum Nadten. — D. Forberger, ded Weibed Madt. Novelle. (SHl)
— Zur Kultur der Schönheit. 7. — D. Zilden, Örabdenfmäler —
Unfittlihe Literatur. — €. v. Sidhart, dad moderne Modebild. —
Körper und Kleidung — €. v. Kulmficg, vom Haarktamm. (Mit
6 Abb.) — E. Stange, von fhönen Büchern. Lyrit1.— W. Bode,
der Krieg gegen dad Schöne.
Pũdagogik.
Kotelmann, Ludw., Schulgesundheitspflege. 2., neubearbei-
tete Auflage. München, 1904. Beck. (VII, 216 S. Gr. 8.)
M 5; geb. 4 6.
Handbuch der Erziehungs- und Unterrichtslehre für höhere
u hrsg. von A. Baumeister. II. Band, 2. Abteilung,
2. Hälfte.
Da das Handbuch der Erziehungs und Unterrichtölehre
für höhere Schulen doch nicht für alle Kreife gleiches Interelle
befißt, ift e3 mit Freude zu begrüßen, daß die Schulgelund-
heitspflege beifpielsweife auch einzeln zu Haben ift. Aud die
Erweiterung von 137 auf VII, 216 ©. fann man im Jnter-
effe der Lefer nur gut heißen. Bejonders hervorzuheben
ift, bap auf Wunfch der Rezenfenten die Gefchichte der Schul.
gefundheitspflege eine Erweiterung erfahren hat und die Frage
der Ueberbürdung eingehender gewürdigt ift. Gelbjtverftänd-
ih haben die immenfen Fortichritte, welche gerade die Schul«
gefundheitspflege in dem legten Jahrzehnt aufzumeifen bat,
ihren gebührenden Plag gefunden. Der Materie gemäß
ordnet fi) der Stoff in die Hygiene der Schulräume und
die Hygiene der Schüler. Leider wird ja diefen wichtigen
Kapiteln noch nit Überall die fo notwendige Aufmerffam:
feit zugewandt, und vielfach fann man das Elternhaus nidt
von dem Vorwurf freifprechen, daß e3 namentlich in Meier
Beziehung fidh zu wenig orientiert und zu läjfig ut. Möchten
dodh die Ausführungen Kotelmanns über die Hygiene des
Nervenigitems der Schüler zc. in recht weite reife dringen.
Eine große Reihe von Abbildungen, ein alphabetifches Sad
wie Namenregifter, fowie Unführung einer reichhaltigen Lite:
ratur find weitere Vorzüge des Buches.
Eomenius-Blätter für Boltderzichung. Hrag. von Ludw. Keller.
12. Sabre. 5. Heft. Berlin, Weidmann.
Ind: U. Damafchle, Die Förderung d. Volkderzichung ald
Aufgabe d. Gemeindepolitit. — Grundiäge d. Comeniue-Geſellſchaft
für die Begründung freier öffentl. Bibtivtheten (Bücherhallen). — B.
Böttiher, Welche Folgen würde die Eıjepuny des hrüftl. Religiond
unterricht durch einen Moralunterridt nad fih ziehen? — Runy
fhreiben d. ComeniusGefilih. an die Magiftrate d. deutfben Städte.
Körper und Geiſt. Hrsgbr. K. Möller, FJ. A. Shmidt, É
Widenhagen. 13. Jahrg. Rr. 19. Leipzig, Boigtländer.
Inh.: Siebert, Schwidiiched und deutiched Turnen. (Schl.) —
Nadcezwill, Wie man in Finnland über dad Zurnen denkt. —
Pulmwer, Rüdftändige Behandlung d. Volfsfchüler im Turnunterridt.
— Dorn, Bom Schulfpicl u. den Schulplägen.
Die Mäpdchenfchule. Hrög. von K. Heffel. 17. Zahrg. 12. Heit.
Bonn, Marcus u. Weber.
Inh.: E. Krudenberg, Einftelung der Frauen in die fommunale
Schulverwaltung. — DOrtentl. Berjammlung des Teilvereind d. öffentl.
10. Jahrg. Rr. 6.
33 — 1905. M 1. — Literarifhes Bentralblatt. — 1. Xanuar. — 84
döh. Nädchenſchulen d. Provinz. Brandenburg, Pommern u. Schlefien | Experimentelle Unterfuchungen üb. die Differenzierung des Geſchlechts
am 5. Oft. 1904 in Berlin. — M. Zabele, 27. Haupverfammlung | bei Rana temporaria und Rana esculenta.
des Zweigvereins für Höh. Mädcdenihulmeien in d. Prov. Sachſen, III. Hiftorifhe Kaffe. Inb.: v. Heigel, Das Projekt einer
Anhalt u. Thüringen am 1. Oft. 1904 in Deffau. Bermählung d. Herzogs Philipp Wilh. v. sn = ande
EE S e
eitfährift f. Iateinlofe höbere Schulen. Hrög.v.Shmip-Mancy. mademoiselle* (Herzogin Anna Maria v. Montpenfier) 1652/3.
16. Jahrg. 3. Heft. Leipzig, Teubner. Univerfitätsfäriften.
es Snb.: 5 ý A Vë — a ann E — (Format 8., wo ein anderes nicht bemerkt if.)
örnig, eri uber die 13. Hauptverfammlung des Bereind Athen. (Habilitationeihr.) T $ S
Sächſ. Keatfeullehrer. — Budde, Die Zukunft d. Oberrealſchule. bara en éi 8) IOE EBeRBBange EE
— Holymann, Gtatiftijhes Über die Höh. Schulen (Mittelihulen) Galle a. ©. (Inauguraldifl. [BHilof. Fal.) Wilhelm Berens:
Badeng 1903/04. — Quandt, Der Unterricht in d. philof. Propä- | mann, Wirtfhaftsgeographie Schantung’d unter beionderer Berté,
deutit. — Ratſchläge für diejenigen Studierenden, lä bé auf das | fidhtigung des Kiautfwou Gebietes. (33 S.) — (Med. Fat.) Ernſt
böbere Lehramt vorbereiten und einen Teil ihrer Studienzeit auf der | Rodenwaldt, Aufnahmen des giftigen Inventars Geſunder ald
techniſchen Hodhfhule verbringen. au D Defeltprüfungen bei Kranten. (72 ©.)
EEE ET TEE BETT TE Tu Te EEE eidelberg. (Akad. ğeftrede.) Wild. Braune, Ueber die Gini»
Katehetiihe Beitjärift. Hrög. v. A. Spanutb. 7. Jahrg. gung d. deutich. Ausiprache. (32 ©. 4.) Halle a. ©. Niemeyer. 41,20.
12. Heft. Stuttgart, Greiner & Pfeiffer. Helfin e
i le gfors. (Inauguraldiſſ. Philoſ. Jat.) K. Jaakkola
Indh.: A Spanuth, Die Entwürfe über die „Urgeſchichte“ und de praepositionibus Zosimi quaestiones. (i26 8.) i
die Haltung d. Zeitihriftl. — A. Hademann, „Es ift ein Rog ent» Leipzig. (Probevorleiung) W. Er. Biermann, zur Lehre
fprungen“. — Sr. Schlegelmildh, Des Chriften Teilnahme am firhl. | Yon der Produktion und ihrem Zufummenhang mit der Wert, Preis-
Leben. — H. Spanutb, Gleihnisreden Jefu. Für die Oberflufe | u. Eintommenslchre. (29 €. Geng 1904. 349 & Schunte. — 60.
bearbeitet. 16. Von den unnützen Knechten. — A. Geyer, Der — Gabilitationsſchr.) Geotg Lokemann, J. Ueber die Akrolen
zwölfjäbr. Jeſus im Tempel. Ein Lehrbeiſpiel in konkret- aufbauender darſtellung nach dem Borſäureverfahren und Beiträge zur Kenntnis des
(entwıdelndsdarftellender) Form f. d. Unterftufe. — G, Chr. Dieffen⸗Aethylidenphenhlhydrazins. II. Ueber den Arſennahweis mit dem
bach, 1. Chriſtfeiettag. Joh. 1, 127. — Derſ., 2. — Marſh'ſchen Apparate und die katalytiſche Zerſeßung von Arſenwaſſer⸗
et: Joh. ne — en, nn 4, — 1 o foff. (104 ©.)
beling, eib mit deiner Gnade. — H. Spanuth, Künftle — (Inauguraldifl. [BHilof. Fat.) Robert Herndon Fife, der
rifher Wandfhmud u. künftler. Anfhauungsbilder für die Schule. Woriſchaß des an Maundeville nah der Beron der Cotton
Handfdhrift (Brit. Mufeum, London) Titus C. XVI. (289 ©.) —
Demetrius Gufti, Egoidmud und Altruismud. Bur foziologifchen
Motivation des praftiihen Wollend. (67 ©.)
è Marburg. Chronit der Königlihen Preußiſchen Univerſität
Vermiſchtes. Marburg für das Rechnungsjahr 1903/04. KVIL. Jahrgang. (74 ©.)
Conwentz, H., Die Gefährdung der Naturdenkmäler und — (Kaifer Geburtätag.) Catalogi studiosorum Marpurgen-
e d i ie sium ex serie recentiore depromptus fasciculus alter annos
Ta onago an imor Erhaltung. Berlin, 1904. Bornträger. | daque ab 1656 ad 1667 complectens. (30 8. 4)
e — — MRektorwechſel.) Ernſt Elſter, über die Elemente der Poeſie
Wie wenig bisher in der Erhaltung unſerer Naturdenk⸗ und den Begriff des Dramatiſchen. (18 ©. 4.)
mäler getan iſt, erhellt daraus, daß Conwentz, der berufenſte „.Gabilitationsſcht.) Wilhelm Krauß, zur intraofularen Ded-
e . infeltion mit beionderer Berudfihtigung des Fodoformd. (84 ©.)
Rufer im Streit, feine vorliegende Arbeit erjt einen Verjuch — (Fnauguraldiff. (Thest. Sat.) Wiliam Walter Rodwell,
nennt, die Grundlagen und VorfdAläge gur Erhaltung und | die Doppelehe des Landgrafen Philipp von Heffen. (48 &.) — Gufav
Erforfhung derjelben in Kürze darzulegen. Wir müffen erft | Wetphal, die Borftellungen von einer Wohnung Jahmes nad den
: e OI : SEI „ | altteffamentlihen Quellen. I. Teil. (65 ©.) — Juriſt. Fak.] Carlo
einmal bie Ziele einer planmäßigen Naturbenkmalpflege feit Andreae, der praftifche Begriff der materiellen Einrede im heutigen
fegen, und die Organifation und Leitung der einjchlägigen Redt | |
$ RA ; . (32 ©.) — Alerander Bótther, der Begriff des Gaſtwirtes
Beftrebungen von Staatöwegen einrichten. Gelangen die | und die Borausfegungen für die Haftung des Gaftwirted nah $ 701
Borichläge unfere® bewährten Vorlämpfers allmählih zur | 2.8.8. (75 S.) — eo v. Borberger, die rechtlihen Folgen der
Annahme (und Gefahr ift vielfach im Verzuge), fo wird den | Beteiligung Minderjähriger an Bereinen des bürgerlichen Rechte. (83 ©.)
— — — Albert Erlanger, materiellrechtliche und prozeſſuale Bedeutung
Denkwürdigkeiten der freien Natur in Zukunft erſt eine des § 213 R.6t..B. (64 ©.) — Ferdinand FZugler, Entkehung
ähnliche Fürjorge zu Teil werden, wie fie bereits lange an | gefhichte, Bereich und Organifation der richterlichen Gewalt des
den Dentmälern frühzeitiger Kunft erfolgreich geübt wurde. | früheren Deutihen Bundes. (Unter Berüdfichtigung des Rechtes
Mit Redt hebt Conweng hervor: werben in jedem Landes» | früherer Bünde.) (60 ©.) — R. Krug, die Zuläifigfeit der reinen
teil die natürlichen Schönheiten und Seltenheiten erhalten EE a a — ee har
und den Bewohnern geiftig näher gerüdt, jo ermwächlt diefen | von Loef A. die Kölner Raufmanngpilde im 12. Jahrh. (61 ©.)
daraus eine erhöhte Freude und Liebe zur heimatlichen Scholle. München. (R. b. Atad. der gute. Johann Friedrich,
Heimatliebe und Baterlandeliebe, welche zu allen Zeiten mit | Gerähtnierede auf Karl Adolf von Gorneliud. (66 ©. 4) Ruͤrchen,
die Ichönften Züge des Volfscharafterd bildeten, würden Drang N — nn ‚[BHilof. Zak.)) Otte Bobfin, Shake
burd) bie jet endlich angeregte Pflege der Naturdenkmäler | fyeares aan 2 the (99 ©.) — Errinus
eine nicht gering anzufchlagende lebhafte Förderung und Oldeuburegr. de oraculorum ees eloeutione. (54 S.)
Stärtung erfahren. Man muß die Ausführungen von Ç. Rostock, 1 Warkentien. # 1, — Fridericus Guilelmus
e Stegemann, de scuti Herculis Hesiodei poeta Homeri ear-
lefen, um (menigftens in ber gropen Welt) zu erfahren, | inen imitatere. 106 S.) Ebd., 1904. 4 2
welche Gefahr unferer Natur droht und wie nur jchleunige Tübingen. (Inauguraldifl. (PHilof. Fak.) Peter Thomfen,
Maßnahmen zu retten vermögen, was noch da ift. Baläftina nad) dem Onomaftiton des Gujebius. (188 S., mit Karte.)
ö— — — — — — — — Würzburg. (Inauguraldiſſ. Philoſ. Fat.) Martin Wolf,
Abhandlungen der l. bayer. UAlademie der Wiſſenſchaften. III. Kl. Walter Scott's Kenilworih. Eine Unterſuchung über ſein Verhältnis
. Bd. 1. Abt. München, Franz in Komm. zur Geſchichte und zu ſeinen Quellen. (77 S.)
SInh.: 8. Traube, Paläographifche Forfhungen. 4. Zi. Bam» Zürich. (Inauguraldiff. [Bhilof. Zak.]) Johann Jalob Difen-
berger Fragmente der vierten Dekade des Livius. Anonymud Corte | mann, das Nahrungdweien in England pen ALL bé AN. Japı-
ganus. (56 ©. 4. Mit 7 Taf.) Æ 3. hundert. (63 ©.)
Siungsberichte der al. bont, Akademie der Wiffenfchaften zu
Münden. November 1904. Kritiſche Fachzeitſchriften.
L Philoſophiſch⸗philologiſche Klaſſe. Inh.: von Hertling Göttingiſchegelehrte Anzeigen unter der Aufſicht der kgl. Gefell-
Auguſtinus⸗Zitate bei Thomas von Aquino. fhaft der Wif. 166. Jahrg. Nr. 12. Berlin, Weidmann.
I. Mathematiſch⸗phyſikaliſche Klaſſe. Inh.: K. Göbel, Ueber Inh.; Sünger, Kante Lehre vom Slauben. (E. Troeltſch.) — NRiketta, Der
Ne kleiſtogamen Blüten und die Anpaſſungstheorien. — R.Hertwig, Pharao des Auszuges. (R. Sethe) — Brünnow-Deomaszemsti, DI
35 — 1905. 31. — Literarifhes Bentralblatt — 1. Januar. — 36
Provincia Arabia. Bd. L (Wellhaufen.) — Mazon, Essai sur la compo-
sition des com6dies d’Aristophane. (Fr. Leo.) — Blüß, Das Iambenbud
Méi e pora, (R. Reitenftein.) — Anecdota —— — II, 3. (E. Kloster-
n.) — Lair, La bataille de Formigny. Joret, La bataille de For-
mien. (K. Uhlirz.) — Kölner Inventar. Wd. II. beart. v. Höhlbaum. (TH.
igen.) — Joachim Weftphal, Brieifammlung. I. (W. Köhler.) — Yahrbud)
dee dE Bereind des Kantons Glarus. 31—33. Bd.; Heer, Gefdidte
deg Landes Glarus. Vd. ; Heer, Ölarnerifde Reformations eſchichte.
— ner on von Knonau.) — Wilhelm v. Sumbeibie gefammelte Schriften.
. (Fr. N. Find.) — Erben, Das Privilegium isriedride I
oi Kee Zurba, Thronfolgerecht in De erreich. (C.
Stadtrechnungen von Bern, hreg. v. Welti. (©.
Revue crit. d'histoire et de littérature. Dir.: A. Chuquet.
38° année. Nr. 50. Paris, E. Leroux.
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Pharpi, Histoire d'Arménie, Ter-Mkrttchean et Malxasean. —
Les martyrs de l'Arménie, p ee et Adjarean. -— Brünnow,
La province d'Arabie. — Pichon, Lactance. — Vitry et Brière, Docu-
ments de sculpture française du moyen age. — Freeman, Geographie histo-
rique de l'Europe, 3° éd., p. Bury. — R. Henry, Questions d'Autriche-
Hongrie et question d' Örkent. — Geblesco, La question d'Orient. —
Pinon, L'Empire de la Méditerranée. — Day, Le système colonial hol-
landais à Java. — Kovalevsky, Institutions politiques de la Russie. —
Skrine, L'expansion de la Russie. — Borkowsky, Turgenjew. — Me-
rej kovski, Tolstoi et Dostoievsky. — Strannik, La pensée russe con-
temporaine. — Annales de l'Institut international de sociologie, A. —
Wagner, Les fondements de l'óconomie politique, I.
WohenfHrift für tlaffifhe Philologie. Hrg. v. G. Andrefen, $.
Draheim u. F. Harder. 21. Jahrg. Nr. 51. Berlin, Weidmann.
Inh.: Euripides, Iphigenie in Aulis, hreg. u. déi? v. K. Buſche. J. Tert. II. Ein⸗
leitung und Kommentar. (O. Altenburg.) — A. Pifhinger, Der VBogelzug
bei den griech. Dichtern des Maffiichen —— (A. Biefe.) — Or. Bere
teli, Die Abkürzungen in KE Hanbigriften. (©. Weilely) — Pirrome,
L’Epicedio di Cornelia. (K. P. Schulze. 8. Studnic Ar Tropaeum
Traiani. (R. Delbrüd.) — Florilegium ironis Graecum. imple passages
for Greek unseen translation, R. M. Burrows and C. Fl. Walters. — 3.
Roſenbaum, Geſchichte der Luſtſeuche im Altertum. 7. Aufl. — O. Schra⸗
der, Die Schwiegermutter und der Hageftolz. (Yr. Harder.)
Außerdem erfchienen
ausführlidye Kritiken
über:
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gre ationen. (Allmang: Archiv f. kath. Kirhenreht LXXXIV, 4.)
Benedicti XIV Papae opera inedits, publ. F. Heiner. (M. Hof
mann: Ztfhr. f. tath. Theol. XXIX, 1.)
La Sainte Bible traduite en français p. A. Crampon. (Fond: Ebd.)
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Preußen 2c. (Holder: Archiv f. Tath. Kirchenrecht — 4.)
— ae Handlerifon. (Fond: Ztihr. f . tathol.
)
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Brandi.) —
eyer von Knonau.)
Be G., Memorials of Edward Burne-Jones.
mann: The Academy Nr. 1701.)
Der erſte Clemensbrief e die Korintber, unterfuht v. W. Scherer.
(Merk: Ztfhr. f. kath. Theol. XXIX, 1.)
Coneiliun Tridentinum. Tom. IV, actorum pars I, ed. Steph.
Ehses. (Bellesheim: Archiv f. tath. aeg) LXXXIV, 4. —
Kröß: Ztihr. f. tath. Theol. XXIX, 1.)
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(S. T. Shula: Anz. d.
(Adermann: Engl. Stud.
— —— — — eng
Bom 14. big 21. Dezember find nadftehende
nen erfhienene Werke
bei ung eingeliefert worden, deren Beſprechung fi bie Redaktion vorbehült:
el. E Wagner. Borlefungen. Leipzig. Breitkopf &
tte r
Altmann, W., u. E. Seefe Ausgewählte Urkunden zur Gr,
läuterung der Betafungegefsigte 2 Deutihlande im MA.
Weidmann. (Gr. 8
Annuaire pour l'an 1006, — e le Bureau des longitudes.
Paris. Gauthier-Villars. (16.) Fr. 1, 50.
Auer, Frig, Zur Pfyhologie der Geſangenſchaft. Unterſuchungshaft,
Sefängnie- u. GE ale gefhildert v. Entlaffenen. Münhen.
Bed. (Gr. 8.) Æ 1, 50.
Sari Adolf, Delhite der le Literatur. In 2 Bänden.
. Bd.: Die ältere SE 3. u. 4. Aufl. Leipzig. Avenarind.
er 8.) Geb. 1./2. Bd. æ 1
Baumgarten, Herders Rebenswert u. die religiöfe Frage der
Ge — Tübingen. Mohr. (8) Æ 1, 80.
Beif SA ‚ Sta Giovanni Ungelico da Fiefole. 2. Aufl. Frei⸗
bur re (Ler.»8. mit 5 Taf. u. 89 Xertbild.) Æ 8, 50.
Beni dt. Buftav, Die afundhronen Drebftrommotoren, ihre Wir-
fungsweife, Prüfung u. Berechnung. ae GA Bieweg & Sohn.
(®r. 8. mit 2 farb. Taf. u. 112 Abb.)
eG Di Rearfage vor Obate iite. ale a. ©. Niemeyer.
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mediz. Wocenfcht.“ 1904, Rr. 42 fg.) Bien, SO, Gë e 8)
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37
— 1905. JG 1. — Literarifhed Zentralblatt. — 1. Januar. — 38
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(Gr. 8.) ah 1 G. wc (Gr. 8) Æ 9.
ar Alfr., Anafalypteria. (64. SE um Windelmannd | Nodnagel, Das |höh. aiweſen im Großh. Heſſen. ei,
fefte.) Berlin. ©. Reimer. (4. mit 2 Taf. u. 8 XZertabb.) M 4. — Ae, S E TON A Bi 8)41,
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late. Ei SC Sng 8.) EE i 2. Absolon Taranger. Forste bad I. Christiania. Grondahl
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os —
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Heine. 1II: Hans Baluſchek. III: Henri de Zouloufe-fautrec.
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Je A A im Abonn. je Æ 2, 50.
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Griechiſche EE überf. v. Ulr. v Bilamowig-Mocllen:»
dorff. I. Bd. 4. Aufl. Berlin. Weidmann. (8.) Geb. M 6.
Briefe v. Herm. u. Qifela Grimm an d. Schweftern Ringdeid. Gef.
v. Bettina Ringsdeid. Berlin. Fontane & Ço. (8) Æ 1, 50.
Peno T a Lehre von d. Predigt. Berlin. Reuther & Reichard.
(ër,
Heu on ` a, Seh. d. deutih. Bildungamefend feit d. Mitte des
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Nadf. 8) M 1
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Reuther & Reihard. (Br. 8) M3
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Traduction de l'italien avec introduction et commentaire par
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(8. mit 43 Abb.) Geb. Æ 1, 25.
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1 Jatfim. u. 2 Beilagen. Leipzig. Dyt. (Gr. 8.) Æ 4, 50.
Kleinere mittelhochdeutiche an Fabeln u. ce . Die
med Handſchrift, hrsg. Y en Berlin. Weidmann.
(®r. 8. mit 1 Taf.) Æ 2,
Mommifen, Zh., Gefammelte e riften. 1. Abt.: Sr Schriften.
L Bd. Gbb. (Or. 8. mit 1 Bildn. u. aaa) M 1
Mufil, Alfr, Bau der Dampfturbinen. Leipzig. — (233 ©-
®r. 8. mit zahlr. Abb.)
DO berländer, Jm Lande ded braunen Bären. Jagd» u. Reifebilder
aus Rußland. Neudamm. Neumann. (Gr. 8. mit 137 Abb.) Æ 16.
Dttenthbal, ©. v., Das f. f. GE — Geſchichtsforſch.
1854— 1904. Fefſifchrift. Wien. (96 S
Périer, Jean, Vie d’Al-Hadj-djädj ibn — (41—95 de
l'Hégire = 661—714 de J.-C.), d’apres les sources arabes.
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des 19. Jahrh. 2. Bd. Jena. Fifder. (Gr. 8.) AM D
Pitre&, Giuseppe, ‚Studi di leggende ann in Sicilia © nuova
raccolta di leggende siciliane. Vol. unico. Turin. Clausen.
(
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Feldzüge in Tirol, Epyanien und Rußland 1809-1813. Berlin.
Mittler & Sohn. (Gr. 8. mit 1 Bildn.) AS A 50.
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Theodosiani libri XVI cum constitutionibus Sirmondianis et
leges novellae ad Theodosianum pertinentes. Ed. Th. en
sen et P. M. moyer Vol. I. Berlin. Weidmann. (®r. 8
mit 6 Taf.) æ 50
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dingungen vor Abihluß des EES Berlin. Putt»
kammer & Mühlbrecht. (8.) M
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gé Mineralbildung und die Schme a 2. Zeil.
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re hg franzöfijchen Revolution. I. Bd —
ohr. (Gr.
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Straßburg. Heitz. Lex. 8., mit 25 Taf.) A
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a des Preuß. Arhivd. Leipzig. Pfefer. (Gr. 8.) Æ 5.
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Reimer. GI AM 2, 40.
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mit 9 Abb.) MN 3, 50.
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I. Zeil: Geſchichti. Darſtellung. III. Teil: 78 Kompoſitionen des
13. bis 16. Jahrh.s aus den Hoſchrr. übertragen. Leipzig. Breit:
kopf & SE (Or. 8.) M i4 u. M8.
a — Studie.
Wichtigere Werke der ausländiſchen Literatur.
Eugliſche.
Aflalo, M., Truth about Morocco. Indictment of policy a
British forei Dance an r E to Anglo-French
ment. Pref. Ke C. Graham. London, Lane. (3 a SS
Cr. 8.) Sh.
Anderson, J journe = SE EE in Pontus.
Illus. 9 ie le wen (8.) Sh. 6, 6d. (Studia
Pontica, Vo
Benedicti XIV. — opera inedita. Primum
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preserved at Alnwick Castle, Northumberland. Transcribed
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1690-1811. London, Stock. (8.) Sh. 7, 6d.
Gardner, E. G., Dukes and poets in Ferrara. Study in poetry,
religion, politics, of 15th and early 16th centuries. London,
Constable. (594 p. 8.) Sh. 18.
Hall, G.S., Ge its peychology, &c. 2 vols. London,
Appleton. (8.) Sh. 31, 6d.
Hesiod, Studies in ak a view to Elucidate his meaning.
No. 2. Shield of Hercules. By W. F. Cornish. London,
Frowde. (8.) Swd. sh. 1.
a F.
`
39
Higgins, A. P., Hague Conference and other international
conferences laws and usages of war, textes of conventions,
notes. London, Stevens & C. (8.) Swd. sh. 3.
Franzöſiſche.
Le Double, A.F., Rabelais anatomiste et E Avec
une pröface de M. Duval. Paris, Leroux. (XIV, p. avec
174 ıllustr. par L. Danty-Collas et 32 fac-simil&s dont 6 hors
texte en höliogravure. 8.) Fr. 15. .
Lémann, J., la vierge Marie dans l'histoire de l'Orient chrétien.
Paris, Lecoffre. (XVI, 640 p. 16.)
Lévy, A., Stirner et Nietzsche. (Thèse.) Paris, Société nouvelle
de librairie et d'édition. (116 p. 8.) Fr. 3.
Maréchal, H., Rome. Souvenirs d'un musicien (le concours ;
intermède sombre; le voyage; la villa Médicis; la vie ro-
maine; Hébert; Liszt; hors murs, etc. Avec une préface de
us sale: Paris, Hachette et Cie. (XIII, 311 p. 16.)
r. 3, 50.
Morié, L. J., histoire de l'Ethiopie (Nubie et Abyssinie),
depuis les temps les plus reculés jusqu'à nos jours. T. 2:
Abyssinie (Ethiopie moderne). Avec un appendice diplo-
matique. Paris, Challamel. (515 p. 16.)
Patouillet, J., l'impérialisme américain. (Thèse.) Paris.
Rousseau. (390 p. 8.)
Ricci, C., Sophonisbe dans la tragédie classique italienne et
française. Grenoble, impr. Allier frères. (XIX, 223 p. 8.)
Senchet, E., essai sur le méthode de Francisco Sanchez,
rofesseur de philosophie et de médecine å l'Université de
olouse. (Thèse.) Paris, Giard et Brière. (XXXIX, 177 p.
et portrait. 8.)
Stryienski, C., le gendre de Louis XV Don Philippe, infant
d'Espagne et duc de Parme, d’après des documents inédits
tirés des archives de Parme, des archives des affaires étran-
goren, E Paris, Calmann-Levy. (IV, 497 p. et portrait. 8.)
. 7, 50.
Antiguarifche Kataloge,
Baer & Eo. in Franffurt a. M. Nr. 505. Koftüme, Fefte, 1450 Nrn.
Rr. 508. Bücher für Kunftfammier, 498 Nrn.
DBertling, Rid., in Dredten. Nr. 51. Freimaurerei, geheime Ge
ſell ſchaften, Geheimwiſſenſchaften, 577 Nrn. Nr. 52. Autographen
von Mufitern, 469 Nrn. Nr. 53. Porträts von Muſikern, 1014 Rın.
Boas, il in Berlin. Anz. Nr. 1. DBerfchiedene Wiffenfchaften.
2087 Nrn.
GerfHel, Ot, in Stuttgart. Rr. 72. Deutfche Literatur. Bers
fhiedened. 3560 Nrn.
Re i ! — in Breslau. Nr. 298. Klaſſiſche u. neuere Philologie.
m.
Niihoff, M., im Haag. Nr. 328 u. 330. Neue Erwerbungen.
479 Nm.
Bed, gran). in Hannover. N. 45. Deutiche Kit., Gefch., Kulturgeſch.,
Reifen. 751 Nm.
Raabe's Nachf. in Königäbergi. Pr. Nr.221. Auswahl bedcutenderer
Werke der Lit. u. Kunftl. 2319 Ren. R
Rauftein, Alb., Schweiz. Antiquariat in Zürih. Nr. 252. Jurige
prudenz. 1849 Nın.
NAachrichten.
Der a. ord. Profeſſor der Medizin Dr. M. Wolters in Roſtock
wurde zum ord. Hon.Profeſſor, der Privatdozent der Phyſik Prof. Dr.
D. Zummer in Berlin zum ord. Profeffor in Breslau, der Privat-
dozent der Arzneimittellehre Dr. O. Loewi in Marburg, der Privat-
dozent der Chemie an der techn. Hohichule Dr. H. Kauffmann in
Stuttgart, fowie die Privatdogenten DDr. R. Fifhl, Kifh, Kohn,
Petrina, Pietrzitoweti und Raudnig in Prag (deutfche Univ.)
zu a. ord. Profefforen ernannt.
Jn Berlin habilitierte fih Dr. H. Jacobstbal in der medi-
zinifchen Fakultät, in Bonn Dr. O. Burkhardt für Larpngologie, in
alle a. ©. Dr. 2. Brüel für Zoologie, in Leipzig Dr. ©. Heller für
bemie, in Zübingen Dr. H. Heyfelder für Kunftgefchichte, in Würz«
burg Dr. M. Pagenftecher in der juriftiihen Fakultät, in Zürich
Dr. ©. Wild für Nafen- und Haldfrantheiten.
Der Realihuldireftor Dr. Denicde in Rirdorf wurde zum Direltor
ded Kaifer Friedrich-Realgymnafiumd dafelbft ernannt.
Die Société médico-psychologique in Parið ernannte den
Privatdozenten der Piychiatrie Dr. R. Förfter in Bonn zum aug-
wärtigen zus
ie theolog. Fakultät der Univ. Marburg verlieh dem Direktor
— 1905. 31. — Literarifde3
Bentralblatt. — 1. Januar. — 40
des theolog. Seminars Prof. Knodt in Herborn (Heffen-Nafiau) die
Würde eines Ehrendoktors der Theologie, desgleihen die theolog. Fa
fultät in Bafel dem ord. Profefjor der neuteftamentl. Theologie Dr.
E. Riggenbach daſelbſt.
Ferner wurde verliehen: dem Gymn.Oberlehrer Dr. Heubaum
in Frankfurt a. O. das Prädikat Profeſſor, dem GEymn.Profeſſor
BE. in Glogau, }. 3. in Dredden, der f. preuß. rote Adler:
orden 4. Klaffe.
Am 17. Dezember + in Berlin der Kunfthiftorifer Profeffor an
der techn. Hohfchule Dr. Alfred Gotthold Meyer, 40 Jahre alt.
Am 18. Dezember + in Ehriftiania der deutfhe Sprachgelehrte
Dr. Georg Sauerwein, 73 Jahre alt.
Am 20. Dezember + in Nordallerton der Ingenieur und Chemiter
Sir Lowthian Bell, 88 Jahre alt.
Bor kurzem + in Krakau der Hiftorifer Dr. Rudolf Ottmann.
Wiffenfhaftliche Anftitute und Vereine.
Der fünfte internationale Kongreß für Berfiherungs-Wiffen:
faft findet auf die Einladung ded Deutichen Bercing für Verfiherungd:
MWiffenihaft zu Anfang Scptember 1906 in Berlin ftatt.
Zum Neubau des Univerfitätdgebäudes in Jena bewilligte der
altenburgifche Landtag einen Beitrag von 50000 W, in der Voraus:
feßung, daß die beiden anderen erneftinifchen Erhalterftaaten (Sadjen:
Meiningen und Eadjen-Koburg-Gotha) gleih hohe Beträge zahlen.
Zu gleihem Zwed wurden von einem Denger Berlaggbuhhändler und
doppelten Ehrendoltor fowie von einer bekannten Zenger Blasfabrit
je 100000 geſvpendet.
Kürslih hat fid eine „Bereinigung der Univerfitätsichrer bei
Dentfhen in Großbritannien und Irland“ gebildet. Ihr Zmed
ift die Erörterung aller Gegenſtände, die fi auf die Pflege der wifen
Thaftlichen Befhäftieung mit der deutfchen Epradhe und Literatur an
den englifchen Univerfitäten beziehen, fowie die Heranbildung von
Lehrern ded Deutfhen und die Organifation des deutfchen Unterrihtd
an den Schulen.
In Hannover it am 22. Oktober v. 3. ein Verband nordweſt⸗
deutfcher Vereine für die wiffenfhaftlihe Erforfhung der älteften Kultur
und Gefhicdhte Norpweftdentfchlands begründet worden. Der erfte
Berbandetag fol Oftern 1905 in Münfter ftattfinden.
Das neugegründete beigifche Hiftorifche Auftitut in Rom ift
am 10. Dezember in Gegenwart des beigifhen Gefandten und einer
eriefenen Berfammlung von Gelehrten eingeweiht worden.
Wiffenfhaftlihe Stiftungen und Zuwendungen.
Ueber die Rudolf Birhow-Stiftung madhte der Sohn ded ver
ftorbenen Forfherd, Prof. Hand Virhom, in der Sigung der Ber
liner Anthropologifhen Gefellihaft am 17. Dezember v. J. Angaben,
nad denen das Kapital der Stiftung gegenwärtig 316800 .# beträgt.
Am Jahre 1905 fol das Kapital aus dem Nadlaffe des jüngft ver
ftorbenen Arztes und Anthropologen Prof. Bartels, cines Freundes
Rud. Pirhomd, um weitere 3000 4 vermebrt werten.
Der „Südweftd. Korrefp.” zufolge find die Stifter des Fonde
zur — Inſtitus für wiſſenſchaftliche Krebsforſchuug
in Heidelberg Dr. Richard Fleiſſcher, der Herausgeber der „Deutſchen
Revue”, und die Baronin v. Rothſchild. Erſierer hat dem wirkl.
Sch. Rat Prof. Dr. Czerny im vorigen Sommer 150000 Æ, leptere
100000 Æ für den gedachten Zwed zur Verfügung geftellt.
Aus der Ferdinand Piver-Stiftung der Univerfität Leipzig if
sum 1. Oktober 1905 ein Reifeftipendinm von 3000 .4 an einen
jungen evangelifchen Theologen zu vergeben, damit er die Urfige dei
Chriftentumsd auffuhen, feine chriſtlich-archäologiſchen Studien durch
eigene Anfhauung ergänzen und die Forfhungen auf diefem Gebiet
fördern fann.
Der Solumbia-Univerfität in New-Mork ging als @efchent der
pnn J. Speyer, J. H. Shif und Prof. Prince die Reinhardſche
ammlung perfifher nnd arabifcher Handfchriften zu.
Altertumsfunde. Ausgrabungen.
Bei den jüngften Grabungen, welche die öfterreichifchen @elehrten
in Ephefns durdhführten, wurde, wie die „Neue Freie Preffe* berigtet,
ein Gebäude freigelegt, dag alg eine antite Bibliothek erfannt murdt.
Bon hohem Kunftwerte ift befonderd das Mittelftüd, das zwei bärttge
Männer darftellt, zmwifchen denen ein Knabe ftebt, und im Hintergtunde
ein Scepter fehen läßt, nach den Porträtzügen wahrfcheintich bie 1%
mifchen Kaifer Mark Aurel und Beru mit dem jungen Gommodub;
die Seitenreliefd bilden Ereigniffe aus dem Partherfriege ab.
Der deutiche Snfehriftenforfiher Frhr. Hiller v. Gärtringen
hat auf der Intel Baros einen für die antife Literalurgeſchichte wich
tigen Fund gemacht, einen großen, jegt im Mufeum von Paro? auf
bewahrten GSteinblod mit einer teilweife erhaltenen Infchrift, die deM
parifhen Dichter Arhilohos gilt. Stifter des Denkmals if, ©
fiheus, deffen Begeifterung für den Dichter oder für den Ruhm fein!
Heimat ihn dad Denkmal errichten ließ.
41
— 1905. 31. — Literarifhes Zentralblatt — 1. Januar. — 42
Eine prächtige römifche Tempelanlage wurde bei Pola in Yftrien
von der öfterreichifchen Regierung freigelegt. Das Heiligtum liegt an
der Bal de Gatena genannten Meeresbudht; es tft balbtreisförmig
angelegt und hatte im Mittelpunkt ein großes Standbild. Die fchönen
Saulenhallen find in der feinen Dekorationskunſt geſchmückt, die das
en Zeitalter auszeichnen. Münzen des Claudius, die man im
Schutt fand, weifen ebenfalls auf die frühe Kaiferzeit Hin.
Literariſche Neuigkeiten.
Dem dringenden und allſeitigen Verlangen nach billigen Aus—
gaben der Textbibel und des Weizſäckerſchen Neuen Teſtaments
wil die Berlagõbuhdhandlung von J. C. B. Mohr (P. Sie bech zu
entſprechen ſuchen, daß ſie bis auf weiteres folgende Verkaufspreiſe
feftient. Die vollftändige Tertbibel: Altes Teftament mit Apofruphen
und Neues Tetament, gh., nur noh Æ 5, geb. #6, geb. fhwarz
mit Boldaufdrud Æ 7. Reben Meier volftändigen Ausgabe A werden
nod nadhflehende Ausgaben geführt: Audg. B, A. T. obne die Apos
trypben und R. T., geb. Æ 4, 50, geb. .# 5, 50; Aug. C, A. T.
mit den Apokryphen, geh. Æ 4, 50, geb. Æ 5, 560; Ausg. D, A. T.
ohne die Apokınpben, geh. #4 4, geb. Æ 5; Ausg. E, N. T., fe u.;
z F. Die Apokryphen ded N. T., geb. Æ 1, 50, geb. Æ 2, 50.
— R. T. von Beizfäder (9. Auflage): Original-(Kleinoftav-) Ausgabe,
tart. „4 1, 50, in Enmwd. geb. Æ 2, auf ftartem Papier in Sever
geb. M 3; Grofoltavauggabe (aug der Tegtbibel nach der 9. Auflage)
art. Æ 1, 50, in nwd. geb. A 2, in Leder geb. Æ 3. (Mitteil.
ver Berlagdbudhhand!.)
Arthur Chuquet, der auch in Deutfchland gefhäste franzo-
fifhe Hiftoriter, hat vor kurzem zwei Bände „KEtudes d’histoire“
beraudgegeben, worin er »Le r&volutionnaire Georg Forster«, Adam
Zur 1765— 93, Klopflod, »Le soeur de Goethe«, Bayard in Meziöres
1521, »L’affaire Abbatucci« 1778— 96, Rouid-Florentin Bertöde (ae
nannt Lla Bertèdhe) 1764—1841 und »Le commandant Poincarré«
1812 behanbelt.
Bon der franzöftihen Zeitfhrift Revue germanique (vgl. Jahrg.
1904, Rr. 51, Ep. 17623 d. BI.) ift im Berlag von felir Alcan zu
Barið foeben das 1. Heft erfhicnen. Aus dem Inhalt heben wir
hervor: Emmft Lihtenberger, Le Faust de Goethe: Esquisse
d'une methode de critique impersonelle; Albert Schweiger,
Bachs Symbolismus; E. Spenle, Referate zur Wadenroder- und
Novaliestiteratur; drei unveröffentlichte Briefe Niegiched an Hugo
dv. Senger; U. Tibal, über die jüngfte Hebbel-titeratur; Rusting
Jugendgeſchichte; kritiſche Referate zur englifhen Literaturgefchichte.
Von Neudrucken der Vork library (London, Bel & Sons) ift
neuerdings eine Fortſetzung der Schriften von Samuel Taylor Coleridge
(1772 - 1834) erſchienen, die Folgendes enthält: 1), Aids to reflection“,
zuerſt veröffentlicht 1825, hier abgedruckt nach der 4. Auflage 1839,
eingeleitet durch Dr. Marſh's Proliminary E der dem Werke
erfimald in der Burlingtoner Ausgabe von 1840 kLeigegeben war.
2) „The confessions of an inquiring spirit“, ald nachgelaffene®
Wert zuerft gedrudt 1840. 3)„An easay on faith“, „Notes on the
book of common prayer“ und „A nightly prayer. wieder abgedrudt
auð den von C.8 Neffen Henry G. 1 39 herausgegebenen „Lite-
rary remains of Coleridge“. Gin fahlicher Indey von 17 e bes
fhließt das LXXVI und 381 ©. ftarfe Oktavbändchen, das gebd.
2 Shill. Loftet.
Geit Jahren fammle ich dad Material zu einer Bibliographie
der Wüftungsliteratur und habe als Einleitung dazu einen Auffag
nWüftungsverzeichniife” in den „Deutfchen Sefhichtsblattern“ 6. Band,
©. 1—15, veröffentliht. Darin ift bereit die Bitte audgeiprochen,
man möge die fchwer zugängliche Literatur, namentlich Zeitung, und
Beitfchriftenauffäge über dieien Gegenftand mir zufenden, damit die
Bibliographie auch diefe Veröffentlihunnen mit berudfichtigen tann.
An diefer Stelle möchte ich meine Bitte wiederholen und jeden Forſcher
im voraus meineg lebhafteften Dantes auh für die unfcheinbarfte
Einjendung verfichern.
Dr. Haus Befhorner
Rgl. Hauptflaatsarhiv zu Dresden.
Derihtigung.
Jn Rr. 62, Ep. 1776 d. vor. Jahrg. 3. 16 lied: Die Anfänge
der Gegenrevolution, ftatt: Die Nnbänger zc.
An die Herren Verleger rihten wir die Bitte, alle neuen Ee ienga ibre Verlaged, die auf wifenihaftlide
Bedeutung Anfprucd erheben, alöbal
Behuung ded
eraudge
eu. Bei der Maje der Literatur muß in manden
Zngleih erlauben wir und, an rechtzeitige Cinfendun
Säulprogramme und der Differtatiomen zu erinnern.
nad ihrem Erfheinen an die Erpedition diefed Blattes, Lindenftrage 18, (midt in die
erd) einzufenden; neue Auflagen jrüher erfhienener Werke Fönnen aber nur augnahmsweije 8
: aällen, namentlich bei kleineren Einzelidriiten, von einer Befpredung abge:
chen werden und die Aufführung im VBerzeihnid der eingelaufenen Nenigleiten genügen.
chen bleibender Bücher Tönnen wir, fall? wir fie nicht ausdrüdlid zur
erüdfichtigung
ine Verpflichtung u Hüdfendung unde:
eipredung erbeten haben, im allgemeinen nicht übernehmen.
der A LEERE LANE und der Univerfitätd= wie der
nverläffige Nahricdhten über erfolgte Anftellungen, Auszeihnungen
und Zodesiälle in dem Kreife der Gelehrtenwelt werden mit Dant benugt werden.
ei Korreipondenzen über Bücher bitten wir ftetö die Namen der Verleger derjelben hinzuzufügen.
Se Bütgeriendungen erbitten wir unter ber Abrelfe ber Erped. 8. BI. (Lindenftraße 18), alle Briefeunter der bed Herausgebers (Ratfer Wilgelmftr. 29). Mur folge
Werte Binnen eine Befypreidung finden, Die ber Red. vorgelegen haben. Bei Rorreiyonbenzen über Bäder bitten wir Retö ben Namen von Deren Berleger angugeben.
Literarifhe Anzeigen.
x ar Peene Berlagshandlung zu_ Freiburg im Breisgan ericheint und |
e
fann durd) alle Buchhandlungen bezogen werben:
Geſchichte Aer Weltliteratur.
Bon Alexander Baumgartner S. J.
Renefter, foeben aus gegebener Band:
v, —6 Literatur. Erſte bis vierte Auflage. or. Bn GV u. 748)
2. — ; geb. in Halbfaffian M 15.—
An neuer Auflage liegt vor:
IV. Dielsteinifheund griechifche Literatur der hriftli
verbefjerte Auflage. gr. 80 (XVI u. Ai A
Die früheren Bände’ umfaffen:
L Die Literaturen Weftafiend und der Nillänber. 3. u. 4. Aufl. gr.50 (XX u. 638) M 9.60; geb. M 12.—
3. u. 4. Aufl. gr. 890 (XVI u. 650) M 9.60; geb. M 12.—
II. Die griedgifche und lateinifche Literatur bes Haffifihen Mitertumd. 3. u. 4. Aufl. gr.” 50 (XII u. 610)
IL Die Literaturen Indiens und Oſtaſiens.
M 9.—; ged. M 11.40
Die weiteren Bände werden enthalten:
T” Die Literaturen der Italiener, Gyarnier, Portugiefen nud ber üb
— Die ventſche Literatur.
enBöller. Dritteund.viert'e
1.40; geb. M 14.40
en romanifdhen Böller. —
Die Literaturen ber ne er, Niederländer nnd Elandinavier,. — Die Kiteraturen. der Glaven und
Megyaren. a
48 — 1905. M1. — Literarifges Zentralblatt — 1. Jannar. — 44
Verlagsbericht der 3. C. Hinrichs’schen Buchhandlung in Leipzig. 1904.
(D. nach der Umfangsangabe = in deutscher Schrift gedruckt.)
Acta Pauli. Aus der Heidelberger koptischen Papyrus-
handschrift Nr. 1 hrsg. von Priv.-Doz. Lic. Dr. C.Schmidt.
Textband: Übersetzung, Untersuchungen, koptischer Text
u. Glossar. (VIII, 240 u. 80 S.) gr. 8°.
Tafelband (40 Lichtdruck-Tafeln mit XII S. Text.) 4°.
Vorhandene Ausgaben:
A: Textbd. geheftet, Tafelbd. in Umschlag M 36.—
B: Textbd. in Halbsaffian, Tafelbd. in Umschlag € 38.40
C: Text- u. Tafelbd. in Halbsaff., Tafeln an Fälzen 4 42.—
D: Textbd. in Halbsaff., Tafelbd. in Leinw.-Mappe 4 41.—
(Verößfentlichgn. aus der Heidelberger Papyrus-Sammilung Il.)
Berendts, Doz. Dr. A.: Die handschriftliche Überliefe-
rung der Zacharias- und Johannes-Apokryphen. — Über
die Bibliotheken der meteorischen und ossa-olym-
pischen Kiöster. (84 S.) 8°. M 2.10
(Texte u. Untersuchgn. z. Gesch. d. altchristl. Lit. N. F. 1X 3.)
Böllenrücher, Dr. Jos.: Gebete und Hymnen an Nergal.
(III, 52 S.) 8°. (Leipz. semitistische Studien. 16) 4 1.80
Bonwetsch, Prof. D. G. N., s. Hippolytus, Drei georgisch
erhaltene Schriften.
Books, The sacred, of the Old Testament. A critical edition
of the Hebrew text printed in colors, with notes prepared
by eminent Biblical scholars of Europe and America under
the editorial direction of Prof. Dr. P. Haupt. Lex.-80.
Part. 9. Könige, von B. Stade, Giessen. In 10 Farben.
#4 18; geb. in Leinw. Æ 19.50
Books, The sacred, of the Old and New Testaments.
A new English translation with explanatory notes and
pictorial illustrations. Prepared by eminent Biblical scholars
of Europe and of America and edited with the assistance
of H. H. Furness by Prof. Dr. P. Haupt. Part 3, 6, 7,
10, 12, 14. 5th Thousand. Lex.-80. Geb. in Leinw.
3. Leviticus, by S.R.Driver, Oxford. In3 Farben. 4 6.—
6. Joshua, byW.H.Bennett, London. In 9 Farben. 4 6.—
7. Judges, by G.F.Moore,Andover. In7 Farben. # 6.—
10. Isalah, by T.K.Cheyne, Oxford. In 7 Farben. .# 10.—
12. Ezekiel, by C.H. Toy, Cambridge, Mass. A 10.—
14. Psalms, by J. Wellhausen, Göttingen. 4 10.—
Obige bis jetzt erschienenen 6 Bde. auf einmal bezogen
statt Æ 48.— für 4 40.—
Das 1.4. Tausend erschien nur in England und Amerika.
Dobschütz, Prof.D.Ernst von: Probleme des apostolischen
Zeitalters. (IV, 138S.) gr.8%. 4 2.70; geb.in Leinw. .# 3.60
1. Die Entstehung der Urgemeinde. — 2. Judenchristentum und Judentum.
— 3. Heidenchristentum und Heidentum. — 4. Judenchristentum und
Heidenchristentum. — 5. Urchristentum und Katholizismus.
Eusebius’ Onomastikon. Hrsg. von Priv.-Doz. Lic. Dr. E.
K F ? termann. (XXXVI,207S. mit I Karte von Palästina.)
. 8", M 8.
(Die griechischen christl. Schriftsteller XI 1 = Eusebius’ Werke, III 1.)
Eusebius’ Theophanie. Hrsg. von Priv.-Doz. Dr. H. Gress-
mann. (XXX, 272 S.) gr. 8°. M 9.50
(Die griechischen christl. Schriftsteller. X12 = Eusebius’ Werke, II 2.)
— Onomastikon u. Theophanie in I Halbfrzbd. geb. 4 20.—
Furrer, Pfr. Prof. Dr. Konr.: Das Leben jesu Christi
dargestellt. Zweite, vermehrte Auflage. (VIII, 262 S.
D.) 8°. #4 2.50; geb. in Leinw. Æ 4.—
Gensel, Justizrat Dr. Jul.: Im Dienste des Gemeinwohls.
Gesammelte Vorträge. (IV, 252S. 8°. m. 4 Abbildgn. D.)
#4 2.50; geb. in Leinw. .4 3.50
Goetz, Priv.-Doz. Lic. Pfr.: Die Abendmahlsfrage in ihrer
geschichtlichen Entwicklung. Ein Versuch ihrer Lösung.
(VIII, 312 S.) gr. 8°. 4 9.—; geb. in Leinw. 4 10.—
Grass, Priv.-Doz. Mag. Karl Konr.: Die geheime heilige
Schrift der Skopzen (russische Selbstverstümmler).
Leidensgeschichte und Episteln des Skopzen-Erlösers.
Kritische Ausgabe auf Grund der russischen Drucke in
deutscher Übersetzung. (77 S.) gr. 80 M 1.50
Harnack, Prof. D. Adf.: Geschichte der altchristlichen
Literatur bis Eusebius. Zweiter Teil: Die Chrono-
logie der Literatur von Irenäus bis Eusebius. (XII, 564 S.)
gr. 8°. 4 14.40; geb. in Halbfrz. 17.40
— — Zweiter Teil: Die Chronologie vollständig .4 39.40
geb. in Halbfrz. .4 45.50
Hauck, Prof. Dr. Alb.: Kirchengeschichte Deutschlands.
Erster Teil. Bis zum Tode des Bonifatius. 3.u. 4. (Doppel-)
Auflage. (X, 626 S.) # 12.—; geb. in Halbfrz. 4 14.—
Preis der bisher erschienenen 4 Teile M 63.—
geb. in Halbfrz. 4 71.—
Haupt, Prof. Dr. Paul: Koheleth oder Weltschmerz in
der Bibel. Ein Lieblingsbuch Friedrichs des Großen.
(VII, 36 S.) 80. M Lä
Hilprecht, Prof. Dr. Herm. V.: Die Ausgrabungen in Assy-
rien und Babylonien geschildert. (In 2 Tin.) 1. Teil:
Bis zum Auftreten De Sarzecs. (VIII, 208 S. m. 50 Ab-
bildgn. u. 1 lith. Karte. D.) gr.8%. # 4.—; geb. 4 5.—
Der 2. Teil soll Ostern 1905 erscheinen.
Hilty, Prof. Dr. Carl: Glück. Jeder Teil 4 3—
geb. in Leinw. .4 4.—; in Liebhaberbd. .4 5.50
Erster Teil. S51.—55. Tausend. (III, 244 S. D.)
Zweiter Teil. 38.40. Tausend. (III, 328 S. D.)
Hippolytus: Drei georgisch erhaltene Schriften: Der
egen Jakobs — Der Segen Moses — Die Erzählung von
David und Goliath — Hrsg. von Prof.D.G. N. Bonwetsch.
(XVI, 98 S.) 80. AM AN
(Texte u. Untersuchgn. z. Gesch. d. altchristl. Lit. N. F. XI 1a.)
Jeremias, Pfr. Dr. Alfr.: Das Alte Testament im Lichte
des alten Orients. Handbuch zur biblisch-orientalischen
Altertumskunde. (XIV, 383 S. mit 145 Abbildgn. u. 2 Karten.)
gr. 80. «æ 6.50; geb. in Leinw. 4 7.0
— Babylonisches im Neuen Testament. (VI, 132 S)
gr. BD. (Erscheint Anfang 1905.) .# 3.—; geb. in Leinw. Æ 4.—
— Monotheistische Strömungen innerhalb der babylo-
nischen Religion. Auf Grund e. Vortrages, geh. auf dem
II. internationalen Kongress f. Religionsgeschichte zu Basel
1904. (48 S.) 8°. AM — DR
Inschriften, Ägyptische, aus den königl. Museen zu Berlin.
Hrsg. von der Generalverwaltg. Lex.-8°.
Ill. Inschriften des Mittleren Reichs 1.Teil. (IIIS.u.S. 137-208 in Autogr.).4 7.50
Preis von Teil I—III #4 21.50
Kahle, Pfr. Lic. Dr. Paul: Die arabischen Bibelüberset-
zungen. Texte mit Glossar und Literaturübersicht. (XV],
66 S.) 8°. AM 4.—; geb. in Leinw. „4 4.0
Kraatz, Lic. Wilh.: Koptische Akten zum Ephesinischen
Konzil vom Jahre 431. Übersetzung und Untersuchungen.
(VII, 220 S.) 8°. A 7.-
(Texte u. Untersuchgn. z. Gesch. d. altchristl. Lit. N. F. X12.)
Leipoldt, Dr. Johs.: Safdische Auszüge aus dem 8. Buche
der apostolischen Konstitutionen. (62 S.) 80. 4 2—
(Texte u. Untersuchgn. z. Gesch. d. altchristl. Lit. N. F. XI 1b.)
Lepsius, + Prof. Dr. C. Rich.: Denkmäler aus Ägypten und
thiopien, nach den Zeichnungen der von Sr. Majestät
dem Könige von Preußen, Friedrich Wilhelm IV., nach
diesen Ländern gesendeten u. in den Jahren 1842-1845
ausgeführten wissenschaftl. Expedition. Auf Befehl Sr.
Majestät herausgegeben u. erläutert. Text in 5 Bänden
u. 1 Ergänzungs-Tafel-Band, hrsg. von Prof. Dr. E.Naville,
unter Mitwirkung von Reg.-Baum. Dr. L. Borchardt be-
arbeitet von Prof. Dr. K. Sethe.
Il. Textband: Mittelägypten mit dem Faljum. (III u. 261 autogr. Seiten m.
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Unterrichts nach Ziel, Inhalt u. Form. 3 Teile. 80%. D.
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schichtlichen Entwicklung und ihrer Gestaltung in der Gegenwart. (
112 S.) Erschien 1903. M 180; er M 2.0
2. Die christliche Lehre nach Luthers kleinem Katechismus. (IV, 171 a
3. Das pädagogisch - didaktische Verfahren. (37 $S) A 80; * A 1.40
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DÄI 8°, 4# 5.—; geb. in Leinw. 4 6.
?
?
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(D. nach der Umfangsangabe =
Orient, Der alte. Gemeinverständliche Darstellungen, hrsg.
von der vorderasiasatischen Gesellschaft. [Redd.Dr.
Dr. A. Jeremias u. H. Winckler.] Seit 1899, jährlich
4 Hefte. 8%. D. Jeder Jahrg. .4 2.—; geb. in Leinw. 4 3.—
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V. Jahrg. 1903.
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VI. Jahrg. 1904.
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2. Müller, W. Max: thiopien.
3. Weber, Otto: Sanherib.
4. Wildemans, A.: Aer ptische Magie u. Zauberkunst.
3 u. 4 erscheinen Anfang 1905.
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Auslegung von Genesis 49, 10 im Altertume bis zu Ende
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XIV. Bd. Heft 135/140. (Ill, S. u. 5 321—808 D.) bis Nordamerika.
XV. Bd. Heft 141/150. (IV, 820 S. D.) bis Patristik.
Resch, Kirchenrat D. Alfr.: Der Paulinismus und die
Logia Bag: in ihrem gegenseitigen Verhältnis untersucht.
S.) 8°.
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(Texte u. Untersuchgn. Z. — d. altchristl. Lit. N. F. XIL)
Schäfer, Prof. Dr. Heinr.: Die Mysterien des Osiris in
Abydos unter König Sesostris Ill. Nach dem Denk-
stein des Oberschatzmeisters I-cher-nofret im Berliner
Museum. (42 S. mit 1 lith. Dopp.-Taf.) Lex.-8%. .4# 9.60
(Untersuchungen zur Gesch. Ägyptens IV 2.)
— Theo songs of an Egyptian peasant. Collected and
translated into German by H. Sch. English edition by
Frances Hart Breasted. (XXIV, 148 S.) 80. æ 2.20
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Jee Übersetzung. des bei uns im Jahre 1903 erschienenen Werkchens:
Lieder eines ägyptischen Bauern.“
Schermann, Priv.-Doz. Dr. Thdr.: Die Geschichte der dog-
matischen Florilegien vom V.—VIII. Jahrhundert. ni
104 S.) 8°. 43
(Texte u. Untersuchgn. z. Gesch. d. altchrist. Lit N. F. XIII 1.)
Schnedermann, Pfr. Dr. Frz.: Die bleibende Bedeutung
Immanuel Kants in — Hauptpunkten gezeichnet.
Konferenz-Vortrag. (19 S
Schriftsteller, Die — christlichen, der ersten
drei Jahrhunderte. Hrsg. von der Kirchenväter-Commis-
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Eusebius’ Werke. Ill. Band. 1. Hälfte. Onomastikon. Von Priv.-Doz.
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[XI 2.) —
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Tb. Mommsen. 2. Hälfte.
Clemens Alexandrinus, hrag. von Prof. Dr. O. Stählin. I. Bd. Pro-
trepticus u. Paedagogus.
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Stade, Prof. D. Bernh.: The books of Kings. Critical
edition of the Hebrew text, printed in [10] colors, ex-
bibiting the composite structure of the books, with notes.
Assisted by Prof. Dr. F. Schwally. English translation
of the notes by R. E. Brünnow and P. Haupt. ier SC
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Strack, Prof. D. Herm. L., Joma. Der Mischnatraktat „Ver-
söhnungstag“. Herausgegeben u. erklärt. Zweite, neu-
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(Schriften des’ Institutum judaicum in Berlin. Nr. 3.)
— 1905. M1. — Biterarifhges Bentralblatt. — 1. Januar. —
Verlagsbericht der J. C. Hinrichs’schen Buchhandlung in Leipzig.
1904, ferner:
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A. Fischer und H. Zimmern. 8°.
1. 3. Pröbster: Ibn Ginni’s Kitabal al-Mugtasab hrsg.
Anmerkungen. Erscheint Anfang 1905.
4. Stumme: Maltesische Studien. Eine Sammlung prosaischer u. poe-
tischer Texte in maltesischer Sprache, nebst Erläuterungen. M 4.—
5. Stumme: Maltesische Märchen, Gedichte und Rätsel in deutscher
o, Übersetzung. u
Böllenrücher: Gebete und Hymnen an Ne
rgal.
Erster Band vollständig .æ4 18.—; geb. in Halbfrz. .4 20.50
Stumme, Prof. Dr. Hans: Maltesische Studien. Eine
Sammlung prosaischer u. poetischer Texte in malte-
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(Leipz. semitistische Studien. 14.)
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Übersetzung. (XVI, 102 S.) 8°. 4 3.50
(Leipz. semitistische Studien 15.)
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Kirche in ihren Beziehungen zu den syrischen Kirchen
bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Nach den arme-
nischen u.syrischen Quellen bearbeitet. (X11,212 S.)80. .4 7.50
(Texte u. Untersuchgn. z. Gesch. d. altchristl. Lit. N. F. X14.)
Texte u. Untersuchungen zur Geschichte der altchrist-
lichen Literatur. Archiv f. die v. der Kirchenväter-
Kommission der kgl. preuß. Akademie der Wissenschaften
unternommene Ausg. der älteren christl. Schriftsteller.
Hrsg. von Prof. DD. O. v. Gebhardt u. A. Harnack.
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Konstitutionen. A 2—
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den syrischen Kirchen. 7.50
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XIII. Band. Der ganzen Reihe XXVIII. Band.
Sener mann: Geschichte der dogmatischen Florilegien vom Yan
mit ar u.
Jah
U fersuchungen zur Geschichte und Altertumskunde
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Dr. G. SE ı gr. 4°.
I. Band. Heft 1 u. 2. s. diese Zeitg. 1904 Nr. 1
I Heft 1 u. 2. Hieroglyphische Urkunden der griechisch-römischen
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donischen Könige und der beiden ersten Ptolemăer. (S. 1—80
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elphos und Ptolemäus Euergetes I. ($S.81—1
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Planeten Venus, Jupiter, Mars, Saturn mit gleichzeitiger
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Farbendruck. Entworfen und nach astronomischen Epheme-
riden reduziert von C. Brinschwitz. qu. Fol. (In Komm.)
Ausgabe A (für Norddeutschland).
Ausgabe „B (für Süddeutschland und die angrenzenden
Teile von Österreich-Ungarn). i
Katalog der Astronomisehen Gesellschaft. Zweite Abteilung.
Katalog der Sterne bis zur neunten Grösse zwischen 2° und
23° südlicher Deklination für das Aequinoktium 1900. Zweites
Stück. Zone — 6° bis — 10° beobachtet auf der Stern-
warte Wien-Ottakring. gr. 4°. (In Komm.) M 15,—.
Keplers, Johannes, Mathematikers Sr. Kaiserlichen Maje-
stät, Dioptrik oder Schilderung der Folgen, die sich aus
der unlängst gemachten Erfindung der Fernrohre für
das Sehen und die sichtbaren Gegenstände ergehen.
(Augsburg, Druck von David Franke. Mit kaiserlichem
Privileg für 15 Jahre. 1611.) Übersetzt und herausgegeben
von Ferdinand Plehn. Mit 43 Figuren im Text. (Ost-
wald’s Klassiker der exakten Wissenschaften. Nr. ae
ei Zu
61 — 1905. 91. — Literarifhes Zentralblatt. — 1. Januar. — 52
Sturm, C., Abhandlung über die Auflösung der numerischen
Gleichuugen (1835). Aus dem Französischen übersetzt und
herausgegeben von Alfred Loewy. (Ostwald’s Klassiker der
exakten Wissenschaften. Nr. 143.)
,
Beiträge zur Geophysik. Zeitschrift für hysikalische Erd-
kunde. Herausgegeben von Georg Gerland. 8.
M 6 —.
Ergänzungband II. Mit 1 Tafel.
Einzelpreis #4 8,—.
A. u. d. T.: Verhandlungen der vom 24—28. Juli 1903 zu
Straßburg abgehaltenen zweiten internationalen seismolo-
ischen Konferenz. — Comptes-Rendus des séances de la
euxieme conference seismologique internationale réunie à
Strasbourg du 24 au 28 Juillet 1903. Redigiert vom Sekre-
tär der Konferenz Emil Rudolph.
VI Band, 4. Hoft. Mit 2 Tateln und 4 Figuren im Text.
M 5,—.
VI. Band, 1. Heft. Mit 6 Tafeln und 3 Abbildungen im Text.
MI.
VII. Band, 2. Heft. AA
Vierteljahrsschrift der Astronomischen Gesellschaft. Her-
ausgegeben von den Schriftführern der Gesellschaft R. Leh-
mann-Filh6s und G. Müller. In Jahrgängen zu je 4
Heften. 8. (InKomm.) 38. Jahrgang, 3. und 4. Heft — 39.
Jahrgang, 3. Heft. Jedes Heft # 2,—.
4. Botanik, Zoologie.
Arbeiten aus dem Zoologischen Institut zu Gras, gr. 8.
VII. Band, No. 1: L. v. Graff, Marine Turbellarien
Orotavas und der Küsten Europas. Ergebnisse einiger,
mit Unterstützung der kais. Akademie der Wissenschaften
in Wien (aus dem Legate Wedl) in den Jahren 1902 und
1903 unternommenen Studienreisen. I. Einleitung und Acoela.
Mit 3 Tafeln. (Sonderabdruck aus »Zeitschrift für wissen-
schaftliche Zoologie. LXXVIIl. Band, Heft 2.) éi d
Ascherson, Paul, und Paul @räbner, Synopsis der mitteleuro-
päischen Flora. gr. 8. Lieferung 29-35. Jede Lieferung
M 2,—.
— — Zweiter Band, zweite Abteilung, vollständi
«æ 13,60; in Halbfranz geb. 4 16,10.
Berthold, G., Untersuchungen zur Physiologie der pflanz-
lichen Organisation. Zweiter Teil, erste Hälfte. gr. 8.
| AM 6—.
Bloch, Bruno, Die geschichtlichen Grundlagen der Embryo-
logie bis auf Harvey. (Nova Acta, Abhandl. d. Kaiserl. Leop.-
Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher. BandLXXXII.
Nr. 3. Halle; in Komm.) gr. 4. A 6,—
Bokorny, Th., Lehrbuch der Botanik für Realschulen und
Gymnasien. Zweite, umgearbeitete Auflage. Mit 168 Figuren
im Text. gr. 8. In Leinen geb. .# 2,60.
Buchenau, Franz, Kritische Nachträge zur Flora der nord-
westdeutschen Tiefebene. 8. M 1,
Dalla Torre, C. G. de, et H. Harms, Genera siphonogamarum
ad systema Englerianum conscripta. gr. 4. Fasciculus
sextus (signatura 51—60). Subskriptionspreis # 4,—.
Einzelpreis M6—.
Enger A., und K. Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien
nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten, insbeson-
dere den Nutzpflanzen, unter zahlreicher Mitwirkung hervor-
ragender Fachgelehrten begründet von E. und P., fortgesetzt
von A. Engler. Lex.8. Lieferung 219 und 220.
Subskriptionspreis für die Lfg. .# 1,50.
Einzelpreis „ „ „ M#3—.
Graebner, Paul, Handbuch der Heidekultur. Unter Mit-
wirkung von Otto von Bentheim und andern Fachmännern.
Mit einer Karte und 48 Figuren im Text. gr. 8.
A 9,—; in Leinen geb. A£ 10,—.
Haberlandt, G., Physiologische Pflanzenanatomie. Dritte,
neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 264 Ab-
bildungen im Text. gr. 8.
“4 18,—; in Halbfranz geb. 4 21,—.
Halácsy, E. de, Conspectus Florae Graecae. gr. 8. Volu-
men III, fasciculus I (signatura 1—20). A 7,500.
—, fasciculus II (signatura 21—383). vi D —
—, Volumen III. Vollständi «æ 13,50.
Das Work ist mit diesem Band bgeschlossen.
Helbing, Hermann, Beiträge sur Anatomie und Systematik
der Laemargiden. Mit 2 Tafeln Nr. VIII und IX und
42 T'extfiguren. ‚Nova Acta, Abhandl. d. Kaiserl. Lcop.-
Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher Band LXXXI.
Nr. 4. Halle; in Komm.) gr. 4. 4 12,—.
Knuth, Paul, Handbuch der Blütenbiologie, begründet von
P. K. . Band: Die bisher in außereuropäischen
GebietengemachtenblütenbiologischenBeobach-
tungen. Unter Mitwirkung von Otto Appel bearbeitet
und herausgegeben von Ernst Loew. I. Teil: Cycada-
ceae bis Cornaceae. Mit 141 Abbildungen im Text und
dem Porträt Paul Knuths. . 8.
4 11,—; in Halbfranz geb. #4 20,—.
Aonographieen afrikanischer Pflanzen- Familien und Gat-
tungen. SE von A.Engler. VIIll:Sapataceae,
bearbeitet von A. Engler. Mit Tafel I—X XXIV und 12Fi-
guren im Text. Veröffentlicht mit Unterstützung der Ko-
lonialabteilung des Auswärtigen Amtes. Fol. M4 30,—.
Jorgan, Thomas Hunt, Die Entwickelung des Froseheies.
Eine Einleitung in dieexperimentelleEmbryologie
Nach der zweiten englischen Aurlage übersetzt von Bernh.
Solger. Mit 6” Figuren im Text. gr. 8. 4 6—.
Pfeffer, W., Pflanzenphysiologie. Ein Handbuch der Lebre
vom Stoffwechsel und Kraftwechselin der Pflanze. Zweite
völlig umgearbeitete Auflage. Zweiter ‘Schluß-;
Band: Kraftwechsel. 2. Hälfte Bopen 23—62, sowie
Titel und Inhalt zum II. Band. Mit Abbildungen im
Text. gr. 8. 4 19,—.
— — Zweiter Band. Vollständig. Mit 91 Abbildungen
im Text. gr. 8. M 30.-; in Halbfranz geb. 4 3. —.
’Nanzeunreich, Das. Regni vegetabilis conspectus. Im Auf-
trage der Königl. preuß. Akademie der Wissenschaften
herausgegeben von A. Engler. Lex. 8. Heft 19 und 20.
«æ 30,60.
D Refi na we Per 4 760.
20 Hofte E E e e ie es A4 23, —.
“rantls Lehrbuch der Botanik, herausgegeben und neu bear-
beitet von Ferdinand Pax. Zwölfte, verbesserte und
vermehrte Auflage. Mit 439 Abbildungen im Text. gr. 8.
In Leinen geb. .£ 6,—.
abl, Carl, Über die züchtende Wirkung fuuktioneller
Reize. Rektoratsrede, gehalten in der Aula der k. k. Deut-
schen Karl Ferdinands-Universität in Prag am 18. Novem-
ber 1903. 8. AH —,80
Roth, Georg, Die Europäischen Laubmoose, beschrieben und
gezeichnet von R. gr. 8.
6. Lieferung: 1. Banı (kleistokarpische und akrokar-
pische Moose), Bogen 33—37 (Schluß), Titel und Inhalt
zu Band 1. Mit Tafel XXXVII—XLV, L—LIU. 4#4—.
6. Lieferung: 2. Bınd (akrokarpische und pleurokarpische
Moose), Bogen 1—8, mit Taf.l I—X. AA—.
7. Lieferung: 2. Band (akrokarpische und pleurokarpische
Moose). Bogen 9—16, mit Tafel XI—XX. A 4, —.
8. Lieferung: 2. Band (akrokarpische und pleurokarpische
Moose), Bogen 17—24, mit Tafel XXI—XXX. 4 4,—.
9. En g 2. Band, Bogen 25—32, mit Tafel XXXI
M 4, —.
10. Dieterung: 2. Band, Bogen 33—40, mit Tafel XLI
== M4
— — Erster Band. Mit 52 Tafeln.
#4 20,—; in Halbfranz geb. .Z 23,—.
Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft auf
der vierzehnten Jahresversammlung zu Tübingen, den
24. bis 26. Mai 1904. Im Auftrag der Gesellschaft heraus-
gegeben von E. Korschelt. Mit 103 in den Text gedruckten
Figuren. gr. 8. 4 11,—.
Verhoeff, Karl W., Zur vergleichenden Morphologie und
Systematik der Embiilden, zugleich 3. Beitrag zur Kennt-
nis des Thorax der Insekten. Aus dem Berliner zoologi-
schen Museum [Museum für Naturkunde]) Mit 4 Tafeln
Nr. IV—VU. (Nova Acta, Abhandl. d. Kaiserl. Leop.- Carol.
Deutschen Akademie der Naturforscher. Band LXXXII.
Nr. 2. Halle; in Komm.) gr. 4. AM 1,50.
— Über vergleichende Morphologie des Kopfes niederer Iu-
sekten mit besonderer Berücksichtigung der Dermapteren
und Thysauuren, nebst biologisch - physiologischen Bel-
trägen. (Aus dem Berliner zoolugischen Museum [Museum
für Naturkunde). Mit 8 Tafeln Nr. I—VIIl (Nova Acta,
Abhandl. d. Kaiserl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der
Naturforscher. Band LXXXIV, Nr. 1. Halle; in Komm.)
gr. 4. AM 12,50.
53 — 1905. 421. — Literarifdes Zentralblatt — 1. Gonner -- 54
Ee EE
Anzeiger, Zoologischer, begründet yon J. Victor Carus. BI. 13. Sect. Wurzen-Altenbach.” Mit Erläuterungen von jF. Schalch.
herausgegeben von Eugen Korscholt. Zugleich Organ | Zynits Auliage, Modi rom Th, Blogeri d. Dt
der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. gr. 8. XXVII. Auflage, neu bearbeitet von C. Gäbert. 5 nn Dalmer. Zweite
Band ‚Nr. 1—26,, einschl. Bibliographia zoologica (diariv j ck Geringswalde-Ringethal. Mit Erläuterungen von E. Dathe.
>» Zoologischer Anzeiger« adnexa) condita ab J. Victor weite Autlage, revidirt von E. Danzig i. J. 1901.
C didi i k . Bl. 128. Sect. Marienberg-Wolkenstein. Mit Erläuterungen von F.Schalch
arus, edidit H. H. Field vol. IX. Mit 1 Tafel uni Zweite Auflage, neu bearbeitet von C. Gå i ! `
S d , e g Gäbert i. J. 1903.
297 Abbildungen im Text. 4 30.— Bl. 133. Sect. Plauen-Pausa. Mit Erläuterungen von E. Weise.
Im Jahre 1404 erschienen Nr. 6—26. ? Bl. 13%. Sect. Annaberg-Jöhstadt. Mit E:läuterungen von F. Schalch.
Zweite Auflage, nen bearbeitet von C. Gäbert i. J. 1903.
— XXVIII. Band, einschl. Bibliographia zoologica, Be X. | Jede Karte nebst Erläuterungen .# 3,—; Karte allein 4 2,—;
* E ?
Im Jahre 1904 erschienen Nr. 1—10. a Erläuterungen allein .4 1, —.
Archiv für Entwicklungsmechanik der Organismen. H 4
gegeben von Wilhelm Roux. gr.8 XVIL Band, 2 a 9. | Zeitschrift für physikalische Chemie, Stöchiometrie und
H eft—XVIII. Band, 4. Heft. M Wë ua, Unter ine zahlreicher Fach-
Bibliographia zoologica, (diario Zoologischer Anzeiger‘ adne a; (on po aasgereben von Wilb. Ostwald und J.
condita ab J. Victor Carus edidit Herbert Haviland K. — — — XLVI. Band: Jubelband, Wilhelm
Field. gr. 8 Volumen IX ‚Ann. 1904) 16 Ostwald gewidmet zur Feier seiner vor fünfundzwanzig
— Jahre 1904 erschienen Bogen 4—33 Do Jahren erfolgten Doktorpromotion von seinen Schülern. Mit
— Volumen X. i K4 iG&— einer Einleitung von J. H. van't Hoff. Mit einem Bildnis
Im Jahre 1904 erschienen Bogen 1—17. = von W. Ostwald und 111 Figuren im Text. gr. 8. 4 17,—.
Gerzenbaurs Morphologisches Jahrbuch. Eine Zeitschrifi | Zeitschrift für physikalische Chemie, Stöchiometrie und
für Anatomie und Entwickelungsgeschichte. Herausgegeben Verwandtschaftslehre. Unter Mitwirkung zahlreicher Fach-
von Georg Ruge. Mit Tafeln und Textfiguren. gr. 8. genossen herausgegeben von Wilh. Ostwald und J. H.
XXXI Band, 2.—4. Heft. — 4 29,—. van't Hoff. gr.8. XLVII. Band (6 Hefte). Mit 125 Figuren
Jahrbücher, Botanische, für Systematik, Pfanzengeschichte im Text. 4 1, —.
und Pflanzengeographie, herausgegeben von A. Engler. | — XLVIII. Band (6 Hefte). Mit einem Bildnis von J. H. Glad-
gr. 8. XXXIII. Band, 4./5. Heft; XXXIV. Band, 1. bis stone in Heliogravüre und 95 Figuren im Text. 4M 17—
4. Heft; XXXV. Band, 1.—2./3. Heft. 4# 11,—. | — XLIX. Band. (6 Hefte). Mit 139 Figuren im Text und den
— Generalregister. Jahrgang I—XXX. (1881—1902.) Be- Registern zum XLVI—XLIX. Band. 417.4.
arbtet von L. Diels und I. Mildbraed. 4 3— | — L. Band (Es erschien im Jahre 1904 Heft 1—4. 4 17,—.
SE en Gartens und Museums RE ung Sachregister zu den Bänden 1—24 von
Appendix Kir. A — 10. WE Ee Baad i a «4 5,—
Nr. 33. (Band IV.) Mit 2 Textfiguren. M 1,50. 8. > (> ; S 17—26) 25
Appendix XIll. 4 Lu 9, e (> IL > 2%- 36). KN
E x — — SS 10. Schluß-)Lieferung (Band II, Bogen 37—50 und Titel)
Ne 29 1Band IY) 4 1,50. | Yoitschrift für Krystall Ee
Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Begründet von ee e r „rysralographie und Mineralogie. Unter
C. Th. v. Siebold und A. v. Kölli itwirkung zahlreicher Fachgenossen des In- u. Auslandes
ölliker, herausgegeben von
A. v. Kölliker und E. Ehlers. gr. 8. LXXVI. Band, | heransgegeben von P.Groth. gr.8. XXXVIII. Band, 6.Heft
1. Heft — LXXVIII. Band, 2. Heft. 4 127,—. | — XL. Band, 1. Heft. en
Zentralblatt, Zoologisches, unter Mitwirkung v. O. Bütsch li 2
und B. Hatschek herausgegeben von A. chuberg. g 8.
A 30 —
XL Jahrgang. 6. Philosophie, Psychologie.
S y S i S Heller, Theodor, Studien zur Blindenpsychol e. Mit
3. Chemie, Krystallographie, Mineralogie, Geologie. | 3 Fizuren im Text gr. 8. —— 3,—.
Bunsen, Robert, Gesammelte Abhandlungen. Im Auftrage der | Sammlung von Abhandlungen zur psy chologisehen Pädagogik
Deutschen Bunsen-Gesellschaft für angewandte physikalische aus dem »Archiv für die gesamte Psychologie«, heraus-
Chemie herausgegeben von Wilhelm Ostwald und Max SE on von e E Erster Band (5 Hefte). Mit
Bodenstein. Drei Bände Mit 269 Figuren im Text und iguron im Text. 8r. 8. 4 12,40,
12 Tafeln. gr. 8. A 50.—; in Leinen geb. 4 54,—.
Wundt, Wilhelm, Einleitang in die Philoso hie. Dritte
Grotb, P., Einleitung in die chemische Krystallographie. Auflage. Mit einem Anhang tabellarischer Übersichten zur
Mit 6 Textiguren. gr. 8. In Leinen geb. 4 4,—.
Geschichte der Philosophie und ihrer Hauptrichtungen gr. 8.
Kekule, August, Über die Konstitution und die Metamor-
In Leinen geb. « 9,—.
phosen der chemischen Verbindungen und über die che- | — Grundriss der Psychologie. Sechste verbesserte
mische Natur des Kohleustoffs. Untersuchungen über aro- Auflage. Mit 22 Figuren im Text. gr. 8.
matische Verbindungen. Herausgegeben von RK Ladenburs In Leinen geb. 3 7,—.
Mit 2 Figuren im Text und einer Tafel. Ostwald’s Klassiker — Völkerpsychologie. Eine Untersuchung der Entwicklungs-
der exakten Wissenschaften. Nr. 145.) A 1,40 gesetze von Sprache, Mythus und Sitte. Zweite, um-
Lehmann, O., Flüssige Kristalle, sowie Plastizität von Kri- gearbeitete en ‚gt 8 Erster Band: Die
stallen im allgemeinen, molekulare Umlagerungen uni Sprache. Erster Teil. Mit 40 Abbildungen im Text.
Aggregatzustandsinderungen. Mit 483 Figuren im Text «æ 14,—; in Halbfranz geb. 4 17,—.
und 39 Tafeln in Lichtdruck. gr. 4. In Mappe & 20,—.
— — — Zweiter Teil. Mit 4 Abbildungen im Text.
Ostwald, W., Die wissensehaftlichen Grundlagen der ana- æ 14,—; in Halbfranz geb. 4 17,—.
Istischen Chemie. Mit 3 Figuren im Text. Vierte, ver-
besserte Auflage. 8. In Leinen geb. 4 7,—.
— Grundlinien der anorganischen Chemie. Zweite, ver-
besserte Auflage (6.—8. Tausend). Mit 126 Textfiguren.
Arbeiten, Psychologische, herausgegeben von E. Kraepelin.
IV. Band, 4. Heft. gr. 8. M 6 —.
Archiv für die gesamte Psychologie. Unter Mitwirkung von
.
m EE
gr. 8. In Leinen geb. A 16,—. H. Höffding, F. Jodl, A. Kirschmann, E. Kraepelin,
— 0. Külpe, A. Lehmann, Th. Lipps, G. Martius, G.
N C. M. GERS Ee Störring, W. Wirth und W. Wanit herausgegeben von
ungen ım Text. gr. o. e M Leinen gen; E? E. Meumann. gr. 8. II. Band (4 Hefte). Mit 20 Figuren
Geologische Specialkarte des Königreichs Sachsen. Heraus- und einer Kurventatol im E — Heft 4. —
eben vom K. Finanz-Ministerium. Bearbeitet unter der g ; 3 ;
Liia von Hermann Credner. Imp. Fol. Erläuterungen in — Band (4 Hefte. Mit 33 Figuren im Text u —
afol.
er H In Komm.) IV. Band (4. Hefte.) A 20,-.
Bl. 12. Sect. Brandis-Borsdorf. Mit — von F. Schalch,
Zweite Auflage, rovidirt von Th. Siegert i. J.' 1908. Im Jahr 1004 erschienen Heft 1 und 2. Mit 1 Textäg.
55 — 1905. 1. — Literarifded Bentralblatt. — 1. Januar. — 56
RE
54 (Bautzen). — 55 (Hochkirch). — 70 (Schirgiswalde). —
71 (Neusalza). — 86m. 105 (Hinterhermsdorf und am Raum-
berg). — 87 (Seifhennersdorf). — 107 (Zittau).
Von der alten Aufnahme wurden kurrentgestellt:
Sektion 43 (Lausigk!. — 59 (Frohburg). — 121 (Reibolds-
grün).
ah a
Studien, Philosophische, herausgegebenvon Wilhelm Wu ndt.
Namen- und Sachregister zu Band I—XX, bearbeitet
von Hans Lindau. gr. 8. «æ 10,—.
7. Geographie, Geschichte, Pädagogik, Rechts-
wissenschaft.
Heinze, H., und W. Schröder, Aufgaben aus Haffiichen Dramen,
Goen und Romanen. 8
3. Bändchen: Aufgaben au ‚Wallenftein“, zufammengeftellt
von Heinze. Vierte, neu bearb eitete au und ausführlichem Sachregister. Lex. 8.
artoniert „4 1,20. 4 %,—; in Halbfranz geb. 4 23, —.
8. Technologie.
4. Bändchen: Aufgaben aus „Boch von Berliding en“ | Gerhardt, Paul, Fischwege und Fischteiche. Die Arbeiten
Esselborn, Karl, Lehrbuch des Tiefbaues. Bearbeitet von
Th. Landsberg, H. Wegele und L. v. Willmann, her-
ausgegeben von Karl Esselborn. Mit 1471 Abbildungen
und „Egmont“, — — von Heinze. Vierte, neu des Ingenieurs zum Nutzen der Fischerei. Mit 142 Abbil-
bearbeitete Auflage. artoniert 4 1,—. dungen im Text. gr. 8. „Æ 5,—; in Leinen geb. 4 6.
6. Bändchen: Aufgaben aus „Hermann und Dorothea, | Handbuch der Ingenieurwissenschaften, in fünf Teilen.
zufammengeftellt von Heinze Bierte, durhgefehene Auf. Ler. 8.
lage Kartoniert Æ Le Erster Teil: Vorarbeiten, Erd-, Grund-, Straßen-
7. Bändchen: Aufgaben au? „Minna von Barnhelm” zu und Tunnelbau. Erster Band: Vorarbeiten für
fammengeftelt von Dr. Schröder. Bierte, neu bearbeitete Eisenbahnen und Straßen. Bauleitung. Bearbeitet.
Auflage. Kartoniert W 1,—. von L. Oberschulte (+) und H. W egele, herausgegeben von
13. Bändchen: Aufgaben aus Kleit? „Pring Friedrih von L. von Willmann. Vierte vermehrte Auflage. Mit
Homburg“ und „Hermannsihlaht” und ien * 3riny’, 107 Toza Dy re vollständigem Sachregister un 8 litho-
o i weite, ungearbeitete Auflage. aphierten Tateln.
zufammengeftellt von Heinze. g e 8 flag grap e 9. im Halbfrans geb. 4 en.
Kartoniert Æ 1,—.
4. Bånd - Yufaaben aus Shafefpeares uliug Säfar” _ Zweiter Teil: Der Brückenbau. Erster Band: Die
nn Sé „3 í Brückenim allgemeinen. Steinerne Brücken. Aus-
und Goriolan”, aufammengeftellt von Heinze. weite, der
befferte Auflage, * ton 4 1, —. führung und Unterhaltung der steinernen Brücken.
22. Bändchen: Aufgaben auð Shatefpearc? „König Rear” Banane. von on. e Be —
und Kaufmann von Benedig”, zujammengeftellt von Heimat. tens, herausgegeben von Th. Landsberg. vierie vor
n d oniert 4 —80 mehrte Aufl ago, Mit 192 Textabbildungen, volständigem
23. Bänden: Aufgaben aus Uhlandd: „Ernft, Herzog von Sachregister und 23 DEE n i reai —
Schwaben“ und „Ludwig der Bayer“ und aus perder „Cid“, | _ _ zweiter Band: Hölzerne Brücken. Wasser-
zufammengeftelt von Shröber. Kartoniert Æ 1,—. leitungs- und Kanalbrücken. DieKunstformen des
Qangenbed, R., Leitfaden ber Geographie für höhere Lehr» Brückenbanch: Bearbeitet von R. Baumeister, F. Hein-
anfalten im Anfhlug an die paeußiſchen Unter dré: zerling, F. Lorey, herausgegeben von Th. Landsberg.
yläne von 1902. Erfter Teil. Lebrftoff der unteren Klaſſen. Vierte vermehrte Auflage. Mit 215 Testebbil.
Mit 7 Figuren im Terte Bierte umgearbettete Auflage.
An Leinen geb. „4 1,60.
Reyer, E., Städtisches Leben im sechzehnten Jahrhundert.
Kulturbilder aus der freien Bergstadt Schlackenwald. 8.
(In Komm.) - Ä A L—.
Schoetensack, A., Der Strafprozess der Carolina. gr. 8.
M
—
.
Staatsgruudgeſetze, Deutſche, in diplomatiſch genauem Abdrucke.
Zu amtlichem und atademiſchem Gebrauche. Peaaru von
Karl Binding. 8.
. eft, L Die Berfaffungen des Rordbeutfchen Bunde vom 17. April
1867 und des Deutichen Reihs vom 16. April 1871. 3. Auflage.
dungen, vollständigem Sachregister und 11 lithographierten
Tafeln. „4 8,—; in Halbfranz geb. .# 10,50.
— Dritter Teil: Der Wasserbau. Dritter Band: Die
Wasserversorgung der Städte. Bearbeitet von G.
Oesten und A. Frühling, herausgegeben von A. Früh-
ling. Vierte vermehrte Auflage. Mit 422 Textab-
bildungen, vollständigem Sachregister und 7 lithograpbierten
Tafeln. 4 12,— ;in Halbfranz geb. 4 15,—.
— — Achter Band: Die Schiffsschleusen. Bearbeitet
von L. Brennecke, heransgegeben von J. F. Bubendey.
Vierte vermehrte Auflage. Mit 402 Textabbildungen,
vollständigemSachregister und 11 lithographischen Tafeln.
AM
A. Gröfpere Ausgabe. Kartoniert Æ 4, —. —
in Halbfranz geb. # 14,—.
B. Kleine Ausgabe. (Tertaudgabe der Berfaffungen und deg
Wahlgefepee.) 8 lren M4 1,20. Mehrtens, G. Chr., Vorlesungen tiber Statik der Baukon-
struktionen und Festigkeitslehre. In drei Bänden. Zweiter
Band: Statisch bestimmte Träger. Mit 231 zum Teil
farbigen Figuren. gr. 8. „æ 14,—; in Leinen geb. #4 15,—.
Niedner, Franz, Beitrag zur Berechnung von Schiffbrücken.
Mit 54 Figuren im Text und einer Tafel. Lex. 8. A
Sonne, Eduard, und Karl Esselborn, Elemente des Wasser-
baues für Studierende höherer Lebranstalten und jüngere
Techniker. Mit 226 Abbildungen im Text. gr. 8. Ææ 9,—;
in Leinen geb. 4 10,—.
geen, %., Aufgaben aus dentfcen epiichen und lyriſchen Ge⸗
dihten. 8.3. Bändchen: Das Lied von der Glocke. Zweite,
verbefferte Auflage. Kartoniert Æ 1,—.
— — 9. Băåndhen: Aufgaben aus KAlopftodd Gedichten.
Rartoniert Æ 1, —.
Weber, Georg, Lehr- und Handbuch der Weltgefhidte. 21. Auf-
lage, unter Mitwirkung von Richard Friedrich, Ernſt Leh—
mann, Franz Moldenhauer, Ernſt Schwalbe vollſtändig neu
bearbeitet von Alfred Baldamud. Zweiter Band: Mittelalter.
Zweiter Abdrud. (Bierted bie fecht«e Zaufend.) gr. 8.
A 6,—; geb. in Leinen 4 7,—; in Halbftanz # 8,25. Über diese Neuigkeiten habe ich wieder ein gleichfalls
— — nach Wissenschaften geordnetes
Verlagsverzeichnis
mit Inhaltsangabe der Zeitschriften anfertigen lassen,
das durch alle Buchhandlungen wie auch unmittelbar von mir
unberechnet zu beziehen ist.
Leipzig, Anfang Januar 1906.
EE Karte des Königreichs Sachsen in 1:25000
‚n. Gr. Herausgegeben durch das Kgl. Finanzministerium,
bearbeitet in der Abteilung für Landesaufnahme des Königl.
Sächs. Generalstabes. Imp.-Fol. (In Komm.)
Jede Sektion .# 1,50.
Von der neuen Aufnahme erschienen:
Sektion 36 (Kamenz). — 37 (Kloster St. Marienstern). — Wilhelm Engelmann.
‚Bierzu eine Beilage der Weidwanufchen Buchhandkung in Berlin.
Berantwortl. Rebatteur Brof. Dr. Eduard Zarnde in Leipzig, Kalfer Wilkelmftraße 29. — Brad von Breitlopf & Härtel in Leipzig.
Literariſches
Sentralblatt
für Deutſchland.
Begründet von Friedrich Barnke.
Heransgeber Prof. Dr. Ed. Rarnıke in Leipzig, Raifer Wilhelmftraße 29,
An ?.
Erideint jeden Sonnabend.
Mit der halbmonatlichen Beilage „Die fhöne Literatur.
Verlegt von Eduard Avsmartus in Leipzig, Kindenfirafe 18,
>: 7, Januar 1905. =
D0. Jaben,
Preis einichl. Beilage jährl. 4 30.
nieft,
EE EEE Sr EE EE ES E E O
| En Ten: Mathematik (66): Möllhaufen, Bilder aus d. Reide
Byret te (57): Jacoby, Die Evangelien des Markus u. Johannes. Hilgers,
er der verbotenen Schriften
ro (59): Ro thenbüher. Geſchichte der Philofophie. Port: Das
eitgefes des Mleinften Rra tauftwandes in den Rrichen der Natur. BD.
Oeſchi⸗t⸗ Miscellanea di Storia Italiana. Terza Serie. T. IX. Eeer
Pouilles de la province de Lyon, de Sens et de Tours. Privatbriefe Kaifer
Leopolds I an den an Br . Börting. 1. u. 2. Tl. Lamprecht, Deutſche
Geſchichte, 2. Abt. 2. Bd. Meyer, ie Deutfhen ber —** Poſen ꝛe.
Roter, Rieinfadilehm zc
f ånder- und Wölherkunde Cies): Widert, Der Ruin und fein Berkehr.
© chmidt, Liebe und Che im alten und modernen Indien.
Natur. Danne, Das Kablam, Srafpmann, Gefammelte mathemat.
E ` pinfitalifehe Ehriften. 2. Bd. 1. TL
edizin C8: Behring, SE
Goar, WS Staaiswiffenf a rin): Sombart, Die gewerbl. Arbeiterfrage.
ı Spradhunde. Fiteraturgelid (die ı69): Nöldeke, Compendious Syriac gram-
» mar. Ter Divan Sultan ums des Zweiten, hreg. v. Jacob. Stumme,
| Wialtef. Studien. eck EC Wiärten. Buck, A grammar of Oscan and
! Umbrian. oam ‚ Mpd. Lefebuc. dartmann, Swillere Yugendireunde.
` Auaha aerga: Te Gë ey Kunft des Jahres. Witting, NBeftfranzöfifhe
` Nuppellicchen Nicola und Giovanni Pifano. Bod, Die Werte des
I Mathias Srinewal e Daun, Beiträge zur Etok: Yorfdung
! Păådagogik 179): Kienik- sHerloff, Methodi? des botanifchen Unterrichts.
— Inhalts verzeichnis. Jacoby, H., Die Evangelien des Markus u. Johannes. Portig Gm Das Weltgeieg des SES wi e
Dachman Diittelhochdentfihes ST e ad L d. Weiden ber Natur. Vd. I
Behring , Œ. v., A oeenn Dang ar R lenig, :Gerloff, ©., Methodit des botanifgen | Prinatbriefe Kaifer Leopold® I an den Grafen) F.
Deg, a "Die Werle des Mathias © newa KE d? Unterrihte. (79.) Bötting. Hreg. v. A. CC M. en:
Prad, A., Nicola und Giovanni Bifano. (76.) Die Runft i abres v. Bragenam. i u. 2. TI. (61
Buck, C. D. A grammar of Oscan and Umbrian. (74.) | Yampredt, oe, Gefechte, 2. Abt. 2. Bd. (62.) SE ‚ Geihichte der Ste bie. (89.)
Danne 3% , Dat Radium. (66.) Longnon, ir A. Pouilles de la province de Lyon. (61.)| Schmidt, — Liebe und Ehe in Indien. (66.
Daun, 8., "Beiträge jur Stof. Vorſchung (77.) —, Pouilles de la province de Sens. (b1.) Sombart, Die gewerbliche EE (68.)
Der TZivan Eulten Diehmed® ded Zweiten, brög. v. ©.
= Pouill6s de la province de Tours.
(61.)
Stu SC Daltefifce Studien. (73.
Bacob. (69.) Meyer, Chr., Die Deurfchen der Proving Pofen zc. (63.) | —, Dialtefifae "Märchen sc. (73.)
&®rotmeann, H., Gefammelte euer n. phnfl- Miscellanea di Storia Italiana. Terza Serio T. IX. (60.) w ächter, G., ER ROLLER 2c. (64.)
Tanig Serif ten. 2 un e I ou ——ã — — a. d Reiche d. eier 106) ne K Ka he an fein eg. re
ar es er Sugen E exo ompendious Syriac grammar. nsi. ttin eſtfran zofiſche rchen.
tIgers, 3 De S der verbotenen Bücher. (68.)| dy J. Crichton. S (69.) r S EE apee Ss
Theologie,
<Jacsby, Hermann, Die Evangelien des Markus nud Johannes.
ne, Betradhtungen. Leipzig, 1903. Strübig. (XIL, 255 ©.
Das der Berf. „Betrachtungen“ gibt und keine Entwürfe,
ift der grope Vorzug feines Buches vor all den „Ejelsbrüden”,
Die einem nit nur die Vorarbeit zur Predigt unerlaubt
erleichtern, jondern einen auch in den eigenen Gedankengängen
nur ftören. Hier find allein die Grundgedanfen, die der Tert
gibt, Hor herausgehoben und fodann nach der hiftorichen,
religidjen, ethiihen und praftiihen Seite gut beleuchtet.
Jedem Tert ift eine Dispofition beigegeben; Ddieje zeichnet fidh
in den weitaus meiften Yällen durd eine faßliche, fnappe,
leicht zu behaltende Form aus, nur fcheinen ung die rein
formalen Gliederungen zu fehr vorzuberrihen. &8 ift ein
guter Gedanke, Markus: und Kohannes-Evangelium in diefer
eife nebeneinander zu ftellen; ftellt jenes Buch die Herrlich.
Leit Jefu mehr noch (rer äußeren Erjcheinung dar und findet
fo Durch diefes, das ja in das innere Leben Jefu einzubringen
fucht, eine notwendige, befruchtende Ergänzung. Der theos
fogiihe Standpunkt des Berf.3 Tonn al3 gemäßigte Ortho-
Dorie bezeichnet werden. Seine Sprache bewegt fidh in den
Termini ber alten Dogmatik, da8 Sohannes-Evangelium ift
ihm eine geihichtlich zuverläffige Quelle für das Lebenebild
SZefu; andrerjeit3 verkennt er nicht den jubjeftiven Charakter
befonderd der Reden bdesfelben. Eine Analogie für diefe
letzte Erſcheinung findet er „in unferen Predigten, in denen
wir Tert und Wuslegung zur Einheit verbinden und mit
innerer Berechtigung unjere Zueignung des Terte3 ald eine
Erweiterung der in jenem enthaltenen Gottesrede betrachten
(S. 115 Anm.) Uber man mag tbeologijch noch jo ver-
fchiedene Anfchauungen Haben, wo man in die Tiefe ber
Religion und ber religidfen Erfahrung zu bringen fucht, da
67
find immer mehr Berührungspuntte ald Meinungsverjchieden-
heiten. Und fo wird aud jeder das tiefgegrünbete Buch
mit reiher Unregung zu eigener homiletifcher Betätigung
benutzen. G. N.
Bilgers, Jos., S. J., Der Index der verbotenen Bücher. In
seiner neuen Bug dargelegt und rechtlich-historisch ge-
würdigt. Freiburg i 1904. Herder. (XXII, 638 S. Lerx. 8.)
A 9; geb. æ 11,
Daß Frang Ch Neufchen? Buh „Der Ander ber
verbotenen Bücher” das eigentliche standard work über den
Segenftand ift, braucht nicht mehr gejagt zu werden. Auch
Hilgers jagt nicht8 davon, offenbar aber nicht aus biefem
Grunde, fondern wohl deshalb weil er ein Zoblied auf ben
Mann zu fingen, dem er für den geichichtlichen Teil feines
eigenen Buches doch da3 meilte verdantt, für eines guten
Ratholifen unmwürdig, vielleicht fogar für bedenklich hält.
U. €. hätte es ihm befler angeitanden, in der Vorrede des
Buches Reujchens Verdienite gebührend hervorzuheben ala ihm
in den Unmerfungen gelegentlih ou im Texte Heine Ver
jehen nachzumweijen, deren Korrektur angefichts der von NReufch
geleifteten Riefenarbeit findlicd) anmutet. Dies vorausgeichidt,
haben wir zum Buche felbit nur Gutes zu fagen. Bor allem :
e3 ift ungemein prattifh. Die tiefgründige Gelehrjamteit
feines Vorgängers geht Hilger freilih ab, mwenigftens ents
widelt er fie nicht. Aber er bringt auch zur Geſchichte des
Indexr alles Wiſſenswerte, und über das gegenwärtige Stadium
wird man ſich nirgends beſſer unterrichten können als bei
Hilgers. Nicht nur, daß er Beſitz und Nachſchlagen kleinerer
Erläuterungsſchriften, wie der von Schneider und Hollweck,
überflüſſig macht; ſondern er bietet darüber hinaus ſo viel
Wiſſenswertes, daß Beſitz und Nachſchlagen ſeines Werkes
unentbehrlich werden dürfte. Dazu kommt peinliche Ge⸗
nauigteit und Buverläffigteit in den Einzelangaben. Selbſt
58
59 — 1905. 32. — Literarifhes Bentralblatt — 7. Ianuar. — GU
der Inder von 1900 it auf Drudverjehen nachgeprüft worden.
Ganz befonders verweifen wir auf die Auszüge aus ber
Geichichte der Fatholiihen Benfur, die H. zunädjjt natürlich
zu dem Bmede eingeflodhten hat, um zu zeigen, daß nicht
nur die böfe Kirche zenfiert und daß andrerfeit3 ihre Zenfur
die wirfungsvollfte und berechtigtfte ift. Mit Necht weit er
ferbft darauf Hin, daß diefe Abjchnitte felbftändigen Wert
Defiten. Sehr willlonmen ift da3 umfaffende chronologifch
(alfo nicht alphabetifch wie der Leoninische Inder) geordnete
Verzeichnis aller von 1575 (Conradus a Lichtenaw, Chronicon)
bi8 1903 (Roify) ergangenen befonderen Bücherverbote. Warum
die Beftimmung deg donec corrigatur niht durch ein vor:
gefegtes Sternhen bemertbar gemacht worden ift, wiffen wir
niht. Wozu fol man dafür immer erft den Inder nadjichlagen,
zumal wo 9. die Art des Verbotes im übrigen durdy Sigla
überall deutlich gelennzeichuet hat? G. Kr.
Der alte Glanbe. Ev.-Iuther. Gemeindeblatt f. die gebildeten Stände.
Hrsg.v. W. Gußmann. 6. Jahrg. Rr.11. Lpz., Wallmann.
Inh.: L. Mau, Mein Volk vernimmts nicht! — Ed. König,
Jeremia von Anathoth. — Skalsky, Evangeliſches aus u. über
Oeſterreich. — A. Volck, Bilder vom oſtaſiat. Kriegsſchauplatze.
Allgem. evang.-luther. Kirchenzeitung. Begr. von Chr. E. Lut⸗
hardt. Nr. 52. Leipzig, Dörffling u. Franke.
Inh.: Pingoud, Immanuel. — L. Seidel, Was können wir
tun, daß die Landeskirche Volkskirche werde? 2. — Zwangsbeſteuerung
uziehender Lutheraner und Reformierter zugunſten der preußiſchen
andes kirche. 3. — Die allgem. Paſtoralkonferenz der luther. Freikirche
in Preußen. — Die Kloſterlausnitzer Konferenz.
Deutſcher Merkur. Hrsg.von Mülhaupt. 36. Jahrg. Nr. 26.
Bonn, Selbſtverlag.
Inh.: Das Kirchenideal ber katholiſchen Kirche der deutſchen
Altkatholiken. (Fortſ. — Natur und Bibel, Anthropologie und Na⸗
tionalität im Lichte chriſtlicher und moderner Weltanſchauung. ESchl.)
Proteſtantenblatt. Hrsg. von R.Emde u. M. Fiſcher. 37. Jahrg.
Nr. 52. Bremen, Schünemann.
Inh.: Baars, Weihnachten. — H. Holgmann, Jefu Geburt
nah tanon. u. nichtlanon. Evangelien. — Liegmann, Dad Weih-
nachtsfeſt. — O. Schooſt, Bethlehem in Geſchichte u. Sage. — F.
Löwe, Eine Weihnachtspredigt. — Beilage: Unſere Beilage. —
Die kirchl. Zeitgeſchichte u. der Weihnachtsbüchertiſch. — Ueber die
gegenwärtige Lage der Chriſten in Japan.
Die hriftlihe Welt. Hrög. v. W. Rade.
Marburg i. $.
Inh.: F Philippi, Weibnahhtöfreude u. Weihnachtögeheimnid.
— Die Hampitterd Gottlieb feinen Bruder fand. Eine Weihnadhts-
— vom Wefterwald. — Q. Zimmermann, Ein biöher un-
efannt gebliebened Bildnis Ludwig Ridhterd aus früher Zeit. — M.
Martin, Kinderdriftentum.
Zeitfchrift für Theologie und Kirche. Hrög. von J. Gottfhid.
14. RE 6. Heft. Tübingen u. Leipzig, Mohr.
Inh.: Fuchs, Chriftentum u. Kampf umd Dafein. — Xobftein,
Wahrheit u. Dichtung in unferer Religion.
18. Jahrg. Nr. 52.
Ahilofophie,
Nothenbächer, Adolf, Gefchichte der Philofophie. Leitfaden für
Bebildete und Studierende. Berlin, 1904. Walther. (VIII, 240 ©.
8.) æ 2, 50
Das Bud ift „populär“ geichrieben. E3 behandelt faft
mehr die PHilofophen als die Gefchichte der Philofophie.
E3 bringt zahlreiche Anekdoten, auch moralifche Ermunterungen
an den Lefer, aber wenig Hlare Darstellung der philofophifchen
Hauptprobleme und Hauptgedanten. E3 fcheint darum aud)
nicht febr geeignet, zur Einführung in das Studium ber
Bhilofophie und ihrer Gefchichte zu dienen, zumal ba es
dem unvoreingenommenen Lejer Teinen objektiven Ueberblid
über die bisherige Entwidlung der Philofophie zu geben
vermag, die nach des Verf. Anficht vorläufig in Oftwalds
Energie-Subftanz-Lehre zu gipfeln jcheint. E. Mally.
Portig, Gustav, Das Weltgesetz des kleinsten Kraftauf-
wandes in den Beichen der Natur. Bd. I: In der Mathe-
See Paeis und Chemie. Stuttgart, 1903. Kielmann. (XII,
. Gr. 8.)
Eë um jehr fchwer zu fagen, wag in dem Buche eigent:
Dé fteht; jedenfalls nicht da3, was der Titel veripridt,
wenn auch gelegentlich einmal von dem betreffenden Gejehe
die Rede ift. Klar ift nur die Abficht des Berf. Er will
den Monismus in jeder Geitalt, fei er materialiftifch oder
idealiftifch, befämpfen und eintreten für „den Dualismus
der Wechſelwirkung zwiſchen Geiſt und Materie als den beiden
ewig notwendigen Urſubſtanzen“. — Å.
Philosophische Aufsätze. Hrsg. v. der Philosoph. Gesell-
schaft zu Berlin zur Feier ihres 60jähr. Bestehens. Berlin,
1904. Weidmann. (IX, 257 S. Gr. 8) 45.
Inh.: A. Lasson, Immanuel Kant. Zu seinem 100jähr.
Todestage. — Ders., Festrede, gehalten bei der Kantfeier im
Jahre 1904. — A. Döring, Zum Begriff der Philosophie und
zu ihrer Stellung im Gesamtsysteme der Wissenschaften. —
A. Wenzel, Der Humor als Weltanschauung. — W.Stern,
Ueber den Begriff der Handlung. — G. Ulrich, Denken und
Sein. — Kahle, Ueber den Begriff des Bewusstseins mit Be-
rücksichtigung der Ansichten Ferd. Jacob Schmidts. — A.
Lasson, Kausalität. — F. Lewin, Die Wege zur Wahrheit.
— J. Schubert, Hegels Religionsphilosophie. — E. Jacob-
sen, Energie u. Entelechie. — Ders., Naturphilos. Psalmen.
Geſchichte.
Miscellanea di Storia Italiana. Terza Serie. Tomo IX
(XL della Raccolta). R. Deputazione sovra gli Studi di Storia
Patria per le Antiche Provincie e la Lombardia. Turin,
1904. Fratelli Bocca. (462 S. Kl. Fol.)
Diefer Band enthält viele Tertpublifationen. Dabin
find zu rechnen: Carutti, Supplemento ai Regesta Comitum
Sabaudiae Marchionum in Italia ab ultima stirpis origine
(1—56). E83 find Nachträge zu Earuttis Veröffentlichung
von 1889, welche Urkunden der Grafen von Savoyen oder
auf fie bezüglihe Schriftjtüde aus den Jahren 967 (986)
—1295 enthalten. Hieran fchließen fih Documenti per la
Storia del Piemonte (1265—1300) von Cordero di Pamparato.
Hierbei handelt e3 fich weientlih um Ergänzungen zu Sara
cenos Regeften der Fürjten des Haujes Acaja, durchweg um
recht unmwichtige Dinge. Der vielfeitige Cipolla edierte einen
Brief König Kohanns von Schweden vom Jahre 1583, der fid
auf den Beronefen Ulefiandro Guagnini bezieht, und Poggi
veröffentlichte die alten Statuten von Carpafio (21. Zuli 1433).
Der unermüdlihe und rühmlichft befannte Antonio Manno
lieferte eine furze Lebensbefichreibung von Eugenio Cais,
der er eine feiner forgfältigen Echriftenverzeichniffe des Be-
treffenden beifügte. Er Dot biede Art zu einer Spezialität
gemacht und fie geradezu zur Vollendung gebracht. Colino
fchrieb eine fleißige Unterfuhhung über die Kartulare der
Propftei Dulg, der er ein Urkundenverzeichnis und den Abdrud
zweier Papiturkunden (Calirt II und Ulerander III) beifügte.
Sründlih gearbeitet find ebenfalls Dalaris „ranzöfifche
Befegung Reggios während des fpanifchen Erbfolgefrieges“
(1702—1706), Buchi, Lomello (476—1796) con un cenno
sul periodo delle origini, und Peragallog Nachweife über
die italienische Kolonie in Portugal während des 14., 15.
und 16. Jahrh. — E3 ift Hier nicht der Ort, um näher auf
diefe Arbeiten einzugehen, wir können aber die Bemerkung
nicht unterdrüden, daß es in dem Bande Ré gar zufehr um
61 — 1905. 2. — Literarifhesd Jentralblatt — 7. Sanuar. — 62
Klleinmünze handelt, daß e8 an wichtigeren ober gar beden-
tenden Stoffen und deren groß zugefchnittener Behandlungs-
weije denn doch etwas auffallend gebricht. v. P. H.
1) Longnen, M. A., Ponillés de la province de Lyon. Faris,
1904. Klincksieck. (XXVII, 318 S. 4.) Fres. 15.
2' Ders., Ponillés de la province de Sens.
(LXXXV, 788 S. 4.) Fres. 30.
3) gen Pouill6s de la province de Tours.
(CI, 601 S. 4.) Fres. 25.
— des historiens de la France, publié par SESCH
des inscriptions et belles-lettres. Tome I, iv D
Den von und fchon beiprochenen (vgl. im lauf. Jahrg.
Nr. 18, Sp. 576), feitend der Académie des inscriptions
et belles-lettres herausgegebenen drei ftattlihen Bänden
(behandelnd die Pfründen- und Geelenmellenregifter ber
Metropolitankirche Rouen-Sens) find in Kürze drei weitere
ftarfe Bände gefolgt, über die wir ein gleich günftiges Urteil
augiprechen Tonnen, Der erite der angeführten Bände enthält
neben einer orientierenden Einleitung die Pfründenregifter ber
Diözefen Lyon, Autun, Langres, Chälons-fur-Saöne und
Macon nebft einem umfangreichen alphabetifchen Ort3- und
Perjonenverzeichnis und einer Weberficht der geographiichen
Namen, der an zweiter Stelle zitierte Band bringt dag
Seide in Hinfiht auf die Sprengel von Rouen» Seng,
Ehartres, Aurerre, Troyes, Orleans, Paris, Meaur und
Nevers, im dritten Band endlich finden fih die Regifter der
großen geiftlichen Bezirte von Tours, Mans, Rennes, Angers,
Nantes, Eornouailles, Banneg, Qeon, Tréguier, Saints
Brieuc, Saint-Malo und Dol nebft einer Einleitung und den
oben genannten Verzeichniffen. Alle drei Faszikel, die das
Produft emjigiter und entfagungsvolliter Arbeit find und
eine achtunggebietende Leiftung darftellen, find nach ben
modernen Editiongregeln in fauberer und fritiicher Weile
bearbeitet und bergen für den Zolder und Freund ber
Beihichte eine Fülle von Material. Auch der Drud und
die fchöne Ausstattung verdienen ungeteiltes Lob.
Ebd., 1904.
Ebd., 1904.
Privatbriefe Kaiser Leopolds I an den Grafen F. E. Pötting
1662 —1673. Hrsg. von Alfred Francis Pribram und Moriz
Landwehr von Pragenau. I. Teil. November 1662 bis De-
zember 1668. II. Teil. Januar 1 bis Dezember 1673. Wien,
a Sg Gerold’s Sohn in Kömm. (XCIV, 430 u. 495 S.
r. ©.
Fontes rerum Austriacarum. Oesterreichische Geschichts-
Quellen. Hreg. v. der Histor. Kommission der kaiserl. Aka-
demio der Wissenschaften in Wien. Zweite Abt. Diploma-
taria et acta LVI./LVII. Band.
Auf die Bedeutung der Briefe Kaifer Leopold8 I an
feinen Gejandten am fpanischen Hofe Yranz Eufebius Grafen
von Pötting ald Duelle erften Ranges ift Schon oft hinges
wiefen worden (3. B. durch Heigel), jodaß der Wunjih mehr-
fah rege wurde, diefe Schreiben der Forſchung durch den
Drud leichter zugänglic zu maden, da fie unfchägbares Mas
terial zur Charafteriftif des Herrichers und feiner Umgebung
enthalten. Diefer fchwierigen Aufgabe haben fidh die beiden
Hrsgbr. mit äußerſt günftigem Erfolge unterzogen, ſodaß
man ihnen vollſte Anerkennung zollen muß. Denn wie Heigel
ausführt, „gehört Kaiſer Leopolds Handſchrift zu den gräu—
lichſten Denkmälern der Schriftkunde“. Die Schriftzüge des
Kaiſers (oft mit Chiffren untermiſcht) ſind äußerſt ſchwer zu
entziffern, zumal da er ſich bald der Schriftſprache, bald des
Wiener Dialekts bediente und die Worte, je nach Laune,
in den verſchiedenſten Formen niederſchrieb. Vorliegende
2 Bände enthalten nicht weniger als 360, meiſt in extenso
abgedruckte eigenhändige Schreiben des Raifers (nur mit Aus;
lafjung der Einleitungd- und Endworte) an feinen Sejandten
in Spanien. Diefe Briefe find nur als Privatforrefponbenz
anzujehen, denn politifhe Ereigniffe werden in ihnen
bisweilen bloß nur geftreift, und es findet Dë für diefe
nur ein Verweis auf die Kanzleifchreiben, die dem Gefandten in
regelmäßigen Bmifchenräumen zugingen. Der Anhalt ber
Kanzleifchreiben des Kaiferd wird ebenfo wie jener der Schreiben
Pöttings ausnahmslos gleich Hinter dem entiprechenden Briefe
Leopoldsin möglichit präzifer gorm mitgeteilt. Der muftergiltigen
Beröffentlihung geht eine ausführliche einleitende Betrachtung
über die Leopoldinifhe Zeit voraus; fie behandelt fomoHl das
Verhältnis des Kailers zu feinen Gefandten F. E. Graf von
Pötting, den BZuftand Spanien und feiner leitenden Pers
jönlichteiten (1662 —1673), die Heirat Leopolds I mit Maria
Margareta von Spanien, den portugiefiihen und den Des
bolutionsfrieg, den Aufftand Don Buang, fowie die Beit
vom Aachener Frieden (2. Mai 1668) bis zum Wbichluß
der öfterreichiich-Ipanifchen Allianz (28. Auguft 1673). Auf
Grund diefer äußerft willfommenen und verdienftlichen, durch
eine wirklich entfagungsvolle und emfige Arbeit möglich ger
madten Publikation, welcher neben Berichtigungen und Nach»
trägen noch Ueberfegungen von einigen wichtigen |panifchen
Stellen, ein alphabetifches Verzeichnis einiger in den Briefen
häufig vorlommenden jpaniihen Ausdrüde (nebit Leberfegung)
und ein gutes alphabetifches Regifter beigegeben find, erhält
man einen genauen und interefjanten Einblid in mande
Begebenheiten der deutihen Neichögefchichte während der
zweiten Hälfte des 17. Zabrh.
E zu — e Geſchichte. Zweite Abteilung: Neuere
Zeit 2. Bd. 1 S SA Freiburg i. Br., 1904. Henfelder.
XVL 482 &. e e
Nach einer längeren — die der Förderung des Er-
gänzungswerles „Zur jüngften deutichen Bergangenheit”" ge
widmet war, wendet fih der Verf. wieder der Hortjegung
und Vollendung des Hauptwerfes zu, wovon dem vorliegenden
jechiten Band inzwilchen die erite Ubteilung des fiebenten
gefolgt ift. Das erjte Kapitel des 17. Buches erörtert zus
nädft die Vorausjegungen für die Wandlung des Seelen:
lebend vom 16. zum 18. Jahrh., die in der Ausdehnung
bes räumlichen Horizont3 durch den gejteigerten Verkehr und
die Entdedungen, in der Ausdehnung des zeitlichen Horizonts
durch den Eintritt des Humanismus und in der Veränderung
ber fozialen Struftur, die auf größere Freiheit de Fndi-
viduums abzielt, ihre Wurzeln haben. Bei diefer Daritellung
wird naturgemäß die Entwidlung der Niederlande, die der
binnendeutichen voraußeilte, gefondert betrachtet. Das zweite
Rapitel jucht den intellektualiftifchen und den äfthetiichen Chas
rafter ber Beit auf der Höhe der Entwidlung Harzulegen:
das Umfichgreifen eines vornehmlich induktiven und abjtra-
hierenden Denkens gegen die mittelalterliche Unalogie-Herr-
Ihaft, dag zunehmende Jntereffe an der Perfönlichkeit, Die
Entwidlung des Gefühl! für die Landichaft und den Unter,
ihied der Stimmungen in Hof und Bürgerfreifen im 16.
und 17. Jahrh. Das dritte Kapitel bietet die Geſchichte
der Wiſſenſchaften und der Weltanſchauung; wir ſehen, wie
der Verſuch, „noch einmal mit dem ſyſtematiſierten und ins
große gefaßten Mitteln des mittelalterlichen Denkens eine
freie Wiſſenſchaft und eine ſelbſtändige Weltanſchauung zu
begründen, wie er im Pandynamismis vorlag“, ſcheiterte
und wie ſich „in dieſem Kampfe, im Gegenſatze zugleich zum
Pandynamismus, jung und kräftig ein wiſſenſchaftlicher Na⸗
turalismus erhoben hatte, der, ganz auf den ſeeliſchen Lebeng:
formen der Zeit, auf der Konſtruktion der individualiſtiſchen
Perſönlichkeit fußend, den Naturwiſſenſchaften eine eigene,
die mathematiſche Methode gab und den Staat dem Natur⸗
recht, die Kirche der natürlichen Religion zu zudrängen ſuchte“.
63 — 1905. 82. — Literarifhes Zentralblatt — 7. Januar. — 64
Und diefen Beftrebungen fehen wir das cartefianifche Syitem
entwacdfen und darüber hinaus Spinoza die „einfeitigen
AUnfchauungen der Beit mit den das Ewige umfangenden
Gedanken der Myftif verbinden“. Das vierte Kapitel bringt
die Geichichte der Mufit bi8 auf Schüb, die der Dichtung
bis auf Sad, Yilhart und Bonder, erzählt die Gefchichte
ber Baufunft, Bildhauerei und des Kunftgewerbed im Beit-
alter der Renaiffance und führt die Entwidlung der Dlalerei
bi8 zum Ende der Wirkfamfeit von Rubens und Rembrandt.
Dabei find mit fiherem Nahdrud zwei einjchneidende Tat-
fadyen betont, die den Verlauf von vornherein verwirren:
die Einführung der antifen und italienifchen Elemente der
Nenaiflance und die Trennung der Entwidlung in eine binnen
deutfche und eine niederländiiche. Und an diefer Stelle wird
bereit3 darauf Hingewiejen, wie trog den ungeheuren Cins
wirfungen der feit ber Entdefung Umerifas veränderten
Weltlage zugunften der Niederlande, doch „die eingeborne
Kraft der großen nationalen Entwidlung des Zentrums zur
Geltung fam”. Das 18. Buch, das den politifchen und
wirtfchaftlihen Verhältniffen gewidmet ift, beginnt mit der
Darlegung der ölonomiichen und fozialen Lage nad) dem
dreißigjährigen Kriege, wobei der allgemeinen Schilderung
eine bejondere der bäuerlichen und bürgerlichen Berhältniffe
folgt. Das zweite Kapitel entrollt dag Bild der politifchen
Lage, der Verfafiung und des Verhältniffes zwiichen Kaifer
und Reih. Im dritten Kapitel folgt der einleitenden Unter:
fuhung über die geiftigen und materiellen Urfacdhen, die zur
Durhhildnng des Abfolutismus führten, die Erörterung
- der verjchiedenen Staatslehren diefer Staatsform von den
beutfchen NReformatoren und Machiaveli big auf Hobbes
und Pufendorf und darauf die Geihichte der abfolutiftifhen
Pragis in Deutichland, des territorialen Abfolutismus nach
dem weitfäliihen Frieden und jenes der Aufklärungdzeit.
Das Schlußkapitel endlih bringt die genaue Darjtellung
der Souveränität3entwidlung in den Territorien bis ins
18. Jahrh. Der Widerjtand der ftändifchen Gewalt gegen
die Beftrebungen der Fürften wird behandelt, wobei fih dag
Heer und die Berwaltung al3 die wejentlichften Machtmittel
des abfoluten Fürften entpuppen. Der lebte Ubjchnitt ver
fuhht die ftaatliche Fürjorge der abjolutiftiichen Zeit (etwa
don der Mitte des 17. big zur Mitte des 18. Jahrh.) zur
Anjhauung zu bringen. Er beichäftigt fih in der Haupt-
fahe mit der Entwidlung der merkantiliftiichen Jdeen und
mit ihrer praftiihen Verwertung in der Handelspolitil. Der
leitende Grundfab der großzügigen Darftellung ift aud in
diefem Bande: „Der Hiftorifer hat nicht zu urteilen, fondern
fih im reinen Berjtändniffe zu bejcheiden“. Nicht überall
fann bei folh einem Unternehmen die Benübung felundärer
Quelen umgangen werden; aber die vorbildliche Art, wie
dag Material fo heterogener Disziplinen zu einem lebendigen
Bilde der geiftigen Entwidlung und des politifhen Wandels
von 250 Jahren verarbeitet ift, wie aus dem Niejenftoffe
die führenden Linien mit fiherer Hand herausgebracht werben
und die wifjenichaftlicde Darftellung den Gefehen künſtleriſchen
Aufbaues unterworfen wird, muß bie gerechte Bewunderung
bes Genießenben ermweden. C. N-r.
Meyer, Chriftian, Die Dentfchen der Proving Hofer gegenüber
dem polnifhen Aufftand im Jahre 1848. München, 1904. Selbft-
verlag. (142 ©. Gr, HI
Den Unlaß zu dem Büchlein feheinen Schriftftüdde gegeben
zu Haben, die dem Verf., vielleicht in feiner früheren Eigen-
Ihaft ald3 Staatsardivar, zuhanden gelommen find. AlS
die wichtigften darunter nb mot die Briefe zu bezeichnen,
die der Rektor der Realfchule in Meferig, Samuel Gottfried
Kerft, ein waderer Vorlämpfer des Deutichtums, als Ber-
treter des weftlichen Teild der Proving im Frankfurter Par-
lament an Zreunde in der Heimat_gerichtet hat ©. 43 big
123.) Sein Berdienft war e3 bauptjächlih, daß dem Bor
parlament die Augen über die „edle Nation“ der Polen aufs
gingen. Später wurde Kerft Bureaudirektor im Neichd-Marine-
minifterium. Die Briefe reichen leider nur bis zum 10. Sept.
1848. Daß der Ubdrud nicht fo forgfältig überwacht worden
ift, wie man nad) der Stellung des Berf. erwarten möchte,
zeigen Fehler wie: „WVermilchung (ft. Verwifchung) der gegen-
wärtigen fchlefiichen und brandenburgifchen Grenze” (©. 64);
oder in dem Bericht über die Wahl des Neichövermweiers
(S. 104): fie (die gemäßigte Linke) ftimmten nicht (ft. meift)
für Gagern, einige jedoch auch für Erzherzog Johann.” Bes
zeichnend für die eigne Stellung Kerfts ift folgende Yeußerung
in dem Briefe v. 23. Juni (S. 99): „Nod ift Ausficht für
unfern König für die Kaiferwürde, aber ich fürchte, daß er
fih diefe Ausficht aufs neue verfdherzen werde. Und dann
für immer!" — Auch der am Schluß angefügte Bericht eines
deutſchen Gutsbeſitzers im öſtlichen Pofen bietet wertvolle
Beiträge für das Bild der Revolution. Ein tapferer Mann
von geſundem Urteil. „Im Anfang', ſagt er (S. 133) treffend,
„hätte man das Feuer mit einem naſſen Sack erſticken
können, ſpäter konnte nur ein Strom von Blut die Flammen
löſchen.“ Auch wer die Schwäche der damaligen Regierung
im allgemeinen kennt, wird wieder und wieder erſtaunt ſein
über dieſe Mißgriffe. Daß die katholiſchen Pfaffen die Hand
im Spiele hatten, tritt vielfach zutage. Das Bild mit neuen
Einzelzügen ausgeſtattet zu haben, ift jedenfalls ein Verdienſt
des Verf., doch zerflattert die Darſtellung gegen den Schluß
hin, und der Leſer behält den Eindruck, daß ſich aus den
vorhandenen Quellen (zu denen die Anhänge inſofern nicht
zu zählen find, als ihr Inhalt nur zu einem geringen Teile
mit verarbeitet ift) wohl noch mehr hätte fchöpfen laffen,
wenn fie im Bufammenhang mit anderen behandelt worden
wären. Ein genaueres Urteil ift nicht möglich, da wir über
da3 Wejen der wirklich, benugten Duellen im Unflaren ige
laffen werben. Julius Gensel.
Wächter, Georg, Kleinftadtlebenzin der Broßeltern jungen Jahren.
an Bilder aus Medlenburg. Blau, 1804. H. Sande.
( . 81. 8.)
Der Berf. (Hilbert das Leben in Bühom während der
erften Hälfte des 19. Jahrhunderts in anfpruchslofen Bildern,
welche bereitö in „Niederfachlen”" (Bd. IV, 1896) veröffentlicht
worden find. Ueber die engen Grenzen hinaus werben bie
Skizzen fein größeres Intereife beanfpruchen, zumal der Berf.
in febr vielen Fällen nicht genügend ficher geitaltete ober
gar von ihm felbit in Frage geftellte Angaben macht, aud)
fih wiederholter nkonfequenzen jchuldig macht, jobaß ber
Leſer nicht der Kontrolle überhoben if. Trog des geringen
Umfanges ift die Bearbeitung recht vielfeitig. A. L.
Deutfhe Gefhichtsblätter, Hrög.v. A. Tille. 6. Bd. Heft 3.
Gotha, F. NA. Perthes.
Inh.: H. Werner, Kirhens u. fozialpolit. Publiziftit im Mittels
alter. 1. — Die 8. Berfammlung Konter Hiſtoriker.
RE Zeitfehrift für heffifhe Befchichte und Literatur. Red.:
. Bennede. 18. Jahrg. Nr. 24. Kaffel, Scheel.
Inh.: G.Neuber, Die Teilung Heffend durch Landgraf Philipp
den Großmütigen. — F. Seeling, Verſuch einer krit. Ueberſicht der
Kenn Literatur über Philippum Magnanimum, Landgraf zu Heffen,
raf au Gapenelnbogen zc. (Schl.) — A. Burger, Das Epigramm
in der heff. Literatur deg 18. Zahıh. — M. Holmquift, Weihnachts.
bilder. (Sfizzen.)
Borträge und Auffäge‘ aus der Komeniuß-Gefellfchaft. 12. Jahrg.
4. Stud. Berlin, Weidmann. (15 ©.) A 1.
Inh.: 2. Keller, Der Humanidmusd. Sein Wefen u. f. Gefchichte.
65 — 1905. 2. — Literarifhes Zentralblatt. — 7. Januar — 66
Weſtdeutſche Zeitſchrift f. EE Kunft. Hrsg.v. H. Graeven
u. J. ee 23. Jahrg. 3. Heft. Trier, Qing.
Inh.: a. v. Domaf — Zur handſchriftl. Ueberlieferung
der ae Infariften. — $. Forf, Zur Erläuterung ded Prümer
Urbaıd v. %. 893. . Lübe, Die Ablöfung der ewigen Zinfen
in Frankfurt a. M. in d. a 1622 - 1562. (Schl.)
Länder- und Hölkerkunde, `
Wickert, Friedrich, Der Rhein und sein Verkehr mit besonderer
Berücksichtirung der Abhängigkeit von den natürlichen Ver-
hältnissen. Mit 2 Karten und 29 Diagrammen. Stuttgart,
1903. Engelhorn. (148 S Gr. 8) .# 12.
Forschungen zur m... Landes- und Volkskunde, hrag.
v. A. Kirchhoff. XV, 1
Ueber den Rheinftrom und den auf ihm und an feinen
Ufern berrichenden Verlehr liegen bereits zahlreiche umfang:
und inhaltsreiche, zum Teil von amtlicher Seite ausgegangene
Werle vor, welche durch die beinahe erdrüdende Fule deg
in ihnen aufgejpeicherten Etoffe3 an Bahlen und Tatiadyen
von vorn herein nur für engere Gachkreife berechnet waren.
Der Berf. der vorliegenden Arbeit hat fi mit Erfolg De,
müht, aus beer reihen Fülle wertvoller Quellenliteratur
das Widhtigjte auszuheben und durch geeignete Verknüpfung
zu einem gut orientierenden Ueberblid zu vereinigen. Bunädjt
gibt er eine ausführlide Echilderung des NRheinlaufes von
der Duelle bis zur bholländiihen Grenze. Tabei hebt er
befonders alle für die Schiffahrt wichtigen Momente, als
Waſſerführung, Gefälle, NRegulierungsarbeiten, Häfen und
Ladeitellen hervor. Dann bejchreibt er in ähnlicher Weife
alle jchiffbaren Nebenflüffe und die zum Aheingebiet gehörigen
Kanäle. Endlich geht er unter Beifügung zahlreicher ftati-
Riiher Tabelen und Diagramme auf die verichiedenen Arten
des Flußverkehrs, auf Flößerei, Berfonen und Frachtſchiffahrt
ein, entwidelt die Gefege der monatlichen und jährliden
Echhmanfungen diejes Verkehr! und weilt auf die hohe wirt.
Ichaitliche Bedeutung der NRheinhäfen Hin. ALS Anhang ift
außer mehreren farbigen graphıfchen Darſtellungen eıne große
ſehr überſichtliche Verkehrs- Karte des Rheingebietes beigefügt.
Das auf gründlichen Studien beruhende Werk verdient die
Beachtung aller Intereſſenten. V. H.
Schmidt, Richard, Liebe und Ehe im alten und modernen
Indien Vorder-, Hinter- u. Niederländisch-Indien). Berlin.
1904. Barsdorf. ‚VII, 571 S. Gr. 8) .# 10; geb. «æ 11, 50.
Das vorliegende Wert ift eine Bortjegung und Ergänzung
der von demfelben Verf. vor zwei Jahren publizierten „Ber
träge zur indiiden Erotif“, injofern dort vor allem die in
Sanskrit geichriebenen Werke zugänglicy gemadjt wurden,
während hier dad Hauptgewicdht auf die Witteilungen von
Neifenden, fomweit fie das erotische Gebiet berühren, gılegt ift
und Gebräuche bei den den Judern benachbarten Böltern zum
Bergleihhe herangezogen werden. Das Budy ift in jehs Ba,
pitel (betitelt: Biychologie des Seruellen in Indien, die Liebe
in Jndien, Phyliologie des Seruallebeng in Jndien, Ehe und
Hodzeit im alten und modernen Sndien, Embryologie,
Schwangeridhait und Geburt, die Broititution) eingeteilt und
vor jedem Kapitel eine detaillierte Inhaltsangabe, jowie am
Schlufje des Werfes ein Sachregiiter gegeben, jo daß man
über eine gewünfchte Einzelbeit fich zu orientieren bald im
Stande fein dürfte, Doch wäre es wohl bejjer gewefen, die
Kapitel 1 und 3, fowie 2 und 4 aufeinander folgen zu
lafen, da fie dem Inhalte nach zufammengehören; ferner
ift nicht recht verftändlih, warum ber Berf. die auf den
©. 71—78 angeführte Literatur nicht gleih an die auf
©. 8—6 aufgesählte angefügt hat. Auch dürfte der Lefer
überrafcht fein, in einem doc Hauptfählih von der finu-
lihen Liebe handelnden Werfe Mitteilungen über Frauen⸗
bildung und weibliche Aerzte zu finden (S. 51—73). Alles
das find Weußerlichkeiten, die wahricheinlih einer haftigen
Nedaktion zuzufcreiben find, aber den Wert ded Buches
al3 Materialfammlung in keiner Weije, beeinträchtigen, und
derjelbe ift in der Tat nicht gering, da wir hier zum erften
Male (wenn wir das frühere Wert des Verf 3 binzunehmen)
über eine Seite ber indijchen Kultur eine Fülle von zuver⸗
läffigen und von dem fompetenteiten order auf dieſem
Gebiete fontrollierten Einzelheiten erhalten, über die bisher
faum etwas in die breitere Deffentlichkeit gedrungen war. Tem
Kulturhiftorifer ift die Lekiüre deshalb angelegentlih zu
empfehlen, denn nirgends al in Indien und aus indiichen
Huelen wird er in fo, ich möchte fagen, „offizieler” Weife
über intimfte Vorgänge des geichlechtlichen Lebeng fih unters
richten Tünnen. J. Kirste.
Globus. Hreu. von H. Singer. 86. Band. Rı. 24. Braunfchweig,
Bieweg u. Sohn.
Snb.: David, Weitere SE üb. dad Dfapi. — Raufer,
Ein buddhiſt. Pilgerbilo. (Mir 1 Abb, — Preuß, Der Uriprung
der Religion u. Kunit. (Schl.) — Leßner, Die Balud- oder Rumpi-
berge u. ibre Bımwohner. Schi.) (Mit 3 Abb.)
EE des Dereind f. fiebenbürgifche Landestunde. Red.
, BW Shullerud. 27. Jahrg. Nr. 11/12. Hermannfladt, Krafft.
Inh.: B.Rotb, Der Tbomadaltar in der evang. Kirche zu Groß⸗
Sdent. — F.Mödeib, Die „Ruremburger Urkunden”. — D. Res
toliczla, Der Weidmännıfce Jaun in xronftadt. — Gtymolopifdes.
Geographiſche Zeitſchrift. Hreg. v. Alft. Hettner. 10. Jahrg.
12. Heft. Leipzig, Teubner.
Inh.: J. Partſch, Die Eiszeit in d. Gebirgen Europas zwiſchen
dem nord. u. dm alpinen Eisgebiet. — M. Hertner, Das europ.
Hugland. Çine anthropoy.ograph. Studie. 8) Die Boliewirtigaft.
9 Die matter. le u. gültige Kultur. — H. Fiiher, Der 8. internat.
Geographenkongieß. — F.e Regel, Der 13. internat. Amerikaniſten⸗
fongreß in Stuttgart (18.—23. Auyuft 1904).
Haturmiffenfihaften. Mathematik,
— Balduin, Bilfber ans bem Reihe der Natur. Berlin,
904. D. Reimer. (VIL 1768. Gr. 8. mır 2 Portr.) Geh Zä.
Da die Mehrzahl der Menichen lieber eine kurz um»
riffene, aber geichloffene Darftelung gern lieft, Bor aus
geiponnenen Abhandlungen und langatmigen Büchern aber
vielfach flieht, können wir nur fagen, daß der Verf. den
Geihmad feines Publitums getroffen hat. Wichtiger aber
wären die Bilder al8 folche aus dem Reiche der amerifa-
nifgen Natur bezeichnet, denn mit verfchwindender Uug
nahme nehmen fie auf die neue Welt Bezug. Aber dag
muß man Möllhaujen laffen, er erzählt lebendig, und bie
20 Schilderungen werden ihre Verehrer finden und das
Lob der Natur in weitere Kreife tragen. Und wenn aud
„wehmutsvoll die Blide fchweifen über längft vergangene
Tage“, jo möge es ihm zum Troft gereichen, daß jüngere
Generationen fih an feinen Bildern erfreuen werben.
Danne, J., Das Radiam. Seine Darstellun
schaften. Leipzig, 1904. Veit & Co. (84
A 2, 40.
Der Berf. beipricht die Befchichte der Entbedung, ber
Urt der Gewinnung der Radiumverbindbungen, ihre charakte-
riftifhen Eigenjchaften und Wirkungen und die daran fi
anſchließenden Hypotheſen. Im Vergleich mit der Behand»
lung desſelben Gegenſtandes von Fr. Curie (Die Wiſſenſchaft,
Delt J, Vieweg & Eohn) leidet die Darſtellung, der eine
etwas phraſenhafte Einleitung des Hochſchuldirektors Charles
ge
und seine Eigen-
.8. mit zahlr. Fig.)
67 — 1905. M 2. — Literarifhes Zentralblatt. — 7. Januar. — 68
Qauth in Paris vorhergeht, manchmal an einer gewiflen
Unttarheit, jo umfaflend und eingehend fie fonft ift. 8.
Grassmann, Herm., Gesammelte mathematische und physi-
kalische Schriften. Zweiten Bandes erster Teil: Die Ab-
handlungen zur Geometrie und Analysis. Hregb. v. E. Study,
G. Scheffers und F. m. Mit 45 Fig. im Text. Leipzig,
1904. Teubner. (X, 4562 S. Gr. 8) .# 16.
Der erfte Teil des zweiten Bandes ift nun doch rafer
erichienen, als fich bei der vorherigen Publikation des zweiten
Teils dieje8 Bandes vorherjehen Dep (vgl. Jahrg. 1902,
Nr. 23, Sp. 778 d. BL). Cr enthält nur Schriften, welde
ſchon früher einzeln veröffentlicht waren, nämlidy 22 Abhands
lungen zur Geometrie und Analyjis (1842— 1877), ein Stüd
aus dem Lehrbuch der Arithmetit (1861) und eines aus dem
der Trigonometrie (1865). Die 13 geometrifchen Arbeiten
find von Sceffer8, die 6 allgemeinen Betradhtungen zur
Ausdehnungslehre von Study, die 3 analytifchen Wrbeiten
und die Stüde aus den Lehrbüchern, ebenjo wie das jehr
ausführlihe Sadregifter, von Engel bearbeitet. Aus den
eingehenden Anmerkungen feien die freimütigen und zutreff
enden fritiichen YUeußerungen Study über die Stellung der
Uusdehnungslehre gegenüber den übrigen Beftrebungen hervor:
gehoben. Wenn aber in Anmerkung von ©. 97 behauptet
wird, daß der Cag über die Erzeugung der allgemeinen
Kurven (m + nt" Ordnung durd projeftive Büfchel von
Kurven m! und nt? Ordnung au Graßmann folge, jo
trifft dies wohl auf die Fälle zu, wo eine der Bahlen m,n
gleich 1 oder 2, allenfall3 au 3, genommen wird; dagegen
ift die Möglichfeit der Meberführung der planimetrifchen
Gleichung in die verlangte Form für höhere Fälle nichts
weniger al3 evident. —r.
Drnitbolog. Momatsichrift des Deutfhen Bereins 3. Schuge der
Bogelmwelt. Red. von 6. X. Hennide und D. Zafchenberg.
29. Jahrg. Nr. 12. Gera-Untermhaus, Köhler in Komm.
Inh: 2. Shufter, Die Einwanderung der Singdrofiel in He
Städte — W. Sdufter, Die Entiehung und Geftaltung des nors
malen und anormalen Kreuzichnaveld.
Natur und Schule. Hıög. von B. Landberg, O. Edhmeil u.
3. Schmid. 4. Bd. 1. Heft. Leipzig, Teubner.
Inh.: F. Krafan, Die BWuderblume. — K. Fride, Zur Bors
RE der Bredlaucr Verhandlungen über den naturmifiınfdaftl.
nterricht mit Bezugnabme auf vinige damit zufamm.nbängınde Ber
öffentlibung.n. — 3. Norrenberg, Zum ajtronom. Unterriht an
böbıren Saulen. — %. Engleder, Das Zıidhnen im naturktund!.
Unterrigte. — P. Weftberg, Das Rep der Kreuzfrinnen. (Mit
6 Abb.) — H. Bohn, Kerjuhe üb. Standfeftigfeit u. Schwerpuntt.
— 5. Wedde, Ein Mujhelmudell. (Mir 3 Abb.)
Naturwiffenfhuftl. Rundichan. Hreg.v.W.Stlaret. 19. Jahrg.
Rı. 51. Braunıhwerg, Bieweg u. Sohn.
Snb.: E. Meyer, Die Bediutung der Verbrennungskraftmaſchinen
für die Erzeugung motor. Kıaft. (Fortj.) — DO. Didel, Entwidlungd-
geſchichtl. Studien am Bienenei.
Dad Weltall. Hreg. von F. S. Archenhold. 5. Jahrg. 6. Heft.
Berlin, Schweiſchke u. Sohn.
Inh.: W. Krebs, Sonnenflecken u. erdmagnet. Ungewitter im
J. 1903. — A. Sieberg, Erdbeben⸗ u. Vulkan⸗Rataſirophen der
letzten Jahre. Vortrag. (Schl.) — F. S. Archenhohd, Das Problem
der Farbenphotogtaphie.
Zeitſchrift für Gewäſſerkunde. Hrsg. von H. Gravelius. 6. Band.
6. Heft. Leipzig, Hirzel.
Inh: Ph.Forhheimer, Wafferbewegung in Wanderwellen. (Mit
9 Fig.) — A. Steuer, GBrolog. Beobadtungen im Gebi.t der alten
DMündungen von Main u. Nedar in den Rhein. — E. Oppotomw,
Zur Fıage der vieljähr. Abflußichwunkungen in den Dong groper
Flüſſe. — PB. Dtopfij, Zur Frage über die budrogeolog. Rolle der
Wälder in Gcbirgsgegenden. (Wit 1 fig.) — H. Oravelius, Ueber
neuere Unterfuhungen am Titicaca u. Poopo. — W. Ule, Bemer
tungen zu dım Aufſatz von W. Halbfag „über das Berhältnis der
Serntunde 5. allacm. Erdkunde“. — C. Weigelt, Zum echug unjerer
Bemwäfler vor faurın induftriellen Abwäfjern. (Dit 3 Fig.)
Medizin.
Behring, E. v., Tuberkuloseentstehung , Tuberkulosebekän-
Na u Auuglingnernfhrung, Berlin, 1904. Hirschwald.
(1 . Gr. 8.)
Beiträge zur experimentalen Therapie, hregb. von Prof. Dr.
E. v. Behring. Heft 8.
Die vorliegende ausgezeichnete Arbeit fol einesteil3 dazu
dienen, Veterinärärzten und praftifhen Landwirten die wifjen-
fhaftlihen Prinzipien der Kälberaufzuchtreform und ber
Tuberfulojeihugimpfungen des Verf.d verftändlich zu machen,
jowie die technifche Durchführung der Maßnahmen desjelben
im Snterefje einer rationellen Tuberfulofetilgung zu erleichtern,
andernteild fol fie eine Verteidigung: und Gtreitichrift fein
gegenüber den mediziniichen Gegnern des Verf.s, von denen
Herr Geheimrat Schüß befonder3 farf angegriffen wird,
wie e8 fcheint mit vollem Redt. Weber die Phtifiogenefe
beim Menichen ftellt der Berf. den Sa auf, daß eine in
fantile tuberfulöje Infektion zur tuberfulöjen Ehwindjudt
prädisponiere und daß infolgedefjen die Tuberkulojebefämpfung
don beim Säugling dur Verhütung der Tuberfelbazillen-
einfuhr in den Mund desjelben einjegen müfle. Ref. ift
ein begeifterter Anhänger des Berf.3 und hofft beitimmt,
daß der Erfolg für derart zielbewußte Beitrebungen nicht
ausbleiben und die Gegner des VBerf.s eine? anderen belehren
wird.
Arhiv f. die gefamte Phnfiologie ded Menfchen u. der Tiere. Hrög.
von Č. J. W. Pflüger. 106. Band. 3. u. 4. Heft. Bonn, Hager.
Inh.: V. Urbantfhitfh, Ueber den Einfluß der Farben
empfindungen auf die Ginneefunctionen. — 93. 8. A. Wertheim
Salomonfon, Ueber din Rrizwert finufoidaler Etiöme v. bober
Frquınz. (Mit 4 Fig) — U. Basler, über das verfhud. Verhalten
des Sartorius u. Gastrocnemius des Frofchre bei Ermüdung. (Mit
25 Bia. — H. Lütbge, Zur frage der Zuderbildung aue Duech,
— €. Pflüger, Die Bedeutung der neueſten Arbeiten über den
Pankread-Diabeted. (Borläuf. Mitteilung.)
Gentralblatt f. allgem. Sejundbeitspflege. Hrg. v. Lent, Stübben
u. Kıufe. 23. Jahrg. 11./12. Heft. Bonn, Hager.
Snb.: Shratamp, Örund;üge einer Orgunifation ded fommu«
nalen Haltekinderweſens. — Czoplewsti, Ueber Veiſuche mit d,
Loockſſchen Apparat zur Herſtellung v. Säuglingsmilch. Mit 1 Abb.)
Zeitſchrift für Schulgeſundheitspflege. Begt. von L. Kotelmann.
Grog. von Fr. Erismann. 1904. Nr. 12. Hamburg, Pop.
Inh.: G. Leubuſcher, Schulhygien. Erwaͤgungen. — J. Moſes.
Die Schulbant in den Hilfeklaſſen f. Echwachbefahigte. — Th. Benda,
Manß der Lebrpenſen u. Lehrziele an höh. Unterrichteanſtalten. (Schl.
— K. Graßßmann, Ueber Geſundbeitsſa ädigungen in den Mittel
ſchulen. (Vortrag) — L. Mann, Das Manuheimer Sonderklaſſen⸗
ſoſtem vor einem mediz. Forum. — Dauer u. Lage der Ferien f. die
Voltöſchulen. — P. Schubert, Das Swularztweſen in Deutſchland.
Bericht über die Ergerniſſe einer Umftage bei den größeren Städten
des Deutſchen Reiches. (Schl.)
Rerhts- und Staatswiſſenſchaften.
Sombart, Werner, Die gewerbliche Arbeiterfrage. Leipzig, 1904.
Gösen. (144 © aLL BI æ 0, 30.
Sammlung Göjhen. 209.
Das Echhrifthen behandelt die gewerbliche Urbeiterfrage
in 9 Kapiteln. Sie betreffen 1) wie eine Urbeiterfrage pb
jtand, 2, die Löjungsverfuche, 3) die gemerkichaftliche Arbeiter
bewegung, 4) die Konjumentenorganifation, 5) den Arbeiter.
ihug, 6) die Arbeiterverficherung, 7) die Urbeitslojenfürjorge,
8) joziale Statiftil 2c., 9) Wohnungsreform. Das Wichtigite,
was über diefe Themen zu fagen ift, hat Sombart zweifello®
mitgeteilt, indefien find die Hauptbeitandteile unfrer Sozial.
politit, der Urbeiterverfiherung und der Urbeiterijhuß, A
ftiefmätterlich dargejtellt, eine größere Gründlicyleit wäre
69 — 1905. 42. — Literarifhes Bentralblatt — 7. Januar. — 70
gerade im Sinterefie der Popularijierung diejes fozialen Wertes
{ehr am Plage gemejen.
fung enthält 21 Stüde, met in Remel, feltener in Hezeg
(nur Nr. XIM ift in Musäri ), bon denen die lebten vier
und Nr. 3 nur je zwei Halbverfe darftellen. Daß dies nicht
alle Gedichte "Aoni’3 fein werden, wird fih jeder von vorn:
berein jagen. Die mitgeteilten Nummern beruden in ber
überwiegenden Mehrzahl lediglich auf der Upfalaer Gand:
ſchrift Nr. 191 (Tornberg), außerdem iſt Latifi's Tedkere,
“Atä und ferner Sehi nad der Wiener Hdſchr. Nr. 1216
(Flügel 11) und Hasan Čelebi nah der Wiener Hdſchr.
Nr. 1228 (Flügel II) benutzt worden. Hoffentlich werden
bald andere Handſchriften von Apni's Gedichten entdeckt,
damit eine ordentliche Textkritik möglich werde. In den
von Jacob gegebenen Nummern Hat Ref. nicht3 gefunden,
was gegen ihre Echtheit jprehen fonnte ` Die Einleitung
(18 Seiten) ift ebenfo interefjant wie nach vielen Seiten
hin injtruftiv. Dem Terte find tertkritifche und erflärenbe
| Bemerkungen beigegeben. Natürlich zeigt fich auch) in diefer
Arbeit diejelbe axp/eıa, die wir bei J. Iennen und fchägen,
dennoch bleibt manches, mit dem Ref. fid niht einverftanden
ı erflären fann. Dies gilt fowohl für die Lefungen wie für
die Erklärungen. Hier nur Einiges! Der Berf. überlegt im
Sloffar bakdan Cyq- mit „fih verzehren“. Der Ausdrud ift
aber fynongm mit az- „die Grenze, dad Maß überfchreiten,
| in zu ftarfe Erregung geraten“, in Nr. II, 4, 1 von der
Kerze gejagt ift e8 — „auflodern, mit übergroßer Flamme
brennen“. Das mit ihm verbundene ayla- „weinen“ bezieht
fih auf das Tropfen der Kerze. Das > xo3 ber fol-
genden Beile ift auf Grund der Bedeutung „angenehm” doch
wohl mit „gern“ zu überfegen. Daß das Wort im Osmanischen
je „Ihön“ bedeute, wie $. will, ift mir unbelannt, trogdem
Benter diefe Bedeutung al erfte gibt. Ich überfehe:
„Sieh’ die Kerze, wie fie in der Gefellichaft mit Dir weint
und lobt,
Gern brennt fie und verbrennt, o Du Kerze meines Nadit-
gemaches, für Dich.“
Nr. X 4, a Bot die Hhichr. ds und %. nimmt ein
Rheinifhed Archiv f. das Zivil u. Kriminal-Reht. 101. Band.
1. Heft. Cöln, Schmip.
Inh.: Entfteidungen des Oberlandedgerichtd zu Cöln. des Reichs⸗
u. des Kammergerichts, des Gerichtöhofes zur Entiheidung der Koms
petenz» Konflitte und des Oberverwaltungsgerichted in Kompetenz»
Konflittefüllen.
Dad Recht. Hreg. v. H. Th. Soergel. 8. Jahrg. Nr. 24. Han
nover, Helwing.
Inh.: H. Keyß ner, Haftpflicht der Eiſenbahnen f. Sachbeſchä⸗
digung; Funkenflug. — E. Jaeger, Betreibung der Liegenſchafts⸗
vollſtrecung durch abſonderungsberechtigte — — Schl.)
— Saneider, Ueber Forderungskündigung. (Sch
Zeitſchrift für Socialwiſſenſchaft. Hrsg. von J. Wolf. 7. Jahrg.
Heft 12. Berlin, ©. Reimer.
Inb.: © R. Steinmep, Feminidmud an Raffie. — M. v.
Brandt, „Unjer Baterland Japan.” — %. Schiller, zwei Jahre
Zürforgeerzichung. — ©. v. Below, Zur Würdigung der hiftorıfchen
Shule der Rationalöfonomie. 8.
Zentralblatt j. freim. Gerichtsbarkeit u. Rotariat fowie Zwangever-
fleigerung. Hreg.v.A.Lobe. 5. Jahrg. 12. Heft. Reipzig, Dieterich.
Inh.: Entſcheidungen.
— — — — — — — —— —— ——— — —
Aprachkunde. Literaturgeſchichte.
Nöldeke, Th., Compendious Syriac grammar. With a table
of characters by Jul. Euting. Translated from the second
no improved German edition by James KE London,
illiams & Norgate. Gr. 8.) Sh.
e Ueberfegung verdient das ihr von Nöldeke ſelbſt |
in der VBorrede geipendete Lob in vollem Maße, foweit
man fih ald Deuticher ein Urteil über engliichen Stil er-
lauben darf. Jedenfalls bewährt fih ber Weberjeer dabei
al3 guter Kenner nit nur des Deutfchen, fondern aucd) des
Syrifhen. Mit vollem Redt Hat er fih eigner Zufäge zum
Driginal faft gang enthalten. Ullzu unfelbftändig ift er nur | „srültmek gelehen werden maden, wieberfpiegeln“ an, aber
einmal verfahren, indem er on bie Subnote zu § 1762 den nicht alle Bildungen, die man fid nad > Schema der
fe aufhebenden Nadtrag einfach angehängt hat. N. jelbft | Grammatiken denten Könnte, eriftieren auch wirklich in der
hat die Drudbogen durcdhgefehen und dabei einiges nod, Sprache. Ein görtiltmek gibt es ſonſt nicht, es müßte alſo
en i So leg Ke Ee zu r 84 Ke aud SS hier, wenn berechtigt, ein urra& elpnuevov fein. Uber ber
Be Be eer o S 105 able. Sm übrigen ift Si — kein ee und BE die
hat der Ueberfeger alle Kapitel jorgfältig revidiert und einen — Mee KEEN gi — er
erſchöpfenden Inhalt derielben beigegeben, der auh dem Be | Qefung sa 5 görende, die in älteren Quellen wie heute
niger Des Originals willlommen fein wird. Die Uebers |. Së fü 5 dükd D mni
fegung ift, wie das Original, von Drugulin mit gewohnter | ™ Ge = ne de gi GE E
Meifterfchaft gebrudt; das Papier ift fogar beffer als das = Si gehen e ` KC e Se CN i g
des Originals. Brockelmann. wobei y das Perjonalaffir der 3. Perf. Sing. ift. Nur 4,
und 5, b tritt ftatt defien äh der auf. Sn beiden Fällen
a X dyr herzuſtellen: 4, b fordert die Syntax anſtatt
AM, (mat ad Au T „Jol amio in Uebereinftimmung
mit bem Metrum: ‚21, zap eié) däer salel Sec g
„wenn jener Lebenipender Religion Hat, fo ift e8 der Weg
Jefu“. — Sn Vers 5, b lieft Ref. mıt einer Verfegung von
wo ſtatt A& ssu3l5 St dem Grundreim entiprechend »25,}
LA-ä Lë ip Auf diefe Weife wird diefelbe Mefjung qälaäta
erzielt, Die durch III, b gefichert D alfo: sen sitamböl|
sahysyn, öl | dä qälata | Sähydjr. „Du bift der Schah von
Stambul und er ift der Schaf von Galata.” Ref. vers
mutet, daß eine alte Borlage anftatt beg 5 in beiden Berfen
nach der aus vielen Älteren Texten bezeugten Manier einfach
Kesre geichrieben Hatte, fpätere Ubfchreiber liepen dann bie
Hareke fort, und fo fonnte ein ol qalatada šah dyr „er
ift Schah in Galata” aus einem ol da qalata šahy dyr „er
Der Divan Sultan Mehmeds des Zweiten des Eroberers von
Konstantinopel zum ersten Male nach der Upsalaer Hand-
schrift hreg. v. Georg Jacob. Berlin, 1904. Mayer & Müller.
(18 u. 34 8. Gr. 8.) 5.
Mit Freuden iſt das Streben des Verf.s zu begrüßen,
die Dichtungen ber osmaniſchen Sultane in handliden Aus-
gaben mit allen wünjchenswerten Hilfen weiteren Streifen zus
gängflich zu machen. Auf „Sultan Soliman des Gropen
Diwan in einer Auswahl” (Berlin 1903) ift raih „Der
Diwan Sultan Mehmeds deg Bweiten” (Berlin 1904) gefolgt,
der erftere in Umfcrift, der lehtere in arabifcher Schrift.
Solde Terte in Umichrift zu geben ift immerhin bedenklich;
die Publifationsform der Gedichte Mehmeds oder, wie er
wit Dem Dichternamen Heißt, Avni’ bedeutet nah dn,
fiht des Referenten alfo einen Fortidritt. Ueber die Aus
iprache gibt das beigegebene Gloſſar Aufſchluß. Die Samm⸗
71
it der Edah von Galata” entftehen. — Das s fehlt aud,
während e3 von der Syntagz durchaus gefordert wird XIV
9, a, wo anftatt Ae ai ER eisi ganz ohne Zweifel e:5S
ef sr zu lejen ift = „heht meiner Augen Thränen
und..." Möglider Meife Tiegt jedoch Hier nur ein Drud:
fehler vor. — Der Berf. nennt in der Einleitung ©. 15
SI cam in Nr. XIV, 2, a eine „aufjallende" iafetver-
bindung. Aber bei einer SZiafetverbindung müßte doch nicht
s Sondern «$ geichrieben fein. Außerdem paßt das folgende
ant perisan wohl auf dag Herz göhül, aber daß bie
Liebe sevdä je ald periSän bezeichnet worden wäre, ift Ref.
nit befannt. 8 jcheint Ref. ficher, daß anftatt „2lögm
ganz einfach „Ngm serdaly „verkiebt“ zu lejen ift. Bwei
3# Unrecht gefegte Punkte haben den Wirrwarr angerichtet! —
Uebrigens beruht die Erklärung von perisän durch „ver-
wirrend” im &loffar anf einem Srrtum, denn dag Wort
bedeutet nah alen Quellen „verwirrt“, wie au) an unjerer
Stelle, und nicht „verwirrend“. €3 ift nicht erfichtlich, wie
det Berf. bei der Bedeutung „verwirrend“ fi den Sinn
unjerer Stelle vorftellt.
Iu Nr. XVII ergibt der Bers 2, a feinen Sinn. Wer
verfteht: ale y pya Id alle? Im Gloffar findet
man sıe izze = se „Ruhm, Ehre”. Über was ift „fei
nicht Ehre für die Echönheit*? Außerdem ift ung die Aus-
ipradye izze ftatt izzet ougë dem Osmanifchen nicht bekannt.
Ata's Lefung 5° war nicht „Fälfchlich“, fondern aufzu-
nehmen = »,& yirte, yyrra „leichtfinnig vertrauend, eitel
auf” c. dat. Dies Femininum wird bei den Osmanen
unterfchied3los für beide Gefchlechter gebraucht. Die Stelle
bedeutet: „trau’ nidht der Schönheit! fei treu! feinem bleibt
etwwad von Dauer, die fchöne Geftalt geht dahin." — Die
Sprache Aoni's enthält mehr Altertümliches, als 3. gejehen
und als er in der Einleitung hervorgehoben hat. So iſt
XIX b ei,5 nit »qyrame«, fondern »qarame zu lejen, von
bem veralteten qar- „mifchen“ c. dat. = garyädyr-, bag
no in dem Hendiadyoin qarma garysyg „verworsen“ ers
halten ift. Bu der Stelle vgl. Ahmed Befig’s Lehge ©. 598:
pi Kil agbo A af —— md RR gaben Al za ai
»qyzyl qanyny topraya garajym« (&. Joy: Stud. z. osm.
Syntax J S. 108 fg.). Durch diefe Qefung wird dag Teğnis
zn einem vollfommenen Gleichflang: |
biz ile saltanat lafyn edermiš ol qaramany;
yuda fursat verirse ger qara jere qaram any.
J.s Auffaſſung „ih wil ihn auf oder im bie jchtwarze Erde
zerbrechent, zerichmiettern" könnte Doch nur bedeuten wollen:
„ih will ihn fo zerbrechen, daß er auf die fchtwarze Erde
fällt oder in die fchwarze Erde finft”, aber ift dies im o8-
manischen Geifte richtig ausgedrüdt? Die fehr bemerfens-
werte, heute verjchmundene Fleriongform qaram hat X. unter
den älteren Sprahformen “UAvni’s niht angeführt (vgl. 8.
Foy: D. ält. osm. Transffriptionsterte II ©. 278 fg.). Hier
wäre noch manches nadjzutragen, 3. B. görigek IX 4, a,
deffen Typus befanntlih nur noch in der Fermanphrafe
>hükm-i-Serifim vasil olygag«e gebräuhlih ift, kim an
Hatt des heutigen as ki, ferner die Poftpofition üzre
„auf“ mit dem Casus indefinitus II 2 im urjprünglich ört-
liden Sinne, ftatt deren man Heute üzerinde jagt, auch
iere „in“ in derfelden Konftruftion XV 2, ftatt deffen man
beute icinde fngt. — Einem Mifverftändnis ift der Verf.
m Bezug auf XIV b verfalen. Einleit: ©. 5 Debt e3:
n14, 5 bezeichnet er (dev Dichter) dad Reich Osninn’ s als
— 1905. M 2. — Literarifhes Bentralblatt — 7. Januar. —
12
dem Geliebten ausgeliefert”. Dagegen ift der Sinn ven
XIV, 5: „enem Schah der Schönheit bift du Sklave op:
worden, o “Avni, — und dodh ift dir (d. H. dem Dich er:
Snltan) dag Reih O3mang übergeben, wenn es überhaupt
eing gibt.” Das Gloffar ift im allgemeinen vollftändig,
nachzutragen wäre zu „I müsellem die Bedeutung „aner-
fonnt, allgemein befannt“, die XII 3, b gefordert wird, vgl.
den Parallelismus 3, a nām u nišān bul-; ferner zu ucmagq
„fliegen”, daB ucar XV 2, a adjektiviih gebraucht wird,
fonft wird die Konftruftion ucar olmusdur nicht verftändlid.
Der Ausdrud E gu „wahres Morgenrot” ift heute
im DOsmaniihen allgemein befannt und erklärt fich fofort
dur” den ebenfalld jehr gebräuchlichen gegenjägliden Aus:
drud sos wlüglldeë Morgenrot”, d. i. „die Helle
vor dem eigentlihen Morgenrot”. Unklar ift, wie %. dazu
fommt, sid (heute: mejer ki = mejer) mit „vielleicht” zu
überfegen. Die Bedeutung ift VI 2 Diejelbe, Die mejer
jo oft in Künos’ Märhenfammlung hat — „nun aber,
indeffen”. ass nige heißt überall „wie“, au XII 1 und
XVI 3, wo der Berf. die Bedeutung „wie viel” anfegt.
Für „wie viel“ wäre die Form asus nice mit & zu er
warten, wie fie bei Junus fteht und wie fie heute im Azeri
als néie (reng geichieden von nege „wie“) vorfommt (vgl.
Transftript. Terte IE ©. 240).
Was die im Glofjar beigegebene LZautumichrift betrifft,
fo fcheint ber Verf. im allgemeinen die heute in Stambul
übliche Aussprache geben zu wollen, aber arab. As „Hand“
wird mit jad umfchrieben, während alle Efendi’3 jed jprechen.
Aehnlih fchreibt J. in feinem „Lefebuch” haryf „Serl,
Burid, Menih” (= arab. _,.> mit a), während doc
Hoh und Niedrig in Stambul herif mit e Ipridt. Für
Leas D. L Sons „anziehen” wird die Ausfpradhe gejmek
mit e gegeben, die wohl die früher üblichere war und aud
bei Junus II t1 in geem jteht, während Heute in Stam:
bul gij- geiproden wird. Für pè „ram“ und „>
„Blut“ werden ferner die Ausipradhen yem und hün (yün)
gegeben, nur weil 3. diefe bei Soliman burd Berglei-
hung der Reime feftgeftelt hat, gegen die heutigen Aus-
Iproden yam und yon. Wenn er aber tonfequent fein
wollte, fo mukte er dann aud perf. m> „Spreu“ niht
mit has, fondern mit hes umfcreiben, da e8 in Nr. XV
mit lauter Wörtern auf -es reimt. Über dies und ähnliches
find ſchließlich HMeinlihe Dinge. Bon ftörenden Druckfehlern
ift die Arbeit rühmlicher Weife frei; dodh vgl. da3 zu XIV 3 a
Bemerfte. E3 ift felbitverftändfich, daß meine wenigen Aua-
ftellungen nur der Sache dienen wollen und dem Gejamtiwert
der $.ichen Arbeit feinen Abbruch tun können, die ich befouders
denen, bdie fih auf bequeme Art in die ältere Poefie Der
Dsmanen einführen wollen, beftend empfehle, die aber auch
für den Spradforfher nicht zu unterihägendes Material
bietet. Für den kebteren hebt Ref. al3 Typen die Formen
hervor: ejlejüben — ejlejip, görıgek — görünge, duruar —
dur, olubdyr —= oldy, qaram = gar-a-m, lafyn = lafyny,
qalata — yalata (vgl. qavya = yavya), ifrenk = ifreng,
Stamm -+ üzre =— üzerinde, Stamm + itre = ilinde,
kim = ki, nige — nasyl, 80ol — šu, qar- = garys-, öz —
kendi, die durh bag Metrum geficherten Ausipradhen :
sytambul = istambul, mtisülman = müsliman, da3 häufige
Vehlen von | = a im Wortinnern, die häufige Schreibung
y = n, ü in agglutinierten Silben gegenüber der heutigen
Ausfprade y, i, sis „wieder“ neben iu. Inder Syntar
wird der Sprachforfcher außerdem manches Beachtensruerte
D
13 — 1905. 32. — Literarifhes Bentralblatt — 7. Januar. — 74
finden. SIntereffant ift bad Chronogramm Nr. XXI, deffen
Schlußwort äyirün den Bahlenwert 857 alg da3 Jahr der
Eroberung Stambuld ergibt Karl foy.
1) Stumme, Hans, Maltesische Studien. Eine Sammlung pro-
saischer und poetischer Texte in maltesischer Sprache nebst
Erläuterungen. Leipzig, 1904. Hinrichs. (II, 124 S. Gr. 8
2) Ders., Maltesische Märchen, Gedichte und Rätsel in
EE Uebersetzung. Ebda., 1904. (XVI, 102 S. Gr. 8.)
Leipziger Semitistische Studien, hregb. von A. Fischer u.
H. Zimmern. I, 4. 5.
Prof. L. Boneli, dem wir die erjten wiflenfchaftlichen
Borichungen über die maltefiihe Sprache verdanten, hatte
vor allem fein Augenmerk auf die Lerifographie, Biblio»
graphie und Bolf3funde gerichtet. Höchft willlommen find
nun diefe neuen Texte, von Prof. Stumme herausgegeben,
überfest und erläutert, in denen er diejelben vortrefflichen
Eigenjhaften zeigt, die feine Bücher über die arabifchen
Dialekte von Tunis und Tripolis rühmlich dharakterifieren.
Die Seiten 77—105 Handeln gründlich, wenn auh nod
unvollitändig, von der Phonetif, die wegen der Vermifchung
von arabiichen und neulateiniichen Elementen (vor allem von
fizilianifchen Dialekten) jo verwidelt ift; ©. 106—124 be,
gegen enthalten eine [pracdhliche Erläuterung der Terte. Diefe
geben verjchiedene mundartlide Abftufungen wieder. Be-
achtenswert und wahricheinlich ut bie Hhypothefe (S. 83) be-
aalt der Stellung des Maltefiihen unter den arabifchen
Dialekten (Iyriich-arabifhde Mundart mit ftarfem maghrebi-
nifhem Einfluß); freilich müßte man unterfuchen, ob die dort
angeführte Volfälegende aus Paläftina über den Urfprung
der Maltejen auf geihichtlihem Grunde ruht. Merkwürdig
ift einiges altertümliche, da2 fich in der fonit fo verdorbenen
maltefiihen Sprade erhalten hat, wie die niht feltene Aus-
fpradje der Unfang3-Hamza (©. 81) und die Betonung der
Berbalformen jingäbat, jinstäma 2c. — Daß man hier und
in vielen arabijchen Dialeften auw, aij (©. 101) und nidht
aww, ajj ausjpreche, läßt fich unferes Erachtens fehr be,
zweifeln; wir fürdten, viele Erforfcher des Neuarabifchen
möchten von einer unjicheren Fleifcher’ichen Theorie irregeführt
fein. — ©. 85 find Beile 19 und 20 megzuftreichen; im
Worte carrozza hat das z denjelben Qaut wie in ragazzo,
da3 ift ungefähr ts. — Die Berlängerung turzer Bofale unter
Einfluß der Betonung (S. 103) und die abnormen Betonung
weifen der Bolativa (S. 105) find ganz entjchieden dem
Einfluffe jüditalienifher Dialekte zuzuschreiben; auch in Neapel
fauten 3. B. signore und signora, im MWusruf oft sino,
während fonft das i kurz und unbetont ift. ©. 107 ift
habba eine genaue Ueberjegung des fizilianifchen grano, da8
fomohl Weizentorn al auh ein Geldftüd im Werte von
2 Sentimes bedeutet. ©. 111 ift po&ga nicht aus postare,
fondern aus poggiar si] entftanden. ©. 89, 8. 3-2 v. u.,
ift ävga da3 italienische affogare (=-erwürgen, erjtiden), nicht
affocare (=feurig, glühend maden); folglih muß Stummes
hierauf bezügliche Bemerkung fallen. ©. 123, 8. 10, nicht
eurialitä, jondern creanza.. ©. 111 ift armäriu — ital.
armadio, mit fizilianifcher Ausipracdhe des intervofalifchen d
alg r. Einige Heine Drudfehler feien nebenbei verbeffert:
S. 108 I. incollerirsi, 111 innamorarsi; 117 crostini, 8c0-
della; 119 paglietta, sciabola. — Ein Puntt, dem weder St.
noch andere ihre Aufmerfjamkeit gefchentt zu haben fcheinen,
ift e3, Daß verichiedene maltefifche Partikeln etymologifch wohl
arabiih, femafiologifh aber italienisch find; fo ift 4. 8.
metta, mitta — als, dem italienischen quando; kif — fobald,
dem ital. come; flli = daß, dem ital. che (= welder und
daß) nachgebildet; gleichfalls die zahlreihen Bufammen-
ſetzungen von UI, um neue Bindemwörter zu bilden: billi =
weil (per ciò che), filli =während (in quel che), waralli
= naddem (dopoché) :c. Die Saglehre ift meiftenteild der
italtenifchen Syntag ganz genau nachgebildet, ein deutlicher
Beweis, daß lulturel Malta ganz italienisch if. E3 verjteht
fih von felbft, daß aus St.8 ausgezeichnetem Werte auh
die Forfher von VBollsmärchen nügliche Renntniffe gewinnen
werden. C. A. N.
Buck, C. D., A grammar of Oscan and Umbrian, with a col-
lection of inscriptions and a glossary. Boston, 1904. Ginn
& Co. (XVII, S. 8. mit 5 Taf.) Sh. 12,6 d.
Eine durhaus verdienftliche Leiftung, die für ein erftes
Studium deg DOskifchen und Umbrifchen in bequemer Form
eine ftreng wiljenjchaftlich gehaltene, zugleich leicht veritänd-
fihe Einführung darbietet. Bud Name ift allen, die Wë
mit den italiihen Dialekten beichäftigt Haben, bereits
vorteilhaft befannt und bürgt jo von vornherein für eine
gediegene Arbeit. Das Werk Wellt fi) würdig neben die
v. Planta’iche, etwas allzu korpulent ausgefallene Orammatil,
nicht in der Abficht diefe zu verdrängen, jondern al3 will
fommene Inappere Behandlung des Themas. Sie gibt nad
einer furzen Einleitung alles Wefentlihe über Laut- und
gormenlehre, Syntar und Nominalftammbildung, und ent-
hält außerdem, kurz fommentiert, die wichtigften infchriftlicden
Epradhdenfmäler. DaB der Berf. felbjtändig gearbeitet und
fich nicht auf eine einfache Kompilation beichräntt hat, zeigen
die vielfachen neuen Anläufe zur Erllärung verjchiedener
Erſcheinungen. Wenn dabei vieles bloße Vermutung bleiben
muß, manches au faum die Unerfennung der Bachgenofjen
finden dürfte, jo beeinträchtigt da3 den Wert des Buches
nicht. Es ſei allen warm empfohlen, welde die Befanntichaft
des Dstifch-Umbrifchen auf einem möglichlt einfachen Wege
machen wollen.
Bachmann, Alb., Mittelhochdeutsches Lesebuch mit Grammatik
und Wörterbuch. 3. Aufl. Zürich, 1904. Fäsi & Beer.
(XXXIV, 278 8. Gr. 8) Æ 4; geb. Æ 4, 50.
Am beiten fpriġt für das Buch der Umftand, daß es
feit 1892 jchon zum dritten Male eriheinen fann. Sein
Zweck, al3 Schulbuch einen möglihit umfafjenden Einblid
in die literarifhen Erzeugnifjfe der mhd. Zeit zu gewähren
und dabei faft durchweg ftofflich anziefende und äjfthetifch
anfprechende Broben zu bieten, darf ald gut erreicht gelten.
Sehr zwedmäßig ift ed, daß nicht nur allgemein bekannte
Stüde, wie fie au in älteren Lejebüchern Weien, fondern
aud eine ganze Unzahl andere, weniger alltägliche wie 3. B.
Kobold und Eisbär, Dtte mit dem Barte und eine Heng
Auswahl aug den Carmina Burana mitgeteilt werden. Boran
geht ein ganz fnapper, aber überfichtlicher Ubriß der mhd.
Srammatif, der auh die neuhodhdeutichen Berhältniffe bes
rüdjichtigt. Den Schluß bildet ein reichhaltiges und ſorgfältiges
Wörterbuch. Kurze Unmerkungen unter den Terten geben
Ueberjegungen fchwerer Stellen und jahliche und fprachlidhe
Erläuterungen. WUle3 Literarhiftoriiche bleibt dem Lehrer
überlaffen. — Tas Bud ift gut; e3 bliebe nur zu wünjchen,
daß unfere Lehrpläne geftatteten, e3 in ber Schule zu vers
wenden und wenigftens einigermaßen auszunühen. —tz—.
Hartmann, Julius, Schilerd Jugendfreunde. Mit zahlreichen
men Stuttgart, 1904. Gotta Nadf. (VIII, 368 ©. 8.)
BE
Gë war ein äußerft glüdlicher Gedanke, Schillers ganzen
Ihmwäbiichen Sreundesfreis, zu dem Mitichüler und Lehrer
der Militärafademie naturgemäß die größte Unzahl Helen,
zu verfammeln und alle über We nod erreichbaren Nad-
richten fond au fichten. Die an mehreren nicht immer
75 — 1905. M 2. — Literarifhes Bentralblatt — 7. Januar. —
76
leicht zugänglichen Stellen zerftreuten Nachrichten von Cong
(S. 24), Hoven (©. 43 u. 52), Scharffenftein (S. 147),
Danneder (S. 176), Peterfen (S. 192) und teilweife aud
von Abel (©. 109) über Schiller find nun in diefem Bande
bequem vereint. Briefe von Danneder (S. 260), der Brief:
wechfel zwiichen Lempp und General Scharffenftein find Dier
zum erftenmal oder doch berichtigt abgedrudt, und gerade
diefer Briefwechfel bietet manches für die politifche Gefchichte
Beachtenswerteds. So hat Lempp fhon im November 1813
„die Hebung der Engländer” für die fontinentalen Kriege
verantwortlich gemacht. Auf Lempps Rühmen der Leiftungen
der preußiichen Nation erwidert Scharffenftein (9. Mai 1814):
„Bei Defterreich findet fih ein fonderbares ftagnierendes
Wefen ohne moraliihe Rüdmwirkung aufs Allgemeine.” Finden
fich felbftverftändlich unter diefen Schwäbischen Jugendbelannten,
wie bereit3 Schiller felbjt 1793 Fagte, unbedeutende Philifter,
jo gewahrt man bei Hartmanns Generalappell dod) auffallend
viele Charakterföpfe in diefem Kreife. Der von Hartmann
eröffnete Einblid in fo verichiedene Lebenzichidiale ift als
Beitrag zur Gefchichte Württemberg3 und der Militärafademie
wie vom allgemein kulturgefchichtlichen Standpunft aus an:
ziehend. Die Scillerliteratur darf mit Dant das Buch zu
ihrem dauernd wertvollen Beitande zählen. Der ©. 22 für
Cong in Anfpruh genommene Ruhm des erfien Konradin-
Dichters ift nach den von Arnold und U. 2. Sellinek in
den „Studien zur vergleichenden Literaturgeichichte” I, 375
und UI, 104 mitgeteilten Berzeichniffen von Konradin-Dramen
nicht begrüntet. ©. 301 ift „Horen“ für „Ihalia” vers
drudt. Ein auffallender Ichwäbiicher Zdiotismus ift da8 von
Hartmann ©. 110 und öÖfter8 gebrauchte Hauptwort „Auf
Ihrieben” für Aufzeichnungen. M. K.
The Classical Review. Ed. J.P. Postgate. Vol. XVIIL Nr.9
London, Nutt. Boston, Ginn & Co.
Cont.: W.Headlam, On some tragic fragments. — T. G
Tucker, Adversaria upon »Fragmenta tragicorum adespota«
— H. Richards, Platonica. VI. — J. W. White, Notes on
the Scholia to the »Aves«. — W. G. Rutherford, The date
of the Dionysalexander. — W. Peterson, The opening sen-
tence of the »Verrines«. — H. J. Maidment, Horace, Ars
oetica, vv. 125 f. — A. J. Kronenberg. Ad Apuleium. —
. Greene, Notes on the emphatic neuter. — J. P. Post-
gate, The Latin future infinitive. — J. T. Allen, On secrec
in voting in the Athenian law courts in the fifth century, B.
— R. K. Mc Elderry, Some notes upon roman Britain /con-
tinued). — E. W. Fay, Studies of Latin words in -cinio-,
-cinia-. — E. H. Blaken er Murray's Euripides. — W. H. D.
Rouse, Miss Harrison’s >Greek religion«. — On the ancient
sculptures exhibited at the Burlington fine arts Club. Correc-
tions in professor Furtwängler’s reply. — Ch. Waldstein,
Professor Furtwängler’s methods.
Englifhe Studien. Begr. von E. Kölbing, hrsg. v. Joh. Hoops.
34. Band. 3. Heft. Leipzig, Reisland.
Inh.: F. P. v. Weſtenholz, Die Hamlet⸗Quartos. — Lionel
R.M.Strachan, The poet of Manxland.— P.Fijn van Draat,
Drunkards’ English. (Sidelights on phonetics.) — %. P. $.
Prid, Holländische Parallelen zu „Londinismen”. — €. Kölbing,
Nachträge zu meiner Nudgabe von Lord Byrond Werfen. Band I. II.
— Q. Elton and H. C. Wyld, The Liverpool University.
Beet für das Gymnaſialweſen. Herausg. von H. J. Müller.
68. ZJadıg. 11./12. Heft. Berlin, Weidmann.
Inh.: R. Ullrich, Benupung u. Einrichtung d. Lehrerbibliotbeken
an böh. Schulen. Praftifche — au ihrer Reform. — Jahres.
berichte ded Philologifhen Bereing zu Berlin: Tacitus. Cicero.
Bentralblatt f. Bibliotheföwefen. Hrg. v. P.S hwent e. 21. Jahrg.
12. Heft. Leipzig, Harraffowig.
Inh.: E. Kubnert xd H Gerhard, zu Ermand BorfHlag
einer einheitlihen Katalogifierung der preußifhen Bibliothefen. —
DB. Moilsdorf, cinige in Handfihriften der königlichen und Univer:
fitätsbibliothel zu Breslau gefundene Schrotblätter und Holsfchnitte
des 15. Jahrh. — O. Elemen, zur Bibliographie der Gedichte
Kobann Stigeld. — A. Wolfftieg, der 3. internationale Biblio
thetarkongtreß in St. Louis. — Weitered zum „Ratenfyitem” ‚Roftod
und Gießen).
Aunſtwiſſenſchaft.
Die Kunst des Jahres. Deutsche Kunstausstellungen 1904.
München, Bruckmann. (X S., 159 Taf. mit 250 Abb. Lex. 8.)
Geb. # 5.
Der dritte Jahrgang diefer INuftrations- Publikationen,
deren erjte Bände Ref. im 55. Jahrg. (1904), Nr. 33,
Ep. 1108 fg. d. BI. beiprach, jteht auf derjelben Höhe technifcher
Wiedergabe wie auch umfaffender Reichhaltigteit, wie feine
Vorgänger. Nur eine Klippe wird diefen Paraden vielleicht
gefährlich werden können, wenigitens in den Augen deffen,
der in ihnen nicht nur ein amüfantes Bilderbuch fteht, fondern
eine tatjächliche Ueberficht über die wertvollen Kunfterjchei-
nungen des Jahres. Sämtliche Zluftrationen find im Laufe
des Sahres in Brudmannichen Beitichriften erfchienen und awar
den Tert des jeweiligen Runitreferenten (d. D. eine fubjeltive
Ueußerung) begleitend, nah feinem Ermefien ausgejudht.
Die „Kunit des Jahres” will al3 objektive „Schau“ gelten,
gerade aber das fcheint fie dem Ref. nicht immer zu erreichen,
befonder3 in der Heranziehung ded Yuslandes. Etwa 15
ausländische Künftler find mit je einem Bilde vertreten, allein
Rodin mit fieben Werfen von der Düffeldorfer Ausftellung.
Dagegen England und Dänemark von derjelben Ausftellung,
die qualitativ beiten Gruppen, nur mit einem Bilde. Gerade
die Freunde der Publikation werden an diefer offenbaren
Klippe nicht ftilfchtweigend vorübergehen wollen. E. A. Gr.
Witting, Felix, Westfranzösische Kuppelkirchen. Mit 9 Abb.
Strassburg, 1904. Heitz. (40 8. Lex. 8) AA
Zur Kunstgeschichte des Auslandes. Heft XIX.
Das Scriftchen bietet weniger ftreng methodiiche Unter:
juhungen nad) irgend einer Seite Din, fondern eine recht
ichwerflüffige Kunftphilofophie über die eigenartige Gruppe
der weitfranzöfifchen Kuppelfirchen, ihre vermutlichen Bezie-
hungen zur albigenfiichen Keberfirche, ihre etwaige Ubhängig-
teit von byzantinischen, venezianischen, coprifchen, maurifchen
Vorbildern und ihren (port betonten) landeignen Charafter,
wobei wejentlich auf St. Sront in Perigueur Bezug genommen
wird. Die Neigung des Berf.s zu hohen und höcjiten Ab-
ftraftionen erjhmert die Teilnahme an feiner immerhin ernten
Gedankenarbeit. „Die Pendentifs bewegen béi Inn in ob-
liquen Raumfphären und bedeuten rüdwirtend fo eine größere
Bewegungsfreiheit des Menichen“; in jolchen Sägen verläuft
die Diskuffion, die mit einem ungeheuren Berbrauh von
Sremdwörtern gewürzt it. „Da3 occidentale, bafilitale
Syitem interpretieren, eine gewifle Seckhe;za beë Raumge-
fühls, erzeptionelle Konzeption, trude Proportion, gedrange
Subitantialität, Roloraturen und Fiorituren.” Cin foldes
Kaudermelich ift für die Sprache Zutherd doch beihämend.
Veberdies fehlt e8 nicht an fehreienden Widerjprücden. B.
Brach, Albert, Nicola und Giovanni Pisano und die Plastik
des XIV. Jahrhunderts in Siena. Mit 28 Abb. Strass-
burg, 1904. Heitz. (123 8. Lex.-8.) #8.
Zur Kunstgeschichte des Auslandes. Heft XVI.
Die beiden erften Abjchnitte des Buches Nicola Pifano,
Giovanni Pifano bieten wenig Neues. Crmwähnt fei, dap
B. für die Pijaner Herkunft Nicolas eintritt und feine
Buchhefer Kreuzabnahfme nah der Pifaner und vor der
Sienefer Kanzel entitanden denft. Bei Giovanni mußte
B. einen Aufenthalt in Franfreih annehmen, ebenfo bei
17 — 1905. 2. — Literarifhes Bentralblatt — 7. Januar. — 78
Arnolfo di Cambio. Gegen Bode beftreitet er die Urheber»
ſchaft Giovannis bei den Geiligenfiguren in ©. Quirico.
Der dritte Abfchnitt behandelt das Verhältnis von Giovanni
Pifano und Giotto, der in mehrfacher Beziehung, in ein:
zelnen Motiven, in der Gewandbehandlung, der Architektur,
im malerifhen Relief von Giovanni beeinflußt erjcheint.
Kapitel IV behandelt die Schule Giovanni Pifanos in Siena,
und zwar wurden zunädjit für den plaftifchen Pfeilerſchmuck
an der Ballade des Domes von Orvieto, für den fon
früher zwei verjchiedene zeitliche Perioden erfonnt moren,
beitimmte Zuweifungen verfuht: an Arnolfo di Cambio,
Ramo di Paganello, und hauptjählid Lorenzo Maitani
und feine Schüler. Auh an Andrea Pifano, der alg
Sapomaefiro des Domes von 1347—1349 in Drvieto war,
ift bei fech® Nelief3 des erften Pfeiler zu denten. Bei
ber Tätigfeit Tino da Camaino wird insbefondere auf
dag bei ihm zum eriten Male nachzumeifende Konjolengrab
aufmerffam gemadt. Was über Gellino di Neje zu jagen
ift, war bereit3 im Cicerone gejagt und zwar kürzer. €3
folgen Agoftino di Giovanni, Angelo di Bentura, Gerno, Goro
de Gregorio u. a., über die das. urkundlich zu Ermittelnde
in Aberfichtliher Weife mitgeteilt wird. Bei Andrea Pijano
wird auf Giovannid Darftellungen des unterften Bedeng
de3 Brunnen? von Perugia Hingewiefen als „einen Der
Ausgangspuntte der florentiniihen Plaftit des Trecento”.
Nino und Tommafo Pifano mahen den Schluß. Der Ge:
winn aus der Lektüre des Buches entfpricht leider nicht feinem
Umfang. Die beiden erften Abfchnitte hätten ohne Schaden
wegfallen können, alfo faft die Hälfte des Buches. So
hätte fih da3 Neue viel deutlicher herausgehoben als jeßt.
Auch Hier tritt wie öfter im der neueren Eunftwiflenichaft:
lien Literatur die Neigung Hervor, die wenigen befchei-
denen Baufteine, Sie man zu bieten hat, vierfpännig heran:
zufahren und unter Hymnengefang abzuladen. Längjt Be:
fanntes wird zum Überdruß wiederholt und immer wieder
wird hervorgehoben, daß éin großer Stein der Entwidlung
die großen Künftler verbindet, daß fich Giotto und Naffael
über die Jahrhunderte die Hände reihen zz. Mit folchen
Allgemeinheiten ift nicht3 geholfen. Lieber follte man nicht
behaupten, daß die Jugend Duecciad „in die Zeit fiel, da
Giovanni Pifano den Dombau in Siena leitete”.
Bock, Franz, Die Werke des Mathias Grünewald. Mit 3i
EE Strassburg, 1904. Heitz. (X, 178 8. Gr. 8.)
A 12.
Studien zur deutschen Kunstgeschichte. Heft 54.
Grünewald und kein Ende! Während wir fon auf
©. U. Ehmids große Publikation warten, bringt und das
vorliegende Buch eine Gefchichte der Werke und der Entwid-
[ung des Mainzer Malers. Je weniger fichere® man von
ihm weiß, unfo mehr muß ein phantafievofler Kopf fi zu
einem Aufbau feiner fünftlerifchen PBerjon gereizt fühlen. Hat
man fidh erft in den BZauberfreis des großen Magus einge
fponnen, jo glaubt man fchließlich über ihn zu wifjen, was
man zu wiflen begehrt und der fchöpferiiche Drang in ber
Bruft des orfchers nebelt da3 arme, beicheidene Seelchen
Beobadtung. Suchen wir von den zuverlälligen Werfen
Grünemald3 in das Dunkel feiner Unfänge vorzudringen,
fo merfen wir bald, daß die mögliche Linie der Entwidlung
fih gabelt. Die eine Viöglichkeit beherrjcht etwa ber Begriff
Dürer, die andere führt facht in immer dichteren Nebel,
vielleicht rheinabmwärts. Der Verf. hat fih in feinem inter-
efjanten, aber recht unruligen und wilden Buch mit anderen
für die erfte Alternative entichieden. Jhm ordnen fih Grünes
wald Leben, Taten, wie folgt: Grünewald findet fih
zuerjt am Oberrhein; zu Beginn der neunziger Jahre des
15. Jarh. ift er in Bafel al „Meifter der Bergmann
jhen Offizin” und trifft dort mit Dürer zufammen. (Ende
der neungiger Jahre fommt er nad) Nürnberg. Um diefe
Beit zeichnet oder malt Dürer fein Bildnis; da3 Abbild teilt
Sandrart mit. Seit 1506 etwa arbeitet er in Alchaffenburg;
dann wandert er wieder an den Oberrhein, kehrt aber fpäter
nah Alchaffenburg zurüd. Die lebten Lebensjahre bringt
er in Mainz zu. In diefe Lebensabjchnitte hat ber Verf.
Grünewalds Werke verteilt, die er um viele mehr oder minder
unfichere vermehrt. Bu einem eingehenden Referat über
das von ihm zufammengeftellte Werk Grünewalbs ift hier nicht
der Raum. Nur da3 wäre zu fagen, daß fiere, objektive
Grundlagen für die Darfielnng des Lebens: und Entwidlungs-
gangs Grünewalds im ganzen und für viele Bufchreibungen
vermißt werden. Eine Möglichkeit begründet noch keine wifjen-
Ihaftlihe Annahme. Trogdem fcheint mir das Buch eriprieß-
lich, zumal da, wo e3 zu Iebhaftem Wideripruch herausforbert,
was ja an vielen Orten der Fall fein wird. Über vor
allem mwünjchte ich ihm eben etwas mehr Mag und etwas
geringeren Pedalgebrauh. Abgefehen von dem Thema findet
fidh nod einige3 erwähnenswerte: mit Thode gibt der Verf.
die Sranffurter Rurtifane und den Meißner Altar Dürern,
erwägt die Möglichfeit einer frühen niederländifchen Reife
Dürerd dor 1496, führt (mit Nedt) die Wertihägung Bal-
dung auf ein geziemendes Maß zurüd, fchreibt ihm u. a.
den Sebaftiandzyflug im Biichofshaufe in Mainz zu, erkennt
in dem Schwabadher Altar ein Jugendwerf des M. v. Mepkirch.
Die legte Theje hat den Berichterftatter ordentlich gerührt,
wie das Wiederjehen mit einem dem Leben Längft entichwun-
denen Sugendfreund. Denn auh er hat fie vor vielen
Jahren Bayersdorfer gegenüber ernftlich verteidigt.
Veit 3
und seine Schule in Deutschland, Polen und Ungarn. ‘Mit
89 Abb. in Autotypie. Leipzig, 1903. Hiersemann. (VII,
187 S. Gr. 8.) 4 10.
Dag Budh ift mehr nur ein chronologifcher und räfon-
nierender Katalog des Stoßmwerfes, wertvoll durch die überall
auf eigner Anfhauung beruhende Fritit und Analyfe ber
weitzerjtreuten Denfmäler, die mit Stoß oder feiner Schule
in Beziehung ftehen, und ganz befonderd dankenswert durch
die Vermittlung deijen, was polnische Gelehrte bisher unbe,
achtet über Stoß in Polen und Ungarn gearbeitet hatten.
Das erite (Haupt-)Kapitel ift dem Mkeifter felbit und feinen
in Krakau und Nürnberg entjtandenen, bezeichneten, beglaus-
bigten und ftilfritifch zumeisbaren Werken gewidmet, das
zweite der in Frafau fortblühenden, fruchtbaren, aber all,
mählich polonifierten Stoßichule, die mit ihren Werfen die
jlavifche und magyariihe Umgebung verjorgte. Unter den
Schülern treten Rikolaus und Paul von Leutichau hervor,
in denen Stokiihe Züge in etwas übertriebener Art fort-
leben, legterer durch ein recht umfangreiches Wert vertreten.
Die väterliche Werkftatt in Krakau führte der Sohn Stanis-
aus (3. Kapitel) noh über 3O Jahre weiter, italienische mit
Düreriihen Einflüffen paarend. Das 4. Kapitel beichäftigt
fi mit den Schnigereien Wohlgemutd und fährt auf eine
Kunftinfel, die wohl immer verfhwommen, uferlos bleiben
wird. Jm legten Kapitel werden die Stoß fälfchlich Auge,
Ichriebenen Werke beiproden. Eine danfenswerte Bugabe
bilden die SJluftrationen, melt nod des Berf.3 eignen Auf»
nahmen, zwar fleinen Formats, aber doch hinreichend farf,
um Dt gon der Entwidlung des Meifterd und feiner Schüler
eine Vorftelung zu madhen. Wé ift nur au bedauern, daß
des Verf.d Beobadhtungsgabe und Darftellung nicht ganz fo
plaftiich, Hor und anfchaulich find, um in jedem all zu über:
Poan; Berthold, Beiträge zur Stoss-Forschung.
79 — 1905. M2. — Literarifhes Zentralblatt — 7. Januar. — 80
zeugen, und fo werden wohl einige feiner Buweifungen jtarfe
Unfechtungen erleiden. B.
Sunftchronit. Hr3g. von ©. A. Seemann. 16. Zahrg.
Nr. 9. Leipzig, E. A. Seemann.
Snh.: A. Kifa, Die Kunftwerfe der Münftertirhe zu Eifen. —
A. Wolf, Angerlich neue Gejahr für die Markustiiche in Benedig,
Der Runftwart. Hıdabr. F. Avenariud 18. Jahrg. 6. Heft.
Münden, Gallwey.
Inh.: F. Avenarius, Bom Schenken. — Derf., Wilhelmine
SchröderDevrient. — D. Anthed, Der deutihe Auffag und die
fünftlerifche Kultur. — R. Batta, Lieder zur Laute. — Ernit Kietfchel.
N. F.
mn re nn —— ne E E E ———— — — —
Pũdagogik.
Kienitz-6erloff, Felix, Methodik des botanischen Unterrichts.
Mit 114 Abbildungen. Berlin, 1904. Sale. (VIII, 2% S.
Gr. 8) #6, 50.
Das vorliegende Buch ftellt da3 Ergebnis eines 30 jährigen
Unterricht3 an verjchiedenen höheren Lehranftalten dar, von
denen der Landwirtfchaftsichule zu Weilburg die Hauptjache
zu gute fam. Die in dem vorliegenden Werke enthaltenen
Abbildungen wurden zum größten Teile nicht anderen Büchern
entlehnt, jondern ftellen meift Originalgeichnungen nady jelbft-
gefertigten Präparaten dar, fo dap der Tert fih niht nad
den Vorlagen zu richten hatte, fondern die Figuren find,
was fie fters fein follten, Erläuterungen zu dem gejchriebenen
Wort. Der Inhalt gliedert Pë in einen empirischen Ab-
jehnitt, einen theoretischen Teil und einen fynthetiichen Schluß,
gemäß den von W. Wundt in feiner Logik aufgeftellten Grund-
jägen. Die Lehrer wollen wir vor allem auf eine Reihe
von Lehrplänen Hinweilen, weide das Gefamtgebiet der
Naturwifjenichaften famt Anthropologie (S. 98fg.) umfaffen;
ein Lehrplan, weldher Gymnafium, Realgymnafium und bie
Dberrealfchule umfaßt, nimmt bereits Nüdficht auf ben bo
logifchen Unterricht und fügt die Defcendenztheorie Hinzu.
Den Ausführungen des gewiegten Pädagogen ift ein weiter
Kreid von Lejern und Ausführenden zu wünfcden, e3 wird
niemand bereuen, fih in dieje Methodi? vertieft an haben,
und den Nupen haben die Schüler.
Rehrproben und e WC aus der Prarid der Gymnafien und Real-
(hulen. Greg. von W. Fries u. R. Menge. 82. Heft. Halle a. 6.,
Buahandlung des Waifenhaufes.
Inh.: DO. Altenburg, Die Lateinübungen der Prima im An:
IHluß an die Lektüre. I. Proven nah Horaz Od. 1. I—II. — 3.
Strigl, Entwurf zu einem Eyftem der latein. Schulgrammatit. —
Baede, Bemerkungen zum Kömerbrief. — U. Freybe, Die Bedeu:
tung der Dnerizene in Goeihed Faufttragödie. — Dörmald, Der
Eturm u. Drang. (Zur Bebandiung Överbes u. Schillers im deutfch.
Unterriht.) — H. Schmidkunz, Schwächen des Univerſitätsunter⸗
richtes — A. Körtel, Zur „Begriffsbeſtimmung“ im Logikunterrichte
an Gymnaſien.
Educational Review. Ed. by N. M. Butler. December 1904.
Rahway, N. J., and New York.
Cont.: G. A. O. Ernst, The movement for school reform
in Boston. — A. Tolman Smith, The educational exhibit at
St. Lonis. — W. D. Hyde, The college. — E. D. Perry,
Present problems of the university. — N. M. Butler, From
King’s College to Columbia University.
Zeitfhrift f. den deutfchen Unterricht. Hrg. von O. Lyon. 18. Jahre.
12. Heft. Leipzig, Teubner. e 2 3 bis
Inh.! J. Sahr, Martin Greifs Gedichte in fiebenter Auflage.
— A. Wünſche, Die Tierwelt im Bilderſchmucke des altteſtam nil.
poetiſchen Schrifttums. (Schl.) — H. Unbeſcheid, Anzeigen aus der
Schillerliteratur 1903 - 1904.
UEermiſchtes.
Separat⸗Abdrücke aus den Sitzzungsberichten der mathemphyſ. Klaſſe
der t. bayer. Afademie der Bifenfdaften. Bd. 34. 1904. $. 3.
Münden, Franz in Komm.
Snh.: A. Föppl, Ueber abfolute und relative Bewegung. (13 ©.)
#4 0, 40. — Gottfried Merzbadher, Forfhungsrerie im Zian-Schan.
93 ©.) Æ 1, 80.
Signngsberichte der königi. preuß. Akademie der Wiffenfchaften zu
Berlin. Gejamtfigung. 1904. Rr. 53.
Inh.: F. C. Schulze, Ueber den Bau und die Entwidelung ge
mier ZiefieeOrganidmen, welde bisher von einigen Boologen für
Hornfpongıen, von anderen für Foramıniferen gehalten wurden. — 8.
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%. Siegel, Unterjuhungen über die Aetiologie der Poden und der
Maul und Klauenjeude.
Siyungsberichte der Tout, Akademie der Wiffenfchaften zu Wien.
bio butter, Klaffe Bd. CL. Gerold’ Sohn in Komm.
Inh.: A. Œ. Schönbadh, Beiträge zur Erklärung altdeuticher
Dichtwerke. 4. Stud: Die Sprüche ded Bruder Wernher. 2. (106 ©. 8.)
— an Ueber Butolf von Heiligenkreuz. Unterfuchungen u. Terte.
129 ©. 8.)
Univerfitätsfhriften.
(Format 8., wo ein anderes nicht bemerkt ift.)
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Leipzig. (Habilitationsihr.) Hermann Scholl, Photoelektrijde
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— (Snauguraldifi. [Philof. Fal.) Otto Angermann, De
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Marburg. (Hatiliturionsfchr) Franz Bod, Die Werke des
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fiduziarifche Eigentumsübertragung, inebefondere dad Ausfonderunge-
tcht an den zu fiduziariih.m (ıgentum übertragenen Geg.nitänden.
53 ©.) — Georg Ortlieb, Einigung und dingi her Bertrag. Eine
Studie zum Eadheuricht des B.9.B. für dad Deutfhe Reit. 86 ©.)
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Die Yormerforrernijje des eigenhäntigen Zeftaments, insbefond.re dad
Erfordernid richtiger Zeite und Ortsangabe. (53 8.) — Adolf Salo-
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zu der Kinigung dıe 3. Buced. 65 ©.) — Huqo Sam, Die Recht
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Hauswefen und Gıfhäfte der Eltern. (8 1617 8.8.8.) (42 ©.) —
Hugo Sedel, Die Automaten im Etrafr.ht. 40 ©.) — Karl Frei
berr Löw von und zu Eteinfurth, Tie Actio Publiciana und
die Klage aus § 1007 tes 3.0.83. 54 S.) — D. O. Croiffant
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Weber, Dinglihe Ciherung des Rechts zum Wiererfauf von Grund
tüdn. 57 S, — Werner Wedemeyer, Nudiegung und Irrtum in
ihrem Zufammenhange. (67 ©) (BPhilof. Fat., Deutihe Bhılol.]
Heniih Pfennig, Tas Deminutivum bei Schiller uns finen 3eits
genoifen. (39 S.) — Paul Wüft, Tie teutfhen Proiaromane von
Bontus und Sıdonia. (77 ©) — Franz Zinkernag:!, Die Grund.
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Berninau, Orthograpbie und Ausiprache in Ridhard Stanyh ifte
englüiher Ucberiegung der Ueneide 1582. (32 S.) — Georg Neu:
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Beitrag zur Geſcichte der engliſchen Orthographie. 32 S. — Alired
Ritter, Die Bertcilung der ch- und k-ğgormen im Mittelengt ihen.
8 ©.) — Ernft Rudolf, Die englifbe Drthonraphie von Garton
bið Ehatefpeare. 50 S.) — Wilhelm Troft, Beiträge Aur Renntnid
des Stils von John Donne in femen Poetical works. (62 €.) —
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Antiad, Claudius Quadrıgarius. ‚66 S.) — (Roman. Philot. Wilh.
Fiſcher, Guſtave Flauberts Verſuchung des heilinen Antonius nad
ihrem Urfprung, ibren verfhieden.n Fafiungen und in ihrer Bedeutung
für den Dichter. (100 ©.) — Otto Yangheim, De Bile fein Leben
und feine Dramen. :109 ©. 4) — Georg Wenderoth, Eſtienne
Pasquiers poetifne Theorien und feine Tätigkeit ald Literarhiitoriker. —
a vergleiäung.) Carl Kappus, Der indogermaniihe Ablativ.
E
81 — 1905. 182. — Literarifhes Bentralblatt — 7. Januar. — 82
Aritiſche Fachzeitſchriften.
Revuo orit. d'histoire et de littérature. Dir.: A. Chuquet.
38° année. Nr. 51. Paris, E. Leroux.
Semm.: De Boer, Histoire de la — de l'Islam. — — Les sept
tablettes de la er6ation. — Böllenrü cher, Prières et — à Nergal.
— Burkitt, Le christianisme primitif. — Turmel, Tertullien. — Ven-
äryes, Traité d'accentuation grecque. — Horace, p. 'Plossis et Vë E
— Frans, Lo rituel de Saint-Florian. — Ibarra, Collection de
ments sur l'histoire do |' Aragon, L. — Souvenirs de la baronne du Montet.
— Deh6rain, Etudes sur l'Afrique. — G. Weil, Le pangermanisme en
Autrıche. — La maison Barbära — Pete rs, L’Angleterre ot les Anglais.
— Courant, Études sur l'éducation et la colonisation. — Lavalley
Les mineurs de Littry en 1792. — J.R6gnier, L’instraction publique e
la Convention. — Götz, Le condamn6 :88. — Pasdirek, Manuel uni-
versel de la littérature musicale.
Rivista aer, Mei Italiana. Diretta dal G.Ciardi-Dupre.
Anno IX. Nr. 24.
Somm.: G. De Flamini, La materia e la forma del bilancio inglese. — G.
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ziaria, — J. Tivaroni, Le imposte dirette sulla riechesza mobiliare e
sal reddito. — L. Neppi Modona, Scienza delle finanze e diritto finan-
ziario italiano. — Per l'universitä italiana a Trieste. — L. Pavia, Croazia
© Sun helte lotta fra diritto e dispotismo. — P. Brotto, Grammatica
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matica italiana. — G. Bellati, Gli occulti. (Onoranze al Prof.
V. Lilla pel suo XL anno d'insegnamento.) — E. B indi, Religione e morale.
Reue philologifhe Rundihan. Hrda. von C. Wagener u. Ç.
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An English-German conversation book. (M. Thamm ) — Modern Philolo
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Wocheuſchrift für klaffiihe Philologie. Hrög. v. ®. Andrefen, $.
Drabeim u. F. EE 21. Jahrg. Nr. 52. Berlin, Weidmann.
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Außerdem erfhhienen
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The complete poetical works of Shelley, ed. by Th. Hutchinson.
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Wettftein, R. v., e a aus Südbraſilien. Karſten:
Geogr. Ztſchr. X.1
Das Kgr. aber Hrög. v. d. Pol. ftatift. Landesamt. I. Bd.
Mann: Neues Korr.Bl. f. d. dd. u. Realfh. Württ. XL, 11.)
Gym⸗
Bom 21. bis 28. Dezember find nachſteben de
nen erſchienene Werke
bei nne eingeliefert worden, deren Beſprechung ſich die Redaltion vorbehält:
Ashley, W. J., The progress of the German working classes
in the last Gg of a century. London. Longmans, Green
& Co. (8.)
— s. J., Geſchichte der ne V. Die
franzöf. Lit Freiburg i. e Herder. (Gr. 8.) Æ 12.
ne, A., meet Des geograph. Unterrichted. Wien. Deutide.
(Br. 8.) 4
Duherer, 9. $., se Ginführung in die Elektronentheorie.
Leipzig. Teubner. 148 ©. Gr. 8. mit 14 Fig.)
ele, E E. — erte Kirche. Jugenheim. Suevia-
erla (16 8.)
Codex Deise Lusatiae superioris II, "206, v. Rich. Te
Bd. II, H. 5, enthaltend das Regifter zu den 2 Bänden v. E.
Seeliger. Görlig. Tufhafhel in Romm. S. 747—861. Br. e
P H Kataſtrophe in Goethes Fauſt. Dortmund. Ruhfus.
ei es. Geſchichte der SA" Literatur von ihren Anfängen
bis auf die neuefte Zeit. 6. in neuer Bearb., mit 33 Abb.
Reipzig. Zul. Bädeler. (Gr. 8.) Æ 6
Faldenheiner, W., Perfonen- u. Ortöregifter u der Matrifel und
den Annalen der SE Marburg 1527—1652. Marburg.
Eiwert. m 8) 4 7
Feuerbach, L., Das Weſen des Chriſtentums. Kritiſche Ausgabe.
ët u. Anmert. rêg. v. 8. Quenzel. Leipzig. Reclam.
( )
Filder, Iw., Kurze Einleitung in die Differential» und Integrale
— („Infinitefimalrechnung”). Aus der 3. engl. Ausg. a
R. Pintus. Qeipaig. Teubner. (VL 72 S. Or. 8. mit 11 Fig.
Cu A., Einführung in die Marwellfhe Theorie der Gitt V `
Ee „umgearb. ns v. M. Abraham. Çb. XYI
mit Fig.
ne F., Streifiüge dur die Welt der Oropftadtlinder. Ebd.
(Br. 8.) Geb. Æ 3, 20.
Gareis, K., die Fortfepritte des internationalen Rechts im Le Ge
Menfchenalter. Vortrag. Dresden. v. Zahn & Jaenſch. (8.)
Gaye, R.K, The Platonie conception of immortality and ge
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SC nn Sunnar è un Wald und Feld. Wien. Mitſchke.
(ër, 8. mit bb.
Goltz, Bog., Zur gett u. e Por der Frauen. 6. Aufl.
Mit t Portr. u. biogr. Skizze ded Berf.d v. OG Jante. Berlin.
O. Jante. (8.) Æ 2.
Gramzow, D., Gelhidte der Philofophie feit Kant. 3.—5. Heft.
Gharlottenburg, Bürtner. (Or. 8. mit Bildn. u. Fali.) Je 4 0, 76.
a VvVeſchichte der Staatötheorien. Inndbrud. Wagner.
(Gr. 8.) 4 12.
Hanfen-Taylor, Marie, Aus zwei WWeltteilen. Erinnerungen.
Stuttgart. Deutfhe Berlagsanfl. (226 ©. Br. 8. mit 2 Bildn.)
Hatfhet, 3, Englifhed Staatdreht. I. Band: Die Berfaffung.
Zübingen. Bott. (et Al 4 18.
Heyfelder, E. Aeſthetiſche Sun 2. Heft: Die ne
u. Goethe? Neftherit. Freiburg i. 3. Henfelder. (201
Jacobi, Mag, Da Weltgebäude des "Kardinals Fe a —
Berlin. Kobler. (8.) Æ 1, 20.
Kahle, P., Die arabiſchen ana an, Zerte mit Bloffar
u. —XXEC Leipzig. Hinrichs 44.
Kerr, Alfr., Das neue Drama. Berlin. e ec)? wd 8) æ b.
83 — 1905. M 2. — Literarifhes Zentralblatt —- 7. Januar. — 84
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Cicéron, Les Catilinaires. Expliquer littéralement, traduites
en français et annotées par J. Thibault. Paris, Hachette
et Cie. (256 p. 16.) Fr. 2.
— Plaidoyer pour Murena. Expliqué littéralement, traduit en
français et annoté WE J. Thibault. Paris, Hachette et C'e.
(200 p. 16.) Fr. 2, 50.
Dechevrens, A., Le rhythme grégorien (réponse à P. Aubry..
` Annecy, impr. Abry. (70 p. avec musique. 8.)
—
Antiquariſche Kataloge.
Bocca, Eilvio, in Rom. Nr. 203. Berfchierened. 738 Rrn.
Heß, J, in Ellwangen. Nr. 72. Rehtêwifenfhaft (Bibl. d. Prof.
v. Franklin), 1247 Nın. Nr. 73. Kirchenrecht, Kirhengifh. (Bibl.
d. Prof. 3. Eilbernagl), 1218 Rin. Nr. 74. Geih., Kunft u.
Arhiteftur, Medizin u. Naturmiffinfhaften, 628 Rrn.
Rofenthal, Ludw., in Münden. Nr. 108. Rußland, Gefd. u.
Geogr., Lit., oriental. Kirche.
8 Nachrichten.
Der a. ord. Profeſſor der Geophyſik Dr. E. Wiechert in Wat
tingen wurde zum Ordinarius, der a. ord. Profeffor der Mathematit
Dr. & Neumann in Breslau zu gleicher Stellung in Marburg, der
Dozent der Mechanik an der fréën, Zodiéule Reg.-Baumeifter R.
Skutſch in Braunfhweig zum a. ord. Profeffor, der Privatdozent
der Phnfit Dr. Berndt. Deffau in Bologna zum o, ord. Profeſſor
in Perugia ernannt. `
In Berlin habilitierten fih Dr. E. Abderbalden für biolo:
aifhe Chemie und Dr. Helborn für Augenbeiltunde, in Klaufenburg
Dr. U. Imre für ungarifhe Erziehungsgeihichte, in Leipzig Dr. ©.
Heller für Chemie.
Dir fhultechnifhe Mitarbeiter beim Provinzialfhulfollegium Prof.
Dr. Prellmwig in Königsberg wurde zum Oymn.-Direktor in Raften-
burg, der Gymn.-Direltor Prof. Dr. H. Spiep in Bodum zu gleicher
Etellung in Danzig. der Onmn..Oberlehrer Dr. O brifatis in Könige
berg zum Gymn.-Direktor in Bartenftein, ter Opmn.-Überlehrer Dr.
%. Shmig in Bocholt zum Kreisfchulinfpefror in Eoeft, der Kunfe
biftoriter Dr. Wilh. Neumann zum Direktor ded neu errichteten
ftädtifchen Kunftmufeums (&emäldeyalerie) in Riga, der Affiftent an
der groß. bad. Landesfternwarte auf dem Königftuhl bei Heidelberg
Dr. 8. Gourvoificer zum Opfervator der fol. Sternwarte in Berlin,
der Bibliothefar an der Univ. Bibliothet H. Eichfe in Jena zum
Dberbibliotbefar, der Affiftent an der Kruppichen Bücherballe Dr. ©.
Schulzin Elberfeld zum erften Affiftenten an der Stadtbücherei dajelbfi
ernannt. |
Die Dermatologifhe Gefellihaft in Wien mwählte den Privat
dozenten der Dermatologie Dr. Frhrn. v. Notthafft in Münden
zum forrefpondierenden Mitglied.
Die thiol. Fakultät in Halle a. ©. ernannte den ord. Ptofeſſot
ber ſyſtematiſhen Theologie Dr. M. Schulze in Königsberg i. Pr.
zum Ehrendoktor. —
Eè wurde verliehen: dem Direktor der Univ.-Dibliothet Dr. B.
Erman in Berlin und dem erften Borfipenden der Göttinger Bere
cinigung zur Förderung der angewandten Phyfit und Mathematit Dr.
Böttinger in Elberfild der Charafter ald Geh. Regierungsrat, dem
ord. Profeffor der pathologifhen Anatomie Dr. P. Grawip in Greifè
wald der Charakter ald Sch. Medizinalrat, den Arhivdirektoren Arhiv
räten Dr. 8r. Philippi in Münfter und Dr. P. Wagner in Pies:
baden der Charakter ald Geh. Arhivrat, dem Privatdozenten der
Phofiologie Dr. P. Jenfen in Breslau, dem Brivatdogenten der
Chirurgie Dr. M. Marten in Berlin, dem Privatdozenten ber
femitifhen Philologie Dr. M. Lid;barsti und dem Privatdozenten
der Frauenheiltunde Dr. 8. Holzapfel in Kiel, dem Privatdogenten
ded Staatd- und Berwaltungsrehie Dr. $. Stier-Somlo in Bon,
dem Direktor. ded Kranfenhaufes Dr. Neißer in Stettin, den Diret
tby (probably about A.D. 713). Now ¿oren deg Doft, Amt3 Dr. 3. Rıy:3 in Charlottendurg gun Dr.
85 — 1905. M2. — Literarifhes Bentrafblatt. — 7. Januar. — 86
H.Silbergleit in Schöneberg, dem Paracelſusforſcher Sanitätsrat Dr.
x. Sudhoff in Hochgahl, dem Bibliothekar der kgl. Muſeen Dr. F.
Laban in Berlin, dem Malariaforſcher Stabsarzt Dr. ODlwig und
dem Kunſtgelehrten Dr. F. Sarre daſelbſt das Prädikat Proteffor,
dem Reftor der Toi. Akademie Prof. Dr. E. Kühbnemann in Pofen
der rote Adlerorden 4. Klaffe, dem ord. Profefjor ded röm. Givil-
prozeffed Dr. Schulge in Straßburg der preuß. Kronenorden 2. Klaffr.
Am 19. Dezember + in Gt. Peteröburg der Präfident der mit
der Audarbeitung des Entwurf eines neuen Bivilrehts betrauten
Kommiffion Senator Alerander v. Knieriem im 68. Lebensjahre
und die ruffifche E chriftfiellerin auf dem Gebiete der Frauenbewegung
Jelena Lihatfhem.
Am 21. Dezember + in Dachau bei München der frühere Pror
Ier der Botanit an der Univerfität Jena Dr. Ern Hallier im
74. on
Am 27. Dezember + in Halle a. ©. der Hiftoriker und Literar-
biftorifer Sch. Neg-Rat Profeffor Dr. Hugo Holftein, vormald
Direltor ded Gymnafiumd in Wilhelmshaven, im 71. Lebengjahre;
in Braunfchweig der Profelfor der phyfital. Chemie und hem. Tedno.
logie an der tedın. Hodfchule Dr. Suido Bodländer, 48 Jahre alt.
Am 28. Dezember + in Aachen ber Profeſſor des Waſſerbaues
an dertchn. Hodjculc Och. Reg. -Rat Dr.-ing. Otto Snge, 61 Sabre alt.
Am 30. Dezember + in Berlin der Direktor der Tal. Kunſtſchule
und der Unterrichtdanftalt de tgl. KAunftgewerbemufeumsd Prof. Ernft
Cwald im 69. Lebensjahre.
Ende Dezember + in Wien der ord. Profeffor der Zoologie Dr.
Triedrid Morig Brauer im 73. Letendjahre; an der Riviera ber
Profeflor der Bejchichte an der Univ. Leiden Dr. B. L. Müller im
63. Eebendjahre; in Prag der Dramatiker Franz Ferdinand Scham:
berg, 66 Jahre alt; in Kopenhagen der Archäologe Prof. Julius
Kater, 61 Jahre alt.
WViffenfhaftlihe Fuftitute und Vereine,
Dir fünfte internationale Kongreß für Pfyhologie fol in den
Tagen vom 26. bie 30. April 1905 in Rom ftatıfinden. Dem Organis
fationdaueichuß in Rom gehören die Profefforen Luciani, Zamburini,
Gante de Eantid und Sergi an.
Die Teptjährige Bollverfammlung der Kommiffion für nenere
Geidihte Lefterreichs fand am 31. DOttober 1904 im Snftitute für
oͤſterr. Geſchichtsforſchung in Wien unter tem Borfige des Prinzen
Franz Lichtenftein Hot, Aus dem und erft jept zugegangenen Bericht
beben wir Folgendes hervor. Die Fertigftelung der „Scidicdhte der
Drganifation der Gert, Zentralverwaltung” wurde nad) Th. Fellnere
2ode Dr. Heinrich Kretihmayr übertragen, der mit dem Drude
im Dezimber hofft beginnen zu können. Für die Ausgabe der öfterr.-
engliihen Etaatevcerträge felt U. F. Pribram re Vorlage des
Ranujtript deo eren Bandes für die nädfte VBollveriammlung in
Ausfiht; H. Schlitter bearbeitet die öftere.sfran;öfiihen Staatd-
Berträge, O. R. v. Erbit die öfterr.sniederländiihen, R. Goof die
Berträge wit Bayern, Pfalz, Württemberg und Baden, L. Bittner
den zweiten Zeil des „Shronologiichen Berzeihniffes der öſterr. Staate⸗
Kerträge” (1763 bie zur Gegenwart). Die „Korrefponden; Ferdinands I”
wird W. Bauer, in der Sammlung ded Materiald von K. Gell
unterfiügt, herausgeben. Auf Antrag Prof. RedlichE wurde beichlofien,
die für die Arbeiten der Kommiifion cerftattiten Berichte über öfter
teibiihe Privatarhive mit Zuftimmung der Befiger der betreffenden
Arhive in geeigneter Auswahl und Bearbeitung ald „Berichte über
Euellenmaterial zur neueren Gefchichte Defterreihd” mit Sondertiteln
in zwanglofer Folge zu veröffentliben. Dad im Auftrage deö Prinzen
Lichtenftein von H. Uebersberger bearbeitete Wert „Defterreidh
und Rußland“ (Darftellung ter politifhen Beziehungen beider Staaten),
ben erter Band im Manuftripte Iden vorliegt, foll unter die
Rommiffionspublikationen aufgenemmen werden. =
Rah den Beihhlüffen, die dad Organijationdfomitee faßte, wird
der internationale Archäologen-Kongrek in Athen am 7. April 1905
auf dir Alropolid durch den Kronprinzen Konftantin von Griechen.
land feierlich eröffnet. Am nähften Tage beginnen die Verhandlungen
de6 Kongrejjed, für weide aht Tage in Ausiicht genommen find, in
fieben Eettionen: 1) Maffifshe Archäologie, 2) prähiftor. Altertümer und
oriental. Bölker, 3) Ausgrabungen, Mujeen und Konfervicrung alter
Dentmäler, 4) epigraph. Archäologie und Numismatit, 5) chriftliche
Aräologie und mittelalterliche überhaupt, 6) archäolog. Unterricht,
1) Geographie und Topographie mit bezug auf die Archäologie. Auch
dad Thema der Ausipradye des Altgrichiichen, bezw. die Berechtigung
der eradmifhen Ausfprahe fol erörtert werden. An den Kongreß
zeiben fi Erkurfionen nad dem Peloponnes, nah Kreta, Smyrna,
Eomothrafe und nad Kleinaficn zur Befichtigung der Altertümer von
Ephefod, Bergamod und Miloe.
di Auguft 1905 wird in Genf erfimald ein Kongreß der ann:
tomiſchen Gefenfgaften ftattfinden, deffen en e8 u. a. ift,
einen internationalen Zentralverband zu fehaffen. Das engere Bureau
dis Komitied beftcht aus den Profefforen Eternod, Du Bois und
Battelli in Genf.
Wiffenfhaftlihe Stiftungen und Zuwendungen.
Das Preisrichter- Kollegium der Karl Shwarz-Stiftung in Jena
bat unter den Bearbeitungen der Preisaufgabe für das Jabr 1904:
„30h. Salomo Semler in feiner Bedeutung für die Theologie mit
befonderer Berückſichtigung ſeines Streites mit G. E. Leſſing“ die
zwei erſten Preiſe dem Pfarrer om. Lie. Dr. G. Karo in Aeſchach
bei Lindau und dem Pfarrer P. Grabow in Bergkirchen bei Hagen⸗
burg (Schaumburg⸗Lippe), den zweiten Preis dem Pfarrer W. Lug
in Böttingen bei Münfingen (Württemberg) zuerfannt. Als nädhfte
Preisaufgabe, teren Bearbeitungen big zum 1. Juli 1907 an den
Kirhenrat D. Rudloff in Wangenheim bei Gotha cinzufenden find,
wird das Ihema geftelt: „Chriftian Ferdinand Baur in feiner Be
deutung für die Theologie.” Für Die befte wiitenichaftliche Behand»
lung dicfes Themas zahit die Stiftung am 19. November 1907 einen
Preig von 500 4. Die Arbeiten mujfen in deuticher Sprache von
einer andern als ded Berfaffers Hand deutlich geichrieben und nfit
einem Motto verjeben fein, und es ift ihnen ein verfchloffener Zettel
beizulegen, welder den Namen des Berfafferd und das gleiche Motto
wie die Arbeit enthält. Die gekrönte Arbeit bleibt Eigentum des Berf.
Der unlängft verftorbene ehemalige Profejjor der Augenbeiltunvde
an der Wiener Univerfität Hofrat Dr. Stellwag v. Carion hat feine
wertvolle Bibliothek der Univerfität Innsbrud legtwillig vermacht.
Siebzehn wertvolle Briefe von Rob. Mayer, dem GEntdeder
des Prinzips von der Erhaltung der Kraft, wurden dem Mündpner
Mufeum von Meifterwerken der Naturwifjenfhaften und Technik
geſchenkt.
Altertumsfunde. Ausgrabungen.
Bei den Arbeiten, die der Archäologe Legrain zur Stütung
des alten Ammonheiligtums in Theben Aegypten) vornehmen ließ.
ſtieß er zufällig auf eine Krypta, worin er einen Haufen von Bild⸗
werten entdeckte, von denen die meiſten aus Bronze waren. Ungefähr
1000 davon ſtellen den Oſiris in ſeinen veiſchiedenen Geſtaltungen
dar. Bei weiterem Nachſuchen fand man 400 ſteinerne Bildſaulen in
wohlerhaltenem Zuſtande. Die gefundenen Altertümer befinden ſich
jept im Mufeum von Kairo. Manche der Bildſäulen ſtellen Könige
det älteſten ägyptiſchen Dynaſtien dar; ſo wird bie 2. Dynaſtie durch
das Standbild des Kha⸗Sechemui, die 4. und 5. durch die des Cheopsé,
des Uferren Ka und des Eaha-Ra vertreten. Zahlreih find bie Bild⸗
werte der Könige und Königinnn der 18. Dynaftie, darunter das des
Thetmes III, deffen griehitheg Profil an die Werte der hellenifhen
Periode erinnert.
Bei feinen Ausgrabungen auf der Juſel Keos (Kykladen) legte
der belgifhe Archäologe Paul Graindon, auswărtigeg Mitglied der
franzöfifiyin Schule in Athen, zunädhft das Atbenabeiligtum der Gtadt
Kartpaia frei, dann in der Nähe diefed Gebäudes das Prytaneion,
endlih einen Heinen dorifhen Zempel, der vier Säulen in der Front
hatte und aug dem 3. Jahrh. v. Chr. ſtammt. In dem Schutte der
Tempel fanden ſich Weihinſchriften an Demeter, Hygieia, die Große
Mutter und Asklepios. Zm ganzen traten gegen 50 neue Inſchriften
zu tage, darunter wichtige Reſte von Tempeltechnungen des Apollon⸗
heiligtums, ein Ehrenbeſchluß für Bakchon, den Nauarchen der erſten
Ptolemäerkönige, und ein anderer für Hieron von Syrakus, den Ge
ſandten des Ptolemäos Philadelphos. Unter den Kleinfunden ver⸗
dienen eine ſtattliche Anzahl Münzen Erwähnung. Graindon hat
ferner auf der Inſel Jos Grabungen vorgenommen, die 16 griechiſche
Inſchriften lieferten, darunter Reſte von 9 Volksbeſchlüſſen. Der
Fundort iſt vielleicht die Stätte des Tempels des pythiſchen Apollon.
Der rührige Forſcher wird Diefe injchriftlihen Funde dem Ergänzungd
bande zur Verfügung fielen, den Profeſſor Hıller v. Gärtringen im
Auftrage der Berliner Akademie zu den Snfchriften der tonifdhen
Kytladen (Inscriptiones Graecae XII, 5, 2. Heft) herzuftellen im
Begriff ftebt.
Literariſche Neuigkeiten.
Die Epirotifhe Geſellſchaft zu Athen hat unker Mitwirkung des
Prof. Chariton das von Konftantin Ehriftophorides (+ 1895) aug.
gcarbeitete umfafjende Wert über die albanefiihe Spradhe in der
org eined griehifch-albanefifhen Wörterbuch herausgeneben.
Der vor kurzem erfhienene 19. Band der Schriften der Goethe
Gefelfchaft bildet den dritten Zeil der Reihe Uug dem Goethe»
National-Diufeum. Hrg. von Carl Ruland“. „Dit feinem Bes
idluffe”, fo heißt ed in der Borbemerkung, „in diefem Jahre den
Mitgliedern flatt einer literarifcden eine künſtleriſche Weihnachtsgabe
zu bieten, hat der Borftand einem ihm öfter gräußerten Berlangen zu
entiprechen gewünfcht.“ Die Tafeln, denen fahkundige Erläuterungen
des Hragbr.s vorangeben, enthalten folgende Bilder: 1) Goethe,
Statuette in Zcerralotta (bidher unbetannt). 2) ©. M. Kraus, Se
feined Goetheporträtd von 1775. 3) Marimiliane Larode, 1773.
4) Anna Amalia und ihre Damen im Wermarifchen Part. bh Corona
Schröter, von ihr felbR gezeichnet. Ga) Gorona, anonyme Miniatur;
87 — 1905. M2. — Biterarifhes Bentralblatt — 7. Januar. — 88
d) „&uphrofgne”, gezeihnet von 3. H. Lips. — Die übrigen find Zeic-
nungen von Goethe: 7) Frauentopf (Herzogin Luife). 8) Thüringer
Bauerngehöft. 9, Deögleihen. 10) Der Münzer-Zurm in Alfädt.
11) Bli@ auf den Albaner Eee und Monte Cavo 1787. 12) Chriftiane
um 1790 (nah Ruland ©. 11fg. „das liebenswürdigfte Bild von
Ghriftianen, frei von dem mürrifcheunfreundlichen Zuge, den ihr Heinrich
Meyers Aquarell wenige Jahre fpäter gegeben bat“).
An die Stelle der verftorbenen Mitbegründer der „„Dentfchen
Yuriften-Beitung‘, des Reichögerichtsratd Dr. Stenglein und des
AYuftizratd Dr. Staub traten am 1. Januar d. J. neben Prof. Dr.
Laband als Mitherausgeber der Oberlandeögerichtörat Dr. Ham
in Köln und Juftizrat Grnt Heinig in Berlin. -
Sprachatlas des Dentſchen Reichs. 1904 find folgende Karten
abgeliefert worden: am (Gap 15), Apfel no. ge, das (Gap 4),
dürft, durch (Sag 4) no. sw., er (Sap 20) no. sw., er (Čap 25)
no. Bw., fünf, — sw., gestorben, habe (€ap 8) no. 8w.,
habe (Sap 9), heim, ihm, ist (Sap 25b) no. sw., kein no. ge.
Korn sw., rein no. sw., ’s (Gap 4), sie (Gap 99), Bie (Sap 17).
Brefamtzahl der fertigen Karten 745 (vgl. 55. Jahrg. [1904], Nr. 1,
©p. 34 d. BI.).
Marburg. Wenter.
Berſchiedenes.
Die alte, durch Goethe berühmt gewordene Dorfkirche in Seſen⸗
heim droht vom Erdboden völlig zu verſchwinden, um einem größeren
Neubau Plag zu machen, wenn nicht die Goethe⸗Gemeinde hilfreich
eingreift. Das ſchon zu Goethes Zeiten höchſt reparaturbedürftige
Pfarrhaus von Seſenheim iſt bereits 1835 durch ein neues erfept
worden.
Manuel Garcia, der Erfinder des Kehlkopfſpiegels (1866), wird
am 17. März 1905 hundert Jahre alt, Die laryngologiſchen Geſell⸗
ſchaften Europas, die Londoner an der Spitze, haben ſich zuſammen⸗
getan, um dem E Sänger, der in London lebt, zu feinem 100. Ge»
burtstage eine Čhrengabe zu überreichen.
Anfrage.
Welger Gelehrte befindet fih im Befipe der Gollationen gu den
Origines Ffidərs von Sevila? Würde derfelbe mir vielleicht ger
ftatten, für cine wiflenfhaftlihe Unterfuhung in die Eollationen zu
Bub XVII derfelben Einfiht zu nchmen?
Gefänige Nachricht bitte id gelangen zu ar an
Friedrich Eidenrodt, stud. phil.,
Bonn a. Rh., Siergaffe 19, II.
Schlußwort.
Spalte 1718 von Rr. 50, Jahrg. 1904 d. BI. enthält die Antwort des
Herrn Mofed Rubinyi auf meine vorangehende Erklärung Was fih in
diefer Antwort auf ungariihe fprachgefwichtliche Fragen bezieht, darüber
glaube ih die Urteildbefähigung deuticher Lejer beftreiten Au dürfen,
| Mimaut; Sp. 45,
weshalb in biefelben bier einzugeben ein völlig überflüffiged Unter
nıhmen wäre.
Was aber die bartnädig fortgefegten Anfchuldigungen bezüglich
meiner geichäfilichen Interefiennahme an den Ecricid meines verftorbenen
Baters betrifft, fo follen diejelben durch die in authentifcher deutfcer
Heberfegung angebogene Erklärung der Berlaydfirma „Franklin“ ®)
ein für allımal crledigt weıden, laut welder feit dem Tode meines
Baters keine umgearbeitite Auflage irgend eined BDallagi'ihen Wörter
buces eriwien, und ih nie einen Hller für diefelben erhielt.
Ebenſo grundlos und aus der Luft gegriffen it deo Herrn Mofes
Rubinyi zweite Bebauptung, woracd die ung. Akademie dir Wiff. die
Fortfegung meined Werkes cingeft ut bätte. Die Wahıheit ift, daf
die zweite Klajfe der Alad.mie in ıhre jerermann zugängliche Budget
vorlage für 1905 den Betrag von &. 10000 fur die Herausgabe
meineg Wertes aufgenommen hat.
Budapeft, 21. Dezember 1904.
Aladár Ballagi,
*) Diefe Erllărung liegt und vor. D. Rev.
Antwort.
Herr Ballagi irrt fih fehr, wenn er glaubt, dag die deutfhen
Sprachforſcher, vor allem aber die deurfehen Drientaliften für die Un
richtigkeiten feined Unternenmeng, auf welde ih Ep. 1509 und 1510
von Nr. 45, wie auh Ep. 1718 von Rr. 50 d. BI. hingewiejen babe,
kein Verſtändnis hätten. Die deutſchen Fachgenoſſen wären, wie ich
ſie kenne, vielmehr geſpannt auf jene Belege, mit deren Hilfe Hert
Ballagi die Urteildbefähigung deutſcher Leſer beſtreiten zu dürfen glaubt.
Ob Herr Ballagi von der väterlichen Erdbſchaft finanzielle Vorteile
hat oder nicht, kommt für die Sache gar nicht in Betracht. Den ge⸗
ſchäftlichen Charakter ſeines Unternehmens giebt er ſelbſt zu, wenn er
S. 12 ſeines Werkes erklärt, daß dieſer ſein Kriegszug als Fortſeßung
der väterlichen Wörterbuchsſtreitigkeiten anzuſehen iſt.
Wenn Ballagi's „ſptachwiſſenſchaftliches“ Werk von den Laien der
hiſtoriſchen Klaſſe wirklich weiter herausgegeben werden ſoll, ſo überlaſſe
ich beiden Teilen gern dieſe Freude.
Budapeſt, den 28. Dezember 1904.
Dr. phil. M. Rubinyi.
Stellung als Bibliothekar, Redakteur u. ä. ſucht Dr. phil.
Längere Tätigkeit an Univ.Bibl., ausſsgedehnte Kenntnis
europ. Sprachen (4 J. im Auslande). Briefe erb. an d. Bl.
u. Z. A. 314.
Berichtigung.
Sn Nr. 1, Sp. 4, 8. 11 1. Farnell fl. Jarnell, 3. 35 Papyrus
3. 14 I. Wiedemann.
aaa a
She Büderfendungen erbitten wir unter ber Abrefle der Erped. d. BI. (Linbenftraße 18), alle Briefeunter der bes Herausgebers (Raifer Wilheimfte. 29). Rur folde
Werte Finnen eine Beipredgung finden, Die der Heb, vorgelegen haben. Bei Korreipondenzen über Bücher bitten wir ftetö deu Namen non besen Berieger anzugeben.
Antiquariat
J. Ricker’sche Univ.-Buchh. Giessen
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Uhl verfolgt das deutfche Lieb durch bie
legten beiden Jahrhunderte. Und dag ge:
ſchieht mit fo viel Friſche, daß es ein Ber»
gnügen ift, dieſes Buch zu leſen.“
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Verlag von H. Heyfelder In Freiburg I. Br.
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Die Jilusionstheorie
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(Asthetische Studien, 2. Heft) 4 Mark,
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erschienen. 1,60 Mark.'
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das Cand der aufgebenden Gonne
einft und jest.
Geibildert von Dr. J. Lauterer. Mit 108 Ad
bildungen und einer Rarte. Eleg. geb. M. 8.50.
Das vorliegende Werk ift vorzüglid geeignet,
über die einfdlägigen Verhältnijje unterrid»
ten und dem Lefer ein eigenes und }elbjtändiges
Urteil 3u verfdbaffen. In feffelnder Weife und
nad eigener auf mehrjährigen Reifen dur gon?
le n gewonnener Anfcdauung entwirft der Ver
offer ein anfcbaulides Bild des Candes mit fel
nen Städten und feinen — land
fcdaftliden Schönheiten. Er fcdildert den Boden:
reidtum japans, feine Tiere und Pflanzen
die geographifcben und Rlimatifcben Verhältniffe,
insbefondere aber feine Bewohner in ihren
eigenartigen Sitten und inihrer gong
Lebensweife. Befonders bervorzubeben find
die dem Werke beigegebenen vorzüglid a
führten Jiluftrationen, weldbe mit Sadkun
und Sorgfalt ausgewählt wurden,
Hierzu je eine Beilage von Breitlopf & Gürtel in Leipzig und der Weibmannfchen Buchhandlung in Berlin.
Berantwortl. Redakteur Grat, Dr. Eduard Zarnde in Leipzig. Kaifer Wilkelmftrage 29. — Drud von Breitfopf & Särtel in Leipgig-
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Heransgeber Prof. Dr. Ed. Rarnke in Leipzig, Kaiſer Wilhelmſtraße 29.
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| asien (100): Tra® Pflanzenreih. 18.—20. Heft.
c
|
S
Sndalt.
Ibeoſogie (39): nen Die ruthenifherömifche Kirchenvereinigung. Loify,
Krangelium und
Tuer: (92): Schleirrmadiers Dialetti. Yranthaufer, Prinzipien der
ii bet
Oeſchite 93): Grimme, Mohammed. Fischer, The Discoveries of the
echts ŞtaatswifenfGaften (101): Oppel, Natur und Arbeit. 1 Teil.
echn. Wiſſenſchaflen (120 v. Czudnochowsti, Das elektriſſe Bogenlicht.
prachtunde. Fiteraturgeſchichte 1103): Gibb, A history of Ottoman poetry.
IL Swneider, Schuler: Kommentar zu Plato é Phaidon. Graden-
Norsemen in Americs. Mirtembergifches Urkundenbuc, Vd. 8. Binder, = nn Laterculi vocum Latinarum. Meier. Die Strafennamen der Stadt
Zürttembergifhe Ming. u. Dedarllen-Kunde. Wimarson, Bveriges krig i ; Braunfdimweig Kirichner, Erinrerungen an Goethes Urrike.
Tyskland 1675—1679. Dör fel, Gervinus ale — Denter. Rauticug, Aunfwifenfdaft 1106): Kehrer, Die „Heiligen drei Könige” sc. v. Waſie⸗
Yahrbudy für Feutfchlande Eerintereffen, 6. Jahrg.: ? leweti, Die Bioline und ihre Meifter.
Aſphabetiſches ZBnhaltsverzeichnis. pang! e GE D Landart —— der lgl. öffentl. Rome Get reſebuch zur Einführnng in die
ind ui ber į tiothet au Dresden. (93.) enntnie Deutſchlande ꝛc äs)
Fan sel a y S EE Kebrer, H.. Die „Heiligen drei Könige” sc. (106. | Das Pflanzenreih. Greg. v. A. Engler. 18. bis
-)
S judnodhomeli, ©. gu o. Das etteifche Bogen: | Kirfchner, X., Erinnerungen an Goethes Ulrike. (105.) | _20. Deft. 10.)
lidt (102) À LitoweTi, ©., Die ruthen.röm. Kichenvereinigung. | Shleiermacers Dialektif, hreg. v. 3. Halpern. (92.)
Törfel. 3., Gervinus als hiforifher Denker. (97.)| Ueberf. v. P. Jedzint. (ën Schneider, O, Säuler-Kommentar zu Platone
Fischer, J., The Discoveries of the Norsemen in | Qoify 9., Evangelium u. Kirche. Ueberf.v. I. Gridre.- Ptaiton. (103.)
o America, — Mae H. Soulsby. 01) Beder. (90.) ee is v., Die Bioline u. ihre Meiſter.
ranfthaufer, 8. Prinzipien der Aeftherit. 192.) Meier, Tie Straßennamen d. Stadt Braunfchwei ; i Si
Gibb, E. J Kë A history of Ottoman poetry. Vol. I, | (105.) Vi S f DES Ke — N., Sveriges krig i Tyskland 1675—1679.
by w. G. Browne. (103.) Bus, abrbudh für Deuifchlands Seeinterefien. ae s
Gradenwitz, O., Laterculi vocum Latinarum. (104.)!| 6 Jahrg.: (04. 197. * ſch fi Wirtembergifches Urfundenbud. (95.)
Grimme, ©., Molammed. (v3 ) Oppel , Natur *— Arbeit. 1. Zeil. 1101.) | Stern die Beilage „Die fdöne Siteratur‘ Rr. 2.
oi loni Dagegen. Wenn nun aud die Migftände des ruthenifchen
heologie. Kirchentums nicht geleugnet werden können, ſo iſt doch die
Likowski, Ed., Die ruthenisch-römische Kirchenvereinigung | drage nidjt erörtert, ob denn nicht in den zeitgenöſſiſchen
genannt Union zu Brest. Aus dem Polnischen übersetzt | römischen Kirchenorganifationen des Dftens gleichartige Un-
ST SC — Freiburg i. B., 1904. Herder. (XXIII, zuträglichkeiten vorhanden geweſen ſeien und ob dieſe nicht
E — ‚ | mehr dem mangelhaft organifierten Staatswefen ald der
‚Im Jahre 1596 ift auf einer Synode zu Breft die | ruthenifchen Kirche zuzufchreiben waren. Exit durch das
Union der bis dahin griehijch-Fatholifhen ruthenifchen Kirche | Märtyrerblut des Hl. Jofephus ift die ruthenifche Kirche
mit ber römifch-Fatholiichen Kirche erfolgt. Zur Dreihundert- | mit der römifchen feft zufammengefittet worden, ohne daß
jahrjeier diejed für die fatholifhe Kirche hochwidtigen Er- | dodh der nationale Gegenfag zwifhen Polen und Ruthenen
eignifjes, da3 troßdem unter den polnischen Gefchichtöfchreibern | Hig auf den heutigen Tag verwijt worden wäre.
feine eingehende Erörterung gefunden Hat, hat der Verf. | — — — — — — —
dieſe Schrift h raudgegeben. Sie beruht auf gebrudten und | Lotay Alfred, Evangelium und Kirche. Autoris. Uebersetzung
ungedrudten Materialien, und ihre Überfegung ins Deutfche nach der 2. verm., bisher unveröffentl. Aufl. des Originals
ift um fo dantenswerter aufzunehmen, al3 die erfteren aud von d Geiëre Becher, München, 1904. Kirchheim. (187 8.
meift nur in polnifcher Sprache vorliegen und fo den | DrBI 4 4.
meiſten Forſchern unverftändlich geblieben find. Der Berf. Ein merfwürdiges Buch: der Jorm nad eine Kritit von
zeigt, wie die eriten Anregungen von den Sefuiten ausge | Harnad3 „Wejen des Chriftentums”, inhaltlih eine Necht-
gangen find, wie diefe bei den polnifchen Königen, da fie | fertigung des Katholizismus. Vieles, was darin fteht, hat
Deren politifchen Intereffen entiprachen, Förderung gefunden | für diefe, ja mandes aud für die erite Aufgabe taum Ber
Haben, wie dann aber durch die Initiative weniger ruthe- | deutung. Oder was kommt für die Glaubwürdigkeit der
nifcher Bilhöfe das Ergebnis erzielt wurde. Freilich war | Evangelien darauf an, wenn auch das zweite Evangelium,
damit noh lange nicht der Abjichluß erreiht. Nicht nur | wie Von meint, nach jchriftlihen Quellen gearbeitet fein
Die Eiferſucht der römiſch-katholiſch polniſchen Biſchöfe be- ſollte? Eher wäre es von Wichtigkeit, wenn eine ſpezifiſch
reitete eine große Schwierigkeit, nicht nur der Übereifer der johanneiſche Tradition nicht anzunehmen ift, und immerhin er»
Jeſuiten, deren Beſtrebungen, den rutheniſchen Ritus zu wähnt mag werden, daß L. die dreijährige Wirkſamkeit Jeſu
verdrängen, Unruhe und Oppoſition beim Volke erweckte, auf die apokalyptiſche Zahl: eine Zeit und zwei Zeiten und
auch die rutheniſche Ariftofratie feste ihren Starken Einfluß | eine Halbe Zeit zurückführt. Mehr zur Sache gehört es,
gegen die Union ein, nicht minder die kirchlichen Bruder- wenn er weiterhin die Reichgottespredigt Jeſu faſt rein
ſchaften und endlich die Koſaken, deren Hülfsleiſtung der eschatologiſch verſtehen will; ganz ohne Konzeſſionen an die
polniſche König nicht entbehren konnte. Der Verf. ſteht entgegengeſetzte Anſchauung kommt er aber doch nicht aus.
auf dem orthodoxen Standpunkt. Für ihn ift die ruthe | Sa die Weltflüchtigfeit der (Gut Jeſu kann er nur durch
nifche Kirche vor der Union eine Stätte der Unfal und | fühne Uusdeutung einzelner Stellen bemweijen, an ber es
Verderbnis geweſen, die Union das einzige probate Mittel | auch fonft nicht fehlt. Q. wil eben Harnad gegenüber zeigen,
89 90
daß das Ehriftentum in feiner uriprünglidden Yorm gar nicht
weiter bejtehen fonnte; aber bevor er nun davon für die
ihn eigentlich interefjierende Frage die Anwendung madt,
jchiebt er wieder, wie zu Anfang, in die urjprüngliche Dar:
tellung ein Kapitel ein, das noch weniger hierher gehört.
Er fucht zu zeigen, daß die fog. johanneifhe Stelle Mt. 11,
25 fg. ungeichichtlih ift, daB der Sohn Gottes vielmehr
nur den Meijtad bedeutet und daß fich die darin auögelprochene
Erwartung, wenngleih nur für den Glauben, verwirklicht
hat. Man fieht, wie gejagt, nicht redt ein, was dag foll;
wir wollen alfo auh, Dier jo wenig wie vorher, naheliegende
fritiihe Einwendungen erheben, fondern wenden ung gleich
der Hauptthefe des Verf. zu, die er auf ©. 95 in die Formel
Heidet: für den Hiftorifer ift alles chriftlih, wag ein Fort:
leben des Evangeliums aufweilt. Und dag wird nun für
die Kirche, ihr Dogma und ihren Kultus im einzelnen nad)
gewiefen: fie find awar alle erft fpäter geworden (nur eine
Hierarchie fegt Q. fdhon zu Lebzeiten Jeju voraug), aber
vermöge göttliher Notwendigkeit. Natürlicdy leugnet das aud)
Harnad niht, gegen den Q. fort und fort polemifiert; aber
er verfolgt diefe Untwidlung nod) weiter, während A bei
der im Statholizismus erreichten Etappe ftehen bleibt. Ge-
legentlichh zwar übt er etwas Kritif, namentlihd am Kultus,
zumeiit aber lehnt er Dag ab, nimmt ouch die Sefuiten in
Schuß (S. 117) und bejtreitet, „daß die firchliche Autorität
jemals ein gewifjer äußerliher Zwang zur Unterdrüdung
jeder perfönlichen Regun, des Gewiflend war oder heute
nod ift“ (©. 119, vgl. 152). Sie þat fein Buch dafür
auf den ndeg gelegt; was voranging und nadfolgte, findet
man in Kürze in der Deutfchen Lit. Big. 1904, Sp. 1353 fg.
berichtet. C. Clemen.
Diralte Glaube. Ev.-lutber. Semeindeblatt f. die gebildeten Ständ:
Hreg. v. W. Gußmann. 6. Janrg. Nr. 12/13. Ve, Ballmann.
Snb.: (12) 'P. May, Ung ift ein Kınd geboren. — W. Gere
hard, Dao Feft ver Liebe. — U. Keuter, Laffıt ung qen Bethe
ichem gehen! — B. Ragel, Wag die Menihen vom Himmel ers
warten. — U. Bold, Bilder vom oftafiat. Kriegsfhauplage. — (13.
2. Diau, Eıwäblet eu heute, wem ihr dienen wollt! — Mein Reich
UI néit von diefer Welt. — €. Strider, Maria, die Jungfrau.
— M. Weishaupt, Anfelm Feuerbach.
Deutfder Mertur. Hreg:Mülhbaupt. 35. Jabrg. Rr. 26. Bonn.
Inh.: Neue Aufgaben de Preß- u. Schriftenvereind. — „Kaiſer
u. Budget" — er Eroberungszug ded Idlam in Afrika.
Mitteilungen u. Nachrichten des deutfchen Paläftina-Bereind. Hreg.
von H. Buthe. 1904. Nr. 6. Leipzig. Bädcker in Komm.
Inh.: ©. Kaupfch, Zur Deutung dee Römenfiegels.
Proteftantifhe Monatähefte. Hrag. v. 3. Webäty. 8. Jahrg.
Heft 12. Berlin, Schwetichfe u. Eohn.
nh.: NR. Ehlers, Konfefiiond u. Eimultanfhule. — A. $.
Braaſch, Vom Grenzgebiet zwiſchen Naturwiſſenſchaft u. Theologie.
— M. Chriſtlieb, Moderne Weltanſchauung u. moderne Theologie
bei Sceberg, Zrümpelmann u. Lepıud.
Proteftantenblatt. Hreg. von R. Emde u. M. Fifcher. 38. Zapıg-
Nr. Drımen, Schünemann.
Inh.: R. Emde, Neujahrsgedanken. — Baentſch, Entſtehung,
Art u. Seid. d. idraelit. Monotheismud. 8. — Traub, Bild. —
Broße, Religion u. Naturwiſſenſchaft. — Koch, Können unſere
Gebete eine Aenderung in Gottes Weltregierung herbeiführen? —
A. Urbain, Des Paſtors Rieke. J. — Beilage: 1904. Ein Rück⸗
blick. — Unweihnachtliches aus der Kirche. — Weſtpreußen.
Die yriftlihe Welt. Hrög.: W.Rade. 18. Jahrg. Rr.53. Marburg.
Snb.: Dörrieg, Ein Prozeß wegen Gottesläfterung. — Jobs.
Weih, Die Offenbarung des Zohanned. (SHl) — Shian, Der
zweite Zeil von Göp Krafft.
BZeitjchrift des deutfchen Paläftina-Vereind. Hreg. von 6. Stener
nagel. 28. Band. Heft 1.
- Inb.: ®. Debler, Die Drtfhaften u. Grenzen Baliläad nad)
Joſevhus. — ©. Dalman, Pfiügelànge, Saarftreiten u. Ernteftreifen
91 — 1905. X 3. — Literarifhes Zentralblatt — 14. Januar. — 92
in Bibel u. Mifhna. — Derf., Gerrridemaß u. Feldmaß. — Eb.
Neftle, SOrlgotba. — Derf.. Zum Onomaititon des Eufebiud.
Zeitfhrift für willenihaftlihe Theologie. Hreg. von Ad. Hilgen
feld. 48. Jahrg. 1. Heft. Leipzig, Reisland.
Inh.: F. Yipfiud, Die moderne Welt» u. Lebendanfhauung u.
das Chriſtentum. — A. Hilgenfeld, Die Ginleitungsichriften der
Pſeudo Clementinen. — V. Pohlenz, Philoſoph. Nactlänge in
altaril. Vredigten. — %. Börred, Charakter u. Rıligionepolitit
des vorlepten ipan. Weftgotenkönigs Wıitza. — 3. Dräfele, zu
Bafileios von Adhrida.
Ahilofophie,
Schleiermachers Dialektik, mit Unterstützung der Kgl. Preuss.
Akademie der Wissenschaften hrsg. von J. Halpern. Berlin,
1903. Mayer & Müller. (XAXVIII, 463 S. Gr. 8.) 4 6.
Der Hragbr. Hofft, durch feine Neuausgabe der Dialektik
„eine Bentralitelle, gleihjam den Brenupunft der Schleier:
macherjhen Philofophie” geichaffen zu haben. Er Hat alle
ihm zur Verfügung ftebenden Aufzeichnungen Schleiermaders
und Vorlefungsnachfchriften benugt und fo einen Tert zuftande
gebracht, der in Zukunft an die Etelle des früher von Jonas
herausgegebenen treten dürfte. Tie aueführlidhe Einleitung
unterrichtet zunädit allgemein über Sh.8 Beilrebungen, be-
lehrt jodann uber die Weicichte und Herausgabe der Dias
lektik und beleuchtet ſchließlich den Wert dieſes „Kathartikon
des Verſtandes“. Dem Ref. will es ſcheinen, als ob der
Hrsgbr. Sch.s Philoſophie in ſyſtematiſcher Beziehung ſtark
überſchätzte. Die Behauptung, daß die neueſten Syſteme
wejentlih aud deal: „Realismus“ find, it recht fühn und
taum zutreffend. Im ganzen läßt fich nicht beftreiten, daß
ih H. durch diefe mit Unterjtügung der Königl. Preuß. Afa
demie der Wiffenfchaften erfolgte Neuausgabe der Dialettif
ein bleibendes Berdienft um Schleiermader erworben hat.
Bchn.
Sranthanfer, Karl, Prinzipien der Aefthetil. Etrapburg, 1904.
Hcib. (127 ©. 8, 42, 50.
Dies Buch ftellt eine piychologifhe Merktwürdigfeit bar.
E3 ift vollfommen rätjelhait, wie jemand ohne die entfern-
tefte Ahnung von der Natur des Problems, ja anjcheinend
ohne irgend welche Kenntnisnahme von der einfchlagenden
Literatur glaubt aus freier Fauft die Prinzipien der Weftgetil
feftftellen zu können. Er identifiziert das äjthetiiche Luftgefühl
einfah mit dem Quftgefühl überhaupt im denkbar weitejten
Umfange einfchließlich auch der finnlichen Quftgefühle, und
macht fich nun mit viel Aufwand von fpintifierenden Diltink:
tionen und Divifionen daran, eine Mlaffififation der Gefühld
arten zu entwerfen. Damit ift dann die bisher vermißte
Grundlage der Nefthetit gelegt. Charakteriftiich für diejen
erceffiven Dilettantismus ift, daß, foweit Nef. gejehen hat,
der Name irgend eines Philofophen oder aud nur jonftigen
namhaften Schriftftellerd in dem ganzen Buche nicht vorfommt.
Dagegen tritt namentlich in der zweiten Hälfte des Budes
mehr und mehr eine außerordentliche Plattheit und Bulga
rität in Gedanke und Ausdrud, eine Art Stammtifdy- und
Stallgerud zu Tage, der unter anderem z. B. in ber Bor
liebe für Wörter, wie „NReinfall”, „Reinleger” (sic), etwas
„markieren“ u. dergl. zum WUusdrud kommt. Drog.
Philoſophiſches Jahrbuch. Hrsg. v. Conſt. Gutberlhet. 18. Vd.
1. Heft. Fulda, Aktiendruckerei in Komm.
Inh.: A. Dyroff, Das Ich u. der Wille. — Scherer, Sitt⸗
lichkeit u. Recht, Naturrecht u. richtiges Recht. (Schl.) — P.C zaja,
Welche Bedeutung hat bei Ariftoteles die finnlihe Wahrnehmung !-
das innere Anfchauungsbild f. d. Bildung des Begriffes? —
Neher, Patritius Beneditt Zimmer. — C. Gutberlet, Der erft
Kongreß f. erperimentelle Piychologie.
—
Geſchichte.
Grimme, Hubert, Mohammed. Die weltgeſchichtliche Bedeutung
Arabiens. Mit 1 Karte und 60 Abbildungen. München, 1904.
Kachbeim. (92 e Ler. 8) Geh ZA
Beltgefhichte in Karakterbildern, hrg. v. FJ. Kampersd, S. Merkie
und M. Spabn. 2. Abteilung. wittelalter.
Es iſt als Fortſchritt der Forſchungen über die Gejchichte
des arabiſchen Altertums anzuerkennen, daß man jetzt über
die verſchwommenen Umriſſe, die früher auf Grund der
durch fremde Quellen nur mangelhaft ergänzten arabiſchen
Ueberlieferung für alles Vorislamiſche in Geltung waren,
hinauszukommen ſtrebt und die Ergebniſſe des großen
Urkundenmaterials, das die babyloniſchaſſyriſchen Funde
darbieten, für eine Konſtruktion ber alten Bölterfunde Aras
biens mit verwendet. Der Verf. hält nicht Arabien für
die Urheimat der Semiten; er zeigt ſich, freilich mit der ſo
heiklen Fragen gegenüber gebührenden Reſerve, geneigt, die
Gige der älteſten Semiten in Nordoftafrifa zu fuchen (S. 9°).
Arabien ſei aber der Durchgangspunkt ihrer Wanderungen.
Der erſte Teil ſeines Werkes gibt eine geſchickte Ueberſicht
der Geſchichte dieſer Wanderungen und der alten Staaten—
bildungen; der Verf. weiſt den aus den älteſten Denkmälern
erſchloſſenen Volks- und Ländernamen ihre hiſtoriſchen und
geographiſchen Stellen in dieſem Syſteme an. Es kann bei
der Aufſtellung eines geſchloſſenen Syſtemes über die Vors
gänge des grauen Altertums, bei dem immerhin noch zweifel—
haften Werte einiger jener Namen, natürlich nicht ohne
Hypotheſen abgehen und wir müßten uns freilich von mancher
erbgeſeſſenen, wohl auch berechtigten Anſchauung losſagen,
wenn wir den Kombinationen des Verf.s durchgehends folgen
wollten. Jedenfalls hat er eher Anerkennung als Tadel
dafür verdient, daß er (was auh durh den Doppeltitel ge-
rechtfertigt iſt) ſehr weit ausholt, ehe er an das Thema heran⸗
kommt, durch deſſen Behandlung er mit anerkannter Kom—
petenz an der „Weltgeſchichte in Karakterbildern“ teilnimmt.
Die Darſtellung des Charakterbildes, das den eigentlichen
Mittelpunkt der Arbeit bildet, das des Mohammed und ſeines
religiös-politifchen Werkes (S.45 fg.), knüpft er an eine Studie
„Zur Kultur des alten Urabiend” (S. 26—45) an, wie er
überhaupt bejtrebt ift, die Momente der Kontinuität der alt-
arabifchen Sdeen in der Entftehung des Yslam ftar? hervor:
treten zu laffen. In großen Zügen charafterifiert er auf
Grund der Injhriften die füdarabifche Kultur und Religion;
allerdings Hat er aud) hier aus einzelnen formalen Momenten
zuweilen zu viel gefolgert, 3. B. die Vorausfegung abge-
ftufter Grade der Verwandtichaft mit den Göttern aus der
Berichiedenheit der in theophoren Namen figurierenden fpe-
ziellen Berwandtichaftöbezeichnungen (S. 34—35). Er gibt
au% dem Einfluffe füdarabiicher Religionsideen in der reli-
gidfen Konzeption Mohammeds eine entfcheibendere Stelle,
al3 ihm gegenüber den jüdiich-hriftlichen Einwirkungen at,
fommt, die er vollends in den Hintergrund rüdt, indem er
auf die Frage „Was jtelt Mohammeds Lehre entwidelungs:-
geihichtlih dar?“ die Antwort erteilt: „So weit fie reli-
giöſen Inhalt Haben, bedeuten fie einen Reflex des füd-
. arabiihen Monotheismus.” Die Urgumente, die der Verf.
zum Crweis diefer Theje beibringt, find von nicht genug
liderer Art, um al? Bafis einer religionshiftoriihen Kon»
ftruftion dienen zu fünnen. Wenn wir anerfennen, daß
es zunächſt eschatologiihe Vorftellungen waren, die dem
Mohammed den eriten Antrieb zu feinem Auftreten gaben,
leben wir al3 Ausgangspunkt des Slam eine Reihe von
Keen, die aus füdarabiihen Quellen nicht hergeleitet werden
fünnen. Die Richtung der Gottesvorftellung, der Offen
barungsbegriff, die liturgiihen Bräuche zc. können doc)
— 1905. 33. — Literarifhes Zentralblatt — 14. Januar. — 94
unmöglid von dem jüdiich-riftlihen Bufammenhang los.
gelöjt werden. Man wird demnach beim Ueberblid der reli-
giöfen Elemente ded Urislam unmöglich dem auffallenden
Sage des Verf.3 zuftinmen, „daß direkte jüdifche und drift-
fie Einflüffe dem älteften Jslam fehlten” (S. 53° unten).
3n fehr anregender, durchaus origineller Weife fchildert der
Verf. den inneren und äußeren Entwidelungdgang deg ara-
bifhen Propheten und die hHiltoriihen Phafen feiner Lauf-
bahn al3 Religiond-, Gemeinde» und Staatsftifter. Er gibt
dem Gegenftande feiner Darftellung eine jedem Qefer wil-
fommene Abrundung, indem er feine Studie in eine bündig
gehaltene Skizze der Entwidelung ded Slam unter den
Dynaftien bi an die Schwelle der neueften Zeit augmünden
läßt. Das Buch kann fowohl von Fachleuten ald auch von
einem weiteren Leferfreis willflommen geheißen werben. Auch
jene werden, troß mancher Einzelheiten, denen gegenüber
man Bedenfen hat oder in eine zweifelnde Stellung tritt,
durch die felbftändige Auffaffung des Verf.3 fih angeregt
fühlen. Hin und wieder hat er aber einige fchon von Vor»
gängern mit Recht befeitigte Anfchauungen feftgehalten, 3. 2.
wenn er die Forderung der Antlißverjchleierung der Weiber
dem Mohammed zufchreibt (S. 72’), ein Srrtum, der durch
Snoud Hurgronje al3 gründlich befeitigt gelten fann; oder
die theokratiihe Reaktion der Schia noch immer von dem
Einfluß des Perjergeiftes bedingt (©. 86*), wag erft un-
längft durch Wellhaufen in ficherer Weife widerlegt wurde.
Die „theojophifthe Spekulation” (S.60®) über den Inftanzen-
zug des Offenbarungsdaktes entipricht der Auffafjung fpäterer
neuplatonifcher Eregeje, aber nicht dem Gedanfengang des
meffanifhen Propheten. — Eine Karte Urabiens, die befon-
ders die Stämmegliederung in älterer Zeit anfchaulih madt,
fowie 60 Abbildungen erhöhen die bereits in früheren Teilen
diefer Sammlung bewährte vornehme Ausftattung des Buches.
G—r.
Fischer, Joseph, The Discoveries of the Norsemen in Ame”
rica with special relation to their early cartographical Re-
resentation, translated from the German by Basil. H. Soulsby.
ondon, 1903. Henry Stevens, Son & Stiles. (XXIV, 130 S. 8
mit 10 Tafeln.) Sh. 8.
Bu den gründlichiten und ergebnisreichiten Schriften zur
Gefchichte der Entdedungen und zugleich der Kartographie,
die in ben legten Jahren erichienen find, gehört Jofeph
Fischer Werk über die Entdedungen der Normannen in
Amerika (vgl. 53. Jahrg. 1902), Nr. 16, Sp. 518 d. BI.).
Der Verf. fügte fih mit echt auf die grundlegenden
Arbeiten von Storm, Reeves, Zönffon u. a., durdhforjchte
aber nochmalß jelbjtändig die mittelalterlihen Duellenberichte,
namentlich die Urfundenihäte des Vatikaniichen Ardivs zur
grönländifchen Kirchengefchichte und unternahm c3 vor allem,
die Norblandäfarten einiger wichtiger Ptolemäushandichriften,
jowie die beiden, von ihm auf Schloß Moliegg entdedten
und gemeinfam mit F. von Wiefer in trefflicher Fakſimile—
Reproduktion veröffentlihten Karten Waldjeemüllerd aus
den Jahren 1507 und 1516 für feine Zwede auszunügen.
Da das Buch die bisherigen Unterfuchungen über die erfte
Entdedung der Neuen Welt in vielen Punkten mejentlich
vertiefte, erregte e8 auch in Amerika verdiented Auffehen,
ſodaß ih das Bedürfnis nod einer engliihen Ausgabe
beraugftellte. Eine foldhe Liegt nun Dier aus der Feder
des Leiter8 der Zandfartenabteilung im Britiiden Mufeum,
Bafil H. Soul3by vor, der Déi Ion durch eine Reihe von
Arbeiten ald gründficher Kenner der Geihichte der Erdfunde
und deg Rlartenwejens und ald Freund deutfcher Forſchung
bewährt hat. Sein Werk entipridt allen berechtigten An:
forderungen, die man an eine gute willenichaftliche 1leber-
fegung zu Bellen gewöhnt ift. Bereichert hat er das Dri:
95 — 1905. 333. — Literarifhes Zentralblatt. — 14. Januar. — 96
ginal dur größere Ausführlichkeit der vorausgefchidten
Bibliographie, Die er von 66 Nummern auf 321 brachte,
und durch ein forgfältig gearbeitetes, bisher fehlendes und
Ihmerzlich vermißtes Namen- und Sadregifter, dag die Be-
nutzung a a A, erleichtert. V. H.
So pietätvoll dieſe Zurückhaltung gegenüber ber für ihre
Beit hochverdienftlichen erjten Bearbeitung ift, jo wäre dod
unfres Erachtend angeficht3 der Erweiterung und Vertiefung
unferer münzgeihichtlichen Kenntnis in den lebten 60 Jahren
eine umfaflendere Umarbeitung wenigfteng der erften Ab:
Ihnitte angezeigt gewefen. Auch Hätte die Ueberfihtlidhteit
gewonnen, mwenn darauf verzichtet worden wäre, in den
Münz und Medaillenverzeichniffen zugleich einen Katalog
in Komm. (XV, 551 S. Fol.) der Beitände der Königl. Münzfammlung in Stuttgart zu
Diefer Band umfaßt die Urkunden von 1277 bis 1284. | geben. Die wefentlihfte Bereiherung ber neuen Auflage
Wirtembergisches Urkundenbuch. Hrag. von dem königliche Urkundenbuch. Hrsg. von dem königlichen
Diejenigen bis 1278 einfchließlich find noch von dem rühmlidft liegt, abgejehen von ber Beifügung der Urkunden, in ber
Staatsarchiv in Stuttgart. Bd. 8. Stuttgart, 1903. Enderlen
befannten Hrögbr. der vorausgegangenen 4 Bände, dem nun. | Yeigabe vortreffliher Abbildungen der michtigiten Stüde.
mehrigen E Dr.v. Stälin bearbeitet, die folgenden | Der Mangel jeder Abbildung beeinträchtigte den Wert der
von Archivrat Dr. Schneider und Ardivfekretär Dr. Mehring, ` Een Auflage erheblih. Hoffentlich legen nicht äußere
welche aber beide noch von Stälin in danfenswerter Meile NRüdfichten bei der Weiterführung bed Unternehmens nad
unterftügt wurden. Der MWechjel der Herausgeber hat in ein. | dieler Richtung größere Einihränfung auf. Um ee
zelnen Punkten einen Wechfel der Grundfäge für die Be: könnte gegenüber den Erzeugnifjen des 19. Jahrh.s Spar—
arbeitung mit fi gebracht, der im wefentlihen die Aufnahme jamfeit geübt werben. Schließlich noch zwei Wünſche: Be:
einer größeren Bahl von Urkunden in einen Band und da: jonder8 bei Bearbeitung der niht Tandeöherrlihen Reihen
durch ein rafcheres Fortfchreiten des Werkes bezweckte. Noch wird ja auf umfaſſendere Benugung ausmwärtiger Samm-
ausichließlicher al im legten Bande find nur die wichtigeren | ungen niht verzichtet werden fünnen. ©3 ift dann für
und inhaltreicheren Urkunden ganz abgebrudt, hierunter fämt: ſpätere Vergleichungszwecke dringend erwünjcht, überall den
Yiche deutichen. Die übrigen erichienen bloß in Form von Beſitzer des Stückes angegeben zu finden. Und weiter möchte
Regeſten und Auszügen, in welche der ſachlich oder ſprachlich künftig die Verteilung der Abbildung zweiſeitiger Stücke auf
bedeutende Inhalt aufgenommen wurde. inigemal find | zwei Tafeln vermieden werden, leicht angängig durch Ber:
mehrere zufammengehörige Urkunden ald Gruppe unter einer | Wendung von Oypsabgüfjen.
Nummer vereinigt worden. Die Siegelbezeichnung nach dem es
Syitem Hohenlohe wurde neben der Siegelbefchreibung nicht marson, Dr. Nils, Sveriges krig i Tysklan ;
PPRA fondern mit Recht ald überflüffig und Ben re er och planer. Lund, 1903. Gleerap. (XXIX,
weggelaſſen. Durch die Kürzungen hat man erreicht, daß als
der Band 767 Nummern enthält, 168 mehr als fein Bor- Der im chen Zeil Länoug, 20, Lund, 1897) ger
gänger; von 299 Urfunden wurde der ganze Tert gegeben, Ichilderte Feldzug des Jahres 1675 ift dur bie infofge ber
gleihfall8 299 waren biöher unbefannt. — Man Tonn das völligen Ueberrajhung ‚hervorgerufene Hilfloſigkeit der ſchwe⸗
Beſtreben der Hrsgbr. nach Kürzung nur anerkennen und diſchen Heeresleitung in Deutſchland charakteriſiert. Der
bedauern, daß es ſich bei dem einmal eingeführten raum- Feldzug des Jahres 1676 ſtellt ein zähes Ringen, wenn
verſchwenderiſchen Drucke und dicken Papiere nicht noch auch mit unzureichenden Hilfsmitteln, dar. Für die Schil—
weiterführen ließ, denn auch jetzt muß leider geſagt werden, derung hat der Verf. eingehende archivaliſche Unterſuchungen
daß die Urkunden von 7 Jahren auf 531 Foliofeiten eigentlich nicht nur in Schweden und in Kopenhagen, ſondern auch
zu wenig ſind. Je mehr das Werk anſchwillt, deſto unhand. in Deutſchland und Paris angeſtellt. Das von Müſebed
licher geſtaltet es ſich für den Gebrauch, deſto unüberſichtiicher (Baltiſche Studien, 1897) gänzlich außer acht gelaſſene
wird ſeine Materialverſtreuung. An Gründlichkeit und Ge- pommerſche archivaliſche Material iſt von ihm zum erſtenmal
diegenheit der Arbeit ſteht dieſer Band den früheren nicht benutzt, ebenſo hat er in Paris die faſt vollſtändige Serie
nach; faſt möchte man ſagen, daß zu viel Fleiß auf einen von Rapporten der bei der ſchwediſchen Armee in Pommern
nicht immer wichtigen Stoff verwendet worden iſt. Geſammelt weilenden franzöſiſchen Militärbevollmächtigten hervorgezogen
wurde mit großer Umſicht, doch vermißte Ref. die päpſtlichen und verwertet, ſodaß namentlich der zweite Abſchnitt über
Regifter in Rom, von denen man annehmen follte, daß fie den Kampf in Pommern 1676 große Bedeutung erlangt,
etwas ergeben. Befonders zahlreiche Urkunden beziehen fig | und zwar nicht allein durh die Schilderung der Friegerijden
auf Bebenhaufen, Baindl, E3lingen, Herrenalp, Salem, Wein. | Aktionen, wie der Blodade Pommerng im Winter 1675,76,
garten, den Deutjchen- und den Sohanniter-Orden. bes Gefechts bei Swinemünde, des Kampfes um die Stellung
e P H bei Triebfees, der Eroberung der Peenemünder Schanze, Un
— — —— —— — | Ham, Demmin, fondern vor allem durch die Darlegungen der
Binder, Christian, Württembergische Münz- und Medaillen. | Mielelben vorbereitenden Maßnahmen und ber diplomatijgen
Kunde. Neu bearbeitet von J. Ebner. Unter Mitwirkung Verhandlungen der Alliierten. Indem W. die Operationen
Württembergischen Kommission fir Landsogtechiehte, Heft. | Aestgpuntte A Ven age fpesiel wn be
icht3puntte der europäilcden, jpeziell nordifchen Politit be
Stuttgart, 1904. Kohlhammer. (543. 4. mit 2 Doppeltaf.; #1. | trachtet, gelangter zum erftenmal zu einer gerechten Würbigung
Eine Neubearbeitung des vor nun ziemlich 60 Jahren | der VBerdienite Königsmarf3 um die Erhaltung der jchmebdilchen
veröffentlichten Binderfhen Werkes war längft Bedürfnis. | Großmadtftelung, die auf dem Befite Bommerns beruhte.
Sp wird das erjte Heft einer zweiten Auflage, die gräfliche | Damit Tiefert er aber oud den Beweis, daß ber Plan
und herzoglihe Münzgefhihte fowie das Tandesherrliche | Ehriftiand V, die Schweden in Schonen anzugreifen, bet
Münz und Medaillenmaterial bi Herzog Ulrich umfaffend, | richtige war. Durch den fchonenfchen Krieg ift Karl XI fo
dankbar begrüßt werden. Die Gejamtanlage ift getreu bet, | gänzlich in Unfpruch genommen, daß Königgmarf auf Truppen:
behalten. Auch die Münzgeichichte ift zum Teil wörtlich | verftärfungen aus Schweden nicht rechnen tann und jelbft
aus der eriten Auflage herübergenommen, ergänzt aus den | die aus den franzöfiichen Subfidien ihm gewährten pefuniären
inzwifchen erjchienenen Arbeiten, befonders Grotes und Gün- | Unterftügungen nicht zur Unterhaltung der Truppen und zur
tber8, und aus den feither befannt gewordenen Urkunden. | Kriegsbereitichaft der Befeftigungen Hinreichen. Nur durd
— —
97 — 1905. M3. — Literarifhes Zentralblatt — 14. Sanuar. — 98
gleichzeitige Benutung feines perſönlichen Kredit3 hat Königs
mart die beachtendwerten Leiftungen erzielen können.
Dörfel, Johannes, &ervinus als historischer Denker. Gotha
1904. F. A. Perthes. (66 S. 8) .# 1, 20.
Geschichtliche Untersuchungen, hreg. v. Karl Lamprecht. II, 2.
Ziele ouë Lampredt3 Schule hervorgegangene Schrift
liefert einen dankenswerten Beitrag zur Gejchichte der Ge:
hihtswiflenihaft. Gervinus wird darin auf die Prinzipien
feines Hijtorifhen Denkend unterfuht und feine Stellung
innerhalb ded Entwidlungdganges der deutjchen Hiftoriographie
flargelegt. Deshalb behandelt der Berfafjer zunäcdhit kurz
deffen Stellung zur geihichtlihen FBorihung und erörtert
dann eingehend jowohl feine gejchichtsphilojophiiche Lehre
(Rosmoglehre und ihr Verhältnis zur Hiftorit;, als auch
feine Runjt der Darjtellung (Einfluß der Kosmoslehre auf
die darjtellenden Werke, Zeitgrundecharalter). Gervinus fcheidet
ſcharf zwiſchen Geſchichtsforſchung und Geſchichtsſchreibung,
er iſt vom Werte der Forſchung durchdrungen, das Bedürfnis
nach Durchdringung und Geſtaltung des Stoffes ſcheint ihm
in der Geſchichtswiſſenſchaft ſeiner Zeit bei weitem größer
zu ſein, als das nach Aufhäufung und Anſammlung des
Materials. Er intereſſiert daher mehr durch ſeine geſchichts—
philoſophiſche Lehre und ſeine Darſtellungskunſt, als durch
ſeine Stellung zur Forſchung. Die erſtere zeigt ihn in Ab—
hängigkeit von den geſchichtsphiloſophiſchen Denkern ſeiner
eigenen Zeit, ſowie vom Klaſſizismus (Kant, Schiller), in
den der Darſtellungskunſt ſeiner deutſchen Dichtungsgeſchichte
zugrunde liegenden Denkvorausſetzungen weiſt er dagegen
ſchon nach vorwärts zu den Prinzipien der modernen Kultur:
geſchichtsſchreibung.
Nauticus, Jahrbuch für Deutſchlands Seeintereſſen. 6. Jahrg.:
1904. Mit 18 Tafeln, 17 Stizzen und 3 Karten. Berlin, 1904.
Mittler & Sohn. (IX, 560 S. Yr. 8.) 4 5,50; Geb. X
Dieſer neunte Band der Nauticus-Schriften wird allgemein
mit gleichem Intereſſe begrüßt werden, wie ſeine Vorgänger.
Mit anerkennenswertem Geſchick bringt Nauticus alljährlich
belehrende und aufklärende Aufſätze immer gerade über ſolche
Gegenſtände aus dem ſehr großen Gebiete des Seeweſens,
die infolge beſonderer Umſtände im Vordergrunde des all⸗
gemeinen Intereſſes ſtehen, wie z. B. über den Stand der
Unterſeebootsfrage, über den militäriſchen (gemeint iſt der
taktiſche und ſtrategiſche) Wert der Schiffsgeſchwindigkeit,
über die Fortſchritte der Funkentelegraphie, über den trans⸗
atlantiſchen Schnelldampferbetrieb und ſeine vorausſichtliche
Weiterentwicklung. So bietet jeder Band eine neue wert»
volle Ergänzung des Vorhergehenden und wird für Jeder-
mann unentbehrlich, der für eine gejunde Entwidlung unſrer
Seemacht mehr als oberflählihe Erkenntnis fih aneignen
möchte. Belonders geeignet find dafür auch in diefem Naus
ticu&Bande die Auffäge kriegsmaritimen, politiihen und
biftorifhen SInhaltes und unter ihnen am fachlichften und
wertoolliten diejenigen über die Sortjchritte fremder Friegs-
marinen, ſowie über den Entwicklungsgang der deutſchen
Kriegsmarine im verfloffenen Jahre. Weußerft Iehrreich ift
aud die ausführliche Arbeit über die „Grundzüge der engs
lichen Kolonialpolitit”, beherzigenswert auch für und; der
Berf. führt mit allem Redt die riefigen englifchen Erfolge
auf das ftarfe Nationalgefühl neben ftartem Unabhängigfeits-
finn zurüd. Wie fteht e3 damit bei uns? Wie würdigt
man in Deutfchland, das leider doch mit viel flaviihem Blut
duchjegt ift, den echt germanischen Unabhängigfeitfinn ?
Diefes ftolze Gefühl ift aber für Hohe Leiftungen unentbehrlich.
Mit wirtfhaftlichen Uuffägen find die legten Jahrgänge des
Nauticus überreichlic” verjehen, auch die Statiftit fönnte
wohl noch eingefchränkt werden. Trogdem ift der Verfuch
mit Freuden zu begrüßen, die wichtigiten Seehäfen der Erde
in den Betradhtungsfreis de3 Nauticus aufzunehmen und
ihren Seeverfehr anzugeben. Daß Nauticus ganz entjchieden
auf höherer Entwidlungsftufe jteht ala ähnliche fremdländifche
Jahrbücher, fei mit befonderem Stolze ausdrüdlich hervor:
gehoben; aber trobem fann er doh noh von den fremden
Sahrbüchern, 4. B. Braffey'3, lernen, bdag dag Hauptgerwicht
immer auf feepolitijchem und marinetechnifchem Gebiete liegen
mu, wenn folde Sahrbücher Tebensträftig bleiben folen.
Mancher wirtſchaftliche Aufſatz des Nauticus wäre wohl in
den Veröffentlichungen des Inſtituts für Meereskunde beſſer
am Platze, käme dort auch auf ſeinem Gebiete beſſer zur
Geltung. Vortrefflich und ſehr reich iſt ber neue Nauticus—
Band mit ausgezeichneten Schiffsbildern, 18 großen Tafeln
und vielen Planſkizzen ausgerüſtet; auch die Kabelkarte ver⸗
dient hervorgehoben zu werden. Das Werk kann wieder auf
weite Verbreitung unter Laien und Fachleuten a
. Wis.
Schriften d. Vereins f. Reformationdgefhichte. 22. Jahrg. 1.4. Etüd.
Halle o, E, Niemeyer in Komm. (8.) Je M 1, 20.
Snh.: (1) ©. v. Schultheß-Rehberg, Heinrich Sul er
der Nachfolger Zwinglis. (104 E.) — (2. S. Egelhaaf u. W.D l
Landgraf Philipp von Heffen; M. Buperd Bedeutung f. d. tirgi.
Reben in Heffen. (Bortåge.) (63 ©.) — (3.) W. Zahn, Die Altmarf
im 3Ojähr. Kriege. (IV, 62 ©) — (4.) P. Kalkoff, Die Anfänge
der Segenreformation in den Niederlanden. 2. Zeil. (VIL 119 ©.)
Zeitſchrift der Geſellſchaft für SR Holfteinifhe Geſchichte.
e Kiel, Univ.. Buhh. in Komm.
: ©. Wegemann, Dad Brandes, BojeFrandı- u. Albert
grandee Familienlegat nebft Verwandticaftenacmeifen der dazu
berechti gen Familien Junge, Bielenberg, Boje, Kirchhoff, Sommer x.
(Mit 14 Stammtaf) — H. Chr. Mattbiedfen, Chronik der Far
milie Matthiesfen. (Mit 1 Stammtaf.) — Briefe des Grafen Otto
Joahim Moltte an den Kanzler Cay Lorenz Broddorff aus d. 3.
1830. — 8. Seip, Zur Belagerung und Grjtürmung von Breiten
burg. — ©. Hille, Das Drdnen der Alten im Schledwiger Staat»
arhiv. — KRadrichten über die Befellih. f. Schi..Holfl. Geh. —
> zus Shliiw..Holft. Wörterbud. Bericht über d. 3. 1903/04.
. dvd. Fifher-Benzon, Lit. Bericht für 1902/04.
Länder- und Hölkerkunde,
Paszkowski, Wilh., Lefebnh zur Einführung in die Kenntnis
Dentfdlands und feines geiftigen Lebens. Zür ausländ. Studierende
und für die oberfte Stufe höherer Lehranftalten des In» und Aug.
nn. nn Berlin, 1904. Weidmann. (VIII, 196 &. ©r. 8.)
e .
Das Heine Buch ift bejtimmt, Ausländer, welche bereits
eine für den Bedarf des täglichen Lebens ausreichende Kenntnis
unjerer Sprache gewonnen haben, ohne allzuviel Beitaufiwand
tiefer in den Geilt der willenjchaftlihen deutihen Schreibart
einzuführen und ihnen zugleich einen gewiljen Einblid in
die feineren Negungen unferes Geijteslebend und unjerer
Boltsjeele zu verfchaffen. Die gewöhnlichen Schuflfejebücher
genügen für diefen Zwed nicht, und die Lektüre eines ein-
zigen Schriftfteller8 pflegt erfahrungsgemäß bald zu ermüden.
Eine geihmadvol zufammengeftellte Auswahl vorbildlicher
Aufjäge hervorragender Stiliften dagegen regt fiher am beten
zu tiefer eindringenden Studien an. Deshalb ift der Dier
durchgeführte Gedanke durhaus zu billigen, und feine Mus-
führung verdient Beifall. Won mehr ald 30 der beiten
deutihen Brofafchriftitellee der Gegenwart, namentlich von
bedeutenden Univerfitätsfehrern find bier mit feinem Gefühl
für da3 bleibend Wertvolle gegen 40 Abhandlungen an einander
gereiht, die fidh teild mit deutjcher Landes- und Volffunde,
teil8 mit den wichtigiten Problemen des modernen beutlden
Beifteslebens in feinen verjchiedeniten Zweigen beichäftigen.
Se
99 — 1905. M 38. — Literarifhes Zentralblatt — 14. Januar. —
Das Buch dürfte nicht nur dem oben angegebenen Zweck
entiprechen, fondern könnte fidjer auch auf der oberjten Stufe
höherer Lehranftalten des Jn- und Uuslandes mit Nuben
gebraucht werden und erfcheint wohlgeeignet, in Diefen
Kreifen dem Deutihtum neue Freunde zuzuführen. V. H.
Hantzsch, Viktor, Die Landkartenbestände der königl. Öffent-
lichen Bibliothek zu Dresden. Nebst Bemerkungen über
Einrichtung und Verwaltung von Kartensammlungen. Leipzig,
1904. Harrassowitz. (VI, 146 S. Gr. 8.) 4 6.
Beihefte zum Zentralblatt für Bibliothekswesen. XXVIII.
Borliegende, von einem bewährten Schüler des der geo-
graphiihen Wiffenihaft durch den Tod allzu früh entriffenen
Friedrich Nabel verfaßte, Höchit danfenswerte Arbeit wird
fiherlich von den Geographen und Hiftorikern willlommen ge-
heißen werden, da fie dem Meller in anjchaulicher und über:
fichtlicher Weife einen Einblid in die reichen und wertvollen Land»
fartenbeftände der Kgl. öffentlichen Bibliothel zu Dresden
verichafft, Literariiche Nachweifungen, fowie Angaben über das
Borhandenjein allgemeinzugänglicher Neproduftionen bietet und
außerdem noch eine Reihe von wichtigen Bemerkungen über
Einrichtung und Verwaltung von Rartenfammlungen enthält.
Die eriten 42 Geiten behandeln die Entjtehung und Ge:
Ihichte diefer Sammlung (die Zeiten von 1556 bis zur
Gegenwart), deren Einrichtung, Verwaltung und Benugung
und geben einen kurzen Ueberblid über die Verzeichnung, Ord—
nung und Ratalogilierung (Standortsfatalog, alphabetifcher
Katalog) der Beitände. Auf den folgenden 95 Seiten diefes treff-
lichen, mit einem Berzeichnis der mehrfach benußten Literarifchen
Hilfsmittel und mit einem alphabetischen Berjonenregifter ver:
jehenen Nachichlagemwerfes werden nad) einem, den modernen
geographiihen und politiichen Verhältniffen ent|prechenden
Schema und in fortlaufender, big zur Zahl 686 reichenden Nu-
merierung die bemerfenswerteften Bejtände (mit Literaturan-
gaben) diefer wichtigen Landfartenfammlung aufgezählt und
zwar zunächt die Atlanten und Karten allgemeinen Charafterg
(Atlanten über alle Teile der Erde oder Länder mehrerer
Erdteile Nr. 1—187, Erdfarten Nr. 188— 253, Seeatlanten
und Geelarten Nr. 254—284, Snjelbücher Nr. 285 — 292),
dann die der einzelnen Erdteile (Europa Nr. 293— 643,
Alien Nr. 644—666, Afrika Nr. 667— 671, Amerila Nr. 672
—685) und der Bolargebiete (Nr. 686). Die Reihenfolge
innerhalb diefer Gruppen ift eine chronologijche. Obige
Zufammenftellung will feinedwegd ein auch nur annähernd
vollitändiges Bild von den Beltänden der Dresdner Karten:
fammlung bieten, e3 wird vielmehr eine Auswahl der wid
tigften, dafelbft vorhandenen Kartenwerfe geboten und das
wichtigite, zur Zeit noch brauchbare Material hervorgehoben.
Bor allem werden die Kartenwerfe berüdfichtigt, die durch
ihr Alter, ihre Seltenheit, ihre Ausführung und ihren Ur:
heber in der Geichichte der Kartographie eine gewifje Be:
deutung erlangt haben, dagegen find die Erzeugnifje des
19. Sahrh.8 und moderne Reproduftionen alter Kartenwerfe,
ebenjo die in der Dresdner Kgl. Bibliothek zahlreich vertre-
tenen Pläne und Anfichten, jowie die aftronomiichen Atlanten
und Karten ausgejchloffen worden, um das Verzeichnis nicht
allzuſehr anſchwellen zu lafen. Hoffentlich regt dieje ver-
dienftvolle Arbeit zu ferneren derartigen Publikationen an, fo
daß die in den verfchiedenen Bibliotheken Deutſchlands aufbe—
wahrten LZandlarten, fartographiiche Jnfunabeln und Manu-
jfriptfarten durch ähnliche Aufzeichnung in weiteren reien,
vor allem unter den Fachgelehrten, bekannter werden und
diefen dadurch manche mühlame Nachforfhung erleichtert wird.
Deutihe Erde. Beiträge 3. Kenntnis deutfchen Bolldtumd. Hräg.
v. P. Langhans. 3. Jahrg. 6. Heft. Gotha, FJ. Perthes.
Snh.: F. Braun, Das Deutihtum in Konftantinopel. — 2.
Friedemann, Die neue NRechtichreibung in den Niederlanden. —
100
S. Weber, Die Urjachen der Berflawung Zipfend. — V. Hanstzſch,
Die Verbienfte der Deutfhen um die Erforfhung Südamerifad. 4) Im
19. Jahrh. — H.Helmolt, Die Schaffung eincd deutihen „Who's
who”. — P. Langhang, Die Mutterfprache der Mohnbevölterung
der Schweů 1880, 1890 u. 1900.
Globus. Hrsq. von H. Singer. 87. Band. Nr. 1. Braunſchweig.
Vieweg u. Sohn.
Inh.: Seiner, Ueber die Urſachen des ſüdweſtafrikan. Aufſtandes ˖
— Schütze, die Handelszonen ded Sambifi. (Mit 7 Abb.) — Singer:
Der deutiche Kolonialetat f. 1905. — Fies, Der Hoftamm in Deutid-
Togo. (Mit 2 Abb.) — Ruete, Die Schluftrantheit im Kongogebict.
A. Petermanns Mitteilungen aus Juft. Perthes’ geogr. Anftalt.
Hrg. von A. Supan. 50. Band. 12. Heft. Gotha, 3. Perthe.
Snh.: A. Supan, Zum Ubfhluß ded 50. Bandes von Peter
manng Mitteilungen. — E Hammer, Zwei praft. Beifpiele fchief-
achfiger zylindriicher Kartennegentwürfe. — K.Rapner, Dad regen-
reihfte Gebiet Europad. — 8. Breitfuß, Zur Frage üb. d. fibir.
Serweg nad Dften. — N. Knipomwitfch, Hydrobiologifche Unter
fuhungen des Kafpifhen Mecred. (Schl.)
Haturmiflenfdhaften.
Das Pflanzenreich. Regni vegetabilis conspectus. Hrsg. von
A. Engler. 18.—20. Heft. Leipzig, 1 1904. Engelmann.
(Lex. 8.)
IV. 61. Taccaceae, mit 178 Einzelbildern in 28 Figuren und
2 Verbreitungskarten, von R. Pilger. (124 S.) #7, 60.
IV. 61. Betulaceae, mit 178 Einzelbildern in 28 Figuren und
2 Verbreitungskarten, von Hubert Winkler. (1498.) .4 7,60.
IV. 46. Zingiberaceae, mit 355 Einzelbildern in 52 Figuren
von K. Schumann. (458 S.) Ææ 23.
Heft 18. Pilger, Taccaceae. Das Begetationdgebiet
der einzelnen Gattungen oder größerer Untergruppen fällt
deutlich mit großen in der Pflanzengeographie charafterifierten
Gebieten zufammen. Der Wert diefer feinen, aber alten
Familie beruht bejonders in der ausgezeichneten Güte deg
Holzes vieler baumförmigen Arten. Die Cibe ift wohl al-
befannt, wie wohl audh, daß fie bei und dem Ausfterben
entgegen gebt, daß fie fehr langjam wädjit und bie ihr zus
fagenden Dertlichleiten mehr und mehr der Kultur anheim-
fallen. — Heft 19. Winkler, Die Betulaceen. Dieje Birken-
gerwädhje gehören faft ausichließlich der nördlich gemäßigten
Bone an. Mit den Buchen find fie nicht verwandt. Bon
feiner Familie dürften fo viele foffile Arten bejchrieben fein
wie von den Betulaceen. Außer den Nüffen von Corylus
(Hafelnuß) Liefert die Familie feine eßbaren Früchte. Birken:
wein und Birkenchampagner wird vornehmlih in Rußland
gewonnen. Durch Gehalt an Betulin ift die Rinde faft un-
verweglih und für Näfje faum durdhläffig. Dagegen leidet
das Holz der Birke, Erle und Weißbuche im rohen Buftande
jehr unter Wurmfraß. Bigarrentiften werden in großen
Mengen aus Birkenholz dargeftellt. Der Anbau der Betu-
laceen madt béi nicht gut bezahlt, wenn aud die Kultur
der Birke zu Beginn des vorigen Jahrhundert? jehr em-
pfohlen wurde. Als Biergewähs find alle Vertreter gut
verwendbar. — Heft 20. Schumann, Zingiberaceae. Hier
haben wir es mit einer echt tropilchen Familie zu tum,
welche ficherlich alt ift und big in das Mitteltertiär reicht.
Der Löwenanteil diefer Gruppe kommt Ufien zu, namentlid
Malalfa, Borneo, Celebes und Neu-Guinea. E3 find im
allgemeinen Bewohner der niedrigeren Gebiete, fie bevor:
Augen feuchte, jchattige Orte, einige wachen in Den bechten
Plägen des dichteften Urwaldes. Die Zingiberaceae liefern
den Menfchen wegen ihres Gehaltes an ätherifchen Delen,
namentlich im Rhizom und in den Samen gefhätte Urznei-
mittel und viele Gewürze. Die Bedeutung leterer ift frei:
lih im Laufe der Jahrhunderte mit dem fallenden Gebraud
und der finfenden Wertihähung zurüdgegangen. Am meiften
101
— 1905. 333. — Literarifhed Bentralblatt. — 14. Januar. —
102
werden noch der Ingwer gefhäßt, die Eurcumamurzel, bie
Paradieeköürner, Kardamom. ALS Bierpflanzen ftehen viele
Arten in großer Wertihätung, wenn fie auch für unfere
Heimat nicht in Betracht tommen.
Zoologifher Anzeiger. Hrög.v. E. Korfchelt. 28. Bd. Nr.11.
Leipzig, Engelmann.
Inh.: Spengel, Beihlüffe auf der Konferenz 3. Beratung üb.
die Orthographie in biolog. Publikationen, Göttingen am 31. Juli
1904. — Ger, In welhem Geifte find die Beflimmungen der
Romentlaturregeln anzuwenden ? — Derf., Einziehung eines Gattungs—⸗
nameng unter den Golubriden. — Bang, Graan nigen u. Berid
tigungen zu dem Artikel „über die Horizontale u. vertitale Verbreitung
einiger Reptilien u. Amphibien Deutihlands u. der Ehmweiz“. —
Bourquin, Contribution à l'étude des Cestodes de Mammi-
feres. Le genre Bertia. — Spemann, Ueber Rinfenbildung nad
erperiment. Entfernung der primåren Linfenbildungszelen. (Mit9 Fig.)
Afronomiihe Nadridten. Hrög.v. H. Kreug. 167. Bd. Nr. 3986.
Hamburg, Raute Söhne.
Snh.: A. Abetti, Pianeta 14 NY. — Ders. Cometa
1904 I. — A. Berberih, GEpbemeride ded Planeten (157) Deja-
nira. — J.Coniel, Ephéméride do la comète Tempel 1904 c.
— 9. Rreup, Neuer Komet 1904 d. — A. M. Nijland, phe
meride des Kometen 1904 I. — W. Luther, (78; Diana.
Naturwiſſenſchaftl. Rundſchau. Hrsg.v. W. Stlarek. 19. Jahrg.
Nr. 52. Braunſchweig, Vieweg u. Sohn.
Inh.: E. Meyer, Die Bedeutung der Verbrennungskraftmaſchinen
für die Erzeugung motor. Kraft. (Schl. — G. Bertrand, Biochemiſche
Studie über die Bakterie der Sorboſe. — E. Leift, Die Halophä-
nomene in Rußland. — A. Righi, Ueber einige Erſcheinungen in
der von radioaktiven Körpern ioniſierten Luft.
Phyſikaliſche Zeitſchrift. Hrsg. v. E. Riecke u. H. Th. Simon.
6. Jahrg. Nr. 1. Leipzig, Hirzel.
nh.: F. SE: Bemerkung über dad Entitehen von Jonen
aus Ozon. — 2. u. U. Bolpmann, Ueber dag Ernerfche Elektro
flop. — B. Anode, Einige Meffungen lufteleftrifher Zerftreuung
auf d. Pico de Teyde u. in Puerto Orotava (Tenerife). — E. Bofe,
Anwendung deg Radium? z. Prüfung d. Strahlungsgejeges f. nicdrige
Temperaturen. — E Behrde, Zur Deutung der Verfuhe mit
N-Strahlen. — ©. 3. Barnett, Energiedicte, Spannung u. Drud
im Magnetielde. — ©. Balentiner, Bemerkung über Hopped Bors
trag „zur Konftitution der Magnete”. — N. Magnu, Ueber Sauers
oneni ibuni durh Platin. — E. Soldftein, Ueber elektrifche
Entladungeerfcheinungen u. ihre Speftta. — H. Lehmann, Lipp-
manniche Speltra 2. u. 3. Ordnung in natürl. Farben. — R. Lucas,
Bemerkungen zu d. Beleg der Helligkeitdgunabme eined glühenden
Körpers mit der Temperatur. — G. Feliciani, Ueber die Wärmi
fähigkeit des GStidftoffdioryds fowie einige Bemerkungen zu einer
Arbeit ded Hern Rernft. — R. W. Wood, Apparat pam Nachweis
rs Druded v. Schallwellen. — %. Ablborn, Ueber Wirbelbildung
im Widerſtandsmechanismus u. die Wirkung der Schiffdfhraube auf
dad Wafer. — W. H. Julius, Der grüne Strahl.
Rechts⸗ und Ktaatswiſſenſchaften.
Oppel, Alwin, Natur u. Arbeit. Eine allgemeine Wirtſchafskunde.
1. Teil. Leipzig, 1904. Bibliograph. Inſtitut. (XR, 362 S. Gr. 8,
mit 99 Nbb., 15 Karten u. 7 Taf.) Geb. Æ 10.
Die Natur ift die einzige Fundgrube aller Stoffe, deren
der Menih bedarf, die er (Dr enintmmt, feinen Erfordernifjen
anpaßt und verarbeitet. Daher lautet der Titel diefer all-
gemeinen Wirtichaftstunde „Natur und Arbeit”. Sie be-
handelt den Stoff in drei Teilen: Vorausjegungen, Gejchichte
und Gegenwart der Wirtichaft. Die Ausführungen bajieren
auf den Ergebniffen der geographiichen, geichichtd- und volf3-
wirtichaftlichen Willenihaft. Bejondere Beachtung verdient
da3 Beimerf, das eine Art wirtichaftsgeographiichen Atlas
bietet und die textlichen Ausführungen äußert veranfhauficht.
Hoffentlich Toten aud) die folgenden Bände des interejjanten
Wertes niht lange auf fi warten.*)
ei On 2 ift unterdefien bereitö erfchienen.
Deutihe Juriften-Zeitung. Hrög. von PB. Laband, D. Hamm
u. E Heinig. 10. Jahrg. Rr. 1. Berlin, Liebmann.
Inh.: Dernburg, Bum 5. Jahredtag des neuen bürgerl. Rechte.
— Laband, Rechtspflege u. volkdtümi. Rechtöbewußtfein. — Förtfch,
Sprade der Juriften, der Belege, der Sefhäftsmwelt. — Leonhard,
Beiträge zur Srrtumslehre.e — v. Henle, Der 57. Band der Ent
Iheidungen des Reihhegerichtd in Zivilfahen. — Kohler, Die Sefep-
gebungspolitit ded 19. Jahrh. — Niemeyer, Dad Völkerreht u.
der rujj.-japan. Krieg. — Heimberger, Zur reichörechtl. Regelung
des Strafvollzugs. — Stranz, juriftifhe Rundfhau. — Hamm,
Eheverträge zwedd Umgehung der gelen, Unterhaltungspflicht. —
Mayer, Ueber dad Berbrehen des militär. Aufruprde. — Hirfch,
Die Kartelle u. die Oefepgebung.
Defterreihifche Zeitjchrift f. Derwaltung. Hrög. v. E. Ritter v.
Zäger. 37. Zahıg. Nr. 46-52. Wien, Perles.
Snd.: (46/47.) R. Engländer, Eine Ammenfteuer ald Kommu-
nalfteuer. — (48/49.) &. Adler, Das Familienwappen ald gewerk!.
Marke. — (50/51.) F. &. Müller, Die Befteuerung v. Gemeinde»
unternebmungen. — (52.; $. Zerfch, Zur Frage ded Regreprechtes
wegen des Aufwandes f. die Armenpflege gegen die Mutter, bezw.
Sattin der Unterftügten.
Techniſche Miffenfchaften,
Czudnochowski, W.B. v., Das elektrische Bogenlicht. Seine
Entwicklung und seine physikalischen Grundlagen. Mit 14
Abb. und 42 Tab. 1. Lief. Leipzig, 1%%4. Hirzel. (VII,
98 S. Lex. 8) 4 3.
Das in feiner eren Lieferung vorliegende Wert fol
eine Monographie ded Bogenlicht3 werden, ein auf breiter
Bafis angelegte Hand» und Nahichlagebuh, welches ben
Gegenſtand ſowohl hiſtoriſch als auch kritiſch möglichft er-
ſchöpfend behandelt. Da die erſte Lieferung nicht über die
Einleitung hinausgeht und andrerſeits über die beabſichtigte
Gruppierung des Stoffes nichts Näheres mitgeteilt wird, ſo
kann von einer Beſprechung des Werkes noch nicht die Rede
ſein. Uebrigens zeigt die Einleitung: „Die Stellung des
Bogenlichtes den anderen künſtlichen Lichtquellen gegenüber“,
ſowie ein ſehr eingehendes Literaturverzeichnis, daß mir ein
mit großer Sorgfalt und hervorragender Sachkenntnis be,
arbeitete8 Wert vor ung haben.
Chemiter- Zeitung. Hrög. v. ©. Kraufe. 28. Jahrg. Nr. 102—105.
Göthen, Kraufe.
nb.: (102.) A. Wolfrum, Die Individualitätsbildung des
Technikers. — C. Goldſchmidt, Kleinere Laboratoriumsmitteilungen.
— E. Wedekind, Die Waidmäühle bei Wisbech (England). (Mit
Abb.) — P. Jannettaz, Eine Erſparnis in der Gußeiſenfabri—
kation. — S. Gärtner, Ueber die hypnot. wirkſamen Beſtandteile
unſerer Schlafmittel. — (103.) G. Lunge u. E. Berl, Zur Kennt-
nis der Reaktionen zwiſchen Stickoxryd u. Sauerſtoff oder atmoſphär.
Luft. — W. Vaubel, über die Einwirkung von Ammoniumnitrit u.
Ammoniumnitrat bezw. naſzierendem Stickſtoff u. Stickorydul auf org:
mat. Verbindungen. — P. N. Raikow, Unterſuchungen üb. die Ein⸗
wirkung v. Koblenfäure auf die Hydrate u. Carbonate der Alkali» u.
Erdaltalimetalle. — 0. Zauber, Gbemttëeë Laboratorium der Tgl.
atad. Hocdhfchule für die bild. Künfte zu Berlin. — (104.) J. Se-
belien, Ueber pbotohem. Meſſungemethoden f. klimatolog. Zwecke.
— 5. Büeler, Ueber eine Farbenſkala beim Arbeiten mit Neßlers
Reagens. — (105. Guido Bodländer +. — Die Totenſchau des Jahres
1904. — Chemiſches Repertorium Nr. 31.
Die chemiſche Juduſtrie. Red. von Otto R. Witt. 27. Jahrg.
Nr. 24. Berlin, Weidmann.
Inh.: C. Löſer, Ueber die Herſtellung gröberer Steinzeug⸗
maſchinen. Kann dieſe als ein Betriebsgeheimnis betrachtet werden?
— K. Pietrusky, Die Torfbrikettinduſttie in Canada. — F.
Spitzer, Bericht über die vom 16. bis 30. November 1904 heraue⸗
gegebenen Patente aus dem Gebiete der chemiſchen Induſtrie.
Chemiſche Zeitſchrift. Centralblatt f. die Fortſchritte der geſamten
Chemie, breg. v. 3. B. Ahrens. 3. Jahrg. Nr. 30. Leipzig, Hirzel.
Inh.: J. Klaudy, Die Mineralöle u. verwandten Produfte im
2. Quartale 1904. — ©. Siermann, Komprefjoren mit elektr. An-
trieb. — Derf., Geräufchlos arbeitende Kettengetriebe.
103
— 1905. M 3. — Qiterarif heg Bentralblatt — 14. Januar. —
104
Aprachkunde. Literaturgeſchichte.
en E. J. Eis A history of Ottoman poetry. Vol. II, ed.
Edw. G. Browne. London, 1904. Luzac & Co. (XII,
A S. ar 8) Sh. 21.
Diefer dritte Band enthält den gefeierteften türkifchen
Dichter der Haffiihen Richtung, Bägi, und noch außerdem
anbere ihrer berühmteften Namen, aber daneben jtehen aud)
viele Kleinere Geifter, und jelbft die fogenannten Gropen er-
melen fih, wenn man fie genauer unter die Lupe nimmt,
bisweilen ihres hohen Rufs garnicht jo würdig. Dafür ift
beionderd der vielgepriefene ëmt ein treffendes Beifpiel,
an ihm ift auch nach Gibb tatjächlich nicht viel. Khajjalt,
den ©. fehr hoch "elt. verdient diefe Wertichägung wohl
auch nur mehr al3 Einäugiger unter Blinden. G. ſchließt
fih in diefem Bande Häufig an die Urteile moderner türkifcher
Schriftiteller an, die allerdings mindeftens ftet3 von Intereſſe
find, da fie der Haffiichen Richtung Fritiich gegenüberjtehen.
Als ein origineller Dichter verdient aug dem Bande der
Albanefe Zahja genannt zu werden, der heftig gegen die
perfiiche Nachbeterei Front machte mit der Erklärung, er wolle
feiner Toten Helma (Buderzeug) in den Mund nehmen und
nicht die Gpeife toter Perfer wiederfäuen, feine Bunge fei
fein perfiicher Dragoman. Leider war Yahja’3 guter Wille
größer alö feine Begabung, jo daß er der Dichtung doch Feine
neuen Wege zu mweijen vermochte. Bei Nazim bat ©. bisher
die erften Schargi’3 gefunden, eine interefjante Beobachtung.
Ueber die Dichtungen Sultan Solimang I ift ingwifden
Sacob3 Monographie erichienen. — Nach diefem dritten Bande
wird voraugfichtlich eine Stodung in der weiteren Drudlegung
des Werkes eintreten müfen, da das Hinterlafjene Manuffript
der nädjlten Bände zu wenig drudfertig vorliegt. Prof. ©.
©. Browne, der fich des Lebendwerkö feines verftorbenen
Sreundes mit der größten Pietät angenommen hat, wird
hoffentlich die bedeutenden Schwierigkeiten überwinden. Das
Undenten G.8 wird auch durch Publikationen perfifcher und
türfifcher Texte wachgebalten werden, aus einem reichen Fonds,
den feine Mutter zu diefem Zwede geftiftet hat. Bisher find
4 Werke in Ausfiht genommen: Baberd? Memoiren, Sems-i
Dais’ Abhandlung über perfiiche Poefie, Reštdeddin’s „ıl>
zu und ein Auszug aus bn Isfendijärd Gefchichte von
Taberiftäan. Zwei davon hat Browne felbft übernommen,
die Sraniften werden ihn daher Hoffentlih noch nicht fo
bald für das Arabiiche verloren gehn fehen.
Schneider, Gustav, Schüler-Kommentar zu Platons Phaidon.
Leipzig, 1905. Freytag. (IV, 108 S. 8) #1.
Ref. ift von jeher der Meinung gewejen, dap der „Bhaidon”
fih niht nur für die Leltüre in der Gymnafialprima eigne,
jondern fogar in erter Linie gelefen werden müffe Denn
wenn e3 richtig ift, daß eine bejondere philofophiiche Pro-
pädeutif auf dem Gymnafium entbehrt werden künne, fofern
nur jeder Unterricht philojophifch geftaltet werde, fo ift die
Leftüre feines Werkes jo geeignet, in dem Geifte des Schülers
philoſophiſche Grundbegriffe zu erzeugen, wie die des Phaidon,
weil in keiner Schrift, ſoweit ſie überhaupt für die Schule
paſſen, ſo gute Gelegenheit geboten iſt, an die höchſten Pro—
bleme der Menſchheit heranzutreten und die Schüler mit
ihnen bekannt zu machen. Es kann dem Schüler für ſein
ganzes Leben wahrlid nur von Nuben fein, wenn er eg
einmal gelernt bat, die Welt und die Dinge in ihr mit ben
Augen Platons anzujehen uub dem wahren Zielen aller
Dinge, dem Bleibenden und Dauernden in der Erjcheinungen
Flucht, nachzuſpüren. So verdient es alſo volle Zuſtimmung,
wenn Schneider im Vorworte lebhaft für die Lektüre des
„Phaidon“ eintritt. Und auch das iſt ſehr beachtenswert
und wird mit Recht beſonders hervorgehoben, daß bei der
Platonlektüre Philoſophie und Religion mit einander ver—
einigt werden können; „es ſind nicht metaphyſiſche Geheim-
niffe, die und bier entgegentreten, jondern ethifche und reli-
giöfe Gedanken, die ung alle wohl befannt, ja zum guten
Teil unfere eigenen Gedanken find”. So urteilt ©. auf
Grund eingehender Kenntnis de3 Platonigmus und lang
jähriger Beichäftigung mit dem „Phaidon”, von dem er
Sagt, daß dem Studium diefed Dialoges ein guter Teil feines
Lebens gewidmet gewefen Jet. Der Kommentar enthält eine
Süle kurzer und treffender Anmerkungen nebft einer kurzen
Einleitung in „die dem Dialoge zugrunde liegende Welt-
anjhauung” und reiht fi würdig dem an, was wir fonft
fhon von ©. für die Erflärung des Dialoges befigen. Jn
Einzelheiten fowohl der Tertkonftruftion wie der Erklärung
wird man abweichender Meinung fein können; aber in der
Hauptfache ftimmt Ref. dem Verf. bei und begrüßt den
Kommentar freudig als ein weitered Mittel, diefen unver
gleichlichen Dialog, wie er von berufener Seite genannt ift,
in die Schulfektüre einzuführen. Was die Kompofition des
Dialoge3 anbetrifft, fo bekämpft ©. die vor furzem von
Windelband geäußerte Meinung, wonach uns von Kap. 35
an ein zweiter, jpäterer Teil de3 „Phaidon“ vorliege, und
tritt für die einheitlihe AUbfafjung des Stüdes ein, fodaß
für ihn der „Phaidon“ nur zwei Beweije enthält und das
bon Kap. 35 an gejagte nur die Ergänzung des früheren
bildet, nicht aber ein neuer, dritter Beweis ift. Der Erklärer
de3 Phaidon wird daher, bevor er an bie Lektüre des Dia
loges Herantritt, mit fih zu Rate gehen müfjen, welder
Anſicht er ſich anſchließen will, und fo fei auch diefer Punkt
des S.ſchen Kommentars der Beachtung der Fachgenoſſen
angelegentlich empfohlen; es ſei jedoch bemerkt, daß der
Wert des Dialoges wohl nicht von der Beantwortung dieſer
Frage abhängig erſcheint. Hat etwa Goethes Fauſt an
Wirkung verloren, weil er verſchiedenen Lebensperioden des
Dichters angehört? Linde.
Gradenwitz, Otto, Laterculi vocum Latinarum. Voces Lati-
nae et a fronte et a tergo ordinatae. Leipzig, 1904. Hirzel.
(XVI, 546 S. Gr. 8) æ 16.
Gin lateinifhe3 Legifon, da3 die Wörter in umgekehrter
alphabetijher Reihenfolge d. H. nadh den Endungen geordnet
vorführt, ift al3 Grundlage der Wortbildungslehre und als
teztfritifhes Hilfsmittel längft erjehnt worden. Schon im
Kahre 1883 find auf Anregung des Altmeifterd der latei-
niihen Lerifographie einige Münchener Studenten zur
Dedung diejes Bedürfniffes zufammengetreten, aber die Ar-
beit fam damals nicht über die Präliminarien hinaus. Nun
ift fie unter Der Leitung eines Yuriften, dem Héi ihre Not-
wenbdigfeit bei feinen Papyrusitudien aufgedrängt Hat (vgl.
den Conträr-Jnder in des Berf.3 Einführung in die Bapyrus-
funde 9. 1), und eines Philologen (Brintmann in Königsberg)
von Studierenden dreier Fakultäten und den HH. Lehnert,
B. A. Müller und Lommabjch geleiftet worden. Xm 1. Teile
des Buches paradieren die Wörter »a fronte«, im 2. »a tergo«
geordnet, wobei (im Lonträr-Änder) 3. B. das Verbum labor
durch Vorjegung der Bahl 3 (3. Konjugation) von dem gleidh:
lautenden Subjtantiv gefchieden und durch die Zahl 3 ober
4 vor einem Worte auf -us angedeutet wird, daß es fid
um ein Subjtantiv der 3. oder 4. Deklination, nit um
ein Subitantiv oder Adjektiv der 2. handelt. Verarbeitet
wurden der Wortiha der 7. Auflage des Lerifond von
Georges, die Materialien Bauderd und die Addenda lexiecis
des Wölfflinihen Archivs für Iatein. Lerikographie Die
»praemonenda II« jchließen mit den Worten »id speramus
105
Thesauro lingnae Latinae ad finem perducto exstiturnm
nobis Hommeliis Lenelium«. Ref. wäre neugierig, zu er-
fahren, wie viele von der Heute zu den Füßen der »ante-
Cessores« fißenden Generation dies richtig verftehen.
C. W-n.
Meier, Heinr., Die Strassennamen der Stadt Braunschweig.
éi e Plan. „Wolfenbüttel, 1904. Zwissler in Komm. (144 8.
r. 8.) 4
Quellen und Forschungen zur braunschw. Geschichte. I. Bd.
Diefer erfte Band einer neuen ortögeichichtlichen Samm-
fung bebanbdelt ein Thema, da3 niht nur für die Stammes-
genoſſen, fondern auch für weitere Kreife von Bedeutung
ift. Sn den Straßennamen alter Städte birgt fih ja be
fanntlich eine Tülle gefchichtlichen, Fulturgeichichtlihen und
Ipradjlihden Stoffes, der e8 wohl verdient, ausgefchöpft zu
werben. H. Markgraf hat in den „Straßennamen Breslaus“
(1896) in mufterhafter Weife gezeigt, wie folh ein Thema
zu behandeln ift, und auch in Meiers Buch erkennt felbft
der Fernftehende eine gute Leitung. Nach einer furen
biftorifchtopographifchen Einleitung beipricht der Berf. in
der alphabetifchen Reihenfolge der jet giltigen Namen alle
Straßen der alten Snnenjtadt, indem er immer unter urfund-
lichen Belegen die erfte Erwähnung verzeichnet, dann die Ber-
wendung de3 Namens, die fih im Laufe der Jahrhunderte
öfter geändert hat, feititellt und endlich die fachliche Erflärung
gibt. Auh in Braunfchweig zeigt e3 fih, dab niht felten
Volkswitz, Volkshumor und volkstümliches Zartgefühl bei
der Namengebung oder -veränderung mitgejpielt haben. So
it die alte „Ehebrecherftraße” in eine anjtändiger Elingende
„Ehrenbredititraße”, der alte „Sauflint (sueklint)” in ben
vornehmeren Südklint verwandelt worden. Aus Mißver-
Rändnis machte man aus einem „Ghoyders⸗ oder Ghoders—
hagen” einen „Geierdhagen”, aus der „DMelmtiwete” die „Maler-
twete”, aus der „Manteljtraße” eine „Mandelnftraße”. Hu
der aus „Taſchenſtraße“ entſtellten „Täſchenſtraße“ fei auch
auf die Breslauer „Taſchenſtraße“, früher „Taſchenberg“
verwieſen, deren Name ebenfalls unerklärt iſt. Sollte dabei
etwa an die unanſtändige Bedeutung von „Taſche“ zu
denken ſein? -tz-.
Kirfäuer, Ar., Erinnerungen an Goethes Ulrike und an die
Familie von Levepow-Raud). Mit 11 Adtildungen. Auffig, 1904.
Grohmann (in Komm.) (66 &. 8.)
Das Büchlein, dejjen einziger Vorzug Kürze ift, gehört
zu den in der Goetheliteratur leider niht jeltenen Erzeug-
nien, für deren Dafeinsberechtigung man umjonft nad) fadh-
fihen Gründen fucht. „Ulrifens Memoiren“ find fhon längft
gebrudt und Leicht zugänglich, die Schilderung ihrer Wohn:
Hätte auf Schloß Tridiblig, Mitteilungen über ihre Verwandten
enthalten nicht? Nennendwertes. Dasim Auffiger Stadtmufeum
verwahrte „Soethe-Album” ift Fein Album, jondern ein Der,
barium, in das allerdings auf der erjten Seite von Goethe
an Ulrike geichentte Pflanzen eingelegt find. Die von Be-
tannten Ulrifen2, darunter von Mundt, eingetragenen Verſe
tonnten füglicd ungedrudt bleiben. M. K.
Gymunafinm. Hrsg. von P. Meyer u. U. Wirmer. 23. Jahrg.
R
r. 1. Paderborn, Schöningh.
Inh.: Stürmer, Ginige fihere Anhaltspunkte für die Homer-
fritit. — Brogrammfgau Deutfch-Defterreih 1908: Golling, Zur
Pädagogik u. Didaktik im allgemeinen. Zur Mythologie.
— 1905. 33. — Literarifhesd Bentralblatt. — 14. Januar. —
106
Aunftmiffenfchaft,
Kehrer, Hugo, Die „Heiligen drei Könige“ in der Le een
und in der deutschen bildenden Kunst bis Albrecht Dürer
Mit 4 Autotypien u. 11 Lichtdrucktafeln. Strassburg, 1904.
Heitz. (IX, 131 8. Gr. 8) 48.
Studien zur deutschen Kunstgeschichte. 53. Heft.
Xm eren Zeit mich die Ausgeitaltung der Legende vers
folgt, im zmeiten eine Sonographie des Gegenftandes an
der Hand der deutfhen Kunjtdenfmäler verfucht. Für diefe
Aufgabe fehlt dem Verf. aber nicht nur die zureichende Ueberficht
über die Monumente, fondern auch die fefte Methode und
der Blid für das Wejentlide. Schon das Einteilungsprinzip
(1. Gruppe Maria reht3, 2. Maria lint3, 3. Maria in der
Mitte) und dann die landichaftliche Aufzählung nah Malers
Ihulen ift fo furzfichtig wie möglih. Weiter verliert fih
die Unterfuchung in wertlofe Einzelbejchreibung und neben.
fählihe Züge. Mit folhen Bäunen verbaut man fih ben
Blid auf3 Ganze und mit einer rein äußerlichen Behandlung
läft fich einfach der genetifhen Entwidlung einer Kunjtvor:
ftellung nicht beifommen. So find denn aud) die wenigen
Gefamturteile und Teitjäge nur unflar gefaßte Halbwahrbheiten
oder offne Irrtümer. 3 ift nicht wahr, daß das 14. Jahrh.
ein eigned, durch die franzöfiihe Kleinplaftit übermitteltes
Schema gehabt Habe: Wir finden die gemeinte Gruppierung
ihon muftergiltig am Liebfrauenportal in Trier. Gë um
ebenjo unrichtig, daB das ganze 15. Jahrh. unter dem Einfluß
der Ronzeption Rogiers ftehe. Grade das gejellichaftlich und
landichaftlich erweiterte Diafjenbild ift Anfang des 15. Jahrh.s
fertig. Cine andre Gruppierung, der lange Reiterzug, ift dem Verf.
anfcheinend nirgend begegnet. Und ebenfo unbefannt ift
ihm die Legende von den 3 Beichen der unbefledten Em-
pfängnis, die am Münfter zu Ulm dargejtellt ift. Un
ſchiefen, unpaſſenden Ausdrücken wie „der junge Gott” ift
fein Mangel. Die fakfimilierte Hutinfchrift S. 89 ift nicht
Sancta Regina fjondern Gracia (plena) zu Tefen. B.
Wafielewsti, W. J. v. Die Bioline und ihre Meifter. 4., weſentl.
verm. Auf. mit Nbb. Rıipzig, 1904. Breitkopf & Härtel, (XIV,
651 S. Sr. 8) 49.
Der Hragbr. Waldemar v. Wafielewsti ift redlich bemüht
gewefen, das feit Jahrzehnten allfeitig geichägte Werk durch
zahlreiche Berichtigungen und Zufäge auf den Stand der
gegenwärtigen ZSoridung zu bringen. Troßdem find einige
Ungenanigfeiten ftehen geblieben, von denen hier nur bie
das Leipziger Kunftleben betreffenden angeführt feien. En
wird Henry Echradied immer wieber als Nachfolger feines
Lehrmeifterd David im Gewandhausorgefter aufgeführt,
während Engelbert Röntgen, der im vorliegenden Buche nur
al8 zweiter Konzertmeifter desſelben Orcheſters figuriert, nad}
dem Tode Davids tatfächlich in die Stelle des erften Konzert:
meifter3 eingerüdt ift. Einem Sage feiner Vorrede Hat zu:
dem der Hrögbr. nicht genügend Rechnung getragen, indem
fih im biographifhen Teile bes Werkes nach) wie vor
mehrere Namen von angeblihen Meijtern des Wiolinfpiels
befinden, deren Träger auf diefe Ehre feinen Anipruch haben,
während Urmah Sentrah, die durch ihr überaus graziöfes
Spiel vor 20 Jahren alle Welt entzüdte, ebenjowenig ges
nannt wird wie Friş Kreisler, der als Interpret des Beet-
hovenjchen Konzert3 unter feinen Kollegen kaum einen Ri-
valen hat. J. M.
Runfthronit. Hr3g. von Œ. N. Seemann. N. F. 16. Jahrg.
Rr. 10. Leipzig, € A. Seemann.
` Inh.: 8. Hevefi, Wiener Brief. — B. Daun, Wittenberg die
Geburtsſtätte der deuiſchen Renaiſſance? — A. Wolf, Neues aus
Benedig. — N. ©. Meyer +. — Holländifche Neuigkeiten.
107
Die Kunft- Halle. Hıdabr. ©. Galland. 10. Jahrg. Nr. 7.
Berlin, Harrwig Nadıf.
Inb.: 8. Salland, Der Kaifer u. die Kunft. 1. — A. Heil»
meyer, Auguft Hudler. (Mit Illuſtr. — A. Kohut, Ludwig Pictfc.
— E.Brofh, Aus Venedig. — PB. Wilhelm, Bon Wiener Kunfl.
— ©. 3. Wolf, Münchner Kunftfchau.
Zeitfgrift f. Hriftliche Kunft. Hrög. von. Schnütgen. 17. Jahrg.
10. Heft. Düffeldorf, Schwann.
Inh.: C. Wufher-Bechi, Die Abfisfredten in S. Maria
Antiqua auf dem Forum Romanum. (Mit 2 Orundriffen u. 1 Taf.)
— J. Kuhn, Polychrome Einzelheiten v. d. kunſtgeſchichtl. Ausſtellung
zu Erfurt 1903. — Schnütgen, Die kunſtbiſtor. Ausſtellung in
Düſſeldorf. 30. (Mit 3 Abb.) 51) Spätgotiſcher Chormantel v. rötl.
Sammetbrokat mit geſtickten Schild u. Stäben. 52) Silbergetriebene
Madonnenſtatuette in St. Martin zu Emmerich.
Hermifchtes,
Separat:-Abdrüde aus den Sipungsberichten der mathem.-phyf. Klaffe
der l. bayer. Afademie der ifenfehaften. Bd. 34. 1904. Heft 3.
Münden, Franz in Komm.
Inh.: U. Rothpleg, Die foifilen oberoligocänen Wellenfurchen
des P u. ihre Beteutung für den dortigen Bergbau. (12 &. 8.)
M 0, 40.
Univerfitätsfdriften.
(Format 8., wo ein anderes nicht bemerft ift.)
Münhen (K. B. Akad. d. Wiſſ.). (Rede.) Johann Friedrich,
Gedächtnisrede auf Karl Adolf von Cornelius. (55 S. 4.) München,
1904. Franz (in Komm.). Æ 1, 40.
Marburg. Gabilitationsſchr.) Arthur Schwantke, Die Ba—⸗
ſalte der Gegend von Homberg a. d. Ohm insbeſondere der Dolerit
des Hohen Berges bei Ofleiden. (69 S.)
— (Snauguraliff. (Bhilof. Fak., Geſchichte.) Ernſt Bickel,
Wimpfeling als Hiſtoriker. (90 S.) — Bruno Hirſchfeld, Die Ges
municipalia in römiſcher und frühgermaniſcher Zeit. (00 S.) —
Hermann Hofmeiſter, Die Gründung der Univerſität Helmſtedt.
(74 S.) — Guſtav Hölſcher, Die Quellen des Joſephus für die
Beit vom Epil big zum jüdiſchen Kriege. (6b6 S.) — Leopold Roth—
ſchil d, Die JudenOemeinden zu Mainz, Speier und Worms von
1349 - 1438. Ein Beitrag zur Geſchichte des Mittelalters. (118 e
— Karl Wagner, Das Ungeld in den ſchwäbiſchen Städten bis zur
zweiten Hälfte des 14. Jahrh.s. (120 ©.) — [PHilof.] Enrico de
Portu, Balileid Begriff der Wifjenfchaft. (54 ©.) — [Pädagog.)
Mar Adolf Emted, Dad Erziehungsideal bei Gir Thomas More,
Eir Thomas Elyot, Roger Aiham und John Lyly. (83 S.) — [Math]
Friedrih Nolte, Meberfiht über die Theorie der Abelihen Funktionen
zweier Bariabeln. (30 ©.) — Eugen Schmid, Die Caudhy’ihe Me
thode der Auswertung beftimmter Integrale zwifchen reellen Grenzen.
93 ©. 4) — Wilhelm Weftphal, Ucbertragung einer Dreieddaufr
gabe auf das ZTetraeder. (67 ©.) — [Botan.) Ernft Neide, Bota-
nifhe Beichreibung einiger fporenbildenden Batterien. (76 ©) —
[Chemie.]) Buftaf Fr. Bergh, Beiträge zur Kenntnis der Zupinen-
altaloide. (72 ©) — Dirt Hendrit Braund, Ueber Auercitrin,
Sopkorin und Bappern-Rutin. Ein Beitrag zur Kenntnid der in der
Natur vorfommenden Flavonderivate (73 ©) — Walter Gaebel,
Ueber Kondenfationdprodufte au m-Krefol und p-Krefol mit Aceton.
(38 ©.) — Wilhelm Geibel, Ueber Bromderivate de p-Oryftilbens.
(48 ©.) — Leopold Hunte, Ueber die Einwirfung von tertiären
Aminen auf Tetradhlor-p-Krefolpfcudobromid. (54 &.)— Theodor Filke,
Ueber Ketohalogenverbindungen ded Phrnold und der Krejole. (55 ©.)
— Döfar Keller, Uber tags Damadkcenin. (72 ©.) — Zalob Ligen:
dorff, Ueber die Epaltung des Dijodfoblenftoffs (Dijodacetylen) in
Kohlenftoff und Tetrajotäthplen. (32 S.) — Hermann Quede, Ueber
dad Nitril der «-Phenyl-p-orpzimmtfäur. (40 S.) — Wilhelm
Möller, Ueber die Einwirtung von Pyridin auf Dinitrochlorbenzol
und Dinitrobromtoluol. (78 ©.) — Gottfried Mühlhaufen, Unter
fuhungen über p-Diorydibenzalaceton und p-Orybenzalaceton. (67 ©.)
— Karl Siebert, Einwirkung von Phenol und p-Krefol auf o-Nitro-
benzaldebyd bei Örgenwart von Ealzfäure. (38 ©.) — Karl Thimme,
Ueber die Einwirkung von Ehlorwafjerftoff auf wällerige Formaldehyd
löfung und Zriorgmetbylen. Reaktionen der GChlormethlaltylätber.
(87 ©.) — Bilhelm Unverzagt, Ueber die Einwirfung von Brom
auf Di-p-orptolyl-dimethyimetban. (51 ©.) — Hand Wagner, Unter
fuhung über Tetradlor-p-Diorytolan. (57 ©.) — F. Zimmermann,
Ueber die Eyaltung die Kohlenorydee. (75 ©.) — [Geol. u. Mineral.)
©. Lincio, Beiträge zur fryftallograpbifchen Kenntnid des Quarzed.
(25 ©., mit 4 Taf.) — [Bhyfll. Erih Haupt, Ueber die ferro.
— 1905. M 3. — Literarifhes Bentralblatt — 14. Januar. —
108
magnetifchen Cigenfhaften von Legierungen unmagnetifher Metalle.
46 ©.) — Garl Klüpfel, Unterfuhung des Uebergangd elektrifcher
Ströme zwiſchen Flüifigkeiten und Gafen. (43 ©.) — Emil Tate,
Magnectifche Unteriuhungen: I. Unterfuhung der Magnetifierbarkeit
der bei den Epandaucr Gravitationdmellungen verwendeten Materia-
lien. Mit zwei Anhängen. II. Hiftorifche® und Theoretiſches über
Umwandlungspunfte. II. Beflimmung von Umwandlungspunkten
Heudlerfter Mangan-Aluminium-Bronzen. (136 ©.) — [BZoologie.)
Wort Börner, Ein Beitrag zur Kenntnid der Bedipalpen. (23 ©. 4.,
mit 13 Fig.) — Wilhelm Börich, Zur Kenntnis der SC permatogenefe
bei den Poriferen und Golenteraten nebft Bemerkungen über die
Dogenefe der erfteren. (26 ©., mit 1 Taf. u. 4 Tertfig.) — Fran;
Paechler, Ueber die Morphologie, Fortpflanzung und Entwidlung
der Gregarina ovata. (26 ©.) — $. Harold Parkinfon, Ueber
eine neue Culmfauna von Königäberg unweit Gießen und ihre Be
deutung für die Gliederung des rheinifhen Culm. (46 ©.) — Hugo
Schnabel, Ueber die Embryonalentwidiung der Radula bei den
Mollueten. I. Die Entwidlung der Radula bei den Gaftropoden.
(42 ©.) — Nlerander Shmweitart, Beiträge zur Morphologie und
Geneſe der Eihüullen der Ecphalopoden und Chitonen. (54 ©.) — Gurt
an a be Beiträge zur Spermatogenefe der Gephalopoten. (45 ©.,
mit af.)
Kritifche Sadhzeitfchriften.
Bollettino di filologia classica. Dir. da G. Cortese e L.
Valmaggi. Anno XI. Nr.7.
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Zuretti) — Mazon, Aristophane, La Paix; Id., Essai sur la composition
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Les Penseurs de la Grèce, I. (C. Pascal.) — Noyak, C. Iulii Caesaris
commentarii de bello civili. (S. Consoli) — Giorni, L'Elegia romana.
(L. Cisorio.) — Reich, Der Mann mit dem Eselskopf. (V. Brugnola) —
J. Beloch, Griechische Geschichte, ILL, 2. (V. Costanzi.)— Cichorius,
Die römischen Denkmäler in der Dobrndscha. (L. Cantarelli.) — Communi-
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Museum.
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Keller. (Karsten) — Dahlmann, Die Samkhya-Philosophie. (H. Kern.)
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I. (Verdam.) — Van de Graft, Historieliederen. (Fredericq.) — Berg-
meier, Dedekinds Grobianus in England. (Borgeld.) — Rühl, Grobianus
in England. (Borgeld.) — Luick, Untersuchungen z. engl. Laulgeschichte.
Ders., Studien z. engl. Lautgeschichte. (Bülbring) — Leeman, Pract.
Handleiding ... Spaansche taal, I. (Salverda de Grave.) — Agats, Der
hansische Baienhandel. (Brugmans.) — Melanges Paul Fredericq. (Blok.) —
Günther, Moderne Völkerkunde. (Steinmetz.) — Caesar de Bello Gall., d.
Halberstadt. (Van Eck.) — Paszkowski, Lesebuch zur Einführung
in die Kenntnis Deutschlands. (Kossmann.) — De Haas, Do chemie in
dienst van de archaeologie.
Revue crit. d'histoire et de littérature. Dir.: A. Chuquet.
38e année. Nr. 52. Paris, E. Leroux.
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de grammaire pålie. — Horovitz , Las Hacbemyyat de Komeit. — Rei ch,
Le mime. — Magne, Bertran de Born. — Alphanddry, Les idées
morales des hétérodoxes latins au début du XIIIe siècle. — Elise Richter,
Comment la construction romane s’est degagde de la construction latine.
— Babelon, Histoire do la gravure sur gemmes en France. — Le Lim
XXII. — Mélanges des savants de Halle. — Trahey, Le vocabulsire d'En-
nodius. — Schermann, La Didaché. — Leipoldt, Le VIIIe livre dee
Constitutions apostoliques. — Strzygowski, La cathedrale d’Aix-la-
Chapelle. — Sainte Hildegarde, Causae et Curae , p. Kaiser. — Eisen-
hofer, Le rational. — Campion, Saint Servais et Baint-Servan.
Wochenfchrift für klaffifche Philologie. Hrg. v. G. Andrefen, $.
Drabeim u. F. Harder. 22. Jahrg. Nr. 1. Berlin, Weidmann.
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Außerdem erfchienen
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über:
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ſchrift, Jan“H.)
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Handtuh d. Ditfenfstun Deutfhlande. (Maneg: Ztihr. f. d.
gef. Verſich⸗Wiſſ. V, 1
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Gerhard: Ztihr. f. og Berfih. N
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proben u. Lehrgänge 1905, 1. 9.)
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Jan.⸗H.
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Tſchech: aut Scdulblatt LI, 1.)
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. branden®. u. preuß. Sefh. XVII, 2.)
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Preuß. Geid. X U, 2.)
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nn Oncken: Deutſche Monatsſchr. Jan.H.)
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Boltelt, a. Suftem der Aefthetit. I. (Baumeifter: Lehrproben u. ge
gänge 1905, 1. $.)
Webrmann, M., Seid. v. Pommern. I. (v. Sommerfeld: Forfch. 3.
brandenb. u. preuß. Gei, XVII, 2.)
Wendt, G., Didaktit u. Methodik d. deutjch. Unterriht!. (Beil. A
Allg. EI Nr. 296.)
Berle, P., Die Renaifjance d. Ehriftentumd im 16. Jahrh. (Thimme :
Theol. Dt XXVI, 1
Bily, R., Friedrich Niepfche. (Ott: Philoſ. Jahrb. XVIII, 1.)
Bom 28. Dezember 1904 bis 4. Jannar 1908 ſind nachſtehende
nen erfhienene Werke
bei uns eingeliefert worden, deren Befprehung fih die Redaktion vorbebält:
Bippen, ®. v., Gefhichte der Stadt Bremen. Schlußlief. Halle a. ©.
G. &. Müller. (Gr. 8.) A 3.
Börner, W., Die Ethifhe Gefellihaft in Wien im erften Dezennium
ihred Beftandes. Wien. Berl. d. Eth. Geſellſch. (22 S. Gr. 8.)
Brann, M., Geſch. d. jüd.theolog. Seminars (Fraenckelſche Stiftung)
in Breslau. Feſtſchrift un e Subiläum der Anftalt. Breslau.
Koebner in Komm. (21 Ve. ©r. 8. mit 1 Bildn.)
Burdhardt, R., Mauthnerè le Offener Brief an Hm.
Georg Brandes. Bafel. Drud v. Birkhäufer.. (16 ©. Gr. 8.)
Buidh, Wilh., Dad Deutihe Große Hauptquartier u. d. Bekämpfung
v. Parið i. Feldzuge 1870—71. Stuttgart. Cotta Nadıf. (82 ©. Gr. 8.)
Chauvin, V., Bibliographie des ouvrages Arabes ou relatifs
aux Arabes publiés ans l’Europe chretienne de 1810 à 1885.
VID. Syntipas. SE Vaillant-Carmanne. Leipzig. Harrasso-
witz. ıGr. 8.) Fr. 6, 50.
Chriftaller, ©. ©., Ein Meiner Kulturfampf. Alten u. Erlebtes
zu den fatirischen Roman AE TEN NoN de? Geiſtes“. Jugenheim.
Suevia⸗Verlag. (VIII, 69 ©. 8.
CH en Tetel. Eine Strafpredigt an die Kirche. 2. Aufl. Ebr.
Corpus scriptorum christianorum orientalium, cur. Chabot, Guidi,
yvernat, Carra de Vaux. 1) Scriptores Aethiopici, series II,
tom. V: Annales un Jyäsu I, Bakäffa, ed. J. Guidi.
Pars I. Textus, versio. criptores Arabici, series III,
tom. I: Petrus ibn Rahib, a orientale, ed. L.Chei kho
S. J. Textus, versio. 3) Scriptores Syri, series II, tom. XCIII:
Dionysius bar Salibi, Expositio liturgiae, interpretatus est H.
Labourt. Textus, versio. Series III, tom. IV: Chronica
minora, pars I, ed. J. Guidi. Textus, versio. Paris. Pous-
sielgue. Leipzig, Harrassowitz. (55 u. 56; 146 u. VII, 174;
95 u. 106; 39 u. 32 S. Gr. 8.)
Detmer, Heinr. W. u. Rob. atiota, Zwei Schriften deg
Be Bernhard Rottmann. Dortmund. Rupfus.
(LXX, 132
Drutfcher Univerfitätdsftalender, SE v. — SC F. Aſcherſon.
66. Ausg. Winterſemeſter 1904/ h. Scheffer u. G.
Zieler. J. Teil: Die Univerſitäten a onen Reich. Leipzig.
Scheffer. (16.) .# 1, 50.
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burg. Brandtaffe. Oldenburg. Stalling. (Gr. 8.) A
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vergleich. Darftellung. Bortrag. Berlin. Springer. (Gr. 8.) .4 0, 80
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innerungen (1896—1904). Zürih. Art. Inf. Orel Füpli. (8.
mit Abb.) # 2, 50.
Furrer, K., Das SC Jefu Chriſti.
Hinrichs. (Gr. 8.)
Gieſebrecht, F., de Metrik im de dargeitellt.
Bandenhoed & Rupredt. (Er. 8.) Æ 1, 80.
Gomperz, Theodor, Ejfayd und Erinnerungen. Etuttgart. Deutfche
Berlagsanftalt. (Gr. 8) A 7.
Sroßperzog Wilhelm Ernft-Audgabe deuticher Klaffiker, hab. v. Alfr.
W. Heymel. Goethes Romane u. Novellen, Bd. L SHillers
Dramen, Bd. I. Keipzig. Infel-Berlag. (RI. 8.) Geb. in Leinen je .4 4.
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denhoeck & Aupredt. (Gr. 8.) Æ 4, 60.
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Zeitalter der Spätgotit u. Renaiffance (1449-1618). IL SE
Mani Wien, Gräfer & Gie. Leipzig. Teubner. (8) Æ 5
Heder, R, u. J. Trumpy, Atlad u. Grundtiß d. Rinderbeilfunde.
Münhen. J. %.Lchmann. (8. mit 48 farb. Taf. u. 144 Abb.) Geb. „416.
Heim, ©. Aus Ftalien. Material f. d. Unterr. in d. italien. Sprad
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vovpiov Pounıvowva. Mthen, Heftia. Parig, Welter. (8.) Fr. 6.
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Paris, Picard et fils. (XLV, 697 p. 8.)
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1800). Etude préliminaire, notes et documents par Maurice
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et 1 autographe.) Fr. 7, 50.
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peinture à l’huile (étude historique et critique. Paris, Perrin
et Cie, (228 p. 8.)
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Molière et les petites gens; le drame dans Molière). Paris,
Fontemoing. (307 p. petit 8.) Fr. 3, 50.
Dehérain, H., Etudes sur l'Afrique (Soudan oriental, Ethiopie,
Afrique équatoriale, Afrique du Sud). Paris, Hachette et Cie.
(VI, 301 p. et 11 cartes. 16.) Fr. 3, 50
Derenbourg, H., Notes critiques sur les manuscrits arabes
e la au orange nationale de Madrid. Paris, impr. Maurin.
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goyae- Edition critique par H.Chamard. Paris, Fontemoing.
(XXI, 383 p. 8.) Fr. 7, 50
Francfort, B., Guide dans le maquis de l'affaire Dreyfus.
Paris. Cornély et Cie. (IX, 417 p. 16.) Fr. 3, 50
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Rousseau. (140 p. 8.)
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moing. (456 p. 8.)
Nourrisson, P., Les Jacobins au pouvoir. Nouvelles études
gur la franc-maçonnerie contemporaine. Paris, Perrin et Cie,
(XV, 276 p. 16.)
Les plus anciens monuments de la typographie parisienne.
Prėfaces typographiques des livres sortis des presses de
Sorbonne (1470-1472). Recueil de fac-similés, précédé d'une
introduction par P. Champion. Paris, Champion. (22 p. et
planches. 4.)
Rondot, N., Les médailleurs et les graveurs de monnaies,
jetons et médailles en France. Avant-propos, notes, planches
et tables par H. de La Tour. Paris, Leroux. (XI, 449 p.
et 39 planches. 4.)
Rouge, I, Frédéric Schlegel et la genèse du romantisme
allemand (1791-1797:. Bordeaux, Feret et fils. (XIV, 316 p
8.) Fr. 7, 50. Bibliothèque des universités du midi, fasc. BI
Saint-Hilaire, E., Une visite à quelques instituts de sourds-
muets de l'Allemagne, conférence faite au personnel ensei-
gnant de l'Instit. départemental de sourds-muets et de sourdes-
muettes. Le Mans, impr. de l'Association ouvrière. (24 p.
8. et grav.)
Salmon, G., L'introduction topographique à lhistoire de
Bagdädh, d'Aboû Bakr Ahmad ibn Thâbit Al-Khatib Al-
Bagdâdhi. Paris, Bouillon. (310 p. 8.) (Bibliothèque de l'école
des hautes études, 148° fasc.)
Antiquariſche Kataloge.
v. Doleiſch in Kaſſel. Nr. 1. Verſchiedenes, erſte Ausgaben, Auto⸗
graphen 2c. 475 Nrn.
Fock, G. in Leipzig. Nr. 254. Romaniſche Philologie u. Literatur.
(Bibl. d. Prof. 3. Stürzinger.) 2539 Nrn.
Harrafiomwig, Dtto, in Reipzig. Nr. 284. Schrift u. Buchweien,
Handſchriften, Buchdruck, Buchhandel, Bibliotheksweſen, Biblio
graphie. 2575 Nrn.
Solowicz, Jofeph, in Pofen. Rr. 152. Judaicau. Hebraica. 2500 Nr.
Lit & Frande in Leipzig. Nr. 366. Philofophie, Univ. u. Schul
weſen, Gelehrtengeſchichte, 2929 Nrn. Nr. 367. German. Linguiftil
u. Literatur, 4297 Nrn. 2
Auktion.
13. Februar 1905 u. fg. Tage bei J. L. Joachimsthal in Amſterdam.
Hebräifche u. jüd. Bücher, Handfchriften, Porträts 2c., nachgelaffen
von N. H. van Biema in Amfterdam, befchrieben von ©. Seelig”
mann. 3721 Nrn. (227 ©. 8.)
Nachrichten.
Der Privatdozent der Geſchichte Dr. K. Mayr und der Yymn.
Profeffor der Mathematit am f. Kadettenkorps Dr. M. Döberl in
München wurden zu Honorarprofeſſoren, die Privatdozenten Dr. H.
Gudden, Dr. U. Weeſe, Dr. E. Sieper in München, Dr. F.
Henrich in Erlangen, Dr. H. Spemann und Dr. W. Weygandt
in Würzburg zu a. ord. Profeſſoren, Dekonomierat Dr. A. Schnider
zum a. ord. Profeffor der landwirtſchaftl. Betriebslehre an der techn.
£ohfhule in Münden, der ftellvertret. Vorftand der tgl. Nahrunge-
mittel-Unterfuhungsanftalt Dr. 3. Röttger in Würzburg zum a. ord.
Profeffor ernannt.
In Göttingen babilitierte fih Dr. A. Pütter für Phyfiologie,
au der techn. Hochfchule in Berlin der Oberingenieur A, Philippi
für a.
Der Seminarvireltor Dr. &. Dumdenyn in Herdede wurde zum
Reg. und Echulrat in Arnsberg, der Privatdozent der Botanik Dr.
®. Bitter in Münfter zum Direktor des botanifchen Bartend in
Bremen, der Direttorialafäftent Prof. Dr. &. Sponfel zum Direktor
beim tgl. Kupferftichlabinett in Dresden, Prof.
Rektor des Lyzeumd in Augsburg ernannt.
eihmayr zum
Die juriſtiſche Fakultät in Marburg ernannte den ord. Profeſſor
der Phyfiologie Geh. Hofrat Dr. v. Kries in Freiburg i. B. zum
Ehrendoktor.
(£8 wurde verliehen: den ord. Profefioren DDr. Ullmann,
Riezler und Frhr. v. Hertling in Münden der Titel eine? Ot
heimrats, dem etatsmäßigen Profeſſor an der techn. Hocſchule L.
Schupmann in Aachen der Charakter als Geh. Baurat, dem Direktot
der höheren Mädchenſchule Dr. Biermann in Halle a. S. der Cha⸗
rakter als Schulrat, dem Privatdozenten der Kunſtgeſchichte Dr. Ed.
113
— 1905. M3. — Literarifhes Bentralblatt. — 14. Januar. —
114
Firmenich⸗Richartzz in Bonn das Prädikat Profeffor, dem ord. Pro»
fellor der Staatemifenfhaften Dr. ©. Schmoller in Berlin der rote
Adlerorden 2. Klaije mit Eichenlaub, dem ord. Profeijor der Theologie
Geh. Kırhenrat D. Hofmann in Leipzig das Komturfreuz 2. Klafje des
TL fähf. Berdienftorteng, dem ord. Profeillor der Geburtshilfe Schrimrat
Dr.v. Windel in Münden der l. bayr. Berdienftorden vom heil. Michacl
2. glate ben ord. 'Projefforen Dr. v. Amira und Dr. 8. Brentano
dajetbit derfelbe Orden 3. Klaffe, dem Enzealprofeljor Pug in Paffau
derielbe Drden 4. Klaffe, dem Ruzealprofeilfor Schneider in Regend-
burg dad Rıttırkreug des Drdind vom beil. Orabe, dem Verlagebuch⸗
händler Geh Kommerzienrat Ad. Kröner in Stuttgart dad Chren-
freu der württemberg. Krone und der perfünliche Adel.
Am 31. Dezember + in Jena der ord. Hon.-Profeffor des fächl.
Privatrechts Geh. Hofrat Dr. Wilheim Langenbed im bald voll
endeten 90. Rebengjahre.
Anfang Januar + in Parið der Marineromanfchriftfteller M.
Sauffe (Bieudonym Pierre Maël.)
Am 3. Januar + in Tokyo (Japan) derem. Profeffor der Medizin
Dr. Julius Scriba.
Am 5. Januar + in Parid der Dramatiker und Romanidrift-
feier Eugen v. Jagow im bald vollendeten 56. Lebensjahre.
Wiffenfhaftlihe Yuftitute und Vereine.
Der 22. Kongreß für innere Medizin findet vom 12. bie
15. April 1905 zu Wiesbaden unter dem Borfige did Prof. Geheim-
tat Erb (Heidilberg) ftatt.
Wiffenfchaftlihe Stiftungen und Zuwendungen.
Der in München lebende Kunft und Riterarbiftorifir Dr. Uhder
Bernays, ein Adoptiviohn dis verftorbenen Soetbiforfherd Bernayg,
bat dem preuß. Kultusminiftsrium die Bibliothek feined Paterd, ded
1879 verftorbenen Scriftftellerd Dr. Hermann Übde, zur Verfügung
geftellt; fie wird in der Kieler Univerfität, wo Dr. Ubde 1872 promo
viert hat, zur Aufftellung fommen. Die Sammlung enthält 3200 Bände’
eroßenteils Driginalausgaben deutfcher Dramatiker ded 18. Jahıb.
dann theatergeſchichtliche Forſchungen und Hamburgenfien, darunter
gablreire Seltenheiten.
Der Geh. Kommeriienrat Junghans in Schramberg bat feine
Maſenm für Zeitmeßktunft, die bedcutendfie Ubrenfammlung der
Belt, dem Lantesgewerbemufeum in Stuttgart al Bejchen? überwiefen.
Altertumsfunde. Ausgrabungen.
Das italienifche Unterrichtämin iferium bat gegenüber dem Plan
ded amerikanischen Archäologen Prof. Waldftein betreff. die inter
nationale Ausgrabung des vom Befuv verichütteten Herculaneum,
am 30. Dizember 1904 ein amtliche® Gommuniqus veröffentlidt,
wonadh Stalin aus vielfachen, vorwiegend nationalen Gründen eine
internationale Leitung und Ueberwahung von Ausgrabungen auf
italieniihem Boden nicht genehmigen tann.
Ausgrabungen, die in Kujundfchil (am öfl. Ufer des Zigrie
gegenüber den Ruinen von Ninive) unter Leitung von Leonard King
vom Britijhen Diufeum vorgenommen wurden, baben einige wichtige
Aufihlüffe über die afiyriihe Gefchichte gebradt. Die Skulptur in
dem Palat del Eennacerib. in dem King arbeitete, bat fehr durd
Feuer gelitten, wag darauf binzumweifen fcheint, daß der Scheiterhaufen
Eurdanapald oder Afjurbani-pald am Ende der Belagerung durch die
Meter und Babvlonier doch nicht gana cine Mythe war, fondern daß
fid dag Greignig unter Saracod odır Sinjbar-iiblun, dem legten König
von NAijyrien, wirklich zugetragen hat. King hat auh Anzeichen ge
funden, daß der Palat Sennaceribe auf einer Stelle gebaut war,
auf der früber königliche Gebäude lagen. Nach den Ziegeln zu urs
teilen, müffen fie in den Zeiten von Tiglatb-pilefar I und A harnaf.pal
errichtet worden fein, die im 11. und 9. Jahrb. v. Gbr. regierten.
` (Beil. 3. Allg. Ztg.)
Literarifche NRenigteiten.
Rahdem dag Reue Teftament deg Coder B (Vaticanus gr. 1209)
in neuer Lichtdrudaudgabe erfcicnen ift, bereitet die Baticanifde
Bibliothet, wie wir einer Ankündigung des Mailänder Berlegerd Ulrico
Hoepli entnehmen, noh FalfimileAusgaben folgender koftbarer Hand-
fdriften vor: die chriftlihde Ortêtunde des Indienfahrerd Kosma? mit
Riniaturen (Vatican. gr. 699), die Palimpfefte von Gicero de repu-
blica (Vatican. 5757) und Fronto (Vatican. 5750), den Terena
mit JMuftrationen (Vatican. 3868) und dag von Petrarca felbft ges
fdhrietene Kiederbudb (Vatican. 3195). Die Ambrofianifhe Bibliothet
þat ibre berühmte Zlias-Handfchrift mit Bildern bereits beraudgeneben
und plant nunmehr eine Lichtdrudausgabe des fogenannten Fragmen-
tum Muratorianum.
Anläplich der Yubelfeier Petrarcad am 20. Juli 1904 wird in
Kom eine Vervielfältigung des Orfini = da Coftafihen Mannfkriptes
der Sonette, Kanzonen und Triumpbe des Dichterd veranftaltet werden.
Diefe Hundfchrift, die aus dem Befig der Familie Orfini in den deg
brafilifhden Gejandten da Eofta überging, ift ganı umgeben von den
jbönften Miniaturen des Quattrocento (1476. Die Ausführung der
Photormpien erfolgt buré Danefi; die Einleitung wird von Prof.
Giampoli, Bibliothifar der Biblioteca nazionale Vittorio-Emanuele
in Rom, beforgt. Die Ausgabe ift auf 300 Eremplare zu je 200 Fire
befchräntt.
Verſchiedenes.
Die Bach⸗Geſellſchaft hat Joh. Seb. Bachs Geburtshaus in
Eiſenach erworben; ſie beabſichtigt, es zu einem Bach⸗Muſeum aus⸗
zugeſtalten.
Anfrage.
Welcher Gelehrte befindet ſib im Beſitze der Collationen zu den
Originos Ifſidors von Sevilla? Würde derſelbe mir vielleicht ge
ſtatten, für eine wiſſenſchaftliche Unterſuchung in die Collationen zu
Buch XVII derſelben Einſicht zu nehmen?
Gefällige Nachricht bitte ich gelangen zu laſſen an
Friedrich Eidenrodt, stud. phil.,
Bonn a. Rh., Biergaffe 19, II.
Anfrage und Bitte.
Sprachgeihichtliche Anfrage: (Gë wird gefudt feftiuftillen, mo
und in welcher Bedeutung der Austrud Terra sigillata zuerft in
der Literatur auftritt. Der Blaffifhen Zeit (éent er nicht anzu»
ehören. Alle Bemühungen auch feitend Epätlatiniften waren erfolgloß.
der. Mitt., Anreg. bitte an Paul Diergart, Berlin W. 35, Poté:
damer Straße 35.
Geit Jahren fammle id dad Material zu einer Bibliographie
der Wäfungsliteratur und habe als Einleitung dazu einen Aufiag
„Wüftungsverzeichniife* in den „Deutfchen Sefhichtsblättern" 6. Band,
©. 1—15, veröffentliht. Darin ift bereits die Bitte ausgeiproden,
man möge die fchmwer zugängliche Literatur, namentlich Zeitungs und
Zeitfchriftenauffäge über dieien Grgenftand mir zufenden, damit die
Bibliographie aud diefe Beröffentlidhhunsen mit berüdfihtigen tann.
An diefer Stelle möchte ich meine Bitte wiederholen und jeden Forſcher
im voraus meines Icbhafteften Dantes auh für die unfceinbarfte
Einfendung verfiern.
| Dr. Haus Befdhorner
Rgl. Hauptflaatdarciv zu Dresden.
SAtellenvergebung.
Nr. 24221. Die Stelle des Vorftandes des ftädtifchen
ftatiftifhen Amtes, welches hier auf 1. April 1905 errichtet
werden wird, fol im Verlauf der näcdjften Beit befegt werden.
Bewerber mit afademifcher Bildung wollen ihre Gefude
mit Beugniffen verjehen, unter Bezeichnung der Gehaltsan⸗
fprüche, binnen drei Wochen dahier einreichen.
Freiburg im Breisgau, den 23. Dezember 1904.
Aer Stadtrat.
Dr. Winterer. Mörder.
Jung. Dr. phil. mit gründl. bewährt. tultur- u. literar.
hiftor. Kenntn. fucht auf Grund vorz. Empfehlg. pafi. Stellg.
an Biblioth. od. Verlag. Gef. Ungeb. bef. die Exped. bes
Q. 8. sub. Z. 500.
Nle Oügerjendnngen erbitten wir nnter ker kreie ber Eryed. d. OL (Lindenftrate 18), ale Briefennter der ded Geransgebers (Ratfer Wilheimfir. 29). Rur folde
Werte können eine Befyredung fuben, die der Red. vorgelegen haben. Bei
Norreſpondenzen über Ger bitten wir fet ben Namen von Deren Berleger anzugeben.
enge a u 7 A
115
VERLAGSBERICHT
1904
Abhandlungen der königl. preu. Akademie der Wissen-
N zu Berlin aus dem Jahre 1903. Mit 5 Tafeln.
0,
kart. æ 30. —
Hieraus einzeln :
Mathematische Abhandlungen. 4 4.50
zupeisallecıe Abhandlungen. Mit5 Tafeln. 4 9.—
Philosophische und historische EE
AM 13.—
Archiv für das Studium deutscher Kolonialsprachen.
Herausgegeben von dem Direktor des Seminars für orien-
talische Sprachen Prof. Dr. Eduard Sachau. Bd. II.
Chamorro-Wörterbuch. (Deutsch-Chamorro und Chamorro-
Deutsch) von Georg Fritz. 8°. M3.—
Art’l, H. S., Richard Rösicke. Sein Leben und Wirken de
Volke dargestellt. Mit einem Bildnis Rüsickes. 8°. .z 1.60
Augsburger, J., Rechenbuch für Vorschulen. Heft Il:
6. Auflage. 80.
Auwers, A., Vierzehn unbekannt gebliebene Königsberger
Zonen und Katalog von 1309 darin beobachteten Sternen
für daa Aquinoctium 1825. (Aus den Abhandl. der Akademie
der Wissenschaften 1903.) 40. N 4—
Barth, Th., Politische Porträts. 8°. M2.—;
in Lwd. geb. .4 2.80
Baum, 6., Handbuch für Gewerbegerichte. Unter Benutzung
des Archivs des Verbandes deutscher Gewerbegerichte. 8°.
# 8.—; in Led geb. 4 9.—
Beschreibung der Skulpturen aus Pergamon. I. Giganto-
machie. 3. Aufl. Mit Textabbildungen u. 4 Tafeln. 80. #4 1.—
Böttxer, H., Die preußische Volksschule kein Kompromiß-
Gegenstand! 8°. AM —.60
Byrons Werke. Übersetzt von Otto Gildemeister. In
6 Bänden. 5. Aufl. 8°. M 12.—;
geb. in 3 Lwdbde. 15.—; geb. in 3 Halbfranzbde. „4 18.—
Commentaria iu Aristotelem Greca. Edita consilio et
auctoritate academiæ litterarum regiæ Borussicæ. Vol. XXII.
pars UL Michaelis Ephesii in libros de partibus animalium
de animalium motione de animalium incessu Commentaria.
Ed. M. Hayduck. 80. 4 8.—
— — Vol XVIII. pars II. Davidis Prolegomena et in por-
phyrii isagogen Commentaria. Ed. A. Busse. 80%. .& 10.—
Corpus inscriptionum Latinarum. Consilio et auctoritate
academiæ litterarum regiæ Borussicæ editum. Fol.
— — Vol. VIII. Suppl. pars III. Inscriptionum mauretaniæ
latinarum miliariorum et instrumenti domestici in provinciis
Africanis repertorum supplementum. Ed. J. Schmidt.
Renatus cagnat H. Dessau. kart. 4 4 —
— — Vol XIÍl. pars I. fasc. II. Inscriptiones trium Galliarum
et Germaniarum latinae. Ed. O. Hirschfeld et one
meister. kart. „4 24.—
Crelle, A. L., Rechentafeln, welche alles Multiplizieren und
Dividieren mit Zahlen unter Tausend ganz ersparen, bei
größeren Zahlen aber die Rechnung erleichtern und sicherer
machen. Mit einem Vorwort von C. Bremiker. — A. u.
d. T.: Tables de calcul ete. — 9. Stereotypausgabe. 4°.
In Led geb. æ 15
Diels, H., Laterculi Alexandrini aus einem Papyrus ptole-
mäischer Zeit. Mit1 Tafel. (Aus den Abhandl. der Akademie
der Wissenschaften 1904.) 4°. kart. A 1.50
Drygalski, E. v., Zum Kontinent des eisigen Südens. —
Deutsche Südpolar-Expedition. — Fahrten und Forschungen
des »Gauß« 1901—1903. Mit 400 Abbildungen im Text
sowie 21 Tafeln und Karten. Lex. 8%. 4 18.—; in Lwd.
geb. .# 20.—
Eyck, E., Der Vereinstag deutscher Arbeitervereine 1863 bis
1868. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der deutschen
Arbeiterbewegung. 8°. #4 1.50
Fleischer, 0., Neumen-Studien. Abhandlungen über mittelalter-
liche Gesangs-Tonschriften. Teil III: Die spätgriechische
Tonschrift. 73 Seiten Besprechungen, 27 Seiten Faksimile-
Notenschrift, 43 Seiten Musiknoten. Bertragungen 40,
M
— 1905. M 3. — Literarifhes Zentralblatt. — 14. Januar. —
&
GEORG REIMER
BERLIN
Fleischer, O., Die spätgriechische Tonschrift. un
iiber mittelalterliche Gesangs-Tonschriften. 73 Seiten Be-
sprechungen, 27 Faksimile- Notenschrift, 43 Seiten Musik-
noten. Übertragungen.) 4°. #4 10.—
Foerster, F. W., Jugendlehre. Ein Buch für Eltern, Lehrer
und Geistliche. 1.—7. Tausend. 8°. M 5.—;
in Lwd. geb. .& 6.—
— Lebenskunde. Ein Buch für Knaben und Mädchen. 1.—.
Tausend. in Lwd. geb. æ 3—
Franke, 0., Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntnis
der Türkvölker und Skythen Zentralasiens. ‘Aus den Ab-
handl. der Akademie der Wissenschaften. 1904. 40. „x 4.50
| Friedländer, M., Griechische Philosophie im alten Testament.
Eine Einleitung in die Psalmen- und Weisheitsliteratur. a
A 5.
Fritsch, @., Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie.
Mit einer Tafel. (Aus den Abhandl. der Akademie der
Wissenschaften 1903.. 40.
Frobenius, L., Das Zeitalter des Sonnengottes. i
M 8.—
Führer durch das Museum für Völkerkunde. Herausgeg.
von der Generalverwaltung der Kgl. Museen zu Berlin.
11. Aufl. : M —.50
Führer durch das Kaiser Friedrich-Museum. Herausgeg.
von der Generalverwaltung der Kgl. Museen zu Berlin. 1.u.
2. Aufl. 8°. AM — D
Führer durch das Pergamon-Museum. Herausgeg. von der
Generalverwaltung der Kgl. Museen zu Berlin. 80. „4 —.%
Grabreliefs, die attischen. Herausgeg. im Auftrag der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien von
A.Conze. Lieferung XIII. 25 Tafeln mit Text in Maple.
kart. æ% 1.50
Bd. I. Bn
Fol. véi DO.
Guide to the Pergamon Museum. Translated for the board
of Directors of the Royal Museums of Berlin by Mary
McMahon Honan. 80. In Led geb. 4 1.—
Handbuch für die Deutsche Handelsmarine auf das Jahr 1904.
Herausgeg. im Reichsamte des Innern. 8%. kart. .# 8.60
Hanptwerke der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums.
Herausgeg. von der Generalverwaltung der Kgl. Museen zu
Berlin. 8%. Heft VI. Buchgewerbe. 2. Aufl. .# —.25
Haussmann, K., Magnetische Messungen im Ries und dessen
Umgebung. (Aus den Abhandl. der Akademie der Wissen-
schaften 1904.) 40. kart. 4 9.—
Herrmann, K., Einrichtung und Gebrauch des Internationalen
Signalbuchs. Ein Auszug aus dem Internationalen Signal-
buche. Mit 5 Tafeln. 80. M —.80; kart. .4 1.—
Hiller von Gaertringen, F., Thera. Untersuchungen, Ver-
messungen und Ausgrabungen in den Jahren 1895—1902.
Bd. III. Stadtgeschichte von Thera. Mit 15 Tafeln, 259
Abbildgn. u. Beilagen im Text. In Lwd. geb. .4 20.—
Hirschfeld, O., Gedächtnisrede auf Theodor Mommsen. (Aus
den Abhandl. der Akademie der Wissenschaften 1904.) Gr
M l.
Jahrbuch, Berliner, für Handel und Industrie. Bericht der
Altesten der Kaufmannschaft von Berlin. Jahrgang 1903.
2 Bde. Lex. 80. A 10.—
Jahrbuch, biographisches und deutscher Nekrolog. Her-
ausgeg. von Anton Bettelheim. VI. Band mit 1 Porträt.
Lex. 8°, «æ 12.—; in Hlfrz. geb. 4 14.—
Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik, begründet
von C. Ohrtmann. Herausgeg. von E. Lampe und G.
Wallenberg. 8°.
Band XXXII (Jahrgang 1901) Heft 3. 4 12.40
Band XXXII (Jahrgang 1902) Heft 1. “4 15.60
Band XXXIII (Jahrgang 1902) Heft 2. 4 8—
Jahresbericht, astronomischrr. Mit ne der
astronom. Gesellschaft herausgeg. von Walter F. Wisli-
cenus. Bd. V, enthaltend die Literatur des Jahres 1903.
—
.
80, BAKU
Consilio et auctoritate academiae
Vol. XII Inscriptiones insu-
Pars III Supplement. Fol.
Inscriptiones graecae.
litterarum regiae Borussicae.
larum Maris Aegaei. II.-
116
|
Á rm — O — — — — — EE — — — ——
117
— 1905. X 3. — Literariſches
Bentralblatt — 14. Januar. — 118
VERLAGSBERICHT
1904
Kants gesammelte Schriften. EE
Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 8°. Bd. Ill:
Werke Bd. Ill. 4 11.—; in Hlfrz. geb. #4 13.—
Kaufmann, E., Lehrbuch der speziellen patholog. Anatomie
für Studierende und Arzte. 3. neu bearbeitete und ver-
mehrte Aufl. Mit 628 Abbildungen inkl. 2 Tafeln. Lex. 8°.
#4 20.—; in Hlfrz. geb. 4 22.—
Kirmss, P., ao in der Neuen Kirche zu Berlin ge-
halten. I. Band. 2. Aufl. 8°. A4 5.—
in Lwd. geb. .# 5.80
Krause, R. u. S. Klempner, Untersuchungen über den Bau
des Zentralnervensystems der Affen. Das Nachhirn vom
von der Königl.
Oranx-Utan. 40. Mit 2 Tafeln. kart. #4 3.—
— — Da- Hinter- und Mittelhirn vom ÖOrang-Utan. Mit
4 Tafeln. 4°. kart. 4# 4.50
(Aus den Abhandl. der Akademie der Wissenschaften 1904.) |
Kunsthandbuch für Deutschland. Verzeichnis der Behörden,
Sammlungen, Lehranstalten und Vereine für Kunst, Kunst-
gewerbe und Altertumskunde. Herausgeg. von der General-
verw altung der Kgl. Museen zu Berlin 6. neu bearbeitete
Aufl. In Lwd. gebd. .# 12.—
tee des Seminars für orientalische "Sprachen zu
Berlin. Herausgeg. vom Direktor des Seminars. 8°.
Band XIX. Lange, R.. Übungs- und Lesebuch zum Studium
der japanischen Schrift. n Lwd. geb. .4 28.—
Liste, amtliche, der deutschen Seeschiffe mit Unterschei-
dungssignalen, als Anfang zum Internationalen Signalbuche.
1904. Herausgeg. im Reichsamt des Innern. 8°. kart. Z 1.60
Magnesina am Maeander. Bericht über die Ergebnisse der
Ausgrabungen der Jahre 1891-1893 von Carl Humann.
Die Bauwerke bearbeitet von Julius Kohte. Die Bildwerke
bearbeitet von Carl Watzinger. Mit 14 Tafeln und 231
Abbildungen im Text. 4°. In Lwd. gebd. A 35.—
Meunzer, A., Die Behandlung der Düngenschwindsucht durch
Bekäm fung der Mischinfektion. 80. M
Meyer, E., Agyptische Chronologie. Mit 7 Tafeln. (Aus den
Äbhandl. der Akademie der Wissenschaften 1904.) 4°.
kart. A 11.50
| Mitteilungen des Seminars für orientalische Sprachen an
der königlichen Friedrich Wilhelms-Universität zu Berlin.
| Herausgeg. von dem Direktor des Seminare Prof. Dr. Ed.
Sachau. Bn Jahrg. VII. M4 15.—
Hieraus einzeln:
Abteil. I. Ostasiatische Studien. 4 6—
Abteil. II. Westasiatische Studien. MN 6.—
Abteil.IlI. Afrikanische Studien. A 6.—
Müller, F. W. K., Handschriften-Reste in Estrangelo-Schrift
aus Türfan, Chinesisch-Turkistan. U. Teil. Mit 2 Tafeln.
(Aus den Abhandl. der Akademie der Wissenschaften 1904).
kart. 4 7.—
Münch, W. a a Utopien, Ideale, Möglich-
keiten. 80. 4# 4—; in Lwd. geb. .4 4.80
Oppenhoff, Th., Die Ressortverhältnisse zwischen den Ge-
richten und den Verwaltungsbehörden in Preußen, zu-
sammengestellt und erläutert. 2. Auflage von J rk
Oppenhoff. 80. 4 12.—
Pfleiderer, 0., Herder. Rede zur Gedenkfeier im zu
zu Berlin am 16. Dezember 1903. 80. —.50
Pischel, R., Gedächtnisrede auf Albrecht Weber. Rs den
Abbhandl. der Akademie der Wissenschaften 1903.) 40. „4 —.50
Priene. Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen
in den Jahren 1895—1898 von Theodor Wiegand und
Hans Schrader. Unter Mitwirkung von G. Kummer,
W. Wilberg, H. Winnefeld, R. Zahn. Mit 1 Plan,
22 Tafeln und 614 Abbildungen im Text.
In Lwd. geb. 4 50.—
64. Programm zum Winckelmannsfeste der Archäologischen
Gesellschaft zu Berlin. 4°. Anakalypteria von A.Brueckner.
Mit 2 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. M 4.—
Prutz, H., Bismarcks Bildung, ihre Quellen und ihre Äuße-
rungen. 8°. M 3.—; in Lwd. geb. .# 3.80
GEORG REIMER
BERLIN
Ritter, P., Neue Leibniz Funde. (Aus den Au der
Akademie der Wissenschaften 1904).
Romberg, J., Uber die chemische eher der
ESSEN in den Gebieten von Predazzo und Monzoni.
(Aus den Abhandl. der Akademie der Wissenschaften.
1904.) 4°. 4 6.—
Sammlung von Renaissance-Kunstwerken.
Herrn James Simon zum 18. Oktober 1904. 4%. 4 —.50
— — Ausgabe mit 20 Tafeln. 4°. 4M 5.—
Schiemann, Th., Deutschland und die große Politik. anno
| 1903. 80. M 6.—; in Lwd. geb. 4 7.—
— — Geschichte Rußlands unter Kaiser Nicolaus I. Bd. I.
Kaiser Alexander I. und die Ergebnisse seiner Lebensarbeit.
Gestiftet von
80, 4 14.—: in Hlfrz geb. 4 16.—
Schriften der deutschen Hünkeshrere- Gesellschaft. 8°.
Wée I. Anders. H. R.D, Shakespeares Books, (Shake-
an ann) A 7T.—; in Lwd. geb. #4 8.—
E ba. l. Gaehde, Chr., David Garrick als Shakespeare-
Darsteller und seine Bedeutung fiir die heutige Schauspiel-
kunst. 4 4.50; in Lwd. geb. .4 5.50
Schulte-Tigges, A., Philosophische Propädeutik auf natur-
wissenschaftlicher Grundlage für höhere Lehranstalten und
zum Selbstunterricht. 2. verbesserte und vermehrte Auf-
lage. 8°. #4 3.—; in Lwd. geb. .4 3.80
Schweizerhof. Privat-Heilanstalt für Nerven- und Psychisch-
Krauke weiblichen Geschlechts. III. Bericht. Fünfzig
Jahre nach seiner Gründung. 17. Dezember 1853 bis
17. Dezember 1903. Geschichte. Beschreibung. Wissen-
schaftliche Beiträge. Mit 14 Tafeln in Dreifarbendruck,
10 Grundrissen und einem Lageplan. 4°. in Lwd. geb. .# 10.—
Seuffert, B., Prolegomena zu einer Wieland-Ausgabe. Im
Auftrage der deutschen Kommission entworfen. (Aus den
Abha:ı.dl. der Akademie der Wissenschaften 1904.) 4%. 4 3.—
Shakespearedramen ıRomeo und Julia, Othello, Tr Mac-
beth. Nachgelassene Übersetzungen von Otto Gilde-
meister. Herausgeg. von Heinrich Spies. 8°.
«4 1.—; in Hitrz. geb. #4 9. -
Spann, 0., u. C. J. Klumker, Die Stiefvaterfamilie CH STEE
Ursprungs. Zugleich eine Studie zur Methodologie E Un-
ehelichkeite-Statistik. (Separatdruck.) 80. —.50
Stahl, Fr., Wie sah Goethe aus? Mit 28 Tafeln 1. bis
4. Tausend. 8°. kart. æ 3.—
Sulger-Gebing, E., Hermann Kurz, ein deutscher Volksdichter.
Eine Charakteristik. Nebst einer Bibliographie seiner
Schriften. Mit einem Bildnis des Dichters. 8°. 4 1.20.
Thiersch, H., Zwei antike Grabanlagen bei —— Mit
6 Tafeln und 10 Textabbildungen. Fol. —
Verhandlungen der vom 4.—13. August 1903 in Ko —
abgehaltenen vierzehnten allgemeinen Konferenz der inter-
nationalen Erdwessung. Redigiert vom ständigen Sekretär
H. G. van de Sande Bakhuyzen. I. Teil: Sitzun
berichte und Landesberichte über die Arbeiten in den ein-
on Staaten. Mit 10 lithographischen Tafeln und
M
Verzeichnis, beschreibendes, der Gemälde im Kaiser Fried-
rich-Museum. 5. Aufl. 8°. M 1.—
— — Ausgabe mit 82 Lichtdrucktafeln. In Led. geb. .4 10.—
me hausen d., Israelitische und j N üdische Geschichte. 5. Aufl.
—; in Hlfrz. geb. .# 11.80
— Evangelium Matthai. —— und erklärt. 80. 0 4.—
— Das Evangelium Lucae. Ubersetzt und erklärt. 80. 4 4.—
Weltrich, R., Richard Wagners Tristan und Isolde als Dich-
tung. 89. #4 2.40; in Lwd. geb. .# 3.20
Wilski, P., Zwei Karten von Thera. In Taschenformat. 4 2.—
Ziukernagel, Fr., Die Grundlagen der EE Tra-
gödie. 8°. 4 3.—
Zolltarif, der neue niederländische. Übersetzt im Auftrage
des Handelsvertragsverein von Dr.H.Potthoff. 80. æ 1.—
—, Entwurf des neuen norwegischen, nebst Zolltarifge-
setz vom 12. X. 1904. Übersetzt im Auftrage des Handels-
vertragsverein von W. Borgius. M 2.—
Fortsetzung auf der nächsten Seite.
119
VERLAGSBERICHT
1904
Fortsetzung.
Archäologischer Anzeiger. Beiblatt zum Jahrbuch des ar-
chäologischen Instituts. Jährlich ein Band von 4 Heften.
40. Preis pro Band «æ 4.—. Bis jetzt erschienen 9 Bände.
Der Arbeitsmarkt. Halbmonatsschrift der Centralstelle für
Arbeitsmarkt-Berichte. Herausgeg. von J. Jastrow. Jähr-
lich 24 Nummern. 4° Preis pro Jahr .# 4.—. Bis jetzt
erschienen 7 Jahrgänge.
Archiv für Philosophie. Herausgeg. von Ludwig Stein.
Abteilung I. Archiv für Gesohichte der Philosophie.
Jährlich ein Band von 4 Heften. 8°. Preis pro Band .4 12.—.
Bis jetzt erschienen 17 Bände.
Abteilung Il. Archiv für systematische Philosophie.
Jährlich ein Band von 4 Heften. Bn Preis pro Band
“#4 12.—. Bis jetzt erschienen 10 Bände.
Das &ewerbegericht. Monatsschrift des Verbandes deutscher
Gewerbegerichte. Herausgeg. von J. Jastrow und K
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— 1905. M 3. — Literarifhes Bentralblatt — 14. Januar. —
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alean (125): Jodi, Ludwig Freuerbah. Lévy, La philosophie de Feuer- ù ind. Epradwifienfchaft. Nallino, Al-Battäni etc, pars I. IH. Willing,
dach. 3081, Riegihe und die Romantif. 35 Grundzüge einer genet. Eulgrammatı? d. latein. Sprache. Boccaccio-yunde,
SÉ dir 1127): Agate, Der hanfifhe Yaienbandel. Bruhmüller, Zwifchen ? von O. Heder. Betbmann, Unterfud. üb. d mhd. Didtung vom Brafen
umpf und Sand. Christensen, Dansk Btatsforvaltning ete. Lofch, Zwei > _ Rudolf. Minor, Goethes Gragmente vom ewigen Juden ıc.
Kaffeler Shroniften. Holzbaufen, Honaparte,. Yuron und die Briten. Altertumshunde (144): Seler, Gefammelte Abhandl. :. ameritan. Eprad- u.
$änder- und Yölkerkunde (132): Dehérain, Etudes sur I'Afriquo. v. Sak⸗ Ultertumsfunde, 2. ®d. Katalog der Münzen u. Vedaillen-Stenpel-Sammlung
mann, Im Eatitel dur Sentralafien. des T. T. Hauptmüngamtes in Wien, Bd. 1/2.
Katurwifenfdaften. Mathematik (133): Pfeffer, Bflangenphnfiologie, 2. Bd.. Aunftwifenfdaft (1416): FTellinet, Internation. Bibliographie der Kunft-
2. oane DOftwald, Die Edyule der Chemie, 2. TI. Königsberger, Carl wie hari 2. Bd. (Jahr 190). Dürer, mir Einl.v. Scherer. B. B. Rubens,
Guſtav Jacob Jacobi. mit Cini. v. Rofenberg. Jufti, Konftruierte Figuren u. Roöpfe unter den
Fedts- und Steels ea een 1135): Stölzel, Das Terfonenfande OO Werten A. Durers, ,
Griedridg., Das Zuftändigleitägefeg. Wolff, Die Neugeftaltung des Fam e ù) Pädagogik (149): Lehmann, Deutices Lefebuch f. hob. Lehranftalten. 1.5. ZI.
Snart.
WO a Kittel, Die babyloniihen Uusgrabungen. Grebe, Auguft
z T.
olzhauſen, V., Bonaparte, Byron und die Briten. | Rinor, 3.. Goethes Fragmente vom ewigen Juden 8-
Aſphabetiſqe⸗ Rntzalis verzeichnis. vom wiederkehrenden Selank, (143.) S
Ugats, U, Der banfifhe Baienhandel. (127.) Jelliner, A, Internationale Bibliographie d. Kunfl- | Nallino, C. A., Al-Battänı etc. Pars I. IIL. (140.)
Betbmann, I., Unterfuhungen über die mhd. Did- | miffenicaft. 2. Bd. (Iahr 1903). (146.) Sftwald, W.. Die Schule der Chemie. 2. TI. (131.)
tung vom Grafen Rudolf. (142. opt, S Yudwig Weuerbah. (125.) RT Pllangenpbufiologie. 2.8. 2. Hälfte.(133.)
Boccaccio Gunde. Bon D. Heder. a) 3081, R., Riegfde und die Nomantif. (126.) . B. Rubens. Mit Cint. v. X. Rofenberg. (146.)
Brummäüller, W.. Bwifden Sumpf u. Sand. (128.)| Iufti, L.. Konftruierte Figuren und Köpfe unter den | Salmann, Ç. v , Im Sattel duró Bentralafien. (133.)
Christensen, W., Dansk Stateforvaltning i det) Werfen Albreht Dürers. 1147.) Seler, E., Gefammelte Abhandl. zur amerifanifhen
15. $rbundrede. , (129.) EE der Münzen. u. Medaillen-Stempel-Sammlung Eprad u. Ultertumstunde 2 Bd. 1144.)
Dehérsin, H., Études sur l'Afrique. (132) des T. T. Hauptmünzamtes in Wien. Bd. 1/2. (145.) | Stölzel, OO. Das Berfonenftandsgefeg vom 6. Febr.
Dürer. Dir Einl.v. B. Scherer. (146.) Kittel, R., Die babulonifhen Ausgrabungen 2c. 1121.) 1875. (135.)
Briedrihe, 8. Das Zufändigkeitsgefeg vom 1. Ang. | Königsbe EDER, 2.. Carl Guftav Jacob Yacobi. (134.)| BoKler. 8. Bofitiviemus u. Idealismus in d. Sprach⸗
1883. (135.1) ` Lehmann, 9. . Deutfces Lefebud für höhere Lehr: | wiflenfhaft. (137.)
Grebe, ©. R., Auguf fr. Chr. Bilmar ale Oberbirte | anftalten. 1.—5. TI. (149.) tlling, ©, Grundzüge einer genetiihen Gul.
der Diöcefe Caſſel. (123.) vy, A., La philosophie de Feuerbach etc. (125.) | grammatit der Iateinifhen Sprade. EN
dilfenbed, W., Die Dedung der Koſten bei Krieges | Loich, Ph., Zwei Kafielex Shronifen des 18. Jahrh.S. | Wolff. DM., Tie Neugeftaltung des amilienfideilom-
in Güdafrifa von 1899 - 1902 sc. (136.) | 0130.) mißredts in Preußen. (136.)
T loni Menſchen erfannten Jmhotep (S. 19) und betrachtet mit Recht
heo ogie. auch Lykurg als heroiſierten Menſchen (S. 20 Anm. 14).
Kittel, Bud, Die babylonisehen Anagrabungen und die Wichtig iſt ferner das S. 19 Anm. 13 über die Göttergräber
biblische Urgeschichte. Leipzig, 1903. Deichert Nachf. | und den Kult der geftorbenen Götter Bemerkte. Dazu bet,
B6 8. Gr. 8.) 4 0, 80. läufig die Bemerkung, daß Nef., der den Kult des toten
Der wejentliche Vorzug diejes Schriftchens ift die von | BEL in Babylon nachgewiejen hat (BnAraväs bei Ktefias
großen Hiftorifchen Gefichtspunften getragene Anfchauungs- | glei Bel-Etana, wohl zu unterfcheiden von dem Dynaftie-
weile, die fi) au in diefem vor einer (theologiichen) Ron: | gründer und früheren Gärtner BeAnragag = BEl-Etir „Bel
renz gehaltenen Bortrage mit dem bekannten theologifch | ift Netter”, d. t. der nach der keilinjchriftlichen Legende im
religidjen Standpunft des VBerfaflers der Geichichte Ziraeld | Waffer ausgejehte, von BEI errettete, ald Gärtner aufge
verträgt. UL3 weitblidender objektiver Hiftorifer erweijt fi | wachlene Sargon I), niemalg, wie Zimmern (KATI 371, wo
Kittel, wenn er betont, daß die junge Afigriologie „in einzelnen | au Ed. Meyers Geich. d. Ultertums ©. XIV, Nachtrag zu
ihrer Vertreter noch immer nicht aus den Rinderfchuhen der | 8 80 überfeben ift) behauptet hat, Xerres fei in eine Myſterien⸗
Senfationsluft herausgefommen iſt“ (S. 6); wenn er die | feier für dem toten Bel eingedrungen, jondern er hat nad)
auf dem neutralen Boden des Haffiichen Ultertums wie auf | wohlbelanntem Sprachgebraud den Kult des toten B&l mit
dem der altorientalifchen Kulturen gewonnene Einfiht, daß | allem Zubehör als „Myfterien” bezeichnet. Won der ge
einmal die Grenze Hiftorifcher Erkenntnis fi um viele | nannten Unfhauung aus und aus anderen Gefichtöpunften
Jahrhunderte nah rüdwärts verfchiebt, andererfeits (Myfene, | befämpft der Verf. die Unichauung nicht nur daß wie andere
Kreta, Bubdea-Dungi) die Einficht, daß das, übrigens unferes | Geftalten der iöraelitifchen Urzeit, fo bejonder® Abraham
Säiten keineswegs nur von wenigen Einzelnen und erft feit | ein Gott, ein aug Babylonien übernommener Mondgott fei
kurzem verabichiedete Dogma von der geradlinigen Entwidlung | (S. 17 fg.), fondern überhaupt lediglih der Sage angehöre,
ih als unhaltbar erwielen hat, auch für Jerael nugbar gemacht | vielmehr fpreche eine Hohe Wahricheinlichkeit dafür, daf
wiffen will. Jm Gegenfag zu einer fehr nahdrüdlich betonten, | Abraham im Kern „eine geichichtliche Geftalt der israeli:
auch vom Ref. (vgl. Beitr. z. alt. Geih.IV,263 fg.) befämpften | tifchen Vorzeit fei” (S. 21). Wie Ref. in anderem Bu-
Wafhauung, wonach, abgefehen von dem auf einem anderen | fammenhange (Beitr. 3. alt. Geih. II 341!), fo madt K.
Blatte ftehenden Königskult, Fälle von Bergötterungen von | (S. 11) berechtigte, durch intereffante Belege aus der Gegen-
Menfhen überhaupt unbeweisbar und theoretifh undenkbar | wart geitügte Bedenken gegen die Vorftellung geltend, als
fein folen, betont 8., daß im Altertum, wenigftens dem | gehöre jeder eponyme Stammvater und jeder Dynaitie-
jemitiichen, regelmäßig nicht Götter zu Menfchen, fondern | gründer, auf den man nicht mit abjoluter Hiltoriiher Sicher:
umgelehrt Dienihen zu Göttern werden. fr verweift | heit die Hand legen kann, ausichließlich ins Gebiet der Sage.
dabei auch feinerfeit8 auf den von Sethe als vergötterten | Mit berechtigtem Nachdrud wendet fich der Verf. (S. 13) nn
121
123 — 1905. 34 — Literarifdes
bie auch noch jebt vielfach gehörte und für die Kritik des
U. Teft. verwendete Behauptung, das Yörael der mofaiichen
Beit fei, ehe e3 in Kanaan einwanderte, nichts anderes ge-
wejen al3 ein vorher von aller höheren Kultur [osgelöfter
Nomadenftamm, und verweift auf den Durch den el Amarna:
Bund erfannten tiefgreifenden Einfluß der ägyptiichen und
der babyloniigen Kultur gerade auf Kanaan, Baläftina
und deren Nachbarihaft. Auch für die Beurteilung und
Bumweifung der ältejten israelitifchen Gefeggebung, da3 Bun:
desbuch und etwaige ältere Beltandteile im Deuteronomium
und im Leviticus ift, wie Referent Hinzufügt, der fo ver:
mittelte Einfluß der babyloniichen Rechtsanjchauungen wie
der älteften Beit, jo in ihrer Fortentwicklung und Kobifi-
Tation burh Chammurabi von eingreifender Bedeutung,
während die dee eines fchriftlichen Urgejeges, aus dem
einerjeitd Chammurabi, andererjeit3 Die ißraelitiichen Gejeh-
geber gejchöpft Hätten, ald unhiltorifh und unmöglich zu
verwerfen ift. Auch in dem Feithalten an der Geichichtlich-
feit ded Aufenthaltes der Ssraeliten in Gofen trifft R. mit
Ref. (f. Zwei Hauptprobleme der altor. Chronologie S. 208 fg.
und Jahregber. d. Geichichtsmwilfenihaft 1901, I ©. 31,
beides in Spiegelberg3 neuer, wefentlich die gleiche Anficht
vertretenden Schrift [1904] überjehen) zufammen. Jn dem
zweiten fpeziell den religiöjen Elementen der biblifchen Ueber-
lieferung gewidmeten Teile Je 22—36) herricht eine er,
freufiche Uebereinftimmung zwilchen R.8 und den vom Ref.
in feiner Schrift „Babyloniens Kulturmiffion einst und jebt“
(1903) ausgejprochenen Anfchauungen, die uns eines näheren
Eingehens überhebt. R. leugnet unferes Erachtens mit Recht,
daß im A. "Zeit babylonifhe Weltanfchauung herriche, nur
die Motive der Sage, nicht ihr ethiicher inhalt fei über-
nommen, vielmehr diejer auf israelitiihem Boden auf das
Gründlichite umgejtaltet worden (©. 22 fg.), und diefe Unter:
ichiede feien gerade da8 Ullerwefentlichfte. Freilich die kühne
Behauptung, daß diefe völlige Umgeftaltung mythologifcher
Ideen eine weit bedeutfamere und originalere Beiftestat twäre
als ihre erfte Konzeption (S. 27), können wir uns nicht zu
eigen machen. MUebereinftimmung berricht auch betreifs des
aus dem vermeintlichen Sahmeh-Vorkommen herausdeftillierten
babylonifhen Monotheismus der Chammurabi-Beit, betreffs
de3 Siündenfalles und des Sabbat. Bum Sabbat würden
Bimmerns neuejte Mitteilungen (ZOMG 56, 199 fg.) zu ver-
gleichen fein. Die Entitehung der Sintflutfage dagegen wird
befanntlih burd die Erinnerung an ein wirkliches Natur-
ereignis Teineswegs völlig erklärt: e8 fpielen dabei noch
wefentlid andere Elemente mit. Und wenn der Verf. in
der theoretiichen Alternative: Hat Ysrael die Ueberlieferungs-
ftoffe, die e3 felbitändig und durchgreifend umgeftaltete, von
Babel her überfommen oder von Unfang an mit ihm geteilt
und gemeinjam beleen d mehr der zweiten Möglichkeit zu—
neigt, jo glauben wir, daß er den bis in die Grund:
züge deutlich erfennbaren babylonischen Einfluß unterichäßt,
freuen ung Dagegen, daß (S. 27fg.) Studierftube und
Nedaltionstifh als maßgebende Faktoren in die ihnen ge
bübhrenden Grenzen verwiefen werden. Wlles in allem eine
auch durch ihren vornehmen Ton wohltuende Schrift, eines
der wenigen Erzeugnifie des Babel-Bibelftreit3, das bieden
feinen unmittelbaren Unlaß überdauern wird.
C. F. Lehmann.
Grebe, Ed. Rud., Auguft
Didcefe Caffel. Marburg, 1
«æ 3, 20.
$
t. Chr. Bilmar ald Oberhirte ber
. &lwert. (VIIL, 252 ©. Gr. 8.)
Vilmar Hat auf die niederheifiiche Kirche einen tiefgehen-
den Einfluß ausgeübt, einen Einfluß, der noch entjchiedener
und nachhaltiger gewefen fein würde, wenn nicht da3 Jar
Bentralblatt. — 21. Januar. — 124
1866 der Selbftändigkeit Rurheflens ein Ende gemacht hätte.
Die eigentlichen zielbewußten Anhänger und Schüler Bilmars
find jeitdem infolge ihrer „Renitenz” gegen den Summ-
epiffopat des Königs von Preußen, gegen die Synobal-
verfaffung und dag Gefamtklonfiftorium der drei in Geffen
vertretenen proteftantiichen Befenntniffe aus dem Klerus des
Landes gemwaltfam ausgefchieden worden. Aber auh jo hat
der Geift Vilmars noch lange fortgewirkt und dürfte immer
no% in einem gropen Teile der älteren Geiftlichleit des
Negierungsbezirkd Cafjel lebendig fein. Die vorliegenden
Beiträge zum Leben des Mannes find deshalb fchon allein
al Weußerungen feines Denkens und Woens gewig wil-
tommen. Nur Hätte der Hrsgbr. größere Beichränfung
walten laffen folen. Nad) einer etwas dürftigen und recht
einfeitigen Einleitung über die politiiche Lage in Heffen feit
dem Eintritt der politiiden Reaktion im Jahre 1850 bringt
der Hrögbr. nicht nur alle amtlichen Erlafje Vilmard aus
der Beit, wo er al8 Vertreter des altersfchwachen General-
Superintendenten die Didzeje Caffe! verwaltete (1851—56),
fondern auch fämtlide Gelegenheitsreden, foweit er ber
Konzepte hHabhaft werden fonnte, ür jene find wir dankbar;
in Bezug auf Iebtere, die den weitaus größten Raum des
Buches ausfüllen, hätte eine ftarfe Ausleje getroffen werden
fünnen, und bier wäre weniger entfchieden mehr gewefen.
Denn fo wirkt die Fülle des ftet3 fi) wiederholenden Stoffes
ermübdend und verwirrend, und zur Charafteriftil des Mannes
hätten einige feiner bedeutenderen Neden bingereicht, zumal
man den Theologen doch aus feinen andern Werfen genugjamt
und befer erkennt. Immerhin geftehen wir gern zu, daß
das Werk über eine wichtige Periode der Heififchen Kirchen-
gefchichte mand) neues Licht verbreitet, indes Vilmar ferbft,
der unter der Bürde feines Amtes zeitweije faft erlag, uns
menjhlich näher gerüdt wird. — Der Bezirk eined Superin-
tendenten heißt, nebenbei bemerkt, nicht Superintendur, fon«
dern Superintendentur.
Dentſch⸗Evangeliſch. Zeitichrift f.d. Kenntnis u. Förderung d. deutfchen
ev. Diaſpora im Auslande Hrsg. v. E. W. Bußmann. 4. Jahrg.
2. Heft. Marburg, Elwert.
Inh.: Denkſchrift des Deutſchen Evangel. Kirchenausſchuſſes üb.
die kirchl. Verſorgung der Diaſpora im Auslande. — Braunſchweig,
Die Proteſtanten in Smyrna i. J. 1904. — E. Fuchs, Was haben
wir, von unſeren Erfahrungen in Groß⸗Britannien aus, zu ſagen üb.
Wechſelwirkung v. Frömmigkeit u. Nationalität. (Fortſ.) — Klein,
Die Anforderungen der Kirche u. Schule in ben großen Auslands⸗
gemeinden. — M. Urban, Chronik.
Der alte Glaube. Ev.-luther. Semeindeblatt f. die gebildeten Stände.
Greg. v. B. Bußmann. 6. Jahrg. Rr. 14. Lpz., Ballmann.
Snh.: 2. Mau, Und folft fie deinen Kindern einfhärfen! —
Mein Reih ift nit von beer Welt. — ©. Zehme, Modernes
Heidentum. — M. Weidhaupt, Anfelm Feuerbadı.
Allgem. evang.-luther. Kirdenzeitung. Begr. von Chr. E. Luts
hardt. 1905. Nr. 1. Leipzig, Dörffling u. Franke.
Inh.: An der Wiege des Chriftentumd. 1. — Ultramontanismus
u. Proteftantidgmus. — Ein Nahmwort zur „Zwangs beſteuerung zu⸗
ziehender Qutheraner zugunften der preuß. Randeskicche”. — Das Turm-
u. Slodenbüchlein. — Zu den Katehidmudfragen in Baden.
Theologifhes Literaturblatt. Hrg. v. Hölſcher. 26. Jahre.
Rr. 1. Leipzig, Dörffling u. Franke.
Inh.: CH. Neftle, Die neue Photographie deg Coder B (Codex
Vaticanus 1209 des griech. N. Teft.).
Broteftantenblatt. Hrög. von R. Emde u. M. Fifcher. 38. Jahrg.
Nr. 2. Bremen, Schünemann.
Inh.: 8. Müller-Goutelle, Unverzagt. — Baentfd, Ent
ftehung, Art u. GefH. d. israelit. Monotheismus. 9. — W.Shubring,
Neuere Berfuhe üb. d. evang.sfoziale Problem od. Chriftentum u.
Snterefienlampf. 1. — U N. Bertrand, Moderner Proteflantie
mus in Frantreihd. — A. Urbain, Des Paftord Riele. 2. — B ei-
lage: Dag Redt der Keperei in der Kirche. i
125
Die driftlide Welt. Hrög.: W.Rade. 19. Jahrg. Nr. 1. Marburg.
Jnd.: A. v. Bröder, Drei Reujahröwünfde f. die Kirche. —
4. Hoffmann, Gedanken über Ewigkeit. — E. Badmann, Der
= De Tranfreih u. d. Batifan. 1) Der Konflitt. — Leipzig
u. Worms.
mn egen
Ahilofophie.
1) Jodl, Friedr., Ludwig Feuerbach. Mit Bildnis. Stuttgart,
1904. Fr. Frommann. (135 S. 8.)
Frommanns Klassiker der Philosophie. XVII.
2) Lévy, Alb., La philosophie de Feuerbach et son influence
sur la littérature allemande. Paris, 1904. Alcan. (XXVIII,
545 S. 8.) Fr. 10.
opt (1) ift beflifien, nicht fomwohl über Feuerbach zu
fchreiben, als Weuerbachs eigentümlihen Gedantengang im
fahlih und Hiftoriih Wejentlichften den Beitgenofjen vorzu-
ftellen. Ein Minimum interpretierender Zufäge zu den mit
unübertrefflicher Umficht und Delonomie gewählten originalen
Aeußerungen Feuerbachs hat dank der philoſophiſchen und
darſtelleriſchen Befähigung des Verf.s zugereicht, der Abſicht
vollkommen zu genügen. Der Verf. disponiert ſeinen Stoff
nicht biographiſch, ſondern ſyſtematiſch „„Feuerbachs Leben“
ſtizziert er auf 8 Seiten im Anhang). Immerhin bietet er
als Einleitung der in „Erkenntnistheorie und Ontologie“
und „Religionsphiloſophie“ gegliederten Ausführungen eine
Erorterung der Ausgangspunkte der Philoſophie Feuerbachs;
es entſpricht der Natur des den Verf. beſtimmenden ſyſte⸗
matiſchen Geſichtspunktes, daß er in Hegel ſo ziemlich die
ganze Baſis der Gedankenentwicklung Feuerbachs erkennt,
während doch de facto Feuerbach nicht zum wenigſten durch
die der Bekanntſchaft mit Hegel vorausgegangene und gleich⸗
zeitige Vertiefung namentlich in die Theologie zu ſeinen
Problemen und zu den geſchehenen Löſungen dieſer Probleme
gelangt iſt. Nur infolge der Syſtematiſierung der Arbeit
Feuerbachs kommt der Verf. auch in die Lage, eine Konſe⸗
quenz und Einheitlichkeit in der geſamten Leiſtung aufzuzeigen,
bie bei unmittelbarem Studium der Werke häufig genug
vermißt werden muß, und all da8 ausmerzen zu bürfen,
was in das Syftem fi nicht gut einfügen liepe. Doğ,
Das find Bemerkungen, die fi der Verf. wohl fjelbft gemacht
Haben wird, bevor er fein Buch fo geftaltete, wie es ift!
Siderlih ift e3 fo beffer geeignet, dem Wirken und ber
Perſon Feuerbah3 Berehrer und feinen großen "heen in
Wiffenfhaft und Leben die verdiente Geltung zu fchaffen.
Befremdlich ift, daß der Verf. die neue Gefamtausgabe, die
von ihm felbft und Bolin beforgt wird, ftet8 zitiert, obwohl
Diefelbe noch nicht weiter al3 bis auf zwei Bände (I und IV)
gediehen ift. Die Angaben „Literatur über Seuerbah” find
recht mager; warum fehlt a, B. Karl Grün, einer der früheften
und wärmften Borlämpfer für Feuerbach, deſſen „philo—
ſophiſche Charakterentwickelung“ und Briefwechſel⸗ und Nach⸗
laß⸗Ausgabe bei aller Mangelhaftigkeit doch ſchätzbar bleibt? —
Levy (2) bietet ein Buch, das eigen anmutet ſchon deshalb, weil
es franzöſiſch iſt. Abgeſehen von dieſem keineswegs äußer⸗
lichen und auch nicht bloß ſprachlichen Moment, iſt die Leiſtung
des Verf.s als ein dankenswerter Beitrag ſowohl zur Lite⸗
ratur über Feuerbach als namentlich zur Geſchichte ſeiner
Zeit zu begrüßen. Was die einleitenden Ausführungen betrifft,
in denen es der Verf. darauf abſieht, Feuerbachs Verhältnis
zur Linken der Hegelſchen Schule, den poſitiviſtiſchen Zug, die
Unſterblichkeitslehre, die Lehren über das Weſen des Chriſten⸗
tums und das Weſen der Religion ſowie die Morallehre
Feuerbachs kritiſch darzuſtellen, ſo leiden ſie zu viel an geiſt⸗
reichen Abſchweifungen, um eine gehörige Darſtellung und
eine ſei es hiſtoriſch ſei es ſachlich irgend adäquate Kritik
— 1905. 4. — Literarifhes Bentralblatt. — 21. Jannar. —
126
zu fein. &3 wäre ein leichtes, von einigen der Thefen bes
Berf.3 über den Charakter der Lehre Feuerbachs zu zeigen,
daß ihr Gegenteil wenn nicht ftatt ihrer, fo mindeften3 ebenfo-
viel gilt wie fie felbft. Hingegen läßt der Verf. bei der Gre,
digung feiner Hauptaufgabe eine forgfältige und ftrengere
Rüdficht auf die Quellen nicht vermiffen und dürfte, worüber
in volem Umfange beftimmt zu urteilen Ref. aber nicht
tompetent ift, für die literarifche und zeitgefchichtliche Spezial«
forfhung neues Material und bedeutfame Anregungen bringen.
Der Verf. befaßt fiğ im befonderen mit den Spuren euer:
badjher Unfichten und Beftrebungen bei Strauß, Ruge, den
Begründern des Sozialismus und der materialiftiichen Ger
Ichichtötheorie, ferner bei Stirner, bei Heinzen, Marr, Ever-
bed und Molefchott, fchließlich bei Hettner, Herwegh, Richard
Wagner und Gottfried Keller. Der Verf. findet den Einfluß
Veuerbah8 auf die Theologen big Heute noch gering und
unentidieden, wie er jhon auf D. 3. Strauß nicht fo groß
und rüdhaltlos geweſen fei, al3 behauptet zu werden pflegt.
Hingegen haben nah dem Verf. Ruge in politifcher und
Kart Marr in foziologifcher Hinficht die Waffen, die Feuer-
bach gegen Kirche und autoritatives Dogma nebft deffen mora»
Tiitifchen Konjequenzen gefchmiedet bat, gut genubt; Mar
Stirner Hingegen habe auf Feuerbachs Kritit des Realismus
der Ideen feinen Andividualismus gegründet. Molefchott
dient dem Berf. ald Erempel für den Einfluß Feuerbacdhs
auf empirifches Naturftubium, Hettner für den Einfluß Feuer:
bahs auf die Verfolgung der Entftehungsbedingungen des
äfthetifchen Verhaltens an Stelle der bisherigen die Künftler
einengenden metapbyfiihen Spekulation. Herwegh fand nag
Dem Verf. bei Geuerbadh die Rechtfertigung der revolutionären
Tendenz in feinen Dichtungen, Rihard Wagner den Huma:
nitären zertrümmernden und aufbauenden Enthufiasmus und
Gottfried Keller den Nefpelt vor der univerfalen Natur:
faujalität. Kurz, Feuerbach Hat nah dem Verf. dirett in
den Jahren 1840— 1848 und indirelt in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts auf Männer der Tat, auf Gelehrte
und Künftler einen höchft bedeutenden Einfluß geübt, einen
Einfluß, der heute fehr abgeihwäcdt ift, den e3 aber von
höchſtem Vorteil wäre wieder aufleben zu laffen.
C. D. P.
Yoöl, Karl, uenige und die Romantit, Jena, 1905. Diederichs.
(366 &. 8) ÆT; god. MI.
Das im „fliegenden Stil” der Sturm- und Drangperiode
glänzend gefchriebene, geiftvolle Buch des Bafeler Philofophen
fteht fernab von jener Trodenheit wifenichaftlicher Arbeit,
über die der Berf. im Eingang Hagt, und liefert den glän-
zenden Beweis dafür, daß e3 eine pathetifche Darftellung in
Wort und Schrift gibt, die über den Vorwurf der Phrafe
erhaben ift, ja, daß die ftimmungwedenden, ftiliftifchen Mittel
des Vortrags geradezu erforderlich find und angewandt werden
müfjen (verfteht fih von dem, der fie befigt), wo e3 fih um
die wirkliche Berftändigung mit dem Hörer oder Lefer über
Probleme Handelt, die mit dem falten Verftande allein nimmer»
mehr erfaßt werden können. Zu diefen Gegenjtänden gehört
Niebihe nun einmal, und wahrlich, Joël verfteht ed, ihn
in unferen Herzen aufleben zu laffen und auh den Wider-
ftrebenden zu gewinnen, ohne daß wir ihn irgendwie ber
PVarteilichkeit für oder gegen feinen Helden bezichtigen dürften.
Der Hauptteil des Buches trägt die gleiche Ueberjchrift wie
das ganze Werk und zeigt in der rien Hälfte („Die Liebe
und der Krieg”) die grundfählichen Gegenfäge, die Nietzſche
von der weiblichen, bämmernden, gefühlsfeligen Romantif
icheiden, in der zweiten („Leidenichaft”), wie doch wieder der
Philofoph mit feiner ganzen Eigenart in der Romantik
wurzelt. Um e3 kurz zu jagen, Niegfche hat die Romantik
127
— 1905. M4. — Literarifhes Zentralblatt. — 21. Januar. —
128
in fih felbft überwunden; vielleicht hätte der Verf. die „Schule“
nicht fo ganz einheitlich auffaffen, londern auf die Diskrepanzen
innerhalb der Richtung jchärfer hinweiſen ſollen; gerade bei
den „Jüngern“ regt ſich dodh da3 durch die unglaubliche
Gefüplsfeligkeit und Gefühlsgenußjuht ber früheren Gene:
ration faft unterdrüdte Willensmoment, da8 jedem Gefühl
eigen ift, und führt zu großartiger Erhebung im Beitalter
der Freiheitsfriege; die fozialen Triebe gewinnen wieder Die
Ueberhand über die individuellen, die Staatsidee iſt das
Neue, was die der Romantik entwachjenen Geifter, ein Fichte
u. a. fi) erobern müffen. Dieje Erziehung hat au) Niebfche
an fih durchgemacht, und mit Recht legt J. ben Nahdrud
auf das erzieheriiche, felbiterzieherifche Element in feinem
Wirken. Aber während er fih den Baubergärten der Ros
mantif entwindet, während er alte phantaftiide Gebäude
einreißt, Tann er nichts neues dafür aufbauen; denn aud)
der Staat, wie er fi) wirklich entwidelt hat, fann feinem
überijpannten Sdealismus nicht genügen. Gerade die aufge:
wandte feeliihe Arbeit führt zum entgegengejegten Extrem.
Xn ihm überichlägt fih noh einmal der gewaltige ndi-
vidualismus, der Durch die Aufflärung hindurch doch fchließlich
zur romantischen Bewegung geführt hatte, die ftarte Willens.
natur ftelt das Sdeal des Uebermenichen auf und vergißt
dabei die foziale Natur des Menfchen völlid. J. Hat das
nicht verfannt (©. 89): „Niepjche tft ein Trunfener, ein Sieges»
trunfener, und feiner darf Niebfcheaner fein, der Verant-
wortung fühlt. Ich fann e3 Tur jagen, was ich über ihn
glaube: Rietfche hat Recht mit all feinem Ja, Niebiche Hat
Unredt mit all feinem Nein, Niegjche ift ein Uebergang, fein
Biel, aber ein notwendiger Umfchlag, dem demofratifchen,
fozialen Trieb der Zeit antwortet er flar mit feinem arifto-
fratiichen Sndividualismugs, den Kampf ums Dafein läft er
umfchlagen in ben Kampf um die Macht, die Defcendenz zum
Affen in die Afcendenz zum Uebermenjchen und Schopenhauers
Willensverneinung in Willensbejahung." Auh Nichard
Wagner vollzog diefen Uebergang; aber in ihm rang fich
eben da3 Etaatöbewußtjein de modernen Menfchen and
Richt: wie bien geht er von einem „Lebe dir felbft” über
zum „Lebe dich jelbjt“, aber im Dienfte der Gemeinfchaft.
Und er entdedt die hödhite Lebenbejahung in der Tätigkeit
für die Gemeinschaft, im Streben Jefu, an dem Niekde nur
das MWeltflüchtige, Lebenverneinende bemerkt hatte. So
reichen fih Wagner und Shiler mit ihrem Glauben an bie
Menichengeiellichaft der Butunft die Hand, während Niedfche
fchließlih für beide nur Hohn und Spott übrig hat, in
Wagners Umwandlung ein Zufammenfriechen vor dem Kreuze
fieht und im vollendeten Gegenfab zum Gefellihaftsideal
der neuen Zeit zurüdjinft in den idealen Subjeftivismug
einer freilich nicht gefühlsfeligen, jondern willensträftigen
Romantik, deren Wille aber egoiftilch gerichtet ift. Jn weis
teren Kapiteln behandelt %. das Verhältnis Nietzſches zu
Schopenhauer und zur Antile, worauf bier wicht näher einges
gangen werden fann.
Geſchichte.
Agats, Arthur, een Mit 3 Karten. Heidelberg,
1904. Binter. (X, 180 ©. Gr, 4 3, 60.
VM Abhandlungen N an u. neueren Gefch., brög. ©.
R. Hampe, Œ. Mard u. D. Schäfer. 5. Heft.
An der gefhichtsmwilienichaftlichen Literatur find bisher
die Hanbelsbeziehungen ber Hanfe zu Weitfrantreih, ver
allem der im Mittelalter blühende Baienhandel noch von
feinem banfiihen Geichichtsforicher eingehender behandelt
worden. Abgejehen von einigen Heineren Iolalgejchichtlichen
Auflägen in franzöfiicher Sprache geben darüber nur die
trefflihen Publikationen von Hirfh über Danzigs Handels.
und Gemwerbögejhichte und von Damus über Danzigs Be
ziehungen zu Frankreich (Zeitichrift des Weftpreuß. Gejchichtd-
vereins, 5. Heft) einigen Aufichluß oder befchränfen fidh wie
die franzöfifhen größeren Darftellungen auf die allgemeine
Bemerkung, daß im Mittelalter ein wohl organifierter glänzenber
Handel zwifchen der fogenannten „Baie“ (d. Y. die jüblid
der Loiremündung gelegene Bucht von Bourgneuf [Bouin]
und das angrenzende Küftenland, die Niederung zwilchen
der Meeresfüfte und der Höhenrüden im Often und Süden)
und den Völkern des Nordens beftanden hat. SInfolgedefien
ift Die vorliegende Fritiich und anſchaulich geichriebene Unter:
fuhung willtommen zu heißen, da fie ung gründlich orientiert
über diefen banfishen Baienhandel, der dann allmählich fo
pang und gar aufhört. Um die wichtigen topographiiden
Berhältniffe kennen zu lernen, hat der VBerfafler die Gegend
von Bourgneuf an Ort und Stelle eingehend jtudiert und
feiner Schrift zur befieren Erläuterung 3 Rarten (die Baie
im Mittelalter, am Ende des 17. Zahrhundert3 und zur
Sebtzeit) beigegeben, von denen die erfte auf den aus ben
DOrtsftudien und von Urkunden genommenen Anjchauungen
beruht, die zweite dem Buch von Yuneau-Gallet, Documents
sur l'ile de Bouin (Nante3 1874), die dritte der franzöfilchen
Generalitabälarte entnommen ift. Der Vergleich diefer 3 Karten
zeigt deutlich die im Laufe der Jahrhunderte für diefe Gegend
eingetretenen gewaltigen Veränderungen. Auf Grund fleibiger
Verarbeitung der einfchlägigen gedrudten Quellen (vor allem
find das hanfifche, Tübifche und livländiſche Urkundenbuch, ſowie
die Hanferecefje benubt) fchildert der Verf. zunächſt die Dert
lichkeit und den Handel und unterfuht dann die Nachrichten
über deffen geichichtliche Entwidlung, forohl was die Anfänge
und Blütezeit, ald auch den fchließlihen Rüdgang der Baien-
fahrten und ihr Ende im 18. Jahundert betrifft. Wenn aud)
eine Erichöpfung des Gegenftandes bei dem jegigen Stand
der hanfiichen Publikationen nicht zu erreichen war und Agats
mit feiner Unterfuhung an der allgemeinen Auffaffung Han:
fiiher Gefchichte nicht8 ändert, vielmehr die bisher gewonnenen
Refultate beftätigt, fo verdient die vorliegende Schrift trogdem
Beachtung, denn fie liefert einen danfenswerten Beitrag zur
Geichichte der mittelalterlichen hanfiihen Handelsvorherricaft
und der durch da3 politifche Uebergewicht anderer WBöller
bedingten Wandlung.
Bruhmäller, W., Zwijgen Sumpf uud Sand. a iszen aus bem
märtifchen Landleden vergangener Zeiten. Berlin, 1904. Deutſcher
Verlag. (286 S. 8.) Æ 3, 50
Der Verf. dieſer Schrift, ein getreuer Sohn der Mark
Brandenburg und begeiſterter Verehrer ſeines Heimatlandes,
bietet und in anſprechender und liebevoller, mehr feuilleto⸗
niſtiſcher Darſtellung Skizzen aus dem märkiſchen Landleben
vergangener Zeiten. Sein Buch, beruhend auf eingehenden
archivaliſchen und literariſchen Studien und auf der genauen
Kenntnis der Mark und ſeiner Bewohner, will dem echten
Partikularismus, dem treuen Heimatsgefühl dienen. Wenn
auch der Geſamtheit dieſer Skizzen nicht der Gedanke einer
ſyſtematiſchen Geſchichtsdarſtellung zu Grunde liegt, noch
dieſe den Charakter wiſſenſchaftlich hiſtoriſcher Abhandlungen
tragen, ſo werden ſie ſicherlich nicht nur vom Laienpublikum,
ſondern auch von jedem fachmänniſch gebildeten Hiſtoriker
wohlwollend aufgenommen werden. Der Inhalt des Buches
gliedert ſich in 9 Kapitel, die u. a. in mehr unterhaltender
als ſtreng kritiſcher Darſtellung die Germaniſierung der Mark
Brandenburg, die Koloniſationen Friedrichs des Großen in
der Mark, einen adligen Hofball in der Neumark am Be⸗
ginn des 18. Jahrhunderts, eine Fehde zwiſchen Reformierten
129
und Qutheranern am Ende des 17. Jahrhunderts, märtifdhe
Pfarrer und Pfarrhäufer im 17. und 18. Jahrhundert, die
märliihen Dorfichulen, Züge märkiſchen Bauernlebeng ver»
gangener Beiten, die Zeit des dreißigjährigen und fieben-
jährigen Krieges u. bergt. anfchaulich behandeln, fodaß der
Lejer einen Tihtvollen Einblid in die Zuftände der Marf
Brandenburg vergangener Jahrhunderte erhält. Den flott
gejchriebenen Skizzen geht des BVerf.3 „Brandenburger Lied“
voraus, welches an diefer Stelle nun glüdlich zum vierten
Male (u. a. in zwei Gedichtiammlungen des Verf.) durch
den Drud der Nachwelt überliefert wird. Dem anregenden,
im Erzählerton gejchriebenen Büchlein wünfchen wir auch
wegen feiner guten Ausftattung und feines billigen Preifes
eine recht weite Verbreitung.
Christensen, Willem, Dansk Statsforvaltning i det 15. År-
hundrede. Udgivet med Understøttelse af det Kongelige
Danske Videne abernes Selskab. Kopenhagen, 1903. Gad
in Komm. (XI, 749 S. Gr. 8.) Kr. 7, 50.
Die mit ganz außerordentlidem Fleipe bearbeitete Dar-
ftellung der däniihen Staatsverwaltung im 15. Zahrh. füllt
eine bisher tief empfundene Lüde in der Literatur zur
dänischen Berwaltungsgefhihte aus. Mit Recht behandelt
der Berf. den Beitabichnitt ald eine Uebergangsperiode, in
der er niht nur bezüglich der Stellung des Königs, der
Königin und des Thronfolgers, fondern auch für die Reih:
ämter und deren Verhältnis zu den Hofämtern, für die
Zandestdingd- und Spfjelthingsbeamten, für das Lehens-
und Berteidigungs-, ſowie das Finanzweſen recht einſchnei⸗
dende Neus und Umbildungen nachweiſt, welche zum Zeil
mit den Unionsverhältniſſen im Zuſammenhange ſtehen. Im
15. Jahrh. hat die Krönung nicht die Bedeutung gehabt,
die Allen und mit ihm ſpätere Rechtshiſtoriker ihr für 1613
und frühere Zeiten zuſchreiben. Namentlich in Bezug auf die
Beſtätigung der Privilegien und die Siegelbenutzung tann
Chriftenfen fhon für dag 15. Jahrh. eine diefem Biele zu-
Rrebende Bewegung nahweifen. Auch bezüglich der Vers
waltung des Reiches bei Abweſenheit des Königs zeigt ſich
kein konſtantes Verhältnis im 16. Jahrh.: Erich von Pom:
mern und Chriſtian J betrauen die Königin mit der Regierung,
während dagegen Johann befondere, aug 2—4 Mitgliedern
beitehende Regierungs-Kommiffionen für die einzelnen Land»
Ihaften ernennt. Bon den Königinnen des 15. Jahrh.
haben die beiden legten (Dorothea und Chriftina) in größeren
Teilen des Neiches umfafjende Befugniffe gehabt, jodaß die
Gewalt de3 Königs dort wefentlich eingefchränft war; Chr.
vermag jedoh auf Grund des vorliegenden Materiald teine
genaue Grenze zu ziehen, und es bleibt unentjchieden, ob
ihr Einfluß auf von der Heirat unabhängigen Rechtzaniprücden
beruht oder nit. Die Stellung der hohen Reihsbeamten
(Droft, Gäldker, Hofmeifter, Marihall, Rammermeifter,
Kanzler) wird vorwiegend auf Grund der erhaltenen Berichte
über ihre ZTätigfeit gejchildert, wobei Chr. eingehend prüft,
ob die einzelnen Handlungen auf Grund amtlicher Befugnis
oder perjönlichen Auftrages erfolgt find Das Verhältnis
zwiihden den Drojten und dem Auftitiarius in Schledwig
vermag auch Chr. nicht endgiltig au fären, Wertvoll find
au die Unterfudjungen über das Kriegs- und Finanzweſen;
zu lebterem Puntte fei befonder3 auf die Abjchnitte über
die mittelalterlichen Abgaben Inne, Stud und Leding, jowie
auf den nachträglich Hinzugefügten über den Sundzoll Yin-
gewiefen. Die Orientierung in der gedrängten, mit der
goldenen Medaille der fgl. dänifchen Akademie der Willen:
haften gefrönten Abhandlung wird durch detailliertes Jn-
baltöverzeichnis, umfafjende Namen» und Sadregifter SEN
Dë erleichtert. A.
— 1905. 34. — Literarifhes Zentralblatt. — 21. Sanuar. —
130
Lofh, Phil., Zwei Kaffeler Chromiten de3 18. Jahrhunderts. Ein
Beitrag zur Orts und Familiengefhichte. Kaffel, 1904. Bietor.
(VL 173 ©. 8) #2, 50.
An gelürzter Form find bie beiden Kafleler Familien-
hronifen, die jet einem größeren Publifum dargeboten
werden, die Gunfeliche und die Graßmederjche Chronik, be-
reit3 in den Beitfchriften „Helfenland“ (Kaſſel, bei 5. Scheel)
und „Helfifhe Blätter” (Melfungen, bei W. Hopf) veröffent-
liht worden. Während erjtere in weiteren Streifen früher
unbefannt war, erjcheint „Sraßmeders Handchronifa”, deren
Original verloren ift, nah einer vom Geh, Oberbergrat
Schwedes (F 1882 zu Kafjel) angefertigten WUbjichrift, die
auf der Kafjeler Zandesbibliothet verwahrt wird, Dier zum
eriten Male in vollftändigem Abdrud. Die beiden Chronifen,
deren Berfaffer in verichiedenen Stadtteilen wohnten, ers
gänzen einander beitens. Ihre Mitteilungen, die von auf
merffamer und ficherer Beobadjtung zeugen, find insbejondere
für die Kenntnis der baulichen Entwidlung der heifischen
Hauptitadt recht belangreich. Auch in kulturgeſchichtlicher
Hinſicht ſind die Aufzeichnungen nicht ohne Wert. Einzelne
Angaben über größere weltgeſchichtliche Ereigniſſe, z. B. über
den ſiebenjährigen Krieg, ſind jedoch mit Vorſicht aufzunehmen.
Der Anhang gibt uns eine Ueberſicht der Familie Gunkel,
die 1646 in Kaſſel erſcheint; der Hiſtorienmaler Friedrich
Gunkel (1819 —76), der Schöpfer der „Varusſchlacht im
Teutoburger Walde”, jener begabte Schüler von Peter Cors
neliug, gehört ihr an. Won allgemeinerem nterefje ift noch
eine Unterfuhung über die Perjönlichkeit der Reichägräfin
Bernhold zu Eihau, die eine wichtige Rolle am Kafjeler
Hofe fpieltee Ein umfangreiches, forgfältig gearbeitetes
Negifter erleichtert die Benugung de Buches. A. R—n.
Holzhanfen, Paul, Bonaparte, Byron und die Briten. Ein Kultur
bild aus der Zeit de& crften Napoleon. SEN a. M., 19%.
Diefterweg. (XL 416 (Gr Bi #6
Der allen Napoleonforihern moHlbelannte Berf. reiht
hier feinen früheren Literar-kulturgejhichtliden Studien eine
weitere bedeutungsvolle an und behandelt neben dem Thema
„Napoleon im Spiegel engliider Stimmungen” insbejondere
die Frage: Wie dachte Byron über Napoleon? Bwei fenns
zeichnende Züge von des Berf.3 Darftellungsweije fallen
bier noch jchärfer al3 früher ind Auge: einmal die Kunft,
Stimmungsgeihichte zu geben, in die Umrifje der diploma-
tiichen und ardivalifchen Darjtellung der Geichehnifje fein ange
geführte Detailmalerei einzufügen, und jodann, problematifche
Verfönlichkeiten der Geichichte mit der Kunft exakter pfycholo-
gifcher Unterfuhung zu analylieren. In diefen Zügen Welt
fih der Stimmungs3hiftorifer, für den Holzhaujen genommen
fein will, al3 Schüler Tained® und etwa auh Bolas Dar
und ald Nachfolger Woldemar Wendd, der in Deutjchland
wohlalserjter derartige Geichichtsdarjtellung verfucht hat. Zur
Unterlage für feine ftimmungsgefchichtlichen Skizzen, De
feinen Zeichnungen mit der Feder zu vergleichen find, da
fie die Nüancen forgfältig abwägen und auf pajtoje Hervors
hebung der Hauptpuntte fih niht bejchränfen mögen, nimmt
O., über die bisherigen Quellen Hinausgreifend, eine Slate
gorie jefundärer Beugniffe: Mode al indireltes Beugnis
für fulturelle und internationale Unterftrömungen, private
Briefwechfel, Tagebuchergüffe, poetiihe Glofjen und epis
grammatiche Kommentare zur Beitgeihichte, und vor allem
das weite Gebiet der ephemeren Literatur, ingbefondere auch
der Karikatur, das neuerdings gerade für jene Periode in
vorzüglichen Sammlungen (Alten, Grand-Larteret) vorliegt.
So gibt fih feine Geihichtichreibung alg ein Geitenjtüd
und notwendiges Korrelat zu den immer mehr anerlannten
Prinzipien der Lampredtihen Darftellungsart, die nener-
Se
131
dings fogar für den Gejchichtsunterricht in der Schule aug-
gemünzt zu werben anfängt. Nach einer breitangelegten
Milieufchilderung, zu der H. die journaliftifche und pamphle-
tifche englifche Literatur der anderthalb Jahrzehnte von 1790
big 1815 jehr fleißig ausnüßt, wird die Entwidlung des
Dichter inbezug auf fein Verhältnis zu dem Helden der Beit
geihildert. Zunächft durch die nationalen Stimmungen ($nva-
fionsfurcht und neben liberalen Sympathien toryftifhe Bers
fegerung, wie fie fih in den squibs und invasions-bills
malen und in zeitgenöffifchen Karikaturen oft grotesfen
Ausdrud finden) nicht unbeeinflußt, erfährt feine Haltung
allmählich eine durchgreifende Wandlung, und es vollzieht fid
die Häutung des Feudalen zum liberalen Xord und mweltbürger:
lich freien $mpreffioniften, der Hoch über nationalen Vorurteilen
fteht und nur durch fubjeltive, feiner liberalen Grundftinmung
entipringende Bedenken immer wieder von unbedingter Hin-
gabe an das Heldenideal zurüdgehalten wird, dem Napoleons
Haltung im Frühjahr 1814 eine ſchwere Enttäuſchung be—
reitet, und der auch von einem gewillen Neid gegenüber dem
Tatmenfchen nicht frei ift. Pilante Epifoden fehlen nicht,
wie 3. B. die Szene vor Napoleons Bülte auf der Schule
zu Harrow, wo Byron fchon 15jährig feinen Minoritätsfinn
beweift, oder der Seitenblid, den er beim Auszug mit feiner
Hydriotenflotte auf den Toten im einfamen Grab inmitten
de3 Weltmeerd wirft. Zm ganzen tann man, wenn man
auch oft verfucht fein mag, in dag Wort „Widerfpruh,
dein Name ijt Byron“ einzuftimmen, dag Verhältnis des
Lords zum Raifer wohl am beften mit den Worten bezeichnen:
Erfrantte Liebe war fein ganzer Zorn. — Wir begrüßen die
neue PBublifation Holzhaujens ënn deshalb, weil wir ung
von ihr eine Mehrung des Byroninterefjed in Deutichland
veriprehen, die wir jehr nötig Haben, folange Byron von
unfern böhern Schulen jo gut wie ausgefchloffen und auf
den Univerfitäten jtiefmütterlich behandelt ift; wir verjprechen
uns von ihr aber au eine Klärung der AUnfichten über
die problematiiche Natur des Dichters, zu der Holzhaufens
Buch nicht verfehlen Tonn beizutragen, da er in einem be
fonderen Kapitel Byrong Bizarrerien pfychopathiich begründet
und für feine Widerfprüche überall die höhere Einheit fucht.
Wie da8 germanifche Genie den durch und durch romanisch
gearteten $mperator zu erfallen juchte, ohne irgendwie in
blinde Erfolganbetung zu verfallen, ift ein überaus an-
ziehendes Phänomen aus der Geihichte großer Geifter, und
mit Recht meint der Verf. zum Scluffe, e3 fei nicht der
Heinfte Triumph Napoleons, daß er das ftolzefte Blut deg
ihm feindlichften Landes, daß er den trogigen Wilingerfohn
mit der himmelanftürmenden Seele bezwungen hat.
Hans Hofmann.
Abhandlungen u. Vorträge z. Gefchichte Oftfriedlande. Heft 1 u. 2.
Aurich, Friemann.
Inh.: (1) P. Wagner, Oftfriedland und der Hof der Gräfin
Anna in der Mitte ded 16. Jahrh. — (2.) F. Wachter, Oſtfries—
fand unter dem Einfluß der Nachbarländer.
Neues Arhiv für die Gefchichte der Stadt Heidelberg u. der rhein.
Pfalz. 6. Band. 2. Heft.
Inh.: F. W. E Roth, Aus der GSelehrtengefhichte d. Univer-
fität Heidelberg 1456— 1572. — Derf., Geleitöbrief d. Heidelberger
Hodhjchule, 15. Jahrh. — K. Hofmann, Die Erwerbung der Herr-
fhaft Borberg durd) Kurpfalz. — K. Obfer, Cin Bericht üb. dad
Gefeht bei Wiesloh am 3. De. 179. — F. W. E. Roth, Zur
Gefhidhte der Hofmufit zu Heidelberg im 16. Jahrh. — A. T þor:
bede, Die ftädt. Beamten Heibelbergd d. 17. Jahrh. — D. Heilig,
F. J. Mones Bruhrainiſches Idiotikon.
Forſchungen zur brandenburgiſchen u. preußiſchen Geſchichte. Hrsg.
von O. Hin pe 17. Band. 2. Hälfte. Leipzig, Dunder & Humblot.
(IV, 319 u. 24 e Gr BI æ 6.
nb, ` Kregfhmar, Die Allianzverhandlungen Guftav Adolf
mit Kurbrandenburg im Mai u. Juni 1631. — Plehn, Zur Ger
— 1905. M4. — Literarifhesd Zentralblatt. — 21. Januar. —
132
fhihte der Agrarerfaffung v. Oft: u. Weftpreußen. (1. Hälfte) —
Klintenborg, Unterfuhungen 3. Gef. der Staatöverträge Fried
tih8d. Gr. (1. Die nicht ratifizierte PBoftlonvention zwifchen Preußen
u. Kurfahfen v. 22. April 1767. 2. Berhandlungen mit Spanien
wegen Abichlufjed eined Handeldvertraged.) — Steig, Die Stettiner
Sonntagszeitung. Ein preuß. Patriotenblatt aus der Franzofenzeit.
— Thimme, Die Miffion Knıfebedd nah Peterburg (1812, in
neuem Lichte. — Meinarpdug, Die Erhebung Otto von Schwerin
in den Reichäfreiberrnftand. — Heinemann, Zur Beid. d. ältelten
Berliner Zeitungen. — Stolze, Die Xeftamente Kriedrih Pil:
beim I. — Mamlod, Krankheit u. Tod des Prinzen Auguft Wil
helm, des Bruders Friedrihs d. Gr. — v. Petersdorff, Ein Pro
gramm zur Gründung einer konfervativen Zeitung. — 90 SEN Neues
zum Müller Arnoldjhen Prozefje.. — Thimme, General v. Pritt:
wig u. der 18./19. Mär; 1848.
Heſſenland. Zeitſchrift für heſſiſche Geſchichte und Literatur. Red.:
. Bennecke. 19. Jahrg. Nr. 1. Kaſſel, Scheel.
Inh.: Ein Brief Benedikts XIV an Franz J wu Gunſten des
Erbprinzen Friedrich v. Heſſen. — H. Keßler, Ueber die Koloni⸗
ſation des Oſtens u. das Städteweſen. — M. Ille-Beeg, Dad
Lämpchen der Mutter. (Skizze.)
Nenjahrsblätter d. Bibliothek u. d. Archivs d. Stadt Leipzig. J.
1905. Leipzig, Hirſchfeld. (112 S. Gr. 8.) Æ 3, 50.
Inh.: ©. Wuſtmann, Geſchichte der heimlichen Calviniſten
(Kryptocalviniſten) in Leipzig. 1574 bis 1693. — Derſ., Hieroymus
Rotter d. J. u. die Fürftenbildniffe im Leipziger Rathaufe. (Mitd Abb.)
Länder- und Bölkerkunde,
Deh6rain, Henri, Études sur P’Afrique. Soudan oriental,
Ethiopie, Afrique peona Afrique du sud. Paris, 1904.
Hachette & Cie. (VI, 301 S. 8. mit 11 Karten.) Fr. 3, 50.
Das Buch bringt in teiner Richtung etwas Neues, ift
aber als unterhaltende Lektüre demjenigen zu empfehlen, det
über die darin behandelten Epifoden afrifanifher Forſchung
einen kurzen und guten Ueberblid zu Haben wünjcht. Der
erte Teil »Soudan oriental« ift faft auzichlieklih Emin
Palha gewidmet, und man fann ihn als eine Condenfation
des Schweizerfhen Werkes betrachten. Lobend darf man
die Objektivität des Verf.s hervorheben, der deutfcher Wor:
ihungsarbeit an feiner Stelle volle Anerkennung verjagt.
Die näcdhjften Artikel über den Mahdismus find fehr Iejend-
wert, und ber über die Handeldmege nod Siut fehr unter:
haltend gefchrieben. Daß im zweiten Teil »Ethiopie« haupt
fächlich der bekannte Franzoje d’Abadie Hohes Lob erhält,
darf, da e3 wohl verdient ift, nicht wunder nehmen. Die
italienifche Kolonie Erythrea wird für beffer al3 ihr Ruf
bezeichnet. Der dritte Teil ift dem äquatorialen Afrita
gewidmet. Ostar Baumann und Graf Göşen werden eins
gehend gewürdigt. Das Ruwenzori-Gebirge wird in zwei
Auffägen behandelt, in denen GStuhlmannd und Moores
Befteigungen befchrieben werden. Schwad ift der Artikel
über die Zunamen, die den Europäern von den Suaheli-
negern gegeben werden. Man erfennt al3bald, daß ber Verf.
aus Mangel an Sprachlenntnis den Humor der Namen nit
erfaßt hat. Stofes wird demnächſt reingewafchen, und darauf
die; Stadt Ngaundere und das Schari-Syitem einer Betrachtung
unterzogen. Der lebte Teil behandelt Süd-Afrifa. Einige
Epifoden alter Gefchichte werden der Vergefjenheit entrifien,
do ift nur der Aufjag über Henning Hufing injofern von
Bedeutung, als er zeigt, wie und warum der berühmte Kon-
flitt zmifchen den Unfiedlern und dem Gouverneur Willem
Adriaan van ber Stel zu Stande fam. Ebenfo ijt der Ar-
titel über Oswell bemerfenswert, weil er nachweijt, was in
wiffenfchaftlichen Kreifen allerdings nicht unbelannt ift, daß
diefem, nicht Livingftone die Ehre der Enttedung des Ngami-
Sees gebührt. Die im Werke enthaltenen Karten ftehen an
Wert tief unter der fchriftftelleriichen Leiftung des DVerf.2.
133
Sakmann, Erich v., Im Sattel durch Zentralasien. 6000 Kilo-
meter in 176 Tagen. Mit 185 Bildern, meist nach Original-
aufnahmen des Verf.s, 1 Uebersichtskarte u. 8 Karteuskizzen.
2. Aufl. Berlin, 1903. D. Reimer. (312 S. Gr.8.) Geb. # 5.
Der auch neulich in den Kämpfen in Südweltafrifa rühmlich
hervorgetretene Offizier gibt einen ebenjo anjpruchg[o8 als flott
und anfchaulich geichriebenen Bericht über feinen Ritt von
Peting bis zum Kafpifee, wobei er ganz befonders aud für
den mongolischen Pony eintritt, deffen Verhalten bei Nennen,
wie fie von den Europäern in den Hafenftädten veranftaltet
werden, er ausführlich befchreibt. M. C.
Globus. Hrg.: H. Singer. 87. Bd. Nr. 2. Braunihw., Bieweg u. ©.
Snh.: Adler, Die deutihe Kolonie Riebensdorf im Gouvernes
ment Woronefh. (Mit 1 Planu. 4 Abb.) — Frhr. v. Nordenftiöld,
Ueber die Sitte d. heutigen Aymara. u. Quichua-Imdianer, den Toten
Beigaben in die Gräber zu legen. — Mehlid, Die neuen Aug-
grabungen im neolith. Dorfe Wallböhl bei Neuftadt a. d. H. u. ihre
Bedeutung f. d. Kulturgefchichte. (Mit 27 Abb.) — Halbfafß, Der
Ginflug ded Benjerfeed auf die Bevölferungsverteilung feiner Umge-
bung. — Ueber die legten Schidjale ded Malers u. Ethnographen
Guido Boggiani.
— 1905. M 4. — Qiterarif hes
3emazepbıbnie. (Erdkunde.) Redig. von D. N. Anutschin.
11. Jahrg. Heft 3. Moskau, 1904. (In russischer Sprache.)
Inh.: K. Kuljwez, Materialien z. Physiologie der Wiger-
schen Seen (See Wigry u. einige kleinere in der Nähe, im russ.
oln. Gouvy. Suwalki. (32 S. mit Karte, Abb., 3 Taf) — W.
ochelson, Ueber die asiat. u. amerikan. Elemente in den
Mythen der Korjaken. (Vortrag auf d. Kongress d. Amerika-
nisten in Stuttgart 1904; vom Verf. selbst ins Russ. übersetzt.)
— B. Adler, Friedrich Ratzel. (Mit Portr.) — D. Anutschin,
Aus meinen Beziehungen zu Ratzel. — Ders., Die Japaner,
eine anthropolog. u. ethnolog. Skizze. (39 S. mit Abb.) — Be-
richt der Abteilung d. Lehrer d. Geographie bei d. Pädagog.
Gesellschaft in Moskau 1903. Von A. Borsow. — D. Anu-
tschin, Ueber die Verdienste des Admirals S. O. Makarow
auf d. Gebiet d. physikal. Geographie d. Meeres. — Beilage:
Russische Uebersetzung v. H. Grothes »Auf türkischer Erde«.
Aaturmiffenfchaften. Mathematik,
Pfeffer, W., Pflanzenphysiologie. Ein Handbuch der Lehre
vom Stoffwechsel und Kraftwechsel in der Pflanze. 2., völlig
umgearb. Aufl. 2. Band: Kraftwechsel. 2. Hälfte. Mit 60 Abb.
Leipzig, 1904. Engelmann. (XI, 8. 353 — 986 Gr. 8) # 19.
Mit dem vorliegenden Teile ift das Haffiihe Wert des
allen Botanilern al8 hervorragender Foricher auf dem be,
zeichneten Gebiete befannten DVerf.3 vollendet. Da3 bei An-
zeige des 1. Bandes (vgl. Jahrg. 1898, Nr. 22, Sp. 837
d. BI.) gefagte gilt in vollem Umfange aud) für diejen Band,
dejen Manuftript im Juli 1903 abgefchlofjen wurde, in dem
aber die inzwifhen erfchienenen Arbeiten in den Unmer:
tungen berüdfichtigt worden find. Der vorliegende Teil
beginnt mit allgemeinen Betrachtungen über Bewegungen,
denen fih die fpeziellen Darftellungen der Krümmungsbe-
wegungen (autonome Bewegungen, Ranfenflettererund Schling-
pflanzen, Bewegungen durch mechanijche und chemilche Rei-
zungen, photo-, thermo- und bydronoftilche, Deffnungs- und
Schleuderbewegungen), über die tropischen Bewegungen (Geo-
und Heliotropimus, Thermo-, Chemo-, Hydrotropismus
u. f. w.) und die lofomotorifhen und Plasmabewegungen
anfchliegen. Darauf folgt das Kapitel über die Erzeugung
von Wärme, Licht und Elektrizität und ein Ausblid auf Die
in der Pflanze angewandten energetifchen Mittel bildet den
Schluß des Tertes. Cin ausführliches Autoren: und Sad:
register über beide Bände ermöglicht das rajche Aufiuchen
felbft der Heinften Einzelheiten des Werkes. Lssn.
Bentralblatt. — 21. Januar. — 134
Ostwald, W., Die Schule der Chemie. Erste Einführung in
die Chemie fiir jedermann. 2. Teil: Die Chemie der wich-
tigsten Elemente und Verbindungen. Braunschweig, 1904.
Vieweg & Sohn. (VIII, 292 S. Gr. 8. mit 32 Abb.) æ 7, 20;
gbd. 4 8.
Die Erwartungen, welche Ref. an die Beiprehung des
I. Teiles knüpfte, find im II. reichlichft erfüllt worden. Mit
anerfennenswertem pädagogischen Geichid veriteht e8 der Berf.,
den Lefer, bei welchem ein äußerft geringes Mah von Vor-
fenntniffen vorausgejeßt wird, mit den nicht immer einfachen
Berhältnifien befannt zu maden, wie fie die Chemie der Ele
mente und ihrer Verbindungen bietet. Das Wert eignet
fi in jeder Beziehung zur Einführung in die moderne Chemie
ſowohl für Laien wie für Facgenofjen, welche fih in die
neueren Anjchauungen einarbeiten mollen. 8.
Königsberger, Leo, Carl Gustav Jacob Jacobi. Festschrift
zur Feier der 100. Wiederkehr seines Geburtstages. Mit 1
Bildnis und dem Faksimile eines Briefes. Leipzig, 1904.
Teubner. (XVIII, 554 S. Gr. 8.)
Aus dem Anlaß einer Feftrede zu der von dem Jnter-
nationalen Mathematiferfongreß in Heidelberg Auguft 1904
veranftalteten Jacobi-Feier ift die vorliegende umfangreiche
Feſtſchrift entſtanden: nach Wbficht ihres Verf.d „eine op,
Ipruchslofe Darftelung der Lebensichidjale und Arbeiten“
eine3 der [chöpferifchiten und für viele Disziplinen der Mathe—
matif grundlegendften Geifter. Diejer Aufgabe bringt Prof.
Königsberger alle Bedingungen des Gelingens entgegen: eine
langjährige Arbeit gerade in den Hauptgebieten Sacobig,
bezüglich eine3 derfelben, in den elliptiichen Tranjcendenten,
auh eine eingehende hHiftoriihe Betätigung, die mit den
Dingen und Perfonen langvertraute, vertrauenerwedende Ber:
fönlichkeit, der fich die Familien und amtlichen Archive voll öffnen,
die flüffige Feder, die, am Helmholg-Werk bewährt, einen großen
und reichen Stoff rajch verarbeitet. Nach der glänzenden
Charafteriftil, die vor 50 Fahren der nächite Freund Jacobis,
Dirichlet, von deffen Schaffen und Charafter in einer heute
noch nicht veralteten Rede gegeben, muß das neue Buch viel
neue Detailunterfuchungen bringen, joll eg die Mathematiker,
für die es allein geichrieben ift, interejlieren,; und dies ift
auch wirklich der Fal. Auf die fhon befannten Lebensum-
ftände fällt durch Mitteilungen aus vielen Alten und Briefen
an den Bruder (den berühmten Phyfifer), an Beffel u. a. fo
viel neues Liht bezüglih der Charatter:, Herzens: und Geiftes-
eigenichaften Sacobis, daß manches bisherige, wenn auc
feife Vorurteil fiegreich zerftreut wird; und zu den Analyjen
aller bekannten Arbeiten gejellen fih auh fole von wid:
tigen Vorlefungen, die noch nicht publiziert find, 3. B. ber
bedeutenden über elliptiiche Funktionen vom Winter 1835/36,
aus der Herr Gundelfinger fürzlih (FSranff. Btg.) noh wei-
tere3 erichlojien hat, al8 der Verf. andeutet; ferner Mittei-
lungen über verloren gegangene Manujffripte und auch über
gelegentliche Sorfchungen: fo über die griechifche Mathematik
(nah Briefen an A. von Humboldt) und über die Gejchichte
des Prinzips der Heinften Ultion. Man muß fagen, daß
hierdurch die Darftellung in ihrem Fortichreiten ein ftetig
fteigende3 Sintereffe gewinnt. Vorher vermögen nur mehr
einzelne Buntte, wie die Klarftellung der Beziehungen zwilchen
Kacobi und Abel, ein erhöhteres Snterefje hervorrufen, während
die eingehenden Analyfen aller jeweiligen Arbeiten, ftreng
KHronologifch aufgereiht an dem Faden der Lebensbeichreibung
und dadurch notwendig oft in ihrem inneren Zufammenbang
unterbrochen, den Lefer Teicht unruhig machen oder ermüden.
Undrerfeit3 kommt aber bei diefer wuchtigen Darftellung der
vol nach allen Seiten fi) ausbreitende glänzende Get
Sacobis, der zu gleicher Zeit in den mannigfadhften Gedanfen-
richtungen fich betätigte, ert recht zur Geltung, und man
185
erlebt fein divinatorifches intuitives Erfaffen der Probleme
und fein Herausarbeiten big zu Faren analytiichen Methoden.
Auch Hat der Verf. durch einen zulammenfafjenden „Rüdblid“
am Schluß für eine allgemeine Einordnung Sacobis in das
Ganze der Willenichaft gejorgt. Zweifellog wird das Wert
8.3 viel dazu beitragen, Jacobi Größe den heutigen und
ipäteren Mathematitern Har zum Bewußtfein zu bringen.
Sür denjenigen aber, der ohne den Ballaft der mathematischen
Betrachtung nur die DQuinteffenz des Buches fennen lernen
will, bietet die oben genannte Rede des Verf.s, die im felben
Verlag erihienen ift (auch mit demfelben Titelbild nah Kafe-
fowsty, Rom 1843, verjehen), einen prägnanten, auch für
den Nihtmathematiker genußreihen Auszug. — Das Bud
enthält aud ein eingehendes Perjonenregifter, die ausführliche
Inhaltsüberſicht erſetzt ein Sachregiſter; nur fehlen Hier für
einige wenige Stelen die Bitate, fo für die Rede von 1832-
(©. 131). N.....T.
Aſtronomiſche te Söhne. Hrêg. v. G. Kreug. 167. Bd. Nr. 3987.
er Maute Söhne
B. Meffow, S u. Zeichnungen des
Bast 1903 IV. — R. Ora ff, Beftätigung d. Beränderlichkeit v.
94.1901 Cygni. — F.Riftenpart, Tafel f. Differential-Präzeifion
u. Rutation f. 1905. — W. Ceraski, Une nouvelle variable
188.1904 Draconis. — M.G vell, Zufag bierzu. — A.St. Williams,
New variable star 189.1904 Andromedae. — f. de Ba It,
Berihtigungen A. AG. Kat. Wien -Dttafring. — U. Berberidh,
Ephemeride ded Planeten (319) Leona. — Fayet et Maubant,
Éléments et éphéméride de la comète 1904 d. — Bassot,
Ephéméride de la comète 1904 d. — M. Ebell, Elemente und
Ephemeride ded Kometen EEN d. — 3. PBalifa, Beobachtungen v.
ticinen Planeten auf d. t. t. Eternwarte in Wien. — E. Millo-
sevich, Pianeta 1904 hr. — M. Wolf, Photograph. Aufnahmen
v. Meinen Planeten. — H. Kreup, Neuer Komet 1904 e. — Derf,,
Anzeige betr. Ephemeriden v. Kometen u. Planeten.
Naturwiffenfhaftl. Rundjchan. Hrög.v.W.Stiaref. 20. Jahrg.
Ar. 1. Braunicmweig, Bieweg u. Sohn.
Inh.: W.A. Noyes, Öegenwärtige Probleme d. organ. Chemie.
— E.Rutherford, Produkte langfamer Umwandlung deg Raviumg.
— PB. Deegener, Die Entwidelung ded Darmlanald d. Snfekten
während d. Metamorphofe. — E.Raunfiaer, Parthenogenefid beim
Löwenzahn (Taraxacum). — ©. $. Dftenfeld, Zur Kenntnis der
Apogamie in der Gattung Hieracium.
Sn für Mathematik u. Phyfil. Begr. von O. Schlömilch.
g.-v.R.Mehmteu.&. Runge. 51. Bd. 3. Heft. Lpzg. Teubner.
— h.: L. Henneberg, Zur Torſionsfeſtigkeit. Mit 4 Fig.) —
Derſ., üeber einige Forderungen, die ſich aus dem Satz von Green
für die Torſion v. Stäben ergeben. — C. Runge, Ueber die Form—
änderung eines zylindr. Waſſerbehaͤlters durch d. Waſſerdruck. (Mit
1 Fig) — U. Knefer, Ein Beitran z. Theorie d. fchnell umlaufen«
den elaftifhen Welle. (Mit 4 Fig) — F. Ludwig, Die biometr.
Analyfe einer Pflanzenfpezied. — 8. Ermenyi, Pepvald Theorie d.
Zonfpfteme.
SEI für wiffenfhaftl. Mikroſkopie u. für mikroſkop. Technik.
Hrsg. von ©. Ruiter, 21. Band. 3. Heft. Leipzig, Hirzel.
Inh.: A. Köhler, a A Unterfuhungen mit ultra-
violettem Lidt. (Shi) — F. © ‚ Der neue Keipfche mitro:
Be Apparat. — QR. Peter, Ur neue Dotterfärbung —
S. Lichtenberg, Objektträgergeftell 3. gleichzeit. Behandlung zahle
reicher Schnitte.
—
Rechts⸗ und Stantsmiffenfchaften,
1) Stolzel, Otto, Das Perſonenſtandsgeſetz vom 6. Febr. 1875
ae Së Ed SSC Berlin, 1904. Häring.
oc GC Ss aa vom 1. Aug. 1883.
er 1904. (XV, 367 © 8) æ 6.
Die Gefege des Kar. Preußen in turzgefapten Kommentaren. VI. I.
Häring Hat mit diefer Kommentarfammlung für dag
Red und für Preußen einen neuen Weg eingeichlagen, der
die Mitte zwifchen den Tertausgaben mit Unmerkungen,
— 1905. M4. — Literarifhes Bentralblatt — 21. Januar. —
136
wie fie zunächft durch Guttentag beliebt gemacht find, und
den dicleibigen Kommentaren hält. Unter Vermeidung rein
wiffenichaftliher Erörterungen werden die Beitimmungen in
fnappejter Jorm vom praftiihen Standpunfte aus befprochen,
dabei wird aber die größte Sorgfalt auf die Verwertung
der gejammten NRedhtiprehung und im weiteften Umfange auf
Heranziehung aller etwa in Betradhtffommenden Beitimmungen
anderer Gefege gelegt. Daß Stölzel (1) bei einer derartigen
Arbeit die Beitimmungen des B.6.B.3 gleich wie diejenigen
des Perfonenftandagejeges behandeln mußte, fo weit fie jolche
unmittelbar erjegt haben, Liegt auf der Hand; praftifh an»
genehm ift die Verarbeitung der gejamten Ausführungs-
gejeßgebung aller Einzeljtaaten in den Anmerkungen. Die
im Anbange aufgeführten Ergänzungsbeftimmungen enthalten
u. a. auch diejenigen des Haager Uebereinfommens. Bes
jondere Beachtung verdient dann nod) ein geichicdter überficht-
liher Auffag über daS Namensredt. — Zu noch weiterer
Heranziehung anderer Gefege gelangt Friedrichs (2), deffen
Nechtögebiet weniger in fich abgeichloffen ift. Die Auslegungs-
Ichwierigfeiten bereitet hier die richtige Beleuchtung der ftet3
zunehmenden Reich&verwaltungsgejebgebung. Die feit Erlaß
des Buftändigfeitsgefehes ergangenen 29 weiteren Gejeße
find in gleicher Weife in einem Anhange erläutert.
Coermann.
Wolff, Martin, Die Neugestaltung des Familienfideikommiss-
rechts in Preussen. Berlin, 1904. Heymann. (VIII, 114 &
Gr. 8.) 43.
Wie man fi auch zu dem Snftitut des Fideifommiffes
al8 folcdem ftellen mag, über die Pflicht des Gelebgeberz,
das Recht des nun einmal beftehenden Snftitut3 den jeweiligen
Berhältniffen entiprehend auszugeftalten, fann fein Zweifel
herrihen. 3 verdient daher vollen Beifall, daß nunmehr
auch feitend der preußifchen Regierung ein Fideilommißge-
jegentwurf veröffentlicht worden ift, der auch auf diefem Ge,
biet die ermwünjchte Rechtseinheit mwenigjtend für Preußen
jelbjt anjtrebt. Dag vorliegende Werk enthält eine eingehende
Kritik diefes Entwurfs, fomwohl feines prinzipielen Standpunfts
wie feiner einzelnen Beftimmungen. W. ift dabei Feiner
Schwierigkeit aus dem Wege gegangen; mit Scharfiinn und
gründlicher Gejebeskenntnis find die Berührungspunkte des
Entwurf mit dem allgemeinen Recht erörtert, wobei fiğ al
wichtiges Ergebnis die teilweile Unhaltbarteit feines proze.
rechtlichen Inhalts herausftelt.e Den WUusführungen W.8
wird man regelmäßig durchaus beipflicyten müffen: fie liefern
für die Berbejjerung des Entwurfs beachtenswertes und SES
ih auch Beachtung findendes Material.
Hilsenbeck, Wilh., Die Deckung der Kosten des Krieges in
Südafrika von 1899—1902 auf Seite Englands. Stuttgart,
1904. Cotta Nachf. (100 S. Gr. 8) æ 2, 40.
Münchener volkswirtschaftl. Studien, hrsgb. v. L. Brentano
u. W. Lotz. 66. Stück.
Die vorliegende Arbeit unterfucht nicht im einzelnen Die
durch den füdafrifanifchen Krieg auf englifcher Seite entftan-
denen Koften, fondern ftellt nur deren Gefamthöhe feft und
prüft, mie beier ungeheure Koftenbetrag aufgebracht worden
ift. Die einzelnen dem Parlament vorgelegten Kriegsforde-
rungen und die zur Dedung der bewilligten Beträge jeweils
ergriffenen finangpolitiichen Maßnahmen werden eingehend
dargeitelt.. Dabei werden auh die durch die Teilnahme
Englands an dem neien Feldzug entjtandenen Kojten
furz berüdjichtigt, während die den englifchen Kolonien durch
den füdafrifanifchen Krieg erwacdhjenen Ausgaben nicht in
die Arbeit einbezogen find. Sn einem Schlußlapitel werden
Englands Rapitalreihtum, Steuerjuftem und Staatäfrebit
al3 diejenigen Faktoren bezeichnet, denen es zu banten ift,
131
daß die enormen Ausgaben verhältnismäßig fo febr leidt
aufgebraht werden fonnten. Der Iette Abfab, in dem ber
Berf. fich gegen die Rüdkehr Englands zum Schußzoll wendet,
wäre beier fortgeblieben; er paßt gar zu wenig in diefen
Zujammenhang. Störend wirft es, daß die mitgeteilten Ta:
belen niht dem Tert eingegliedert, jondern in den Anhang
vertiefen find.
Blätter für Örfängnigfunde Ridig. von v. Engelberg. 38. Band.
5. u. 6. Heft. Heidelberg, Winter,
Inhb.: va d. Golhtz, Nach welchen Grundſätzen foll die Dauer ber
torrektionellen Nadhaft bemeſſen werden? Referat. — F. Leppmann,
Begriff, Bedeutung u. Wirkung geiſtiger Minderwertigkeit bei Straf—
gefangenen. — 5. Mecfer, Einiged über die Organifation u. Ber:
bäftnıjfe des ungar. Öefüngniewefene — Erfurth, Warum u. mie
int die ftaatl. „Arbeiterfürforge” in der Gefängnisfchule zu behandeln?
— Bennat, Öefängnislehre f. Juriſten. — Derſ., Leibespflege
jugendl. Gefangenen. — Lady Batterſea, Die Vereinigung der
Gefangnisbeſucherinnen in England. Ueberſ. v. Roſenfeld.
Yahrbüder f. Nationalötonomic u. Statistik. Srdg. von J. Conrad.
3. Folge. 28. Band. 6. Heft. Jena, det,
Snb.: P. Kollmann, Das ftatit. Amt f. d. Großheriogtum
Tidenburn in den ren DI Jahren jeined Bejtebeng. — A. Heſſe,
Die wirtjchajtl. Gefeggebung Defterreihellngarne i. 3. 1903. — 9.
Rudor, Luntarbitergüurforge in Dänemark. — 9.Hcr3, Die Krimi»
nalität u. d. arbeitenden Bolföflaffen in Dejterreih. — C. Stein:
brüd, Ztatift. Mitteilungen über die Randwirtichaft in Bayern. —
B. Qajtig, Zur Begriffsbeftimmung d. „Kaufmanns“, „Fabritanten“
u. „Handwerkers“.
Zeitſchrift für die geſamte Verſicherungs⸗Wiſſenſchaft. Red. A.Manes.
5. Band. 1. Heft. Berlin, Mittler u. Sohn.
Inh.: Ulrich, Die neueren Fortſchritte der Schiffbautechnik in
ihrer Bedeutung f. d. Transportverſicherung. — E. Lüders, Das
Problem der Mutterſchaftsverſicherung. — Rau, Zur Rechtſprechung
in Unfallverſicherungsprozeſſen. — Moldenbauer, Krankenkaſſen u.
erste. — Bohlmann, Eine Rekurfioneformel f. Referven. — Engel:
bredt, ie Wirkung der Auelefe auf die Sterblichkeit in den erften
Rerfiherungejahren. — Samjon, Ueber den Berlauf von Unfällen
bei Berficherten. — Supfa, Die Berwirkungsklaufel der Berfiherungd-
verträge vor dem Deutjchen Juriftentag.
Zentralblatt f. freim. Berichtöbarkeit u. Notariat jowie Ziwangsver-
fleigerung. Hreg.v.A.Lobe. 5. Jahrg. 13. Heft. Leipzig, Dieterich.
Snh.: Kockerols, Der 8 81 des Zwangsverſteigerungsgeſetzes
u. die rhein. Kommand-Erklärung. — E. Joſef, Das zeitl. Zuſam—
menfallen der räuml. aufeinander folgenden Erklärungen bei öffenth.
Beurkundungen. — Entſcheidungen.
ee — — —— — — — — — — — —— — nn LEE E — — —
— ———— — —— —r — — —— — —— —— —
Aprachkunde. Literaturgeſchichte.
Vossler, Karl, Positivismus und Idealismus in der Sprach-
wissenschaft. Eine sprachphilosophische Untersuchung. Heidel-
berg, 1904. Winter. VIL 98 8. 8.) 4 2, 80.
Der Lefer erwarte nicht, daß Pofitivigmus und dealis:
mus bier im Sinne einer feften philofophiichen Terminologie
gemeint find. Wer die genaue Bejchreibung ded Tatbeftandes,
die empirische Kenntnis des Materiald al3 vorläufiges Biel
der Forihung fett, ift für Voßler methodologifcher Pofitivift;
wem e8 vorzugsweile um Ermittlung des Kaujalzufammen-
hangs zu tun ift, Zdealift S. 2). Betrachtet der Pofitivift
jein vorläufiges Biel al3 Endziel überhaupt, gibt er feine
Kenntnis für Erfenntnig aug, begnügt er fih mit den Fragen
„wag ift und mwa8 geichieht ?”, ftatt zu fragen „warum und
woz3u?“, jo wird er metaphbyfijcher oder radifaler Pofitivift.
Diefe „Aftermwifjenihaft” verfolgt der Berf. unerbittlich bis
in ihre legten Schlupfwinfel. Nur die Weltanfhauung des
kritiſchen Idealismus könne zu ſprachwiſſenſchaftlicher Er-
kenntnis befähigen. Auf 98 Seiten in Kl. 8. ſucht der
Verf. zu erweiſen, daß, da Sprache geiſtiger Ausdruck ſei,
die Sprachgeſchichte in die Kunſtgeſchichte gehöre, und die
— 1905. As4. — Literariſches Zentralblatt. — 21. Januar. —
— — — — — — a a a — —
(beſ. S. 10 und 42).
138
— — —
Grammatik als ein Teil der Stil⸗- und Literaturgeſchichte
zu betreiben ſei. Ueber die bisher angebauten Gebiete der
Flexionslehre und Wortbildung, Satz- und Bedeutungslehre,
Lautlehre, Accent- und Verslehre wird ſtrenges Gericht ge—
halten. Sprache ſei äſthetiſche Tätigkeit eines Individuums,
und alle dieſe zu ihrem Schaden getrennten Forſchungs—
gebiete fallen der Stiliſtik und damit der Aeſthetik anheim
Der Ausdruck „äſthetiſch“ wird hier
nicht in dem Sinne gebraucht wie in der philoſophiſchen
Normwiſſenſchaft ber Aeſthetik, wo es ſich darum handelt,
für äſthetiſche und künſtleriſche Werturteile die Prinzipien
aufzuſuchen, einer Disziplin, die der Logik und Ethik parallel
iſt. Aeſthetiſch bedeutet für Voßler und ſeinen Gewährs—
mann Benedetto Croce nicht das Wohlgefällige, ſondern nur
ſoviel, was wir heute mit Tobler, Wundt und anderen pſycho—
logiſch nennen (S. 25, 40, 63), nämlich das Geiſtige, das
der Sprechende zum Ausdruck bringt. Für V. iſt die Tätig—
keit des Sprechens eine äſthetiſche, und die Sprache über—
haupt eine Kunſt. Die „unumſchränkte Rolle des pſychiſchen
Faktors“ (S. 44) nachzuweiſen, iſt der Zweck des Verf.s.
„Das Weſen der Sprache iſt innere Tätigkeit: Intuition.“
„Ob es zur akuſtiſchen Aeußerung kommt oder nicht, iſt
praktiſch ſehr wichtig, theoretiſch völlig belanglos“ (S. 50).
„Accent ift Geiſt und nur Geiſt“ (S. 66). „Aeſthetiſch be—
trachtet ſind Tanz und Rhythmus lediglich geiſtige Gebilde;
poſitiviſtiſch betrachtet ſind ſie lediglich phyſiſche Arbeiten“
(S. 85). „Die Aufgabe der Sprachwiſſenſchaft iſt darum
gar keine andere als die: den Geiſt als die alleinig wirkende
Urſache ſämtlicher Sprachformen zu erweiſen“ (S. 63). Dabei
vergißt der Verf., daß der Sprechende, wenn er ſein Geiſtiges
äußern will, ſich mit dem Material und ſeinen fördernden
oder hemmenden Bedingungen abzufinden hat, ſo gut wie
ein Künſtler, mag er Bildhauer oder Maler, Dichter oder
Muſiker ſein, mit dem Zwang des Materials zu ringen hat.
Die Sprechwerkzeuge müſſen eingeſtellt und geſchult, beſtimmte
Muskeln zweckmäßig innerviert werden. Darum iſt das
Sprechen al3 Aeuperung niht blokes „Beiden, oúvugßokov
für eine pigdhifche Vorftelung“ (S. 25), jondern eine mannig-
fah komplizierte Tätigkeit, rein piychiich nad) Zwed und Be-
deutung, piyhophyfiih und piychiich zugleich als phonetiſches
Erzeugnid. Man überjchäßte, ald in den jechziger und fieb-
iger Jahren die empirifche Spradforihung einjeßte, Die
materiellen Elemente und Saltoren des Sprechens. Charat:
teriftiich war der ältere Name Lautphyfiologie für die Hilfs-
wifjenfchaft der Phonetil. Hermann Cfthoff jchrieb 1879
über „das phyfiologiihe und pfgchologiihe Moment in der
ſprachlichen Formenlehre“, worin er den hiftoriihen Laut:
wandel auf „phufiologifche Gejege” zurüdführtee Meyer-
Lübke fchrieb 1890 auf der eriten Seite des eriten Bandes
jeiner Romanihen Grammatit: „Bei der Entwidlung und
Umwandlung der Laute einer Sprade . .. . Handelt eg
ih meift nur um phyfiologifche Prozeffe.” | Diefer Cin-
leitigfeit gegenüber habe ich 1900 in meiner Abhandlung
„Gibt es Lautgeſetze?“ die verſchiedenen Yaltoren forg-
fältig zu trennen verjudht (bei. ©. 358, 360, 378, 418).
3n den Abfdnitten über Accent (S. 475 fg.) und Ana-
logie Habe ich die Bedeutung, das Geiftige, al3 Faktor
der Veränderung gebührend anerkannt. Boßler, der mid
ald Hauptvertreter des von ihm verfolgten Bofitivismus
anzujehen liebt, behauptet demgegenüber, die phonetifchen
Veränderungen feien ale durch Wccent bedingt, alfo nur
durch den Geift des Sprechenden verurfadt (S. 67. Nach
dem Berf. kann es für die Wilfenichaft nur Individual-
Iprachen geben (©. 51 und 90). Aber er kann doch nicht
leugnen, daß die Sprache „einen Zwang ausübt, durch follef-
tive Tätigkeit, durch ein Bufammenwirten zuftandetommt”.
ese
139
Und er greift deshalb, nicht jehr glüdlih, auf die alte Per-
Sonififation eines Sprachgeijte3 zurüd (S. 17 und öfter).
Sn der Tat ift die Sprache eines größeren Verbandez nicht,
wie V. behauptet, die bloße Summe von Sudividualiprachen,
fondern gemeinfamer Befig eine3 größeren jozialen oder
nationalen Verbandes. GSprade ald Berfehrömittel und
Kulturorgan gehört der Gejamtheit al3 folder. Nah Laut,
Form und Bedeutung muß fie in gewillem Grade einheitlich
werben und bleiben, wenn fie dem geiftigen Austaufch der
Einzelnen dienen fol. Nur aus ihren Zwed fann Aug-
bildung und Entwidlungsverlauf der Sprache verftanden
werden. Und die Sprache ift, wie Mythus und Gitte, ein
fozialpiychifches Phänomen. Das eben ift die große Schwierig:
feit, den Anteil der Einzelnen und der Gefamtheit an der
Spradentwidlung abzugrenzen. 3.8 Schrift bricht da ab,
wo eben diejes Hauptproblem beginnt. Von einer teleo-
Logifchen Beurteilung ijt bei dem „dealijten” Voßler nichts
zu bemerfen, und die von Wundt fo gewaltig geförderte
jozial- oder völferpfychologijche Betrachtung bleibt ihm fremd.
Dem Berf. ift die Sprache nicht eine Fertigkeit, jondern
Runft, und daher Spradhwifjenichaft ein Teil der Kunft-
willenjchaft. Syntar fomme nad Stilifiif (S. 16 und 37).
Allerdings mwar die Sprahichöpfung Kunitleiftung für die
begabteren Urmenſchen, die fie zuerft auögebildet haben
mögen, von denen freilich niemand, auch nicht der Berf.,
etwas Genaues weiß. Hunt ift fie noch heute für Den
Spracdhbeherrjcher, die jelbjtändige Perjünlichkeit, die über
perjönlichen Ausdrud, d. H. Stil verfügt. Der Bauernmagd
von Dußlingen oder Hagellod) ift fie eine faum ausreichend
erlernte Fertigkeit. Dem Durchſchnittsmenſchen überhaupt,
für den ſie „denkt und dichtet“, iſt ſie ein fertiges konven—
tionelles Handwerkszeug, und ihre Handhabung nichts weniger
als eine Kunſtleiſtung, die auf ihren äſthetiſchen Wert be—
urteilt werden dürfte. Was der Verf. über die Vernach—
läſſigung der Stiliſtik ſagt, unterſchreibe ich Wort für Wort.
Aber ich weiß nicht, wie er ſeine äſthetiſch-individuelle Sprach—
betrachtung praktiſch durchführen kann. Auch ein Molièdre
und Lafontaine gebrauchen eben die konventionellen Ausdrucks—
mittel, deren individueller Urſprung unbekannt iſt, beren jahr-
hundertjährige Geſchichte aber aus den Sprachdenkmälern er—⸗
ſchloſſen und auf ihre pſychologiſche Bedeutung unterſucht
werden fann. Für Moliere und Lafontaine war ihr per-
ſönlicher Geiſt das Erfte, die Hiftorifch gewordenen Sprad-
mitte! dag Bweite. Für uns Nachlebende, die wir diejen
perjönlichen Geift erft aus dem Gelprochenen erjdjließen,
muß der Gang ein umgefehrter fein. Darum fegt man für
die Stiliftit feit alter die Syntag voraus. So verfahre
auch ich in meinen Vorleſungen und Uebungen zur franzö-
iichden Syntar und Stiliftif, die ich feit Jahren abhalte. Der
Berf. leugnet, daß e3 Sprachgemeinfchaften, Mundarten und
Mundartgrenzen, und den Unterfhied von Mundart und
Kulturfprache gebe (S. 37, 56, 59). Da dies nur generelle
Borjtellungen, feine Begriffe feien, gehören fie nicht in bie
Wiffenichaft. Der Verf. vergißt, daß z. B. Sprachgemein-
haften Hiftorifch gerwordene Erjceinungen find, nicht etwa
bloße Abjtraktionen. Solche butorilde Tatfachen find auch
die von der Gejamtheit vollzogenen phonetiichen Verände—
rungen, die man Lautgejege genannt Hat. Daß fie möglich
jind, erflärt fi) aus dem fozialen Zwang, den die Gefamt:
heit auf den Cinzelnen ausübt. Für eine unbefangene Be-
tradhtung des Hiftorifchen bleibt in dem ideologifchen Syitem
des Berf. fein Raum. Friedrich Niebiche, in feinem nach.
gelafjenen Hauptwerk (Bd. XV), hat gejagt, vielen Dentern
werden ihre Untipoden zu Karikaturen. So ift e3 aud B.
ergangen. Dan lefe feine temperamentvollen Angriffe gegen
die von ihm fo genannten Pofitiviften (bef. ©. 29, 38, 53,
— 1905. M 4. — Qiterarif deg Zentralblatt — 21. Sanuar. —
80, 98): „Sobald in einem Wiljensgebiet der Pojitivismus
Trumpf wird, ift ‚willenichaftlih arbeiten‘ auch für da
flacheite Gehirn teine Kunft, für den willenjaftlich Ver:
anlagten aber wahrhaftig feine Freude mehr." „Nichts ift
gefährliher und nichts ift lächerlicder al3 ein Empiriker,
der philofophiert." Diefe Proben aus vielen genügen, um
zu zeigen, daß der Berf. jedenfalld eine fehr individuelle,
aus „Phantafie und Zentut Don geichöpfte Sprache fchreibt.
Aber über eines können wir bedauernswerten „Rofitiviften“,
z. B. Ref., deſſen „Beweisführung auf den Tichticheuen
Pfaden des Poſitivismus dahinkriecht“, uns mit Recht be—
klagen, daß er uns alle, Materialiſten und Spiritualiſten,
Lautphyſiologen und Sprachpſychologen, Regelgrammatiker
oder Sprachhiſtoriker, in dieſen einen großen Topf geworfen,
daß der Individualiſt uns ſo gar nicht individuell ſtudiert
und behandelt hat. Hier iſt er ſeinem eigenen Prinzip
untreu geworden.
Was iſt es denn im grunde, was uns Poſitiviſten von
dem Idealiſten, beſſer Ideologen Karl Voßler trennt? Wir
andern gehen aus vom akuſtiſchen Phänomen, von Wort
und Sag, um von da zur Bedeutung, zum „Geiſt“ vorzu—
dringen. V. verlangt den umgekehrten Weg. Wir gehen
vom bekannten A zum unbekannten X, Boßler will vom X
zum A. Es bleibt ſein Verdienſt, darauf hingewieſen zu
haben, daß dieſes X immer das einzige Ziel bleibt. Manche
hatten es faſt ganz oder für immer aus dem Auge verloren.
Der Verf. bekennt im Vorwort (S. VI, dap er mehr nad:
gedacht als nachgeleſen habe. Ob das Nachdenken immer
gründlich und ſachlich war, darüber erlaube ich mir kein
Urteil auszuſprechen. Das Nachleſen jedenfalls hätte aus—
giebiger ſein müſſen. Wundts Völkerpſychologie und die
Erörterungen darüber durften nicht mit Stillſchweigen über—
gangen werden. Toblers „Beiträge“ werden zwar (S. 24
„mit der Geberde der vollkommenſten Hochachtung“ als
Muſter empfohlen, ſcheinen aber keinen Einfluß geübt zu
haben. Wegen einiger Ungenauigkeiten und Irrtümer im
einzelnen will ich den Verf. um ſo weniger zur Rede ſtellen,
da ih in einer größeren Arbeit über franzöſiſche Syntax
und Stiliftit auf feine Polemik zurüdfommen werde.
Eduard Wechssler.
Nallino, C. A., Al-Battānī sive Albatenii Opus astronomicum
ad fidem codicis Escurialensis arabice editum, latine versum,
adnotationibus instructum. Pars prima: versio capitum cum
animadversionibus. Pars tertia: textum arabicum continens.
Mailand, 1899/1904. Hoepli. (LXXX, 327; 279 S. Gr. 4.)
Das Hauptwert des Ml-Battäni (+ 929), eine3 der
gröpten Aftronomen au3 der Glanzzeit der islamischen Kultur,
war bisher nur durch die lateinijhe Ueberfehung des Plato
Tiburtiug Albategnii de scientia stellarum (Nürnberg 1537,
Bologna 1615) befannt. Den arabiichen Tert Hat dann
Nallino vor fünf Jahren aus der einzigen Höfchr. im Escurial
herausgegeben. Dazu kommt jebt eine Iateinijche Ueber:
jegung des theoretifchen Teils, der die Tabellen folgen werden.
Das Werf darf nicht nur den Hiftorifer der Aitronomie
interefjieren, fondern auch, da e8 mancherlei für Geographie
und Chronologie bringt, den Arabiſten. Die Hoſchr. läßt
manches zu mwünjden übrig. Jhr Archetypus Hatte fchon
viele Korrekturen und Lüden, die der Abjchreiber durch
Konjelturen und Snterpolationen zu heilen fih vermaß.
Zum Glüd verftand er von der Sade reht wenig, fodaß
jeine Zujäge meift ohne Mühe aus dem urjprünglichen Texte
des Berfallers auszufcheiden find. Die Hofchr., aus der Plato
überjegte, muß Dielem Wrchetypus febr nahe geitanden
haben; er bat jehr viele feiner Fehler, aber manchmal aud
einen bejjeren Tert. Wenn e3 nun N. trog diefer mangel-
haften Ueberlieferung gelungen ift, eine brauchbare Uusgabe
141
herzuftellen, jo erklärt ji) das natürlid) daraus, daß der
größtenteil3 mathematische Inhalt des Buches fich gewiffer-
maßen felbft kontrolliert und einem fachkundigen Bearbeiter
mit ziemliher Sicherheit auch weitgehende Konjekturalfritif
zu üben geitattet. Die Sprache des Berfafjers ift, abgejehen
von den zahlreichen technischen Termini, über die uns N.
hoffentlich noch einmal eingehend berichten wird, durchaus
torreft und Hafiüh. Mean würde daher nad) Haffiihem
Sprahgebrauh 21 13, 4113 (vgl. die Anm.) lieber ba-
di’an Idien, ebenjo 21 22 sanauij, 22 11 qaruba und tagrubu,
210 5 “izam, falls e3 fih dabei nicht überhaupt nur um
Drudverfehen Handelt. Die Tabellen, denen diefer Ziğ
eigentlich feinen Namen verdankt und zu dem die theoretilchen
Kapitel nur die Einleitung bilden, Hat N. nicht vollftändig
im Driginal herausgegeben, da die Zahlen in der nid,
zu viel Fehler aufmeifen. Sie werden vielmehr gleich in
berichtigter Form in europätfchem Gewand erfcheinen. Jm
Original teilt er aug Den Tabelen nur Auszüge mit, Die
ih auf Geographie und Chronologie beziehen, oder wegen
der Sternnamen lerikalifches Anterefje bieten. Die Ueber:
fegung ift bei einem folchen Werle ganz unentbehrlich für
den WUitronomen wie für den Arabiften. Sie ift fo getreu
wie möglich, in elegantem und dabei durcdhfichtigem Latein.
Das Berjtändnis unterjtüßen zahlreiche Anmerkungen mit
vielen wertvollen Beiträgen von %. Schiaparelli, dem Leiter
der Mailänder Sternwarte zu Brera. Den dritten Band
eröffnet eine fehr ausführlide Biographie des Verfafjerd mit
einer vollitändigen Bibliographie. Unter den reichhaltigen
Siteraturnachtweifen vermißt man ©. XIV bei den Erörte:
rungen über die VBaterjtadt des Verfafferd IIarrän nur einen
Hinweis auf A. Mez Gefdidhte der Stadt Harran.
Brockelmann.
Willing, Carl, Grundztige einer genetischen Schulgrammatik
der lateinischen Sprache. In zwölf Lehrproben entwickelt.
Halle a./S , 1903. Buchh. d. Waisenh. (93 S. Gr. 8) « 1,20.
Wieder ein Verfudh, der zeigt, dah denn dodh den Gymnafial-
Philologen ob der Rüdftändigteit unfrer Shulgrammatit in
alem, wag die Ertlärung anlangt, bisweilen das Gewiſſen
ihfägt; und al3 Symptom ift diefes Wagnis des „Entwurfs
zu einer auf den Refultaten der modernen Sprachmwillenichaft
aufgebauten Schulgrammatit der lateinischen Sprache” mit
Freuden anzuerkennen. Das Werk als foldes zu loben,
geht leider nicht an wegen der allzu eigenartigen „genetifchen“
Korftellungen, denen der Verf. Ausdrud verleiht. Wenn
man 3. B. (S. 21) lieft, daß das i der i-Stämne ur
fprünglich lang war, vielfady aber zu i verfürzt wurde und
durch weitere Verfürzung zu č, Da3 wiederum im Abstr.
pl. Dehnung erlitt; oder wenn e8 ©. 31 heißt, daß im Infinitiv
auf ere Der io-Berben das i „ausgefallen“ ift, jo möchte
man doch wünfcen, daß W. fich zunächit mit ben „Reful-
taten der modernen Spradhmiflenichaft” ein bischen beffer
vertraut gemacht hätte, ehe er an feine Yufgabe Herantrat.
Boccaccio- Funde. Stüde aus der bielang verjchollenen Bibliothet
ces Digters, darunter von feiner Hand gejchricbened YZremdes und
Eigenes ermittelt und erwiefen von Oglar Heder. Mit 22 Taf.
Braunfchweig, 1903. Weftermann. (XV, 320 ©. 4.) #20.
Das Bud, da3 hier leider mit großer Verjpätung zur
Anzeige gelangt, umfaßt vier Kapitel, ein jeded mit einem
Anhange. Im 1. Kapitel fapt Heder die bisherigen Er-
gebniffe der Forfhungen nach dem Beitande und dem Zer,
bleibe der Bibliothek Boccaccios zufammen, wobei natürlich
da3 von Goldmann gefundene Inventarium parve librerie
die Hauptrolle fpielt. AB Anhang dazu gibt Q. eine neue
Ausgabe des lateinischen Dante-Carmen in erfter Linie auf
— 1905. G 4. — Literarijdhe3 Zentralblatt — 21. Januar. —
— — — —— —— — — — — — — — — — — — — — — — — — — —— — — — 6 —— — —
142
Grund eines Cod. Palat. der Florentiner Nationalbibliothek,
der direkt auf das verlorene Original zurückgeht. Als Ab—
faſſungszeit wird mit einer gewiſſen Wahrſcheinlichkeit das
Jahr 1352 feſtgeſtellt. Im 2. Kapitel teilt H. die Ergeb—
niſſe ſeines mühevollen Suchens auf den florentiner Biblio—
theken nach Hdſchrr. mit, die einſt in Boccaccios Beſitze ge-
weſen ſind. Bis jetzt kannte man nur den von Boccaccios
Hand geſchriebenen Terenz der Laurenziana. An der Hand
des Inventarium parve librerie ſtellt nun H. mit Sicherheit
acht, mit Wahrſcheinlichkeit weitere zwei Hoſchrr. feſt, die
ehemals Boccaccio gehört haben. Von dieſen zehn Hdſchrr.
zeigen zwei Spuren von Boccaccios Hand, in einer rühren
mehrere Blätter von derſelben her, während eine, eine lateiniſche
Sammelhdſchr., von Anfang bis zu Ende von B. geſchrieben
iſt. Als Anhang zu dieſem Kapitel werden Berichtigungen zu
Goldmanns Abdrucke des Inventarium gegeben. Das 3. Ka—
pitel beſchäftigt ſich mit der Hoſchr. 1232 der Riccardiana,
die Ellogen B.s enthaltend, und führt den überzeugenden
Nachweis, daß dies die Originalhdſchr. des Dichters iſt. Es
wird weiter die Entſtehungsgeſchichte dieſer Hoſchr. klargeſtellt
und in einem Anhange die 14. Ekloge nach derſelben ab—
gedruckt. Im 4. Kapitel gelingt H. der Nachweis, daß auch
der Cod. Laur. Pl. 52 Nr. 9, die Genealogia deorum ent-
Haltend, eine eigenhändige Niederjchrift des Verf.s ift. E8
wird weiter die Entjtehungsgeichichte der Hdfchr. behandelt
und fejtgejtellt, daß hier eine von der Bulgata abweichende
Redaktion des Werkes vorliegt, über deren zeitliches Ber-
hältnis zur Bulgata Licht zu verbreiten D. jedoch niht ge-
lungen ift. Nadh einer Ausführung über das Griechiiche
in der erwähnten Hdjchr. veröffentliht H. in einem Anhange
ausgewählte, mit dem mythologischen Thema in feinem inneren
Zufammenhange jtehende Abjchnitte a3 der Genealogia auf
Grund der Driginalhdichr. mit den Varianten des Bafeler
Drudes von 1532 und einer Parifer Höfehr. Diefer Tert
nimmt einfchließlich mehrerer Beigaben ungefähr die Hälfte
des ganzen Bandes ein. Mancherlei wichtige, B. und feine
Werke betreffende Fragen werden in den über da3 ganze
Buch zeritreuten Anmerkungen erörtert. Beigefügt find 22
auf photographiihem Wege hergeftellte Proben von 10 in
dem Werfe zur Beiprechung gelangten Hdoſchrr. H. hat bei
feinem Suchen nad) Höfchrr. aus Boccaccios Bibliothek eine
glüdfihe Hand gehabt. Namentlih der Nachweis, daß die
Eflogen-Hdichr. und die Genealogia-Hdihr. Originale find,
ijt für die Tertkritit diefer zwei Schriften von nicht zu
unterfchägender Bedeutung. Mit Iebhafter Befriedigung
folgt man den Haren, alle Umstände berüdjichtigenden, über:
zeugenden Ausführungen und legt jchließlich das Buch mit
dem Wunjche aus der Hand, fein Berfaffer möge die weitere
Nachforihung nah Höher. aus Boccaccios Bibliothek nicht
andern überlaffen, wie er ed nad) S. 29 Anm. tun zu wollen
jcheint, jondern felbit in die Hand nehmen. H. V.
Bethmann, Johs., Untersuchungen über die mhd. Dichtun
vom Grafen Rudolf. Berlin, 1904. Mayer & Müller. (VO,
170 S. Gr. 8.) 45.
Palaestra. nen u. Texte aus d. deutsch. u. engl.
Philologie. Hrsgb. v. A. Brandl, G. Roethe u. Er. Schmidt.
Wie alle Denkmäler aus Uebergangszeiten bieten auch
die ziemlich umfangreichen Bruchftüde des „Grafen Rudolf”
eine Reihe von Fragen, die für die literariihe Entwicklungs—
gefchichte bedeutjam find. Seit den beiden erjten und einzigen
Ausgaben von Wilhelm Grimm (1828 und 1844) haben Wd
zwar manhe Gelehrte gelegentlich mit dem Gedicht und
einzelnen damit verfnüpften Problemen beichäftigt, aber eine
die Ergebniffe der neueren Forjchung umfafiende Gefamt-
unterfuchung fehlte bisher noch. Bethmann Hat fie in ber
— 1905. SE
143
vorliegenden Schrift kennen Ab mit Fleiß, Geſchick
und gutem Erfolg durchgeführt. Auf Grund ſorgfältiger Be—
trachtung der Sprache und Reime ſucht er zunächſt die Heimat
des Dichters zu beſtimmen und findet ſie in Heſſen, wonach
die früher vielfach auseinandergehenden Anſichten zu berich—
tigen ſind. Der von dem des Dichters abweichende Dialekt
des Schreibers aber deutet auf Thüringen hin. Es WE
darauf eine genaue Betrahtung der metrischen Verhältnifje,
die entwidlungsgefchichtlich intereffant tft, und dann Die lite |
rarifche und Hiftorifhe Duellenunterfucjgung, worin die Be:
ziehungen zu dem franzöfifchen „Beuvde don Hanjtone” und
zu einigen aus der Sreuzjugsgeidichte bekannten Perſönlich—
feiten genauer erörtert werden. Als Entftehungszeit ergibt
fih aus diefen und andern Erwägungen annähernd genau
die Zeit bald nach 1170. Ten Abjchluß bildet eine eingehende
Beichreibung des Stil, die gleich den metrischen Beobachtungen
viel Beachtenswertes enthält, und endlich eine zufammenfaflende
EHarakteriftif der Perfönlichfeit des Tichters; fie berüdjichtigt
namentlich auch feine literarischen Kenntnijje, die fid aus
mehrfachen Beziehungen auf das Rolandslied, die Kaifer-
hronif, den Alerander und Eilharts Trijtan fejtitellen laſſen.
-tz-.
Minor, J., Goethes Fragmente vom ewigen na nund vom wieder—
—W Heiland. Ein Beitrag zur Geſchichte der religiöſen Fragen
in der Zeit Goethes. Stuttgart, 1904. Cotta Nachf. VII, 224 8. 8.
véi 3, 50.
Seinen ausgezeichneten zwei Bänden „Entjtehungsgeichichte
und Erflärung” des erjten Teild von Goethes „Tauft” (1901)
läßt Minor nun eine gleidy treffliche Arbeit über die viel-
gedeuteten jugendlihen Bruchitüde und jpäteren Planjkizzen
des gleichfalls einem Volksbuh entjtammenden Goethejchen
Epo3 folgen. Dabei ergibt fidh freilih, daß in dem nad
dem ewigen Juden benannten Gedichte nicht dem verfluchten
Wanderer, jondern dem wiederkehrenden Heiland die Prota-
goniftenrolle zugefallen ift. Beſonders lehrreich find bie
von M. in der „Vorgeichichte" gegebenen Hinweife out get,
lihe Romane wie „Sebaldus Nothankfer” und vom wieder:
fehrenden Heiland, mit denen Goethe in feiner Schilderung
der Kirchenzuftände ſich ftofflih berührt. Hmeifellos im
Nechte ift M. mit feiner Behauptung, dap Goethes Gedicht
nicht die früheren Zuftände der chrijtlihen Kirche, fondern
nur jene beë 18. Jahrh.8 behandelt. om zweiten Teile,
„die Spetheichen Fragmente”, werden diefe einfchließlich der
Paralipomena nah Snhalt und Form erfhöpfend tommen:
tiert. Die Wiederaufnahme des alten Plan in Stalien,
feine Erzählung in „Dichtung und Wahrheit” und den trog
des Beiltands hervorragender Botaniker nicht ganz tlar-
zuftellenden Plan einer naturwilienihaftlicden Behandlung
der Wiederkehr des Meffias unterjucht der dritte Teil „Nach:
geihichte". Den Plan in „Dichtung und Wahrheit” möchte
Ref. nicht fo Scharf, wie M. tut, von den Plänen des Frant-
furter Dichterg trennen, fondern glauben, daß der Auto-
biograph doch wirklich auf Grundlage alter Fdeen den Faden
ausgeiponnen hat. Sin allem übrigen fann man M.nur dankbar
zuftimmen für die fenntnisreiche und zugleich friti vorid-
tige Art, mit der er einerjeits Goethes Fragmente aus dem
fulturgefchichtlicden Hintergrunde ihrer Beit in ihrer Bedeu:
tung Har zu maden weiß, andererſeits ihre dichteriſche Er-
klärung manchen vorangehenden, weniger ch Ber:
juchen gegenüber fichergeftellt Hat. M. K.
Harvard studies in classical philology. Vol. XV. Cambridge
Mass. 1904. Leipzig, Harrassowitz. (244 S. Gr. 8.) Geb. Æ 6,
Cont.: E. K. Rand, On the composition of Boethius’ Con-
solatio philosophiae. — A. St. Pease, Notes on some uses
of bells among the Greeks and Romans. — E. Capps, The
— SES OEFA RENS i
— — — —— — EE
144
- 21.
anuar.
Namdais of ir Younger Giane. —F. G. Ballentine, Some
phases of the cult of the nymphs. — G. W. Baker, De comicis
Graecis litterarum iudicibus. — Indexes.
ermes. , Zeitfehrift f. claff. Philologie. Hrog. von Friedr. $
É. Robert. 40. Band. 1. Heft. Berlin, Weidmann.
Inh.: W. Sternkopf, Die Blätterverſetzung im 4. Buche der
Briefe ad Atticum. — F. Münzer, Atticus als Geſchichtoſchteiber.
— W. Helbig, Die Caſtores als Sch DREI des römiſchen Equitatus.
— u. v. Wilamowiß-Moellendorf, Leſefiüchte. — J. Wader—
nagel, Zu Bakchylides. — B. Keil, Ehrvſippeum. — F. Leo, Veiſi—
ſfizierte Etzählung auf einem Oftrafen aus Theben.
Leou.
~.
Rheiniſſches Muſeum f. Philol. Hrsg.: F. Buecheler, H. Uſenen
A. Brinkmann. N. F. 60. Bd. J. Heft. Frankf. a. M., Sauerländer
Inh.: H. Uſener, Keraunos. — P. v. Winterfeld, wie ſah
der Codex Blandinius vetustissimus deg Horaz au? — F. Ja coby,
Zur (Sntjtehung der römifden Elegie. — H. van Herwerden.
Adnotationes criticae ad Libanii orationum editionem Foerste-
rianam. — P. Öraffunder, Gntfichunggzeit u. Berfaifer der atro.
N Horazſcholien. — F. Reuß, Kteftae’ Bericht üb. d. Angriffe
d. Berjer auf Delphi. — G. naad, Zu Etrabon. — F. Solmfen,
Gine Injchrift aus Pharfalod — W. Gilbert, Zu Hora; Oren. —
B.Tebnert, Zur Tertgeichichte der größeren Pfreudo-Quintilian. Dekla-
mationen. — UA. wv. Domaeszeweölti, Die Heimat des Corneliud Fudcus.
Neuphilologiited Zentralblatt. Hreg.v.W. Kaften. 19. Jahrg.
Nr. 1. Hannover, Meyer.
Snh,: Sachs, Goethes Bekanntſchaft mit der engl. Sprade u.
Literatur. — Kluth, Jodelle considéré comme pr — des
classiques. — Scherifig, Ein neuer Betrauch des franzof. Relative
quoi. — Hartmann, Kremdipradlide Rezitationen.
Altertumskunde. Humismatik.
Seler, Eduard, Gesammelte Abhandlungen zur amerikanischen
Sprach- und Altertumskunde. 2. Band. Mit zahir. Abb.
Berlin, 1904. Asher & Co. (XXXVI, 1107 S. Gr. 8.)
: Der etwa 1100 Seiten ftarfe zweite Band, dem nod
ein dritter folgen fol, bringt weitaus al8 Hauptjadhe die
arhäologifchen Forihungen in Merilo, das will fagen
die religiöfen und mytbologifchen Arbeiten, denn fait alles,
was dort gefunden wird, auch die meisten Bilderjchriften
und der größte Teil der alten Berichte bezieht fih darauf.
Eine große Menge de3 Materiald verfchiedener Mufeen
ift hier befchrieben und verarbeitet, befonders deg Mujeums
für Völkerkunde zu Berlin und des Mufeo Nacional in
Meriko, fowie viele8, was Seler im Privatbefig gefehen
und auf feinen Reifen in situ fennen gelernt Hat. Nament-
lih ift die Abhandlung über die legten großartigen Funde
in der Hauptitadt Mexiko felbft, die bei Kanalifationsarbeiten
zu tage gefördert wurden, ganz bedeutend erweitert worden.
Als Grundlage für die Erklärung find auch die Ueberjegungen
einiger Kapitel der aztefiihen Madrider Manuffripte des
Pater Sahagun angefügt, die die Trachten der Götter,
Shmud und Rangabzeihen, Goldjchmiedefunft, Ebdelftein-
technik und Federarbeiten behandeln. Diefe Kapitel find um
jo wertvoller, ‘ala der aztefiihe Tert noch nicht Heraus»
gegeben ift, und fomit diefe Bruchftüde fat das Einzige
find, was daraus befannt ift. Ales in alem ift e3 eine
ganz ausgezeichnete Materialjammlung, da auch die erforder-
lihen Abbildungen in geradezu verjchwenderiiher Fülle (e8
find etwa 900) und in vorzüglider Ausführung geboten
find. Sehen wir ung freilich nach den Ergebnifjen um, fo
muß man zugeben, daß diefe, wie faum anders zu erwarten
ift, nur vorbereitender Natur find und felbft da vieles nicht
einwandfrei ift. ©. verfteht eben die megitanifhe Religion
nicht al8 etwas Einheitliches, fondern als ein Mofail aus
heterogenen Teilen. Jn diefem Sinne find aud) die Er-
läuterungen zu verftehen, die S. zu feiner Ueberjegung der
religiöfen Gefänge der alten Meritaner gibt. Die Lieder
145
ftammen ebenfalls aus dem jhon erwähnten Sahagun-Dkanu-
jfript und find am Ende des Bandes in neuer Ueberjegung
hinzugefügt, da Brintons Ueberjegungsverfuch faft vollfommen
Phantafie ift. Die teilmweife ardhaiftifchen, teilmweife aus poe—
tiichen und gejanglihen Rüdjichten fremdartig veränderten
Worte find nun zum eritenmal im Zufammenhange ftudiert
und dadurch mancher Ueberjegungsfehler vermieden worden,
der dem leicht paffiert, der nur das eine oder andere Lied
zu feinen befonderen weden vornimmt. Leider ift aber
aud Dier da3 endgültige Verftändnis nicht durch eine wört-
liche Ueberfegung gegeben, jo daß bei einer Ueberjegung jeder
nad) den von ihm hineingelegten Fdeen mehr oder weniger
gewaltiam verfahren wird, und das hat au) der Berf. getan.
Dem arhäologiihen Teil voran gehen einige Tleinere Ar:
beiten zur Geichichte und Volkskunde Meriktos Berichte über
feine Reifen und Unterjuhhungen von Auinenitätten.
Katalog der Münzen- und Medaillen-Stempel-Sammlung des
k. k. Hauptmünzamtes in Wien. Band 1/2. Wien, 1901,02.
K. K. Hof- und Staatsdruckerei. (VIII, 223; IV, S. 225—618
Lex. 8. mit Tafeln.)
Zm Sabre 1839 veröffentlichte der damalige Direktor
des Münz- und WntifenfabinetS zu Wien Jofeph Urneth
(ber Bater des befannten Hiftoriferd und Ardhivdirektorg
Alfred von Arneth) einen Katalog der Medaillen-Stempel-
Sammlung, der 571 Stüd umfaßte, indem er die Münzftempel
unberüdjichtigt ließ. Die Sammlung hatte fich inzwifhen
beträchtlich vermehrt und umfaßt jebt fat 7000 Stüd, die
Ed. Ziala im Auftrage des öfterreihifchen Finanzminifteriums
neugeordnet und Latalogifiert Hat. Diejer Katalog ift jebt
der Deffentlichleit übergeben für rund 4000 Nummern, die
big zur Regierungszeit Ferdinands I reihen; 31 Tafeln in
Zupferäpdrud dienen zur Erläuterung. Fiala fhidt zunädft
eine Geihichte der Prägetechnik in Defterreich voraus, der
er nicht weniger wie 7 Tafeln widmet. Danah haben aud
hier die Berfuche, dag primitive Prägen mit Hammer und
Ambos durd) Mafchinenarbeit zu erleben, erit gegen Ende
des 16. Sahrhunderts zu dauernden Erfolgen geführt. 1568
wurde zu Mühlau in Tirol die erite Walzprägefunft auf
geftellt, die durch das Tafchenwerf verbeiljert, fih durd das
ganze 17. Jahrhundert erhielt. Sie wurde im Anfange
des 18. Farh. durch die Spindelprefje abgelöit, der ihrerfeits
die noch heute üblichen Kniehebelpreilen nach dem Shftem Uhl:
Horn in den dreißiger Jahren des vorigen Sahrh.3 folgten. Bon
beſonderem Intereſſe find die mitgeteilten Punzen für einzelne
Zeile de3 Stempelbildes, die die Heritellung der mafjenhaft
gebrauchten Stempel erleichterten. Dann folgt Die eigentliche
Beichreibung der Stempel nach den Regentenjahren, innerhalb
derjelben nah ben Münzitätten geordnet. Als Fingerzeige
haben dem Bearbeiter Hier vielfach die „Schmittenzeichen“
auf den Prägeeifen gedient, denen Fiala eine bejondere Auf-
mertjamfeit gewidmet bat. Mittelalterliche Stempel find
befanntlich febr felteu, da man feinen Wert auf ihre Auf-
bewahrung gelegt hat. Eo eröffnen auch hier Marimilian I
(1/2 Bermählungstaler von 1479 und Echautaler von 1509)
und Sigismund von Tirol (großer Grofchen von 1486) aus
der Münzitätte Hall bei Snnsbrud den Reigen, denen fih
die ungariide Münze von Kremnig (großer Grofhen Wla-
bislaus’ II von 1506) anjhließt. E3 folgen in buntem
Wechiel Münzen und Medaillen, Iebtere auf Fürften und
Brivatperjonen, auch zahlreiche Bet- und Spottmedaillen aus
allen öfterreihiihen Münzjtätten: Wien, Joahimsthal, Prag,
Ruttenberg, Kremfier, Kremnit, Oraz, Salzburg, Hal, Brüffel,
Antwerpen, Venedig, Mailand und Bologna; dazu kommen
nod einzelne Stüde aus Nürnberg, Augsburg, Nancy und
St. Urbain (Lothringen). Beſonders find zu beachten die
— 19056. M4. — Literarifhed Hentralblatt — 21. Ianuar. —
146
Mitteilungen, die Fiala über die Stempeljchneider bringt,
unter denen manhe berühmte Namen fih befinden. In
einem britten Bande, deffen Erfcheinen noch ausſteht, gedenkt
3. feine eingehenden archivalijchen Studien über diefe Stempel-
ichneider zu veröffentlichen.
— ——
Kunſtwiſſenſchaft.
Internationale Bibliographie der Kunst-
wissenschaft. 2. Band (Jahr 1%3). Berlin, 1904. Behr.
(IV, 374 S. Gr. 8.) Kart. .# 15.
Die Befürchtung, Kellinef3 Bibliographie werde Héi nicht
febensfähig erweifen, ift durch dag Erjcheinen des 2. Bandes
und die Nachricht hinfällig geworden, dab die Bibliographie
Laband im Repertorium für Kunftwiljenichaft zu Gunften
des neuen Unternehmens aufgegeben wird. Wünjchen wir
aljo dem Verf. Gefundheit, Ausdauer und faufluftige Freunde
zu der mühjfeligen und felbitlofen Arbeit, die Laufenden zu
gute fommt. Der Band umfaßt die Literatur von 1903
(lüdenlos joweit Ref. prüfen fann) und ift wieder in 3 Hefte
geteilt. Zmei (Uutoren- und Sad) Regifter ©. 327—374
beweijen, mit welcher Afribie die Fülle der Eriheinungen
verarbeitet und munbdgerecht gemacht worden ift. UVeberaus
danfenswert find die mehrfach dargebotenen Andeutungen
des Inhalts, zumal bei unklaren oder irreführenden Titeln.
Möchte der Verf. dies Verfahren möglichjt ausdehnen. Es
ift für ben Gudenben vom hHöcjjten Nuten. Und möchte
er ernftlih erwägen, daß für die zufünftige und bleibende
Bedeutung feiner Bibliographie die Unterteilung in mehrere
Hefte niht nur zmed[os, fondern erjchwerend if. Erweiſt
fich die monatliche Verarbeitung der Literatur für den fchnellen
Tagesgebraud einmal als phyliiche Unmöglichkeit, fo ift die
einheitliche Geftaltung einer Jahresüberſicht das einzig richtige.
Uber Dank und höchite Anerkennung gebührt dem Werte
in jeder Form, die ihm der Berf. au geben für gut findet.
Br.
Jellinek, Arthur,
1) Dürer. Des Meisters Gemälde, Kupferstiche und Holz-
schnitte in 447 — Mit einer biographischen Ein-
leitung von Valentin Scherer. Stuttgart, 1 anne
Verlagsanstalt. XXX, 396 S. Lex. 8.) Geb. 4
2) P. P. Rubens. Des Meisters Gemälde in 551 We
Mit einer biographischen Einleitung von Adolf Rosenberg.
Ebd., 1905. (XLII, 518 S. Gr. 8) 412.
Klassiker der Kunst. Band IV. V.
Zog Dürer: Yudh (1) ift nicht unwefentlich anders an-
gelegt, wie feine Vorgänger. Hatte man bei Rembrandt,
wegen der Schwierigkeiten der Reproduktion, darauf ver-
zichtet, feine Radierungen wiederzugeben, jo find für Dürer
neben den Gemälden auh fäntliche Stiche und Holzichnitte
mit reproduziert worden. Gie find im allgemeinen bejonders
gut gelungen, und daher übertrifft diefer neue Band die
vorangegangenen fowohl dur VBollitändigfeit wie durch Güte
der Nadhbildungen. Die Zujammenftellung und Unordnung
ift durch Dr. Scherer mit derjelben Sorgfalt gemadht worden
wie für Rembrandt, Tizian und Raffael. Daß gelegentlich
ein angezmweifeltes Bild oder ein Schulwerf mit aufgenommen
it, Hat man von Fachleuten diefen Publikationen mit Un-
recht zum Vorwurf gemacht, aber gerade vom wifjenjchaftlichen
Standpunkte aus ift e3 wünjchensmert, daß aud joldde Kunft-
werfe, über die man noh nicht zum abjchließenden Urteil
gefommen ift, mit aufgenommen werden. Aud für den
Moien ift diejes volftändige „Werk“ unferes Dürer in den
melt jehr gelungenen Nachbildungen eine fo ermwünjchte
Gabe, wie jelten eine aus der überreichen Fülle von Tun,
wifienfchaftlichen Büchern, mit denen der Marft jet über-
ichüttet wird.
147
Die Publikation des „Werkes“ von Rubens (2) ift ebenfo
dankbar, wie die von A. Dürer, weil feine Gemälde der
Photographie verhältnismäßig wenig Schwierigkeiten bieten,
fie ift aber fehr jchwer dadurd, daß fein œuvre fo reich ift
wie das Feines anderen Malers, und dah diefe Werte in
Kirchen, Mufeen und Privatfammlungen zerftreut und zum
Teil Schwer zugänglich find. Man pflegt die Bahl der Ge-
mälde des Künftler3 auf etiva 1500 zu beredinen; darunter
find freilich zahlreiche, die in der Werkitatt ausgeführt oder
überhaupt nur Schulgut find. Smmerhin ift doch bie
gute Hälfte eigenhändig. Won den Nachbildungen in diefem
Bande der „Klafjifer der Runft” find der großen Mehrzahl
nah nur folhe Werke aufgenommen. Wenn immerhin
noch eima der dritte Teil der eigenhändigen Gemälde darin
fehlt, jo find dies doch zumeift die weniger bedeutenden,
namentlich manche Skizzen, von denen die ausgeführten Bilder
wiedergegeben find. Die Ausführung der Autotypien ift fo
gut wie in den übrigen Bänden. Die biographiiche (Gm,
leitung ift mit der Sachlenntni3 und der Begeifterung ges
Ichrieben, wie fi) von einem Spezialforicher über Rubens,
wie es Adolf Rofenberg ift, erwarten ließ. Dagegen läft
fih gegen die zeitliche Unordnung der Bilder manches ein-
wenden. Die Rubens:Forfhung fteht Hier überhaupt nod
nit auf der Höhe; auch bei dem Rubens-Forfher par
excellence, Mar Roojes, begegnen wir argen Berjtößen
wie in der Frage der Echtheit und Eigenhändigfeit, fo auch
in der Datierung der Bilder. Auh Rofenberg führt treff-
lihe Driginale, wie den jungen Falfenjäger im Budingham
Palace, den Adonis in den Uffizien und den Lazarus in
Turin als falfche Bilder auf und bringt dagegen eine Reihe von
Bildern van Dyds, C. de Vog’, Snyderd’ u. a. unter Rubens’
eigenhändigen Werfen, wie er manhe Gemälde aus ber
Augendzeit unter den jpäteren Arbeiten und umgefehrt auf-
führt. Hier ift für die Kritif noch vieles zu tun, aber gerade
ein folder großer Sammelband ift geeignet, raſcher en
darüber zu verjchaffen.
Justi, Ludwig, Konstruierte Figuren und Köpfe unter den
Werken Albrecht Dürers. Untersuchungen und Rekonstruk-
tionen. Mit 8 Taf. u. 27 Textabb. Leipzig. Hiersemann.
(II, 718. 4) Geb. .# 20.
Die „vier Bücher menschlicher Broportion“, die Albrecht
Dürer 1528 in den Drud gab, haben gleich den übrigen
theoretiihen Schriften des Meifter8 in der Mehrzahl der
ihm neuerdings gemwidmeten Monographien feine tiefer
gehende Behandlung erfahren. Teils überwog dort, ver-
zeihlicherweife, das Intereſſe an den bildneriſchen Schöpfungen
des Künſtlers, teils wurde auch wohl die tatſächliche Be—
deutung ſeiner theoretiſchen Schriften unterſchätzt. Dieſen
hatte zwar A. v. Zahn ſchon in den ſechsziger Jahren des
vorigen Jahrhunderts eine gehaltvolle Studie gewidmet, je—
doch hat ſie das für lange Zeit maßgebend geweſene Werk
von Thauſing nur ſummariſch behandelt, mit dem Hinzu—
fügen, daß Theorie und Praxis bei Dürer getrennte Wege
gehen, und daß die erſte zum Verſtändnis der letzten nichts
beizutragen vermöge. Wäre dem wirklich ſo, dann würden
Dürers theoretiſche Studien allerdings für uns heute nur
von ſekundärer Bedeutung ſein. Aber Thauſing ſelbſt iſt
uns den Nachweis für ſeine Annahme ſchuldig geblieben.
Unter dieſen Umſtänden war es ein glücklicher Gedanke, den
Ludwig Juſti in der hier zur Beſprechung gelangenden
Schrift durchgeführt hat, durch eine ſyſtematiſch vorgenommene
Konfrontierung der aus verſchiedenen Lebensabſchnitten Dürers
vorhandenen Proportionſtudien mit ſeinen gleichzeitig ent-
ſtandenen Werken in Malerei und Kupferſtich einmal die
Probe darauf zu machen, ob wirklich Dürers künſtleriſche
— 1905. M 4. — Qiterarif deg Zentralblatt. — 21. Januar. —
148
Produftion von jenen theoretifhen BVerfuhen fo gang un-
berührt geblieben if. Das Ergebnis der Unterfuhung hat
gezeigt, daß die erwähnte ablehnende Anficht doch nicht das
Rehte traf. Für die Beit vor 1513 Tiegen feine fchrift-
lihen Aufzeichnungen Dürer3 zur Sade vor. Das zur
Unterfuchhung der geftellten Frage dienende Material Liegt
vorwiegend in den Zeichnungen beichlofien. Diele aber,
angeordnet teil3 nach der zeitlichen Reihenfolge ihrer Ent-
Hebung, teil8 nach den einzelnen Bildgruppen, die fie vor:
führen, geben einen überrafchenden Einblid in die Gedanken:
arbeit, die der Meifter jchon damals feinen Proportion-
jtudien zumendet in der offenfundigen Abfiht, fie aud
praftiih zu verwerten. Bejonders merkwürdig ift hier eine
Gruppe von Beichnungen aug den Jahren 1504 big 1507,
die ufti unter der Benennung „Upollogruppe” zufammens
fapt, da fie, ausgehend von einer Nachzeichnung des Belve-
derifchen Apollo, ein Normalichema des nadten männlichen
Körper3 zu geben verjuchen. Unter anderem gehören zu
diefer Gruppe die Borftudien zu zwei Darftellungen des
Adam, der auf dem berühmten Kupferftihe von 1504 und
der auf dem Gemälde von 1507 in Madrid. Jn manem
Betracht find das zunächt noch unfichere, taftende QVerjuche
in der angezeigten Richtung. Zuverfichtlicher werden Dürers
Bemühungen nach der venezianifchen Reife, alfo von 1507
an. Dürer hat, wie es fcheint, Gelegenheit gefunden, mit
dem berühmten Mathematiter Luca Pacioli in Bologna zu
fonferieren, auch fonjt mag ihm unterwegs Died und Do?
zu Ohren gefommeı fein. E83 beginnt jet der fuftematifche
Ausbau der gewonnenen Erfahrungen, der, 1513 mit be-
ſonderem Fleiße mwiederaufgenommen, feine endgültige (ie,
Hatt in der Drudichrift de3 Jahres 1528 gewonnen bat.
Auffallend ift (auch das führt die weitere chronologifche
Ueberficht des Berf. anfhaulih vor Augen), wie mit der zu-
nehmenden theoretifhen Behandlung des menjchlichen Körper:
baues das Intereſſe des Künſtlers an der bildlichen Dar—
ſtellung des Nackten abnimmt. Seine Phantaſie findet nach
dieſer Seite offenbar in den mathematiſch-theoretiſchen Ar—
beiten ihr volles Genüge. Dementſprechend bildet für die
ſpäteren Jahre das Hauptobjekt der von Juſti geführten Unter—
ſuchung eine Reihe von Gemälden, in denen ſich die Dar—
ſtellung unter Verzicht auf die Vorführung des ganzen Körpers
auf den Kopf oder Bruſtausſchnitt beſchränkt. Dazu gehören
insbeſondere verſchiedene Madonnenbilder, en face genommen,
die in allen weſentlichen Abmeſſungen aus dem Schema der
früheren Proportionſtudien entwickelt ſind, und nur in dem
Verhältnis zwiſchen Geſichts- und Gehirnſchädel eine zu—
nehmende Entfernung von jener Regel auſweiſen. Der Verf.
iſt ſich wohl bewußt, daß es nur ein Bruchteil von Dürers
Werken iſt, in dem ſich eine derartige praktiſche Verwendung
ſeiner Proportionſtudien nachweiſen läßt, und er hält auch
mit der durchaus zutreffenden Beobachtung nicht zurück, daß
die Mehrzahl dieſer Werke infolge einer gewiſſen akademiſchen
Befangenheit, die ſich darin äußert, nicht zu den anſprechendſten
des Meiſters gehört. Im großen und ganzen aber muß der
von ihm geführte Nachweis als gelungen angeſehen werden,
ſelbſt wenn in dieſem oder jenem Einzelfalle der Skepſis
noch irgend ein Spielraum geblieben ſein ſollte. Eine ſo
ſchwierige und verantwortungsvolle Unterſuchung kann nicht
auf einmal Antwort auf alle Fragen geben. Genug, wenn
das Prinzip, um das es ſich handelt, feſtgeſtellt iſt, und das
iſt hier ohne Zweifel geſchehen. Als die Hauptquelle von
Dürers Proportionſtudien, inſoweit hier von Quellen die
Rede ſein kann, nennt Juſti die von Vitruv aufgeſtellten
Lehrſätze von den Maßen des menſchlichen Körpers. Die
lang geglaubte Hypotheſe von einer Beeinfluſſung Dürers
durch den Venezianer Jacopo de Barbari wird abgelehnt,
149
— 1905. 4. — Literarifhe3 Zentralblatt — 21. Januar, —
150
Hingegen werden um jo nahdrüdlicher Dürer perjönliches
Mühen um den Gegenftand und die Selbftändigkeit feiner
Studien hervorgehoben. So fällt nunmehr ein helles Licht
auf ein von der Yorihung bi dahin mehr als billig ver-
nacdhläffigtes Gebiet von Dürer3 Lebensarbeit: wir fehen
vor allen Dingen, wie die ungewöhnliche mathematifch-wiljen-
Ichaftliche Begabung, die er befaß, in einem ficher zu um-
Ichreibenden Felde feiner Fünftlerifchen Tätigkeit mit ein-
greift. E38 ijt Har, daB damit neue Anhaltspunkte ge:
wonnen find nicht nur zum Veritändnig der Methode von
Dürerd Schaffen, fondern aud, im Zujfammenhange damit,
zu ihrer äfthetiicden Beurteilung. Auch das möchten wir
al einen bejonderen Gewinn hervorheben, den ung Juftig
Schrift gebradt hat. Das Charafterbild der Künftlerd, das
wir aus feinen Werken gewinnen folen, hat durch fein Ber-
dienft eine in hohem Maße dantenswerte Bereicherung und
Vertiefung erfahren. H. Weizsäcker.
Die Kunft. Red.v. %. Brudmann. 6. Jahrg. 4. Heft. München.
Inh.: Jobs. Mandkopf, Bödlind Kindergeftalten. — Ed. E dert,
Die geplante Neuregelung des Urheberrehts an Werken der bildenden
Künfte. — A. Heilmeyer, Ueber Mündener Platit. — F. Günther,
Aus den Erinnerungen eined Muicumedireltore. — B. Bantof, Das
württemberg. Mufitzimmer auf der Weltausftellung in St. Rouid. —
GE. 8. Schneider, Bartengeftaltung. — U. Mefjel, Der Neubau
des Warenhaufes Wertheim in Berlin. — M. U. Nicolai, Korb
möbel und Metallarbeiten.
Der Nunftwart. Hıögbr. F. Avenariud 18. Jahrg. 7. Heft.
Münden, Callwey.
Inh.: 3. Apvenariud, Winterreifen. — O. Enting, Weih-
nadtsaufführungen. — H. v. Wolzogen. Nationaldant für Rihard
Wagner. — R. Batta, Peter Cornelius. — U. Dresdner, Bon
neucren Meiftern. — Aus Karl Spitteler „DOlympifchem Frühling”.
Die Schönheit. Hrög. v. 8. Banfelom. 2. Jahrg. Heft 9. Berlin.
Inh.: W. Keuche, Jeſus u. die Nacktheit. — E. Falt, Bilder
ſtütmer. — M. Holgers, Iſadora Duncan eine Erlöſung. — €.
Iſolani, E von Hohenheim. — J. Kirchner, Die Photo—
grapbie ald Kunjt. — Delar Wuppermann, Das ğarbige in der
Männerkleidung. — W. Bode, Der Krieg gegen dad Schöne. ESchl.)
Zeitfgrift für bildende Kunft. Hrög. von EU. Seemann. N. F.
16. Jahrg. 4. Heft. Leipzig.
Inh.: W. Weisbach, Käthe Kollwitz. — W. Rolfs, Sigilgaita
und die Flachbilder der Kanzel von Ravello. — L. M. Richter, Die
Ausſtellungen alter fieneſiſcher Kunſt in London und Siena.
pũdagogik.
Lehmann, Rud., Deutſches Leſebuch für höhere Lehranſtalten. Erſter
bis vierter Teil (1. u. 2. Halbbd.). Fünfter Teil. Leipzig, 1904/5.
un . (XIII 29; IX, 298; VIIL, 340; VIII, 199; VI, 254 ;
; 205 ©. (Gr, HI Geb. Æ 2, 50; 2, 50; 2, 60; 1, 80;
2, 20; 2.
Die neuen preußifchen Lehrpläne Haben in den lebten
Sabhren den Betrieb der meiften Unterrichtsfächer wejentlich
umgeftaltet, und dementiprechend find auch die Verfafler von
Schulbüchern aller Art genötigt gewefen, diefe Lehrmittel
durch mehr oder weniger tiefeinjchneidende Umänderungen
den neuen Forderungen anzupafien. Das gilt nicht nur von
den geichichtlichen, geographiichen, naturfundlichen und ähn-
Dien Leitfäden, jondern vor allem auch von den Lejebüchern.
Unter diefen gab e8 von jeher nicht wenige, die den Bedürf-
nijen der einzelnen Gattungen höherer Lehranitalten gut
entijprahen. "Zubeen fchreitet nicht nur die pädagogiiche
Theorie, jondern auh die Praxis unaufhaltfam vorwärts.
Neue Wünfche, neue Forderungen treten auf, und die Shul-
büģer müffen den modernen Strömungen zu folgen juchen.
Wie auf allen Gebieten, fo ift auch Dier ber Kampf ums
Dafein von großem Segen. Infolge der natürlichen Musfefe
verichiwinden minderwertige Erzeugniffe faft immer in kurzer
rift von felbit, wenn fie nicht durch mächtige Einflüffe eine
zeitlang gehalten werden. Bahlreihe Lejebücher erfcheinen
von Jahr zu Jahr, aber nicht alle bewähren fih und werden
zu bedeutjamen Kulturfaltoren für die junge Generation.
Bu den beiten, die in den legten Jahren aufgetaucht find,
gehört das vorliegende. Der Hrögbr. ift durch feine gründ-
De Unterfudung über Aufgaben und Wege des deutjchen
Unterrichts befannt. Aud feine Mitarbeiter find teil3 durch
ihre langjährige praftifhe Tätigfeit an herausgehobener
Stelle, teils durch ſchriftſtelleriſche Leiſtungen legitimiert.
Das Werk iſt für alle Gattungen höherer Lehranſtalten be—
rechnet und erſcheint wohl geeignet, einen organiſchen Mittel⸗
punkt des geſamten Unterrichts zu bilden. Neben dem eiſernen
Beſtande aller Leſebücher enthält es viele mit Geſchick aus—
gewählte, dem Verſtändnis der einzelnen Klaſſenſtufen an—
gepaßte Stücke aus der zeitgenöſſiſchen Literatur. Aber auch
manche minder bekannte Perlen des älteren Schrifttums
ſind mit feinem Verſtändnis hervorgezogen worden. Schon
heute darf nach den vorliegenden Proben behauptet werden,
daß das Werk durch geſchmackvolle, zweckmäßige und der
jugendlichen Faſſungskraft entſprechende Auswahl und An—
ordnung des Stoffes wohl geeignet zur Einführung an Mittel⸗
ſchulen aller Art erſcheint. Ein näheres Eingehen auf die
der Bearbeitung zu Grunde liegenden pädagogiſchen und
methodiſchen Grundſätze und eine ſich daran ſchließende At:
ſammenhängende Beſprechung muß bis zum Erſcheinen der
übrigen Bände aufgeſchoben werden.
Körper und Geifl. Hıragbr. K. Möller, F. M. Shmidt, $.
Widenhagen. 13. Jahrg. Nr. 20. Leipzig, Voigtländer.
Inh.: Kargesd, Der Diskugwurf. 1. — Welz, Der Diskuswurf. 2.
Neues Korrefpondenz- Blatt für die Gelehrten: und Realfchulen
Wurttembergd. Hrg. von TH. Klett u. D. Jaeger. 11. Jahrg.
11. Heft. Stuttgart, Kohlhammer.
nb," Gouber, Die gramm. Grundbegriffe in deutfch. Bezeicy
nung. — Fehleifen, Die Tiara d. Königd Saitapharnıd. — Neftle,
Zu Upoftelgefhichte 21, 36. — Derf., Kaifer Trajan und Papflt
Gregor d. Er. — Hirzel, Nervofität u. Schule. — Derf., Arhäolog.
Kurfus in Italien. — Jahresverſammlung d. Vereins realiſt. Lehrer
Württembergs. — Ackerknecht, Wie lehren wir die Verdeutſchung
v. Plusqupf., Imperf., Perf. u. Fut. exact.? — Weller, Imagines
Tubingenses.
Die Mädchenfchule. Hrög. von K. Heffel. 18. Jahrg. 1. Heft.
Bonn, Marcus u. Weber.
"nb, ` Berhandlung im preuß. Landtag über die Beloldungsver-
hältniffe der Leiter, Lehrer u. Lehrerinnen an öff. höh. —
Monatsſchrift für das Turnweſen. Hrsg. von Gebh. Ealer u. $.
Schröer. 23. Jahrg. 12. Heft. Berlin, Weidmann.
Inh.: Prohl, Zum Turnlehrermangel an den höh. Lehranſtalten.
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VUermiſchtes.
Hochſchul⸗NRachrichten. Hrsg. v. Paul v. Salvisber g. 16. Jahrg.
Nr. 3. München, —B6 Verlag.
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151
Separat-Abdrud aus den Sipungäberichten der mathem.-phnf. Klaffe
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Kant und der Humanismus. (9 ©. 4.)
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Pseudophocylidearum pars altera. (6 S. 4.)
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Preußen unter dem Markgrafen Georg Friedrich und dem Kurfürſten
Joachim Friedrich. (116 S.) — Joſeph Schmid, Die Oſterfeſtberech—
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Zeil I. Die Qualitätsverſchlechterung einiger Wörter. (225 ©. 4.) —
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Goerte, Ucber Tierverwandlungen in franzöjiicher Dichtung und
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der Diphenylenglycoljaure. (52 S.) — Leo Fint, Chlorierung der
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mann, Ueber Chlorcitramaljäure und Hydrochlororycitraconfäure.
(44 ©.) — nn Haefe, Zur Kenntnie des Strydhnind. (53 ©.) —
Arnold Jjaac, Ueber die Einwirkung von Chlorwaffer und Brom-
waſſer auf Ricinoljäure. (27 ©) — Leo Kob, Ueber die Einwirkung
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Darftellung der Tetraphenyibernfteinfäure. i42 ©.) — Paul Giel:
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Beiträge zur Kenntnis einiger angeblich flereoifomerer Verbindungen.
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auf die hemifchen Beftandteile der Kartorfellnollen. (61 ©., mit 3 Taf.)
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Biefeler, Ueber Querulantenwahnfinn nah Zrauma. (51 ©.) —
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— Bruno Paufftat, Betrachtungen über die Skiaftopie und ihre
Anwendung im militärifhen Erfapgeihäft. (81 ©., mit 1 Taf.) —
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Revue crit. d'histoire et de littérature. Dir.: A. Chuquet.
39° année. Nr. 1. Paris, E. Leroux.
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Brown, Ivain. — Kittredge, Arthur et Gorlagon. — Miss Paton,
Etudes sur les fies dans les romans arthuriens. — Féret, La Faculté de
théologie de Paris, II. — Cabié, L'ambassade do Jean Ebrard en
Espagne. — Kortzfleísch, La bataille de Türckheim. — Ernst, Lessing.
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Feuerbach. — Eug. Martin, Le Pape Léon IX. — Denifle, Vie de
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au XVÍIIe siècle. — Homberg et Jousselin, Le chevalier d’Eon. —
Elzingre, Histoire de la Suisse. — Uzureau, Andegaviana et autres
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Gli uomini e le riforme pedagogieco-sociali della Rivoluzione francese. —
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Joh. Müller, Taciti opera. (Ed. Wolff.) — A. Furtwängler u. H. v.
Urlih®, Tenfmäler arıeifiher u. romifcher Skulptur. (PB. Weizfäder.) —
W. Bobeth, De indieibus deoram. (Eb. Nestle) — ©. Edhlofwnann,
Altrom. Schuldredt u. Schuldverfahren. (OD. Wadermann.) — V. Wolpe,
E. Shulke, Tie Zaalburg. (DO. Wadermann.) — F. Gustafsson, De
dativo Latino; Ders, De gerundiis et gerundivis Latinis. (Fr. Stolz.) —
F. Decori, Correspondance de (reorge Sand et d’Alfred de Musset. (H.
SchickInger.) — E. Eberle, Amusements dans l'étude du français. (G.
M. Küffner.) — Ph. Plattner u. 3. Kühne, Unterrichtöwerf d. frangoi.
Eprae. (9. Bihler.) — 3. E Ait: u. mittelengl. Uebunasbud. (©.
Epies.) — Sir Leslie Stephen, Hobbes. — L. E.Menger, The Anglo-
Norman dialect.
Wochenschrift für klaffifche Philologie. Hrög.v. ©. Andrefen, $.
Drabeim u. F. Harder. 22. Jahrg. Nr. 2. Berlin, Weidmann.
Inh.: J. Beloch, Griechiſche Geſchichte. III. Die grieh. Weltherrfchaft. 2. Abt.
(Schneider.) — Chreſtomathie aus Xenophon von K. Schenkl. 13. Aufl. v.
A. Corniger u. O. Sdent. — M. Arnold, Quaestiones Poseidonianae.
1. (H. Moeller.) — D. Vaglieri, Gli scavı recenti nel foro Romano.
Snpplemento. 1. — Tacitus’ Annalen und Hiftorien in Auswahl von U.
Weidner. 3. Aufl.v. R. Lange. (Tb. np)
Außerdem erfchienen
ausführlicdye Aritiken
über:
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Bachmann, A, Mhd. Kefebuh. (Kunge: Star. f. d. Oymnw. LIX, 1.)
Bauer u. Streinz, Wh. d. deutich. Spradhe. (Weidling: Ebd.)
Bittner, 2, Ghronolog. Verzeichnid der öfterr. Staateverträge. I.
1526—1753. (v. Wretihto: Beil. 3. Allg. Ztg. Nr. 10.)
Dülberg, F., Althelländ. Gemälde im erzbifchofl. Muf. zu Utrecht.
(Beil. 3. Allg. Ztg. Nr. 3.)
Eberftadt, R., Das Wohnungsweien. (Der Städtebau IL 1.)
Enriqued, $., Vorlefungen über projettive Geometrie. Ueberf. v. ©.
Wieder, (Schwering: Oymnafium XXIIL 2.)
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D. Deiter. (Seiler: Ebd.)
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Gaudig, V.. Didaktiſche Ketzereien. (Weſſely: Ztiſchr. f. d. deutſch.
Untere. XIX, 1.)
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(vd. Heckel: Jabrbb. f. Nationalök. u. Stat. XXVIH, 6.)
Haar, $. T., Das Dekret des Papfted Innocenz XI über den Pre
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2.)
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De WR er Vor Side: Sifar f
(Böttiger: Ztichr, f.
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Landau, B., Karl v. Holteid Romane. (Pepet: Eed. Nr. 5.)
Liebig, E. v., Beiträge u. Borfchtäge 3. Problem der Kreditverficherung.
(Manes: Jahrbb. f. Nationalöf. u. Stat. XXVIII, 6.
Qigmann, B., Goethes Lyrik. (R. Lehmann: Ztſchr. f. d. Gymnw. LIX, 1.)
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Meyer, A., Die deutfchen Börfenfteuern 1881—1900. (Bredlauer:
Sahıbb. f. Rationalöl. u. Stat. XXVIIL 6.)
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Beil. 3. Allg. Ste. Nr. 9.)
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Belorny, Raturgefh. d. Mineralreihe. Bearb. v. FifHer. (Böttger:
Pädagog. Arh. XLVI, 1.)
Särienz, 6., Gel. d. Pharmacie. (Roth: Beil. 5. Allg. Ste. Nr. 6.)
Schneider. G. Schülerfommentar zu Blatond Phaidon. (Muff: Ztichr.
f. d. Gymnw. LIX, 1.)
Smalian, 8., Lehrbuch d. Pflangentde. (Böttger: Pädag. Arh.XLVIL 1.)
Göhnd, F., Unsere Pflanzen. (Schwarze: Btichr. f. d. d. Unterr. XIX, 1.)
Peig, D., Die Religion des Reuen Tert. Seeberg: Theol. b1. XXVI, 2.)
undt. W., Principles of pagaologieal psychology. I. Transl.
Titehener. (Saleeby: The Academy Nr. 1706.)
Beuh, Gedanken über Kunft x. (Der Städtebau II, 1.)
Bom 4. bis 11. Sanıtar find nahftehende
nen erfchienene Werke
bei sne eimgeliefert worden, deren Beiprechung fih die Rebaltion worbebält:
Bartels, Adolf, Befhichte der deutfchen Literatur. In 2 Bänden.
3. n. 4. Aufl. Leipzig. Avenarins. (Sr. 8.) Æ 10; geb. Æ 12.
BibHotheca reformatoria Neerlandica, Geschriften uit den tijd
der bervorming in de Nederlanden opnieuw uitgegeven door
S. Cramer en F. Pijper. 2. Deel: Het Offer des Heeren.
Baag. Nijhoff. (X, S. Gr. 8.)
Gicerod Rede über den Sch des Pompejus. Hrög. V. GH. Rohi.
3. Aufl. Leipzig. Freytag. (8.) Æ 0, 60.
PAT x e — E G., Il sentimento giuridico. Turin. Frat. Booea.
(18 8. Gr. 8.)
Dorner, NA., Die hriftl. Lehre nah vem gegenwärt. Stande d. theol.
Bifjenfhaft u. ihre Bermittiung an die Gemeinde. (Bortrag.) Berlin.
Schwetſchke & Sohn. (27 ©. 8.)
Fifhber, M., Die düt, Lehre zc. (Bortrag.) Eb». (38 ©. 8.)
Goethe, SE v. Berlihingen. Für den Schulgebr. brögb. v. Aug.
Saner. 2. Aufl. Leipzig. Freytag. (16.) Geb. #0, 90.
wen O., Geſch. d. Bhilofopbie g Kant. 6. Heft: D.Fr. Strauß.
Gharlottenburg. Bürkner. (Gr. 8.) Æ 0, 75.
ragil, P., Gefhichte d. deutfch-böhmifchen Anfiedelungen im Banat.
Prag. Galve. (VI, 138 S. ©r. 8. mit 8 Zaf.)
rimm, Jakob, Rede auf Schiller. Mit dem Vilin. Siller vor
Gerh. v. Kügelgen. en Butenberg-Berfag. (Gr. 8.) „#0, 50.
Heilborn, Ad., Der Menich. Leipzig. Teubner. (Br. 8.) Geb. L1, 25.
Jahresberichte für neuere deutfche Litteraturgefhichte. Mit bef. Unter
flügung von Er. Schmidt hreg. v. J. Eliad, M. Deborn, ®.
abian, 8. Jahn, $. Daftid. XI. Bd. (Jahr 1900), 8./4. Abt.
erlin. Behr. (IV, 174 ©. ©r. 8.)
Saumann, ©. Die —— der Bewegungelehre. Leipzig. Barth.
(Gr. 8. mit 124 Abb.) Æ 11.
Jeschim, H. H., A study of the Ethies of Spinose. Oxford.
Clarendoa Press. (8.) Geb. Sh. 10, 6.
— 1905. M4. — Literarifhes Bentralblatt. — 21. Januar. —
Gige, $. B., WE den Sadfenlanden. (Sahr: Zifchr. f. d. deutfh. |
154
Zufti, 8, Dürer Dresdener Altar. Mit 7 Abb. Leipzig E. A
Seemann. (Gr. 8.) Æ 1, 50.
Katalog literatury naukowej polskiej Tom II. Rok 1903.
Krakau. Univ.-Druckerei. (102 S. Gr. 8.)
Keller, €., Der Beweig der Rotwehr. Eine rehtähifter. Studie aus
dem Sadfenfpiegel. Breslau. Sletter. (Gr. 8.) Æ 1, 50.
Krollmann, E., Das Defenfiondwert im Herzogtum Preußen. 1. TI.
Berlin. Ebhardt & Co. (Gr. 8.) Æ 2, 40.
Langmeffer, N, Conrad Ferdinand Meyer. Sein Leben, feine
Werte u. fein Nahlap. 3. Aufl. Berlin. Wiegandt & Grieben.
(Gr. 8.) æ 6, 50.
Lebon, E., Extrait du plan d’une bibliographie analytique des
écrits contemporains sur l'histoire de l'astronomie. (S.-A.)
Rom. Accademia dei lincei. (19 S. Gr. 8.)
Loforte-Randi, A., Voltaire. Nietzsche. Palermo, Reber.
(8.) L. 3.
Biers und fünfftelige Logarithmentafeln nebft einigen phyſikaliſchen
Konftanten. Braunfchweig. Bieweg & Sohn. (ör. 8.) Æ 0, %
Lothar, R., Das teutihe Drama d. Gegenwart. Mit 25 Bild. u.
117 Tertit. Münden. Georg Müller. (Gr. 8) 4 10.
Manzoni, A., I promessi sposi. Illustrati con 40 tavole tratte
studio su gli anni di noviziato poetico del Manzoni di M.
Scherillo. Mailand. Hoepli. ei L. 5.
Tübingen. Mohr. (XVI,
492 ©. Gr, 8 :
Mehlhorn, P., Die Qirge für die Lebenden! Berlin.
Müller, ©. F., Frig Reuter Leben und EHaffen. Leipzig. Heffe.
(16. mit 14 Abb. u. 1 Fati.) # 1.
Sachſen. Leipzig. Dürr. (4) æ 2. í
Müller-Fraureutd, R., Aus der Welt der Wörter. Vorträge üb.
da disegni originali di G. Previati e preceduti da uno
Marti, 8, Das Dodelaproph:ton.
(Predigt.)
Schwetſchke & Sohn. (15 ©. 8.)
Müller, ©., Katechismus u. Rates iömudunterriät im Abertinifchen
Gegenftände deutfcher Wortforfh. Hale a. E. Riemeyer. (Gr. 8.) M4.
Negri, G., Nel presente e nel passato. Profili e bozzetti
storici. 2. ediz. larg. accresciuta. Precede: G. Negri alla
caccia dei briganti, narrazione di M. Soherillo. nd.
Heepli. (8.) L. 4, 50 ,
obt, H., Shülertommentar zu Gicereë Rede für T. Annius Milo.
Leipzig. Freytag. (8.) Æ 0, 60. i
Die, Ed., Da? deutibe Handwerk in feiner E Gnt.
widelung. 2. Aufl. mit 27 Abb. Leipzig. Teubner. (8.) Geb. „4 1, 25.
Pafhtis, H., Kosmetik für Aerzte. 3. Aufl. Wien. Hölder. (Ley.-8.)
AM
6, 80. e
The diary of Samuel Pepys. Ed. with add. by H. B. Wheatley
Vol. III. IV. London. Bell & Sons. (8.) Geb. je Sh. 5.
Petrie, W. M. Flinders, Methods and aims ie archaeology.
With 66 illustr. London. Macmillan & Co. (8) Geb. Sh. 6.
Rasi, P., Saggio di alcune ve, nei versi eroici e lirici
di S. Ennodio. (S.-A. a. Rendiconti del R. Ist. Lomb. di sc.
= ə lett. S. II, vol. 37.) (23 S. Gr. 8.)
Antiquariſche Kataloge.
Jacobfohn & Co. in Breslau. Nr. 200. Kunſtgeſch., Geid., Geogr.,
Sileſtaca, Biogr., Sozialwiſſ., Deutſche Belletr. u. LitGeſch. Nufit,
ttaffi. Philol., PHilof., 1500 Nin. Nr. 201. Kathol. Theol. (74 S.)
Keil, K., in Rudolſtadt. Mitteil. Rr. 4. Deutiche Geihichte. 361 Rra.
Merkel, Rud., in Erlangen. Nr. 149. Guriofa u. Miscelanea zur
Aulturs u. Gittengefhichte. 1714 Nım.
Mueller, J. Eah., in Halle oa E Rr. 108. Theologie. 1666 Nru.
Aachrichten.
Der Dozent der Phyſik an der techn. Hochſchule Prof.Dr. Dole
zalet in Danzig wurde zum a. ord. Profeſſor in Göttingen, der
Privatdozent der Botani! Dr. A. Gruft in Zürih zum a. ord. Profefjor
und Direktor ded botamifd-mikroftopifchen Laboratoriums, James
Davics zum Lector publicus der engl. Eprade an der Unin.
Leipzig ernannt. . S a
Ju Heidelberg habilitierte Rh Dr. G. Lagt für Philofophie, in
Münden D. Th. — für Kirchengeſchichte, der Oberſtabsatzt
Prof. Dr. A. Dieudonné für Hygiene, Dr. R. Gaupp für Ur
diatrie und Dr. M. 3. Bonn für Rationalölonomie, in Bafıl Dr.
©. v. Saltylow für pathelogiihe Anatomie.
Der Gymn.Direttor Prof. Dr. Raumann in Rawitich wurde
zum Direktor der Gymn.Abteilung der Hobenzollernfhule in Schöne
berg, der Kuflod L. Ganglbauer zum Leiter der zoolog. Abteilung
ded Raturhiftor. Mufeums in Wien ernannt.
Die Alademie der Wiffenfhaften in St. Petersburg wählte den
fländigen Selretär der ie ber Wiffenschaften Geh. Oberregierungd-
rat Prof. Dr. Auwers iu Berlin zum Ehrenmitglied, den ord. Pro-
155
— 1905. 134 — Literarifhes Bentralblatt. — 21. Januar. —
156
feffor der Anatomie Geb. Med.-Rat Dr. Stieda in Königsberg i. Pr.
und den ord. Profeffor der vergleih. Sprachmwifienfhaft Dr. Bartho-
fomae in Gießen zu korreipondierenden Mitgliedern.
= Die Academy of science in St. Roui ernannte den a. ord.
Profeffor der Botanit Geh. Neg.-Rat Dr. Wittmad in Berlin zum
Ehrenmitglied.
Der Profeſſor der Erdkunde an der techn. Hochſchule Dr. S.
Günther in Münden wurde von der Società sismologica italiana
jum auswärtigen Mitglied ernannt.
Berliehen wurde: dem ord. Profeffor der irauenheiltunde Dr.
Beit in Halle a. ©. der Charakter ald Geh. Medizinalrat, dem ord.
Profeflor der deutihen Philologie Dr. H. Baumgart in Könige
berg t. Pr. und dem ord. Profeffor der Geihihte Dr. See in
Greiföwald der Charakter ald Geh. Regierungsrat, dem Privatdogenten
des Zivilprogeffed und Strafrchte Dr. W. Hoepfner in Göttingen,
dem Privatdogenten der Hugiene Dr. Wolpert und dem Privatdozenten
der pathologifhen Anatomie Dr. K. Kaiferling in Berlin, dem
Kulturhiftoriter Dr. F. Weinig dafelbfi und dem Nffiftenten bei der
oolog. Station Dr. W. Biesbreht in Neapel das Prädikat Pro»
Kor dem Gymn.:Direftor Dr. O. Böhmer in Vopen, dem Direktor
der Biftoria Rouifenfhule Dr. H. Gruber in Wilmersdorf (Berlin),
dem Gymn.Profeſſor Dr. UA. Haafe in Küftrin und dem Realgymn.:
Profefior Dr. &. Bellermann in Berlin der rote Adlerorden 4. Klaffe,
dem Abteilungsdireftor an der T. Bibliothet Geh. Reg.-NRat Dr. Rofe
in Berlin der l. preuß. Kronenorden 2. Klafle.
Am 3. Januar + in Gießen der frühere ord. Profeffor der
Beterinärmedizin Dr. Georg Pflug, 70 Jahre alt.
Am 4. Januar + in Paderborn die Nomanfcriftftellerin Ferdi.
nande Freiin v. Bradel im 70. Lebensjahre.
Am 5. Januar + in Parid der Aftronom Paul Henry; in Salz
burg der Ardivdireltor Dr. Rihard Schufter im 37. Lebensjahre.
Am 7. Januar + in Hannover der etatömäßige Profefjor a. D.
der Baufonftruktiondiehre an der techn. Hochſchule Geh. Reg. -Rat
Ludwig Debo, 87 Jahre alt.
Am 9. Januar + in Schlettfladt der elfäffifche Geſchichtsforſcher
Stadttibliothetar Dr. Jofeph Gény, 43 Jahre alt.
Am 12. Januar + in Leipzig der Berlagsbuchhändler Otto Dürr
in faft vollendetem 73. RQebengjahre; in Frankfurt a. M. der Geologe
und Paläontologe Dr. Albert v. Reinach, 62 Jahre alt.
‚ Um 14. Januar + in Jena Prof. Dr. Ernft Abbe, der Be
gründer der Karl Zeif-Stiftung, 85 Jahre alt.
Bor kurzem + in Bonn der frühere Privatdozent der praftifchen
Geometrie an der tehn. Hochfchule in Karlöruhe Obergeometer Dr.
Mar Doll, 72 Jahre alt.
Wiſſenſchaftliche Juſtitnte und Vereine.
Der 5. internationale EECH Kongreß
wird vom 11. bid 18. September 1 in St. Peteröburg ftattfinden.
Der Borfigende ded Drganifationdtomitees ift Prof. v. Ott dafelbft.
Für den 15. internationalen medizinifchen Kongreß, der vom
19. bi 26. April 1906 in Liffabon ftattfindet, find nicht weniger ale
188 offizielle Referate in Vorbereitung, Pie vor Eröffnung des Kon:
greffed gedrudt werden folen.
Der internationale Kongreß für vorgefchichtliche Authropo-
logie und Arhäologie hält feine 13. Sigung vom 16. big 21. April 1906
in Monaco ab. Anfragen und Anmeldungen find an Generalfekretär
Dr. R. Berneau (Parie, Rue de Buffon 61) zu richten.
Der 14. internationale Drientaliften » Kongreß wird vom
19. bi8 26. April d. J. unter dem Prafidium des Direltord ber
Algierer Ecole supérieure des lettres R. Baffet ftattfinden. Die
Arbeiten verteilen fih auf folgende Sektionen: 1) Indien und die
arifhen Spraden (Altperfifch zc.ı, 2) Semitifhe Sprachen, 3) ee
des Jslam (Arabiſch, Türkiſch, Perſiſch), 4) Aegypten, afrifan. Sprachen
und Madagaskar, 5; Oftafien, 6) Griechenland und der Orient, 7) Afris
Tanifche Archäologie und muhammedanifche Kunt. Anmeldungen haben
beim DOrganifationdtomitee (Algier, Rue d’Ysly 46) oder für Deutich-
land bei Dtto Harraffowig in Leipzig zu erfolgen. Die Mitgliede
karte koſtet 20 Fres.
Vor ſieben Jahren faßte die Berliner „Geſellſchaft für deutſche
Literatur“ den Beſchluß, eine Sammelftätte für Privatdrucke (dra⸗
matiſche Manuſkriptdrucke, Feſtſchriften, Liederdrucke, Memoiren, Brief—⸗
wechſel, Familiengeſchichten, Statuten ꝛc.) zu begründen. Nach mühe⸗
vollen und e Vorarbeiten ift Iept eine ſolche erſtanden,
bereitö über 7000 Drude zählend, die ausfhlieplic dur Schenkungen
zufammengefommen find. Alg eine Art Appendir zur SC Biblio:
thet in Berlin, deren Berwaltung ihr in danfendwerter Weile ein Afyl
E bat, wird fie im Januar d. 3. ber Benupung übergeben. hr
rganifator und Leiter it Prof. Dr. Mar Herrmann, der ihre
Shaffung nn t bat.
Eine grönländifhe biologifğe Station wird in einiger Beit
mit Mitteln des dänifchen Staates unter der Leitung des Botaniterd
Morten P. Porfild in Godhavn auf ber Infel Disco errichtet
werden. Dad Arbeitöprogramm diefer Station, deren Koften auf eine
einmalige Ausgabe von 35000 Kronen und eine jährliche von 11000
Kronen angefhlagen werden, foll außer der Botanik auch alle anderen
Zweige der biologiihen Erforfhung Grönland, indbefondere aud
unter dem wirtfchaftlichen Gefichtspunfte, umfaflen und die Station
auh auswärtigen Gelehrten zur Bearbeitung befonderer Forfhung®-
jweige offen gehalten werben.
Wiffenfchaftlihe Stiftungen uud Zuwendungen.
n der Shafefpeare-Stadt Stratforbd:on-Avon ift diefer Tage die
Binliothek eröffnet worden, die der befannte amerifanifhe Wohltäter
Carnegie diefer Stadt gefchentt hat. Die Stadt hat dazu ein Haus
im Stil der Elifabethanifchen Zeit gebaut, das fi in der Nahbarichaft
von Shakeſpeares Geburtshaus erhebt.
Preisausſchreiben.
Die k. Akademie der Wiſſenſchaften in Turin erinnert die „Ge—⸗
lehrten und Erfinder aller Voölker“ an den wiſſenſchaftl. Wettbewerb,
den fie als Vollſtreckerin des Teſtaments des am 7. Dez. 1876 verſtorb.
Dr. Cäfar Alerander Brefla für den Zeitraum 1903—1906 aus»
efchrieden hat. Der Zwed dieſes Wettbewerbs ift ed, „denjenigen
elehrten oder Erfinder, gleichviel welcher Nation, zu belohnen, ber
innerbalb des vierjährigen Zeitraums 1903—1906 nad dem Urteil
der Akademie der Wiflenfchaften zu Turin die hervorragendfte und
nüglichfte Entdedung gemadht oder dad bedeutendfle Wert aus dem
Gebiet der uhnfifafifeen und erperimentellen Wiflenihaft, der be
f&hreibenden Natumwiffenfchaft, der reinen oder angewandten Matkr-
matt, der Chemie, Phyfiologie oder Pathologie, der Geologie, Seo
grapbie, Geihichte oder Etatiftit verfaßt hat.” Diefer Wettbewerb
wird am 31. Dez. 1906 gefchloffen werden. Der audgefepte Preis
beträgt 9600 Francë. Bewerber um Melen Preis baben die Abficht
ihrer Bewerbung innerhalb diefes Zeitraums in einem an den Präfi-
denten der Akademie, E&.d’Dvidio, gerichteten Schreiben audzudruden
und trað Buch beizulegen, auf Grund deffen die Bewerbung erfolgt.
Manuffripte find ausgeichloffen. Der Preid wird dem von der Afa-
demie am würdigften befundenen Gelehrten erteilt werden, auch wenn
dë ei an der Bewerbung nicht beteiligt Haben folte. (Beilage A
. 3tg.)
Le den Ende 1905 zu erteilenden Preid von 1800 Æ au? der
Seinrich Lippertfchen Preisftiftung für Studierende der Medizin und
Aerzte in Deutfchland und Defterreih wird folgende Aufgabe geftelit:
„&3 follen die anatomifchen Veränderungen der Borderhornzellen und
peripherifchen Nerven unterfucht werden, welche bei Tieren nadh erperi-
menteller ee eined Gelenked entftehen.“ Die Einfendung der
Arbeiten muß bie 9. Dezember 1905 an dad Sekretariat der Berliner
Univerfität erfolgen.
Altertumsfunde. Ausgrabungen.
An der Nähe von Weil (Amt Engen in Baden) wurden auf einem
Nder aht von Steinplatten eingefapte Gräber entdedt, ein Reihen:
räber- Friedhof aus alemannifher Beit, etwa aug dem 5. biè
. Jahrh. n. Chr. In den Gräbern, die von Oft nah Welt gerichtet
waren, fand man außer Bebeinen zwei große Ohrringe aus Bronze,
fllberverzierte Gürtelbefchlägftüde zc. Ganz in ber Mob diefer Gräber
wurde eine Gruppe ftattlicher Grabhügel aus vordhriftlider Zeit ent»
deett, die aber noch nicht unterfucht find.
Ein Urnenfriedhof, den Prof. v. Wiefer (Wien) der ausgeben
den Bronzezeit zumies, wurde unlängft beim Bau der ftädtifchen Waffer-
leitung in & waz in Tirol aufgededt. Bisher wurden in Abftänden
von 1—11/ Meter fee große Alchenurnen freigelegt; jede war mit
einer Steinplatte zugededt und ftand auf einer folhen. Mande Umen
haben ein bandartige® Ornament. Un Bronzebeigaben fanden bé
Meffer, Meißel, zwei Beine Armringe, mean von Kindern, ferner
Haarnadeln mit mohnkopfähnlihen Köpfen, Ringe, Ohrringe, Gürtel:
haten und nod verfchiedene Gegenftände.
Die legten Grabungen auf der Injel Ythala, die der befgiiche
Arhäologe Dr. Bollgraff mit den von dem Holländer Gorlop ge
fpendeten Mitteln ausgeführt hat, find von ziemlichen Erfolgen De
gleitet gewefen. Bei der Kapelle des b Athanafiod wurde ein grobes
Gebäude aus römifcher Zeit aufgededt, dad wahriheinlic einen Tempel
darſtellt. Es mißt 54 Meter in der Länge und 28 Meter in Ber
Breite und feint an der Stelle von älteren Bauten errichtet zu fein,
denn dicht in der Nähe fand man deutliche moylenifhe Nefte Fermer
hat Dr. Bollgraff auf dem Zfthmos der Infel gegraben, wo die alte
Stadt gelegen hat. Auch bier fonnte er die Refte mehrerer Kultur-
fhichten feftfiellen, die von Bafen geometrifhen Stils bið in die
römifģġe Zeit reihen. Gine gröğere mytenifhe Anlage, del die er
tiep, fonnte er leider wegen Geländefchwierigteiten nicht weiter ver-
folgen.
Forſchungsreiſen.
Der ord. Hon.Profeſſor der Phyfiologie an der Berliner Uni—⸗
verſität Geh. Med.⸗Rat Dr. ©. Fritfch, der fih auf einer mit
157 — 1905. M4. — Literarifhes Zentralblatt — 21. Januar. — 158
Unterftügung der preuß. Regierung unternommenen gr um die Sn Malmö ift dur den Lunder Bibliothekar Ljunggren ein Grems
Belt befindet, ift nah einer glüdlih verlaufenen und erfolgreihen | plar der vermuteten älteften Ausgabe deg Shatefpenreiäen „Titus
Erpedition in das Innere Geylond, die der Erforfhung der Webdea, | Andronicus (gedrudt in London 1594) aufgefunden worden, von dem
der Urbevölterung der Infel, gewidmet war, Ende Novbr. nah Colombo | man biäher nur zwei Quartaudgaben von 1 und 1611 kannte.
utüdgetehrt. Bon Rangoon aus gedachte er die noh wenig durd- Berfchiedenes.
bis: Aer OR, Si der däniſchen ſog. lite⸗ Da in Lauchſtädt die Verhandlungen mit der Stadt wegen Ueber⸗
rariſchen Grönfanbforihungsfahrt, die nad) 21/2 Jahren nad Kopen- nahme des fol. Bades gefcheitert find, befchloß die preuß. Regierung,
- a as re ée 1802 unter Goethes und Schillerd Leitung erbaute Lauchftädter
bagen zurüdtehrte, ift die volftändige Aufnahme der Melville-Bai im bad 8 o
nördi. Grönland. Daé Hauptziel, die Unterfuchungen über die geiftigen — ee in — die augen en
Fåhigteiten der Gtimos, fheint vollen Erfolg gehabt zu haben, denn | Mie A —— in SR m. oetheverehrer wurden be eſen
ed wurde aan gammel an Sagen, — und ig m... geftiftet. Man hofft auh auf Förderung durch den
von den zivilifierten Edtimos der dänischen Kolonie von Jvigtut im : :
Süden big zu den heidnifchen Stämmen im hoben Norden. $ e ar SC KE Dr. dek und u en gegen hie an
Literarifche Neuigkeiten und Funde veitlopf & Härtel, Profefior Dr. Hermann Krepihmar un edakteur
Dr. Alfred Heuß angeſtrengte Prozeß iſt beendet. Das Koönigliche
‚ Im Berlage der Firma Schulze & Go. in Leipzig befindet fiH, | Landgericht I zu Berlin bat den Anſpruch der Kläger, die die Guͤltig⸗
wie und biefelbe mitteilt, gegenwärtig ein Werk in Borbereitung, da® | teit der Sapungen und Wahlen der Internationalen Mufitgefelifchaft,
im fommenden Sommer unter dem Titel „„Deutjches Zeitgenoffen- | fowie die Berechtigung zur Weiterherausgabe der Publikationen der»
legiton. Biograpbifhes Handbud; deutfcher Männer und grauen der | felben beftritten, in allen Punkten für unbegründet erachtet, Profeffor
Gegenwart“ erſcheinen und über ungefähr 5000 Perfonen berichten | Sleifcher und Gcenofien laut rechtsfräftigen Urteild vom 27. Oftober
wird. Das Bud un alle Kreife in den Bereich feiner Behandlung | 1904 mit ihrer Klage abgewiefen und zur Tragung der Koften des
und berüdfihtigt fowohl Gelehrte, Schriftfteller, Künftler al® auh | Rechtöftreitd verurteilt. („YZeitfchrift der Internationalen Mufitgefell-
hohe Beamte, Diilitärd, Induftriche ıc., von denen e8 fletd in kurzer, | fchaft* 1. Januar 1905.)
zufammenfafjender Weife einen Einblid in ihren Lebeng- und Bildungd-
eben will und aud die betreffenden Schriften, Kompofitionen,
— Erfindungen i anführen wird. Wir SEN auf Ale Atellennergebung.
Lerifon, das ein intereffantes, auffhlußreiches und nüpliches Handbuch Nr. 24221. Die Stelle des Vorftandes des ftäntifchen
werden dürfte, feinerzeit zurüdtommen. ag
Der feit langen wartete dritte (Schluß) Bortrag von Friedr. ftatiftifchen Amtes, welches hier auf 1. April 1905 errichtet
Delipfh über die Vabel-Wibel- Frage wird demnähft bei der | Werden wird, fol im Verlauf der nädften Zeit bejegt werben.
Deutfhen Berlags-Anftalt in Stuttgart erfcheinen. Der Berf. GN Bewerber mit afademifcher Bildung wollen ihre Gefuche
hierin zur Berteidigung und weiteren Entbülung der von ihm felte | mit Beugniffen verfehen, unter Bezeichnung der Gehaltsan-
gehaltenen Gefihtöpunkte abermals eine Menge wichtiger und dem : . RR
grogen Publitum noch unbekannter Detaild bei. (Mitteilung der Ber- Iprüdhe, binnen drei Wochen dahier einreichen.
lagsbuchhandlung.)
Das Arhänlogifge Inftitut von Liverpool iſt durch die Freigebige Freiburg im Breisgau, den 23. Dezember 1904
teit eines privaten Gönner in den Stand gefept worden, die Ber- Mer Stadtrat.
öffentlihung einer „Belgidhte Aegypteng” in die Hand zu nehmen, Dr. ®interer. Mörder.
die alle Grgebnifje der neucren Forihung — Wl und von den
älteſten Zeiten bis zur Eroberung durch Alexander d. Gr. reihen ſol..—— 5
Das gel d d ne in ale, — et Sig. Jung. Dr. phil. mit gründl. bewährt. Eultur- u. literar-
m Einband der aud dem Karmeliterllofter zu Bamberg ftammen- 2 :
den Handfsrift Rr. 99, jept in der tgl. Bibliothek zu Bamber Aue fehia en WEE — el WEN
wurden fürzlih drei unvollfiändige Blätter einer Sivinshandiärif orz. Empfehlg. paſſ. g. an Biblioth. od. Verlag. Gef.
deë 5. Jabrh.s entdeckt. Die Blätter, die paläographiſch ſeht be⸗ Ungeb. bef. die Exrped. des L. B. sub. Z. 500.
deutfam find, gehören zur 4. Delade de Liviug, fur die biher eine
andere Bamberger Handfchrift de 11. Jabrh.ð die einzige Quelle war. Berichtigung. |
Die Unterfuhung zeigt, daß die neu aufgefundenen Blätter offenbar In Rr. 2, Sp. 69, 3. 28 v. u. lied: einige neue Belege, 3. 22
die Borlage zur Handfchrift des 11. Set bildeten. v. u. Bitate (fl. Kapitel), 3. 21 v. u. Inder (fl. Inhalt).
Ulie Bütterfenbungen erbitten wir unter ber Abrefie ber Exrpeb. b. BL. (Sindenfivahe 18), alle Briefeunter ber deß Herausgebers (Ralfer Wilgelmfir. 29). NRur ſolche
Werte Tounen eine Befyredung Iinden, Die der Red. vorgelegen haben. Bel Rorreipanbenzen über Bäder bitten wir Reis ben Ramen von deren angugeben,
Literarifhe Anzeigen,
0o
= Fürft Hohenlohe;
binterlaffene Aufzeichnungen
General y. d. Sole: ren nn DE sen
Rud. von Bennigjen: "einen Hnteriafenen Papieren
erfiseinen im Zapegang 1905 der Monatfriite DEUFIHIE Renne
Herausgegeben von Rihard Zleifcher. DVierteljährlich (3 Hefte) 6 Mark
Das Zanuarheft liefert jede Buchhandlung zur Anficht, auch die Deutfche Verlags-Anftalt in Stuttgart
Die intereffantefte deutfche Monatjchrift ihrer Urt
oO o
H
— 1905. M4. — Literarifhes Bentralblatt — 21. Kama. — 160
Für das Studium der mittelalterlichen und neuzeitlichen Geschichte:
CHRONOLOGIE
des
Mittelalters und der Neuzeit
von FRANZ RÜHL,
Professor der Geschichte an der Universität Königsberg.
Mit zahlreichen Tabellen.
gr. 8°. VIII, 312 Seiten. — Preis M. 6,50, in Kal. gebunden M. 7.50.
Prof. K. Krambacher (München) In der Byzant. Zeitschr.: Der Verfasser „hat sich durch
seine höchst klare und anziehende Darstellung der verworrenen, den meisten wenig
bekannten, vielen unheimlichen, ja verhaßten Hilfswissenschaft den Dank aller er-
worben, die irgendwie mit historischen Dingen zu tun haben“.
Verlag von Reuther & Reichard in Berlin W. 9.
Antiquariat
J. Ricker’sche Univ.-Buchh. Giessen
Grosses Lager wissenschaftl. Werke.
Kataloge kostenfrei.
Ankauf ganzer Bibliotheken u. einz.Werke
Angebote er
Verlag von Otte Spamer in Leipzig
Berlag von Eduard Avenarius in Leipzig.
Adolf Bartels
Kritiker und Kritikaster
Pro domo et pro arte.
Mit einem Unhang:
Das Judentum in der deutschen Literatur.
8 Bogen. Æ 1, —.
Wichtige Neuheit
für Zaufmänniſche Fortbildungsſchulen.
In Auguſt Neumann's Berlag,
Fr. Lucas in Leipzig erſchien ſoeben:
Aurzer Lehrgang der
sn Apradıe für
anfmännilcde Schulen
und ähbnlihe Anftalten mit be-
Ihräntter Kurfusdauer
(J Japan B
das Land der aufgebenden Sonne
einft und jest.
Gefhblldert von Dr. J. Lauterer. Mit 108 Ab»
bildungen und einer Rarte. Eleg. geb. N. 8.50.
Das vorliegende Werk ift See geeignet,
über die einfcblägigen Verhältnitie zu unterric»
ten und dem Lefer ein eigenes und Jelbftändiges
Urteil eu verfbaffen. In feffelnder Weife und
nad eigener auf mebrjährigen Reifen dur
n gewonnener Anjcbauung entwirft der Ver-
affer ein anfcbaulicbes Bild des Landes mit fei-
Sn diefer Schrift fept fih ver bekannte Lite»
rarhiftoriker in fehr energifcher und amüfanter
Weiſe mit feinen Gegnern auseinander, gibt
aber zugleih eine gründlidelinterfuhun
über dad Wefen der Kritik und Gtreif
lichter über heutige deutfhe Derhältniffe, die
zweifello® alle Gebildeten aufs hHöchfte inter
effieren werden.
Bon
Brofefior Dr. I. B. Peters
Leiter der Qaufmännifhen Shule zu Bochum
und
Dr. Adolf Sottfchalt
DOberlehrer an der Handelsfhule und Dozent an der
Handels Hochſchule zu Köln
Gebunden in Leinen 4 2,80.
nen Städten und feinen unvergleichlidben land»
Ibaftliben Schönbeiten. Er Ibildert den Boden-
reicbtum Japans, feine Tier- und Pflanzenwelt,
die geographifcben und klimatifcben Verhältniffe,
Insbefondere aber feine Bewohner inibren
EE Sittenundinibrerganzen
Lebensweije. bervo n find
die dem Werke beigegebenen vorzüglib a
führten Jtuftraionen welde mit Sabku
a
'und Sorgfal usgewählt wurden.
EE EE
Berlag von Ed. Avenarins in Leipzig.
SEET
Soeben erichienen:
Adolf BartelS, Gejchichte der deutjchen Literatur.
| In zwei Bänden.
Sehhftes bis zehntes Taufend. we æ» Dritte und vierte Auflage.
een Br M. 10.—,
Gerd ift jemals eine Litexaturgefhichte jo heftig be
lämpft worden wie die vorliegende, teine hat fih aber trogdem
jo rafh durchgefegt. Das liegt daran, dab ihr Verfafier eine
deutſche Perfönlichfeit ift, die ihren geraden Weg geht und fih
durch nicht3 in der Welt von dem mutigen Ausiprechen ihrer
Überzeugung abhalten läßt; fo erftanden dem Buche feine zahl-
reihen Gegner, aber hinwieberum erwarb e3 auch feine begeifterten
greunde. Nun muß man aber nicht glauben, daß das Bud)
nur dur Bartels’ nationale Gefinnung und die kräftige Sub-
jeftivität feines äfthetifchen Urteil Wert erhielte, nem, es ift
zweifellos gud eine tüchtige wiffenfchaftliche Leiftung. Selten ift
Die Gejchichte der deutfchen Literatur fo Hiftorifch Ka dar-
geftellt worden, wie e8 in den acht einleitenben Überfichten ber
at Bücher, in die das Werk zerfällt, geichieht, felten hat aud)
ein Literaturhiftorifer vermocht, bei der unendlihen Mannig-
faltigleit der Dichtergeftalten der deutfchen Literatur jede fo an-
Idaulih und rund und geichloffen hinzuftellen, wie Bartels in
geb. M. 12. —.
den 102 (jetzt 104) Einzelcharakteriſtiken ſeines Werkes. Die
Literaturgeſchichte des 19. Jahrhunderts zumal hat Bartels erſt
endgültig begründet, ſo gern er ſelbſt auch die Verdienſte ſeiner
Vorgänger anerkennt. Alles in allem iſt dieſe „Geſchichte der
deutſchen Literatur“ nach dem Zeugnis zahlreicher berufener Be⸗
urteiler, unter denen ſich auch Franzoſen, Ruſſen und Amerikaner
befinden, ein äußßerſt lebensvolles, intereſſantes Buch, das in der
neuen Ausgabe an Exaktheit und ftiliſtiſch noch ſehr gewonnen
hat! Hier kann man einmal mit voller innerer Berechtigung den
Wunſch ausſprechen, daß das Werk in jedem deutſchen Hauſe
vorhanden ſein möge; denn es hat wirklich großen erzieheriſchen
Wert. Die Gegner Bartels' ſind, wie in literariſchen Kreiſen
wohlbekannt iſt, faſt ſamt und ſonders keine Deutſchen der Raſſe
nach, und fie find der Wahrheit fo wenig tren geblieben, daß
der Verfaſſer in ſeiner Broſchüre „Kritiker und Kritikaſter“ eine
Reihe von ihnen geradezu an den Pranger ſtellen konnte. Auch
auf die große Billigkeit des Werkes ſei noch aufmerkſam gemacht.
Hierzu eine Beilage von Leopold Boß in Gamburg.
Berantwortl. Redakteur Prof. Dr. Ednard Zarnäce in Leipzigz, Kaiſer Wilhelmſtraße 29. — Druck von Breittopf a Hartel in Leipzig.
J Ayo o
Literariſches Zentralblatt
für Ddeutſchland.
Bbegründet von Sriedrih Baruke.
Herausgeber Beat, Dr, Ed. Zender in Leipzig, Kaiſer Wilhelmſtraße 29.
Mit der halbmonatlihen Beilage, Die ſchöne Literatur“.
Verlegt von Eduard Avenarins in Leipzig, Kindenftrafe 18.
Ad. Ob, Jahrg.
Ericheint jeden Sonnabend.
> 28. Januar 1905. =
Preis einjchl. Beilage jährl. Æ 30.
niert,
Fe oe, us: Zaals, Alttefamentl. Chronologie; Zei Entdedungen in ber
Eur hi an den Bergh van Eyſinga, Indifhe Cinflüffe auf evangelifhe '
ä set en.
Fhitefoysie (164): Pater, Plato und ter Platonismud.
o AulturgefGidte (165): Sohlbaum, Ter Kurverein von Renfe.
‚ Die altgermant, Tierornamentif. Fontes rerum Austriacarum, 1. Abt
Bd., 1. Hälfte: Die Chroni? des Serbonio Dont.
SEI von Buchs, hrsg. v. F. Hirſch. 1. dn.
Rlaffilern der Geographie,
. N. 2. Reihe. Gaengió el, Das Erdfphäroid.
Das Tagebud Zeg )
f ånder- nnd Bölkerkunde (168); Rrümm el, Ausgewählte Stüde ang den i
RaturwifenfGaften. Mathematik 169): D — Mikroſkopiſche Faltungsformen.
| Ahrens, Scherz und Ernft in der Mathematif.
i nn (171): Kolb, Ter Einfluk von oben u. Haus auf bie SE des
4 e Ee ‚Epemanne Hiftorifher Medicinal-Kalender, bearb. v. 3. Pagel u.
Reale. SCH Staatswifenfgaften (172): Theodosiani libri XVI, ed. Th. M o m m-
` senet P.M. Moyer, vol. I. Die Civilprozegordnung, erl. v. Beterfen, 1. Bd.
Schanz, Der künſtliche Seeweg u. ſeine wirtfcaftli e Bedeutung.
u WBifenfhaften (175): Korn, Eleftrifche wernphotograpkie.
\ pradhunde. G tegt: 1176): Linguistic Survey of India, ed. Be
Grierson. ndex —— composuit Preuss. Sing
ze Humanift — Merfteter 1460—1512. v. Maung, Heraldik in Dienften
er Shalefveare-Forfhurg. Abelen, Goethe in meinem Leben.
4 Pädagogik (180) Bermifätes (181): Mommf en, Reden und Auffärr.
—
$5 aen neoe el, ©.. Das Crdfphäroid 3c. (169.)
a. Ibau "Der Kurverein von Renfe i. 9. 1338.
an
Ter Einfluß von Boden und Haus auf die
Aſphab etiſches Zuhaltsverzeihnis. *
Abelen, B. R., Goethe in meinem Leben. (179.) olb
Ahbrene R., Gg u. Ernft in der Diathematit. (170.)
pan den Berg b van Eyſinga, G. A.. Zi Ein⸗
Hüte auf ef Erzählungen. (163
Das Tagebuh Tirtrich — von KN (1647—
168:3). Hrag. v 1. Bd. (16
al Sioiloroiehortmung. erl. v. 9. Beterten. 5. Aufl.
(174.)
T — R. Miäkroſlopiſche EE (o)
Fontes reram Austriacaru . Abt. t S 1. Hälfte:
re . .)
Die Chroni? deg Gerbonio Seo.
Theologie,
1) Taaks, Gerh., Alttestamentliche Chronologie. Uelzen, 1904.
Selbstverlag. ou? S. Gr. 8 mit Tabellen.) .# 4, 50.
2, Ders., Zwei Entdeckungen in der Bibel. Ebd., 1904. (III,
15 8. Gr.8) #1.
Sm erien Abfchnitt des erfigenannten Buches, ungefähr
Der Hälfte de ganzen Werkes, unterfucht Taaks die in den
biblifhen Königsbüchern gegebenen chronologifchen Daten.
Belanntlid) werden in den Königsbüchern nicht bloß Jahr⸗
fummen der NRegierungsdauer, fondern aud) Synchronismen
gegeben, und da paifiert e8 einigemal, daß die beiden Daten
nicht ftimmen. T. geht die einzelnen Daten, ungefähr 50
Voften, dur, konftatiert mindeftens 15 Fehler, die von einer
zu engen Faſſung des Synchronismus herrühren ſollen.
Einige bisher gemachte Erklärungsverſuche (von Wellhauſen,
von Rühl und Löw) weiſt T. ab, indem er zeigt, „daß die
vorliegenden Synchronismen eine Abſicht auf irgend welche
Ausgleichung nicht erkennen laſſen“ (S. 19). Wäre doch nur
der Verf. bei der Theorie der Abſichtsloſigkeit geblieben!
Aber T. wittert überall Fälſchung und Betrug; der Verfaſſer
der bibliſchen Königsbücher iſt ihm ein ausgemachter Schelm
(S. 25), das Ganze iſt eine Schelmerei, ein Scherz (S. 43),
ein Scelmenftreih (S. 52), und fo geht es weiter. Und
warum dies harte Urteil? T. glaubt gefunden zu haben,
dag dem Amazja nicht 29 fondern 18 Jahre gebühren; daß
der Zeiger um 10 Stunden an der Uhr deg Ahas zurüd-
gegangen, bedeute, daß Ahas 10 Jahre früher zur Regierung
getommen jei (S. 28), ein jonderbarer Fälfcher das, ber
eine Maſſe von LBahlen fäliht, aber gleichzeitig Sorge
trägt, daß man ben Sclüffel zu feinen Fälſchungen ja
nicht verliere! Der Feler ftede in den Jahren des Histia;
Das haben auh jon andere gefunden (f. z. B. die Einlei-
161
Wd ch des Krebfe®.
der Geographie. 1. u. 2.
Vol. III, part
Forſchung. (178
Mommien,
Linguistic GIE of India, — v G. A. Grierson,
L Vol. V, (176.
Maung, an. SE in P anen der Shakeſpeare⸗
Th., Jaen und Auffäge. (181.)
S e a Br und der Platoniemns. (Mebertr. v.
e
Index Isocrateus. Composuit S. Preuss. (177.)
Salin, B., Die E Zieromamentif. Ueberj.
(171.) v. J. Mestorf.
Born, 3. Eleltrifhe Yernphotograpbie. 1175.)
Krümmel, D., Ausgewählte Etüde aug d. Klnffitern
Shang, ©., Der tiahi he Seeweg ꝛc
Si na "ER, Ter Humanift Iatob ae, 1460 —
17
— SEN er Dedicinal-Kalender, bearb. v. I.
Pagel u. 93 Schwalbe. (171.)
Zaals, o ltteflamentlidje Chronologie. (161.)
, Zwei Enttedungen in IW Bibel. (161.)
Theodosiani libri XVI. Ed. Th. Mommsen ot P. M.
Meyer. Vol.]. dii
Meihe. (168.)
tung zu Sefaia in Strad-Bödlers kurz gef. 2. Aufl.), ohne
daß fie den biblifchen Autor darum mit Schimpf- und
Scheltworten traftiert hätten. T. mag ja barin Redt
haben, daß die ganze Chronologie auf die Reform oho
abziele (S. 32), aber da3 involviert doch nicht die bewußte
Sälfhung. Daß der biblifche Autor einmal die Bahlen
41 und 19 Dot, und T. nicht den Gefallen tut, mit 39°
Hifchen Zahlen zu operieren, nennt T. felbit den tritifhen
Puntt feiner Unterfuhung (S. 39), und aud) von den auf
©. 44 berührten Fällen ift ja leicht zu erjehen, daß der
biblifche Autor ehrlich zu Werte geht, aber T. weiß fih zu
helfen, der Schelm ift ihm nit Schelm genug, al8 daß er
nicht Hinter feine Schlihe füme. Jn Zahlen wie 55, 2, 31,
11, 11 tritt nah T. die Elfzahl auffallend Hervor (©. 45).
Edenjo fünftlich ift die Gruppierung der Nichterjahre (©. 66)
im zweiten Ublchnitte des Taatfhen Buches; was fol man
auch von einer Forihung Halten, in der der Autor erklärt:
„Wir werden alfo doh ein AUbleitungsprinzip für die Rihter-
chronologie annehmen mûffen, auh wenn es fich nicht ent:
deden laffen folte” (S. 63)? Nein, man nimmt nicht? an,
was fich nicht beweifen läht! Wollendg in den Bahlen der
Genejis und im Buche Esra fdHaltet T. mit fouveräner
Willkür; fein befonnener Foricher wird ihm dorthin folgen.
Dn T.8 Buch ift vieles geiftreich, aber nur weniges wahr.
Ubgefehen davon, muß auch bemerkt werden, daß T. nicht
überall auf den Urtert zurüdgebt ; dies fcheint unter anderem
daraus herborzugehen, daß T. Eonftant „Ummon“ fchreibt
ftatt „Amon“ (Tor). Bei dem allen rangiert Taals „Ultt.
Chronologie” als wifjenjchaftliche Urbeit; aber feine „Bwei
Entdedungen” (2) find abjolut wertlog, und bei ben argen
Schmähungen, die darin auf Altes und Neues Teitament
verübt werden, ift e8 befler, die Alten darüber zu rt
. K
162
163
— 1905. Mb5. — Literarifhes Bentralblatt. — 28. Januar. —
164
van den Bergh van Eysinga, G. A., Indische Einflüsse auf
evangelische Erzählungen. Mit einem Nachwort von E. Kuhn.
Göttingen, 1904. Vandenhoeck & Ruprecht. (VI, 104 8. 8.:
M 3.
Forschungen z. Religion u. Lit. des Alten u. Neuen Test., hregb.
v. W. Bousset v. H. Gunkel. 4. Heft.
Die alte Anficht von der Abgeichloffenheit Indiens Hat
Héi in ben legten Jahren mehr und mehr ald unrichtig
herausgeftellt und es tritt immer Harer zu Tage, dap Die
indifhe Kultur nicht bloß auf Oft: und Gentralafien, fondern
auch nach dem Weiten Hin einen bedeutenden Einfluß ausgeübt
hat. Befonders war e3 der Buddhismus, der infolge feiner
wunderbaren Exrpanfionsfraft als Vehikel indiichen Geiltes
diente, und je genauer fein Literaturfreis durchforjcht wurde,
defto mehr Beziehungen mit den Erzeugnifien fremder Völker
ergaben fih. Leider haben fih diejes dankbaren Stoffes,
au beffen Beherrichung die volllommene Kenntnis einer großen
Anzahl orientalischer Literaturen gehört, auch Kreife bemädhtigt,
denen die nötigen Erforderniffe abgehen, und fo erjcheinen
Jahr für Jahr Werke, in denen die Beziehungen von Bud-
dHismus und Chriftentum von Dilettanten erörtert werden.
Einen vorteilhaften Gegenjat zu diefen Arbeiten bildet die
vorliegende Schrift, die in maßvoller. Weife durch Unterfuhung
übereinftimmender Büge im Leben des Heilands, wie fie
und fomwohl in den fanonifhen als apofryphen Schriften
berichtet werden, und im Leben Buddhas Beeinfluffung der
hriftlichen Legenden durch indifche zu erweilen fucht. Wie
ſchwer e8 dabei ift, zu allfeitig befriedigenden Ergebniffen zu
gelangen, erhellt aus zwei Bemerkungen des Wutors, nëm d
einerfeit3, daß er verichiedene Parallelen, die andere Gelehrte
für fchlagend halten, für wenig bemeisfräftig anjehen müfle
(©. 54, 72) und daß andrerjeits fogar derfelbe Gelehrte feine
Unficht bezüglich der Beweistraft einer bejtimmten Parallele
geändert Habe (S. 59). So möchte ich Hinwiederum be
vom Berf. al3 fehr wichtig angejehene Uebereinjtimmung
der chriftlichen und bubdhiftifchen Befchreibungen des Welt-
brandes (©. 53) al3 für feine Thefe faum in Betracht fommend
erflären, da e3 viel näher liegt, Hier zoroaftrifche oder fagen
wir mittelperjiiche Unihauungen wiederzufinden. erfifche
Ehriften dürften überhaupt meines Erachtens auch) da, wo
es fi um Buddhiftifches handelt, die Bermittlerrolle gefpielt
haben und da der Verf. jelbit darauf aufmerffam nacht
(S. 71), daß fi die Legende vom Schulbefuh Jefu bei
ihnen findet und daß indifche Berichte über einen buddhiftiichen
Arhat durh Parthien und Perfien nah Oft-Syrien gelangten
(©. 89), fo dürfte eine eingehendere Prüfung des hier in Be»
tracht kommenden mittelperfiichen Materials vieles in einem
anderen Lichte erfcheinen laffen. Die vorliegende Schrift bot
jedenfalls die ganze Frage in vorzüglicher Weife gefördert
und verdient e8, von allen, die fich für die Geſchichte des
Neuen Tejtamentes intereffieren, aufs eingehendfte ftudiert zu
werben. f . Kirste.
Allgem. evang.-luther. Kirdengeitung. Bear. von Chr. C. Luts
hardt. 1905. Nr. 2. Leipzig, Dörffling u. Frante.
Snh.: An der Wiege des Chriftentumd. 2 — Aus Quthardtd
Privatiffimum über die „Lutheraner innerhalb der Union“. — Die
Arbeit des Lirch!. Ausfchuffed. — Theolog. Kurfug in Braunfchweig.
— Lutheriſche Konferenz in Greifswald.
Proteftantenblatt. Hrög. von R. Emde u. M. Fifcher. 38. Jahrg.
Nr. 3. Bremen, Schünemann.
Inh.: BaentfH, Entftehung, Art u. Geſch. d. israelit. Mono⸗
theiömus. 10. — W. Schubring, Neuere Berfuhe üb. d. toong
foziale Problem od. Chriftentum u. Jntereffentampf. 2. — U. R.
Bertrand, Moderner Proteftantidömus in Frantreih. 2. — A. Ur:
bain, Des Paftord Riele. 3. — Karl Shwary Stiftung. — B ei-
lage: Zu den Angriffen auf D. Fiiher. — Bon den freien Rich
tungen in der Kirhe. — Aus dem Großherzogtum Heffen.
Die Studierſtube. Theologiſche und kirchliche Monatſchrift. Hrsgbr.
Jul. Boehmer. 3. Jahrg. L Heft. Stuttgart, Breiner & Pfeiffer.
Inh.: Rückblick u. Ausblick. — Girgenſohn, Die Theologie
Reinhold Seebergs. — Bönhoff, Die Taufe des Herrn. — Jul.
Boehmer, Die Heilandsnamen im bibl. u. kirchl. Sprachgebrauch. 1.
— Derſ., Vom altteſt. Gebiete — Sarowy, Das bone evang.
Snftitut f. Altertumdwiffenihaft im Heiligen Lande. — Klein, Die
Miffion in China. — K. E. Knodt, Zur Jahreöwende.
Die hriffliche Welt. Hrög.: W.Rade. 19. Jahrg. Nr.2. Marburg.
Inh.: E.Lahenmann, Der Bruch zwifchen Frankreich u. d. Ba
tifan. 2) Wer trägt die Schuld? — Röthig, Arbeiterverlehr. —
Drews, IN.RI Frohe Botfhaft eined armen Günderd. Bon
Rofegger. — v. Dergen, Hand Delbrüds Erinnerungen, Auffäße zc.
Bhilofophie,
Pater, Walter, Plato und der Platonismus. Aus dem Eng-
lischen ken von Hans Hecht. Vorlesungen. Jena,
1904. Diederichs. (VIII, 339 8. 8) 4 7; geb. # 8.
Unter Blatonismus ift in diefem Buche Platos Gedanken:
welt nicht jomwohl Hinfichtlich ihrer Hiftoriihen Nachwirkungen
gemeint, fondern alg der unmittelbare Audru von Platos
teils zeitgefchichtlich bedingter, teils ſchöpferiſch freier Pers
fönlichleit. Dabei will der Verf. aber keineswegs einen Bei-
trag zur jogenannten platonifhen rage bieten und das
genetilhe Verftändnig von Platos PHilofophie im Sinne
wiffenichaftlicher Unterfcheidungen befördern. E83 Yat etwas
recht tröftliches zu jehen, wie wenig do im Grunde das un-
mittelbar wertvolle, die Erwedung platonifchen Geiftes oder
richtiger vielleicht einer platoniichen Stimmung in den Seelen
moderner Lefer, abhängig ift von Der Löfung der fpezifiich
wiffenjhaftlihen Probleme. So wirfen auch die altvertranten
Terte der Bibel immer wieder, mit unmittelbarer Kraft,
auch auf ben, der fich recht wohl bewußt ift, wie viel un-
beantwortete Fragen diefe Wirkung noh Hinter fih bat.
Pater ift jelbft ein Platoniker, in dem Sinne, daß für diefe
Eigenichaft nicht eine beliebige Unzahl unterjcheidender Dog-
men maßgebend ift, jondern eine gewille Lebensftimmung,
eine ganz abjonderlide Harmonie in den aus innerjten Tiefen
der Perſönlichkeit heraufklingenden Grundakkorden. Was
an Plato ihn bezaubert, das iſt, was dieſem gerade heute
wiederum eine tiefe Wirkung ſichert und was man das
centaurenhafte ſeines Genius nennen könnte: die reide
Sinnenhaftigkeit ſeines Empfindens und Könnens in ihrer
wunderſamen Parung mit einer geradezu heroiſchen Leiden⸗
ſchaft für den abſtrakteſten Intellektualismus, nach Paters
Formel: die Miſchung heraklitiſcher und eleatiſcher Grund—
richtungen. Weniger erfreulich als das ſtimmungsreiche ag,
erleben dieſer gegenſatzvollen Gedankenwelt iſt der Verſuch
Paters, ihre Beſtandteile gleichſam kulturhiſtoriſch zu fixieren:
attifch-ionifche Beweglichkeit mit centrifugaler Tendenz und
dorifche Gemejjenheit und Ruhe mit centripetalem Streben.
Sein eigned Herz ift (mit Plato, wie er glaubt) durchaus
der zweiten Seite zugewandt, niht ohne eine direlt unhiftorijche
Sealijirung des Dorertums, bei der aber den modernen
Meder überrafhen wird, wie ftart ein fpezififch englifches
Nationalempfinden Paters mit im Spiele ift. Trog aler
Borbehalte bleibt da3 Ganze ein erfreuliches Buch, erfreulich
auch wegen des für unjre Zeit ſo charakteriſtiſchen Neuerwachens
einer Teilnahme für Plato, ein Interefje, da8 au an andern
Unternehmungen des Diederichgichen Verlages bemerkbar ger
worden ift und das nicht nur ein jehr bedeutfames, fondern
wahrlid auch ein jehr ehrenvolles Zeugnis für ben Beit-
geift darjtellt; ift doh aud in früheren Jahrhunderten [Hon
das Aufs und Mbfhwanten der Wertihäßung zmwiichen Plato
und Ariftoteles ein äußerſt zuverläſſiger Gradmeſſer geweſen.
Leider kennt Ref. das engliſche Original nicht. So kann
— — nn — —
165
— 1905. 155. — Literarifhes Zentralblatt — 28. Januar. —
166
er von den Berdienften des Ueberfeberd nicht fagen als
da3 eine, daß fie jehr achtbar fchon um deswillen fein dürften,
weil der Leer tatfählih nur ganz felten das Gefühl hat
in einer Ueberfeßung zu elen. Db eine, zwar fein abgetönte,
aber doc erkennbare Niebfheihe Färbung der Diltion dem
Baterichen Stile völlig entipricht, vermag Nef. nicht zu fagen.
Die Einheitlichleit ber Stimmung ift jedenfalls gewahrt.
O. I.
Geſchichte. Kulturgeſchichte.
Höhlbaum, Konst., Der Kurverein von Rense i. J. 1338.
Berlin, 1904. Weidmann. (488. Gr. 4) #5, 50
Abhandlungen der kgl Gesellsch. e Wiss. zu Göttingen.
Philol.-hist. Kl., N. F. Bd. VII, Nr. 3
Dem um bie Gefchichtäwiffenichaft io hochverdienten Berf.
fann man für diefe eingehende und äußerft fharffinnige Unter:
ſuchung nicht mehr den gebührenden Dant? übermitteln, mit
dem fie begrüßt werden muß, da er am 1. Mai v. J. aus diefer
Beitlichkeit Durch den Tod abgerufen worden ift. Nadh 9.
find die Renfer Beichlüffe zunädjit a13 ein Weistum „über
die königliden und faiferlicden Regierungsrechte auf Grund
der Tätigung der Wahl durch die Kurfürften” (S. 17) anzu:
leben, für welches die dort anmwelenden Vertreter der übrigen
NReichsftände dem Reiche gegenüber die Verantwortung mit:
übernahmen. Der Verf. unterfudt dann eingehend die beiden
Schreiben der Kurfürften an den Papft (welche unter den
Gelehrten bisher immer Verdacht erregten), die Gejamter-
Härung der Kurfürften und ein Schreiben des Erzbilchof3
Balduin von Trier und erweift fie ald echt. Dadurch gewinnt
er eine feite Bafis für feine Hypothefe und madt fie durch
feine Argumente noh wahrjcheinlicher, nämlich dadurch, daß
Erzbiihof Balduin das anregende und treibende Motiv zu
dem Vorgehen in diejer Richtung gemwefen ift. Den Bejchluß
der dankenswerten Unterfuchung bildet eine Klarftellung der
Borgeichichte diefes Altes und der Nachweis, daß der Anftoß
zur legten Entiheidung auf Avignon zurüdzuführen ift.
Salin, Bernh., Die altgermanische Tierornamentik. Typo-
Ben Studie tiber germanische Metallgegenstände aus
bis IX. Jahrh., nebst einer Studie üher irische Ornamen-
tik. Aus dem schwedischen Manuskript übersetzt v. J. Mes-
torf. Stockholm, 1904. Beckmann. Berlin, Asher & Co.
in Komm. (XIV, '383 S. Gr. 4.) «4 30.
Ueber die Bedeutung diefes fchwer lesbaren Werkes werden
voraugfihtli) in Deutichland nur überaus wenige zu urteilen
imftande fein; jedenfalls in erfter Linie ift die Ueberjegerin,
Brof. Johanna Mestorf, dazu berufen, Ref. dagegen muß
fi begnügen, bier nur den Inhalt der groß angelegten Ar
beit zu jfigzieren. Das Werk ift in zwei Bücher geteilt.
Jm erften wird die „Entwidlung, Verbreitung und relative
Chronologie einiger Formen der germanijchen Altjachen in
ber Bölferwanderungszeit“ gehandelt. Das Wort „Ultiachen“
Ratt Altertümer, Antiquitäten ift uns nicht geläufig.‘ Das
erfte Kapitel unterjucht die füdgermanischen Fibelformen. Da3
Refultat ift, daß von Südrußland zwei Kulturftrömungen
ausgehen, eine nad Süd- und Wefteuropa, der andere nord»
wärts bis nah Skandinavien. Diefe Hypothele wird dur
die Ermittelung der Verbreitung gewifjer Fibelarten erwiefen.
Die nordbeutihen Fibeln werden im zweiten Kapitel De,
Iproden. hr Verbreitungsgebiet erjtredt fi von Schweden
und Norwegen über Dänemark, Deutichland, Yrankreich,
Stalin. Zm dritten Abfchnitt werden neben den Yibeln
auh die Schildbudel und vor allem die germanilchen
er mit ihren Knäufen und Scheiden, ihrem Wiem,
zeug in Betracht gezogen. Da3 vierte Kapitel gedentt end»
lich gewiffer Formen der Tierornamentik. Diefe Mode ift
bon Hannover ou8 nod dem Norden verbreitet worden mie
bom Norden über denfelben Landftrich andere Fibelformen in
Deutichland Eingang fanden. Die Verbindung mit Südrußland
wird durch das VBordringen der Staven unterbrochen, beren
uriprüngliche Wohnfige weftlich von der Berbindungslinie Krim⸗
Kiew gelegen Haben folen. Die mutmaßliche Richtung ber
Völkerwanderung, forwohl der Maffenzüge, ald audy der oft,
mählichen Völferbemegung jucht der Verf. an der Hand der
Sräberfunde feitzuftellen und kommt zu dem Ergebnis, daß
die Germanen fowohl nad Süden und Weiten (England 450),
jedoch gleichfal8 nach Norden hin gezogen find. An dieſe
Erörterung fchließt fi ein Exkurs über die Runeninfchriften,
die vom Schwarzen Meer her nah dem Norden gebracht
worden find. — Das zweite Buch ift überfchrieben: „Die gers
manifche Ornamentit auf Metallgegenftänden. Die iriiche Dr-
namentif. Ubjolute Chronologie“ und das erjte Kapitel beichäf-
tigt fich mit der eigentümlichen germanischen Ornamentif, wäh-
rend das zweite fpeziell der Tierornamentif gewidmet ift. Hier
fegt fich der Verf. mit den Unfichten feiner Vorgänger, befonders
Sophus Müller und Karl Woermann, auseinander; auch er ift
der Meinung, daß die Tierornamentif nicht von den Germanen
jelbftändig erfunden, fondern den Römern entlehnt worden ift.
Im dritten Kapitel führt er die Details weiter aus, zunächft die
nordgermanifchen Denkmäler ind Auge fafjend. Er unterjcheidet
drei Stile der Tierornamentil. Dann befpricht er bie Up,
germanifhen Monumente (Kap. 4) und gelangt darauf zu
der Unterfuchung über die angelfächjiiche und irifhe Tier-
ornamentik (Rap. 5). Zieler Abfchnitt dürfte auch für den
KunftHiftorifer von großem Intereſſe ſein. Im ſechſten
Kapitel faßt er die Reſultate ſeiner Forſchung noch einmal
zuſammen, die Richtungen der Kulturſtrömungen feſtſtellend,
und verſucht dann die Chronologie einzelner Denkmälerformen
zu ermitteln. Schon dieſe gedrängte Ueberſicht läßt erkennen,
wie mannigfache, aber für die Geſchichte auch hochwichtige
Fragen der Verf. in ſeinem Werke erörtert. Ob er immer
das rechte getroffen, das zu entſcheiden muß Ref. denen
überlaſſen, die mit dieſen Denkmälern mehr vertraut ſind. Der
Ueberſetzerin, Profeſſor Johanna Mestorf, gebührt unſer
Dant, dah fie un3 wiederum mit einem Werte ftandinavifher
Boriher befannt gemacht Hat. Sie folte fich aber doc
endlich entichließen, ihre eigenen Erfahrungen und Yorjhungen
befannt zu maden. Ein Handbuch der prähiftorifchen Alter-
tümer würde vielen heute fehr willflommen fein, und wer
tönnte e3 beffer verfafjen al3 Johanna Mestorf. A. Stz.
Fontes rerum Austriacarum. Hrsg. von der Historischen
Kommission der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien.
I. Abteilung. Scriptores. 9. Band, 1. Hälfte: Die Chronik
des Cerbonio Besozzi 1548—63, "erläutert und hrag. von
Walter Friedensburg. Wien, 1904. K. k. Hof- und Staats-
druckerei. (185 S. Gr. 8) .æ 2, 90.
Eine bei der Duntelheit ihrer Herkunft zunäcdhft unfdein-
bare Duelle ift Hier durch die eindringende Yorjchung eines
hervorragenden Rennera des 16. Yahrb.8 und bewährten
Meifterd der Editiongtunft in ihrem befonders Fulturgejchicht-
ih erheblichen Werte gefihert und bequem benubbar ges
macht worden. Ein Humaniftifch gebildeter Mufitus ans
Bergamo, über deffen heimatlihe Verhältnifie dant dem
Entgegenftommen des dortigen Stabtbibliothelar® Dr. A.
Mazzi Erichöpfendes beigebracht wird, hat in der Kapelle
bes Kardinalbifhof? Madruzzi von Trient die Reife bei
Erzherzogs Maximilian nad Valladolid und wieder die des
Snfanten Philipp nah Deutichland mitgemacht (1548) und
ift dann in die Dienfte des Kurfürften Morig übergetreten,
fo daß er über deffen Kriegszüge und diplomatifche Reifen,
befonders über den Verlauf der Schlacht von Sievers haufen
167
und den Tod des Helden auch gefchichtlich wertvolle Berichte
liefern konnte. Für die nächiten Jahre am Hofe Uugufts in
Dresden wie an dem Herzog Albrecht3 in München begegnen
uns Schilderungen von Land und Leuten, höfifchen Feitlich-
feiten, Schütenfeften, Zagden und Erefutionen, bejonders
ausführliche Beichreibungen der Krönung Marinilians in
Prag und der in Frankfurt (1562/3). Alles it vom Berf.
nach Perjonen und Dertlichkeiten aufs forgfältigite erläutert
worden; e3 fei alfo hier nur auf jene große politiiche Frage
Hingewiefen, die den Hintergrund der eritgedachten Reife
bildet und auch durch die zierlichen, oft in empfindfamer
Sprade vorgetragenen Schilderungen unferes funftbeflifjenen
Höflings gelegentlich Hindurhblid. Wenn man fih etwa
nah der Icharflinnigen Abhandlung von O. Walt (Dent
würdigfeiten Raifer Karl V, Bonn 1901, ©. 5fg.) vers
gegenwärtigt, wie der fiegreiche Herricher damals feinen
Sohn zu fih berief, um ihm zur Befeitigung des katholifchen
MWeltreiches die Kaiferfrone zuzumwenden, während er ben
Thronerben Ferdinands in Spanien feitzuhalten fuchte, To
war e3 aljo eine bedeutiame Kundgebung des öjterreihiih
gelinnten Kardinal® Madruzzi, wenn er bei der Trauung des
Erzherzogs mit der Tochter des Kaifers in Valladolid dem
deutjchen Habsburger eine Nachlommenichaft von »Caesares«
wünjdhte (S. 60), während Philipp gleich darauf im jpani-
[hen Mailand auf einem Triumphbogen am Kaftell mit
„der Raiferfrone über dem Çaupte” abgebildet war (S. 75);
der Autor zeigt fich fpäter über das Scheitern diefed Lieb-
lingsplanes Karl3 V gut unterridtet (S. 135). Wenn nun
bei der Ankunft Philipps in Trient dort al3bald Kurfürſt
Morig erjcheint, anjcheinend um ihm feine Aufwartung zu
maden, fo ift diefer Bejuch vielmehr in Beitätigung der
von Waly (©. 15, Anm. 2) vorgetragenen Kombination ein
Beugnis für das geheime Einvernehmen bes Sadjen mit
Marimilian und feinen Unhängern in der Thronfolgefrage
und für feine beginnende Oppofition gegen Karl V. Bei
jener Hochzeit am ftrengften Hofe des reftaurierten KRatholi-
zismus wurden übrigend die Suppositi Ariojts aufgeführt,
über deren „fehr liederlihen Inhalt” fih L. Paftor in der
Geichichte der Päpjte (III, ©. 94) entrüftet. P. K.
Das Tagebud, Dietrih Sigismund von Buchs (1674—1683)
Hrögb. von Ferdinand Did, Erfter Band. Keipzig, 1904
Dunder & Humblot. (III, 270 © ©r. 8.) #6. .
Beröffentlihungen des Dereind für Gefchichte der Mark Brantenburg.
Das königliche geheime Staatsardiv in Berlin bewahrt
die Handichrift diefes für die Gefchichte des großen Kurfürften
wichtigen Tagebuch auf, das bereits vielfach von den Forfchern
benugt, auch in einer deutfchen Ueberjegung fchon veröffent-
ficht worden ift. Da letere aber fo ungenau und fehlerhaft
ift, dab be Einficht des Originals nicht zu entbehren ift,
hat fih der Verein für Geihichte der Mark Brandenburg
zur Herausgabe ded Tagebuch8 in feiner urjprünglichen Ge:
Hatt entichloffen und damit Hirih beauftragt, der durd
feine Arbeiten über den großen Nurfürjten wie faum ein
anderer dazu geeignet war. Das Tagebuch reiht von 1674
bis 1683, mit einigen Unterbredjungen, und fein Wert beruht
darauf, daß der Verfafier fich faft beftändig in der nächiten
Nähe des Kurfürften befand und fo in der Lage war, ein an-
Ichauliches Bild des Lebeng um den gropen Fürften zu geben.
Dietrich von Bud, ein Spro der befannten märliichen Adels:
familie, war feit etwa 1674 Rammerjunter im Dienfte Fried-
rich Wilhelms; als folcher hat er 1674 den Bug gegen Tu-
renne ins Eljaß und 1675/79 den Krieg gegen die Schweden
in Bonmmern und Preußen mitgemadt. 1679 erhielt er eine
KRompagnie in Rathenow, deren Fürforge ihn teilmeife vom
Hofdienfte abhielt. Das ift der äußere Rahnıen feines Tage:
— 1905. X 5. — Literarifhes Bentralblatt. — 28. Januar. —
168
buds, deffen erfter, jegt veröffentlichter Teil bis zum September
1679 reiht. Den Mittelpuntt deijelben bildet der Krieg im El-
faß 1674 mit der Niederlage bei Türdheim, der Zug gegen
Wrangel mit dem glänzenden Siege von Fehrbellin 1675 und
dann die langwierige Belagerung Stetting, die jih bis 1677
Hinzog. Diefe Glanzftüde find jhon mehrfach benugt und zum
Teil auch veröffentlicht worden. Die übrigen Aufzeichnungen be-
halten daneben nod ihren Wert teilg durch die vielen Details,
vor allem aber durch den Ton und Geift, der aus ihnen fpricht
und für die Umgebung des Kurfürften charakteriftifch ift.
Anzeiger f. fhweizerifche Gefhiäte. 35. Jahrg. Nr.4. Bern, Woß.
Jnh.: M. Besson, Recherches sur l'église cathédrale de
Genève au VIe siècle. — 4. Plüp, Hift. Literatur der Shwei;.
— -—— m- — —— — — — — — — g — —
Läander- und Bölkerkunde,
Krümmel, O., Ausgewählte Stücke aus den Klassikern der
Geographie, für den Gebrauch an Hochschulen zusammen-
estellt. Erste Reihe: aus A. wv Humboldt, Carl Ritter,
scar Peschel u. E. v. Sydow. Mit 8 Abb. Zweite Reihe:
aus A. v. Humboldt, C. Ritter, O. Peschel, Ch. Darwin und
F. v. Richthofen. Mit 9 Abb. Kiel, 1904. Lipsius & Tischer.
(VII, 174; VII, 174 S. Gr. 8) Geb. je Æ 2,50.
Der Gedanfe deg Herausgebers, für die Zwede und
Bedürfniffe des akademischen Unterrichts, namentlih für
Seminarübungen, geeignete Abjchnitte aus den Werfen der-
jenigen geographiidhen Schriftiteller auszuwählen, die man
als Klaffiter ihres Faces anzufehen gewöhnt ift, mup al
ein glüdliher und fruchtbarer bezeichnet werden, da die
Driginalwerfe teil8 wegen ihres Umfangs, teil aber auch,
weil fie al3 veraltet oder als fchiwer verftändlich gelten, von
den Studierenden faum jemal mehr vollftändig gelefen
werden und die Bekanntfchaft mit ihnen doch jedem font,
tigen Geographen unerläßlich ift. Bisher liegen zwei Bände
diefer Mufterftüde vor. Der 1. enthält zwei Arbeiten Afe-
randers von Humboldt: Hauptmomente einer Gejchichte der
piychiichen Weltanfhauung (aus dem Kosmos) und Aspect
physique du royaume de la Nouvelle-Espagne (au Dem
Essai politique), zwei afademifche Vorträge Karl Ritters über
die geographiihe Stellung und horizontale Ausbreitung der
Erbdteile und über das Hiftorifhe Element in der geogra:
phifchen Wiffenfchaft, ferner die beiden berühmten Abhand-
lungen Ostar Pefhels über das Wefen und die Aufgabe
der vergleichenden Erdkunde und über die Fjorbbildungen,
beide aus den neuen Problemen, endlich eine Unterfudung
Emil von Sydow über drei Kartenflippen aus dem 1. Bande
des Geographifchen Jahrbuch. Der 2. Band der Gamm:
fung bietet wiederum Auffäße von Humboldt, Ritter und
PVeichel, dazu Darwind Theory of the formation of the dif-
ferent Classes of Coral-Reefs und einen Abjchnitt über das
Verhältnis des nördlichen China zu anderen Erdräumen
nach dem Gefichtspunfte der äußeren Bededung aus Ridt:
hofensg Monumentalwert über China. Für den nächiten
Band find Beiträge von Ferdinand von Richthofen, Charles
Lyell, Eduard Sueß, Eduard Grifebah und J. ©. Kohl
in Ausficht genommen. Wichtig ift ed, daß auch englifche
und franzöfiihe Terte geboten werden. Warum ift aber
Friedrich Natel nicht vertreten? Auch dürfte e3 Wë wohl
empfehlen, geeignete Stüde aus älteren Klaffilern wie Mer-
cator und Verenius aufzunehmen, fowie einen Band mit
Haffiichen Landihafts- und Neifefchilderungen zu füllen.
Die bisher getroffene Auswahl ift al3 zwedmäßig und Broud,
bar zu bezeichnen. Nur möchten in Zufunft auch die bisher
nicht herangezogenen Teilgebiete der vielverzweigten geo:
graphifchen Wiffenfchaft berüdfichtigt werden. V. T.
169
Haentzschel, Emil, Das Erdsphäroid u. seine Abbildung.
Mit 16 Textabb. Leipzig, 1903. Teubner. (VIII, 140 S. Gr. 8.)
Geb. æ 3, 40.
Ein kurz gefaßtes, überaus Har gefchriebenes Lehrbuch,
in weldem die zum Verftändnis der Landkarten erforderlichen
mathematiihen Grundlagen entwidelt werden. Von den
beiden Hauptabjchnitten behandelt der erfte die wichtigften
geometrischen Eigenschaften des Erdfphäroidg, die Beziehungen
zwijchen geographifcher, reduzierter und geozentriicher Breite
und ferner die Darjtelung der Länge eines Meridianbogens
und eine Parallelfreijes al3 Funktion diejer Breiten. Jm
zweiten Abjchnitt erläutert der Verf. ausgehend von allge
meinen Betrachtungen über flächentreue und winteltreue
Erdabbildungen die den preußifchen Generalftabstarten zu
Grunde gelegte Eonforme Doppelprojeftion und führt an
einem numerifch durchgeführten Beilpiel die Gradnegberechnung
für ein Meptijchhlatt vor. Der Berf. hat fih bemüht, bei feinen
Darftellungen, die keineswegs Anſpruch auf Vollſtändigkeit
erheben ſollen, einen möglichſt geringen mathematiſchen
Apparat in Bewegung zu ſetzen, und er erreicht damit, daß
ein mit den Elementen der Infiniteſimalrechnung und der
analytiſchen Geometrie einigermaßen vertrauter Leſer zwar nur
über die notwendigſten Grundbegriffe der Kartenprojektions—
lehre, über dieſe aber auch gründlich orientiert wird.
A. Petermanns Mitteilungen aus Juſt. Perthes' geogr. Anſtalt.
Hrsg. von A. Supan. 50. Band. 11. Heft. Gotha, J. Perthes.
Inh.: W. Anz, Aus dem zentralen Gebirgsland der Provinz
Schantung. — W. Halbfaß, Weitere Beiträge zur Kenntnis der
pommerſchen Seen. — H. v. Ihering, Der Rio Juruá. — A.
Benrath, Ueber eine Eidzeit in der peruan. Küftenkordillere. —
R. Zriederihfen, Veneplainbildungen im zentralen Tiön-fhan.
Zeitfchrift für Schulgeographie. Hrög. von ©. Ruf. 26. Jahrg.
Het A Wien, Hölder.
Inh.: R. Marek, Der 8. internat. EE — €.
Oppermann, Deutfh-Südweftaftila. — D. Dttfen, Ein Befud
in den Düppeler Schanzen.
Naturwiſſenſchaften. Mathematik.
Dorr, R., Mikroſkopiſche Faltungsformen. Ein phyſikaliſches
Erperiment. Mii 4 Tafeln und 31 Tertfiguren. Danzig, 1904.
Kafemann. (76 ©. Gr Hl MD.
E3 werden Hier die Crgebnifje eines eigenartigen Bers
fuches geichildert: Kleine Mengen einer Harzlöfung werden
zwischen zwei Glasplättchen bis zum Glühen erhigt; die Reite
der Löfung bilden eigentümliche Bläschen und Streifchen,
die mit den Krateren und Nillen der Mondoberjläche große
Aebnlichkeit haben. Daraus wird der Schluß gezogen, daß
bidde diejelbe Entftehungsurfacde Haben, wie jene, nämlich
baß fie durch erhigte Luft und Wafferdampf veranlaßte
Aufblähungsformen find, deren Gipfel die Schwerkraft hat
einftürzen laffen. Bunäcdhft ift die liebevolle Sorgfalt zu
bewundern, mit welcher der Berf. Hunderte der winzigen
Gebilde beobachtet und die charakteriftiihen davon abgebildet
und befchrieben hat. Eine Tafel mit vielen Abbildungen
von Teilen der Mondoberfläche weift in ber Tat eine große
Achnlichkeit mit jenen Runfterzeugnifien nach. Ob aber wirklich
beide Brodufte auf ähnliche Entitehungsurfachen zurüdzuführen
find, ift Doch durch diefe Verjuche nicht wahricheinlicher ges
worden. Die Unficht, daß die Formen der Mondoberfläche
Aufplähungserzeugniffe feien, ift nicht nen. Im vorliegenden
Berfuche wirken aber doh Kräfte mit, die man auf dem
Monde nicht in gleicher Urt vorausjegen kann: die wechſelnde
Kohäfion der immer zäher werdenden Harzmafle, die an ver-
fchiedenen Stellen ungleiche Adhäfion berjelben an der Glaz-
— 1905. 5. — Literarifhed Zentralblatt — 28. Januar. —
- 170
platte, wie der Berfafjer felbft an einer Stele (S. 9) zus
gibt, die Anziehung feiten3 der (oberen) Glasplatte felbft.
Daß außer Luft und Wafjerdampf auh die Berbrennungs-
gafe des Harzes mit aufblähend wirken, mag nur nebenbei
erwähnt fein. Immerhin ift die Aehnlichkeit beider Gebild-
arten nicht ohne Sntereffe, und der Verjuch, deffen Einzel-
beiten ehr genau befchrieben werden, bei feiner Einfachheit
leicht zu wiederholen. Hffm.
Ahrens, W., Scherz und Ernst in der Mathematik. Geflügelte
und Kategorie: Worte gesammelt und hrsg. Leipzig, 1904.
Teubner. (X, 522 S. Gr. 8) #8.
Ich tann mir nicht anders denten, al3 dab diefes Bud
jedem Mathematiker eine wahre Freude bereiten wird. Es
ift zwar feineswegs beftimmt und auch nicht geeignet, in
einem Zuge durchgelefen zu werden, und doh, al ich e3
zum erjten Male in die Hände befam, konnte ich mich gar
nicht wieder davon losreißen, und feit ich e8 unter meinen
Büchern ftehen habe, ziehe ich e8 gar oft hervor, um darin
zu blättern, wobei ich gewöhnlich noch irgend etwas Jnter-
eflantes entdede, was mir bisher entgangen war. Der Hrögbr.
bietet in feinem Buche, was er bei Gelegenheit der Lektüre
mathematischer und nichtmathematifcher Werke und Beitfchriften
gejammelt hat: Ausfprüche und briefliche Yeußerungen hervor,
ragender Mathematifer über fie jelbit und über andere, über
Begenftände ihrer Wifjenfchaft und über allgemeine Fragen
der Wiflenihaft und des praftifchen Lebens, andererjeits
biographifche Notizen, Berichte und Urteile von Beitgenofjen
über einzelne Matbematifer. Auh wer für die Geichichte
der Mathematit wenig oder gar feinen Sinn Hat, wird
überall etwas finden, was ihn intereffiert, und wer Sinn
für derartige Studien hat, fie aber nur gelegentlich betreiben
fann, der wird neben jehr vielen Neuen, das ihm begegnet,
auch gar manches alte befannte Eitat mit Vergnügen wieder:
erfennen und fich freuen, daß er e3 nun jederzeit leicht wieder:
finden Tonn. denn der Hrögbr. Hat durch ein vortreffliches
Namen» und Sachregifter dafür geforgt, daß man fi in
feinem Buche, das er aus leicht begreiflihen Gründen nicht
fyftematifch geordnet Hat, möglichft Leicht zurechtfinden Tann,
wenn man etwas Beitimmtes jucht. E-l.
Boologif her Anzeiger. Hrëg. v. Œ. Korf Helt. 28. Bd. Nr. 12.
Leipzig, Engelmann.
Snh.: van Doumwe, Neue Süßwajler-Harpacticiden Deutichlande.
(Mit 10 Fig.) — Minchin, A speculation on the phylogeny of
the Hexactinellid Sponges. (With 2 figs.) — Lönnberg, Kudis
mentäre obere Edzähne bei eınem Elh (Alces alces [L.]). (Mit
2 Fig) — Enderlein, Die Braconiden-Subfamilıe Mimagathi-
dinae m. (Mit 7 Fig.) — Coe, Sexual phases in Geonemertes.
(With 2 figs.) — ludwig, Gin wiederg funden: Tier: Rhabdo-
molgus ruber Keferftein. — Siebenrod, Chelonolog. Notizen. (Mit
3 Fig) — Schouteden, Längsteilung bei Opalina ranarum.
Beiträge zur Biologie der Pflanzen. Begr. von Ferd. Cohn. Hrsg
von D. Brefeld H Op 1. Heft. Breslau, Kern.
Junh.: R. Jald, Die Sporenverbreitung bei den Baſidiomyceten
u. der biolog. Wert der Bafivie. (82 S. Ör. 8. mit 6 Taf.) æ 7.
LE LE a en a
Drnithologifhe Monatsfchrift des Deutfchen Bereind z. Schutze
der Bogelwelt. Red. von G. d Hennide u. D. Tafchenberg.
30. Jahrg. Ar. 1. Gera-Untermhaug, Köhler in Komm.
Inh.: R. Blafius, Nfred Nehring +. — K. Berger, Natur-
religion u. Aberglaube al® Urfachen des Vogelſchutzee — P. G.
Lindner, Zum zweiten Male auf ornitholog. Zour in Bosnien und
der Herzegdvina i. 3.1904. — H.Nehrling, Die Vogelmelt meines
Gartens. — A. Goering, Rote Löfler. — R. Hermann, Der
Schneefint. — 3J. Thienemann, Pratt. Winterfütterung f- Meilen.
— Parrot, Einiges vom Dahauer Mood. — W. Schuſter, Phos⸗
phorescenz bei Bögen? — H. Behter, Auf der Nordſeeinſel Neu⸗
wert im Winter 1903/04 beobachtete Wintervögel mit Berüdiichtigung
der Witterungserfcheinungen.
ge
- — mm. mm in. — ñ—— — — —
171
Naturwiſſenſchaftl. Rundſchau. Hrsg.v. W. Stlarek. 20. Jahrg.
Nr. 2. Braunſchweig, Vieweg u. Sohn.
Inh.: W. A. Noyes, Gegenwärtige Probleme d. organ. Chemie.
(Fortf) — P. H. Sreiladh, Speltralanalyt. Unterfuhungen über
die Entftchung ded Chlorophylld in der Pflanze. — 9. Moiffen,
Neue Unterfuhungen über den Meteoriten von Cañon Diablo.
Medizin.
Kolb, K., Der Einfluss von Boden und Haus auf die Häufig-
keit des Krebses nach Detail-Untersuchungen in Bayern.
Mit 9 Kartenskizzen München, 1904. J. F. Lehmann. (146 S.
mit 6 Taf. Gr. 8) 44.
Der Verf. beipricht in dem erjten Abjchnitte feiner Urbeit
die Häufigfeit des Krebies im nördlichen Borland der Alpen.
Er met ftatiftifch nach, daß weder die WohHlhabenheit, noch)
die Dichtigkeit, noch die Anduftrie und Gemwerbstätigfeit der
Bevölkerung von erheblidem Einfluß ift, und kommt unter
Berüdlichtigung der Detailunterfuchungen von 8 Bezirksämtern
und 2 Städten zu dem Ergebnis, daß der Boden die Häufig.
feit des Rrebjes durch feine Feuchtigkeit, für deren Höhe es
feine Grenzen zu geben fcheint, bedingt und daß Tertiär-
boden, (hwer durdhläffiger, tonhaltiger Boden, auch feuchterer
Ulluvialboden Höhere Kreböfterblichkeit aufzumweilen bat als
poröfes Geftein, Geröll und Sandboden. Aud die chemijche
Bufammenjegung des Bodens ift wahrjheinlic” von Einfluß,
indem Ton fürdernd, während Kalk heinmend auf die Krebs-
fterblichkeit wirft. Berner ift der Gehalt des Bodens an
organischen Beftandteilen nicht ohne Einwirfung. Cbenfo
wie der Boden ift das Wohnhaus durch die jenem gleichen
Eigenjchaften bei der Häufigkeit der Krebserkranfungen be»
teilig. Der Verfaffer jpriht am Schluß feiner Arbeit die
Meberzeugung aus, daß die Urfache des Krebfeg ein Mitro-
organismus und zwar ein Saprophyt ift, ber vom Boden
im Freien direkt, vielleicht auch durch Wafer, vom Haufe
bauptjähhlih vom Keller oder feuchten Erdgefhoß aus, den
geeigneten Wirt findet. Die Arbeit ift ein fehr beachtlicher
Beitrag zur Krebsforihung.
Spemanns Historischer Medicinal-Kalender, bearbeitet von
J. Pagel und J. Schwalbe. Stuttgart, 1906. Spemann.
(183 Bi) 4 2.
E3 war ein glüdficher Gedante, weitere Kreife für die Ge-
Ihichte der Medizin dadurch zu gewinnen, daß man einen Qalen:
der fuf, der für je 2 Tage das wifjenswerteite an Daten von be-
rühmten Heilfünftlern enthält und zudem mit Abbildungen ges
Ihmüdt ift, welde fih auf die Heilkunde beziehen. Die Bilder
find meift Holländers „Medizin in der Haffiichen Malerei” ent-
lehnt, oder Driginalien bezw. Nachbildungen aus Brettauers
berühmter Sammlung in Trief. Durch bieden Schmud
werden auch Nicht-Mediziner Freude an dem Abreißlalender
haben, zumal ferner allerlei Aphorismen und Zitate bes
rühmter Männer (wir treffen nicht nur Mediziner, fondern
eine große Reihe hervorragender Leute wie Luther, Goethe zc.)
zum Lefen anregen. Bejonder3 dürften auch die Berfe aug
dem medizinischen Bauernkalender anfpredhen. Wir wünfchen
dem hiftorischen Medizinallalender eine recht weite Berbrei-
tung und Hoffen ihm nächſtes Jahr wieder zu begegnen.
Abhandlungen z3. Gefhichte d. Medizin. En v.9. Magnus M.
Neuburger u 8. Sudhoff. Heft 11—13. Breslau, Kern. (8.)
Snh.: (11.) $. Magnud, Der Wert d. Gefchichte f. d. moderne
indultive Naturbetrahtung u. Medizin. (24 ©) — (12) B. Man:
nin 8° t, Der Entwidelungdgang der Antifeptit u. Afeptif. (168 ©.)
— N% Schaefer, Wilhelm Fabricius von Hilden. Sein Leben u.
feine Berdienfte um die Chirurgie. Studie aug der Geichichte der
Chirurgie. (43 ©.)
— 1905. Mb5. — Literarifhes Bentralblatt — 28. Januar. —
172
Internat. Arhiv f. Schulhygiene. Hrg. v. A. Jobanneifen u.
9. Oriedbad. 1. Bd. 1. Heft. Leipzig, Engelmann.
Inh.: H. Grie bach, Einführung u. Austlide. —A.Mathieu,
Pédagogie physiologique. — 93. Mofes, Gliederung der Schul:
jugend nadh ihrer Beranlagung u. dag Mannheimer Syftem. (Mit
1 Fig! — ©. Schleidh, Die Augen d. Schüler u. Schülerinnen d.
Tübinger Schulen. — 8. Speidel, Die Augen d. Zheologieftudieren-
den in Tübingen. Unterfuhungen aus d. Zub. Univ..Klinit. — 9.
Satafi, Ermüdungsmeflungen in vier japan. Schulen. (Mit 25 Fig.)
— P. Borobio y Diaz, Les colonies scolaires ou colonies
de vacances å Saragosse (Espagne. — A.v. Domitrovid, Der
Hygieniter u. die Shulbant. — F. Ingerslev, Skolelægevæse-
net i Danmark. — Grancher, Préservation scolaire contre
la tuberculose. — E. Bocquillon, Hygiène de l'éducation
et de la pédagogie.
Rechts- und Ktaatswiſſenſchaften.
Theodosiani libri XVI cum constitutionibus Sirmondianis et
leges novellae ad Theodosianum pertinentes. Consilio et
auctoritate academiae litterarum regiae Borussicae ediderunt
Th. Mommsen et Paulus M. Meyer. Accedunt tabulae
sex. Vol. primi pars prior et posterior. Berlin, 1905. Weid-
mann. (CCCLXXX, 931 S. Gr. 8) æ 50.
Im Jahre 1898 fapte Mommfen »auctoritate et con-
silio« ber Berliner Atademie den Plan einer Herausgabe
des Codex Theodosianus. Er hat fi dann big zu feinem
am 1. November 1903 erfolgten Tode unabläjfig der großen
Arbeit gewidmet, und jet liegt ung deren erjter Teil in
zwei Bänden vor. Der erfte von diefen enthält die Prole-
gomena, der andere die 16 Bücher de3 Codex Theodosianus
und die fogenannten Sirmondiihen Konftitutionen. Eine
Ialonifche Notiz auf ©. IX informiert ung, daß das Wert
noch bei Lebzeiten Mommfens fat vollendet gemwejen fei,
daß die Prolegomena bis S. CLXXXIV nod von Mommien
herrühren, dagegen von der folgenden Seite ab durd die
Freunde, denen Mommjen die Aufgabe geftelt Hatte, dem
Drude übergeben worden feien. Ob diefe amici auh nog
dem Terte des Coder eine redaktionelle Tätigkeit zugemwendet
haben, wird ebenjowenig mitgeteilt, wie über Erjcheinen
des zweiten Bandes Mitteilungen gemadjt werden, dem,
nah dem Titel zu urteilen, die Novellen zum Theodofianud
vorbehalten zu fein (heinen. — War eine folche neue Edition
des Cober nötig, nachdem die große Haeneljche erft im
Sabre 1842 erjchienen war? Haenel ift ein ungemein
fleißiger Mann gewejen. Jahrelang Hat er in ganz Europa
den Handfchriften feines Autors nadgefpürt und zwar mit
jolhdem Erfolge, daß die Durdh Mommjen vorgenommene
Nachlefe doch nur drei weitere Handichriften von größerer Be
deutung aufzumeijen im ftande war. Wber freilich eine ge
fchulte philologifche Kritit war dem fleißigen Leipziger Pro
fefior nicht gegeben. Und doch war eine folde für die Heraus:
gabe eines Werkes bejonders erforderlich, welches in den
Handigriften nirgends vollftändig überliefert ift, und deffen
Süden au8 dem Breviarium Alaricianum und dem Codex
Justinianeus ergänzt werden mußten. Namentlich diefe lep.
teren Ergänzungen waren bei Haenel um fo bedenklicher,
al8 der Codex Justinianeus felber noch einer genügenden
fritiichen Behandlung und Ausgabe entbehrte.e Wir haben
bier teine Kritif der Haenelichen Ausgabe zu fchreiben.
Mommjen felbit hebt ihre Mängel in den Prolegomena
©. CXVII hervor, freilich nicht ohne Haenel andererjeitd
die größte Anerkennung zu zollen und hervorzuheben, daß
mit (Dm bie Sot des Codex Theodosianus erft begonnen
habe, und daß ohne den Vorgang der Haenelichen Ausgabe
die neue nie unternommen worden wäre.
Vergleichen wir die neue Ausgabe rein äußerlich mit der
Haenelihen (wir haben diefe Vergleihung für die erften fech®
Bücher, die am mentglten vollftändig überliefert find, vor
173
genommen), fo ftimmen in Budh I von Tit. 34 an die Titel.
zahlen nicht mehr überein. In Buch IL fehlt Mommfen 5, 1
bei Haenel. 6,5 M. ift bei Ø. II, 7, 3, wodurch fich die
gählung in LI, 7 verfhiebt. Jm Buch II fehlt M. 5, 24
bei O., während umgefehrt H. 18, 2 als zweifelhaft bei M.
fortgelaffen ift. Jn Buch IV finden fih dirett Berfchiebungen
der Zählung, namentlich fehlt bei H. Tit. 12 M., jo daß 9.
Tit. 12 bei M. 13 wird. M. 4 (4, 20) fehlt bei o Noch
größer find die Verjchiebungen in Buh V. Auf Tit. 3
folgt bei M. 6ff., bei H. Aff., doch fehlt die Rubrit des
Çit. 9 bei M. —M. 11 ift bei H. 15, 7., 12 M. =
H. 37 (5, 13); M. 14 = 9. 13, 30ff., M. 15 = 9. 13, 14 ff,
M. 16 = Ø. 14, 5f, M. 17 = ğ. 9; M. 18 = $. 10;
M. 19 = Q. 11; M. 20 = D. 12. Diefer Titel Hat bei
M. nur eine RQonftitution, bei H. 39; während Buch V bei
Ò. in 15, ift e3 bei M. in 20 Titel geteilt. Auch in
Buh VI find ähnliche, wenngleich nicht jo zahlreiche Ber-
ſchiebungen zu Eonftatieren. Aus diejen Stichproben erhellt,
daß fipätere Benuger de3 Codex Theodosianus ihre Hitate
nah beiden Ausgaben geben müffen, wenn niht Der
Mommfenfhen Ausgabe, was woünjchenswert wäre, eine
tomparative Tabelle beigegeben werden folte. Aber anderer:
feit3 erhellt auh, daß eine wefentlihe weitere Ausfülung
der Lüden des Gefegbuhes der Mommfenjhen Ausgabe
nét gelungen ift. WoHl aber ift eine Berbefjerung der
Tertgeftaltung in abfdliepender Weife eingetreten, wenns
glei man auh in diejer Beziehung wird hervorheben
müffen, daß der Haenelfche Tert fih beffer erwiefen hat
als fein Ruf. So lann denn dag Urteil über die neue
Ausgabe dahin abgegeben werden, daß ein mehr gelicherter
Tert al3 der in ihr enthaltene überhaupt ouë den vors
handenen Materialien nicht hergeftellt werden fann. Dabei
bat der Benuber noch den Vorteil, daß er fi nicht mehr
durch ein derartiges Variantengeftrüpp Hindurcdh zu arbeiten
braucht, wie bei der Ausgabe Haeneld, wo einmal die ans
geführten noch dazu mannigfadh der Buverläffigfeit entbehrten
und andererfeit3 durch fachliche Unterfuchungen Haenel® be-
Händig unterbrochen wurden. Und auch der bei Mommjen
in marg. erfolgte Abdrud derjenigen KRonftitutionen, die in
den Zuftinianischen Coder abgeändert aufgenommen worden
find, ift Hödyft inftruftiv und erleichtert die Benugung wefent:
Dé, Ob aus dem jebt feitgeftellten Terte fih für unfere
Rechtskenntnis neue Mefultate ergeben und bisherige als
Srrtümer herausftellen werden, ift eine andere Frage, die
erfahrungsgemäß gewöhnlich nicht in dem Sinne gelöft wird,
wie ber neue Hrögbr. e3 erwartet. Doc das ift nicht feine
Sade. Abm muß e3 genügen, der Wifjenichaft den Tert
de3 Autors zur Verfügung zu Stellen, welcher möglichjt dem
Driginale entfpriht, und dafür hat die Wifjenichaft ihm
dankbar zu fein, au wenn Ro jchlieplich ergeben folte,
daß neue materielle Ergebniffe fih aus der Edition gar
nit, oder doch nicht in dem Maße heraußitellen, welche
der immenfen Arbeit bes Hrögbr.3 entfprechen. — Die Prole-
gomena beichäftigen fih an erjter Stelle mit dem Codex
Theodosianus, indem fie in zehn Kapiteln zunächit über
Urfprung und Gebraud) de3 Eoder Handeln. Dabei wird
eine tomparative Ueberficht der Titel-Rubrifen gegeben des
Edift3 und der Codices Gregorianus, Theodosianus, Justi-
nianus. Dann folgt eine Weberficht der Handfchriften des
Theodofianus und des Breviarium Afaricianum (c. 2—6);
Kapitel 7 verzeichnet und Haratterifiert die bisherigen Aus-
gaben, während Kapitel 8 ber crisis librorum, Kapitel 9
der orthographia librorum gewidmet ift. Kapitel 10 endlich
Bett die Urheber und Empfänger ber einzelnen Konititus
tionen feft, fowie den Zeitpunkt und den Ort ihres Erlafles.
Darauf folgt eine eingehende und jehr danfenswerte Unter,
— 1905. M5. — Literarifhed Bentralblatt. — 28. Januar. —
174
juhung des Innsbrucker Profeffors dv. Wretfchlo über den
Gebrauch des Breviariumsd während bed Mittelalters. Xn
diefer werden zahreiche Quellen herangezogen, welche weder
Savigny noh Haenel berüdfidhtigen konnten, wenngleich für
die umfangreicheren, wie A. B. Benedictus Levita und Pſeudo⸗
ifibor, die Entlehnungen aus dem Breviar nicht im eine
zelnen aufgeführt werden, und die Nachweifungen über den
Gebrauh des Breviard in den Gerichten noch vielfacher
Ergänzung bedürfen, die fie auch Hoffentlich in dem zweiten
Bande des Conratichen Werkes finden werden. Uebrigeng
möchten wir ergänzend noh auf c. 4. X (5, 16) Yinweifen,
welches au3 Burchard, der Collectio Parisiensis II, ber
Lipsiensis in die Comp. I, und aus diefer in die Samm-
fung Gregor IX aufgenommen worden ift. — Der Ausgabe
find auf Mommfens Wunjch fechs vortreffli ausgeführte
Scrifttafeln dur) Traube Hinzugefügt worden. Die auf
Tafel 1—5 wiedergegebenen bat Mommijen jelbft noch De,
jftimmt, während die fechite durch Traube ausgewählt ift,
der auch fämtlichen eine Einleitung vorausgeichidt hat.
Wir wollen diefe Anzeige nicht fchließen, ohne der Bes
wunderung und Verehrung gegen den großen Gelehrten
AUusdrud zu geben, der noch in feinem Grabe die Wiffen-
Ihaft zu bereichern nicht aufhört und von deffen Studien
noch Generationen zehren werden.
Die Civilprozessordnung für das Deutsche Reich in der Fas-
sung des Gesetzes vom 17. Mai 1898. Nebst den Einführungs-
— Für den praktischen Gebrauch erläutert von Jul.
etersen. 5. Aufl. Bearbeitet von E. Remel6 u. E. Anger.
I. Band. Lahr, 1904. Schauenburg. (XIX, 896 8. Gr. 8.) 4 17;
gbd. # 20, 50.
Die Schnelligkeit, mit welcher die im erften Bande vors
liegende fünfte Auflage diejes Werkes der von und mehr.
fah, zulegt im 53. Jahrg. (1902), Nr. 23, Sp. 765 d. BI.
beiprochenen vierten Wuflage gefolgt ift, beweilt, daß der
vortreffliche Kommentar nicht nur in der Beurteilung, fon»
dern auch auf dem Büchermarkt die Anerkennung gefunden
Hat, welde er verdient. Die neue, vom Reichsgerichtsrat
Nemeld und Landgerichtsdireltor Anger unter Erhaltung der
dem Werfe dnrch Peterfen gegebenen Eigenart bearbeitete
Auflage berüdfichtigt die inzwijchen erjchienene Literatur und
Kudilatur, von welch leßterer jogar hier und da Entjcheidungen
von Landgerichten und Amtsgerichten mitgeteilt find. Um
hierfür und für die Erörterung der aus den Beitimmungen
der Novelle vom 17. Mai 1898 und dem Bürgerlichen Gejet-
buch fih ergebenden Fragen Raum zu gewinnen und dem
Kommentar gleichzeitig eine noch größere Weberfichtlichkeit zu
geben, haben die Verfaffer den auf das frühere materielle
Recht bezüglichen Inhalt des Werkes, die Hinmweife auf die
minder wichtige ältere Literatur und den im Band II der
früheren Auflage enthaltenen Anhang I, welder die jet
meiſt gegenſtandslos gewordenen prozeſſualen Uebergangsfragen
betraf, beſeitigt. Dadurch iſt trotz der Bereicherung des In⸗
halts für den erſten, mit dem 8S 610 CPO. abſchließenden Band
eine Verminderung ſeines Umfangs um 30 Seiten erreicht
worden. Die durh bdie Novele vom Fahre 1898 Hervor:
gerufenen Veränderungen der geſetzlichen Beftimmungen find,
wie in der zweiten Auflage, auch jetzt durch Sperrdruck hervor⸗
gehoben. Die äußere Ausſtattung des Werkes zeigt die ſeinem
Inhalte entſprechende Sorgfalt und Zweckmäßigkeit. Wir
hoffen, daß der abſchließende zweite Vand dem erſten Bande
bald folgt. N.
Schanz, Georg, Der künstliche Seeweg und seine wirtschaft-
licho Bedeutung. Berlin-Grunewald, 1904. Troschel. (96 S. 8.)
M 2.
Künftliche Seewege oder Seelanäle tommen nur infoweit
in Betracht, al3 e8 fich darum handelt, entweder zwei Meere
175
— 1905. 5. — Literarifhes Bentralblatt. — 28. Januar. —
176
E
mit einander zu verbinden, meift mit bem Bwed die Fahrt er-
heblich abzufürzen, oder dad Meer möglichit weit in3 Binnen-
land fortzufegen und dadurch Binnenorte dirett dem See-
verkehr zu erjchließen. Die erftere Bedeutung der Seekanäle
weiſt Schanz in feiner obigen Schrift nad) dur Schilderung
des Suez-, Norbdoftfee-, Korinther und des PBanamafanal?.
Die zweite Art von Seelanälen, die fogenannten Seeftidh-
tanäle, veranschaulicht er durch die Seelanäle Petersburg und
Kronftadt, die Kanäle bei Königsberg, Stettin, Amjterdam,
Rotterdam, Brügge, Brüffel, Liverpool, denen er noh als
Beifpiele für natürliche Seefanäle den Miffiffippi, die Donau,
die Wefer ze. gegenüberftellt. Die Schrift, die eine Fülle
wertvollen, tatfächlichen Materials bietet, ift Berkehrspolititern
jehr zu empfehlen.
Gefeg u. Redt. Seleit. v. E. Frhr.v.d. Golp. 6. Jahrg. Rr. 1—6.
Breslau, Langewort.
Inh.: (1.) ©. Weinberg, Die Verfaffung Japang. — (1/2.)
W. Mantey, Der Gebraud fremder Sprachen im deutfchen Rechte
leben. — (1.) Winter, Gehört die Lebendverficherungdfumme z. Nah-
lap? — R. Förtfdh, Automobilunfällee — 12.) Winter, Der Ent
wurf cined preuß. Wohnungsgefeped. — Zur Orientierung über den
Kippifchen Streit. — (3.) A. Brüdmann, Die Entihädigung für
unfhuldig erlittene Unterfuhungshafl. — Mittermüller, Das
Pfandrecht an bewegl. Sachen. — Lubowski, Gewerbl. Darlehns—⸗
vermittlung. — (4.) W. Goetze, Der Gebrauchs muſterſchutz. —
Thiefing, Die Haftung f. Biehbmängel. — (5/6.) E. Koch, Hilfe
gegen fäumige Schuldner. — (5.) F. Müller, Die Sicherung der
aubhandwerker u. Baulickeranten jegt u. einftl. — (6.) Thiefing,
Das Umtaufbreht beim Kauf.
Stati. Jahrbuch deutiher Städte. Hrög.v.M.Neefe. 12. Jahrg.
Breslau, Korm. (XI, 481 ©. Gr. 8.) æ 14.
Inh: M.Neefe, Gebiet, Bodenbenugung u. Grundbefig 1901/2.
— S. Schott, Das Wachstum d. Großſtädte ſeit 1871. — E. Haſſe,
Bautätigkeit 1901. — M. Flinzer, Oeffentliche Parts, Gartens u.
Schmuckanlagen 1901. — Derſ., Straßenreinigung u. ⸗Beſprengung
1901. — Derſ., Abfuhr u. Kanaliſation 1901. — K. Buechel,
Waſſerverſorgung 1901. — K. Zimmermann, Beleuchtungsweſen
1902. — ©. Kod, Perfonenvertehr 1901/2. — Derf., Poft- u.
Telegraphenvertchr 1902. — J. Ra htë, Pich- u. Schladhthöfe 1902.
— K. Ginger, Biebpreife 1900/3. — F.. Pröbft, Konſumvereine
1901. — A. Fiad, Sparfafien 1901. — 8. Seutemann, Deffentl.
Reibbäufer 1900/1. — 3. Feig, Arbeitönachmweis u. Notitandsarbeiten
1902/3. — M. Neefe, Streits u. Audiperrungen 1903. — ©. Te»
ning, Deffentl. Bibliothefen u. Lefeballen 1901. — 8. Singer,
Rebengmittelpreife 1896/1903. — A. Dullo, Deifentl. Desinfektiond«
anftalten 1901. — P. Glodkowski, Feuerlöſchweſen 1901/2. —
D. Landsberg, Heilanftalten 1901. — ©. Zretau, Deffentl.
chem. Unterfubungsämter 1901. — H. Silbergleit, Unterrichte
wefen 1901/2. — M. Mendelfon, Kinderbewabranftaltn. Klein
finderfchulen u. Kindergarten 1901,2. — $H. Sdöbel, Gemeinde.
fteuern 1901. — E&. Haffe, Wocenmärfte u. Martıhallen 1898/1902.
— O. Wiedfeldt, Schulden 1901. — Meinerich, Bevölkerung
1902/3. — Inhaltsüberfiht der Jahrgänge I—XII.
Deutfche Juriften- Zeitung. Hrög. von P. Laband, O. Hamm
u. &. Heinig. 10. Jahrg. Nr. 2. Berlin, Liebmann.
Snb.: Wah, Schöffen od. Geſchworene. — Gierke, Einlöſung
v. Inhaberpapieren durch Geſchäftsunfähige. — Kekulé v. Stra—
donig, Bildung eines Staatsgerichtshofs b Entfheidung v. Thron:
folgeſtreitigkeiten. — Stranz, Juriſtiſche Rundfchau.
Techniſche Wiſſenſchaften.
Korn, Arthur, Elektrische Fernphotographie und Aehnliches.
Mit 13 Fig. im Text. Leipzig, 1904. Hirzel. (€6 S. 8) #1
Sn dem Heinen Wertchen Kornz wird nicht nur der große
Unterfchied zwilhen dem praftiih noch nicht gelöften Pro»
blem des elektrifchen Yernjehen? und dem der Fernphoto-
graphie Hargelegt, jondern e8 werden auch die praftiichen
Ergebnifje und die Upparate zur Fernphotographie befchrieben.
Die Weitergabe von Photographien oder Handichriften oder
Beichnungen auf telegraphifhem Wege ift bereit3 möglich.
Braftifche Verfuche über wirkliche Telegraphen- oder Telephon-
feitungen auf Streden von 400 und 800 km wurden dant
dem Entgegentommen des fgl. bayriſchen Verkehrsminiſteriums
angeftellt und ergaben zufriedenftellende Rejultate. Die Ueber-
mittelung gejchieht entweder mit Hilfe von Selenzellen oder
mittel3 eines Rafterbildeg auf Metall, bei dem die hellen
Stellen nicht leitend, die dunklen metallifch rein find. Das
Problem des elektriichen Zerniehens liegt noh in weitem
Felde, wenngleich e8 theoretifch gelöft ift. H. M.
Die heimifche Juduftrie. Red. von Dtto R. Witt. 28. Jahrg.
Nr. 1. Berlin, Weidmann.
Inh.: Die deutih-fdweizerifhe Konkurrenz in Zeerfarben. — ©.
v. Knorre, Zur Beftimmung der Schwefeliäure mitteld Benzidin-
dhlorhytrat u. üb. die Schwefelbeftimmung in Ppriten. — F. Spiper,
Bericht über die vom 1. big 15. Dezember 1904 herauegegebenen
Patente aug dem Gebiete der hemifchen Induftrie.
Photographiſche Mitteilungen. Hrdg.v.P.Hanncke. 42. Jahrg.
1. Heft. Berlin, Buftav Schmidt.
Snd.: Ueber Hcrftellung vergrößerter Negative. — 3J. C. Sto d
Holm, Das Photographieren bei Nacht (bei natürl. Lidt). — Zur
Beeinfluffung der Bildwirkung durch das Kopierverfahren.
Chemifhe Zeitfhrift. Gentralblatt f. die Fortfchritte der gefamten
Chemie, hrög. v. 5. BD. Ahrens. 4. Jahrg. Nr. 1. Leipzig, Hirzel.
Inh.: F. N. — Bericht üb. die Fortſchritte d. phyſiolog.
Chemie im 2. Halbjahr 1903. — P. Lindner, Techn. Biologie. —
G. Bornemann, Fette u. fette Ocle. Bericht üb. d. 1. Halbjahr 1904.
Aprachkunde. Literaturgeſchichte.
Linguistic Survey of India. Compiled and edited by G. A.
Grierson. Vol. Ill: Tibeto-Burman family. Part II: Spe-
cimens of the Bodo, Nägä, and Kachin groups. Vol. V:
Indo-Aryan family, Eastern group. Part II: Specimens of
the Bihāri and Oriyā languages. Calcutta, 1903. Office of the
Superintendent, Government Printing, India. (II, 528; X,
449 S. Fol.) à Sh. 9, 9d.
Grierjong gropes Unternehmen fchreitet rüftig vorwärts.
Dem kürzlich im 55. Jahrg. (1904), Nr. 43, Sp. 1431 fg.
d. Bl. beiprocdhenen erjten Teile deg fünften Bandes ift der
zweite auf dem Fuße gefolgt. Er behandelt die Sprachen
von Bihär und Driffa. Das Bihärt wird von etwa 36 Milli-
onen geiprochen. ©. jelbit Hat (hon früher feinen Aufenthalt
in Batna zu wichtigen Urbeiten über diefe Sprache benußt.
Sein neues Werk enthält zunädhjft furze Abriffe der Grammatif
der drei Hauptdialefte und bietet hiermit die Refultate feiner
langjährigen mühfamen Forfchungen in überfichtlicher Geftalt.
E3 folgen Proben der Unterdialefte in verfchiedenen Ulpha-
beten, begleitet von lateinijcher Umfchrift, Snterlinearverfion
und freier Ueberfegung. Das Maithili ift der einzige unter
den drei Hauptdialeften, welcher eine eigene Literatur befibt.
©. gibt al3 Beifpiele ein Funftvolle8 Lied des dem Ende
des 15. Sahrh.3 angehörigen Bidyapati Thaffura und zwei
andere Heine Gedichte. An die Spracdproben fchließt Héi
eine Lifte von 241 Worten und Sägen in 12 Abarten deg
Bihari. Das Driyä, die Sprache von 9 Millionen in Orifja, gilt
für „augsdrudsvoll und poetiih, von angenehmem Klang und
mufifaliiher Sntonation, und feinegwegs fchiwierig zu ers
fernen und zu beberciden" e Dot feine eigentlichen Dia-
lefte, ift aber in Euttad mit Bengali und in Gumfür (wofür
G. irrtümlich „Gumſar“ ſchreibt) mit Telugu gemiſcht. Wie
im Telugu werden im ſüdlichen Teile von DOriffa cha und
ja wie tsa und äeza ausgeſprochen. Auf den Einfluß des
Telugu möchte Ref. auch eine andere Eigentümlichleit des
177
Oriy zurüdjühren. E3 find dies die Nelativparticipia der
Gegenwart und Vergangenheit in GSäben wie mu debä
dhäna, „das Korn welches ich gebe”, und mu delä tankä,
„die Rupie welche ich gab“. Daneben hat jedoch das Driy&
das ariihe NMelativpronomen bewahrt, welches dem Telugu,
wie den anderen dravidiihen Sprachen, abgeht. — Der Gegen:
jtand des dritten Bandes deg Linguistic Survey find bie
Zibeto-Burmanifhen Sprachen, eine Abteilung der großen
Sndo-Ehinefiihen Familie. Der bereits erjchienene zweite
Teil Dieleë Bandes behandelt drei Heine Sprachgruppen,
die, wie die beigegebenen jorgfältigen Karten zeigen, den
Provinzen Affam und Upper Burma angehören. Ale drei
jtehen auf der agglutinierenden Stufe der Entwidlung. Die
erfte Gruppe, das Bara, iſt jedoch von den fleftierenden
Sprachen der benachbarten Arier ftarf beeinflußt. Die zweite,
dad Näga, zerfällt nad) ©. in fünf Heinere Gruppen und
29 Dialefte. Daß e8 Œ. gelungen ift, auf Grund fpärlicher
und ungleihmäßiger Quellen diefes chwierige Material ans
Ihaulich zu ordnen und darzuftellen, verdient ungeteilte Be:
wunderung. Sn der Bearbeitung der dritten und lebten
Gruppe, des Kadin, ift ©. von Sten Konow unterftüßt
worden. Während da3 Där den benachbarten arifhen
Epradhen das Relativpronomen entlehnt Hat, brauchen Näg&
und Kadin, wie die dravidifchen Sprachen, ein Relativparti-
cipium. in anderer Berührungspunft zwifchen Bara und
Näga einerjeit3 und den dravidiichen Sprachen andererjeit3
ijt die Negativform des Verbum, welhe dur) Anfügung
eines Suffize3 an die Wurzel gebildet wird. Fm Dravidiichen
lautete diejes Suffir nad) Caldwell urfprünglih al und ift
in den Formen a und å erhalten oder ganz gejchwunden,
jo daß die Suffirloligfeit der Wurzel die negative Bedeutung
gibt. Zm Bära lautet das Negativfuffir å, im Nägä& mo
oder e. Ziele Uebereinjtimmung mit dem Dravidilchen ift
bemerkenswert. Doch läßt ſich vorläufig nicht entjcheiden,
ob hier Urverwandtichaft, Entlehnung oder Zufall anzunehmen
ift. Ohne Zweifel wird G.3 Werf, wenn es vollftändig vor:
liegt, die Löfung ähnlicher Fragen erleichtern. E. H.
Index Isocrateus. Ge EE Preuss. Leipzig,
)
1904. Teubner. u. 112 8. Gr. 8.
Der durch — Index Demosthenicus (1892) und feinen
Snder zu Ueichines (Anhang zu der Teubnerichen Ausgabe
von 1896) rühmlichit befannte Verf. hat nun, zur Freude
aller mit den Rednern und überhaupt der attiichen Profa
Beihäftigten, auch einen Index Isocrateus nad) gleichem
Plane verfaßt und Herausgegeben. Mit der Herausgabe
muß ed, nach einer AUndeutung in der Vorrede, nicht ohne
Schwierigkeiten zugegangen fein, fo dab die Firma B. ©.
Teubner auch nicht wohl den Verlag übernommen haben
fann: orbatus redemptore huius libelli B. G. Teubnero
quibusdam de causis, non meo merito haec hunc in modum
foras dedi. Der erfte Teil ift al3 Programm von Fürth
erichienen, bi8 ©. 96; dann fängt neue Seitenzählung an.
Man fragt verwundert, ob B. ©. Teubner nicht mehr ein
fo augenscheinlich nütliches, ja nötiges Buch in Berlag neh-
men will. Der Inder ift an die Ausgabe der Bibliotheca
Teubneriana angeidhloffen, gleichwie die beiden früheren;
Vorarbeiten gab e3 von X. ©. Baiter, die von Hand zu
Hand wandernd an den Berf. gelommen find. Die Eigen-
namen fehlen auch hier; ferner fehlen wie im Index Demo-
sthenicus: aUzog Qé èxcīvoç xal ët ò oç oŭtog, wag
man bedauern Tann, was indes die Brauchbarfeit nicht
Ihädigt.. Die fonftige Unlage entjpricht der des fpäteren
Index Aeschineus, indem von den Verbindungen deg be-
treffenden Wortes redt viel ausgefichrieben ift, und dem:
gemäß der Artikel über das Wort von vorherein nicht bloß
— 1905. 5. — Literarifhes Bentralblatt — 28. Januar. —
178
nah den Sleriondformen, wie im Index Demosthenicus,
fondern auh nah ben Gebrauchäweifen in Abfchnitte zers
fält. Wenn freilich der Raum mangelt (dieg muß ber
Grund fein), dann wird abgekürzt: 4. B. „ayasov ift Db:
jeft zu àrrohéhłavza da und da, zu SlapvAdrrew da und
da”; dazwifchen fteht >3 Ph. — und es folgt » D 18«;
d. h. Philipp. 7 iſt es Objekt zu einem mit 8, Demonic. 18
zu einem mit Ò beginnenden Berbum. Beffer hon, e3 wäre
auh da3 ausgefdhrieben; aber e3 ging eben wohl niht, und
fo find die Stelen wenigfteng angemeffen untergebradht. Die
Borrede liefert zu diefer Eigentümlichkeit den Schlüffel, ohne
welchen mancher Benuber wohl ratlos wäre, wag diefe Bud-
ftaben bedeuten. E83 wird jebt, nachdem beier Zuber da
ift, ein gang anderes und viel leichtere Arbeiten im Ifo»
frate fein, mag man nun ftiliftifche Beobachtungen madıen,
oder Tertfritif treiben, oder eine Stelle finden wollen, die
einem ohne ihren Fundort im Sinne liegt. Dem Verf. gebührt
aufrichtigfter Dank, um fo größerer, da er zunädjft GC
wohl feinen gehabt Hat.
Ginger, H. F., Der Humanift Jakob — 1460—1512,
Prof. der Theol. an der Mainzer Univerfität 2c. Nach ardival. und
gedructen Zeitquellen bearb. Muinz, 1904. Druderei Lehrlingshaus.
(53 ©. Or H
Wer das Hefthen mit der Hoffnung in die Hand ges
nommen bat, hier einer bedeutfamen, von der Horihung
überjehenen Berjönlichkeit zu begegnen, wird es recht enttäufcht
zur Seite legen; denn Merfteter ift einer der Dubendhuma-
niften jener Zeit, der weder durch feine Perfon noch durch
feine Schriften intereffieren fann, und dem der Berf. nur
deshalb eine eigene Darftellung widmet, weil Meriteter vor
400 Jahren an derfelben Pfarrei al3 Seelforger tätig gë:
wejen war, wie er. Daß Meriteter auch Profefjor an der
Univerfität Mainz war, jteht auf dem Titel des Buches;
fonft hören wir von dem Berf. nichts darüber. Daß er
verichiedene Werfe mit verifizieren Tateinifchen Einleitungen
verfah, ift fein ganges Titerariiches Verdienft, wir können
daraus ermefjen, wie wenig das lange Gedicht, worin Jo-
Hann Rhagius Uefticampianug ihn feiert, zu befagen Hat.
Mauntz, Alfr. v., Heraldik in Diensten der Shakespeare-
Forschung. Selbststudien. Berlin, 1903. Mayer & Müller.
(XI, 331 S. Gr. 8.)
xeber neue Verjuch, von einem beftimmten Gebiete aus
in die fchier unbezwingliche Wee der Lebensgeichichte Shafe-
Ipeares und der Auslegung jeiner Werke Brejche zu legen,
ifi dankbar zu begrüßen, jelbft dann, wenn der Wafferngang
nur geringfügige Beute ergeben folte. Solche Verjuche find
bereits von der Medizin, der Jurisprudenz, den Naturwillen-
Ihaften aus unternommen worden, und gewiß haben die
meiften bavon Ergebniffe gehabt, die für die Shaleipearektunde
verwendbar waren. Die Heraldik in den Dienjt diefer Wifjen-
haft zu ftelen, ift ein Berfuh, der gwar in England fon
gemacht worden ift, für uns in Deutjchland aber den Reiz
der Neuheit Hat. Ohne Frage hat v. M. mit der Stellung
feiner Aufgabe einen glüdlihen Griff getan und aud in
einem Teile feiner „Selbititudien“ (nebenbei bemerkt eine
jeltiame Neubildung) ganz Unerfennenswertes geleiftet. Bes
fonders gilt dies von den fünf erjten Kapiteln. Jm eren
bietet er allgemeine aus der Heraldik des elifabethanijchen
Beitalters, der Stufenleiter der gefellichaftlicden Rangord-
nung, die Bedingungen, unter denen Wappen vom Heroldsamt
gewährt wurden, und bergl.; die zweite Studie beichäftigt
ih mit dem Familiennamen, die dritte mit dem Wappen,
die vierte mit der Abftammung, die fünfte mit der heral-
difhen Ausdrudsweife Shafejpeares. Die jechfte und umfang-
179
reichfte Studie Hat v. M. „Leuchtfeuer oder Srrlichter” über-
chrieben; fie umfaßt die Seiten 163—312 und behandelt
das Gedicht „Phönir und Turteltaube”, das vermittelft der
Heraldik eine neue Auslegung erfahren fol. Die Ueberfchrift
läßt ahnen, daß der Verf. fich felbjt niht gang ficher fühlt,
ob er mit der Leuchte verftandesmäßiger Kritik feinen Stoff
gefichtet und behandelt Habe, oder ob feine Rhantafie in ben
Dunftfreis Kühner Konjekturalfritit verlodt worden fei.
Diefer Eindrud des eigenen Unficherheitggefüihl3 wird noch da-
durch verftärft, daß v. M. fih Hinter die Autorität A. Brandls
verichanzt. Dieje Hohe Autorität in allen Ehren, wird fid
doch Fein denkender Lefer ded v. M.ichen Buches abhalten
laffen, perfönliche Stellung zu diefem fechiten Kapitel zu
nehmen. Und diefe Stellung wird, wie mit ziemlicher Sicher:
heit zu erwarten fteht, bei der weitaus größeren Mehrheit
ber Lefer eine abmweilende fein. Ref. beichlih beim Durch:
lefen diejer „Selbitftudie” zuweilen das Gefühl, al Habe
er eine der Fühnen Leitungen ©. Hermanns vor fi, bie
er vor nahezu einem Meenjchenalter durchzuarbeiten Hatte.
dv. M. folte ich nicht in nebelhafte Höhen verfteigen, fondern
mit feinem jcharfen Denken und Löblichen Fleiß auf dem
feften Boden pofitiver Forfchung bleiben, dann wird er der
Shafejpearfunde noch manches Wertvolle zu jagen Haben,
wie er dag auh fon in den fünf erjten feiner „Selbititudien“
getan Hat. Des Danteg und der Anerkennung dafür darf
er ſich verfichert Halten. Ldw. Pr.
Abeken, Bernh. Rud., Goethe in meinem Leben. Erinnerungen
und Betrachtungen. Nebst weiteren Mitteilungen über Goethe,
Schiller, Wieland und ihre Zeit aus Abekens Nachlass hrag.
von Adolf Heuermann. Weimar, 1904. Böhlaus Nacht
(VIII, 2788. 8) #4.
Der Name des DOsnabrüder Gymnafialdireftord und
Hrögbr.3 von Zuftus Möfers Werfen Dot feit langem in ber
Goetheliteratur guten Klang. Sein Bud) über „Goethe in
den Jahren 1771,75", das ihm 1861 den jeßt zum eritenmal
veröffentlichten bedeutenden Danfbrief Dttiliend eintrug,
ragt auh Heute noh aug der Maffe der Goetheliteratur
rühmlich Hervor. Aber vieleicht noch wertvoller find die
jegt aus feinem Nachlaß herausgegebenen Aufzeichnungen.
Statt einer Autobiographie jchrieb Abelen einen Rüdblid,
wie Goethe von feiner Jugend bis in fein Alter auf ihn
gewirkt Habe: „Goethe in meinem Leben.” Der Hrgbr.
gejellte diefer Qebengbeichte auf Goethe und Wieland bezüg-
liche Stellen aus Ubelens Tagebüchern und einen diplomatifch
getreuen Abdrud der Niederichriften von Gefprädhen Schillers,
die Ubelens Gattin in jenen Tagen verfaßte, da fie als Ehriftiane
v. Wurmb im Haufe ihres Verwandten Schiller geweilt. Der
Neudrud der [don von Karoline v. Wolzogen mitgeteilten Ges
fpräche ift jehr zu begrüßen, aber aud) die Goetheſche Geſpräch—
fammlung wird durd Abelens Aufzeichnungen ergänzt. Die
Schilderung des Lebensverhältniffes eines fo tüchtigen, urteilg-
fähigen Mannes, wie Ubelen e8 war, zu Goethe ift für die
Seihichte von Goethes Einwirkung auf feine Beitgenoffen
äußerft wertvoll, und dies um fo mehr, da Abefen alg
Student in Deng und Ipäter ald Hauslehrer bei Echillerd
Kindern wichtige Perioden der großen weimarifchen Kultur-
periode al lebhaft teilnehmender Augenzeuge miterlebt hat.
M. K.
Blätter für Volfsbibliotheten und Lefehallen. Hrög.v. E.Liefegang.
6. Jahrg. Nr. 1 u. 2. Leipzig, Harraffomwip.
Inh.: W. Bube, Welde Bände hat ein LXefer fhon entlichen?
— €. Schulge, TDufterverzeicnie v. Büchern d. fchönen Literatur
f. Boltöbibliotheten. — KR. W. Samalomesti, Wilhelm Fiicdher in
Graz. — ©. Frig, Ein neues Werk über volkdtüml. Bibliothetd-
wefen. — R. Fränktel, Das Doltd- „Antiquariat“ der Münchener
Brodenfammlung.
— 1905. 35. — Literarifhes Zentralblatt. — 28. Januar. —
180
Gymnaſium. Hrg. von P. Meyer u. A. Wirmer. 23. Jahre.
Nr. 2. Paderborn, Schöningh.
Snb.: v. Schenkendorff, Cin obligator. N an
den deutfhen Schulen. — Programmfhau. Deuti-Defterreich 1903:
Widmann u. Golling, Zur Beididte.
Neue Jahrbücher für das affiihe Altertum, Gefhichte u. deutfche
Literatur und für Pädagogik. Hrög. von Joh. Jlberg u. Bernh.
Gerth. 8. Jahrg. 15. u. 16. Bandes 1. Heft. Leipzig, Teubner.
Snh.: (1. Abt. 15. Br.) PB. Cauer, Erfundened u. Ueberliefertes
bei Homer. — S. Strzygowski, Die Schickſale des Hellenismus
in der bildenden Kunft. (Mit 1 Taf. u. 4 Abb.) — E. Samter,
Antike u. moderne Totengebräudhe. — R. M. Meyer, Lebendwahr-
heit dichterifcher Scftalten. — €. Stußer, Bidmard u. Lafjalle —
(2. Abt. 16. Dr.) W. Münd, Pädagog. Prüfungsarbeiten. — R.
PBapprig, Wie mildert man die Furcht vor dem Ertemporale? —
W. Soltau, Die Wedung deg Hiftor. Sinne bei den Schülern der
höheren Lebranftalten. — D. Richter, Neue Elemente d. Geometrie.
Philologus. Zeitichrift für das claff. Altertbum. Hreg. von Dtto
Erufius. 63. Bd. 4. Heft. Leipzig, Dieterich.
Snh.: A. Ausfeld, Neapolid u. Brudeion in Alerandria. —
G. A. Gerhard u. D. Öradenmig, QNH EN OISTEI. —
A. Brieger, Die Urbewegung d. Demofritifhen Atome. — E. La nge,
Exkurſe z. Thukydides. — E. Stemplinger, Studien 3. Stephanos
v. Byzanz. — A. Zimmermann, Ungewöhnliche Abkürzungen der
latein. Pränomina. — W. Weinberger, Der Dichter Ennius als
Berfaffer eines orthograpb. Hilfsbuched. — H. Blafe, Der Potential
des PBerfefts mit Bergangenheitsbedeutung im Lateinifchen.
Die neueren Spraden. Hr3g. v. Wilh. Biëtor. 12. Bd. 9. Heft.
Marburg, Elwert.
Snh.: £. Wimmer, Das franzöf. Diktat, indbejond. an den
bayer. Realihulen. — E. Bitollet, Moderne Strömungen im franzö|.
Roman u. Drama. — B. Abmann, Beriht üb. die 7. Hauptver-
fammlung d. jächf. Neuphilolog.-Berbandes in Freiberg. — R. Hengft,
Der erfte engl. Fortbildungsfurfus f. Lehrer böh. Schulen in Frant
furt a. M. (17.—29. Oft. 1904).
Beitfchrift für dad Gumnafialwelen. Heraudg. von H. J. Müller.
59. Jahrg. 1. Heft. Berlin, Weidmann.
Inh.: E. Samter, Kunftpflege in der Schule. — H. Müller,
Bereinigung d. Freunde d. humanift. Oymnafiumd. — Jahresberichte
d. philol. Vereins zu Berlin: H. 5. Müller, Livius.
BZeitfchrift für die öfterreichiichen Oymnafien. Red.: S.Huemer, E.
Hauler, H.v. Arnim. 55. Jahrg. 12. Heft. Wien, Gcrolde ©.
Inh.: A. Huemer, Zur Einführung des indiſch-aAarab. Zahlen⸗
ſyſtems in Frankreich u. Deutſchland. — H. St. Sedlmayer, Zu
Cicero in Verrem act. II, 1. V 162. — $.Zominğ$et, Die Bicle
des Mafj. Unterrichtes u. die Privatleftüre. — 8.Klement, Bemer-
tungen 3. 24. Aufl. d. griech. Schulgrammatit von urtiud- v. Hartel.
— Bur Mittelihulftatiftil. — A. Bubo, Die Enthülung ded Joh.
Gabriel Eeidl«Dentmald in Cilli.
Zentralblatt f. Bibliotheldwefen. Hrög.v.P.Schwente. 22. Jahrg.
1. Heft. Leipzig, Harrafjowig.
Inh.: B.Schwente, Einheitl. Zetteldrud f. die deutfhen Biblio-
tbhifen. — H. Meisner, Ueber Ordnung u. Verwaltung v. Karten
fammlungen. — Die Feuermeldeanlage in d. Prager Univ.-Bibliothet.
— PB. Trommdäpdorff, Ernft Morig Arndt in d. deutfch. Bibliotheken.
— 2
Pũüdagogik.
Pädagogiſches Archiv. Hrsg. v. Ludw. Freytag. 47. Jahrg.
1. Heft. Braunſchweig, Vieweg u. Sohn.
Inh.: J. Schoubye, Die Verwendung v. Paläontologie vu Ur
geſchichte im geograph. Unterrichte — H. Schmidkunz, Hochſchul⸗
pädagogif u. Berufsbildung. — Gräpvell, Zwei moderne Wikinger.
— 3. Öuterfohn, Schul. u. Unterrichtöftagen. — P.Ziertmann,
Bur Sefhichte dwè Soahimstalfchen Oymnafiumd. — E. Horn, Zum
Moralunterricht.
Körper und Geift. Hrögdr. K. Möller, FJ. A. Shmidt, $.
Widenhagen. 13. Jahrg. Nr. 21. Leipzig, Voigtländer.
Snh.: Kurth, Zur Gefhichte ded Schwimmend in den legten
Jahrzehnten. — Moeftue, Literarifche Stimme über dad philanthre-
piftifhe Zurnleben. — Xhalwiger, Der Parademarfch, beipr. v. Meisner.
— Bollert, Aus den Lebenderinnerungen ded Prof. Dr. Neumann.
— Heffen, Befunde Frauen.
181
Zeitfägrift f. den deutfchen Unterricht. Hrög.von D. Lyon. 19. Jahrg.
1. Heft. Leipzig, Teubner.
Snh.: D. Lyon, Eine Hebbelausgabe für Schule u. Haud. —
P. Shwarptopff, Die Bfliht der höheren Schulen, in die Philos
fophie einzuführen. — R. Wagner, Bon der Freiheit des deutichen
Unterrichts, namentlih in Oberfetundae.. — U Schaefer, Die Be
handlung deuticher Dichtungen u. die Derwendung nationaler Poefie im
geograph. Unterricht. — 2. Böhme, Sedichtiammlungen u. Lefebücher.
Zeitſchrift f. eech höbere Schulen. Hrdg.v.Schmig-Mancy.
16. Jahrg. 4. Heft. Leipzig, Teubner.
Inh.: Aus dem deutfchen Greg — B. Kübler, Realfhuls
bildung u. jurift. Studium. — Quoffet, Zwet u. Umfang d. latein.
„Privatunterrichts“. — R.Eickhoff, Der Partikularismus in unferem
höheren Schulweſen.
Segan für dag en
u NMN. ©
Gr3g. von Çm. Czuber, Ad.
Bechtel löfer. 30. Jahrg.
1. Heft. Wien. Hölder.
Inh.: a. Stagl, Die Serienture der Alliance francaise in
Parid im Eommer 1904. — U. Bechtel, Zur praft. Ausbildung
der neuipradl. Lehrer. — % Pollat, Zur Theorie der abwidel-
baren Flächen. — R.Suppantſchitſch, Bemerkung zu den ebenen
Schnitten br Kegeln zweiter Ordnung. — Neuordnung des Mittel-
Ihulftudiumd in Franfreih. (Schl.)
Katehetifhe Zeitfhrift. Grën, pn A. Spanuth. 8. Jahrg.
1. Heft. Stuttgart, Greiner & Pfeiffer.
Snh.: H.Spanuth, Probleme u. Reformbeftrebungen im Gebiete
ded Religiondunterrichtd d. Oegenwart. — Eberhard, Zur Wertung
ded Katechiemud in d. neueft. wiljenfchaftl. Pädagogit. — B. Kirchner,
efu Ramen u. Bezeichnungen in alphabet. Folge. Skizzen au einer
rößeren Reihe v. Gottegdienften mit d. tonfirm. Jugend. — O. Um-
ku Lektionen üb. dad Leben Jefu. — N. Geyer, Mofes Geburt
Rettung. Ein Lebrbeifpiel f. die Unterftufe in tontret aufbauender
kuttoidelns-dustehenden Form.
Vermiſchtes.
a Theod., Reden und Aufsätze. Mit 2 Bildn. Berlin,
Weidmann. (VI, 479 8. Gr.8) 48.
Fr die Reden und Auffäte, welche uns hier in einem
fattlihen und geihmadvoll außgeftatteten Bande vorliegen,
von der Sammlung von Mommjensd Hiftoriiden Schrijten
ausgeichloffen wurden, ift in der Ordnung, denn fie wenden
fih an ein anderes Publifum; daß fie Dier vereinigt worden
find, dafür verdient der Hregbr. Otto Hirichfeld, der feiner Aufe
gabe im ganzen mit großer Sorgfalt gewartes hat, den Dant
der Gelehrten wie überhaupt der Gebildeten. Dieje Arbeiten
find ja zum guten Teile jo wenig zugänglih, daß manche
faft vergefjen find, während andere von vornherein nicht die
Wirkung ausüben konnten, welche ihnen gebührt hätte. Der
Hragbr. hat fie nach etwas äußerlichen Geficht3punften ges
ordnet: Univerfitätsreden, alademiihe Reden, Reden im
Adgeordnietenhaujfe, Vorträge und Auffäge. Sie bewegen
béi auf fehr, verichiedenen Gebieten, denn wenn Mommjen
e3 liebte, fih al3 Fachmann auf dem Gebiete des Römertums
zu geben, fo griff er doch von da aus (und Feineswegs als
Dilettant) auf alle möglichen anderen Gebiete hinüber, während
er gar nicht felten feine Stimme auch dort vernehmen tiek,
wo der Fahmann nur fehr bedingt zu herrichen Hat, nämlich
in der Politi. Mit der getroffenen Auswahl wird man
im ganzen einverftanden fein müffen. E83 ift wohl durchweg
nur da aufgenommen, wa Mommijen jelbjt nicht auöge-
Ichlofien hätte; jeder der zum Teil fo harafteriftifchen Aeuße—
rungen, die Mommfen öffentlich über Tagesfragen getan,
nachzugehen, ift zwar Pflicht des Biographen, fann aber
nicht Aufgabe des Hrögbr.8 einer folhen Sammlung fein.
Daß aber eine Anzahl mehr oder weniger politifcher Aufjäge
aufgenommen wurde, fann nur erwünjcht fein. Wie wir
über die darin behandelten Fragen denken, wie ihr Verf.
ſelbſt ſpäter darüber gedacht hat, kann dabei gleichgiltig ſein;
wir haben es hier mit hiſtoriſchen Dokumenten zu tun, und
die Erben Niebuhrs haben den Hiſtorikern viel Merger bes
reitet, weil fie einige nicht unmwichtige Streitichriften des
— 1905. RR — Literarifhes Zentralblatt — 28. Januar. —
182
Mannes, die nur mit größter Mühe aufzutreiben waren,
nicht wieder zum Abdrud gebracht haben. Sehr erwünſcht
wird auch der Artikel über die Schladt bei Schleswig am
23. April 1848 fein, ber eine febr gute Ergänzung zu der
Schilderung von Dtto Fod bildet, welher dem Kampf in
ähnlicher Stellung wie M. beimohnte. Aufläge in fremden
Sprachen find ausgeihloffen, wohl mit Recht; nur für eine
Ausnahme würden wir eingetreten fein. Jedermann weiß,
daß M. für die Grundfäge, welche er in dem Aufjah „In
eigener Sade” von 1895 ausjpricht, immer eingetreten ift;
hier aber wäre e3 zum Belege erwünjht gemwejen, wenn ber
italienische Zeitungsartikel von 1870, beffen er dort gedentt,
mit vorgelegt worden wäre. Die paar Reden aus dem
Ubgeordnetenhaufe, über die Berliner Bibliothel und die
dortigen Meufeen, Hätten dagegen wohl ohne Schaden forts
bleiben können; vorzüglich auf ihren Biwed berechnet, find
fie Doh an fich Feineswegs bedeutend. Den größten Raum
nehmen die afademiihen Reden ein. Sie find merkwürdig
genug. ©3 ift feine unter ihnen, die niht da3 gang eigens
tümliche Gepräge des Nedners trüge, die nicht neue Belehrung
gewährte und durch Gedankenreichtum fefjelte, auch wenn fie
(wie oft genug) mehr zum Widerjpruch al3 zur Buftimmung
reizt. Aber ob fie alle fo eigentlich afademifch find? Was
man fonft mit diefem Worte bezeichnet, hatte doch vielleicht
M.3 Vorgänger Moriz Haupt mehr in der Gewalt. M. war
eine leidenjhaftliche Natur und er war geneigt, das, was
ihn im Augenblid bewegte, big in feine legten Konfequenzen
zu verfolgen und ihm dann einen Ausdrud zu verleihen,
ala ob nichts Anderes daneben Eriftenzberechtigung hätte.
Wie e8 aber damit ftand, war ihm jelbft nicht verborgen,
und er bringt dann auch wohl anderswo die Kehrfeite der
Medaille zum VBorfchein. Der Stil M.3 ift überall von
einem gewifjen Herben, aber erfrijchenden Aroma; dieje Reden,
die bisher in den Sigungsberichten der Berliner Afademie
begraben waren, werden viele Liebhaber finden. An Ent-
gleifungen fehlt e3 darin freilich auch nicht, nit bloß in
Fragen des Geichmads, wie S. 89. Die ärgfte ift wohl die
auf S. 119, wo zu lefen fteht, daß Mufik (!) und bildende
Kunſt Wilhelm v. Humboldt innerlich nicht minder nah ges
ftanden Hätten al3 die Literatur. Die populären Vorträge
und Auffäge find zum Teil wahre Mufter der Gattung,
wie die über die Arvalbrüder und die römifhen Katalomben ;
es ift fchade, daß M. ihrer fo wenig gejchrieben; jo manches
andere, das ung fein unermübdeter Fleiß gefchenkt, hätten
auch Andere machen können, welchen für folche Urbeit die
Begabung und, was ein befonderer Borzug aller diefer Auf-
jäe ift, Der weite Ueberblid abgeht. Der tfeine Nuffaş über
Cornelius Gallus ift geradezu eine Perle. Doh wir Haben
hier nicht eigentlich zu rezenfieren, und diefes Blatt ift
wohl auch taum der Ort, eine Charatteriftit M.3 al3 Shrift-
Heller zu verfuchen, eine jchwere, aber dantbare Aufgabe;
e3 muß genügen, darauf Hinzumeifen, was in dem Bude
zu finden ift. Beigegeben find zwei Bildniffe M.3, das eine
aus dem Jahre 1860, fehr fompathiih, nah einer mittels
mäßigen Vorlage, dag andere, aug dem Jahre 1896, ein
Meisterwerk und von geradezu erjchredender Aehnlichkeit.
Abhandlungen der kal. Gefellidyaft der „lan nn Göttingen.
Mathematiſch-phyſikal. Klaſſe. N. F. Bd. III
Inh.: (2.) U. v. Koenen, Ueber die untere Kreide Eat
und ihre Ammonitiden. (63 ©. 4. mit 4 Taf.) # 4. — (b.) F. ale
Quftelektrifche Meffungen bei zwölf Ballonfahrten. (90 ©. 4. mit
4 Taf.) Æ © Berlin, Weidmann.
Separat-Abdrud aus den Sigungsberichten der mathem.-phyf. ale
der l. bayer. Akademie der Wiffenfchaften. Br. 34. 1904. Heft 3
Münden, Franz; in Komm.
"nb: Otto Maag, Bemerkungen zum a der Medufen.
Revifion der Gannotiden "Hacdels. (25 ©. 8.) 4 0, 40.
183
Siuungsherichte der Fönigl. preuß. Akademie der Wiffenfchaften zu
Berlin. Gelamtfigung. 1905. Nr. 1.
Snh.: Harnad, Ueber den apofryphen Briefiwccfel der Korinther
mit dem Apoftel Paulus. — L. Cohn, Ein Philo-Palimpief. — $.
Siegel, Unterfuhungen über die Aetiologie des Echarlahd. — W.
Kolbe, Bericht über eine Reife in Meifnien. — €. Friedrich,
Bericht über cine un der Injeln des Thrafiichen Meered u. der
Nördlichen Sporaden. — U. Behn, Ucber dag Verhältnis der mitt⸗
leren (Bunſenſchen) Calorie zur 150.Calorie en in J. Schuhr,
Ueber eine Klaſſe von endlichen Gruppen linearer Sure
Britifhe Sadyzeitfhriften. `
Revue crit. d'histoire et de littérature. Dir.: A. Chuquet.
39° année. Nr. 2. Paris, E. Leroux.
Somm.: Le Tantrakhyaika, p. Hertel. — Schrader, Le mariage des morts.
— Lécrivain, L'Histoire Auguste. — Halkin et Zech, Bulletin d’In-
stitutions politiques romaines, I. — Cardinali, Framentatio. — Mar-
chesi, L Ethique à Nicomaque au moyen âge. — Lucquet, Aristote et
l'Université de Paris. — D'Arbois do Jubainville, Les Celtes depuis
les temps les plus anciens jusqu'en l'an 100. — Chardon, Searron in-
connu et les types du Roman Comique. — Choppin, Trois insurrections
militaires en 1790.
Wochenſchrift für Haffifche Philologie. Hrag. dv. ©. Andrefen, $.
Drabeim u. J. Harder. 22. Jahrg. Nr. 3. Berlin, Weidmann.
Inh.: Y. Blag, Tie Jnterpolationen in der Odnffee. (C. Rothe.) — N. Riedy,
Solonis elocutio quatenus pendeat ab exemplo Homeri. — N. Torzaghi,
Timoteo ed i Persiani. (J. Sitzler.) — Thesaurus linguae latinae epigra-
phicae. A dictionary by N. Olcott. I, 1. (M. Ihm.) — 8. Fedt uw 3.
Sipler, Griehifdes Uebungsbud für Sekunda. (W. Vollbrecht.)
Außerdem erſchienen
ausführliche Kritiken
Arche, A., Pralt. Chemie. (Rail: auer, f. d. öftr. Gymn. LV, 12)
Beling, H, Studien üb. d. kora deg Horatius. (Fritſch: Ebd.)
Below u. Meinede, Handb. d. mittelalterl. u. neuen Gei, UL IV,
(Gét, f. d. Realihulm. XXX, 1.)
Berthold, D., Beiträge 3. Bfocologie des Unterricht. (Reh: Ebd.)
Beer A., Goethe. II. (v. Weilen: Ziſchr. f. d. oft, Ber
Collard, F., Méthodologie de EE moyen. (Zichen:
Neue Sabıbb. LR fait, Atert. XVI, 1.)
Dresdner, A., Der Weg der Kunft. (Nord u. Süd. H. 335.)
Dülberg, 9., "Altholän. Gemälde d erzbifchöfl. Mufeum zu Utredht.
(Friedländer: Kunſtchronik XVI, 12.)
Engler, A., Das Pflanzenreich. (Naturw. Rundſchau XX, 3.)
Friedmann, ©., Dag deutfche Drama d. 19. Sabrh. in f. Hauptvers
tretern. IL, (Betih: Neue Sahrbb. f. d. klaſſ. Altert. XV, 1.)
ee £., Da8 Zeitalter dee Sonnengotted. I. (Ehrenreih: Ztfchr.
d. WE f. Erdl. zu Berlin. Nr. 10.)
ns g T Werden dreier Denter. (Ragaz: Schweiz. theol. Ztichr.
Furtwängler u. Urlih8, Denkmäler grich. u
. rom. Skulptur. 2. Aufl.
(R. Wagner: Neue Sabrbb. f. d. Maff. Altert. XVI, 1.)
Furtwaͤngler u. Urlichs, Denkmäler griech. u. röm. Skulptur. 2. Aufl.
(Weizſäcker: Neues Korr.Bl. f. d. Gel.- u. Realſch. Württ. XI, 12.)
Görres, K. H., Der E der Geſchworenen u. ſ. pſycholog.
Grundiagen. Beil. z. A CS r. 7.)
—— Konzils, (Pfülf: Stimmen aus
Oranderath, Th., Geſch. d.
Maria⸗Laach LXVIII, 1.
Grund, A., Die —AX (Schlüter: Ztſchr. d. Geſ. f. Erdk.
zu Berlin. Nr. 10.)
(Tieſſen: Ebd.)
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Harder, Chr., Homer. (Bogrinz: Ztichr. f. d. Realihulm. XXX, 1.)
nn, % Ruther Leben. (Waldburger: Schweiz. theol. Ztichr.
Hoffmann, R. M., Das Markudevangelium u. f. Quellen. (P. W.
chmidt: Ebd.)
Holzmüller, ©., Vorbereitende Sal og) d. Raumlehre. (Sciffner:
Ztiſchr. d. Realſchuiw XXX.
Huelfen, Chr., Dag Forun SE (Groag: Ztſchr. f. d. öftr.
(R. M. Werner: Ebd.)
©Gymn. LV, 12.
Jahnte, R., Hebbeld Nibelungen.
Fornemann., E., Die neue Livius⸗Epitome aus Oxythynchus. (Sher:
mann: Neues Korr.Bl. f. d. Gel. u. Realih. Württ. XI, 12.)
Knoke, K., Luthers Kleiner Katechismus nach den älteft. Ausg. in Hd.,
nd. u. fat. Spr. (Ebeling: Katedhit. Ztfchr. VIIL 1.)
Krebd, N., Die nördl. Kalkalpen zwifhen Enns, Traifen u. Mür;.
(Schlüter: Stihr. d. Gef. f. Erdk. zu Berlin. Nr. 10.)
un M., Marie Fürftin zu Wied. (Nord u. Süd A 335.)
Külpe, DO , Die Philoſophie ver mn in Deutfhl. (Spengler:
Ztſchr. f. d. öſtt. Gymn. LV, 12.)
— 1905. M 5. — Literariſches Zentralblatt. — 28. Januar. —
184
Kutter, H., Das nun eine Menfchheitäfrage.
— theol. Ztſchr. X
.)
Leffion, U, Smmermannd Alerie. (Arnold: Zıfhr. f. d. öfter. Gymn.
ns Ziſcht. f. d. öſtt. Gy
Luckenbach H., Kunſt u. Geſchichte. (Weizſäcker: Neues Korr.Bl. f.
d. Gls u. Realfch. Württ. XI,
“IL ILL (Rothe: Btfdr. f. d.
Marſhall, W., Die Tiere der SE
Realſchulw. XXX, 1.)
Mölhaujen, B., Bilder aug dem Reiche der Natur. (Kirchhoff: Ztſchr.
d. Gen. f. Erdt. zu Berlin. Nr. 10.)
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u. Realic. Württ. XI, 12.)
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a e Die Sleihniffe Jefu. (Köhler: Schweiz. theol. Ztichr.
'
(Singer: Petermannd
Com 11. big 18. Januar find nachſtehende
nen erfhienene Werke
bei un® eingeliefert worden, deren Beiprecdhung fich die Redaktion vorbehält:
Fem og tyvende Årsberetning fra Samfund til udgivelse af
gammel nordisk litteratur stiftet 24 maj 1879. Kopenhagen.
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wapi s ` Schulgebr. 2. dun. Leipzig. Fredtag. (8.)-Geb. æ 1, 20.
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Lußelfiüh Mit 158 — Farbendr. u. 2 topogr. Karten.
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Geid berg, M., Berzeidhnig pie ‚Rupferfice SE = SES
+ 1503. Straßburg. Heig. (Or. 8. mit 9 Taf.) M
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Literatur. 2221 u. 2573 Nrn.
Sarlebadh, E., in Heidelberg. Nr. 267. Deutiche Riteratur, indbei.
Schwabene. (Bibl. Weitbredit. I.) 947 Nrn.
Groß, L., in Nizza. Nr. 8. Verfdriedened. 857 Nrn.
Härtel, R., in Plauen i. B. Nr. 24. Werte aus verjchied. Wiffen-
fhaften. 360 Nrn.
Haupt, Rud., in Halle a. ©. Verzeichn. Nr. 3. Aeltere deutfche,
franzöf. zc. Literatur. 205 Nrn.
Hierfemann, Q., in Leipzig. Nr. 308. Intunabeln, frühe Drude
u. Manuffripte, Bibliographie. 380 Nın.
Kerler, Heinr., in Ulm Nr. 334. Amerika, Auftralien. 951 Nın.
Lazarus, H., in Berlin. Moderne Lit., feltene Werke. 424 Nm.
Strobel, Fr, in Jena. Nr. 18. Theologie. 1630 Nrn.
v. Zabn & YJaenjd in Dresden. Nr. 162. Shakefpeare, 425 Nın.
Nr. 163. Freimaurerei, Rofenkreuzer, Zefuiten, Moyfterien, 814 Nrn.
Nr. 164. Dccultidmud, 1579 Nm. Nr. 165. Medizin, 559 Nrn.
Nr. 166. Polytechnijche u. crakte Wifjenichaften, 1370 Nrn. Wr. 167.
Kunftgewerbe u. Ornamentif, 551 Nın. Nr. 168. Napoleon I u.
fein Zeitalter, 392 Nın. Nr. 169. Gencalogie u. Heraldik, Waffen
394 Nın. Nr. 170. Scographie, Topographie, Ethnographie, Reifen,
948 Nrn. Nr. 171. Sıfchichte, 999 Nın.
Auktion.
30. Januar 1905 u. folg. Tage bei &. Möjfel in München. Porträts,
Städteanfichten, Kupferftiche, bin x, geihichtl. Da:-
ftelungen, Koftüme, illuftr. Werte. 1 Nrn.
Nachrichten.
Der etatsmäßige Prof. der Mathematik an der Bergakademie Dr. A.
Kneſer in Berlin wurde zum ord. Profeſſor in Breslau, der a. ord.
Profeſſor der innern Medizin Dr. Fleiner in Heidelberg zum Honorar⸗
profeſſor, der a. ord. Profeſſor der Elektrotechnik an der Bergakademie
Dr. Zickermann in Berlin zum Ordinarius, der a. ord. Profeſſor
des öſterreich. Ziviltechts Dr. M. Wellspacher in Czernowitz zu
gleicher Stellung in Innsbruck, der Privatdozent der Geſchichte Dr.
K. R. Wenck in Marburg zum ord. Hon.Profeſſor, der Dozent der
Phyſik an der techn. Hochſchule Prof. Dr. F. Dolezalek in Danzig
sum a. ord. Profeſſor in Göttingen, der Privatdozent der Botanit
Dr. 4. Ernft in Zürich, der Privatdozent der erperimentellen Pfycho«
logie Dr. 8. Heinrich in ratau und der Privatdozent der Chemie
an der techn. Hodhfchule Dr. M. Shwarzmann in Karlöruhe zu a.
ord. Profefjoren, der Präfelt an der Konjularatademie J. v. Blocie-
zewski in Wien zum a. ord. Profejfor ded Böllerrchtö und ber
diplomatischen Staatengeihichte dajelbit ernannt.
Sn Bonn habilitierte ih Dr. 9. Selter für Hygiene, in Breslau
Dr. ©. Baermann für Dermatologie, in Prag (zed. Univ.) Dr. 3.
Simat! für böbhmifche Sefhühte, in Krafau Dr. St. Droba in der
medizin. Jalultät, in Bern rau Dr. Schwenter-TZradheler für
Dermatologie, an der Bergakademie in Berlin der Oberingenicur
Philippi fur Eleftrizitätdlchte, an der techniſchen Hochſchule daſelbſt
Dr. 4. Marr für das Lebrfah „Heizung und Lüftung der Räume“.
Am naturbiitor. Hofmufrum in Wien wurden der Kuflos ber
anthropologiichethnographifchen Abteilung Regierungsrat %. Heger
und der Kuftod der mineralogiich-petrographifchen Abteilung Prof. Dr.
3. Bernwerth zu Direktoren ernannt.
Der Phyſikaliſche Verein in Frankfurt a. M. wählte den Hon.:
Profefjor der Chemie Dr. 3. Brühl in Heidelberg zum Ehrenmitglied.
Gè wurde verliehen: dem Regierungs: und Edulrat Dr. Waf how
in Bromberg der Charakter old Gch. Regierungsrat, dem Privat-
dozenten der Phyfiologie Dr. P. Jenfen in Breslau und dem Lehrer
der engl. Sprade am Seminar für oriental. Spraden Dr. K.Lengner
in Berlin dag Prädikat Profeffor, dem ord. Profeſſor Geh. Ober⸗
tegierungsrat Dr. v. Bezold in Berlin der rote Adlerorden 2. Klajje
mit Eichenlaub, dem Direktor dis aftrophyfifaliihen Laboratoriume
Sch. Dberregierungsrat Prof. Dr. Bogel in Potstam derjelbe Orden
2. Klajie, dem Berlagsbuhhändter Scherl in Berlin die tgl. Krone
zum roten Adlerorden 3. Klajje mit der Schleife, dem ord. Profejjor
Seh. Med.-Rat Dr. Engelmann dajelbfl die Edyleife zum roten
Adlerorden 3. Klaffe, dem vortragenden Rat im Kultusminifterium
Sch. Oberregierungsrat Dr. Matthias in Berlin und dem ord. Pro»
feffor Sch. Reg. -Rat Dr. Baajche dajelbft der rote Adierorden 3. Alajie
mit der Echleife, den ord. Profchhoren Sch. Med.-Rat Dr. Fehling,
Dr. Sofmeifter u. Dr. Sidel in Etraßburg, Dr. Grman m
Muünfter, Dr. Kaufmann in Breslau, Konfiftorialrat D. Mirbt in
Marburg, Dr. Peter in Göttingen, Dr. Prym in Bonn, Dr. Rehm te
in Greijawald, Dr. Shottty in Berlin, Dr. Strübing in Greifs.
wald, Dr. Boltmann in Königsberg i. Pr., den a. ord. Profefforen
der Rechtemwifjenfhaft Dr. Bornhak und Dr. Kübler in Berlin
— — — —
187
— 1906. 5. — Literarifhes Bentralblatt — 28. Januar. —
188
dem Profeſſor an der landwirtſchaftl. Hochſchule Hupperts in Bonn:
Poppelsdorf, dem Profeſſor an der tierärztl. Hochſchule Boether in
Hannover, den etatsmäßigen Profeſſoren an der techniſchen Hochſchule
Quirll in Aachen und Troske in Hannover, dem Mitglied der
phyſikaliſch⸗techn. Reicheanſtalt Prof. Dr. Wiebe in Charlottenburg,
den Reichsgerichtsräten Dr. Düringer, Hoffmann, Dr. Krang
u. Maenner in Leipzig, dem Rechtsanwalt beim Reichsgericht Juſtizrat
Dr. Deiß daſelbſt, den Provinzialſchultäten Löwer in Münſter i. W.
und Dr. Wolffgarten in Danzig, dem Kreisſchulinſpektor Schulrat
Flebbe in Osnabrück, dem Archivdirektor Archivrat Dr. Ilgen in
Düſſeldorf, dem Ge: und Bibliothefar Dr. Landauer in
Straßburg, dem Bibliothelar beim Abgeordnetenbaufe Profeffor Dr.
Wolffftieg in Berlin, dem Lehrer an der Forftafademie Dr. Kienig
in Eberdwalde, den Bymn.-Direktoren Dr. Died in Verden und Dr.
Beil in Straßburg i. €., dem Realgumn.Direftor Dr. Matthes
in Witten (Reg.-Bez. Arndberg), den Seminardireftoren Schulräten
®rüner in Scneidemühl und Lüttich in Nltdöbern (Kreis Kalau),
dem Direftor der höheren Mädchenihule Schulrat Dr. Wedpy in
Hannover, den Gymn.-Profefforen Dr. Appelmann in Demmin, Dr.
G. Pfeiffer und Dr. Steinberg in Berlin, Dr. Practoriud in
®raudenz der rote Adlerorden 4. Klaffe; den ord. Profefforen Geh-
Reg.-Räten Dr. Dilthcy und Dr. Sahau in Berlin, Geh. Juftizrat
Dr. Frensdorff in Göttingen, D. Kaugfh in Halle a. S., Dr.
Michaelis und Dr. Shmicdeberg in Straßburg, Dr. Weiß in
Braundberg, den etatömäßigen Profelloren an der techn. Hodfchule
Geh. Reg. -Räten Dolezalet in Hannover, Herrmann in Oochen
und Dr. Liebermann in Berlin, den Neichegerichteräten Dr. v.
Lippmann, Dr. Pland und Reihardt in Leipzig und dem Bro,
vinzialfhulrat Gch. eg Mot Lute in Pofen der l. preuß. Kronen
orden 2. Klaffe, dem Direktor des biologifchslandwirtfchaftl. Inſtituts
Sch. Neg.-Rat Dr. Stublmann in Amani (Deutfh-Oftafrifa) der
felbe Orden 3. Klaffe mit Schwertern am Ringe; den ord. Profefjoren
Dr. Breßlau und Dr, Grober in Straßburg, Geh. Med.-Rat Dr.
Hertwig und Geh. Reg.-Rat Dr. Zimmer in Berlin, Geh. Reg.
Nat Dr. Spider in Münfter und Geh. Med.-Rat Dr. Stieda in
Königsberg, dem etatdmäßigen Profefjor an der techn. Hochfchule Geh.
Reg. Rat Riehn in Hannover, dem Profeffor an der tierärztl. Hoch
ſchule Geh. Reg⸗Rat Dr. Munf in Berlin, dem ord. Profeffor an
der landwirtfchaftl. Hochichule Geh. Reg.-Rat Werner in Berlin, dem
Direktor der Geolog. Tandesanftalt und der Bergakademie Geh. Berg:
rat Schmeißer in Berlin, den Reichögerichtöräten Bartih, Shu-
mann, Dr.v. Schwarze, Stoniegfi und Dr. Syahn in Leipzig,
dem Reihsdanmwalt beim Reichdgeriht Dr. Nagel dafelbft, dem Ober:
bibliothelar beim Reihögeriht Prof. Dr. Schulz dafelbft, dem Staat$-
arhivar Geh. Ardhivrat Dr. Reimer in Koblinz, dem Gch. Regierungs:
und Edulrat Bauer in Köın, dem Provinzialidulrat Dr. Thalheim
in Bredlau, dem Gymn.Direltor Dr. Schneider in Duidburg, dem
em. Seminardireftor Schulrat Belten in Kempen (Rheinland) und
dem Gymn.-Profelior Pb. Kaifer in Trier der L preuß. Kronenorden
3. Klaffe; dem Geh. Negierungd und Schulrat Dr. Breuer in
Koblenz, dem Provinzialfhulrat Klemwe dafelbft, den Oymn.-Dircktoren
Dr. Etardt in Breslau und Prof. Dr. Gocbel in Soet und dem
Scminardireltor Schulrat Seeliger in Halberftadt der Adler der Ritter
des al. Hausordend von Hohenzollern; dem Schriftfteller und Privat:
gelehrten Siegfried in Königeberg i. Pr. dad Ritterkreuz 1. Alaffe
des k. ſchwed. Waſaordens, dem Chefredakteur der „Schlef. Ztg." Röfe
in Breslau das Offizierfreug de8 Ordens der fal. rumän. Krone, dem
Redakteur an derfelben Zeitung Ezech das Ritterkreuz desfelben Ordens,
dem erften Sekretär des AUrchäolog. Inftituts Prof. Dr. Beterfen in
Rom dad Rommandeurfreug ded F. ital. Et. Mauritius u. Razarusordend.
Am 14. Januar + in Delft der Profeffor der Mitrochemie an ber
polytehhnifhen Schule Dr. Xh. H. Behrens, 63 Jahre alt.
Am 16. Januar + in Amfterdam der Profeffor der Ohrenheilkunde
Dr. 9. U. ©. Guye, 65 Jahre alt.
Am 17. Januar + in Heidelberg der frühere Hon.-Profefior der
faffifhen Philologie an der Univ. Freiburg i. B. Hofrat Dr. Jofeph
Raud im 88. Lebendjahre; in Benedig der Kunfthiftoriter Dr. Guftav
Rudmwig, 45 Jahre alt.
Am 18. Januar + in Berlin der Drientalift Konful Dr. Johann
Gottfried Wepftein im faft vollendeten 90. Lebensjahre.
Am 22. Januar + in Leipzig der Mufltihriftftellee Dr. Alfred
Dörffel, 84 Jahre alt.
Bor kurzem + in Hildesheim der Direltor des Roemer-Mufenmd
Prof. Dr. Agil Andreae im 55. Lebensjahre; iin Genf der em.
Hon.-Profeffor der Botanik Dr. Marc Thury, 82 Jahre alt.
Wiffenihaftliche Juftitute und Vereine,
Die Batitanifhe Bibliothet hat die Erlaubnid gegeben, daf
die mufitalifhen Handfchriften der Cappella Sistina von Intereſſenten
fludiert werden dürfen. C8 handelt fih um etwa 250 Werte von
über hundert Komponiften vom 14. bie 18. Jahıb.
Wiffenfchaftlihe Stiftungen und Zumwenbungen.
E wiſſenſchaftlichen Unternehmungen bewilligte die k. Akademie
der — ten zu Berlin durch die phyſikaliſch⸗mathematiſche
Klaſſe: dem Oberbergrat Prof. Dr. K. Chelius in Darmſtadt zur
Fortſetzung ſeiner geologiſch-petrographiſchen Bearbeitung des Oden⸗
waldes 1000 Æ; dem Prof. Dr. ©. Cohnheim in Heidelberg Aur
Fortführung feiner Arbeiten über Glylolyfe in den Muskeln 1000 M ;
H. Friefe in Jena zur Herausgabe einer Monographie der Meliponen
1200 4; dem Prof. Dr. ©. Klemm in Darmftadt zur yortfegung
feiner geologifhen Unterfuhungen im Zeffintal 500 .4; dem "Prof.
Dr. R. Cauterborn in Heidelberg zur Fortfegung feiner Erforihung
der Tiere und Pflanzenwelt deg Rheins und feiner Zuflüffe 1000 M;
dem Prof. Dr. R. Magnu? in Heidelberg zur Fortführung feiner
Berfuche an glatter Mudfulatur, fpezicl am überlebenden Darm 300 M ;
dem Prof. Dr. R. Sommer in Gießen zur Sortiepung feiner Studien
über Ausdrudäbemwegungen 500 .4; dem Prof. Dr. A. Epulcr in
nen zur Fortfegung feiner Bearbeitung der Schmetterlinge Europas
M.
Bur Erinnerung an König Umberto von Stalin Hat die Königin
Margherita auf dem Bipfel ded Pic D’DMen (2909 Meter hoch, in der
Monte Rofa-Gruppe) eine alpine Bibliothek einrichten laffen, die
volfommenfte ihrer Art, zu der die befannteften Gelehrten und Alpi-
niften Curopad und Ameritas Werle über alpine Literatur, Photo:
graphien und Bergrelichd geichentt haben.
Zum Neubau did Univerſitätsgebäudes in Jena, deſſen Geſamt⸗
foften auf 1050000 .# veranfhlagt find, wurden 800000 Æ aus
der Stadt Jena gefpendet: 400000 „4 von der Karl Zeiß-Stiftung,
150000 .# von der Stadtgemeinde, 200000 Æ von zwei Privatleuten
und 50000 Æ von der Spartaffe.
Der Landrat Ebbinghaug in Düfjeltorf ftiftete für dad Krebs:
ee in Heidelberg 150000 A. fo dag die Gtiftungd-
umme für das Inftitut nunmehr im ganzen 500000 Æ erreicht hat.
Preisausſchreiben.
Die rehte und ſtaatswiſſenſchaftliche Fakultät der Univerſität
Freiburg i. Br. hat als Thema eines Preisausſchreibens die Ab⸗
faſſung einer „Zunftgeſchichte Freiburgs i. Br.“ gewählt. Erfordert
wird eine quellenmäßige Geſchichte der hervorragenderen Freiburget
Zünfte bis zur Einführung ber Gewerbefreiheit, eventl. unter ver⸗
ne Heranziehung der Zunftgeichichte anderer füdmwefldeutjcher
tädte und mit bejonderer Rüdfichtnahme auf Bücherd Theorie der
Stadiwirtfchaft. Der Preis beträgt 1000 Æ. Die Arbeiten müfjen
bi zum 1. Mär; 1906 eingereicht werden, die Verkündigung des
Urteild wird am 1. Auguft 1 erfolgen. (Beil. 3. Allg. Org)
Der Borftand der Kants: Gefeljdhaft hielt am 14. Januar in
Halle a. ©. eine Sipung ab, in ter dag erfte Augfchreiben einer
Preisaufgabe der Kant-Stiftung beichloffen wurde. Zur Bearbeitung
ift das Thema geftellt: „Kante Begriff der Erkenntnis, verglichen mit
dem des Ariftoteled.” Ad Preis für die befte Arbeit ift der Betrag
von 500 Æ audgefept; bei günftiger Dermögendlage der Stiftung
dürfte au ein zweiter und dritter Preig zur Verteilung kommen.
Endtermin der Ablieferung an das Kuratorium der Univerfität Halle
der 1. Oktober 1906; Verkündigung des Preifed am 22. April (Kante
Geburtötag) 1907. Die Redaktion der Kant-Studien ift berechtigt,
aber nicht verpflichtet, preidgetrönte Arbeiten in ihrer Zeitſchrift zum
Abdrud zu bringen.
Altertumsfunde. Ausgrabungen.
In der Nähe von Pfeddersheim (öftlih von Worm) wurde ein
fräntifh-merowingifcher Friedhof aug dem 5. big 8. Jahrh. blof:
gelegt. Bereit wurden über 20 Gräber, die mit den verfchiedenften
Zotenbeigaben audgeftattet waren, aufgededt. Die Funde famen zum
großen Zeil in dad Paulud-Mufeum zu Wormd.
Yorfchungsreifen.
Die Ruffifhe Geograppifhe Gefelihaft hat ihren Bericht für
das Jahr 1903 veröffentlicht über folgende in diefem Zeitraume unter-
nommene Arbeiten und Reijen: 8. &. Berg hat den Ballajh-Sce
in Snnerafien erfundet, Elpatiewdty den See Koffogol welig
vom Baikal-See auf mongoliihem Gebiet, Shotaldty den Ladoga-
Ser, der Seograph und Geologe Prof. Anutfchin verfchiedene Seen
im europäifhen Rußland und den Gottfta-See in RuffiideArnenien.
Ripêtij hat feine Studien über die Ke Weier Inner-Afiend fort:
geſetzt und zu dieſem Zweck ergebnisreiche Reifen am Tienfhan aus:
geführt, Nomwipkij weitere Forfhungen in der nach Peter I benannten
Gebirgékette an der Nordgrenze des Bamir unternommen. Dir Bota-
nifer Woronow ift in der nordweftlihen Mongolei gereift; Grine»
Beni) unterfudhte die Flora von Trandkaufafien, FJauffet dic
Tierwelt in Zrandlafpien und Peterfen die Schmetterlinge im
Uralgebiet.
Literarifche Renigkeiten.
Im Berlage von W. Engelmann in Leipzig it foeben eine neue
lehrreiche Zeitfhrift „Internationales Arhiv für Schulhygiene“
189
erihienen, herausgegeben von Dr. A. Mathieu (Parið), Sir Lauder
Brunton (London), Prof. Arel Zohanneffen (Ghriftiania) und
Prof. Heim. Briesbah (Müldaufen), unterflügt von einer ftatt-
lien Reihe hervorragender Fachleute aller Ränder. Der Anhalt des
1. Heftes findet fih oben Sp. 172 verzeichnet.
Gine neue Monatsfhrift ‚„„Dramaturgifche Blätter’ gibt der
Dramaturg und Regiffeur des Kaiferjubiläume-Theaters in Wien, Karl
Ludwig Schrö der, heraus. Gie bezwedt eine unmittelbare Wechfel-
wirfung aller Künfte und Wiffenfchaften zur Dramatit und Drama:
turgie, befaßt Héi aber auh mit dem Verhältnis des Dramatiferd
und des Zuihauerd zur Bühne. Dad Abonnement koftet jährlich
6 Kronen (Berlag in Wien, Währinger Gürtel 107).
Das in Nr. 4, Sp. 140fg. zur Anzeige gelangte Wert von G. A.
Ralino, Al Battäni sive Albatenii Opus astronomicum ift in
Deutfhland dur die Buchhandlung von Rudəlf Haupt in Halle a. ©.
(Alte Promenade 11) zu beziehen, welcher der Alleinvertrieb für Deutfch-
land übertragen worden ift.
Berſchiedenes.
Auf Veranlaſſung des preuß. Unterrichtsminiſteriums ſoll eine
nmfaſſende Katalogifierung und bibliographiſche Verzeichnung Tënt,
licher erhaltenen Drucke bis 1500(Inkunabeln) herbeigeführt werden.
Zunächſt ſind die Herren Prof. Häbler (Dresden), K. Burger Leipzig)
und Dr. Voullié me (Berlin) damit beauftragt, den Plan auszuarbeiten.
Die Goethe⸗Geſellſchaft in Weimar hai den am 12. Oklober 1808
Goethe von Napoleon J verliehenen Orden der Ehrenlegion nebſt
mehreren dieſe Auszeichnung begleitenden Dokumenten erworben und
dem Goethe⸗Nationalmuſeum überwieſen.
Dr. Jul. Subak, Trieft, ?. f. Akademie, erbittet Nachricht über
das bei Baer u. Co., Frantfurt a. M., Ragerfatolog 451 ex 1902 sub 939
— 1905. 5. — Literarifhes Jentralblatt — 28. Januar. —
1%
verzeichnete Etymolog. Wörterbuch der albanef. S rode, burg,
ſchoſſen Fe a vielen Zufäßen angeblich von deg usteet ©. Meyer,
eigener Hand.
Anfrage nnd Bitte.
Sprachgeſchichtliche Anfrage: Es wird — uſtellen, wo
und in welder Bedeutung der Ausdrud Terra si ala zuerft in
der Literatur auftritt. Der Llaffifchen Zeit fbeint er niht angu.
un Ale Bemühungen aud) feitend Spätlatiniften waren erfolglos.
ef. Mitt., Anreg. bitte an Paul Diergart, Berlin W. 35, dat.
damer Straße 35.
ung. Dr. phil. mit gründ!. bewährt. fultur- u. literar.
bor. Kenntn. fowie prakt. Erfahrung fucht auf Grund
vorz. Empfehlg. pafj. Stellg. an Biblioth. od. Verlag. Gef.
Ungeb. bef. die Erped. des L. 8. sub. Z. 500.
Sunger Buchhändler fucht zum 1. April d. 3.8, evtl.
auh früher oder fpäter, Stellung als Bibliothefögehilfe.
Gef. Zujchriften erbeten unter A. F. 21 a. d. Erped. d. UL.
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u. volkswirtſch. Kenntniſſen, onge an Univerf.-Bibliothefen
beichäftigt, fucht bei mäßigen Unfprüchen Stellung in Bib—
liothek, Archiv oder Redaktion. Anfragen unter L. F. 1
erbeten Crp. d. BI.
Nr. 4, Ep. 133, 3.1 lied: Salzmann, Erid v., Im Sattel durch
Bentralafien, ftatt Sakmann, ıc.
Ue Büderfendungen erbitten wir unter der Abrefle ber Expeb. 5. BI. (Linbenftrae 18), alle Briefeunter ber bes Heraudgeberd (Raifer Wilgelmftr. 39). Mur foidpe
Werte Finnen eine Beſprechung finden, die der Red. voorgelegen haben. Bel Rorreiyonbenzen Aber Olier bitten wir fetë den Ramen von beren Berleger anzugeben.
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Theologie (193): Seremias, Tag Alte eg im Lichte deg alten Orients. , Organismen. Schloemilchs Handbuch der Mathematik, I
Berendts, Die handſchriftliche Ucherlieferung der Zadjarias und Jobannes: | Begis: und Staatswifenfhaften (211): Mommfen, Sefammeite Schriften,
Apotrgphen; Ueb. die'Bibliothefen d. Meteorifchen u. Offa: np den Klöſter. IL, 1. A Die Toten im Redt. Handbud) der Wirtjhaftsfunde
FVbiſoſophie (200): Friedrich Nietzſches Geſammelte Briefe, III, Eucken, Deutſchlands, I
Geiſtige Strömungen der Gegenwart. 5prachkunde. Nieraturgeſchicht⸗ (214): Manddiſcher Diwan, mitgeteilt v. J.
Geſchichie. Kulturgeſchi te (202): Felder, Geſchichte der wiiienfchaftl. Studien Euting. Calpurnii Flacei declamationes ed. G. Lehnert. Paneoncelli-
im Öranziefanerorden. indner, Weltgejchichte feit der Völferwanderung, a Calzia, De la nasalits en italien. Zuid, Deutfche Lautlehre. Diarbacher
Arnold, Die Kultur der Renaiffance. Gröf Szöchenyi Istvan munkai, I. Shillerbud.
Boffe, Ans der Sea Handwerker, Gefdicdte der Würzburger ` Ae el rett (218): Zudenbad, Runt u. Geihichte, I. Neil, Tie
Univzrjitäts.Bibliother. : frühchriftl. Darftellungen der Rreugigung Chrifti. Stevenfon, Belazque.
$Fänder- und Bölkerkunde (207): Krauße, Die Teltifche Urbevölferung Deutfh- : Dauriac, Essai sur l'esprit musica
land? Gelzer, Bom Heiligen Berge und aus Maledonien. | Bermifdtes (222): Ken, Ueber Liebe und Che.
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Alphabetiſches Inh altsvereichnis. Handbuch d. lan. 4 Bd. (213.)} Mommpfen, Th, Gefammelte Schriften. 1. Abt. 1. Br.
Arnold, R. F., Die Kultur der Renaiffance. (204.) | Handw erker, O., Ge ſchichte der Würzburger Uni- 211.
Berendte, A., Die handidriftl. — — verſitäts⸗ — 206.) SE t ches Gefammelte Briefe. 3. Bd., 1. Gälfte.
Schoriad, u. Sohannes- Apofrnphen. — Ueber b Seremiag, A., an Alte Teftament im Lichte des örſter⸗Nietzſche u. C. —X
lee d. Meteoriſchen u. Oſſa⸗Olympiſchen life alten Orients. 1193.) Gë
Be Re a E., Ueber Liebe und Ehe. Uebertr. v. Y. Maro.| Panconcelli-Calzia, G., De la nasalité en italien.
Boife. R., Uus der Jugendzeit. (206.) (222.) 215.
— Flacci declamationes ed. G. Lehnert. Gear — W., Die keltiſche Urbevölkerung Deutſchlande. ne sateloe ‚ Die Toten im Redt sc. (212.)
Daariac, L., Essai sur l'esprit musical. (221. (207.) Reil, ‚Die rnit. Darftellungen der Kreuzigung
Suden, R., Geiftige Strömungen d. — 202. Lind ner, Weltgeſchichte ſeit der Völkerwanderung. Sri. GI
Gelder, $., Geſchichte der u ai Studien: 3. DD. (203 .) Shlomi id andbucd der a sf v. R.
im Sranzislanerorden 2c. (202.) guig, Q, Deutſche gautlehre. (216. Henteu. R. Heger. 3. Bd. 2
Friedmann, H., Die Konvergenz d. Organigmen.(209.) Ludenbad, H., Runi und Gefhidte. 1. TI. (218.)| Stevenfon, R. A. M., Belasi Gben. v.
SC u T, H., Bom Heiligen Derge u. aus Maledonien. y
Mandäifcher Diwan, mitgeteilt v. 3. Euting. (214.) Krhr. v. Bodenhaufen. (220.)
Marbacder Schiüerbuch. 216.) Gróf Széchenyi István munkái. I. kötet. (205.)
Femme — —— — G õ G rDrrr 0 ,
doch immer dem Faden der bibliſchen Darſtellung folgen,
Theologie. ſo daß das Prinzip der Anordnung durch das ganze Buch
Jeremias, Alfred, Das Alte Testament im Lichte des alten hindurch im weſentlichen basfelbe ift. An paflenden Stellen
Orients. Handbuch zur biblisch-orientalischen Altertumskunde. | hat der Berf. feinen Erläuterungen aber auf) zujammen:
Mit 145 Abb. u. 2 Karten. Leipzig, 1904. Hinrichs. (XIV, | hängende Ueberblide über wichtige Materien vorangefchidt,
383 3. Gr. 8) .4 6, 50. fo daß der Lefer feineswegs etwa nur mit Einzelheiten ab»
Ref. Hatte fich zuerjt allen Ernftes gefragt, ob nad) dem | gefpeift wird, fondern eine in die Tiefe einführende Belehrung
Eriheinen der von Hugo Windfer und Heinrich Zimmern | über die großen Gefchiht3- und Kulturzufammenhänge be,
bearbeiteten dritten Auflage von Eberhard Schraders „KReil- | fommt. Wußer den beiden wichtigen Einleitungsfapiteln,
infhriften und das Alte Teftament“ für ein Wert wie das | über die Ref. fih nachher noch äußern möchte, feien hier
bon Jeremias wirklich noch Platz ſei. Nachdem er dieſes namentlich die Abſchnitte „Abraham als Babylonier”
Werk aber eine Reihe von Monaten bei feinen Arbeiten | (S. 179—182), „Da8 vorisraelitifhe Kanaan” (S. 185—
fleibig au Mate gezogen, fann er die Frage jegt mit gutem 209), „Abraham als Kanaander” (S. 209— 213), „Der
Gewiſſen bejahen und bekennen, daß es ſich (bm als ein Auszug aus Aegypten“ (S. 249 -264), „Die Ethik des
zuverläſſiger und anregender Ratgeber erwiejen hat, ben er, | Eoder Hammurabi” (S. 263—266), „Bibliih-babylonifche
trogdem er fiġ in manchen Fragen in prinzipiellem Gegenſah Verwandtſchaft im Opfer-Ritual“ (S. 266 - 270), „Minäiſche
zu dem Verf. weiß, neben dem ausgezeichneten Schraderſchen Elemente im moſaiſchen Ritualgeſetz“ (S. 271 -272) und
Werk nicht gern wieder entbehren möchte. Aus dieſer Er- endlich der hübſche Abriß der „politiſchen Geſchichte der
fahrung heraus möchte er dem Werke die weiteſte Verbreitung Staaten Israel und Juda im Lichte ber Denkmäler“
unter den Theologen wünfchen und e8 auch allen denen | (S. 289—313) hervorgehoben. — Weiter unterjcheibet fidh
unter den Gebildeten empfehlen, die fih für die Bufammen- das Wert von J. von dem Schraderfchen dadurh, dab S.
hänge intereffieren, die zwiichen dem Alten Orient und der | fi nit nur auf eine Erläuterung bes U. Teit. durch die
Geſchichte und Religion des israelitiſchen Volkes beſtehen. Keilinſchriften beſchränkt, ſondern auch ägyptiſche, phöniziſche,
Im Unterſchiede von H. Winckler und H. Zimmern hat J.ſyriſche, etruskiſche, phrygiſche, indiſche, griechiſche, ja gelegent⸗
die für den Bibelleſer ſo bequeme gloſſatoriſche Art, wie ſie lich ſelbſt mexikaniſche Ueberlieferungen, die in manchen
in den beiden erſten Auflagen von Eberh. Schrabers „ Keile | Punkten eine höchft merkwürdige Uebereinftimmung mit ber
infriften und das Alte Teftament” in Anwendung gebracht altorientaliſchen Ueberlieferung verraten, zur Vergleichung
war, vorgezogen in der ausgeſprochenen Abficht, einen Zehra- und Erläuterung heranzieht. Das bedeutet eine höchſt wert—
der redivivus zu liefern (vgl. Vorwort S. VII). Wenigftens | volle Erweiterung unjeres Horizontes, für die der auf dem
tritt diefe Art in der zweiten Hälfte bes Wertes deutlich | Gebiete der vergleichenden Mythologie anerfannt tüchtige
hervor, während für die erfte Hälfte, in ber die biblifchen | Verfaffer unferen wärmjten Dank verdient.
Urgefchichten Gen. 1—11 behandelt find, fi) mehr zufammen- Bei dem reichen Inhalt des Buches muß Ref. fi be
hängende Ausführungen größeren Umfanges finden, die aber | gnügen, einige ihm wejentlich dünkende Punkte zur m
193
195
teriftit herauszubeben. Bor allem möchte er betonen, daß
der Verf. bei feiner gründlichen theologifchen Bildung und
feinem feinen Berftändnis für das Zielen der Religion es
ausgezeichnet verftanden Hat, die Eigenart der ißraelitifchen
Religion und ihren höheren fittlichen Charakter gegenüber
den Natur- und Aftralreligionen des alten Orients gebührend
heraugszuftellen. Dabei wird er aber aud der altbabylonifchen
Religion, die man theologifcherfeit3 zur größeren Ehre der
Religion Israels jo gern geflifientlich herabzufehen fucht,
im hohen Grade geredt, Er Steht nicht an, einen latenten
Monotheismus in ihr anzuerkennen, und Ref. kann ihm
darin nur beiftimmen. Dem Einwurfe, daß mit diefer An—
erfennung die Eigenart der ißraelitiichen Religion illuforifch
werde, begegnet er mit dem fehr richtigen und beherzigend-
werten Saß, daß e3 hier nicht jomwohl auf die Quantität,
als vielmehr auf die Qualität anfomme (S. 48). — Be
merfenswert ift weiter, da der Berf. entgegen der Meinung
vieler, dab die JSraeliten zum erften Male auf fanaanäifchem
Boden mit babylonischer Kultur in Berührung gefommen
jeien, jchon für die Zeit lange vor der Einwanderung der
Hebräer in Ranaan für diefe eine Belanntichaft mit alt-
orientaliicher Kultur und Mythologie annimmt. Denn diefe
Dinge find ihm zu der Beit, wo die Hebräer auftauchen,
längit Gemeingut des gefamten alten Orients, an dem jedes
Volk Teil haben mußte, da8 im Bereiche des alten Orients
lebte. Der Berf. erklärt demnach ausdrüdlih, daß er feine
fulturlofe Beit Jsraels fennt (vgl. ©. 144 Anm. 2), und
daß eine fpätere literarifche Abhängigkeit von der mytho-
Iogifhen Literatur Babyloniens für ihn erft in zweiter und
dritter Linie in Betracht kommt (vgl. ©. 84 fg.). Daran
ift gewiß fo viel richtig, daß die erjten (für uns durch bie
Geftalt Abrahams repräfentierten) Hebräer bereits in ihren
eriten Wohnfigen bei Ur Kasdim und Harran, in die fie
von Ojtarabien Her eingewandert waren und an denen fie
für und zum erften Male ans Licht ber Gefchichte treten,
mit babylonifhen Spekulationen und Mythen befannt ge-
worden find (vgl. die mythologifchen Unklänge in der
Ubraham-Ueberlieferung). Uber die Berührungen mit ber
babylonijchen Geiftestultur Haben fih wiederholt, und zwar
bejonders intenfiv auf dem von babylonifcher Kultur durch-
tränften Boden KRanaang, wo allmählich auch eine Literarische
Beihäftigung mit mythologifhen Texten Hinzufam uud wo
fih jedenfalls erft die gründliche Verarbeitung der mhytho-
logijchen Stoffe im Geifte der von Mofes begründeten Jahve-
Religion vollzog. — Charakteriftifch ift ferner die Energie,
mit der der Berf. (hier im engften Unfchluß an Hugo
Windler, al3 defjen Prophet er Hier geradezu erjcheint) für
die Annahme einer ziemlich Eonfequenten Anwendung des
fogen. aftral-mythologifchen Schema3 auf die altteftamentliche
Geihichtfchreibung und Gefchichtenerzäflung eintritt. Daß
diefe Annahme feineswegs aus der Luft gegriffen ift, davon
hat fih Ref. troß anfänglicher Stepfis, der er noch in der
Beiprehung von Eberh. Schraders Reilinfchriften u. d. U. T.
(vgl. Jahrg. 1903, Nr. 8, Sp. 267 d. Bl.) Ausdrud ge-
geben Hatte, immer mehr überzeugt, und er ift durch die
Leltüre des vorliegenden Werkes in diefer Heberzeugung nur
noch beitärft worden. Man fönnte fih freilich fragen, ob
die biblifchen Erzähler, denen wir die altteftamentlichen Ge-
Ihichten in der jebigen Geftalt verdanten, das mythologijche
Schema noh mit Bemwußtfein angewandt oder ob fie von
feinem Borhandenfein in den von ihnen mit großer Treue
reproduzierten Erzählungen nod eine einigermaßen Tore
Ahnung gehabt Haben. BZumeilen bat man wenigitend den
Eindrud, ald ob e3 fih dabei nur um Wendungen und
Darftellungsformen handle, die allerdings im legten Grunde
auf Mythologie zurüdgehen, die aber im Laufe einer mehr:
— 1905. 16. — Literarifhes Jentralblatt — 4. Februar. —
196
hundertjährigen Erzählerpraxis zu ftereotypen Gtilformen
gewordeu find, die die Erzähler bei Beichreibung gewiffer
Situationen und Vorgänge unmwilllürlih zur Anwendung
bringen, ohne fich dabei immer des mythologifchen Hinter:
grunds bewußt zu fein, vergleiche 3. B. bdie Tammuz-
Motive in der Sofephsgeihichte (Seite 239 fg.) oder bie
318 Knechte des Abraham :c. Andererjeit3 fünnte man
daran erinnern, daß die Verwendung mythologifcher Motive
in der Geihicht3erzählung auch in nacdheriliicher Beit fich
nod findet (vgl. Either, Judith), was wieder dafür fpricht,
daß die bewuhte Unmwendung mythologijcher Schemata fort:
während geübt worden ift. Wie dem nun aber audy fein
möge, auf jeden Hal hat die Forfchung dieje Schemata und
Motive ausfindig zu maden und ihre Anwendung zu er-
Hären. Damit begibt fie fich freilid) auf ein fehr gefährliches
Gebiet, über dem die Ssrrlichter nur fo bin: und bertanzen,
und Ref. will Teinesiwegs behaupten, daß nit Hin nnd
wieder auch einmal der Berf. von einem Srrlichte in den
Sumpf gelodt worden ift. Ob 3. B. in den drei Töchtern
Hiob8 mwirflich eine Anfpielung auf den orientalischen Typus
der drei griehilchen Parzen vorliegt, ift Ref. fraglich. Die
Berufung auf die LXX, die den Namen der dritten durch
Auarselag xegas wiedergibt, will jedenfalls nicht recht
verfangen, da der Ueberjeter Hier feinesivegs von einer alten
Tradition abhängig zu fein braudht, fondern die mythologiſche
Anspielung von fi) au8 hereingebradjt haben fann, fofern
er nämlich keren happukh —= „Schminfbühschen” vielleicht
keren haphukh —= umgemwendete3 d. h. mit der Oeffnung nad)
unten gerichtete Horn gelefen und dabei an ein feine Gaben
ausfchüttendes Küllhorn, d. 5. ar das Iprichwörtlicde Amalthea-
Horn gedadht Haben Tonn. Hätte ihm aber wirklich eine alte
Ueberlieferung, die die drei Töchter Hiob8 zu den Drei
Barzen in Beziehung fehte, vorgelegen, fo fieht man nicht
recht ein, warum er für die Namen der beiden anderen
Töchter (Jemima und Neşia, nadh [Jeremias — die Tages
verlängernde und die den Lebensfaden Rürzende, f. S. 329)
nicht die Namen der beiden Parzen Klotho und Atropos
eingefegt Haben follte.e Um fo Lieber unterfchreibt Ref. die
Ausführungen über Abraham (S. 182 fg.), über den Segen
Satobs Gen. 49 (©. 248 fg.), über die Geburtögeichichte
Mofes’ Er. 2 (©. 254 fg.) und über die Spaltung des
Waflerd des Schilfmeeres Er. 14 23—26 (S. 260). Denn
dab auf Abraham Züge des Meondgottes von Harran über:
tragen find, daß in Gen. 49 die zwölf Stämme Jsraels
zu den Tierfreisbildern in Beziehung gejeßt erjcheinen, daß
die Erzählung von der Geburt deg Mofes (wie Die gang
entiprecjende von der Geburt dez babylonifhen Königs
Sargon I) Züge aus dem Dfiris-Adonig-Mythus enthält,
und daß dem Erzähler von Er. 14 23—26 dad Motiv des
Wafleripaltend aus dem Mardul-Mythus vorjchwebt, darf
nicht länger bezweifelt werden, um jo weniger als fich ähnliche
Uebertragungen fajt im ganzen Bereich der antifen Gejchicht-
Ichreibung finden, vgl. dazu des BVerf.s fchöne Ausführung
auf ©. 22 fg., wo bejonderd auch hervorgehoben wird, daß
die Aufweifung mytbologifher Züge in einer Erzählung
feineöiwegd ohne weiteres mit der Auflöfung des Erzählten
in Mythologie identifh ift Es wäre erwünfcdt, wenn Die
Anwendung des aftralmythologiichen Schemas auf die alt:
teftamentliche Gefchichtserzählung einmal zum Gegenftand
einer bejonderen eingehenden Unterfuchung gemacht würde.
Breilih fann diefe Unterfuchung nicht ohne die genanefte
und umfafjendite Kenntnis des altorientalifchen mythologifchen
Syſtems geführt werden, und eine folche Kenntnis ift heute
no% etwas überaus rared. Wer aber in fie eingeführt
werden will, darf fih getroft J. zum Führer wählen.
Sn den beiden erften Kapiteln Hat fih J. diefe Ein-
197
— 1905. X 6. — Literarifdes Zentralblatt. — 4. Februar. —
198
führung zur beſonderen Aufgabe gemacht. Er handelt darin
vom Weſen der altorientaliſchen Lehre und dem altorientaliſchen
Weltbild und von den Kultorten und Hauptgeſtalten des
babyloniſchen Pantheons. Ref. hält dieſe beiden Kapitel
für die wertvollſten des ganzen Werkes und kann ihr gründ—⸗
liches Studium, für das allerdings eine energiſche Auf—
friſchung und Erweiterung der aſtronomiſchen Kenntniſſe,
an benen bei den heutigen Theologen niht gerade ein Ueber:
Hub berrfcht, von Nöten fein dürfte, nicht dringend genug
empfehlen. Auf wenigen Seiten bietet der Verf. Dier eine
Beichreibung des dreigeteilten himmlischen und irdifchen All,
des Tierfreifes mit feinen fieben Sphären, der vier Welteden,
die von Marduf, Ninib, Nebo und Nergal beherricht werden;
daran reihen fih Ausführungen über die Drientierungs»
weifen und über die durch die Präzeflion der Sonne not-
wendig gemachten Kalenderreformen. "mp der im zweiten
Kapitel gebotenen Behandlung der einzelnen Göttergeftalten
weicht X. in ber Auffaffung ihres aftralen Charakters und
auch in fonftiger Beziehung mehrfach von den betreffenden
Ausführungen Zimmerns in Eberhard Schraders „Reilin-
Ichriften und das Alte Teftament” IT. II in bemerfenswerter
Weile ab (vgl. zu Mardut, Sohn des Ca, ©. 30 u. 41 fg.,
Nebo ©. 44, Nergal und Ninib ©. 34 u. 45 fg.). Ob er
dabei immer das Recht auf feiner Seite hat, fann Ref. nicht
überfchauen. Jedenfalls aber ift feine Auffaffung fo gut
funbamentiert und in allen Stüden fo ungezwungen in fid)
telbft zufammenftimmend, daß man nit Vertrauen an feine
Ausführungen herantreten und es wenigfteng nicht verfäumen
darf, beim Studium der betreffenden Ausführungen von
Zimmern die entjprechenden von "9. forgfältig zu Nate zu
ziehen.
Auf weitere Einzelheiten einzugehen muß Ref. fih leider
verjagen. Er will zum Schluß nur no einigen Bedenfen
Raum geben und zu diefen und jenem ein Fragezeichen
fegen. So hält Ref. des Berf.d Stepjis gegen die Sumerer:
Hnpotheje für zu weit gehend. Die Unmenge jumerifcher
Bötternamen und fumerifcher Bezeichnungen von Heiligtümern
läßt nach des Ref. Meinung, trog ber an fich berechtigten
Warnung beë Vert 8. der Sprache bei Eulturellen Ausein-
anderiegungen ein enticheidendes Gewicht beizulegen, Die
fumerifche Grundlage doch al3 ziemlich ficher erjcheinen. Doch,
da ber Berf., der diefe Frage nun einmal no nicht für
fpruchreif Hält, vorfichtig von einer euphratenfiichen oder
altorientalifhen Kultur redet, laffen wir ung da3 gern ges
falen, da fo für die Sumerer-HYpothefe doch immer noch
Raum bleibt. Schwerwiegender find unfere Bedenfen gegen
des Berf.3 Auffaffung von Abraham und feiner Religion.
Zwar dab fid in der Abraham-lieberlieferung eine Erinnerung
an eine hiftorifche Verfönlichkeit reflektiert, und daß fih an
diefe Perfönlichkeit mit gutem Hiftorifchem Redt die Cr-
innerung an einen gewilfen Hocftand der Religion Der
Bäterzeit Inüpfte, wagt Ref. nicht zu beftreiten. Aber diefe
Religion wird von der einen gewiffen Hochitand verratenden
Mondreligion von Harran im Zielen nicht fehr verichieden
gewefen fein, d. b. fie wird die Stufe einer abgeflärten
Aftralreligion (vielleicht mit monotheifierender Tendenz gegen
gleichzeitige Sonnen: und YStarverehrung) nicht überjtiegen
haben. Der Unftand, daß Abraham in fo intenjiver Weile
mit Harranifhen Mondgottmotiven ausgeftattet erjcheint,
lät niht gut daran denken, daß er in bewußtem Gegenjaß
gegen den Mondkult von Harran geftanden hat, fondern läßt
viel eher vermuten, daß er von dort aus reiche Unregungen
erfahren Hat. In bewußten Gegenfab gegen die Aftrals
religion Hat ihn erft die fpätere igraelitifche Meberlieferung
und die jüngfte Legendenbildung geftellt. Ref. ift e8 jeden»
fal3 unmöglih, die auf Abraham übertragenen Mondgott-
motive in fo neutraler Weife zu werten, wie e3 der Berf.
auf ©. 182 fg. getan hat. Daß übrigens Abraham, fofern
er Träger einer höher gewerteten Neligiofität gewefen ift,
Propaganda für diefe gemadht haben wird, liegt in ber
Natur der Sade, aber au3 Gen. 125 kann das nicht er-
\hloffen werden, denn dort ift keineswegs die Rede davon,
dap er viele Geelen für feine Religion gewonnen habe,
jondern e3 wird da nur gejagt, daß Abraham und Lot fih
viele Seelen, P. D nach dem Sprachgebrauch der Quelle P
Sklaven und Sklavinnen erworben hatten. Das größte
Bedenken aber hat Ref. gegenüber des Verf.3 allzuniedriger
Einfhäßung der hiftorifchen und literariihen Kritik, wie fie
am U. Teft. geübt worden ift. Zwar erklärt er im Vorwort
(S. VII) auh diefe Kritit für notwendig und weiß fogar
ihre Berdienfte zu preifen, aber im ganzen fieht er dodh
auf fie wie auf einen längit überwundenen Standpunft herab.
Ueberlieferung ift ihm Ueberlieferung, und unbedenklich ver:
wertet er Nachrichten aus den verfchiedeniten Beitaltern, ja
jelbft allerjüngfte Legenden, um ein lebendiges, FTonfretes
Gefchicht3bild zu gewinnen. So werden z. B. für Abraham
niht nur die einzelnen Quellen des PBentateuch® ganz unter:
Ihied3los herangezogen, fondern audy Stellen wie Neh. 97,
Act. 72 (warum niht auh Judith 5 6 fg. ?) verwertet und
ihr Inhalt auf eine Fläche aufgetragen. So gewinnt der
Berf. zwar ein fehr farbenfräftiges, von Leben ftrogende3
Bild, da3 doh aber nur den Laien über feinen hiftorischen
Unmwert Hinmwegtäufchen fann. Aufgabe der altteftamentlichen
Wiffenichaft wird es fein, zwar die reichlich prudelnden
Hilfsquellen, die die altorientalifde Forihung ihr in fo
danlenswerter Weife erfchloffen hat, im reichiten Maße aus-
zunußen und dadurd) ein Gegengewicht gegen manhe Cin:
feitigfeit des literarfritifchen Betriebes zu Ichaffen und manche
ihrer Schlüffe zu korrigieren, aber darüber doch ihre alten
gefiherten Errungenschaften nicht zu vernachläffigen. Es
fönnte fonst leicht dahin tommen, daß die alttejtantentliche
Wiflenfhaft ihren mwijlenfhaftlihen Charakter verliert und
zu einer allerdingd von antiquarifcher und mythologijcher
Gelehriamteit ftrogenden, aber eben doch nur gelehrten und
fritiffofen Kenntnis der altteftamentlicden Ueberlieferung
herabſinkt.
Aber alle dieſe Bedenken hindern Ref. nicht, dem Verf.
für ſeine reiche Gabe ſeinen wärmſten Dank zu ſagen und
ſein Werk allen, die es angeht, auf das angelegentlichſte zu
empfehlen. Ganz beſonderen Dank verdient auch die Ver—
lagshandlung, die für einen ſo billigen Preis eine ſo ge—
diegene Ausſtattung, ſo zahlreiche ſaubere und deutliche
Illuſtrationen und die beiden von Oberſt a. D. Billerbeck
und Prof. F. C. Andreas entworfenen überſichtlichen Karten
(eine Weltkarte zur Erläuterung der Völkertafel in Gen. 10
und zur Völkerliſte des Darius und eine Karte von Kanaan
für die Amarnazeit) geliefert hat. Möge ſie für ihre Opfer
durch reichlichen Abſatz des Werkes einigermaßen entſchädigt
werden. B. Baentsch.
— ——
Berendts, A., Die handschriftliche Ueberlieferung der
Zacharias- und Johunn«-s-Apokryphien. — Ueber die Bib-
liothekeu der Meteorischen und Oxsa-Olympischen Klöster.
Leipzig, 1904. Hinrichs. (84 89. Gr. 8; .# 2,70.
Texte u. Untersuchungen z. Gesch. d. altchristl. Lit., hgb. von
O. v. Gebhardt u. Ad. Harnack. N. F. XI, 3.
U. Berendts, Privatdozent in Dorpat, der fhon 1895
„Studien über Zacharias-⸗Apokryphen und Zacharias⸗-Legenden“
veröffentlichte, bietet in dieſem Hefte eine Aufklärung über
„einen ganzen, um Johannes den Täufer und ſeinen Vater
Zacharias ſich webenden Legendenkreis“, wobei er in reichem
Maße ſlawiſches Material herbeizieht. Es iſt von großem
in nn mn A
199
Wert, daß ähnlih wie Bonwetih in einem viel älteren
Sahrgange, jebt Konrad Grab und Berendt3 flawiiche Quellen
für weftlihe Theologen zugänglih machen. Zum Glücke
ftand v. Dobihüß bei bieden neuen Forfchungen dem Ber:
fafjer zur Seite und gab ihm allerlei Hilfe in Vergleichungen
oder Abfchriften von, oder Auskunft über, Handichriften in
weit zerjtreuten Bibliothefen. Berendtis ſtellt Drei griechifche
Recenfionen des Tertes der Zacharia3-Johannes-Legende feft,
befpricht fura ihm aufgeftoßene Verarbeitungen der Negenden,
und weit auf die angeblih von einem Kohannes-Schüler
Markus herrührende Erzählung vom Leben und befonders vom
Tode des Johannes. Darauf wendet er fih zu den flawilchen
Terten und zählt unter ihnen eine Anzahl von flawilchen
Beugen für den erften Teil der erften griechischen Recenfion auf,
die aber eine Ueberjeßung eines nicht genau mit dem Texte des
beiten, aber fpäten griedhifhen Beugen übereinftimmenden
Textes bieten, und die deshalb einen jelbftändigen Wert für fich
daneben beanipruchen. In ähnlicher Weife erhalten wir dann
einen Ueberblid über die vielen ſlawiſchen Handfchriften, die
die zweite, die Eurippug-NRecenfion, und zwar in ihrem ganzen
Beitande, mit dem Bacdjariastag in den Menden verbunden,
enthalten. Hier findet er, daß die flawijche Form al3 „eine
Urt freier PBaraphrafe” der griechifchen gelten könnte, daß
aber andererjeit3 der griechifche Tert vielfach „den Charalter
ziemlich gewaltfamer Verfürzung, ja geradezu eines Auszugs“
trägt, und er vermutet, daß zwei unabhängige Bearbeitungen
derjelben griecdhiichen Vorlage jtattgefunden haben, wovon
die Fürzere ënn im neunten Sahrhundert nachweisbar ift
und daher eine bedeutend ältere Vorlage voraugfeht. Die
dritte griechische Necenfion jcheint nicht ing Slawifhe über-
fegt worden zu fein, dafür aber manche Verarbeitung ber
Legende.
Während der ganzen Unterjuchung erhalten wir von
Berendt3 vielfeitige willfommene, peinlich ins einzelne gehende
Auskunft über Handichriften in allen möglichen Bibliotheken.
ALS Schluß für fein Heft weift er auf Vorfiris Beichreibung
der Handicriften in den Meteorifhen und Dffa-Olympifchen
Klöftern Hin. Die Hinweifung ift ein großes Fragezeichen.
Was ift no in den Klöftern? Was haben die Türken
1897—1898 geraubt? Waz davon liegt jebt in Athen?
Was in Paris? AnSbefondere erwähnt Berendts eine
Raflianhandichrift mit Hippolyt-Bugaben, eine unbefannte
CHronit (ob von Julius Ufrifanus?) und einige bibliiche
Handicriften. Wir danken dem DVerfaffer für diejes Heft
und wünjdhen ihm weiteren Erfolg, womöglich die Unter,
fuhung aller Zacharias-Johannes-Handſchriften und die
Herausgabe eines Textes mit Apparat.
Caspar René Gregory.
Der alte Taube. Ev.-luther. Semeindeblatt f. die gebildeten Stände.
Hrsg. v. W. Gufmann. 6. Jahrg. Nr. 15. Rpa., Wallmann.
Inh: H. Bezzel, Ja, nah dem Gcfeg und Zeugnis! — N.
Späth, Die internat. Bedeutung ded Qutherifhen Belenntniffe. —
Tas Bild einer urdriftl. Gemeinde. — F. Better, J. Lepus und
der vierte Schöpfungstag. — ©. Zeme, Modernes Heidentum.
Jahrbuch der Geſellſchaft für die Geſchichte des Proteſtantismus in
Deſterreich. Hrsg. v. G. Loeſche. 26. Jahrg. Jubiläumsband 1904.
Inh.: &. U. Wig-Oberlin, Rüdblil. — ©. Loeſche, Die
evangel. Fürftinnen im Haufe Habeburg. — R. v. Höffen, Numid-
matite Dentmale auf den Proteftantiömus in Defterreih. — ©. A.
Stalsty, Zur Vorgefchichte der „evang.stheol. Lehranftalt” in Wien.
— 93. J. Koh, Streiflihter zur Geſchichte des Proteſtantismus in
Oberöfterreih. — F. Selle, Eine Belenntniöfhrift der Stadt Steyr
v. 3. 1597. — 3. Strnadt, Der Bauerntricg in Oberöfterreih. —
D. Voiertb, Zur Oefchichte der Reformation u. Gegenreformation in
Inneröfterreih. Rüdblid u. Ausihau. — F. Arnold, Die Salzburger
in Amerila. — ®.Locefche, Zillertaler:Rachlefe. — Derf., Mathefiana.
— J . Kra ßala, Comeniana. — .4. Staldty, Aus dem Amts:
— 1905. 86. — Literarifhes Zentralblatt — 4. Februar. —
200
leben des erften mähr.-Ihlef. Zoleranz-Superintendenten. — ©. Loeſche,
Eine Denkſchrift über die beabſichtigte Beſchränkung der Freiheiten der
galiz. Proteſtanten (1825). — J. Polek, Die Ausbreitung des
Proteſtantismus in der Bukowina. — G. Boſſert, Die Liebestätig—
keit der evangel. Kirche Württembergs Tür Oeſterreich bis 1660. —
G. Loeſche u. G. A. Skalsky, Rundſchau über die den Proteſtan⸗
tismus in Oeſterreich (Zisleithanien) betr. Erſcheinungen d. J. 1903
Allgem. evang.luther. Kirchenzeitung. Begr. von Chr. E. Lut⸗
hardt. 1905. Nr. 3. Leipzig, Dörffling u. Franke.
Inh.: Ob der Menſch ſelig werden kann. — WB. Bold +, Die
grut, Volltommenheit nah der bi. Schrift. 1. — An der Wiege deg
Chriftentumd. 3. — Eindrüfe vom apologet. Inftruftiondkturfus. —
„Duldung in Blaubendfacdhen.“
Deutfher Merkur, Hrög.: Mülhaupt. 35. Jahrg. Rr. 18. Bonn.
Inh.: J. B. Watterih. — Ein Wort an unfere deutfHen Staats»
Tegierungen.
Proteftantenblatt. Hrg. von R. Emde u. M. Fifher. 38. Jahrg.
Nr. 4. Bremen, Schünemann.
Inh.: A. König, Durch Gottes Gnade. — Baentſch, Ent⸗
ſtehung, Art u. Geſch. d. israelit. Monotheismus. 11. — A. Ame⸗
long, Religionsunterricht in der Volksſchule. — A. N. Bertrand,
Moderner Proteſtantismus in Frankreich 3. — A. Urbain, Des
Paſtors Riele. 4. — Beilage: Bon EE Arbeit der Riberalen
u. Drthodoren. — Das Urteil gegen D. wuer,
Da? Reih Chrifti. Hragbr.: J43. Lepfiud. 7. Jahrg. Nr. 12.
Or.-Lichterfelde, Reich Chrifti-Berlag.
Snh.: Löder, Wirklichkeiten, Offenbarungen u. Geheimniffe. —
©. Bomwindel, Die Bolkdfirhe u. die eine Kirhe. — Schwarz,
Kann jeder Menfch rechten Gotteddienft tun? — Brode, Gottes:
dienft u. Beruf.
Stimmenaus Marias L? aah. Kathol. Blätter. Jahrg. 1905. 1. Heft.
Freiburg i. Br., Herder.
Inh.: U. Kard. Steinhuber, Die fhwebenden Sclig- u. Hcilig«
(prehungsprogeffe. — J. Laurentius, Freiheit der Religionsübung
im Deutfhin Reihe — H. Hoffmann, Nüdblit auf die Jahr-
hundertfeier Kants 1904. 1. — B. Cathrein, Moderne Religion.
— J.G. Hagen, Der internat. Kongreß f. Kunft u. Wiffenfchaft auf
der Et. Rouifer Weltausftelung. — U. Baumgartner, Der fpan.
Humorift P. Jofeph Franz de Jla S. J. 1.
Die driftlihe Welt. Hrg.: W. Rade. 19. Jahrg. Nr.3. Marburg.
Inh.: K. Furrer, Zwei Pfalmen. — Fromme Bedenken zu dem
Befdheide des Brandenburger Konfiftoriumd gegen Pfarrer D. Filcher.
— E.Lahenmann, Der Bruh zwifchen Franfreih u. d. Batitan.
3) Die Projekte für die Kirche u. Staat. — Sulze, Herrnhut. —
M. Robbe, Wohlfahrtöpflege. 1. — Aus der Beriinigten Freikirche
von Schottland. Briefe einer Pfarrfrau.
Schmweizerifche theol. Zeitfchrift. Begr. v. Jr. Meili, redig. v. U.
MWaldburger. 21. Jahrg. 4. Bierteljahrêheft. Zürich, Frid.
Inh.: U. Bollinger, Die Bereutung der Erkenntnis für tir
Religion. — C. Trautvetter, Die Frauenfrage mit befond. Berüd-
fihtigung ded Stimmredhtes der Frauen in kirchlichen Dingen. — ©.
Schindler, Ueber den Bau protsftant. Kirchen.
le lu EE
Ahilofophie.
Griebrich Nieufches Sejammelte Briefe. 3. Bd., 1. Hälfte: Prietr.
Niepfhes Briefwecfel mit Fr. Ritfihl, 3. Burkhardt, H. Taine,
©. Keller, Frhrn. v. Stein, ©. Brandes. Hrögb. v. Elif. Förfter
Niepfhe u. C. Wahsmuth. Berlin, 1904. Schufter & Löffler.
306 8) #5.
Man Hat zu dem eren Bande der Briefe Niebjches
bemerkt, daß ihnen die rechte Rejonanz fehlt, weil die Adref:
jaten meift zu wenig befannt find und felbjt garnicht zu
Worte fommen. Die Adreffaten diejes dritten Halbbandes
find: Fr. Ritihl, I. Burdhardt, H. Taine, ©. Keller, der
frühvollendete Heinrich v. Stein, ©. Brandes, alfo lauter
fehr befannte Namen, und fie fommen auch alle zu Worte.
Ob boburdh der Ton des Ganzen reiher und voller wird ?
E83 ift ja ein ganz einziger Genuß, Briefe Niebjches zu Lefen.
Sein Stil zeigt hier eine Grazie und fchalfhafte Heiterkeit,
201 — 1905. 6. — Literarifhes Zentralblatt — A. Februar. — 202
— —
der lautere und edle Grund ſeines Weſens ſtellt ſich hier
ſo ungetrübt dar, daß wir nirgends ſo wie in ſeinen Briefen
von dem Zauber jeiner Perfönlichfeit gefangen werden. Aber | „Ein Baar Lefer, die man bei fih felbft in Ehren hält und
um biejen Zauber ganz zu entfalten, brauchte er die Atıno- | fonft feine Lefer, fo gehört e3 in der Tat zu meinen Wün:
\phäre, die vertraute Freundfhaft um uns haucht, und von ſchen“. Wie jubelt er, als er hört, daß Brandes vor 300
feinem der oben genannten Adreffaten fann man jagen, daß | Zuhörern Vorlefungen über ihn gehalten bat, und dabei
er in wirklicher Sreundichaft mit Niegfche verbunden gewefen | nennt diefer feine Zuhörer imbecile Menihen. Das ift alles
lei. Mutt blieb ihm immer der verehrte Lehrer, und fo ehr menschlich und natürlih, nur maht e8 ung die Pofe
iind e3 denn auch Hauptjächlich fahwiffenfchaftliche Angelegen- | verdächtig, die der Einfiedler von Sils-Maria jo gern in
heiten, die den Anlaß zu diefem Briefwechjel geben. Aller» | jeinen Schriften annimmt. — Den Briefen find ehr aus:
dings weiß Niegiche aud diefen mehr ‘oder minder gejhäft- | führliche Erläuterungen beigegeben, denen an Ritihl von Curt
lihen Mitteilungen durch überrafchende, anmutige Wendungen Wahsmuth, den übrigen von Frau Förfter-Niekiche. —A.
einen eigenartigen Reiz zu leihen, mit feinem Sunerjten een
fommıt er doch wenig heraus. Wo er es einmal wagt und
geitet: „Dagegen fünnte ich nicht ohne Wolluft einen hübſchen
Band vermilchtejter Dinge, ein rechtes „Leipziger Allerlei"
zujammenftellen, teil3 Titerarhiftorifche Erfenntniffe, teilg
neue Anjichten und Ausjichten”, da wird er gleich auf Die
Bahn ſolider Gelehrſamkeit zurüdverwiefen. Weit perfönlicher
gibt jih N. in den Briefen an Frau Ritihl; ein Kleines
Rabinettftüd und Höchft charakteriftiich für ihn ift namentlich
der Brief 14. Cehr enttäufhen dagegen die Briefe, die
zwiihen N. einerjeit3 und Burdhardt, Taine, Gottfried
Keller andrerjeitö gewechjelt wurden. X. fendet ihnen feine
Schriften und erhält von Burkhardt Dankichreiben, in denen
ich Bewunderung und verlegene Ablehnung wunderlich mischen,
bis fchließlid) die Ablehnung fo ftark wird, daß er es vor—
zieht, garnicht mehr zu antworten; von Taine ein paar fran-
zöliih geichriebene Billets, wie fie irgend ein beliebiger ge-
bildeter Franzoje wohl auch nicht weniger gut und bedeutend
gemacht hätte; von Steller nichtS weiter al3 ein paar Beilen
mit der Bemerkung: „Für Ihren Barathuftra dante ich
herzlich” ; ein inhaltreicherer Brief fcheint verloren gegangen
zu fein. — Erbhöhtes Intereffe gemährt der Briefwechjel mit
Heinrid d. Stein, den Niegihe einmal zu feinem Propheten
erjehen Hatte. Der „gute Dr. von Stein”, wie ihn Frau
Förfter- Niegfche zu nennen beliebt, mußte freilich erfahren,
daß für einen Propheten das erfte und oberfte Gebot ift:
Du folit feine anderen Götter haben neben mir. Mit den
Propheten und Brophetinnen Hatte N. fein Glüd, von feiner
splendid isolation follte er auf einem viel gemwöhnlicheren
Wege erlöft werden, duch den Tamtam der öffentlichen Vors
träge und der rette, E3 war eine gute Aodreffe, die ihn
ein Wiener Herr gab, als er ihn an Georg Brandes wies.
Auf die Zufendung des Buches „Senfeit3? von Gut und
Böfe” reagierte diefer nicht; erft als Niegfche ihm 1887 die
Genealogie der Moral jchicdte, dankte er, und es beginnt
ein Briefwechjel, der für die Beurteilung N.83 febr wichtig
ift. Er zeigt und, daß man mit dem Gerede von feiner
Krankheit jehr vorfichtig fein muß, daß er fih durdhaus zu
beherrihen verftand, wo es ſein Intereſſe heiſchte. Es iſt
das letzte Jahr vor ſeiner Erkrankung, aber auch mit der
Betten Lupe könnte man in dieſen Briefen, ausgenommen
den letzten vom 20. November datierten, nicht eine Spur
geiſtiger Störung erblicken. N. iſt von vollendeter Courtoiſie,
kritiſche Ausſtellungen, die Brandes an ſeinen Schriften macht,
verſtimmen ihn nicht, er fährt den hochmögenden Literaten
nicht an wie ſeinen Freund Rohde, weil jener über Taine
anders urteilt als er ſelbſt, er läßt es ſich gefallen, daß
Sören Kierkegaard als einer der tiefſten Pſychologen geprieſen
wird, die es überhaupt gibt, er läßt ſich ſagen, daß er oft
ganz intime, ganz perſönliche Data umdeutet oder generali—
ſiert, daß ſein Geiſt, der in ber Regel ſo blendend iſt, ein
wenig zu kurz zu kommen ſcheint, wo die Wahrheit in der
Nüance liegt, er bleibt immer liebenswürdig und beſcheiden.
Wie groß muß ſein Hunger nach Ruhm und Anerkennung
geweſen ſein, wenn er das alles über ſich gewann! Er
täuſchte ſich ſehr über ſich ſelbſt, wenn er an Brandes ſchreibt:
Eucken, Rudolf, Geistige Strömungen der Gegenwart. Der
Grundbegriffe der Gegenwart dritte umgearbeitete Auflage.
Leipzig, 1904. Veit & Comp. (XU, 398 8. Gr. 8) #8.
Die dritte Auflage der „Grundbegriffe der Gegenwart”
ift nod mehr auf jahlihe Erörterung gerichtet al8 Pie
zweite, in der bereit3 da3 Hiftorifhe aus feiner urfprünglich
beitimmenden Stellung verdrängt war. Jm Zufammenhange
mit diefer Veränderung fteht die allenthalben anzutreffende
Betonung der Lebensinterejfen und das Bemühen, in den
heute zur Diskuffion ftehenden Problemen nicht fomwohl rein
intellektuelle Angelegenheiten als vielmehr Lebensbemwegungen
und Lebenspunkte aufzuzeigen. Als ein Bauftein zur tultu-
rvellen Entwidlung und im bejonderen al3 ein Beitrag zur
einheitlichen und metaphyfiihen Begründung unjeres Lebeng
und Geins ift diefes für die Anihauungsweije feines Autors
bejonders charateriftifch gewordene Werk nunmehr anzufehen.
C. D. P.
Geſchichte. Kulturgeſchichte.
Felder, Hilarin, &eschichte der wissenschaftlichen Studien
im Franziskanerorden bis um die Mitte des 13. Jahrhunderts.
Freiburg i. B., 1904. Herder. (XI, 557 S. Gr BI 48;
geb. æ 10.
Wer die eriten Entwidelungsitadien des Franzistaner-
ordend aufmerffam verfolgt, dem drängt fih der innere
Widerfpruh auf, in welchem fih diefe zu den urjprünglichen
deen des Gtifter3 bewegen. Der felbft, wie ale Voten
jener Beit, gang ungebildete Frang Hat feine Jünger ficher
nicht zum Betriebe der Wiffenfhaften angehalten fejen wollen
und zuerit bat ja oud die Bahl der Laien, die Wd ihm
anfchloffen und die er prinzipiell von jeder Bildung fern
halten will, bei weiten die Zahl der Kferifer, die ber
Senofjenichaft beitraten und die übrigens auch um jene Beit
de3 Niederganged nur einen geringen Stand der Bildung
vertraten, übertroffen. Und wenige Jahrzehnte fpäter find
die Zaienmitglieder ganz in den Hintergrund gedrängt, fteht
der Orden an der Spite der wiljenfchaftlichen Bewegung deg
Beitalter8 und produziert oder gliedert fih in Perjönlich-
feiten, welde der wiljenfchaftlichen Entwidelung für Jahr-
hunderte den Stempel ihres Geiftes aufgedrüdt haben. Hat
fich diefe Entwidelung im Gegenja zu den Tendenzen deg
grancicu von VUn vollzogen, ift fie feinem Orden durch
die römiihe Kurie aufoftrogiert worden? Die communis
opinio nimmt dag an, und der erjte Teil des vorliegenden
Buches will aus den Quellen heraus das Gegenteil beweifen.
Wir geftehen gerne zu, daß der Berf. fih ale Mühe ges
geben hat, feine Thejis zu begründen. Uber überzeugt Hat
er und nidt. Mag fein, daß der evangelifche Rei. nicht
genügend in den Katholischen und Ordensgeift, welder den
Verf. befeelt, einzubringen vermag. Cbenjo wenig wie wir
an die Wunder des H. Frang zu glauben vermügen, ebenjo
kä.
EE —— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —
— — — — — — — — —— — —— — — —
203
wenig verftehen wir, daß der ungebildete Mann ein großer
Theologe gewefen fein fol. Und wenn der Verf. diefe feine
— 1905. 36. — Literarifhes Zentralblatt. — 4. Febriar. —
|
204
Seleifen, die jowohl dem Fadhmann wie dem gebildeten Lefer
‚ beffer vertraut find, als das bei umfangreichen Partien Der
Eigenschaft auf ein Charisma zurüdführen will, fo verhalten `
- Berf. fehr zu ftatten, daß er für reichlich die Hälfte de3 behan-
wir ung folden Erflärungsverjucdhen gegenüber jteptiich.
Hätte der Verf. feinen urjprünglichen Plan verfolgt und
ih auf die Löfung des angedeuteten Problems beichränft,
jo würden wir freilich den Eifer, mit welchem er fich in die
Quellen vertieft bat, anerkannt haben, aber wir würden
uns feiner Arbeit nicht gerade jympathilch gegenüber gejtellt
haben. Zum Glüde bringt aber der Berf. mehr und aller |
Unertennung Würdiges.
Entwidelung jener wifjenjchaftlihen Tätigkeit dar bis zu
dem Beitpunft, wo diefe an ihren Höhepunkt heranreidte.
Roger Bacon fällt fchon nicht mehr in den Kreis der Be-
handlung hinein. — Er charafterifiert die wiljenschoftlichen
Herven des Ordens in ihrem Lebensgange und ihren Werfen.
Er jchildert die Objekte der franzisfanifchen Studien und
die Art, wie diefe betrieben wurden. So geitaltet fih fein
Buch zu einer Gelehrten- und Unterrichtsgeichichte für eine
allerdings nur kurze Periode des Mittelalters, aber für eine
jolche, die bisher von der Forihung ganz vernachläfjigt ge-
wefen ift. Aud) für die Gefchichte der Univerfitäten fällt dabei
vieled ab, denn die Art des mifjenfchaftlichen Betriebes ift
auf diejen nicht anders gewefen al3 auf den Ordensjhulen.
E3 ftedt eine immenfe Arbeit in diefem Teile des Buches
und wir mödten darum Alle, die fid mit der Gefdidte ber
Theologie, der Philojophie, der Philologie, der Mufif, ja
fogar der Medizin befchäftigen (für diejenige der Jurig-
prudenz fällt nur wenig ab), auf die Schönen Unterfuchungen
des Berf.s nahdrüdlich Hinweifen. Daß der Verf. das alte
Mipverjiändnis teilt, die PBarifer Studierenden hätten in
den Auditorien auf vem Yußboden gejelen, während ihnen
nur die erhöhten Pläte der Graduierten verboten fein follten,
möchten wir nur der Kuriofität halber hervorheben.
Lindner, Theodor, Weltgefdiichte feit der Völlerwanderung. Ir
neun Bänden. Dritter Band. Vom 13. Jahrh. bis zum Ende der
Konzile. Die abendländifchhriftlihe Kultur. Anfänge viner neuen
Zeit. Etuttgart, 1903. Cotta Nathf. X, 592 ©. Gr. 8.)
Sm Gegenjab zu den beiden vorhergehenden Bänden
(vgl. Jahrg. 1902, Nr. 51, Ep. 1712 d. BL.) von Lindners
Weltgefchichte gilt der dritte fo gut wie ausschließlich den Ge-
Ichidfen des Abendlandes. Diefes findet im 13. big 15. Jabri.
im Bapjttum feine univerjalhiftorifhe Zufammenfaffung und
Einheit: ganz naturgemäß bildet daher legtere3 den beherrjchen:
den Mittelpunkt des vorliegenden Bandes: er ift in erfter Qinic
die Geihichte vom almählichen Niedergange der päpftlichen
Madht. Nur jcheinbar geht die Kurie aus der Konzilperiode,
mit der 2. diesmal abjchließt, unbefiegt hervor: wohl rettet
das Papfttum noch einmal fein altes juriftifches und finan:
zielle8 Syjtem, aber feine politifche Gewalt über die Staaten
ift dahin. Die Mafje Hält noch zur Kirche, wenn fie ihr
auch feineswegs mehr mit reiner Liebe zugetan ift, fie viel:
mehr oft al3 Laft empfindet. Doh befdhräntt fih die Be-
deutung des Klerus jegt auf das Firchliche Gebiet: er ift
nicht mehr eine für dag gejamte Leben unentbehrliche Inſtanz
2. ift entichieden geneigt, die Verdienfte de Papfttums um
die kulturelle Entwidiung bedeutend geringer einzujchäßen,
al3 Died zur Beit feiteng der Hiftoriographie zu gejchehen
pflegt. Neben dem Bapjttum felbjt befchäftigt fih L. Io
nur mit jenen Staaten, die mit Rom in engen Beziehungen:
jtehen: mit Deutfchland und Stalien, Frankreich und England;
außer ihnen ift nur Polen und Ungarn (dies wird treffend
als ein in die flawilche Welt hineingejchobener trennender
Keil charakterifiert) je ein kurzer Mbfchnitt gewidmet. Jm
Ganzen Hält fih jo in diejem Bande 2.3 Darftelung in
Er ftellt in mühfaner Arbeit die
— — — — — — — — — — — — — — — — — — — —— —— — — — E a a a — — — —— — — — ar u an mn m DEE, ng m ei) EE mn, a en ie
vorhergehenden Bände der Fall war. Dabei kommt es dem
delten Stoffes ſich auf ſeinem ureigenen Arbeitsfelde befindet,
und deshalb nicht darauf angewieſen iſt, das Rohmaterial
zu ſeinem univerſalhiſtoriſchen Aufbau den Forſchungen an—
derer zu entnehmen. Es iſt dies gerade für die Zeit des
ausgehenden Mittelalters von beſonderem Wert, einmal weil
es hier mehr als ſonſt an brauchbaren größeren zuſammen—
faſſenden Vorarbeiten fehlt, ſodann weil die hier in Betracht
kommenden Ereignis- und Entwicklungsreihen oft ungewöhnlich
komplizierten Charakter zeigen. Dank der vollen Beherrſchung
des behandelten Stoffes iſt es L. trefflich gelungen, nicht
nur die ſo mannigfachen Einzelerſcheinungen des hiſtoriſchen
Werdens und Wandels vom 13. bis 15. Jahrh. ſelbſt, ſondern
ebenſo auch ihre gegenſeitige Verknüpfung und Abhängigkeit
dem Leſer klar und plaſtiſch vorzuführen; mit Glück bedient
er ſich zu dieſem Zweck wiederholentlich der ſynchroniſtiſchen
Form der Darſtellung. Im Vordergund ſteht auch diesmal
die politiſche Geſchichte. Zu den wiſſenſchaftlichen Kontro—
verſen wird überall beſtimmt Stellung genommen; dabei
begegnet mehrfach eine gewiſſe Neigung ſich anders zu ent—
ſcheiden, als dies die zur Zeit herrſchend gewordene Auffaſſung
getan. So wird Philipp IV von Frankreich als die wirk—
liche Seele der an ſeinen Namen ſich knüpfenden Politik,
keineswegs bloß als Organ ſeiner Räte gekennzeichnet; ſo
wird betont, daß ſich Karl IV um das deutſche Reich große
Verdienſte erworben. Entſprechend ſeiner früher dargelegten
Grundanſchauung ſchätzt L. die Bedeutung des Singulären
und damit der großen Perſönlichkeit für den hiſtoriſchen
Verlauf recht hoch ein; demgemäß ſpielen auch in ſeiner Dar—
ſtellung die Perſönlichkeiten eine bedeutende Rolle, wobei
wir wiederholentlich treffliche lebensvolle Porträts erhalten:
erwähnt ſeien beiſpielsweiſe die Charakteriſtiken Kaiſer Fried—
richs II unb Karls IV oder König Philipps IV von Frank—
reich. Selbſt dem Walten des Zufalls mißt L. eine durchaus
nicht geringe Macht bei; wird doch beiſpielsweiſe die Jung—
frau von Orleans als eine Erſcheinung des Zufalls bezeichnet.
Wenn auch die politiſche Geſchichte den allgemeinen Anſchau—
ungen des Verf.s entſprechend überall die Darſtellung be—
herrſcht, ſo ſind doch auch gerade in dieſem Bande verhältnis—
mäßig recht ausführliche Partien der inneren Entwicklung
gewidmet. So beſchäftigt ſich das ganze zweite Buch mit
der abendländiſchen Kultur des 13. Jahrhunderts; ebenſo
behandelt im dritten ein eigener Abſchnitt die kirchlichen und
geiſtigen Wandlungen des 14. Jahrhs. Wenn man auch
in dieſen Partien deutlich erkennt, daß die intellektuelle Kultur
den Verf. mehr intereſſiert als die materielle, ſo wird doch
auch über die letztere alles weſentliche mitgeteilt. So bietet
der vorliegende Band ein ebenſo vollſtändiges wie zutreffendes
Bild von der Entwicklung des Abendlandes vom 13. bis zum
15. Jahrh.
Arnold, Robert F. Die Kultur der Renaiſſance. Geſittung,
Forſchung. Dichtung. Leipzig, 1904. Göſchen. (137 S. Kl. 8.)
Geb. #4 0, 8.
Sammlung Göfden 189.
Das vorliegende Bändchen darf al3 gut gejchriebene und
verftändige Zufammenfafjung der zahlreichen, gerade Dies
Gebiet mit Vorliebe betreffenden Forjchungen weiteren Kreifen
empfohlen werden. E38 bringt einen großen Vorrat fachlicher,
namentlich literargefchichtlicher Notizen und Daten und hebt auch
die allgemeinen Gefichtspunfte im ganzenrichtig hervor. mmer,
hin ift einiges zu vermiffen. Eingehender, als es auf S. 8 fg.
geihieht, mußte über die Bedeutung der Antife auch für
205
das bisherige Mittelalter geiprochen werden, obgleich an Ré
richtig betont ift, daB „die Bildung des Haffiichen Altertum3 in
zahlreihen, wenn auh dünnen Adern big zur Renaiffance
Hindurdfidert”. Ueber die Beeinfluffung der Kunft, über das
Verhältnis von Kirche und Antike, über den Grad der mittel-
alterliden Kenntnis der griehifchen Autoren, aber auch über
die Verbreitung der römischen Hätte mehr angeführt werden
jolen. Wenn ferner (S. 29) hervorgehoben wird, daß der
„Humanismus*, deffen Wejen ©. 15 zutreffend charafterifiert
ift, „nicht mit der Renaiffance identifch iſt, dieſe vielmehr
aus einer VBerquidung bumaniitifcher Kultur mit Tendenzen
des Chriftentums und der verjchiedenen europäiihen Natio-
nalitäten refultiert“, fo Hätte die Nenailfance ald Kultur:
feiftung des italienischen Menjchen, als reifftes Rroduft mittel:
alterlicher Kultur fchärfer Hingeftellt werden können. Biel
nahdrüdlicher fodann mußte der große Unterfhied zwiſchen
italienischer Renaiffance und deutichem Humanismus betont
werden. Gerade bei der Entwidelung und Charafterifierung
des Iegteren fehlen notwendige Punkte, auf die zum Teil
die fonft benugten Forfchungen von Burda) und Herrmann
hätten hinführen können. Ein Vergleich mit der betreffenden
Bartie der eben vollendeten „Sejchichte der deutfchen Kultur“
des Referenten (S. 466 fg.) ergibt in diejer Beziehung folgende,
dort ausführlich behandelte Momente: 1) war ein näherer
Nachweis der Wege nötig, auf denen al3 Produft italienischen
Rultureinfluffes der Humanismus nad) Deutichland tam,
vor allem des Befuches italienischer Univerfitäten durch Deutſche,
der nur ©. 123 fur erwähnt wird, jowie der Einflüffe des
Handel3- und fonftigen Verkehrs. Die für die Anfänge wichtige
Rolle Böhmens und Karls IV ift awar erwähnt, aber dabei
hätten die Einflüſſe der frühen franzöſiſchen humaniſtiſchen Be—
ſtrebungen, die überhaupt betont werden mußten, mit heran—
gezogen werden können. 2) Weiter mußte die Förderung
des Humanismus in Deutſchland durch die römiſchen Juriſten
und namentlich durch die Kanzleileute, welch letztere mit
den Humaniſten die für dieſe überhaupt im Vordergrund
ſtehende Pflege des Stils, die Eloquenz verband, nachgewieſen
und 3) eine eingehende Darlegung der Eroberung der deutſchen
Univerſitäten im Einzelnen gegeben werden. — Die Tätig—
teit der Brüder vom gemeinfamen Leben im Humaniftifhen
Sinne ift wohl überjchägt. G. BL
Gróf Széchenyi István munkäl. I.kötet. Budapest, 1904. Magyar
Tudomänyos Akadémia. (XVII, 243 u. 378 S. Gr. 8.) Kr. 10.
Die ungarische Afademie der Wiffenfhaften Hat eine Ehren-
pflicht erfüllt, indem fie die Werke ihres Gründers in einer
neuen vornehmen Ausgabe zugänglicd; machte. Diefe bedeutenden
Schriften, in den dreißiger und vierziger Jahren des vorigen
Sahrhunderts erihienen, waren im Buchhandel überhaupt
vergriffen. Der erfte vorliegende Band der Gejamtausgabe
bringt nun die met eren hochwichtigen Werte des Staats-
mannes, ben fein erbitterter Feind, Ludwig Kofjuth, den
„größten Ungarn” nennen mußte: „Kredit" und „Welt“.
Er felbjt ruft in der zweiten Schrift aus: „BZuerjt fommt
die Tat, dann das Wort, — vorn fteht der Menich, der
Patriot, dann erft kommt der Schriftiteller.” Der Sap
birgt die Kritik feines literarifhen Schaffend. Die Vorzüge
des Schriftiteller8, das Pathos und der Humor, und feine
Mängel (Graf Széchenyi beherrichte faft jede europäijche
Sprache mehr al die magyarifche) find belanglo8 dem gegen:
über, daß feine Werke eben Taten waren, Worpoften und
Grundlagen einer revolutionären Entwidlung. Die Gejchichte,
aber auch die Literaturgefchichte des modernen Ungarns it
ohne diefe Schriften faum denkbar. Die Geſamtausgabe
wird Durch vorzügliche Einleitungen noch brauchbarer gemacht,
in welchen Paul Gyulai den Grafen Stephan Szechenyi als
— 1905. M 6. — Literariſches
Bentralblatt — 4. Februar. — 206
Schriftiteller und Julius Kaug Die zwei Werfe des eriten
Bandes würdigt. E. Kovács.
Zoe, Robert, Aus der Jugendzeit. Erinnerungen. Mit 1 Sil-
bouette. Leipzig, 1904. Grunow. (331 e Gr. 8.) 4 5.
Bürwahr ein ganz pracdhtvolles Bud, das zur Lektüre
nicht angelegentli genug empfohlen werden fann! Denn
diefe in fchlichter und Lebensfrischer, oft Humorvoller Dar:
ftellung niedergefchriebenen Jugenderinnerungen des einftigen
preußischen Hultusminifter8 Dr. D. Robert Bofje feljeln den
Qefer von Anfang bis zu Ende und bereiten ihm durchweg
einen wahrhaft reinen und eigenartigen Genuß. Die erjten
206 Seiten jchildern und den Vorfrühling und die Schulzeit
diefes hochverdienten Mannes und trefflihen Menfhen. Wir
erfahren genaueres über die Enwidlung feines Zamiliennameng
und erhalten einen lichtvollen Einblid in B.3 Baterftadt
Quedlinburg und in fein Eltern» und Großelternhaus. Seine
Mutter, von der fih des Verf.t Vater 1835 infolge ehelichen
Streits feiden liep, verlor er bereits, ald er noh niht das
vierte Lebensjahr erreicht hatte. Mit Tiebevollen und dant-
erfüllten Worten charakterifiert B. feine zweite Mutter, die
fein Bater im Jahre 1838 nah dem Tode feiner geicdhjie-
denen erften Frau geehelicht Hatte. Wir durchleben dann
mit ihm feine Schulzeit (Volfsfhule und Gymnafium) mit
ihren mancherlei Freuden und Leiden big zur Reifeprüfung.
Aus allen diefen Erinnerungen, die u. a. auch auf das Jahr
1848 intereffante Streiflichter werfen, leuchtet immer des
Verf.s dankbare Verehrung für feine einftigen Lehrer heraus.
Der zweite Abjchnitt behandelt den Mai des Leben3, die
. Schöne, fonnige und forglofe Studentenzeit in Heidelberg und
' Berlin, fowie das Hallenfer Freiwilligenjahr. Sehr reizvoll
- find de3 Verf.s lebenswahre Echilderungen vom Heidelberger
| Corp- und Studentenleben mit allen enen fröhlichen Ge-
‚ lagen und Menfuren, fehr treffend deffen Urteile über feine
ı Profefforen, deren juriftifhe, Hiftoriiche und philoſophiſche
| VBorlefungen er eifrigft befuchte. Diefe Aufzeichnungen über
die Hallenfer und Berliner Studentenzeit waren das legte,
was ber Berf. kurz vor feiner legten Krankheit im Frühjahr
1901 für den Drud feiner Erinnerungen vollendet Hatte.
Ueber Die Beit von 1853 big zur Ueberjiedlung nad) Berlin
im Herbft 1876, wo die Ion früher vollendeten (dereinft
hoffentlich auch im Drud erfcheinenden) Aufzeichnungen wieder
ı einfegen, folgt zur Heritellung de3 Bujfammenhanges als
| willtommene Beigabe zu obigen Memoiren nod) eine furze,
fih auf die freilich fehr ungleihen Tagebuchblätter B.s
ftügende Darftelung (S. 315—331) vom Ende der Etu-
| bentenzeit bis zur Verheiratung (1853—1861), von feinem
' Aufenthalt als Konfiftorialafjeffor in Ropla (1861—1868)
und als Kreighauptmann in dem weltentlegenen, zur Provinz
|
ln I — nn e M
Hannover gehörenden Uchte 1868—1870:, fowie über jein
Wirken als juriftifches Mitglied des Konfiftoriums rejpektive
Oberpräfidiumd zu Hannover (1870—1876). Mit einem
Gefühl der Befriedigung fcheidet man von der Leftüre biejer
genußreichen Schrift, welcher al3 Titelblatt eine Silhouette,
darjtellend den jungen Studiofus B. in ber zitronengelben
Müge des Heidelberger Corps Suevia, beigegeben ift.
Handwerker, Otto, Geschichte der Wiirzburger Universitäts-
Bibliothek bis zur Säkularisation. Würzburg, 1904. Stahel.
(147 S. Gr.8) #2.
Da fi in neuerer Zeit die wiffenjhaftlihen Bibliotheken
‚ einer größeren Wertichägung erfreuen, wollen wir auf diejen
Beitrag zur Bibliothefögeichichte befonders hinmeifen, welcher
aus der Feder eines Affiftenten der t. Univerfität3:Bibliothef
Würzburg ftammt. Bon S. 9—50 fhildert und der Berf.
die Beit des 17. Jahrh.8, von S. 51—137 die des 18. Jahrh..
207
Leider verjagt er für das folgende Seider verfagt er für das folgende Gäkulum, obwohl es | ardd Höhe, Berg, urfeltifh ardvo-s, vol. lat obwohl es
wohl mwünfjchenswert gewefen wäre, auch die Entwidelung
der Würzburger Büderfammlung feit dem Eintritt ber
Säkularifation zu erfahren. Kurz zufammengefaßt, fo jehen
wir die Bibliothef im 17. Sahrh. nach vielverjprechenden
Anfängen einem langwierigen Siehtum verfallen. Mit dem
18. Säflulum wurden die Beitände, wenn auch nicht mit
gerade bedeutenden Mitteln, regelmäßig vermehrt, nach feiten
Grundfäben verwaltet, und zu ausreichender Beit für die
Benugung am Orte zugänglich gemat, in Den legten Gahr:
zehnten wird den Profefforen die Entleihung nah Haufe |
geftattet. Cine Lijte der Beamten und dag Shema des |
Realfataloges von 1731 hat wohl nur für Fachleute Antereffe,
doch dürften die Darſtellungen und Abbildungen, worunter
einige Ex-libris, auch weitere Kreife intereflieren.
Heſſenland. Zeitſchrift fùr þeffijhe Gefdidte und Literatur. Ned.:
a 19. Jahrg. Nr. 2. Kafel, Scheel.
: 9. Keßler, Hcber die Kolonifution Dee Dftend und dag
ns (Fortſ. — J. Lewalter, Der „Danfer Doodle” cin
Etwälmer Tang? — PB. Zraudt, Die Waldbraut. (Movellctte.)
Monatshefte der Comenius-Geſellſchaft. Hrsg. von Ludw. Keller.
14. Sabrg. 1. Heft.
Inh.: W. Paſt E Buftav Theodor Fechner u. die Weltanſchauung
der Alleinslehre. .dv. Hanftein + Der Staatdgetanfe in der
dramat. Literatur um e Mitte w8 19. Jabrh. (Aus d. Nacdlap.) —
R. Keller, Die maurerifhen Sozietäten u. die moral. Wochenſchriften.
Neue Beit- u. Steitfragen. 2. Jahrg. 2. Heft. Dresden, v. Bahn u. 3
Snh.: Dade, Der deutide Bauer in der Gegenwart. (31 &. 5.
Zeitſchrift des Aachener Geſchichtsvereins. 26. pp Aachen, Gremer.
Inh.: E. Teichmann, Aachen in Philipp Mouskets Reimchronik.
Die Zeit von 814 Lie 1242. — H. F. Macco, Schloß Kalkofen u.
ſeine Beſitzet. — A. Fritz, Theater u. Muſit in Aachen ſeit dem
Beginn der preuß. Herrſchaft. 2. Teil. — A. Schoop, Beiträge zur
Schul⸗ u. Kirchengeſchichte Dürens. — F. Cramer, Die Namen Juülich
u. Greſſenich. — J. Buchkremer, Ueber das Verhältnis der drei
das “innere des Aadener Dlünfterd darjtellenden alten Gemälte zu
a — 6. Pauls, Zur Sejchichte SE Vogtei Juͤlichs u. der
oo DBrabante in Aachen. — E. Zeihmann, Nachträge:
1) Zur Namensgeihichte der Aachener St. Ealvatorfapelle. 2) Zu dem
Tote „Joſephshoſen“.
Pänder- und Mölkerkunde,
Krauße, W., Die keltiſche Urbevblkerung Dentfd,lands. Erklärung
der Namen vieler Berge, Wälder, Flüſſe, Bäche und Wohnorte, beſ.
aus Sachſen-Thüringen. der Rdön und dem Harze. Toni, 1904.
Eger. (VI, 135 ©. 8) æ 2, 50
Der Verf. ift bei Beichäftigung mit den topographiichen
Namen Sadjen-Thüringens, der Rhön und des Harzes auf
den Gedanken gefommen, daß in Deutjchland einft Kelten |
gewohnt Haben. „Die Namen unzähliger Berge, "tute,
Bäche, Wälder, Flurteile u. |. w." fagt er, „lafjen Héi leicht
und natürlich aus Wortftänmen, die noh in den Feltischen
Spraden vorliegen, erklären, wad, wenn bewiejen, darauf
ſchließen laſſen würde, daß einſt in vorgeſchichtlicher Zeit
ein Volk keltiſcher Herkunft Deutichland bewohnt und jene
Namen in feiner Sprache gegeben Hat.” Daß Selten in
großen Teilen Mittel: und Süddeutichlandg gewohnt Haben,
ift eine Annahme, die längft erwiefen ift. Wir wijfen aud,
daß in zahlreihen Fluß: und Bergnamen teltifhe Wurzeln
jteden, und feiner wird leugnen, daß fih auf diefem Gebiet
noh mandes finden laffen wird, wenn jemand Iprachwifien-
\haftlich gejchult methodisch vorgeht. Über leider fehlt dem
Verf. die ſprachwiſſenſchaftliche Schulung ſo gut wie ganz,
und ſo finden ſich nur wenige Weizenkörner unter vieler
Spreu. Er operiert mit einer Reihe Prinzipien, von denen
jeder Abſatz eine Probe gibt. Ich wähle einen aus: »Ard,
— 1905. M 6. Eed EE, Zentralblatt — 4. Februar. —
208
ardd Höhe, Berg, urfeltifch ardvo-s, vgl. lat. ard-uus. Mit
Borfchlag H: Hartenberg,-ftein. — Der Arzberg, der Arztfnochen
ard, arz hod), cnoc Berg. Der Harz, Hart, Harz, Haertz,
beſſer bon ard, hard Berg', als von ahd. hart Wald, weil
jeneg haratteriftifcher für das Gebirge ift ala der Wald,
der auch die Ebene bededt; ebenjo der Harz:berg bei Sireuz-
burg. Mit Vorſchlag Sch: der Schartenberg, Kopf, fortgebildet
durch geziſchtes d: in Sch-arz-felſen, H. Schw⸗-arten-berg, ge—
ztichtes d: Schw-arz-burg, Schwarzenberg, Kopf. Mit Bor-
Ihlag W: die Wartburg. Mit mog, mo grog der Mord-
berg (m-ard große Höhe), fortgebildet in dem Mördertopf,
R. Desgleichen mit keltiſchem Artikel n (in): der Nordberg
(ohne einen Südberg) n-ard, daher auch die Form Narz—
berg für denſelben Berg, die aug bem abd. nord, angelf.
nordh niht entftehen fonnte, wohl aber aug bem felt. ard,
nard, geziicht nards.“ Dag wird genügen. ©8 ift ein Buch,
wie e8 leider (dhon viele gibt, und man fann nur den Wunfch
auziprechen, daß doc Dilettanten das fchwierige Gebiet der
Namenforihung nit anrühren mödten. Belchränfte fich
der Verf. darauf, die Orts- Filur- und fonftigen Namen zu
jammeln, fo würde er der Wiſſenſchaft wirkliche Dienſte leiſten,
während dies auf dieſem Wege leider nicht der Fall iſt.
H. Hirt.
Gelzer, H., Vom Heiligen Berge und aus Makedonien.
Reisebilder aus den Athosklöstern und dem Insurrektions-
gebiet. Mit 43 Abb. u. 1 Kärtchen. Leipzig, 1904. Teubner.
(XII, 262 8.8) ep
Der chriſtliche Orient kommt, wie es ſcheint, immer mehr
in Aufnahme; im beſondern feine Hochburg, der Klofterberg
Athos, hat in kurzer Zeit drei Darfteller gefunden: v. d. Golg
(vgl. Jahrg. 1903, Nr. 46, Sp. 1569 d. BL), Schmidtfe und
Gelzer. Dieſer wird als beſter Kenner ber griechiſch-orien—
taliſchen Kirche und als Verfaſſer des Buches: „Geiſtliches und
Weltliches aus dem türkiſch-griechiſchen Orient“ den erſten
Anſpruch auf Beachtung haben, wenn es ſich darum handelt,
einen Führer zu finden, ſei es zur hiſtoriſchen und gegen-
wärtigen Orientierung, fei e8 zur Vorbereitung auf eine
Reife in der merkwürdigen Welt des Uthosberges, die ©.
treffend eine mittelalterliche Reliquie unter türfiihem Schuß
nennt. Wußer dem Byzantiniften von Fach werden die an-
ziehend bejchriebenen, durch perfünlihe Erinnerung belebten
Skizzen dem A tulturbiftorifer und jedem Freund beichaulid)-
idglliicher Betrachtung willfonmen fein. Die eingeitreuten
zahlreichen Abbildungen, metjtend von Landichaftabildern nadh
Momentaufnahmen des Berf., werden auch manchen Maler
auf die Naturfchönheiten Diele allen irdiichen Freuden ent⸗
zogenen Erdenwinkels aufmerkſam machen. Für eine ſo
wünſchenswerte weitere Verbreitung wäre es noch förder—
licher, wenn griechiſche Ausdrücke wie Agrypnia (S. 45),
Raſophori (S. 55), Igumen, Glyko (S. 67) uſw. durch
deutſche erſetzt oder doch erklärt worden wären. Zu billigen
iſt es aber durchaus, daß die neugriechiſchen Worte mög—
lichſt ihrer Ausſprache gemäß wiedergegeben werden. Der
zweite Teil beſchreibt einen Beſuch Makedoniens und Al—⸗
baniens, der über die nationalen und politiſchen Verhältniſſe
guten und ſachkundigen Auffchluß gibt. Much für die alba-
nefifche Volkskunde fällt einiges ab (S. 220fe.). Die Ab:
bildungen dieſes Teiles geben übrigens faft nur Unfichten
von Bolfätypen mit Ausnahme einer Unfiht von DOchrida.
©3 ift das um fo mehr zu bedauern, ald ©. feldft fagt
(S. 252), daß dad ganze von ihm burchreifte Gebiet, jet pt
in Salonifi oder Sofia, eine terra incognita war. K.D.
Globus. Pä, H. Singer. 87. Bo. Nr. 2. Braunfchw., Bieweg u. ©.
Snh.: Adler, — al Kolonie Riebenedorf im Gouverne
(EGL) Mit 11 Ntb.) — Förfter, Die Arbeiten
Stenztommiffion zwifchen Niger u. Xfadiee.
ment Woroneft.
der engl. =frungoj.
209
Witjer, Urgefhichtl. Neger in Europa. — Goldftein, Die Mal-
tbufiihe Theorie u. die Bevölkerung Deutichlandd. — Inowrazlaw
Hohenjalza.
- LIU m — — — — — — — —u —
Mitteilungen der ſchleſiſchen Geſellſchaft für Volkskunde. Hrsg. von
Th. Sieb s. Jahrg. 1904. Heft 12. Breslau, Woywod in Komm.
Inh.: F. Pradel, Der Schatten im Volksglauben. — Derſ.,
Kopfloſe Menſchen u. Tiere in Mythe u. Sage. — S. Fraenkel,
Aus oriental. Quellen. — W. Nehring, Die ſloven. Volkslieder. —
C. Olb rich, Die Freimaurer im deutſchen Volksglauben. — M.
Hippe, Volkstüml. aus einem alten Breslauer Tagebuche. — K.
Guſinde, Ueber Mundartengrenzen im Kreiſe Dels. — O. Scholz,
Schleſiſche Tänze. — A. Haas, Fünf Sagen aus d. Rieſengebirge.
— M. Hellmich, Sagen aus den Kreiſen Glogau, Falkenberg u.
Grünberg. — Th. Siebs, Ruf. Sang u. Sprud beim Au: u. Gin.
trieb des Viehs. — E. Blaſchke, Weihnachtéheiligerohmt ei der
Schwenzer Schmiede vor 30 Jahren.
Zeitſchrift der Geſellſchaft f. Erdkunde zu Berlin. Hrsg. von Georg
Kollm. 1904. Nr. 10. Berlin, Mittler u. Sohn.
Inh.: C. Uhlig, Vom Kilimandſcharo zum Meru. (Schl.) —
P. Ehrenreich, Der 14. internat. Amerikaniſten⸗ſtongreß zu Stutt-
gart. — D. Şii her, Bom 8. internat. Geographen Kongrep.
Geographie Zeitfhrift. Hrög. v. Alfr. Gettner. 11. Jahrg.
1. Heft. Leipzig, Teubner.
Snb.: K. Dove, Grundzüge einer Wirtichaftdgeographie Afrikas.
— D.Shlüter, Das öfterr..ungar. Oftupationdgebiet u. fein Küften-
land. Gıne geograph. Skizze. 1) Einleitung. 2) Der Boden. — $.
Steffen, Reue Forfhungen in den dhilen.-argentin. Hodkordilleren.
Mit 1 SR — N Regel, Das oftafiat. Küftenland zu Beginn
d. J.
— — — — — — — —
Haturmiffenfchaften. Mathematik,
Friedmann, Herm., Die Konvergenz der Organismen. Eine
empirisch begründete Theorie als Ersatz für die Abstammungs-
ehre. Berlin, 1904. Gebr. Paetel. (242 S. Gr. 8. #5;
geb. .# 6.
Der Berf. jchreibt einen fehr anziehenden Stil und zeigt
ji mit naturwiffenihaftlicher wie philojophifcher Literatur
wohl vertraut. Darum wundert man fi) und bedauert
faft, Toviel Geihid und Fleiß an eine unmöglicdhe Idee ver-
ihmwendet zu jehen. Belfanntlih ift die anatomije und
entwidlungsgeichichtlide Aehnlichkeit verjchiedener Formen
in engerem und weiterem Kreis dag wichtigite Beweismittel
der Lehre von der „Blutsverwandichaft”" der Formen. F.
will ung nun einreden, daß folche Uebereinftimmungen für
eine gemeinfame Abjtammung gar nichts beweijen; daß die
Arten von Anfang getrennt und jelbitändig waren, und die
nicht zu leugnenden Wehnlichkeiten durch „Konvergenz“ ent
fanden find. Drei Prinzipien führen die Annäherung herbei:
Das Prinzip der „Homologie”, der „WUnalogie" und Die
„direkte Konvergenz”. Die „Analogie” fann man für ge-
wifle Tatfachen-Gruppen (wie das fchon Tängft geichieht)
gelten Lajjen; fie bejteht in der Wirkung gleichartiger äußerer
Lebenabedingungen. Die „Homologie* ift eine Art finalen
Bildungstriebeg. Die „direlte Konvergenz” arbeitet gar
auf pfyhiihem Gebiet. E3 ift etwas fühn, derartige „Er-
flärungsmittel” an Stelle der Abjtammung anzubieten. Aber
F. bemüht fih in ben erften Kapiteln zu zeigen, daß bie
Argumente, die man aus vergleichender Anatomie und Ent-
widlungsgeihichte, Paläontologie, Tiergeographie zc. für eine
genealogiihe Verwandtichaft ber Zommen beigebracht Hat,
hinfällig find. Diefe Kapitel find die jchwächlten des Buches.
Auf S. 35 werden z. B. eine Menge Einzelheiten aug der
vergleihenden Anatomie des Wirbeltierjchädel3 aufgezählt,
Die dem Laien gar nichts jagen, den Fachmann aber höchitens
daran erinnern, wie leicht in einer genealogiichen Reihe die
eine Bildung in die andere übergehen fonnte, und wie feft
bei allem Wechjel die Grundzüge des Schädelbaues gehalten
werden. Aber nein, diefe und andere Heine Differenzen
— 1905. A86. — Literarifhes Zentralblatt — 4. Februar. —
210
jollen „grundjäglicde Verjchiedenheiten“ fein, die den Ges
danken an ein genetiiches Band zmifchen fo heterogenen
Hormen unmöglih maden. Nach einem ähnlichen Nezept
wird die ganze Wucht des entwicdlungsgefchichtlichen Bewmeiscz
abgetan: weil nämlich Mehnert gezeigt hat, daß in ber
Entwidelung der Tiere zeitliche Berjchiebungen eine bejcheidene
Role fpielen! Eine Uuseinanderjegung über PBentamerie
[©. 44 fg.) wird man mit Kopfichütteln Tefen; um zu zeigen,
daß das Auftreten der FZünfzahl feine Verwandtfchaft beweiit,
werden fünffingerige Wirbeltierertremitäten, fünfgliedrige
übe und Fühler von nfekten, fünfftrahlige Echinoderment,
jogar eine Amöbe mit fünf Pjeudopodien und fünfblättrige
Blüten umftändlich zitiert. Nur die fünf Sinne fehlen. z. S.
Schilvoemilh8 Handbuch der Mathematik. 2. Auflage. Hrög. ven
R. Hente und R. Heger. 3. Band: Höhere Mathematik, 2. Teil.
Mit 94 Figuren und 20 Tafeln. Leipzig, 1904. Barth. (VIII,
62 ©. Gr 8) #4 20; geb. „4 22, 50.
Der vorliegende Band, der das ganze Werk (vgl. 55. Jahrg.
[1904], Nr. 25, Sp. 817 d. BL.) zum Abichluß bringt,
ift von R. Heger in Dresden bearbeitet und zerfällt in
jech8 Bücher: 1) Integrale im Gebiete der realen Zahlen;
2) Bunktionen einer fompleren VBeränderlichen; 3) Differential»
gleichungen; 4) Wuggleichungsredhnung; 5) Mathematifche
Grundlagen des Berfiherungsmwefens; 6) Kartenentwürfe.
Bon diefen find die erften vier, gegenüber der erften Aus-
gabe, nicht mejentli) verändert, nur im dritten ift der
Buhsihen Theorie der Iinearen gewöhnlichen Differential.
gleichungen ein bejonderer Paragraph gewidmet worden und
zwar unter Beichränfung auf Sleihungen dritter Ordnung.
Budh 5 ift vollftändig neu bearbeitet, jo daß es jeht einen
vollftändigen Begriff von den Verficherungsrechnungen gibt
und duch ausführlide 16 Seiten umfaffende numerische
Tafeln für Berfiherungen auf den Todes: und Lebens»
fall, für Kinderverfiherung und für Feierzeitverfiherungen
(Venfionskafjen) reichlichen Stoff zu praltiihen Uebungen
in verficherungs-techniihen Seminaren bietet. Neu Hinzu-
gefonmen ut Buch 6, das auf 60 Seiten eine überfichtliche
Entwidelung der verihiedenen Kartenentwurfsarten bringt
und dem durh 20 Tafeln mit den toichtigiten Karten-
entwürfen, die in den modernen Kartenwerfen verwendet
werden, und mit den Uniffen der darauf dargeitellten Ge»
biete ein ganz befonderer Wert verliehen ift. Dazu tommt
endlich ein ausführliches Sachregiiter über da3 ganze Werf.
Uufgefallen ift ung, daß in den wenigen Fällen, wo auf
andere Literatur verwiejfen wird, die Literaturangaben zum
Teil veraltet find. 3. 3. wird auf S. 264 von Ennepers
Lehrbuche der elliptiihen Funktionen nicht die zweite Auf:
lage von 1890, fondern die erfte von 1876 angeführt, auf
©. 389 wird das 1875 erichienene Buch von Manfion über
partielle Differentialgleihungen erfter Ordnung genannt,
während doh ein neuere und bei weiten befjereg Wert
von Gourjat über diefen Gegenjtand exijtiert, überdies hätte
von dem Manfionfchen wenigftens die deutjche Ueberjegung
(Berlin 1892) angeführt werden folen. E—I.
— — e — — — —— — — — m M — — — —
Mathematiſche Aunalen. Hrég. v. F. Klein, W. v. Dyd u.
D. Hilbert. 60. Band. 1. Heft. Leipzig, Teubner.
Inh.: H. v. Mangoldt, Zur Verteilung der Nullſtellen der
NRiemannichen Funktion Et). — E. Lasker, Zur Theorie der Moduln
u. Ideale. — F. Bernſtein, über die iſoperimetrt. it Ser dee
Kreifed auf der Kugeloberflähe u. in der Ebene. — L. E. Dickson,
A new system of simple groups. — ©. Kowalcwefi, Ueber
den zweiten Mittelwertiag der Interraltehnung — F. Kuridhat,
Ueber eine charakterift. Eigenichaft der Differentialgleihungen der
Bariationsrehnung. — Berichtigung zu dem Aufjage von E. Meyer
im 59. Bde. d. Ann. — M. Debn, Ueber den Inhalt fphär. Dreiede.
(Mit 6 Fig.)
Skk
211
Aftronomiiche Radridgten. Hrög.v. 5. treug. 167. Bd. Nr. 3989.
Hamburg, Maule Söhne.
Inh.: B. Wanad), Ueber die Audgleihung von Uhrgängen. —
D. C. Pickering, The November meteors of 1904. — W. F.
Denning, Note on the Leonid meteors of 1904. — Ueber den
Stern BD.-+30°583. — %.Küftner, Mitteilung aus den Originalen
der BD. — ©. Ban Biedbroed, Berzeichnid von Doppelftern-
bahnen. — Kop, Beobahtungen von Sternen und Planeten. —
Bianchi, Beobahtungen auf der Sternwarte deg Collegio Romano
in Rom. — J. PBalifa, Beobachtungen von Fleinen Planeten u.
Kometen 1904 e. — M. Wolf, Photograph. Aufnahmen von Pleinen
Planeten. — Beobachtungen deg Kometen 1904 e. — G. H. Peters,
A photographic observation of a minor planet. — ©. Rew:
eomb, Aufforderung betr. een von Sternbededungen. —
M. Ebel, Cyhemeride deg Kometen 1904 e. — E. Hartwig,
Var. 49.1903 Orionis.
Natur und Schule. Hrg. von B. Landberg, DO. Schmeil u.
B. SHmid. 4. Hd. 2. Heft. Leipzig, Teubner.
Snh.: H. Biehmeyer, Myrmekophile Käfer. (Mit 16 Abb.) —
Th. Stingelin, Ueber naturbifter. Mufeen in der Schweiz. (Mit
4 Abb.) — F-Pfuhl, Die Behandlung der Mufcheln im Unterridhte
der Untertertia eined Gymnafiumsd. (Mit1 Skizze) —P. Weftberg,
Da Neg der Kreuzfpinnen. (tortf.)
Naturwiffenfhaftl. RundfHaun. Hrg. v. W.S tla ret. 20. Jahrg.
Rr. 3. Braunfhmweig, Pieweg u. Sohn.
Inh.: W. A. Noy es, Gegenwärtige Probleme d. organ. Chemie.
(Shi) — EC. Mez, PBhyfiolog. Bromeliaceenftudien. 1) Die Warffer-
öfonomie der ertrem atmofphär. Zillandfien.
— —— — —— — — —
6. Jahrg. Nr. 2. Leipzig, Hirzel.
Inh.: V. Gabritſchewski, Die elektr. Radiographie. — A.
Schmidt, Ueber die Radioaktivität einiger Süßwafferquellen des
Zaunue — J.J. Taudin Chabot, Gine neue Radiation oder eine
neue Emanation.3. — ©. Maifel, Zur Theorie ungedampfter elektr.
Schwingungen. — M. Jtlé, Ueber die Bezeichnungsweife der Empfind«
lichkeit eines Balpanometerd. — A. HSendmweiller, Magnetoftriftion.
— Y. E. Kefter, Der SouleThomjon:Erjeft in Kohlenfäure. — 8.
v.Wefendonf, Zur TIhermodynamit. — G.W. U. Kablbaum u.
M. Sterffend, Ueber die fpontane Einwirkung von Metallen auf
die emyfindlihe Edicht photograph. Platten bei Bermeidung jedes
direkten Kontaftes.
Rechts⸗ und KAtaatswiſſenſchaften.
Mommsen, Theodor, Gesammelte Schriften. I. Abteilung:
Juristische Schriften. 1. Band. Berlin, 1905. Weidmann.
‘VII, 479 S. Gr. 8. mit 1 Bildn. u. 2 Taf) 4 12.
Dem Plane, feine zerjtreuten Abhandlungen gefammelt
herauszugeben, war Mommfen fchon bei feinen Lebzeiten
näher getreten, und in feinem Teftament vom Jahre 1902
betraute er, falls er felbft nicht mehr die Aufgabe Löjen
fönne, Bangemeifter (der dann freilig no vor Mommfen
verftarb) und Dtto Hirichfeld mit der Edition. Ja mit der
Sammlung der juriftiihen Schriften machte M. noch felbt
in demfelben Jahre mit Unterftübung von Bernhard Kübler
den Anfang. Der erfte Band follte die von ihm behandelten
antifen Gefegesterte mit den Kommentaren enthalten, der
zweite die Abhandlungen über römische Zuriften und römijche
Gefegbücher, der dritte die fonftigen Beiträge zur römijchen
Nechtsgeihichte. Sm Dezember 1902 begann der Drud des
eriten Bandes, für mweldhen M. inzmwilhen die zeitlih am
meiften zurüdliegenden Gejehesfommentare neu zu bearbeiten
begonnen Hatte, geriet aber Schon im Mai 1903 ing Stoden,
und der einerjeitS Durch Augenleiden behinderte, andrerjeitd
durch die Uusgabe des Codex Theodosianus ganz in Anjprud)
genommene Gelehrte, fam big zu feinem am 9. November
1903 erfolgten Tode nicht mehr dazu, an der Sammlung
fortzuarbeiten. So hat denn die Vollendung des Wertes
dem früheren Hilfsarbeiter Kübler übertragen werden müjlen.
gür den erften, jet vorliegenden Band fanden fih in M.3
— 1905. 436. — Literarifhes3 Zentralblatt — 4. Februar. —
212
Nacdlafje ziemlich umfangreiche aus dem legten Lebensjahre
des Berf.d ftammende Zufäbe zu dem Kommentar für Die
Stadtrechte von Salpenfa und Malacca vor, die wie die von
M. jelbft zur Lex Repetundarum gemadıten Zufäge als
folde durch Klammern im Abdrude bemerklich gemacht worden
find. Dagegen bat fih der Hrögbr. für die übrigen Ab-
handlungen mit Reht darauf beichränft, die Zitate nachzu⸗
prüfen, bezw. nach den neuen Fritiihen Editionen umzuge-
ftalten, die jeither erjchienene Literatur anzugeben und auf
die Berichtigungen Hinzumeilen, welche die in den Abhand-
{ungen ausgeiprochenen Anfichten teild von M. felbft in
ipäteren Schriften, teil3 anderwärts gefunden Habe. Denn
nah der ausdrüdlichen Erflärung M.3 war ed weder feine
Ubfiht, alle feine Abhandlungen in die Sammlung aufzu-
nehmen (da8 als „ephemer und zur Wiederholung ungeeignete“
folte auggefhieden werden) noh „geradezu Fehlerhaftes und
Befeitigtes" wieder abzudruden. Küblerd Zufäge find wie
die von M. felbft zur Lex Repetundarum herrührenden in
edige Klammern eingeichloffen. — Der vorliegende Band ent-
hält 16 Abhandlungen des jchon oben charalterijierten Inhalts.
(Gë Tonn nicht Aufgabe diefer Anzeige fein, kritiich auf die
einzelnen Abhandlungen, die ja im wejentlicden unverändert
geblieben und fchon Längft in ihrer wifienfchaftlichen Be-
deutung gewürdigt find, einzugehen. Wir müffen ung damit
begnügen, dem Lejer mitzuteilen, was er in diejem erften
Bande vorfindet. Aus dem Corpus inscriptionum find auf-
genommen: die Lex Repetundarum (mit Erweiterungen durch
M.), die Lex Agraria und die Sententia O. M. Minuciorum
inter Gennates et Viturios; au8 der Ephemeris epigraphica :
Lex municipii Tarentini, Lex Col. Genetivae und Rap. 61
bis 82 desjelben Geſetzes. Aus den Jahrbüchern des ge—
meinen Rechts: Ueber den Inhalt des rubriſchen Geſetzes;
aus dem Hermes: Ein zweites Bruchſftück des rubriſchen
Geſetzes; aus dem Bormannhefte der Wiener Studien: Zu
C. I. L. XI, 1146; aus den Abhandlungen der Sächſiſchen
Geſellſchaft der Wiſſenſchaften: Die Stadtrechte der latiniſchen
Gemeinden Salpenſa und Malacca (mit Ergänzungen von
Mommſen); aus den Abhandlungen der Berliner Akademie:
Zwei Sepulcralreden aus der Zeit Auguſts und Hadrians
und Aegyptiſches Teſtament vom Jahre 187 n. Chr.; aus
der Beitidrift der Savigny-Stiftung, Rom. Abt.: Teftament
des ©. Longinus Caftor, Negyptiiher Erbichaftsprozeß aus
dem Jahre 124 n. Chr., Aegyptifcher Erbichaftsprogeß vom
Jahre 135, Aegyptiiche Papyri. Der vortrefflich ausgeftattete
Band it mit einem vorzüglichen Bildnifje des Verfaſſers
geſchmückt.
Petrakakos, D., Die Toten im Recht nach der Lehre und
den Normen des orthodoxen morgenländ. Kirchenrechts und
der Gesetzgebung Griechenlands. Leipzig, 1%. Deichert
Nacht (XIX, 248 S. Gr. 8) 4# 6.
Ie mehr die fanoniftiiden Studien an den deutichen
Hodhfehulen in den Hintergrund treten, um fo erfreulicher
ift der Aufichtwung, den dieje Wilfenfchaft außerhalb Deutich:
lands, peziel in Italien und in Sranfreich genommen Dot,
Dielen Ländern beginnt Griechenland fich anzureihen. (Wir
erinnern A. B. an die jchönen Arbeiten von Nhallis.) Und
zwar ift Dies nicht zum geringsten der Einficht der griechiichen
Staatdregierung zu verdanken, welche die Bedeutung eines
genügend fanoniftiich geichulten, auf dem Boden des Staates
ftehenden juriftiichen Nachwuchjes erfannt hat. Diejer Einficht
verdankt indirekt auch die vorliegende Urbeit ihre Entitehung.
Eine recht tüchtige Eritlingsarbeit, die mehr Hält, als ihr
Titel veripridt. Denn nicht nur die fpeziellen Normen des
ortHodoren morgenländiichen Kirchenrecht8 und des griechiichen
Staate3 werden zur Darftellung gebracht, fondern der Berf.
213
bat ý auch bemüht, durch Hereinziehung der gefamten
einfchlägigen deutfchen und franzöfiihen Literatur feiner Ar-
beit eine breite, wiflenjchaftliche Bafis zu geben. Beftattung
und Beftattungsrecht, dag Redt der Gräber und das Recht
des Leihnams, das find die drei Hauptpuntte der Darftellung.
Wenn bei der Eigenart der Dlaterie auch viel Rulturhifto-
rifches mit unterläuft, fo ift Doch die Schilderung der alten und
neueren griedifchen Sitten nicht nur im allgemeinen, ſondern
auch fpeziell für den Auriften beachtenswert, und das um fo
mehr, al gerade bier Sitte und Recht häufig genug enge
nebeneinander wohnen.
Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlauds. Hrsgb. im
Auftr. des deutschen Verbandes f. d. kaufmänn. Unterrichts-
wesen. IV. Bd. Leipzig, 1904. Teubner. (VII, 7488. Lex. 8.
mit 1 Karte.) .# 18.
Mit dem Erfcheinen des vierten Bandes zu Ende des
Vorjahres ift dad Handbuch der Wirtichaftsfunde in feiner
erften Auflage vollftändig geworden. Ueber die Neichhaltig-
teit feines Inhaltes gibt bereit3 die nachitehende Weberficht
der Aufläe, welche fich in diefem Band finden, Aufſchluß. Cin-
leitung: R. van der Borght, Ullgemeiner Ueberblid über bie
Bolkzwirtihaft Deutichlands. I. Handel. 1) Kreuzlam, Groß-
handel; 2) Rode, Kleinhandel; 3) &. Hölfcher, Buch⸗, Kunſt⸗
und Mufifalienhandel; II. £. Brämer, Verfiherungsmefen. IH.
Berfehr. 1)5.W. R. Zimmermann, Der Landverkehr. 2) Man:
nih, Poft, Telegraphie und Ferniprechweien; 3). Kurs, Die
Binnenſchiffahrt; 4) 2. Boyjen, Die Seeidhiffahrt; IV. Kreuz
tam, Baft:, Shantwirtihaft und Hotelmeien. V. € Schwente,
Da3 Geld- und Kreditwefen. VI. Bejondere Einrichtungen
im Dienfte der Landwirtichaft, der Gewerbe, deg Handels
und des Verkehrs. 1) Ernft Bödeler, Organifationen und
Einrichtungen der Landwirtfhaft; 2) Thilo Hanıpfe, Organi-
fationen und Einrichtungen des Handwerks; 3) W. Schmidt,
unter Mitwirkung d. H. Kreuzkam u. Teegmann, Organi:
jationen und Einrichtungen des Handels; 4) Kreuzfam, Or-
ganifationen und Einrichtungen der Jnduftrie; 5) W. Schmidt,
Einrihtungen für den Eifenbahnverfehr, 6) Teebmann, Cin-
rihtungen für die Seeſchiffahrt; 7) W. Schmidt, Einrichtungen
für die Binnenſchiffahrt. Es liegt auf der Hand, daß die
Beiträge der zahlreihen Mitarbeiter durchaus nicht gleich
mäßig uud nicht von demfelben Werte find. So hervorragend
beifpieläweife die Einleitung van der Borght3 zu bezeichnen
ift, zu fo vielen Ausftellungen gibt die Darftelung Brämers
über da3 Berjicherungswefen Anlaß; bedauerfich ift, daß eine
Reihe von Aufläten bereit3 vor mehreren Jahren fertigge-
ftellt und nicht auf die neuefte Zeit gebracht worden ift.
Defien ungeachtet verdient auh diefer legte Band die An-
ertennung, welde wir bereits bei Befprehung der übrigen
drei Bände an diefer Stelle zum Ausdrud gebracht haben.
E3 ift nicht daran zu zweifeln, daß das Handbud) der Wirt-
Ihaftsfunde Deutichlands ein Standard Work insbejondere
für die Studierenden unferer Handelshochichulen werden
dürfte und das für diefe neuen Hochfchulen bedeuten wird,
was das Handwörterbuh der Staat3wiflenichaften für die
Studierenden ber Univerfität ift.
Eiſenbahnrechtliche EENS und Abhandlungen. Hreg.
von ©. Eger. 21. Band. 2. Heft.
Inh.: M. Reindl, Haftung der Eifenbahn bei Beförderung dee
QButs in offenem Wagen. — L. Calmar, Der Artikel 6 lit. 1 ded
internat. Uebereintommensd über den Eifenbahnfradhtverfehr, betr. dic
Angabe u. Wahl ded XTrandportiweged vor dem Forum der nädhften
Revifiondkonferenz. — Sendpiehl, Die nadträgl. Annabmebereit-
ſchaft des El Din beim Frachivertrage. — W. Boethke, Der
Dienſtvertrag der Beamten ber Privateiſenbahnen (Haupt⸗, Neben⸗ u.
Keinbahnen) in Preußen. — ©. Eger, Beiträge ar Erläuterung
de& preuß. Enteignungdgefeped v. 11. Juni 1874. 4) Die fehsmonati.
Strit zur Befchreitung ded NRechtöwegs nah Zuftellung des Entichä-
— 1905. 36. — Biterarifdes Zentralblatt — A. Februar. —
214
SE — M. Boldfhmied, Die Anwendung
des DBerbanddreglementd gegenüber abweichenden Beflimmungen der
Lofalreglemente.
Yahrbud) für Gefepgebung, Verwaltung und Bolköwirtfhaft im
Deutihen Reich. Hreg. von G. Schmoller. 29. Zahrg. 1. Heft.
Leipzig, Dunder u. Humblot.
Snh.: ©. Cohn, Ueber die Fakultäten, deren Bereinigung und
Trennung. — %.ZTönnies, Zur naturmwiffenfhaftl. Gefellfhaftslehre.
— ©. Heig, Gloffen zu den bisherigen Volldzählungen im Deutichen
Reich. 2. Stud. 1. — %. Somary, Befteuerung u. Entwidelung der
Snduftrie » Altiengefellihaften in Defterreihd. — W. Naudé, Die
brandenburg.-preuß. Getreidehandelspolitit von 1713—1803. — RN.
Winters, Zur Organifation des füdruff. Getreide-Erporthandels. —
E.MoIl, Die preuß. Alaunyütteninduftrie u. das Alaunfyndilat von
1836—1844. 1. — 8. Bräuer, Unternehmerverbände in Belgien.
Das Recht. Hrég. v. H. Th. Soergel. 9. Jahrg. Nr. 1. Hane
nover, Helming.
Inh.: Reinhard, Der Einfluß d. öffentl.-rechtl. Unfallverfiche-
tung auf die zivilrehtl. Schadenerfagflage. — Rotermund, Wird
dur Verurteilung zu Gatiernung aus d. Heere od. zu Dienftentlafjunga
der Peniiondanfprudy beeinflußt? — Hellbah, Mängel der ver:
fauften Sache.
Zeitfgrift für Socialwiffenfhaft. Hrsg. von 3. Wolf. 8. Jahrg.
Heft 1. Berlin, ©. Reimer.
Snb.: E. Schwiedland, Die piyholog. Grundlagen der Wirt-
fhaft. — E. Hunde, Die wirtfchaftl. Befämpfung der Tuberkulofe.
— ®. Sharling, Der nord. Berein für gemeinfamcd öfonom.
Wirken. — Frhr. v. Zedlig-Neufirdh, Bureaufratie.
Zentralblatt f. freim. Serichtöbarkeit u. Notariat fowie Zwangdver-
fteigerung. Hrög.v.A.Robe. 5. Jahrg. 14. Heft. Reipzig, Dieteridh.
Snh.: Landauer, Zum Berteilungdverfahren Fei Zwangsver—
waltungen. — Strübe, Die Eintragungsbemwiliigung i. ©. des $ 19
der Srundbuhordnung — Dennler, Hat die Berfündung einer Ber:
fügung von Todeöwegen auch bei Nihtanwefenpeit von Beteiligten
zu erfolgen?
Mandäischer Dikan nach photogr. Aufnahme von Dr. P Poert-
ner mitgeteilt von Julius Euting. Strassburg, 1904. Trübner.
98. 4. u.1 Taf! 410.
Der Verf., der (hon vor mehr alg vierzig Jahren De-
gonnen hatte, alle in Europa befindlichen mandäifhen Hand:
idriften au fopieren, war im Sabre 1869 in Rom nicht in
der Lage gewejen, Einfiht in unfern Diwan zu nehmen,
der um die Mitte des 17. Jahrh.3 von dem Karmeliterfrater
Soynatius a Sefu nad) Rom gebracht wurde und dort bis
auf den heutigen Tag in der Propaganda Fide aufbewahrt
wird. Seht Iegt er und die mandäifhe Rolle in durd
Lichtdrud vervielfältigten Photographien vor, die Herr Di-
vifionspfarrer Dr. Börtner aufgenommen hat. Die Benugung
de3 Diwang ift aber erfchwert durch allerlei Umſtände:
einige der Beifchriften (3. B. bei Nr. 42 fg.) find fo Hein
herausgefommen, daß fie wohl faum nod Tejerlidh find.
Dann wecdjelt der Maßſtab der Photographien (e3 find 23 an
der Zahl) ziemlich ftark, und fchließlich pafjen fie niht genau an-
einander. So wiederholen fich zwischen Blatt 5 und 6 24 Beilen,
zwifchen BL. 6 und 7 13 Beilen, BI. 18 ift ganz überflüflig zc.
Undrerjeit3 fcheinen fi auch Heinere Lüden zu finden.
Ref. Hält es deshalb für wünjchensiwert und wagt e3 die
Bitte auszusprechen, daß der Altmeifter der ſemitiſchen Pa—
läographie ung neben diefer photographiichen nod) eine auto-
graphierte Edition des Dimans Ichenken möge, zumal einige
Stelen auh durch Alter und Näffe (?) gelitten haben, jodaß
eine endgültige Lejung nicht immer möglih ift. Was den
Inhalt diefes „toftbaren Diwang und der glänzenden Leuchte“
anbelangt, ſo iſt es eine Darſtellung der zukünftigen Welt.
Es iſt eine Reihe von ſehr kindlichen Zeichnungen (wie ſie
ſich ähnlich als Verzierungen auf Schmiedearbeiten der Man—
215
däer, faft alle Mandäer find Kupfer- oder Silberjchmiede,
noch heute vorfinden) mit Beifchriften (3. B. Nr. 8: diejes
ift das Bild des Hajal, der das Steuer hält :c.), die zuweilen
von einem längeren Tert unterbrochen find. Nadh dem Mond-
und Sonnenjdiffe famt Befagung folgen Adam, Eva und
Bilder aus der Hölle. Bejonderd Mohammed, Fatme und
die Anhänger feiner Lehre werden dort in ftrengem Gewahr-
fam gehalten. Dann paffiert man Höllenhunde, Schlangen,
Tiger und ähnliches Höllengetier. Man gelangt nun an einen
Baum, von dem die Heinen, noch vor der Taufe gejtorbenen
Kinder effen, um fi zum Lichte emporarbeiten zu können.
Die Seele gelangt ferner zu Schiff zum Paradieje, da3 von
vielen Heiligen bevölkert ift. Dort wird auf der Wage ihre
Seele gewogen, ob fie würdig ift, im Lichte bleiben zu dürfen.
Ganz zu oberft befindet fi) der Thron, auf dem Gott ferbft
figt und ridtet.
Bildliche Darftelungen finden fih in mandäifhen Terten
übrigen? außer den von Euting ©. 3 angegebenen nod)
bei Pognon, Coupes de Khouabir Nr. 4; 8, 14; 15 und
in den eine Fülle neues, fpeziell aud modern manbäifches
Material bietenden Livres et Manuscrits en écriture Man-
daite ©. 257; 262 des Herrn de Morgan, die mir durch)
die Güte des Hrögbr. 3 (dhon jegt vorliegen. Heren Geheimrat
Euting gebührt für diefe neue mandäifche Publifation unfer
allerwärmfter Dant. B. M.
gr Flacci declamationes ed. Georgius Le eh ner t. Leipzig,
1 Teubner. (XXII, 64 S. 8.)
Der von Borghefi ohne zureichende Gründe mit dem consul
suffectus deg Jahres 96 n. Chr., M. Calpurnius Flaccus,
identifizierte Nhetor wird gewöhnlich in die Hadrianifche
oder antoninifche Zeit gejebt (BrzoSta bei Pauly-Wifjoma III
1371 fg.; M. Schanz, Geſch. d. róm. Lit. III? 162 fg.).
Die erhaltenen Auszüge aus feinen Deflamationen, die ganz
den Geift der Rhetorenjchule atmen, wie er und aus dem
Werte des älteren Seneca und den Duintilians Namen tra:
genden 1lebungsreden befannt ift (befonders gejchmadvoll
©. 33, 18 fg. »tu enim, puella, quid passa es? virginitate
caruisti. sollemne in his damnum, ut non dixerim votum«),
gehen auf die erzerptorifche Tätigkeit eines Unbekannten zurüd,
der fich Auszüge aus 10 rhetores minores anlegte. Unter
den vom neueften Hrögbr. benutten Hdjchrr. ragen an Güte
und Alter die Bruchftüde des Montepeljulanus (école de
médecine H 126 saec. X) hervor, an zweiter Stelle rangiert
der Chifianus H. VII 261 saec. XV, an dritter der dem
gleichen Sahrhundert angehörende Monacenfis 309. ©. 40 fg.
ein index legum und ein index verborum. Jn Iebierem
fehlt ©. 47 s. v. »debere« die Stelle ©. 22, 23. C. W-n.
Panconcelli-Calzia, G ., De la nasalit6 en italien. Avec
98 illustr. (These.) Paris, 1904. Institut de laryngologie et
orthophonie. (118 S. Gr. 8.)
Der Berf. unterfuht nad der Rouffelotichen Methode
mit Snftrumenten, die er genauer bejchreibt, die Najalierung
im Stalienifhen. Er hat feine Beobachtungen an zwölf Per-
fonen aus den verichiedeniten Gegenden und aug den verjchie-
denften Ständen Staliend gemadht und kommt zu fehr inter:
effanten Ergebnifien. Jm Stalienifchen find weit mehr Nafale
vorhanden, al3 man anzunehmen geneigt wäre, fie find aber
in ihrer Entwidlung weit weniger vorgeichritten als im Fran-
zöfifchen. Nach einander unterfucht Panconcelli-Galzia die
Wirkung der Nafale auf Volale und auf Konfonanten, die
Nafalierung der nichtnafalen Konfonanten, die Najalierung
der Endvofale und den vollftändigen Fall des Nafals, NN
fein Aufgehen in den vorangehenden Nafalvofal. Bejonders
hervorgehoben fei die Erklärung der Angleichungen mb) mm,
— 1905. 6. — Literarifhesd Bentralblatt — 4. Februar. —
216
nd) on, tm, dm) mm im Stalienifchen und die des ne
von n bor f, v, s im Lateinifchen.
Luick, Karl, Deutsche Lautlehre. Mit bes. Berücksichtigung
der Sprechweiso Wiens u. der österreich. Alpenländer. Leipzig
und Wien, 1904. Deuticke. (XII, 193 S. Gr. 8.) æ 2, 50.
Wie der Titel andeutet, vertritt der Verf. nicht die Cin-
heit3ausfprache der Bühne im gewöhnlichen Verkehr. Sein
Buch war dringend notwendig, um die Beittebungen ber
Berliner Ausfprahelommijfion, der auch Quid angehörte, ing
rechte Licht zu eben. ` mm eriten Teil wird nicht weniger
als eine volljtändige Phonetik in außerordentlich Harer Dar:
ftelung gegeben. Eine Reihe feiner Beobadtungen macht
da3 Buh auh für den Yahmann anziehend. Die nord:
deutfche Aussprache, fait fich dedend mit der „Bühnenfprache“,
wird durchweg berüdjichtigt, aber zunächjt werden die Laute
der gebildeten öfterreihiihen Umgangsiprache beichrieben.
Im zweiten Teil wird dann unterjucht, wie weit die öfter-
reihifchen Laute big auf weiteres nod) zuläffig feien, wie
weit man fie den norddeutichen (oder nicht öfterreichijchen)
nähern oder durch fie erjegen tönne oder müffe. Der Berf.
bleibt fich deffen bewußt, daß die örtliche Ausipracdde ein
natürliches und gefchichtliches Recht befite, daß zu ftramme
Ausgleicherei zu feinem wirflidden Ergebni3 führe. Noch ein
paar folde „LXautlehren" aus dem Südmelten, aug Mittel-
und Nordweitdeutichland, und die Richtung der Uusipradje-
verbefjerung wird gewonnen fein. -nn-
Marbacher Schillerbuch. Zur — Wiederkehr von Schillers
Todestag hrsg. vom Schwäbiſchen en
Eotta Nadf. (X, 3806. Ver 8) Geb. M7, 50
Beröffentlichungen ded Shwäh. Schillervereind. Hrg. v. O. Günther. I.
Wie viele literarifhe Jeftgaben der 9. Mai auh Hervor-
rufen mag, fo wird der vom Mufeum feiner Geburtsftadt ver-
anftaltete Sammelband doh immer eine der wertvolliten
Spenden zu Schiller3 Hundertitem Todestage bleiben. Zwar
an ungedrudten Schriftjtüden Schillers jelbjt enthält der Band
nur drei Briefe (S. 330. 346. 347) an Lotte, Huber, Roğlig
und da3 wertvolle, von Guftav Kettner erläuterte Fakjimile
des dramatiihen Entwurfes „Das Schiff“. Wie aber Die
Sammlung von Erich Shmidt eingeleitet wird dur Humboldt3
gehaltvolle Klage über den Tod feines Freundes, die fih an
Frau von Staël richtet, fo finden wir auch weiterhin Briefe
von Wilhelm v. Humboldt, Aphorismen aus Karoline v. Wol-
zogens Nachlaß, Briefe von Wieland, Voß, Schröder, Iffland
und von Herder, deffen Verhältnis zu Sch. von Otto
Harnad erörtert wird. Berichtet Sch.s Iebier Nachfomme,
Freiherr v. Gleichen-Rußmwurn von den intimen Reizen des
Schillermujfeums auf dem fräntifhen Schloffe Greifenftein,
jo gibt Paul Weizjäder eine Vorprobe feiner Sch.-Skono-
graphie in der Unterfuchung über die von Chriftophine Rein:
wald verfertigten Bildniffe ihres Bruders. Rud. Krauß
vermochte Weltrichd Forfcyungen über die Ludwigsburger
Schuljahre zu ergänzen, Berthold Pfeiffer jchildert die Räume
der Militärafademie, Herm. Bilcher ftelt unter Quellen-
prüfung die auf Sch. bezüglichen Teile in Herm. Kurz’ Ichwä-
biihem Geihichtsroman zufammen. Für Schubart und Hölder:
fin erhalten wir Charafteriftifen von Wohlwill und aus
Sr. Th. Viſchers Nachlaß. Entbehrlihe Zujammenftellungen
von Yeußerungen Sch.3 über feinen Dichterberuf und über
da8 Friegerifche Element in feinen Werken unternahmen Bau-
meter und Pfilter, wie auch Weitenholz' Vergleich zwiichen
Macbeth und Wallenftein nicht einmal völlig zutreffend bes
reit3 öfter Gefagte3 wiederholt. Dagegen erhebt fih Theobafd
Bieglerd Unterfuhung über „Freiheit und Notwendigfeit
in Sh.3 Dramen“ zu einer ganz vortreffliden Löfung der
Stuttgart, 1905.
217
Trage über den Unteil der Schidfalsidee im „Wallenftein“.
Bieglerd Beitrag dürfte als der bedeutendfte des ganzen Sammel-
bandes gerühmt werden. Jm Gegenfağe dazu haben Berthold
Auerbahs Aufzeichnungen über den Tell kaum den Abdrud
verdient; ungleich beachtenswerter find Adolf Freys Nachweife
über Anregungen, die Sh. von Matthijong Gedichten für ben
„Tell“, das Berglied und den Spaziergang empfangen bat.
Adolf Bartel3 hätte man nach den maßlojen Ausfällen feiner
Lit.Geſch. gegen Eh. und das Keltifche in deffen Dramen
nicht als Teilnehmer einer Schiller-Ehrung erwarten follen.
Wenn Bartels fih diesmal in der Beurteilung von „Ech.3
Theatralismus“ auch Mäßigung auferlegte, fo findet er den
„Lichterpolitifer" doch nur „auf einer der Zwifchenftufen
zwiichen wahrer dramatiicher Kunst und dem Theatralismus“
ftehend (S. 160). Wie man den überquellenden Dichter:
fhwung in die engen Grenzen der theatralifchen Notiwendig-
feit ohne Echädigung einleiten tann, dafür gibt Eugen Hi
liang Begründung feiner ausgezeichneten Bühnenbearbeitung
des „Ton Karlod" ein prächtiges Beilpiel. Kilian Hat
zweifellos recht mit feinen Anlagen de3 Theaterichlendriang,
der an einen in der zweiten Hälfte ganz unverjtändlichen
Karlos gewöhnt hat. E3 wäre eine wirkliche Schiller-Ehrung,
wenn die deutjchen Bühnen Hatt des finnlos verftimmelten
Werkes oder des törichten Experiments der Verteilung auf
zwei Ubende doc) die bereit3 erprobte Bearbeitung deg Karls-
ruber Dramaturgen (Reclam Nr. 4569) annehmen möchten.
Für CH.3 Balladendihtung und Balladentechnit haben Lig:
mann und Bulthaupt zwei Auffäbe beigeiteuert, die man
befonders für die Behandlung der Balladen in der Schule
beachtet jehen möchte. Q. Geigers Beitrag „Sch. und Di-
derot“ ijt vor allen der Unterfuhung von Sch.3 Ueberjegung
des „Beilpiel3 weiblicher Rache” gewidmet, maht aber aud)
aufmerffam auf einen erft nad Ch.3 Tod befannt gewor:
denen dramatiihen Entwurf Tiderot3, der fih mit dem Stoffe
der „Bürgichaft“ berührt. — Befondere Erwähnung verdienen
Die vier Beiträge amerikanischer Foricher: Kuno Frande, Lear:
ned, Otto E. Schneider, ternande Richter, die fhon an
béi Beugnifie von dem großartigen Fortwirfen des fchwä-
biſchen Dichters in der internationalen Kulturmwelt bilden.
Und wieder werden wir in die traulich treue Familienenge,
aus welcher diejes heroifche Wirken hervorging, geführt,
wenn Frig Jonas uns des Dichter? Schwiegermutter Quife
von Lengefeld fchildert, Peterfen aus Lottes fpäterem Brief:
wechſel mit dem Verleger Cotta Proben mitteilt. Dem
reichen jchriftitelleriichen Erträgniffe der Abhandlungen haben
nun die Marbacher Diufeumsleitung und die Verlagshandlung
in 78, zum Zeil erftmalig zugänglich gemachten Abbildungen
von Schilleritätten, feinen und feiner Freunde Bildern, Fat-
fimiles einen prächtigen fünftlerifhen Rahmen gefchaffen.
Freilich ift auf manden Seiten die Lejung etwas erichwert,
wenn eine größere Beilenanzahl durd) das in ihre Mitte
gefillte Bild auseinandergezerrt wird. Aber gerne nimmt
man bie Fleine Unbequemlichkeit hin und erfreut fih bont,
bar an dem Ehrendentmal, mit dem der Schwäbildhe Schiller:
verein die geplante Reihe feiner größeren „Beröffentlichungen“
(Heinere Beiträge waren bereits in feinen acht Rechenichafts-
berichten erjchienen) auf mwürdigfte eröffnet hat, wenn aud
auffallender Weife gerade die hervorragenditen Schillerforſcher
wie Weltrich, Minor, Bellermann, Ernſt Müller in dem
Kreiſe der Mitarbeiter fehlen. M. K.
zn Forfchungen. Hrög. v. K. Bollmöller. 16. Band.
3. Heft. Erlangen, Junge.
Snb.: M. Huber, Visio Monachi de Eynsham. Zum crften
Male frit. berausgeg. — P.Marchot, Etymologies. — R. Jor-
tan, Berod von Neele’d nt Inhaltsangabe ju einem Sammel-
coder. Mit Einleitung u. Slofjar zum erften Dale herausgeg. — J.
— 1905. 6. — Literarifhes Zentralblatt — 4. Februar. —
218
Ruzi, Die futfelvischen Dialekte (Lautichre). — A. Reiff, Hiftor.
Formenlihre der Dialekte von Bournois-Beſançon.
Miscellanea di studì storici e ricerche critico - bibliografiche
‘sul Petrarca), raccolta per cura della società storica lom-
barda, riccorendo il sesto centenario dalla nascita del poeta.
Milano, 1905. Cogliati. ‚370 p. con ritratto, cinque facsimili
e due tavole. 8.) j
Sommario: I. Studî storici: F. Novati, Il Petrarca e i
Visconti. — P. de Nolhac, Pétrarque à Bologne an temps
d'Azzo Visconti. — A. Annoni, Il Petrarca in villa: nuove
ricerche sulla dimora del poeta a Garegnano. — IL Ricerche
eritico-bibliografiche: H. Cochin, Le texte des »Epistolae de
rebus familiaribus« de Pétrarque d'après un ms. de la Biblio-
thèque Nationale de Paris. — F. Novati, Chi e il postillatore
del codice Parigino? — R. Sabbadini, Le »Periochae livianae«
del Petrarca. — F. Novati, Un esemplare visconteo dei » Psalmi
poenitentialese. — A. Ratti, Ancora del celebre cod. ms. delle
operc di Virgilio giå di Francesco Petrarca ed ora della Biblio-
teca Ambrosiana. — F. Novati, Un’ epitome poetica de >De
viris illustribus« scritta nel quattrocento. — E. Motta, Il Pe-
trarca e la Trivulziana: spigolature bibliografiche. — C. Fo-
ligno, F. Motta, F. Novati e A. Sepulcri, Spoglio dei
codici manoscritti petrarcheschi esistenti nelle Biblioteche
Ambrosiana, Melziana, Trivulziana, nell'Archivio Visconti di
Modrone, nell’ Archivio Capitolare Arcivescovile. Catalogo di
tutte le opere petrarchesche a stampa esistenti nelle Biblio-
teche Melziana e Trivulziana.
KRunſtwiſſenſchaft.
Luckenbach, H., Kunst und Geschichte. I. Teil: Abbildungen
zur alten Geschichte. D. vermehrte Auflage. ansich
1904. Oldenbourg. (96 8. Lex. 8.) .# 1, 50; geb. .# 1, 80.
Mit groper Freude müffen wir eine neue Auflage von
Luckenbachs ausgezeichnetem Buche „Kunſt und Geſchichte“
begrüßen. Iſt doch die Kunſt in erſter Linie geeignet, dem
Schüler Verſtändnis für griechiſches Weſen zu erſchließen und
Begeiſterung dafür zu erwecken. Befindet ſich erſt L.s Buch
in den Händen aller Schüler (etwa von Quarta aufwärts),
und das iſt doch wohl der Gedanke des Verf.s, ſo darf man
mit Sicherheit eine Vertiefung der äſthetiſchen Bildung unſerer
Schüler erwarten; nicht nur auf den Gymnaſien. Gerade
bei Realſchülern, denen die Beſchäftigung mit der antiken
Literatur fehlt, wird die Kunſt als alleinige Vertreterin der
Antike um ſo tiefer wirken. Schon die dritte Geſchichts-
ſtunde in der Realquarta läßt ſich mit Erfolg in dieſer
Richtung verwenden. Bei der Beſprechung des Buches ſei
es geſtattet, einige Wünſche zu äußern. Die Abbildungen
ſind durchweg alle gut gelungen, nur einige ſind zu dunkel
geraten, z. B. die Laokoongruppe (S. 45) und Menelaos
mit der Leiche des Patroklos (S. 62). Die Wirkung einiger
Bilder wird beeinträchtigt durch zu große Häufung auf einer
Seite (z. B. S. 31, 44, 60). Die Münzen ſind durchweg
als Randbilder gezeichnet. Vielleicht wäre es richtiger, den
Münzen einen beſonderen Abſchnitt zu widmen. Den Per-
gamon⸗-Bildern möchte Ref. einige Hinzufügen, z. B. die
Gruppen der Phoibe und Hekate, die gut erhalten iſt. Ref.
vermißt ferner eine Aphrodite-Darſtellung. Die ſtolze Schön⸗
heit der Göttin von Melos wird auf keinen Schüler in
ſchlechten Sinne wirken. Ref. glaubt vielmehr, daß eine
keuſche vornehme Darſtellung des Nackten nur von gutem
Einfluß ſein kann. Neben den Apollon von Belvedere gehört
vielleicht noch die Artemis von Verſailles. Von römiſchen
Denkmälern in Deutſchland könnte noch das Moſaik von
Nennig aufgenommen werden. Von Nutzen für das Buch
wäre auch die Beifügung des Textes zu den Abbildungen.
Ref. ſchließt mit dem Wunſche, daß recht bald jeder Gymna—
ſiaſt und Realſchüler das Buch kennen und ſchätzen möge.
H. Meyersahm.
219 — 1905. X 6. — Literarif des
Reil, Johs., Die frühchristlichen Darstellungen der Kreu-
zigung Christi. Mit 6 Taf. Leipzig, 1904. Dieterich (Th.
Weicher). (VIII, 128 S. Gr. 8) #4.
Studien über christl. Denkmäler, hgb. v. Johs. Ficker. 2. Heft.
Eine jehr fleißige Arbeit, ausgezeichnet durch umfafjende
Literaturfenntnis und Beherrichung reichen Materials. Dem
Grundgedanken der Eammlung entiprechend zerfällt fie in
einen dogmengeichichtlichen und einen ifonographiichen Teil,
beide natürlich auf einander angelegt: der erfte will den
funftgefchichtlichen Befund des zweiten begreiflich machen.
Dieſer met in Reils einleuchtender Gruppierung, von ver-
einzelten früheften Berfuchen auf Gemmen und auf der Tür
bon ©. Sabina (um 430) abgefehen, einen älteren und einen
jüngeren morgenländifchen Typus auf, jener repräfentiert
durch die Ampullen von Monza, deren Vorbilder R. an ben
heiligen Stätten von Paläftina fucht (6.—8. Kahrh.), diefer
u. a. durch einen Ägrifchen Silberteller (5.—6. Zahrh.), die
Malereien der Rabbulagevangelien vom Jahre 586 (dod,
wie R. auf3 neue erweilt, ficher übermalt) und römifche
Gresfen vom 7.—10. Sahrh.; jener charakterifiert al3 Dar-
ftelung der Kreuzesanbetung, ohne eigentlichen Erucifizus,
diefer ald wohlgruppiertes Hiftorienbild mit Maria und
ssohannes, dem Speerträger und Schmammhalter, den Mora
jpielenden Soldaten, Ehriftus jelbft im Longen Wermelge:
wande. Diejem Typus jchließen fich in bunter Mannig—
faltigfeit die zahllofen Produfte der Rleinfunft in Elfenbein
und Metall, in Miniaturmalerei und Stiderei an; auf ihn
führt fich auch der wunderlich ftilifierte irifche Typus zurüd,
während R. (abgejehen vom palatinifchen Spottfruzifir) einen
abendländifhen Typus (?) nur in den Paffionstäfelchen des
Britiichen Mufeums, in der Erwähnung eines nadten Eruci-
fixus bei Gregor von Tours und in der Weltfarte des
Sjidorcoder Ban Gallensis 237 nachmweifen fann. Die
Beichreibung ift überall jehr genau, die Literatur reichlich
verzeichnet, fieben Abbildungen erleichtern das Verjtändnis
wejentlih. Dielen Befund will nun der erfte (verhältnis:
mäßig zu ausführliche) Teil erklären durch die Thefe, daß
da8 Morgenland dem SKreuzestode CHrifti ein viel größeres
Beritändnis entgegengebracht habe al3 das Abendland, daß
jpeziell die Syrer eine lebhafte Empfindung für da8 menfe.
liche Leiden gehabt hätten, während die Lateiner nur ben
deus crucifixus fahen, dem dann auch die germanischen
Völker in dankbarer Treue fich weihten. Richtig ift hieran
ohne Bmweifel, daß dem Abendland im erften Zahrtaufend
noch jene Verfenfung in die Leidensgeftalt am Kreuze fehlt,
die da8 Mittelalter charakterifiert, aber es ift Doch zu viel
gejagt, daB das Abendland unfähig war, den Tod Chrifti
zu begreifen. R. fieht Dier etwas durch die Brille des
funftgejchichtlichen Befundes und lieft abendländifche und
morgenländifche Quellen verjchieden. E3 ift jedenfalls etwas
einfeitig, fih zur Feftftellung der Stimmung des Abendlandes
(mit einziger Ausnahme Auguftins) an die Dichter zu halten,
unter Sgnorierung von Männern wie Tertullian, Cyprian,
Novatian u. a., die doch al Theologen und Prediger aud
auf die Volksfrömmigfeit gewirkt haben. Bei den Orien-
taten führt R. weit mehr Theologen ing Feld, abgefehen
davon, daß auch unter den zitierten Dichtern gerade De,
rühmte Dogmatiker fih finden, während die Tateinifchen
Dichter zumeift nur halbchriftianifierte Nhetoren find, deren
Anihauung gefättigt ift mit mythologifchen Bildern, beren
Sprache zum Teil geradezu direkte Anleihen bei Heidnifchen
Dichtern macht: ſollen dieſe wirklich die chriftliche Volksan-
ſchauung am beſten wiedergeben? Obendrein betont Reil
z. B. Sedulius V, 262 fg., was nichts als Anſpielung auf
Joh. 10, 18 iſt, während er an der bedeutſamen Wendung
V, 283 fg. vom Tod: semine vipereo culp& genetrice cre-
|
Bentralblatt — 4. Februar. — 220
aris | et veniå regnante peris vorübergeht. Hiernady ift in
Chrifti Tod die Gnade zur Herrichaft gelangt; da darf man
doch wohl nicht von „einem völligen Unvermögen des Abend:
(andes, dem Nreuzestode Chrifti ein direltes Heilzinterefje
abzugewinnen” reden. Umgefehrt ift eg nur Schein, daß
innerhalb der phylifchen Spekulation der griehiihen Theo-
logie ein tieferes Verftändnis des Todes erwüdjje: er bleibt
auh den Griechen ein Geheimnis, dad man nur in Kauf
nimmt, weil e3 biblijh bezeugt ift, während die Grund-
tendena zum Dofetismus führt. Nur die fgrifchen Theologen,
. die fih) am meisten an die Schrift und ihre Gefchichte Halten,
haben für das Leiden ein Verjtändnis, wie e3 andererjeits
in nod tieferem Sinne Auguftin hat; aber aud bei ihnen
überwiegt doh da3 Spiel mit der Baradorie: Gott — leidet.
Sollte die Erklärung für das Auftauchen, die Wandelungen
: Römer aufgewiefen.
an vorhandene außercriftlicde Vorbilder zu berüdjichtigen.
—————— — — — — ——— — — — —— — — — — — —— — — — — —— —— nn — — — —
und Wanderungen des Kreuzigungsbildes nicht ausreichend
in den von R. richtig betonten lokal⸗kultiſchen Verhältniſſen
Paläſtinas gegeben geweſen ſein? Ein zweiter Faktor iſt
von R. richtig in dem verſchiedenen äſthetiſchen Empfinden
der Orientalen und der klaſſiſch gebildeten Griechen und
Daneben wäre etwa noch Anknüpfung
— An Kleinigkeiten ſei nur noch bemerkt, daß die byzan—
tinische Kunfttragödie Xouorog € gra nicht ins 6., ſondern
ind 12. Sahrh. gehört, in die gleiche fpäte Zeit auch die
damit eng verwandte Rec. B der WBilatus-Alten. Das
Aevrıov in Rec. A c. 10 hat alfo mit bem dacov xox-
xıvov in B nicht8 zu tun: e3 ift ein Schurz wie %oh. 13, 4,
woher e3 vermutlich ftammt. Denn gegen die beliebte Ab:
leitung aus Bildern Spricht Hier wie bei den Namen ber
Schäder und des Speerträgers (über die übrigens neuer:
dings Eh. Meftle und Rendel Harris Expos. VI ser. I
1900, 161—177 gehandelt haben), daß die literarifhe Be:
zeugung älter ift al3 derartige bildliche Darftellungen.
UndererjeitS ift die Heilung des Longinus durch das Blut
Chrifti von Blindheit niht vor dem 12. Jahrh. und nur in
abendländifcher Literatur nachweisbar, vgl. Kröner, Longinus-
legende, 1899. Die fyrifhe Legende identifiziert ihn viel:
mehr mit dem LZahmen vom Teiche Bethesda Joh. 5, 14
(Salomo von Basra, Buh der Biene 44). Demnah wird
der Blutjtrahl auf den Bildern von S. Maria Antiqua,
©. Giovanni e Paolo und dem Evangeliar von Sankt allen
nicht jo zu deuten fein. Xgıorog raoywv B. 1488 ift
gegen Dübnerd Konjeltur zoonAw mit dem neueflen Her-
ausgeber Bramb3 das überlieferte zouovAm EvAw beizube-
halten al3 Hinweis auf die drei Holzarten im Kreuz, vgl.
Eb. Neitle, de sancta eruce 113. Wbfürzungen wie HDG
und SDG für Harnad und Seebergs Dogmengeidhichte Haben
etwas hieroglyphenhaftes. Mehrfach wundert man fih, nadh
MSL ftatt nach CSEL (üblicher al3 CSAV) zitiert zu finden.
Das ift aber alles nebenfählid. Möge e8 dem fleikigen
Berf. vergönnt fein, und bald mit feiner angekündigten
Arbeit über „Bilderzyklen“ zu erfreuen. v. D.
Stevenson, R. A. M., Velazquez. Uebersetzt und eingeleitet
von Eberhard Frhr. v. Bodenhausen. München, 1904.
Bruckmann. (166 S. Gr. 8. mit 23 Taf.) Æ 4.
Dieſes Buch ift von einem Maler gefHrieben und handelt
ausfchlieglih von dem Maler Velasquez. Für ales tat-
ſächliche und Hiftorifche ift die Kenntnis von Zuftis Meijter-
wert vorauggefegt. Der feinfinnige Ueberjeger erinnert an
Hildebrands „Problem der Form”, und diejer Vergleich ift
durchaus zutreffend. Stevenfon, der au3 der Schule ber
Vontainebleauer und Carolus Durang hervorgegangen ift,
jieht in Velasquez das Vorbild und den Uusgangspunft des
modernen Smprejlionismus und ftudiert ihn wie einen ver=
221 — 1905. 36. — Literarifhed Zentralblatt — 4. Februar. — 222
ehrten Meifter. Mit innigfter Nachempfindung unterfucht
l
t
er die Technik des Künftlers, über deren Bedeutung und |
Würde er jchöne Worte jagt. Kompofition, Farbe, Modellierung '
und Pinjelführung werden geiftreich analyfiert; und auch wer
widerfprechen folte, muß zugeben, daß hier ein Berufener
jeine Stimme hören läßt. Es ift keine leichte Lektüre und
himmelweit verjchieden von den jegt üblichen „Monogra:
phien”; wer aber wirklich dem wejentlichen der Kunft näher WERTEN: Jene tungan. OOS
Der SKunftwart. Hrögbr. $. Avenariud. 18. Jahrg. 8. Heft.
zu fommen wünfjcht, dem fei Stevenfons Buch ala Feiertags-
leftüre empfohlen.
Alcan. (301 S. 8.) Fres. 5.
Bibliothèque de philosophie contemporaine.
Ein merfwürdiges Buch, aber ein gutes, ein fehr lefeng-
wertes Buh. Merkwürdig, weil e3 von einem ftreng wiffen: `
Ihaftlihen Standpunkte aus, auf Grund einer gediegenen
pbilojophifchen und äfthetiihen Bildung nah einem Hor
disponierten Plane ausgeführt, fi) doc) in der Geftalt einer
unterhaltenden Plauderei abwidelt. Der Titel des Buches ift
irreleitend und man ijt verfudht, ihn auf die mufifalifchen
Formen anftatt auf den Snhalt zu beziehen. Doch läßt
Die Kunft- Halle. Hregbr. ©. Galland. 10. Jahrg. Nr. 8.
Berlin, Harrwig Nadıf.
"nh, ` ©. Galland, Der Kaifer u. die Kunfl. 2. — ©. $.
Wolf, Zum Andenken an Unfelm Feuerbah (Feuerbach-Auéſtellung
in Munden). — M.Rapfilber, Ein Hermann Preil-Werl. — Ein
beutjcher Kunftfalon in Faris. — H. Pudor, Semper, der geiftige
Vater ded neuen preuß. Erlafjed über die mwerfftättl. Erziehung der
“ Handwerker u. KRunftbandwerfer. — ©. J. Wolf, Mündner Kunft-
die Ueberjchrift des 12. Kapitel® Les conditions objectives de `
l’esprit musical: Rapports de la psychologie musicale et :
de l'esthétique feinen Bmeifel über den Sinn, in welchem
der Berf. dag Wort esprit verjtanden wiffen will. Nicht
etwa um den Eiprit, den man den franzöfiichen Romponiften
|
bericht. — M. Rapfilber, Berliner Kunftfchau.
Münden, Callwey.
Inh.: F. Avenarius, Wie feiern wir Schiller? — J.G regori,
Dauriac, L., Essai sur Pesprit musical. Paris, 1904. Felix ' Borlefeabende. — E. Tharl, Warum c8 der Operette fo fchledht geht?
Mitteilungen des württembergifchen Runftgewerbevereind Stuttgart.
1%04/1%W5. Heft 3. Göppingen, Zlig & Müller.
.Inh.: Konr. Lange, Bernhard Pantol. — W. Klein, Dad
wurttemberg. Mufitzimmer auf der Weltausitellung in St. Louis.
Die Schönheit. Hrög. v. 8. Banfelow. 2. Jahrg. Heft 10. Berlin.
Suh.: ©. Möhring, Eine alte Gefhichte. — K. Röttger,
Schönheit u. fozialed Empfinden. — Myron, Spartanifche Erziehung.
— MPohhammer, Ein Bejuh bei der Mode. — Sittlichkeit u.
Sgamilienbad. — R. Sommer, Dottorinnen? — $H. Pudor,
Moderne Gläjer. (Dit 6 Abb.) — Formgejep. — 3. Rapp, Ciniges
über Hautpflege.
Ter Städteban. Begr. von Th. Goede u. C. Sitte. 2. Jahrg.
Heft 1. Berlin, Wasmuth.
Snb.: TH. Soede, Bon den Beziehungen der Zonenbauordnung
zum Bebauungsplane. — 3. Bartfhat, Ein Borfhlag zur Umge-
Raltung d. Wilhelmplaped in Pofen. (Mit 1 Taf.) D Lane,
nahrühmt im Gegenfage zur italienifchen Melodiefchwelgerei | Ausgcftaltung des Anlagenplagce an d. Balpiglerftraße in Münden.
und der beutfchen Tiefe der Empfindung, handelt e3 fid, | (Mit 4 Taf.) — R. Stölder, Urhitekt od. Randmeifer? (Dazu 3 Taf.)
jondern ganz einfach um den ideellen Gehalt, den Inhalt
der Mufit überhaupt. Freilich täufcht fich der Verfafier,
wenn er glaubt, mit feiner Definition etwas neues gejagt,
| Ee
einen Schritt vorwärts getan zu haben, nämlich daß die |
Melodie die Bewegungen der Seele nadahmt (©. 298:
la mélodie imite l'âme ... les sentiments, .. les érections ..
les passions de l’äme; elle en imite ou reproduit les nuances
et les rythmes, rien de moins, croyons nous, mais rien de
plus). Dag find befanntlih faft Hanslids eigene Worte,
welche grundlegend für den Aufbau der muſikaliſchen Aeſthetik
der letzten 60 Jahre geworden ſind. Aber ſie gelten ſeit
Fechner und Lotze nicht mehr für erſchöpfend; nicht mehr eine
„Nachahmung“ der Affekte, ſondern einen direkten „Ausdruck“
derſelben ſieht heute die Aeſthetik in der Muſik. Ebenſo
wie dieſer letzte Schluß bleiben auch frühere Ausführungen
hinter den Ergebniſſen der deutſchen Muſikäſthetik zurück,
z. B. die Behandlung des Problems der Vorſtellung der
Tonbewegungen als Entwickelungen im Raum. Doch ſteht
auch hier Dauriac auf gleichem Boden mit Steinitzer, Bücher,
Lipps, indem er alle Arten der ſinnlichen Wahrnehmung
auf allgemeines Körpergefühl (versation commune) zurückführt,
von dem ſie nur Teile, Differenzierungen ſind. Die Grund:
probleme der Melodik, Harmonik und Rhythmik werden
übrigens kaum geſtreift; mit der Uebertragung von Delboeufs
Bezeichnung des „Wortes“ als geste sonore auf muſikaliſches
Gebiet (Phraſe) kommt Dauriac ebenfalls zu ſpät, da bereits
vor Delboeuf Nietzſche dieſen Terminus direkt gebraucht hat.
Doch können dieſe kleinen Ausſtellungen den Wert des Buches
nicht in Frage ſtellen, das im Detail eine Fülle von An-
regungen bietet und als Ganzes auf dem Standpunkte der
heutigen Erkenntnis ſteht. H. R.
Kunſtchronik. Hrsg. von E. A. Seemann. N. F. 186. Jahrg.
Nr. 11. Leipzig. E. A. Seemann.
Inh.: A. Haupt, Das Weßlarer Skizzenbuch u. der Giebel des
Heidelberger Otto Heinrichsbaues. — F. H. Pofmann, Der Meiſter
Anthoni des Heidelberger Kontrakts von 1668.
— — — — — — — — — — — — —— — —
Key, Ellen, Ueber Liebe und Ehe. Essays. Autorisierte
Uebertragung von Francis Maro. 3. Auflage. Berlin, 1904.
S. Fischer. (XV, 496 8. 8) GA: geb. #5.
E3 wird in der Gegenwart nicht nur von den Vertretern
des Nadifalismug, fondern auh von vorfichtig urteilenden
Aeithetifern und Sozialpolitikern zugeſtanden, daß unſere we—
niger durch die Sitte als vielmehr durch geſetzliche Vorſchriften
aufrecht erhaltenen und kirchlich gebilligten Begriffe über die
geſchlechtliche Sittlichkeit wie ſo viele andere ethiſche Werte einer
eingreifenden Umgeſtaltung bedürftig ſind. Nun iſt ja aller—
dings auch eine ſtarke Partei vorhanden, welche die ſtaatlich und
kirchlich ſanktionierte Ehe als die allein berechtigte Grund—
lage des Geſchlechtsverkehrs betrachtet und dieſe Inſtitution,
da ſie angeblich im Tranſcendentalen wurzelt und ohne Zweifel
ein Entwicklungsprodukt Jahrtauſende alter Kulturarbeit
iſt, auch für alle Zukunft als unveränderlich und allgemein
verpflichtend erflärt. Die Neuerer dagegen lafien alles Tran:
jcendentale außer Betradht. Sie geben zwar zu, daß jede
hiftoriich gewordene Einrichtung zu irgend einer Zeit unter
gewifjen gegebenen Verhältniffen vernünftig und zmwedmäßig
war, weiſen aber aud) darauf hin, daß alle Gebilde ber
menfchlichen Rulturentwidlung ſich bei wejentlich veränderten
gejelichaftlihen YBuftänden entweder been anpafjen oder
unaufhaltfam zu Grunde gehen müfjfen. Bu diejen Neuerern,
welche die Entwidlungslehre auh auf die höchiten Kultur
güter der Menichheit angewendet wiljen wollen, gehört aud)
die Verfafjerin der vorliegenden Schrift, die ſich ſchon durch
mehrere gedanfenreiche und gemütstiefe Bücher iiber allgemeine
Menfchheitsfragen in weiten Kreilen befannt gemadt bat.
Sie befämpft in ebenjo feinfinniger und zartfühlender als
entfchiedener Weife die heute allein zu Mecht beitehende Form
ber Ehe als nicht mehr Eulturgemäß. Un ihre Stelle will
fie eine freie, lediglich auf gegenjeitige Liebe begründete und
223
mit deren Erlöfchen ohne weiteres lüsbare Form der Ver-
einigung treten laffen, welche zugleich einen freiwilligen oder
notgedrungenen Nechtöverzicht in fih jchließt, neue Leben
unter Bedingungen zu erzeugen, die diejelben minderwertig
oder widerftandsunfähig im Stanıpf uns Dafein machen würbeı:.
Ieder fol das Recht Haben, nad) eigener Wahl und auf eigene
Weiſe mit feiner Liebe dem Ganzen zu dienen und unter
eigener Verantwortung die Freiheit feiner Liebe gebrauchen,
ohne von Staat oder Kirche feine Direftiven zu holen. Bon
der fiegreihen Durchführung diejer Forderungen erwartet
die Berfafferin ein Aufhören der Heute üblichen oft aus un:
würdigen äußeren Nüdfichten geichloffenen Zivangsehe und
auch der Proftitution. Sie gibt fih awar nicht der Hoffnung
Hin, daß ihre Vorichläge [Hon in naher Zukunft allgemein
durchdringen fünnten, aber fie will einzelne vorurteilsloje
Paare zu entfchiedenem Vorgehen in der angedeuteten Nid)-
tung ermutigen, und fie nimmt an, daß bereits in wenig
Generationen die Beurteilung des Gefchlechtsvertehrs zweier
Menſchen ſich nicht auf die Jorm ihrer Vereinigung jondern
auf deren Folgen eritreden wird. — Das Buch gehört zu
den beiten und Iejenswerteften, die vorn nichtmiedizinischen
Standpunkte aus über die Probleme des Gejchledhtslebens
geichrieben worden find. Die Darftelung überfchreitet nirgends
die Grenzen der Wohlanftändigfeit. Nicht völlig befriedigend
wird allerdings eine überaug wichtige Trage beantwortet,
an der bisher alle Terfuche, die Freiheit der Liebe zum
Siege zu führen, Schließlich doch gejcheitert find, nämlic)
die Frage nach der Verjorgung und Erziehung der Kinder
für den Fall, daß die nicht durd) Zwang zufammengehaltene
Vereinigung der Eltern fih auflöft.
Abhandlungen der Tal. Sefellichaft der Wifjenichaften zu Göttingen.
Milologifd-hiftorifhe Klaffe. N. F. Bd. VIL Rr. å.
Snh.: 3.Flemmingu.H.Liepgmann, Apolinariftifhe Schriften.
Eyrifh. Mit den griebifhen Terten und einem fyriichegricchijchen
MWortregifter. Berlin, Weidmann. (76 S. 4.) M 8.
Chicago. The Decennial Publications. Vol. V.
Cont.: E. D. Burton, Some principles of literary cri-
ticism and their application to the synoptic problem. (72S. 4.) $ 1.
Signugsberidte der f. bayr. Akademie d. Wiff. zu München. Jan. 1905.
L Philofoppifchephilologifhe Klaffe: v. Amira, Die Handye
bärden in den Bilderhandichriften ded Sacjenfpiegeld. (2. Hälfte.) —
A. Srünwedel, Beriht über archäolog. Arbeiten in Idikutſchari
und Umgebung, im Winter 1902/3.
U. Matbematifhepboufitaliihe Klaffe: K. v. Linde, Ueber die
Feftftellung der Dichte von gefättigten Wafferdämpfen u. des thermifchen
Berhaltend von überhipten Wafjerdämpfen. — ©. Finfterwalder,
Der „gefährlihe Ort” bim Rüdwärtsrinfchneiden auf der Kugel. —
A. Korn u E. Strauß, Ueber eine Beziehung zwiiten Wanderungd:-
geihwindigfeit und Form der Jonen. — D. Stolz, Beweis cines
Sapesd über dad Borhundenjein ded fompleren Integrale.
LI. Hiftorifche Klaffe: Prug, Die Autonomie des TZemplerordend.
— Simondgfeld, Die Zufammenkunft Friedrih Rothbarts mit Papit
Hadrian IV im Juni 1155 zu Eutri. — Traube, Palävgraphijche
Forfhungen, V. Teil (Johanne? Scotus).
Sigungsberichte der t. preuß. Akademie d. Wiff. zu Berlin.
Phyfit.-mathemat. Klaffe. 1905. Nr. 2: Klein, Ueber Theodolith:
goniometer.
Philof.-Hiftor. Klaffe. 1905. Nr. 3: Stumpf, Erfcheinungen und
piyhifche Funktionen.
Univerſitätsſchriften.
(Format 8., wo ein anderes nicht bemerkt iſt.)
Greifswald. (Kektoratswechſel.) E. Stengel, Die Bruchſtücke
— 1905. Æ6. — Literariſches Zentralblatt. — 4. Februar. —
der noch ungedruckten Chanson d'Anseis de Mes aus den Archives |
von Saint-Hubert im belgiſchen Siaatsdepot zu Arlon: L. 12, x. |
(48 ©.)
Friedrih LXoeffler, Chronik der Königlichen Univerfität
Greifswald für dad Jahr 1903/1904.
|
— (Inauguraldif. PHilot. Fat., Deutſche Philol.) Wilhelm |
van Aderen, Die althochdeutfchen Bezeichnungen dir septem pec-
224
cata criminalia und ihrer filiae. (57 ©.) — Kranz Deibel, Dora
thea Schlegel ald Schriftftellerin im Bufammenhang mit der roman:
tiihen Schule. (61 ©.) — Carl Dittmar, Ueber den Riederdihter
Johann Möller, ven Orünrer der Gottfingenden Gefelfhaft zu Greifen»
terg i P. (89 S.) — Ctto Hermann Kirhgeorg, Die didteriihe
Entwicklung J. J. W. Zatariäd. (52 ©) — SHceinrih Yühring,
Iheaterbearbeitungen der „Räuber“. (104 ©) — Satob Shmip,
Die älteften Yyaljungen des deutichen Romans von den fichen weiien
Meiftern. 1122 ©.) — (Klaff. Philol.) Ricardus Dedo, De anti-
quorum superstitione amatoria. 495.) — (Roman. Philol.) Ludwig
Kußmann, Beiträge zur Uererlieferung ded |„Livre des quatre
Dames“ von Ulain Chartier. (41 S.) — (Gefd.; Walther Barthel,
Zur GcfhHidte der römijchen Städte in Africa. (67 S.) — Hand
Dumreje, Unterfudungen zur Gefdichte der Reformation im fteicr
märkiſchen Bauernſtande. 96 S.) — Nationalökon. Erich Schir—
meifter, Marlo- Winfelbleh und fein Zukunftsftaat. (46 ©.) —
Chemie.) Otto Bürger, Ucber Zfomerien bei acetylierten Bbenyl-
bydrazonen aromatiſcher Oxyaldehyde. (37 S. — Johannes Lipski,
Ueber Thiophenochinone. Ein Beitrag zur Konftitution der Pheno—
hinone (5d ©) — Dtto Schröter, Ueber Pieudophenole aus
p-Orptripbenglcarbinol, Calicplaldehyd und o-Nitrophenol, jowie einige
ihrer Ummwantelungeprodufte. (62 ve, mit 1 Tab.) — [Yuriit. Sat.)
Johannes Blod, Die Vorausjegungen rer mora creditoris nad
gemeinem "Met und tem Rehte des BS.B. für das Deutiche
Med, BO — Friedrid Bremer, Die Sıfamtgläubigerichaft nad
dem Rechte des B.G. B. (48 S.) — Ulriy Dummer, Die Boraus:
ſetzungen der Kollationspflicht. (101 S.) — Hugo Ecker, Die recht—
liche Natur des regulären und irregulären Bankverwahrungsdepots.
69 S.) — Joſef Geide, Die Einbringung von Sachen bei Gaſt—
wirten. (48 S.) — Alwin Släpner, Die tedtlibe Natur der Zur
lafjung von Wertpapieren zum Börfinbandel. (78 S.) — Otto Kern,
Die brtugte Forderung. 86 S.) — Hugo Krohn, Pergleihung ter
gemeinrcchtl. actio Publiciana und der Aniprüde aus den SS 1006
u. 1007 deg 8.9.3. (52 ©.) — ğrana Lange, Dag Redt trer bes
ſchränkten perſönlichen Dienſtbarkeiten. (00 Z.) — Jehannes Lange,
Ueber den Erwerb did Eigentums turh Aneignung nad dem B.G. B.
§§ 958-964. 46 ©.) — Heinrid Madert, Der Einfluß der Todes-
erklärung auf dag Familienrecht. (38 S. — Erhard Müller, Die
rehtlihe Stellung des Findera nah gemeinem Rehte und dem Rechte
des B.9.B. f. pb Deutihe Reih. (77 S.) — Erft Müller, Die
Anſprüche des unbeauftragten Geichäftsführere gegen den Gejdyäfte-
herin aus der Geichäftsführung. (43 ©.) — Johannes Noad, Die
rechtliche Stellung des nidıt recbtetühigen Vereine. (49 ©.) — Gart
Dgorek, Die Begrenzung der Notwehr und ded Notitandes. (80 ©.)
— &ridh Ohm, Die fretüchtige Ausrüuftung der Kauffahrteiichiffe und
die Zutifatur der deutichen Berichte. (48 5.) — Konrad Plünticd,
Das Verhältnis der Niederlaffung zur Einbürgerung burg Aumnabme.
57 ©.) — Hermann Richter, Begriff und rechtliche Bedeutung des
Zuberöre. (82 ©.) — Hermann Seidel, Das richterliche Beräußerungd«-
verbot. (82 S.) — Rihard Seraphim, Zur Lehre von der Pro;ch»
vollmadıt im Bergleih mit der Bollmadıt und dem Auftrage de B.G. B.
82 ©.) — Baron kurt von Stempel, Wie unterscheiden fidh nad
dem 38.8.8. Forderungsübertragung und Schuldübernahme hinficht-
lich ihred Einfluifes auf Forderung, Einwendungen und Nebenrechte?
(59 5.) — Medizin. Fal.) Mar Freytag, Ueber ein ungewöhnlich
großes „Ofteem“ emes Ecjambeindg am Daumen traumatiihen Ur,
iprungs. (38 S., mit 1 Taf.) — Borg Haase, Kajuiftil des Schuhartt-
Schnittes. 30 ©.) — Bruno Kaminski, Ein Beitrag zur Toppili«
tiiden Darmftenofe. 37 ©., mit 1 Taf.) — Alfons Kobylinefi,
Ueber primäre Sarkome in der Lunge. 58 S.) — Alfred Laufer,
Spontangangrän ded Borderarmed. (26 S., mit 1 Taf.) — Cacelaw
Meißner, Die Chondrome der Finger. (36 S., mit 1 Taf.) —
Georg Meyer, Die Behandlung der Oterfhentelbrühe mit trüf-
zeitigen Bewegungen. (37 S.) — Paul Noeßke, Geburtehilfliche
BZerftüdlungsoperationen. (31 ©.) — Erih Rohde, Ueber Krebfe im
jugendlihin Alter. (62 ©.) — Jofeph Rojenberg, Ueber Aneuryd
men der Öehimarterien. (51 ©) — %. Siegel, Die Ehrlihicdhe
Diazoreaftion und die Gruber-Widalfche Agglutinationsprobe in ibrer
Bedeutung bei Typhus abdominalis. (42 ©.) — Martin Stappen-
bed, Ueb:r die Beihoßwirkung Eleinkalibriger Mantelgeichoffe. (Ein
Vergleich der Kriegserfabrungen im Burentriege mit den Refultaten
der Scießverfuhe auf Leihen der MedizinaleAbteilung ded K. Preuß.
Kriegsminifteriumd.) (43 ©.) — Johannes Thiele, Ueber die Ur
fahen der Spontangangrän der Ertremitäten. (57 ©) — Martin
Zauled, Leberabfceije bei Blinddarmentzüundung.
Kritifche SFadpeitfchriften.
La Cuitura di Ruggero Bonghi. Nuova serie diretta da E.
de Ruggiero. Anno XXIV. Nr.1. Rom.
Somm.: E. Calandra, Vecchio Piemonte. G. Réval, La cruche casse. T .
Carlyle, Passato e presente. A. Cougnoet, Il ventre dei popoli. (Laura
225
Gropallo.) — G. Marchesini, Le finzioni dell’anima. (G. Setti.) — Ari-
stotelos’ Metaphysik übersetzt von Dr. E. Rolfes. (C. Giambelli.) —
H.Winckler, Geschichte der Stadt Babylon. (R. Paribeni.) — W. Olsen,
Die Schlacht bei Plataeae, (A. Solari.) — D. Besse,
(P. P. Lonardo.) — E. Ch. Babut, La plus ancienne d6crstale. (N. Tamassia.)
— U. G. Mondolfo, Terre e classi sociali in Sardegna nel periodo feu-
dale. — E Düren, ' Nene Forschungen über den Marquis de Sade Ee
Vidossich) — Correspondance du Duc d'Enghien. (C. Manfroni.) — G.
Oxilia, La campagna toscana del 1548 in Lombardia. — K. Weissm —
Beiträge zur Erklarung u. Beurteilung grioch. Kunstwerko. — B. Fischor,
Archäolog. Erinnerungen aus einer Studienreise nach Griechenland. — R
Thiele, Das Foram Romanum. — G. Richter, Die jüdischen Münzen
zum ersten Aufstande unter Nero; Die Münzprä ung der Juden während
des ersten u. zweiten Aufstandes unter Nero] u. Hadrian. (L. Cesano.) —
Frida Schotimüller, Donatello. — P. Rossi, Il Sodoma nell arte
senese. — O0. H. Giglioli, Pistoia nelle sue opero à` arte. — H. W.
Singer, Der Kupferstich. — G. Pen nesi, Indice dei nomi dell'Atlante
scolastico. (G. V. Callegari.) — C. Puini, 11 Tibet. (G. Mondaini.) — T.
Stickney, Les sentences dans la possie grecque. (C. Pascal.) — B.
Helbing, Die Präpositionen bei Herodot. (C. O. Zuretti.) — Isaei ora-
tiones, ed. Th. Thalheim. Aristotelis Ethica Nicomachea, reoc. Fr.
Susemihl. (A. Mancini.) — Ennianae poesis reliquiae. Rec. I. Vahlen.
i.) — Horae semiticae N. III, IV. — O. Stauf von der March,
Literarische Studien. — A. Baccelli, Studi giuridici e questioni forensi.
— G. Amadori-Virgilj, La rendita-merce 6 la rendita-moneta.
Mitteilungen aus der hiftor. Riteratur, hgb. v. d. hift. Gef. in Berlin.
Rcd.: Ferd. Hirfh. 33. Jahrg. 1. Heft. Berlin, Weidmann.
3nh.: SOTADA der Gelhichtäwiffenihaft XXV, 1. 2. kent — Mil-
lard, — bistorique. L (Preuß.) — Hauchk, Kirchengeſchichte KN
lands. IV. (Halın.) — Haller, Papfitum u. Bichenzeform. (Preuß.)
ua Deutſche Geſchichte. 1V. V. 3. Aufl. (Röichhhorn.) — Deet
Seihichte Bayerns. VI. (Moif.) — Roth, ne Ne — II.
(Schmidt.) — v. Sickel, Römiſche Berichte. IV. V. (Wolf.) — Sufta, Die
römifhe Kurie u. das Konzil von Zrient unter Pius IV. I. (Molf.) — Briefe
u. Alten zur Sefchichte des I0jähr. Krieges in den Zeiten des vorwaltenden
Einflufies der Wittelsbader. IX. Hrg. vo. Chrouft. (Vreuß.) — Schie⸗
mann, Geihihte Muflands unter Kaifer Nikolaus I. L (Girgenfohn.) —
ü bner, Neun Jahre der Erinnerungen eines öfterr. Botfchafters in Paris
unter dem zweiten Kaiferreih 1851—1559. I. (vd. Gruner.) — Beröffentl. der
Hiftor. Rommiffion für Weftfalen. Rechtequellen. Wertfälifche Stadtrechte. I, 2.
(Koehne) — Areng, Tas Tiroler Boll in feinen Weistümern. (Jiwof.)
Revue crit. d'histoire et de littérature. Dir.: A. Chuquet.
39° année. Nr. 3. Paris, E. Leroux.
Somm.: Contributions à l'histoire ancienne, III, 3; IV, 1 et 2. — J. Colin:
Annibal en Gaule. — Eusèbe, Histoire ecclésiastique , p. Ed. Schwartz;
La traduction latine < Rufin, p Mommsen, l Onomasticon, p. Klos ter-
mann; la Théophani . Gressmann. — Sell, La religion des clas-
siques allemands. — pi on, Portraits frangais. — Goorge Sand, Souvenirs
et idées. — Ronan, Melanges religieux et historiques. — Münch, Notes
au terto de la vie. — Pineyro, Le romantisme en Espagne. — René
Worms, Philosophie des sciences ‘sociales.
Rivista a italiana. Diretta dal G. Ciardi-Dupré.
Anno X
Somm.: A. Capecelatro, Problemi moderni. — P. F. Prat, La Bibbia e la
storia. — A. Pandozai, La figura storica di Gesù? — A. Mori, Ele-
menti di Geografa. — O. Cipolla , Pubblicazioni sulla storia medioevale
italiana (1900). — F. Carlesi, Origini della città e del comune di Prato.
— V. Lusini, L'arte del legname innanzi al suo Statuto del 1426. —
M. Terlizzi, L’ Ugolino di Dante. — A., Micheli, Ugo Foscolo a Ve-
nezia. — M. Bontempelli, Egloghe. — N. Doria- Cam bon, Petali al
vento. — D. Ambr. M. Amelli, uidonis monachbi Aretini Micrologus.
Reue philologifche Rundfhan. Hrög. von C. Wagener u.
Ludwig. 1905. Nr 2. Gotha, F. A. Perthe.
Inh.: F. Buherer, Anthologie aug den griehifchen Phrifern. (3. Sigler.) —
Ed. Turner, Qnaestionis criticae in Platonis Lachetem. (Fr. Beyschlag )
— R. Ellis, "Catulli carmina, (G. Schüler.) — E. Hoffmann, Vergilii
Aeneidos epitome cum delectu ex Georgicis et Bucolicis. (G. Koch.) — ®.
Zelbrüd. Ginleitung in das Studium der indcgerm. S praden. (Fr. Stoh.)
— 3. Wadernagel, Studien sum grieh. Perseltum. (H. Dielter.) — Joh.
Kirchner, Prosopographia Attica. (Ad. Bauer.) — A. 3an te, Auf Aleran-
ders d. Or. Pfaden. (U. Hanfen) — H. van Here erden, Appendix
Lexici Graeci suppletorii et dialectici. (Ph. we — ae eifigte, Stadti
oo Beamtenmweien im römifihen Aegypten. (D. Y. Ò Ae) Kahler,
Lanfrey, La Campagne de 1809. (0. Klein.) — John og, ur fron,
—3 Tree) = Dh. Blattner, Uebungsbuch zur fran). Grammatik.
Lë. Bihler.) — Ch. Mills Gayley, Kepresentative English Comedies.
Beochenihrift für Haffiihe Philologie. Grën, v. ©. Andrefen, 9.
Drabeim u. F. Harder. 22. Jahrg. Rr. 4. Berlin, Weidmann.
Inh.: DB. Delbrüd. Einleitung in das Studium der indogerm. Spraden. (D.
Beife.) — Valeri 'Flacci Argonauticon libri octo, rec. C. Giarratano.
(Hublocher.) — J. Candel, De clausulis a Sedulio in eis libris, qui in-
scribuntur Paschale Opus, adhibitis. (J. Hilberg.) — J. Pascoli, seda-
gium. Carmen praemio aureo ornatum. Accedunt IV poemata laudata.
f Birimin: Cornelius Gallus Parthenio; H. Damsté, Duo signa; P.
Rosati, De telegrapho acrocodilo; X. Beuss, Ad Franciam. (H. Draheim.)
Außerdem erfchienen
ausführlide Aritiken
Acta Borussica. platt Teil. I. Bd. (Fıhr. v. Schhrötter:
Schmollers Jahrb
Baer, L., Die Aue Siforienbäder des 15. Jahrh.
dronit XVI, 13.)
Brüll, 00. Ehronit der Stadt Düren. (Tile: Ztichr. d. Aach. Geſch.⸗
Ber. XXVL)
Saint Wandrille. |
(Singer: Kunft»
-— 1905. XV 6. — Literarifhes Zentralblatt — 4. Februar. —
x = — Sa e EE — — — — —
226
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Philof. u. S03. XXVIII, 4.)
Conrad, E., Die Organifation ded Arbeitänachweifes in Deutfchland.
(Zahn: Schmollers Jahrb. XXIX, 1.)
es Das weftpreuß. Provinzialmufeun 1880—1905. (Natur.
Rundftau XX, 4.)
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the French by G. F. Knox. (Ropes: The Academy Nr. 1707.)
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Hiftor. Jahrb. XXVI, 1.)
(Beil. z. Allg.
Dürd, R. a Magner und die Münchener 18695.
Z3tg.
EE a. Die Rhythmik Fiſchatts. (Vogt: Studien z. vergleich.
(v. Liebenau: Hiſtor. Jahrb.
XXVI, 1.
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Biertelj. í. wif. Bhilof. u. So. XXVIII,
Freeman, E. A., Western Europe in the eigth century and on-
ward. {Rose: The Academy Nr. 1707.)
v. Gerlach, Ernft Ludwig v. Gerladh. (Franz: Hiftor. Jahrb. XXVI, 1.)
Lit.Geſch. 'V, 1.)
Çubel, Bullarium Franciscanum. VII.
4.)
Franz. Das Rituale von St. Florian aud dem 12. Jahrh.
Hiftor. Yahrb. XXVL 1.)
(Drewes:
BE ne Unabhängiges Shrifentun (Websky: Proteſt. Monatsh.
Se Dë Ce KAunft des 19. Jahrh. (Uhder-Bernays: Beil. z. Allg.
"E bon Niepiche. (NR. Richter: VBiertelj. f. will. Philof.
Hüffer, H., Alfred v. Reumont. (Landsberg: Ztfhr. d. Aach. Geld.
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Ilgner, C., Die volkswirtſchaftl. Anſchauungen Antonins v. Sun
(1389 — 1459). — — a Jahrb. XXIX,
Schaub: Hiftor. Jahrb. XX
Jacob, ©., Vorträge türtifer neibgs. (Globus LXXXVII, 4.)
(Heip: Schmollere
Kleinwächter, F., Lehrb. d. Rationalskonomie.
Jahrb. XXIX, 1.)
Kropatihet, Fr, Das — ber luther. Kirche. J. (v. Walter:
Beil. z. Allg. Ztg. N
Kroſe, A. D. — Deutſchlands. (Kollmann: Schmollers
Jahrb. XXI
Die Kunſtdenkmäler der Rheinprovinz, hrsg. v. Clemen. VIII, 2.
(Hertel: Etudien 3
(Didtmann: Ztfchr. d. Aach. Geid. Ber. XXVI. )
Lampredt, R., ale Sefhihte. (Barth: Viertelj. f. will. Philof.
4.)
Landau, P., SCH? Romane.
Geſch. V, 1
(R. Richter: Viertelj. f.
wiſſ. pbiloſ. u. Soz. XXVIII
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Mit D. .‚„ La crise du change en Espagne. (Weſtphal:
Muſchner-Niedenführ, G., Das Rieſengebirge.
Rundſchau XX, 4.)
Ueberſ. v.
M. u (Singer: Globug LXXXVII, 4.)
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Dldenberg, ée." ie — des alten Indien.
un: Lit.Geſch. NV. : *
(Guſti: Viertelj. f. wiſſ.
Philoſ. u. 6c}. XXVII, 4.)
Platter, 3., Die Grundlehren der Nationalökonomie. Heitz: Schmollere
Jahrb. XXIX, 1.)
Gcogr. Ztfhr. XI, 1.)
% H. Schein, ne von Prüfer. (W. Niemann: Signale f. d. mufit.
(Bufti:
u. Soz. XXVIII,
(Bobertag: Studien A, vergleich. Lit.:
Rang, A., — — u. die men
)
bund. (Hohlfelp: Monatsh. d. Comenius-Geſellſch. XIV, 1.)
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227
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{&hichtspringip. Beil. 3. Allg. Org, N
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Witalel, St., Örundzüne d. EE Aeſthetik. (Spitzer: Biertelj. f. will.
Philof. u. S0}. XXVIII, 4.)
"Të 2 R., we Ibſen. I. (Jiriczek: Studien 3. vergleich. Lit.»
e
Ziegert, e eh Urfprung und Weſen = SCH deutfchen Dap,
tismus. un Proteft. Monateh. I
Zimmermann, F. W Die erften 50 She des ſtatiſt. Bureaus
des herzogl. Braunſchw.⸗daneb. Staatsminiſteriums 1854 - 1904.
Kollmann: Schmollers Jahrb. XXIX, 1.)
Bom 18. bis 25. Januar ſind nachſtehende
nen erſchienene Werke
bei uns eingeliefert worden, beren Beſprechung ſich die Redaltion vorbehält:
Adler, S., Da Schulunterbaltungsgeſetz u. die Ba: Bürger jüd.
Blauben?. Frankfurt a. M. Kauffmann. (31 ©. 8.)
Apulei Psyche et Cupido. Rec. O. Jahn. Ed. quinta. Leipzig.
Breitlopf & Härtel. (16.) Æ 1, 50.
Bökmentasaga Islendinga. AŬ fornu og fram undir siðĝabót
samið hefur Finnur Jónsson. I. Kaupmannahöfn. Möller.
(S. 1—240. 8.)
Braafd, A. H., Die SE Strömungen der Gegenwart. Leipzig.
Teubner. 8). 41
rn B., Riterarifche Werte. II. Ausgewählte Briefe, brög.
(®r. 8. mit
i Bildn.) M 8.
. ©. M. Cornelius. Leipzig. Breitkopf & Härtel.
Daun, B., Die Kunſt des 19. Jahrh. 1. u. 2. Lief. Charlottenburg.
Bürkner. (80 S. Gr. 8. mit Abb.)
Eiermann, A., Lazarus von Schwendi Frhr. v. Hohenlandberg, ein
deutſcher Feldoberft u. Staatdmann des 16. Jahrh. Neue Studien.
Freiburg i. B. Febienfeld. (VII, 163 ©. ©r. 8.)
zabriciugs, E., Die Befisnahme Badend dur die Römer. Heidel-
berg. Winter. (8. mit 1 Karte.) 4 1, 20.
Fechner, ©. Th., Die Taaedanficht gegenüber der Rachtanficht. 2. Aufl.
Leipzig. Breitloyf & Hartel. (Gr. 8.) M 3.
Florilegium patristicum. Digessit vertit adnotavitG.Rauschen.
Fasc. M Bonn. Hanftein. (8.) Æ 1, 50.
soerfter, W., UAftrometrie oder die Lehre von der Ortäbeflimmung
im Kimmeldraume. 1. Heft. Berlin. Reimer. (Or. 8.) M 4.
Gerold, TH., Gefhichte der — — Niklaus in rett. Mit
4 Ratierungen. Ebd. (Fol) M
Griſebach, E., le reales: Mit — u. en
Anmerkungen. 2. Aufl. Berlin. Behr. (Or. 8.) ©
Grop, AR, Die Stidhomptbie e der ne Tragödie SE Komödie.
Berlin. Weidmann. (Or. 8.)
Sütfhow, Elfe, nn m m au Münhen. Oldenbourg.
(Gr. HI Geh, , 50.
SIE D. ie i. = Studium d. Numidmatif. 3. Sur Berlin.
O. Reimer. (Gr. 8. mit 2 Tertilluftr. u. 8 Taf) 4 6
Harnad, U, Die Notwendigkeit der Erhaltung des alten Symnaftumd
in der modernen Zeit. Bortrag. Berlin. Weidmann. (8.) #0, 50.
Haußleiter, Die Autorität der Bibel. Schd Vorträge. München.
Bed. (8) K 0, 80
Heiđarviga Saga. Udgiven for Samfund til udgivelse af gammel
nordisk litteratur ved Kr. Kålund. Kopenhagen. Mollers
Bogtrykkeri. (XXXIV, 136 S. 8.)
Heliwig, Dag Jahr der SC S Rapeburger Zehntenregifters.
(SA. a. „Ardhiv d. Ver. f. d. . d. Gera. Lauenburg VII, 3.)
Derf., Das Dante Teile: des Dune Rapeburg. (S.A. aus
Jahrb. L LXIX d. Ber. f. mediend. Geld.)
Heves, H. J., Bibel u. Aegnpten. 1. TI. al? 12 —41. Münfter i. W.
Alchendorff. (Gr. 8.) 4 9.
— 1905. M6. — Literarifhes Zentralblatt — 4. Februar. —
228
Hrölfs Saga Kraka og Bjarkarimur. Udgivne for Samfund til
udgivelse af gammel nordisk litteratur ved Finnur Jönsson.
Kopenhagen. Mollers Be (XXX, 176 S. 8.)
sen Dir rufl.-japan. Krieg. 2. Heft. Berlin. R. Schröter.
(Gr. 8) 4 2, 50.
Jahrbuch für die SGemwäffertunde Rorddeutichlande. Hab. v. d. preup.
Landesanftalt für E Abflußjahr Ee 7 Hefte. Berlin.
Mittler & Sohn. (Gr. 4. mit 6 Karten.) Æ 30
Jhering, R. v., Der Bine im Redt. 1. u. 2. Bd. 4. Aufl. Erfte
Audg. in volfetuml. Geftalt. Leipzig. Breitlopf& Härtel. (Gr. 8.) A 6.
Derf., Scherz u. Ernft in der Jurisprudenz. 9. Aufl. Ebd. (8.) 4 3.
Justin, Apologies. Texte grec, traduction française, intro-
duction er index par L. Pautigny. Paris. Picard & fils.
(8.) Fr. 2, 50.
Keune, J. B., Die Flur Eablon in en Zeit. Meg. Druderci
der Rotbringer Zeitung. (28 ©. ©r. 8
Klein, U, Die zentrale RES im Deutichordendftaate
SE am Anfang des 15. Jahrh. Berlin. Dunder & Humblot.
(8.) A
Knauth, H., Uebungsſtücke zum Ueberfegen ing Latein. f. Abiturienten.
5. Aufl. Leipzig. Freytag. (8) Geb. Æ 1, 50.
— ge Sc Rechts⸗Atlas. Keipzig. Dieterih (Th. Weiher.
(4) Ge
Kulentampff, R.. Dag Rehtögut der elektrifchen Arbeit im gelten:
den Etrafrcht u. fein we Breslau. Schhletter. (Gr. 8.) #1. 40.
Landfredissaga Islands. Eptir Þorvald Thoroddsen. IV, 2.
Kaupmannahöfn. Möller. PIV. S. 161—410. 8.)
Levi, Ugo, I monumenti del dialetto di Lio Mazor. Venedig.
Visentini. (82 S. 8.)
Loevinson, E., Giuseppe Garibaldi e la sua legione nello
stato romano 1848/49. Parte II. Rom. Società editrice Dante
Aligbieri. (8.) L. 2, 50.
Roferth, 3., Salzburg u. een! im legten Viertel de 16. Jahrh.
Graz. Styria. (Or. 8.) 4 4. 20.
Piranesi, G., Le case ee Alighieri. 2. ed. Florenz. Lu-
ınachi. (8. mit Abb.) L. 2, 50.
Preuß, $.,
Da? Redt der D'ënn Schulverwaltung in Breuten.
Beim. Pra er. (99 ©. Or. 8.)
Neben, ©. Die halben (shriften u. der gange SE Delenjahelen
des Aberglaubend. Grop Lichterfelde. pelt (8.) 4
Reinte, J. Bhilofophie der Botanik. Leipzig. — 80
Rouge, J., Frederic Schlegel et la genese du a
allemand :1791—1797). Paris. Fontemoing. (Gr. 8.) Fr. 7, 50.
Rydberg, G., Zur Geichichte des franzöfiihen e. IL 3. Monofyllaha
im Franzofiſchen: Artikelfotmen und Objektpronomina. Upſala.
Almaviſt & Wikſell. (VII, ©. 409- 618 Or. 8.)
Sabatier, P., Examen de quelques travaux récents sur les
opuscules de Saint François. Paris. Fischbacher. (48 S. 8.
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der Reformation. Nr. 37. Klein, Chemie, anorgan. Teil. Rr. 51.
Bürklen, Mathemat. Formelfammlung. Nr. 62. Heiderid,
Länderfunde von Europa. Nr. 76. Jåger, Theoret. Phnfit, I.
Rr. 84. Schulze, Nautil. Nr. 142. Haußner, Darftell. Geo
metrie, I. Nr. 228. Rippert, Tierzudtiehre. Nr. 229. Mielke,
Schhihte des deutfhen Romand. Nr. 230. Brunner, Badifde
Sefhichte. Nr. 231. Benzinger, Geld. Israrle bis auf die griek.
Zeit. Rr. 232. Rippert u. Rangenbed, Aderbau- u. Pflanzen:
baufehre. Nr. 236. Bonderlinn, Schattenfonftruftionen. Leipzig.
Böihen. (16.) Sch. je æ 0, 80.
Skirnir tiöindi hins Islenzka bökmentafölags 1903. Reykjavik.
Prentaöur i Prentsmidju Reykjavikur. (152 8. 8.)
Stern, B., Pofttiviftifbe Begründung des — Strafrechtẽ
(nad) Wilhelm Stern). Berlin. Walther. (98 ©. 8.)
Suef- Rath, H., Die Frau. Eine Studie aus dem Leben. Wien.
Defterreichifche Berlagsanftalt. (54 ©. Or. 8.)
Syslumanna fir. Eptir Hannes Porsteinsson. II, 5. Reyk-
‚javik. Prentsmidja Pjsdolfs. (S. 565—724. 8.)
Timarit hins Islenzka bökmentafelags tuttugasti og fimti är-
gangur. —— Isafoldarprentsmidja. (208 S. 8.)
Berierlein, E., Heimat-ftunft. Leipzig. Bernb. Richter. (8.) 4 1, 20.
Weißler, A., VGeſcichte der Rechtsanwaltſchaft. Leivaig. Pfeffer.
(Gr. 8.) #4 12. Bei Beftellung big zum 2. März 1905 .# 10.
Michtigere Werke Der ansländifchen Literatur.
Amerilanifde.
(Burghersh, Lady.) Correspondence of Lady Burghersh with
the Duke of We lington; ed. by her daughter, Lady Rose
Aveigall. New York, Dutton. (7, 220 p. 8) $ 2, 50.
229
Crashaw, R., Steps to the temple; delights of the muses
and other collected poems; the text ed. by A. R. Waller;
this edition contains the whole of Crashaw’s poems, Eng-
lish and Latin, now for the first time collected in one vo-
lume. New York, Macmillan. (10, 352 p. ill. 8.) (Cambridge
English classics.) $ 1, 50.
Ellesmere, F., 1st Earl of, Personal reminiscences of the
Duke of Wellington; ed., with a memoir of Lord Ellesmere,
by his daughter Alice, Countess of Strafford. New York,
Dutton. (241 p. 12.) $ 3, 50.
Gue, B. F, History of Iowa from the earliest time to the
beginning of the 20th century; il. with photographic views
of the natural scenery of the state, public buildings, pioneer
life, etc., with portraits and biographies of notable men and
women of Iowa. New York, Century History Co. 4 v., il.
pls., maps, facsimiles. (12.) $ 18.
Haklnyt, R., The principal navigations, voyages, traffiques,
and discoveries of the English nation; made by sea or over-
land to the remote and farthest distant quarters of the earth
at any time within the compasse of these 1600 yeeres. New
York, Macmillan. (16, 466 p. il. por. maps, 8.) $ 4.
Library of Congress. List of references on recognition in
international law and practice, on the budget of foreign
countries, on the popular election of senators, on the British
tariff movement; of books relating to proportional represen-
tation and to the Germans in the United States. Compiled
nnder the direction of A.P.C. Griffin. Washington, 1904.
Government printing office. (6 Hefte von 18, 19, 39, 37, 30
u. 32 S. Gr. 8.)
Library of Congress. Notes for the Louisiana Purchase Expo-
gition St. Louis 1904. Nr. 1—5. Washington, 1904. Govern-
ment printing office. (73 S. Kl. 8.)
Naid, W.C., The Nibelung’s ring: a study of the tone signi-
fieance of Richard Wagner’s music drama. New York, Lane.
62 p. 8.) $ 0, 35.
'Poe, E. A.) The works of Edgar Allan Poe; with an introd.
by E. Markham. Cameo ed. New York, Funk & Wagnalls
Co. 10 v., 2 pors. and il. (16.) $ 7, 50.
Roosevelt, Th., Works. Statesman ed. New York, Review
of Reviews Co. 14 v., il. (8.) subs. $ 11; hf. leath. $ 23.
Shipley, F. W., Certain sources of corruption in Latin ma-
nuscripts: a study based upon two manuscripts of Livy.
(Thesis.) New York, Macmillan. (92 p. 8.) $ 0, 60.
Engliide.
Acta mythologiea apostolorum. Transcer. from Arabic MS. in
Convent of Deyr-es-Suriani, Egypt, and from MSS. in Con-
vent of St. Catherine on Mount Sinai. Transl. by A. Smith
Lewis. London, Clay. (312 p. 4.) (Horæ Semiticæ. Nos. 3,4.)
Swd. sh. 6.
English and Scottish popular ballads. Ed. by G.L. Kittredge
and H.Ch. Sargent. Cambridge ed. Boston. (Cr. 8.) Sh. 15;
on India paper sh. 25.
Jessopp, A., William Ceeil, Lord Burghley. London, Jack.
(Fol.) (Historical Monographs.) Sh. 42.
Lamb, C., Letters. Newly arranged, with additions. Ed., with
intro., notes, by A. Ainger. 2 vols. London, Macmillan.
(852 p. Cr. 8.) (Eversley Series.) Sh. 8.
Pooler, L. A., Studies in religion of Israel. London, Hodder
& S. ‚288 p. Cr. 8.) Sh. 5.
Strange, E. F., Japanese illustration. History of arts and
vood cume and colour-printing in Japan. London, Bell.
(182 p. 8.) Sh. 6.
Swinburne, A.C., Works. In 6 vols. (Vol. 1 ready.) London,
Chatto. (Cr. 8.) Sh. 36.
Texts and studies. Contributions to biblical and patristic Li-
terature. Lausiac history of Palladius. II. By Dom C. Butler.
London, Clay. 382 p. 8.) Sh. 10, 6d.
W hittaker, T., Origins of christianity. Outline of Van
Manen’s analysis of Pauline literature. London, Watts. (232 p.
Cr. 8.) Sh. 3, 6d.
Zu Antiguarifche Kataloge.
Gerhardt, Dtto, in Berlin. Rr. 47. Klaff. u. neuere Philologie,
Geſchichte ıc. 907 Nm. i
Härtel. R., in Plauen i. B. Nr. 24. Berfchiedened. 360 Nın.
Harraffowig, Otto, in Leipzig. Nr. 285. Semitica, Hamitica.
1383 Nm.
Hedenhauer, I. 3., in Tübingen. Nr. 1565. Retë u. Etaatd-
wifienfhaft. 3321 Nrn.
Zacobfohn & Geo, in Breslau. Nr. 2008. Deutfche, engl. u. franzöf.
BDelletriftit, Lit.-Gefh. u. Wörterbücher. (16 ©.)
— 1905. 6. — Literarifhes Bentralblatt. — 4. Februar. —
230
Kerler, H., in Ulm. Nr. 335. Deutjche Literatur ded 18. u. bes
ginnenden 19. Jahrh., Schiller. 2786 Wem.
Klüber, Friedr., in München. Nr. 140. Aeltere Lit., deutiche Klaffiker,
griech. u. röm. Autoren, Philoforbie, Beletriftit. 1028 Nın.
Reffer, Heinr., in Breslau. Nr. 300. Kriegsmwefen, Gefh., Geogr.,
Länder u. Bölkertunde. 905 Nrn.
Loreng, Alfr., in Leipzig. Nr. 157. Syftemat. Theologie. 3986 Nrn.
Prager, R. L., in Berlin. Nr. 169. Rechtägefchichte, Rechtsphilo—
fephie, röm. u. deutfches Recht. 1205 Nm.
Neue Kataloge.
Naturae novitates. Bibliographie neuer Erfchheinungen alfer Qånter
auf dem Gebiete der Naturgeihichte u. der cralten Wiffenihaften.
Hyb. v. R. Friedländer & Sohn in Berlin. 27. Jahrg. (1905,,
Ter ord. Profeffor der Geographie Geh. Regierungsrat Dr. N.
Partich in Breslau wurde zu gleicher Stellung in Leipzig. der a. ord.
Profefjor Dr. ©. A. Wieland zum ord. Profejfor des jchweizerifchen
Brivatrechtd in Bafel, der Privatdozent Dr. H. v. Halban in Wien
zum a. ord. Profeffor der Piychiatrie und Neurologie in Lemberg, der
Privatdozent der Zoologie Dr. A. Dirazek in Prag (zed. Univ.) zum
a. ord. Profeflor, der frühere Privatdozent der Linguiftit an der
Basler Univ. Dr. M. Biedermann zum a. ord. Brofejior an der
Atademie in Neuenburg i. Shw., der Privatdozent Dr. M. Nieder:
mann in Dall wm o, ord. 'Profefjor der vergleichenden Spradhwiffen»
fhaft an der Alademie in Neuenburg ernannt.
In Sreifewald habilitierte fih Dr. Fr. Curfhmann für mittel-
alterlide Befcyhichte, in Wien Dr. W. Schlefinger für innereMedizin,
an der deutichen tedın. Hocdhidule in Brünn Dr. F. Strung für
Geihichte der Natumviffenichaften und NRaturphilojophie.
Der Eymn.Profefior Dr. W. Hahn in Straliund wurde zum
Direktor des Bymnafiumd dafelbft ernannt.
Die böhmifhe Kaifer Franz-Sofephe Akademie der Willenfchaften
in Prag ernannte den ord. Profejfor der Gefhihte Hofrat Dr. Paftor
in Innsbrud zum Ehrenmitglied. |
Die theol. Fakultät in Göttingen verlich dem a. ord. Profefjor
der fvftematifchen Theologie Dr. K. Thieme in Keipzig die Würde
eined Ehrendoktors.
Ferner wurde verliehen: dem Direktor ded Hobenzollern-Mufeums
Prof. Dr. Seidel in Berlin der rote Adlerorden 3. Klaffe mit der
Schleife, dem Oberlehrer Prof. Brauned in Hamburg derfelbe Orden
4. Klaffe, dem ord. Profefjor der Chirurgie wirkt. Geh. Rat Dr. v.
Bergmann in Berlin der t. preuß. Kroncnorden 1. Klafje, dem Geb.
Neg.-Rat Prof. Dr. Güßpfeldt in Berlin derfelbe Orden 2. Klafie,
dem Schriftfteller und Kuftos der Bibliotheken in den fgl. Schlöffern
Balduin Völlbhaufen in Potsdam derfelbe Orden 3. Ktlafle, dem
ord. Profeffor Geh. Zuftizrat Dr. Dabn in Breslau der f. bayr.
Berdienftorden vom heil. Mihael 2. Klafje mit dem Stern, dem a. vrd.
Profeffor Geh. Medizinalrat Dr. Ewald in Berlin das Ritterkreuz
1. Klaffe des großh. badifchen DOrdend vom Zähringer Löwen, dem
etatsmäßigen Profefior an der techn. Hohidule Sch. Neg.-Rat Dr.
Riedler dafelbft dad Komturfreuzg mit dem Stern des ?. viterreid.
Franz Jolephordeng, den ord. Profefforen Geh. Juftigrat Dr. Gierte
und D. Harnad in Berlin dad Kommandeurfreuz der fgl. italienifden
Krone, dem ord. Profeffor Geh. Neg.Rat Dr. v. Wilamomwip-
Moellendorff dafeluft dad Kommandeurfreuz des f. ital. St. Mau:
ritiude und Lazarusordend, dem a. ord. Profeflor der Geologie Dr.
Jaekel in Berlin der t. ruff. St. Annenorven 3. Klaffe, dem Inhaber
und Leiter eines Pädagogiumd Dr. Ehaumburg in Kafiel die
2. Stufe der 3. Klaffe des laif. Hinef. Orden vom doppelten Draden.
Am 21. Januar + in Leipzig der Begründer und langjährige Reiter
der „Zeitfchrift für — und naturwiſſenſchaftlichen Unter⸗
richt“ J. C. V. Hoffmann, 79 Jahre alt.
Am 23. Januar + in Berlin der a. ord. Profejfor der Ohren
beiltunde Dr. Louie Jacobfon, 52 Jahre alt.
Am 25. Januar + in (Freiberg der Profeffor der Markicheidefunde
und Geopäfie an der Bergakademie Oberbergrat Paul Uhlid. `
Am 26. Januar + in Berlin der Profejfor der Mathematik an
der techn. Hocfchule Geh. Reg.-Rat Dr. Guido Haud, 60 Jahre alt.
Am 27. Januar + in Freiberg der em. Rektor ded Gymnafiume
DOberfhulrat Prof. Dr. Ridrard Frante, 73 Jahre alt.
Am 28. Januar + in Münfter i. W. der Profeffor der Zoologie
Dr. an gandois im bald vollendeten 70. Lchengjahre.
or kurzem + in — der langjährige Direttor des Geh—
Haus und Gtaatdarhivd Gtaatörat Auguft v. Schloßberger,
77 Jahre alt.
231 — 1905. A9 6 6. = Biterariiges GEERT 232
Wiſſenſchaftliche Inſtitute und Vereine. ———— „Geſchi der Hedteverfäffung Sranfreid;ö“ (rant
|
Für ein an der Univerfität Halle a. ©. zu errichtendes bafterio- | furt a. M., 1845—50; franzöfiiche Ueberfegung von Bouland), ein
lge Auftitut hat die Landwirtfchaftsfammer der Provinz Sacıfen | von jenem binterlaffenee wertvolles Manuffript zum Gefchent erbalten.
175000 .# bewilligt. Dasjelbe führt den Titel: „„Sunere Deine des ANIE
Der 26. balneologifche Kongref findet in Berlin vom 9. bis | Neihes nad) Landen und Bolfsftämmen im Mittelalter. Das
13. Mai d. J. unter Borfig ded Pıofefjors Geheimrat Liebreic ftatt. aroßangelegte neunbändige Werk behantelt die biftoriiche Geographie
Der 4. internationale Ornithologentongref wird im Juni (ver des mittclalterlihen Deutfchlandd und befaßt fich insbelondere mit
mutlich in a Pfingfiwoche) zu London abgehalten werden. Den aacht e Ger petung N Dar riaa Jahre bindung er
wird Dr. Sharpe führen, dem die Bogelabteilung ded Britifchen ert den Autor befhäftigt, und das von ihm in dem Danujfrip
Mufeume unterfteht. nicdergelegte Material dürfte auch heute noch für die Erforfcher diejeg
Der Bentralausfhuß der Geſellſchaft ‚für Verbreitung von fpeziellen Gebietes vielfah von großem Wert fein. Näbere Auskunft
Boltsbildung hat in feiner Eikung am 21. Januar d. I. unter dem erteilt der Direktor der Etadtbibliothef Frankfurt a. M.
Borfig des Prinzen Heinrich zu Schönaid-Garolath dın Etat der Ge Altertumsfunde,
jelichaft in Einnahme und Auggabe auf 132165 4 feftgeftellt. Cs In der Gegend von Thonon, am Eüdufer des Genfır Seed, bat
jollen verausgabt werden für lofale Bildungezwede 19 A, für | Qucian Jacquot etwa 50 vorgefchichtlibe Denkmäler entdedt, die
Begründung von Volföbibliothefen 65600 w, für öffentliche Vorträge | von Archäologen „Schalen, Näpfcben und Bedenfteine“ genannt werden
12200 æ, fùr die Beitfhrift der Ocjellfchaft „Die Volksbildung“ | und die Zeichnungen oder Zeichen der verfchiedenften Formen tragen.
12325 6. für die Beichaffung von Lichtbildern 2000 W. Bon einer | Ein Teil ift wie ein rieſiget Holzſchuh geſchnitten. Man hält ſie für
Sejchenfausgate von Echillers „Wallenftein“ werten 1000 Eremplare | Druiden-Denfmäler. In der Gegend von Chambéry hat Sandel
zur Verteilung bei der Cchillerfeier in wenig bemittelten G:meinden | ähnliche Entdelungen gemacht.
angefauft. Literarifhe Neuigkeiten.
Wiffenfhaftlide Stiftungen und Zuwendungen. Bon der Clarendon Press in Orford wird in furzem ein inter-
Die faif. Alademie der Wiffenfchaften in Wien hat in ihrer | effantes Werk über Die alten offen der Thebais‘ heraut-
Sejamtfikung vom 24. November 1904 folgende Eubventionen bir | gegeben werden, cine anthropologifhe Unterfuhung der Einwohner
willigt: 1) aus den Eubventionsmitteln der Alafje dem Profefjor E. | von Oberägupten von den älteften vorgefchichtlichen Zeiten bis zur
Lippmann in Wien zur Weiterführung feiner Unterfuhungen über | mobammedanifsen Eroberung auf der Orundlage von 1500 Schädel-
Dibenzylanthrazen 500 Kr.; 2) aug dem Wedl-Legate dem Regimentde | mefjungen, die Prof. Aıthur Ihomfon und Dr. Randal-Maciver vor-
arzt Dr. 8. Bichl in Wien zur Fortfepung feiner Arbeit über die | genommen haben.
intrafranielle Durchtrennung de3 Nervus vestibuli und ihre Folgen Im Berlage von Leo Liepmannſohn, Antiquariat, Berlin SW.,
600 Kr., dem Prof. Dr. Schattenfrob und Dr. R. Örapberger | Bernburgerftraße 14, erfebien ein anaftatiicher Neudrud deg feit langem
dafelbft behufd Unterfuhungen über Raufhbrand 800 Kr. volltändig vergriffenen Wertes von J. W. v. Wafielewsti, Inftru-
Die Stadtbibliothek zu Frantfurt a. M. þat, wie teren Direktor | mentalfäge vom Ende dis 16. bie Ende des 17. Jahrhunderts (alë
mitteilt, von den Erben des 1897 verftorbenen Rechtshiftoriferd Dr. jur. | Mufifbeilage zu: „Die Violine im 17. Jahrhundert“) zum Preife von
Wilhelm Schaeffne t daſelbſt, des Verfaſſers der noch heute FMOD SEANAR a 12 8.
Alle Blicherfendungen erbitten wir unter ber Norefie ber Egped. d. RECETTE (Eindenſtraße 18), alle Briefe unter der des Herausgebers (Kaiſer Wilhelmſtr. 29). Nur ſolche
Werke können eine Beſprechung ſinden, die der Red. vorgelegen haben. Bei Korreſpondenzen Über Bücher bitten wir ſtets den Namen von deren Verleger auzugeben.
Literariſche Anzeigen.
| Antiquariat
Zum 100jährigen Todestag Schillers 9. Mai 1905. | #4; "ver sche Univ.-Bucht.. Giessen
'W Grosses Lager wissenschaftl. Werke.
| Kataloge kostenfrei.
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Kuno Fischer
—= Schiller-Schriften =
Verlag von Otto Spamer in Leipzig
J Japan Q
das Land der aufgebenden Sonne
einft und jest.
Geihildert von Dr. J. Lauterer. Mit 108 Ab-
bildungen und einer Porte, Eleg. geb. M. 8.50.
Das vorliegende Werk ijt vorzüglich geeignet,
über die einjclägigen Verbältnijje zu unterric-
ten und dem Lejer ein eigenes und Jelbftändiges
Urteil zu verjcaffen. Fr feffelnder Weife und
nad eigener auf mehrjährigen Reifen durcb ans
Japan gewonnener Anjcbauung entwirft der
faffer ein anfcbaulidbes Bild des Landes mit fei,
nen Städten und feinen unvergleicdhlicden landò-
ſchaftlichen Schönheiten. Er ſchildert den Boden⸗
reicbtum Japans, feine Tier- und Pflanzenwelt,
die geographifcben und klimatifcben Verbältnifie.
EE EE EE EE EE EE TEE insbefondere aber feine Bewobner in ibren
itt ib
Cari Winter’s Universitätsbuchhandlung in Heidelberg. HERE F Belonoers bervoti en Dad
| die dem Werke beigegebenen vorzüglich ausge
| führten Jlluftrationen, welbe mit Sabkunde
| und Sorgfalt ausgewählt wurden,
I. Reihe: Schillers Jugend- und Wanderjahre in
Selbstbekenntnissen. — Schiller als Komiker.
Geheftet 6M. In Leinwand 7M. In Halbfranz 8M.
IL Reihe: Schiller als Philosoph. 2 Teile.
Geheftet 6M. In Leinwand 7M. In Halbfranz 8M.
Hierzu das Borlefungsverzeihnis ber Univerfität Roſtock S. S. 1905.
Verantwortl. Redakteur Prof. Dr. Eduard Zarnce in Leipzig, Kaiſer Wilhelmſtraße 20. — Drud von Breitlopf & Gürtel in Leipzig.
Literariſches
Sentralblatt
für Deutſchland.
Begründet von Friedrich Zarncke.
HYerausgeber Prof. Dr. Ed. Rarncke in Leipzig, Kaiſer Wilhelmſtraße 29.
We, T.
Mit der halbmonatlihen Beilage „Die fhöne Literatur“.
Verlegt von Ednard Avenarius in Leipzig, Kindenſtrafſe 18.
00. Jahrg,
Eriheint jeden Sonnabend.
> 11, Februar 1905.
Preis einjchl. Beilage jährl. Æ 30.
Morgan, Die Entwidlung des Frofdheie3. Cefàro, Elementares Lehrbuch
Sußaft.
EHeologie (233): Tie Bücher Samuelis, überf. u. erfl. v. Chlögl.
Der evangeliſche Gottesdienſt.
FVhiſoſophie (235): Fuchs, Vom Werden dreier Denlker. Dorner, Grund—
probleme der Religionephilotophie.
Geſchichte (226): Sehftrift zum Gedächtnis Philipps des Grofinütigen. Meyer:
Benfey, Sriedrih Naumann. dv. Holleben, Gefhichte des Frühjahrafen.
zuges 1513. Lanrezac, La manoeuvre de Lützen 1813. Hohenzollern⸗Jahr⸗
bud. 7. Jahrg. 1903.
u. CP Bot
turwiffenfdaften. Wai pat (211): Rei, Ecuador 1970—1374, SEL 2.
Buhmann, Kritiide Nadhträge zur lora der nordweftdeutfchen Tiefebene.
habetiſches Zußaltsverzeichnis.
Bietet Be le Atbaniensium: Edidit F. G.
Kenyon. (248.)
Balassa, J., Magyar fonétika. (253.) j
Buchmann, Y., Kritifche Nadträge zur Ylora ber
nordweftdeutihen Tiefebene. (212.
G@eiäro, ©, Elementares Lehrbud der algebraifchen
Analyfis zc Deutih hgb. v. ©. Komalewesti. (211.)
Dorner, U, Örundprobleme der Religionspbilofophie.
(235.)
SE d ders Srundriß der Handeldgeographie. Bd. 1
0
—2.
ers AS Gedähtnis Philippe d. Großmütigen. (236.)
uch 6, &., Bom Werden dreier Denter. (235.)
Sellpad, W., Grundlinien einer Pfychologie der
Hyfterie. (243.)
Smend!,
Theorie u. Praxis.
Lanrezac,
Lichtenbergs Briefe.
Merter, 3., ©
einheimiſchen Recht in
Theologie.
Die Bücher Samuelis (erstes und zweites Buch der Könige).
Uebersetzt und erklärt von Nivard Schlögl. Wien, 1904.
Mayer & Co. (XXI, 1598. Gr. 8) #3, 40
Kurzgefasster wissenschaftl. Kommentar zu den heil. Schriften
des Alt. Test., auf Veranl. d. Leo-Gesellsch. hreg. v. Bernh.
Schäfer. Abt. I, Bd. 3, 1. Hälfte.
Der Anlage beë Schäferſchen Kommentarwerkes ent⸗
Tprechend wird nach einer kurzen (nur 8 Seiten umfaffenden)
Einleitung in zwei Kolumnen eine vollftändige Ueberjeßung
des Textes der Bulgata und des hebräischen Textes ges
geben. Dadurh wird der Erklärung des Tertes fo viel
arm entzogen, daß nur am Ende größerer Abjchnitte kurze
Meprodultionen des Inhalts und in jehr gebrängten Unmer-
Tungen die widtigiten tertfritiihen Erläuterungen gegeben
werden Tonnen, ` Zn Iebteren fehlt e3 nicht an einzelnen
guten Bemerkungen, aber im allgemeinen wirft die traditio-
nene Unjhauung doch fo ftark ein, daß man bei vielen Fragen,
svelche in der Gegenwart zu den Samuelisbüchern aufge-
worfen werden, nicht nur feine wefentliche Förderung ber
wiflenjhajtlihen Erfenntnis erhält, jondern auch nicht ein-
mal da3 vorhandene Problem erfährt. Die Chronif wird
ohne weiteres zur Erklärung beigezogen, Eli gilt al3 tbe,
smaride, Samuel als Levit "e Doh nimmt auh S., 3. B.
für I Sam. 17, 12 fg., eine eingefchobene Davidsgejchichte
an. Die gelegentlichen chronologiihen Crörterungen führen
ssaturgemäß nicht zu ficheren Refultaten. In einem wiffen-
Schaftlihen Kommentar wäre ein fkritifch emendierter Tatei-
niſcher Vulgatatert ohne Zweifel befier am Plat als eine
Weberjegung, die Heritellung desjelben dürfte zur Beit aler-
Ding no ihre Schwierigkeiten haben. Andererfeits ift ber
zexttritiihe Apparat für den Laien, auch den gebildeten, ohne
233
erhunde (240): Edert, Grundrig d. Handelsgeographie, Bd.1—2. |
ER Japenuny, hrg. dv. B. Seidel. 7. Jahrg.
v. Hoiteben, Geſchichte des Frühjahrsfeldzuges 1813.
Jónsbók og Réttarbætr. Udgivet v. Ó. Halldórsson.
9
( Jo
la Cour, 3. 2., un und Kurzfhluß-Berfuh in
., La manoeuvre de Lützen 1813. (237.)
Hrögb. v. A. Leimann u. ©.
Shiddelopf. 2. u. 3. Bd. (252.
Litzmann, B. Goethes Fauſt. Einführung. (251.)
er Kampf des Fremdrechtee mit dem
raunſchweig⸗Luneburg. (245.)
Meyer⸗Benfey, H. Friedrich Naumann. (237.)
der algebraiſchen Analyſié.
Ba (2439): Hellpad, Grimdlinien einer Biychologie der Syfterie.
ed18- u. Staatswillenfdaften (215): Mertel, Der Kampf des Fremdredites
mit dem einheimifhen Rehte in Braunjhweig Lüneburg. Traeger, Ter
Kanfaldegriff im Strafe und Zipilreht. Bernwerth v. Bärnftein, Tie
: Tampfidhiffahrt auf dem Bodenfee.
S vn Siſſenſchaften (217): Leerlauf u. KurzſchlußVerſuch.
` $SpradAunde. Literaturgefdißte (21%): Aristotelis Res publica Atheniensium,
; ed.Kenyon. Wiese, Ultitalienifches Elementarbud. Jónsbók og Róttarbeætr,
? udg. ved Halldórsson.
2. u. 3. Bd. B
$ —
: Pädagogik (235):
Litzmann, Goethes Fauſt. Lid;tenberge Briefe,
alassa, Magyar fonétika. i S i
— Duthefine, Das englifhe Haus, I.
öhl, Entlafjungsreden.
Morgan, Xp. d Die Entwidelung bes rofcheies-
Ueberf. v.B. Solger. (242)
Haus. 1. Bd. (254.)
Muthefius, H., Das englifche
Bernwertho. Bde s Die Dampffiiffahrt
)
auf dem Bodenfee sc. (247.
eib, W., Ecuador 1870—1574. Heft 2, bearb. v. F.
Zannbäuferu %.v. Wolff. (241.)
opt. Ç.. Entlaffungsreden. (254.)
ae Eamueli@, überf. u. erti. v. NR. Schlögl.
33.)
E mend, A. Der evangelifche Gottesdienſt. (234.)
er Gr Der Kaufalbegriff im Straf- u. Zivil-
redit. (246.
Wiefe, 8., Aititalieniſches Elementarbuch, (249.)
Hierzu die Beilage Die (Göne Literatur“: Kr. 4.
Wert und beeinträchtigt die inhaltliche Erklärung. Jn ber
Anlage des Ganzen ift e3 begründet, wenn e3 bem Verf.
nicht gelingt, das Biel wiflenfchaftliher Eregefe wirklich zu
erreichen. —ıl—
Smend, Jul. Der evangelifhe Gottesdienft. Eine Liturgit nach
evang. Örundfägen in 14 Abhandlungen ei Mc Göttingen, 1904.
Bandenhoed & Ruprecht. (VII, 203 ©. Or. 8.) .# 3,60; geb. „4 4,40.
Liturgifhe Erörterungen von evangeliſchem Geſichtspunkt
aus können Heute auf eine ganz andre Aufnahme rechnen,
ald nod) vor etwa 20 Jahren. Man weiß jebt, daß e8 hier nicht
nur bBiftorijhe Antiquitäten auszugraben, fondern Reforms
gedanken zur Geltung zu bringen gilt, die allerdings auf
bie Gejhichte nicht minder al3 auf prinzipielle Denten
fich jtügen müffen. Als Vorfämpfer auf diefem Gebiet wirken
heute befonders die beiden Straßburger Profeſſoren Spitta
und 3. Smend, namentlich in Beziehung auf Kirchenbau,
Kirhenmufit und neuerdings die Abendmahlzfeier. Reform-
gedanken diefer Art über Die genannten, aber auch noch weitere
verwandte Gegenstände (Taufe, Konfirmation, Trauung, Gebet,
Bekenntnis und dgl.) trägt S. in diefen Abhandlungen vor.
Um eine wirkliche Liturgit zu fein, fehlt ihnen doch zu fehr
die wifjenichaftliche, ingbefondere fyftematifche Haltung; aber
fie lejen fich gut und wirken anregend als Ausftrahlungen echt
evangeliiher Grundjäge und eines durchgebildeten Firchlich-
fünftleriichen Sinne. Der Geift des Ganzen, in wefentlicher
Kontinuität mit dem Schleiermachers, tritt in den beiden
rien Aufjägen deutlich hervor. Ich flimme damit ganz
überein, obwohl ich nur al Difjentierender zitiert werde, und
freue mich) des allmählichen Durchdringens diefer Gedanlen.
sm einzelnen fordern natürlich die NReformvorfchläge auch
den Widerjprucdh heraus; z. B. in Betreff des Belenntnifjes
und der „Saframente” halte ich fie für utopiich, folange bie
SM
235
viel wichtigere Trage nach der Lehre ungelöft bleibt; mand:
mal find fie mir zu Tühn, und ich fürchte, die freudige
Hoffnung ©.3 wird an einem Kirchenwejen fcheitern, das
doch mehr „petrefatt” (S. 91) ift, ald er denkt. Der Gemeinde
und den Pfarrern traut er wohl zu viel Sinn für Kultus»
und Runftfeinheiten (bejonders in Beziehung auf Bach) zu.
Aber feine Gedanken find gut und tief und eine jedenfalls
erfreuliche Unregung, nicht bloß richtig Fritifierend (namentlich
an der preuß. Agende), jondern mutig aufbauend.
H. Bassermann.
Der alte Glande., Ev.-Iuther. Semeindeblatt f. die gebildeten Stände.
Hrsg. v. W. Gußmann. 6. Jahrg. Nr. 16. Lpz., Wallmann.
Inh.: H. Bezziel, Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen. —
F. Weſtphal, Allerlei von der Taufe. — E. Röhrich, Die kleine
Kirche zu Lvon. — S. Zehme, Modernes Heidentum. — E. Hoppe,
Moderne Weltentſtehungsträume.
Allgem. evang.-luther. Kirdenzeitung. Begr. von Chr. E, Lut-
hardt. 1905. Nr. 4. Leipzig, Dörffling u. Frante.
Inh.: Der Glückſucher. — W. Bold +, Die hriftl. Bolltom-
menheit nach der bi. Schrift. 2. — An der Wiege ded Chriftentumd. 4.
— Der Jall Fifher. — Kirbenpolit. Neujahrefhau aug Bayern.
Proteftantifhe Monatshefte. Hrög. v. 3. Webdty. 9. Jahre.
Heft 1. Berlin, Schwetichte u. Sohn.
Snh.: H. Holgmann, Der Fall Loiſy. — L. Köhler, Bul-
lingerfihriften.
Protejtantenblatt. Hrag. von R. Emde u. M. Fifcher. 38. Jahrg.
Nr. 5. Bremen, Schünemann.
Inh: W. Benignud, Du Töfeft und! — Baentfd, Ent-
ftehung, Art u. Gefdh. d. israelit. Monotheiðmug. 12. — Traub,
Kirhe u. Sozialdemokratie. 1. — Braafh, Erni Haedeld „Lebeng
wunder“. 1. — Drendorff, Die Huftav Wernerftiftung i. 3. 1904.
— Beilage: Zum Fall Fiicher.
Die Hriftlihe Welt. Hrag.: W.Nade. 19. Jahrg. Nr.4. Marburg.
Inh.: Bott unfer hödhftie (Ging — O. Gerot, Cin Mann u.
ein Wort der Berftändigung (Schmidt, Zur Entwidlung Jeſu). — $.
Scholz, Zu unferer Kundgebung zum Fall Fiihde. — Schiele,
Darf die Religiondwifjenfchaft ein Sonderbefig der Fachleute bleiben?
— E.Lahenmann, Der Bruh zwifchen Frantreih u. d. Vatikan.
4) Die Regierung u. die Trennung — H. Reup, Die Abfchaffung
der Zodesftrafe.. — M. Robbe, Wohlfahrtöpflege. (SHI)
Ahilo fophie.
Zuchs, Emil, Bom Werden dreier Denfer. Wag wollten Fitte,
Schelling und Schleiermacher in der erften Pıriode ihrer Entwidlung ?
Zübingen, 1904. Mohr (Sichel). (XXIV, 381 S. Gr 8) #5.
Der Verf. (Hilbert in anziehender, feinfinniger Art und
Weife den Entwidlungsgang der Philofophie Fichtes, Schellings
und Schleiermacher8 bis 1799 bezw. 1804. Dabei fommt
e3 ihm weniger auf das Biographiiche al3 darauf an, zu
zeigen, welche fachlichen Jntereffen diefe „nach dem Wahren,
nicht nach dem Wirkſamen“ ſuchenden Männer in der Auf-
ftellung ihrer Syfteme geführt Haben. Der dritte, wenn-
gleich Fürzefte Teil dürfte der wertvollfte des Buches fein,
das fich durch feine Elare Darftellungsweije fowie durch die
zahlreichen wörtlidhen Unführungen bejonders zur Einführung
in die Probleme der nachlantischen Philofophie eignet. Bchn.
g um nn
Dorner, A., Grundprobleme der Religionsphilofophie. Gét for,
träge. Berlin, 1903. Schwetihle & Sohn. (VILL, 132 ©. ër 8.)
AM 3, 20.
Dorner ift einer der nicht allzubhäufigen Theologen von
heute, die die Notwendigkeit der Metaphyfit betonen, und
infofern find feine Gaben ftet3 eine heilfame Ergänzung des
berrichenden Betrieb der Theologie. Für ihn ergibt Hä
als Rejultat der piychologiichen Betrachtung der Religion,
— 1905. 37. — Literarifhes Zentralblatt — 11. Februar. —
236
daß das Einheitsbedürfnis des menschlichen Geistes zufammen
mit dem Abhängigfeitäberwu Btfein die Neligion begründen.
Das Wefen derjelben beiteht demnach darin, da& wir unjeren
Einbeitstrieb fo befriedigen, daß wir eine höhere Einheit
poftulieren, Die über den Gegenjah des ’Hh und der Außen
welt und über die Gegenjäge im ch felbit Hinausgeht und
fie ausgleicht, und daß wir und nun von bdiejer Einheit
abhängig fegen. Bon diefem Standpunkt aus befipricht er
nun in den populären Vorträgen, die feinem „Örundriß ber
Religionsphilofophie” in ähnlicher Weife parallel gehen, wie
die Vorträge zur Gefchichte des fittlichen Denkens und Lebens
jeinem „Syitem der dhrijtlichen Eittenlehre”" [wobei das
Verhältnis der Ergänzung allerding3 beidemal ein anderes
ift), zunächft die verfchiedenen Methoden der Neligionsphilo-
jophie und die verfchiedenen Anfichten über da Wejen der
Religion, begründet feine eigene Anjhauung von diefem
Wefen und behandelt dann die verichiedenen fpezifiichen Ueuße-
rungen de3 fubjeltiven Glaubens, wie Opfer, Mantik, Dogma
u. a. Die beiden legten Vorträge find dem Verhältnis ber
Religion zur Sittlichkeit, Wiffenihaft und Kunft gewidmet.
Den Eindrud von der einheitlichen Kraft des religiöfen Lebens,
den der Berf. geben will, wird das Buch auf die nicht
verfeblen, die fih ber nicht ganz leichten Mühe des Durd-
arbeiten3 unterziehen twollen.
Wiffenfhaftlihe Beilage 3. 17. Sahresbericht (1904) d. pbhilof.
Gefelfhaft a. d. Univ. zu Wien. Leipzig, Barth in Komm.
Inh.: E Müller, Ueber mehrdimenfionale Räume. — ©.
Erner, Ueber den zentralen Schaft. — R. GoldfHeid, Ueber
die Notwendigkeit willendtheoret. Betrachtungsmweife neben ber erfonnt,
nistheoretifchen. — R. Eisler, Der Wille zum Schmerz. Ein piy
holog. Paradoron. (798.8) M 2.
Bierteljahrsfchrift f. wiienfchaftl. Philofophie u. Soziologie, gegr.
von R. Avenariud, brög. von P. Barth. 28. Jahrg. A. Seit.
Inh.: J. KR. Kreibig, Meber ein Baradoron in der Logik Bol-
zanod. — PB. Barth, Die Gefhichte der Erziehung in foziolog. Be-
leuchtung. 4. — Zu Kant u. Rodes Gedådtnis.
EE
Geſchichte.
Fostsehrift ↄ2um Gedüchtnis Philipps dos Grossmütigoeon Land-
grafen von Hessen, geb. am 13. Nov. 1504. Hrsg. vom Verein
für hess. Geschichte und Landeskunde. Kassel, 1904. Dufayel
in Komm. (358 S. Gr. 8.) 6.
Bu der vierhundertjährigen Qubelfeier der Geburt des
größten Heifiichen Landesfürften haben die beiden bedeutendjten
Geſchichtsvereine Kurheſſens und Heſſendarmſtadts Feſtſchriften
herausgegeben. Gegen den prächtig und künſtleriſch ausge—
ſtatteten ſtattlichen Quartband des Darmſtädter hiſtor. Vereins
f. das Großh. Heſſen präſentiert ſich die uns vorliegende
Caſſeler Feſtſchrift mit ihrem dünnen Oktavband in einem
ſehr beſcheidenen Gewande mit einer für den Anlaß ihrer
Veröffentlichung ziemlich dürftigen Ausſtattung. Das Papier
iſt noch ſchlechter als in früheren Jahrgängen der Zeitſchrift.
Die Feſtſchrift bildet nämlich zugleich den 38. Bd. der Zeitſchr.
d. heſſ. Geſchichtsvereins und es iſt zu bemerken, daß das
früher der Zeitſchrift beigefügte „Verzeichn. neuer heſſ. Lite—
ratur“, das ſchon im vorigen Bande recht mager geraten
war, diesmal ganz ausgefallen iſt. Man wird damit auf
das nächſte Jahr vertröſtet. Als einzigen Schmuck enthält
die Feſtſchrift ein bisher noch nicht reproduziertes Porträt
L. Philipps von der Hand ſeines Hofmalers Mich. Müller,
deſſen Original ſich im Caſſeler Rathaus befindet. Reicher
und beſſer als die Ausſtattung iſt der Inhalt des Bandes,
an dem faſt ausſchließlich Marburger Gelehrte, vorzugsweiſe
die Beamten des dortigen Staatsarchivs gearbeitet haben,
wobei mancherlei neues archivaliſches Material zur Geſchichte
IT
237
des Landgrafen zu Tage gefördert ift. ES find im ganzen
vierzehn verichiedene Uuffähe, die Durch einen zufammenfaffenden
Vortrag über Philipp d. Gropm. eingeleitet werden, ben
Profefior Wend auf der 7. ZYahresverfammlung der hiftor.
Kommiflion für Heffen und Walded gehalten Hat. Einen
intereffanten Beitrag zur Charafterijtit des 14jähr. Land»
grafen gibt L. Armbruſt in der Entführungsgefchichte ber
jungen Landgräfin Elifabeth, durch die Glagaus Angaben
in den heff. Zandtagsalten ergänzt werden. W. Möllenberg
unterfucht 2. Philipps Verhalten im Schmalfaldifchen Lager
vor ©iengen und teilt u. a. einen bisher ungedrudten Brief
des Landgrafen an Margarethe v. d. Saal mit, in dem es
Heißt „Hette man mir gefolgt, wir wolten ben Keifer vor
Sngelftadt ein gutten fampff gebben Habben. Aber zu vill
roten und vil Heubter und fohe machen felten ein gutte
foppen.” Die Auffäge von W. Derih und A. Huysleng
behandeln die Anfänge der Reformation in Hersfeld, Hildes-
beim und Marburg, während Fr. Gundlady Nachträge zum
Briefwecdjel Philipps mit Luther und Melanchthon veröffentlicht.
Friedr. Müd, der durch feine Bublikation des „Bolit. Archives
d. 2. Philipp“ der Hiftorifchen Forſchung eine eigene Feftgabe
eriten Ranges zur Philippfeier dargebradt Hat, fteuert zu
unferer Zeitichrift drei Auffäge (über den Wormfer Reihs-
tag, Einführung der Reformation in Geen, Philipps Stellung
zum Klirchenbann) bei, die durch die Benugung und Ber:
öffentlihung der „Denkzettel“ des Landgrafen bejonderes
Snterefle beanfpruchen dürfen. Erwähnt jeinoch die Daritellung
des Bauernfrieges in den Stiftern Fulda und Hersfeld von
D. Merz, fowie ein ausführlicher Aufja von U. Huygfeng,
der die Geichichte der Deutichordensballei Heflen in den fri-
tiihen Jahren, da Philipp fie vergeblich zu fälularifieren
juchte, zum Gegenitand hat. Ph. L.
Meyer:Benfey, Heinr, Friedrih Naumann. Seine Entwidlung
und feine Bedeutung für die deutfche Bildung der Gegenwart.
Göttingen, 1904. Bandendord & Rupreht. (X, 194 ©. 8.)
M 2, 40; geb. # 3.
Bon Freunden und Gegnern der nationaljozialen Un-
Ihauungen und Beftrebungen wird ziemlich einnütig aner:
fonnt, daß Friedrih Naumann unter allen Männern unjeres
Öffentlichen Lebens eine der jyinpathifchiten Perjönlichkeiten
ift, und daher wird ein Werk wie da3 vorliegende, da3 ung
diefe Perfönlihteit näher bringt, viele Freunde finden. Meyer:
Benfey will nicht eine Biographie Naumanns im eigentlichen
Sinne geben und feinen äußeren Lebensgang ausführlich It,
dern, jondern er begnügt fi) damit, diejen in dem einleitenden
Kapitel mit wenigen Strichen zu zeichnen, und gibt im üb»
rigen eine fehr warm gehaltene, eingehende und anfprechende
Analyfe von Naumann religiöfer, äfthetifcher und politiicher
Entwidlung und gegenwärtiger Stellung. Das Heine Büchlein
enthält eine Fülle von Anregungen und darf allen, die am
Öffentlichen Leben Jnterefje nehmen, warm empfohlen werben.
1) v. Holleben, Gefhichte des Frühjahröfeldzuges 1813 und
feine Borgeichichte. Erfter Band. Mit 6 Zertjlizzen, 1 Ueberfidhte-
tarte, 1 Plan und 4 Sien, Berlin, 1904. Mittler & Sohn.
(XIV, 465 ©. Rep. 8) 4 12; geb. Æ 14.
Geſchichte der Befreiungdtriege 1813—1815 in vier Einzelwerten.
2.) Lanrezac, Col., La manoeuvre de Lützen 1818. Avec 18
croquis. Paris, 1904. Berger-Levrault & Cie. (272 S. Gr. 8.)
Fr. 10.
(Ga lann faum größere literarifhe Gegenfäge geben, wie
diefe zwei Bücher, welche zu gleicher Beit erfhienen und den
gleichen Gegenitand in der Weije behandeln, daß die Urbeit
Hollebend den vorderen Teil derjenigen Lanrezacd um
faßt. Letztere bezieht fi nämlich nicht, entiprechend ihrem
Titel, bloß auf die Schlacht, welche wir in Deutjchland als
— 1%5. 7. — Literarifhes Bentraiblatt — 11. Februar. —
238
die von Groß-Görfchen bezeichnen, fondern auf den ganzen
Srühjahrsfeldzug Napoleons. — Hollebens Werl (1) umfaht
den der Darftellung nach jchwierigiten Teil der Mittlerichen
Gejamtfamniung, bejonders jchwierig durch das allmähliche
Eintreten Preußens in den Krieg und die damit zufammen-
hängenden vieljeitigen und äußerjt vermworrenen Vorgänge.
Der Berfaffer ift mit unermüdlihem Fleiße und großem Eifer
an die Löjung feiner Aufgabe gegangen, bat Arhive und
Riteratur Hot benubt, zeigt fih aber fchließlih, wiſſen⸗
Ihaftlih und in Geftaltungsfraft feiner Aufgabe niht ges
wachſen. Ardivaliih betrachtet, darf Hollebens Wert als
da3 fleißigite der ganzen Gruppe angejehen werben; um fo
bedauerlicher ift e3, daß er (nad) der Lifte ©. XI) das
neifenaufche, da8 Boyeniche, da8 Schweriner und das Hanno»
veride Arhiv niht benußt Hat. Sorgfältig in der Angabe
der Truppenjtärfen, übt der Verf. bisweilen eine veritändige
Kritit, bringt mande treffliche Bemerkung, und zeigt bie
und da, mie A B. beim Gefecht von Lüneburg (S. 271,
272), den Rüftungen Napoleons zc., daß er anjchaulich Ichildern
tann. Aber diefe Vorzüge werden leider durch Uebelftände
verdunfelt. Der Verf. beherricht nicht den Stoff, jondern,
man möchte falt jagen, er wird durch den Stoff überwältigt,
und e3 fehlt ihm an Hiftorifher Schulung. Hieraus ergiebt
fih dann alles: ein lojed Uneinanderreihen von Creignifien
und Ercerpten, ein bisweilen fajt Hilflojes Umberjpringen von
einem Gegenftande zum andern, ein Berreißen der gleichen
Sade in verfchiedene Stüde, wiederholtes ſelbſt dreimaliges
Burüdtommen auf denjelben Gegenitand, und jchließlich
ein Berfallen in dürre fchematische Beitbehandlung. Weil
der Berf. fidh feine Kenntniffe nicht zu verfagen vermag,
bietet er zu viel Unmichtiges und Nebenfächliches, infolge
defien das Wichtige nicht Ear hervortritt, ja bisweilen er-
drüdt oder ganz mnebenjächlich erzählt wird. Namentlich
Hären zu zahlreiche wörtlich” wiedergegebene Stüde aus
Briefen, welche zwar bejagen, was der Schreiber beab-
fichtigt, aber nicht, was8 er wirflich tut. Dabei fegt Holleben
bisweilen zu viele, ein andermal zu geringe Kenntnifje bei
Dem Lefer voraus. So erzählt er 3. B. febr verftändig Die
Vorgejchichte der Konvention von Tauroggen, die Hauptjache
aber, den Inhalt der Konvention, vermißt man. Die frans
zöftichen und felbjt die rufiiichen Dinge werden mitunter ges
radezu ffiszenhaft berichtet, die preußifchen daneben zu breit.
Das volle ntereife des preußischen Seneral3 ift bei den
Preußen; das entjpricht aber nicht der Abjicht und dem Titel
des Buches. Auffallend ut der Mangel an Charakteridhil-
derungen; fo hätte auf ©. 81 eine Charafteriftit des Königs
Friedrih Wilhelm gehört, weil deffen Handeln eben auf
feinem Wefen beruhte. Schon die Einteilung des Buches ift
unglüdlih, voran find die Friegerifchen Ereignijje gegeben,
und dann erft weit hinterher die gleichzeitigen politifchen, wäh.
rend doch wohl richtiger mit diejen begonnen wäre. Man ver»
mißt eine innerliche Verarbeitung des Stoffes; die Unklar:
heit der Verhältniffe kennzeichnet fich gewilfermaßen in der Uns
überfichtlichkeit der Darftellung. Wäre wenigfteng am Ende der
Kapitel eine Zufammenfafjung der Vorgänge gegeben, fo
würde den Lefern und Benugern ihre jchiwere Arbeit wenig.
ftens etwas erleichtert fein. Kurz: e8 Handelt jich vielfach mehr
um eine fleißige Sammlung von Notizen, al3 um ein dar:
ftellendes Wert. — Ganz anders Lanrezac (2). Auf ardiva-
fifche Forfchung verzichtet er eigentlich ganz: er begnügt fidh
mit dem, was veröffentlicht ift; aber dies verarbeitet er Har,
beftimmt, überfichtlich, jcharflinnig, lesbar. Wenn er aug
zu fehr.von franzöjifcher Seite ausgeht und die Verbün-
deten vielfach dagegen zurüdtreten, fo zeigt er fih doh ob-
jeftin und läft namentli) den Preußen volle Gerechtigkeit
widerfahren. Bei den NRüftungen mwirtfchaftet er zu viel
239
— 1905. A837. — Literarifhes Zentralblatt. — 11. Februar, —
240
mit theoretifchen Zahlen; fo folte das Heer Napoleons nadh
vollendeter Aushebung ungefähr 650,000 Mann betragen;
viel wichtiger ift, zu willen, daß der Kaifer Ende April in
Deutichland 226,000 Mann mit 457 Gefhügen befaß. Die
preußijche Gefamtrüftung nah vollendeter Mobilmachung
wird auf 250,000 Mann veranjchlagt. Uber al der Feld-
zug begann, zählte man nicht mehr ald 80,000 Krieger.
Nicht felten find die BZahlenangaben ungenau, A. B. daß
Eugen an der Oder 50,000 Mann verfammeln und fie im
Laufe des März auf 80,000 Mann bringen fonnte. Richtiger
wäre geweien, wenn 2. jene mit 41,000 Mann bemeilen und
Hinzugefügt hätte, daß bei Magdeburg ein neues Korps gebildet
wurde, welche am 1. März 23,000 Mann zählte Mit der
geringeren Kenntnis der Sachen bei den Verbündeten hängen
mancherlei Fehler zufammen, fo fennt der Berf. da? pom-
merfche Korps Borftelld nicht, von der Neutralität Schlefiens
hat er eine völlig faljche Auffaffung, aus Hohenmöljen madht
er Hölfen-Mölfen, aus Bwidau: Bwenfau, aus Dresden:
Neuftadt einen Ort Neuftadt, den Waffenftillftand bezeichnet
er noch alg den von Poijhwig ftatt Pläswig, und vieles
andere. Es mangelt und der Raum näher auf die Dinge ein-
zugehen. — Jm ganzen ift zu bedauern, dak niht die beiden
Arbeitsträfte vereint gewefen find: der Fleiß und die Einzel-
fenntnis Hollebeng mit dem Darftellungd- und Gruppierung?
talente Zanrezacd verbunden, würde für die Beit ergeben
haben, deffen wir jegt leider noch entbehren: ein in jeder
Beziehung vollwertige Bud). v. Pflugk-Harttung.
Hohenzollern-Jahrbudh, Forfhungen und Abbildungen zur Sefchichte
der Hohenzollern in Brandenburg-Preußen, brög. von Paul Seidel.
7. Jahrg. 1903. Berlin und Leipzig, Did & Devrient. (VIII,
298 ©. m. Abb. und 43 Vollbildern unb Beilagen. Well, 4 20
Der vorlette Band des Hohenzollern-Sahrbuhs ift im
Sahrg. 1904, Nr. 5, Sp. 159 fg. d. BI. angezeigt worden.
Auh ber jeht vorliegende wird wieder feiner Aufgabe voll.
fommen gereht. Die Yluftrationen gewähren wirkliches
Sintereffe und find trefflich ausgeführt. Von den Auffähen,
be beier Band enthält, ruhen mehrere auf bisher im wejent«
fihen unbenugtem Material und bringen fo dem Hiftorifer
eine erwünfchte Erweiterung feiner Kenntnig und Unjchauung.
Rofer, der Biograph Friedrih des Gr., verwertet feine
reiche Duellenfenntnig zu einer anjchaulidden Schilderung der
Herren und Damen, die fih in der Zeit um 1750 am Ber:
finer Hofe bewegten. Bejonders zu ftatten fommt ihm Hier-
bei Dag erft vor wenigen Jahren der Forfhung erfchloffene
Tagebuch des oftpreußifchen Grafen Ernit Ahasverus Heinrich
von Lehndorf, deffen Original fich im Lehndorfichen Familien-
arhiv au Steinort befindet. Ein oftpreußifches Familien-
ardhiv, nämlich das Dohna’fche zu Schlobitten, hat auch das
Material für den Beitrag von Borkowsh: „Königin Sophie
Charlotte al Mutter und Erzieherin” geliefert. Die Königin
Hatte für ihren Sohn, den fpäteren Friedrih Wilhelm I,
al3 Gouverneur und Oberhofmeifter den Grafen Alerander
zu Dohna gewählt. Arnheim, der bewährte Kenner der
ſchwediſchen Geſchichte, jchildert „Guftan Adolf Brautwer-
bung” als eriten Teil einer Biographie der Gemahlin des
Schwedenkönigs Maria Eleonora von Brandenburg. Krieger
berichtet über die Mrt, wie Die Mitglieder des Hohenzollern:
Haufes ihre Bücher als ihr Eigentum zu bezeichnen pflegten
(Er-Libris, Namenseinfchrift 2c.). Die Anwendung von Er-
Libris-Beihen durch die Hohenzollern Täßt fih bis in bie
zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts verfolgen. Spezielle
Beiträge zur Kunftgeichichte Tiefern der Herausgeber Seibel
ünd Baurat Geyer (in der Bortfegung feiner Erörterungen
über die Baugefchichte des Töniglihen Schlofjes zu Berlin).
In einer Heinen anjprechenden Stizze äußert fih Hinge über
„Seit und Epochen der preußiichen Geichichte”. Wenn er
übrigens ©. 72 behauptet, daß „in die dDumpfen Mafjen bei
uns eigentlich erft feit dem 16. Sahrh. der Strom eines
höheren geiftigen Lebeng eingedrungen ift”, fo fehlt es dod
nit on Nadrihten über geiftige Regungen auch aus Der
borausgehenden Beit. Wenn die Kirche fich veranlaßt fah,
jelbftändige religiöfe NRegungen in der Mark zu unter
drüden, jo können die Maffen doch nicht fo ganz „Dumpf”
gewesen fein. Die „Roloniftenbevölferung” (von der Hinje
ebenda fpricht) befand fih im Mittelalter in beijerer Lage
als Später. Die genannten Beiträge find diejenigen, welde
den Lefer am meiften fefleln werden. Aber auch noch anderes
wird mit Dank aufgenommen werden. Zum Schluß Heben
wir hervor, daß der Preis des Bandes in Anbetracht der
glänzenden Ausftattung ein billiger genannt werden Tomm,
was um fo mehr Anerkennung verdient, al3 man heute fo
oft Anlaß bat, über unzwedmäßig Hohe Bücherpreife zu Hagen.
Hiſtoriſches Jahrbuch. Im Auftrage der Görres-Geſellſchaft hrsg.
von Joſ. Weiß. 26. Band. 1. Heft. München, Herder u. Co.
Inh.: Funk, Die Echtheit der Kanones von Sardika. 1. —
Lauchert, Der Freifinger Weihbiſchof Sebaſtian Haydlauf u. ſeine
Schriſten. — Krirſch, Zum Verhalten des päpſtl. Stuhles bei der
Kaiſerwahl Karls VII u. Franz' J. — Lorenz, Das Alter des heut.
jüd. Kalenders. — Baumgarten, Die Ueberſendung des roten Hutes.
Korreſpondenzblatt des Geſamtvereins d. deutſchen Geſch⸗u. Altert.
Vereine. Red.: P. Bailleu. 53. Jahrg. Nr. 1. Berlin, Mittler & S.
Inh.: Hauptverſammlung des Gcfamtvercing 9.—11. Aug. 1904
in Danzig. (Fortf.) Vortiäge: Warſchauer, Schumacher und
v. Nießen, UÜUeber die Erforſchung der Geſchichte der deutſchen Koloe⸗
niſation im Oſten; Wäſchke, Wie können die Geſchichtsvereine die
Orténamenforſchung fördern? — Roſenfeld, Zum archival. Pro—
venienzprinzip. — Reuſchel, Neue Zeitſchriften für Volkskunde.
Länder- und NRölkerkunde.
Eckert, Max, Grundriss der Handelsgeographie. Band 1. 2.
Leipzig, 1905. Göschen. (XI, 229; XV, 5178. 8.) æ 11, 80.
In dem zunehmenden, von Jahr zu Jahr fchärfer und
rüdfichtölofer fich geftaltenden Wettbeiverb auf dem Welt-
martte wird das Bolt am meiften gewinnen, deffen Kauf:
leute und Industrielle die am gründlichiten unterrichteten
find. Wer die Produftiong- und Konfumtiongverhältnifje
aller Länder am Harjten überfchaut und ihre Einzelheiten
am genaueften fennt, wird die größte Ausficht haben, feine
Mitbewerber aus dem Felde zu Schlagen und dadurch nicht
nur für feine eigene PBerjon den reichften Gewinn davon—
zutragen, fondern auch den WoHfftand feines Volkes zu heben
und für die Zukunft zu fihern. In Deutjchland wird gegen-
wärtig viel für die Ausbildung der jungen Kaufleute durch
ein zwedmäßig organiliertes Sachichulmwefen getan, das die
Spige feiner Entwidlung in den trefflih eingerichteten
Handelshochſchulen gefunden hat, die in den großen Verkehrs:
mittelpunftten aufgeblüht find. Im Bufammenhange damit
iſt auch die Literatur der einzelnen Handelswilfenichaften in
den legten Jahren mächtig angewacjen. Um wenigften Hatte
bei der fat treibhausartigen Entwidlung bißher die Handels-
geographie gewonnen. Allerdings fehlte eë nicht an Qeit:
fäden und Lehrbüchern für die Hand der Schüler, wohl
aber an ftreng wiflenichaftlichen, das weite Gebiet aus-
Ihöpfenden unmmfangreicheren Darjtelungen. Bwar Liegen
mehrere nicht unglüdliche Verſuche vor, aber teils laffen fie
volle Beherrihung des überaus weitichichtigen und zerjtreuten
Stoffes vermifjen, teil3 find fie Ion nach wenigen Jahren
veraltet, da das notwendigerweife aufzunehmende ftatiftifche
Material nur bei rajch folgenden WUuflagen einigermaßen
auf dem Laufenden erhalten twerden fann. Über das
241
— 1905. 47. — Literarifhes Bentralblatt — 11. Februar. —
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fhwierige Problem, den fpröden Stoff zu meiftern, ift fo
anziehend, daß immer neue Bücher diefer Urt auftauchen.
Da3 jüngfte, das hier vorliegt, erwedt einen burchaus
günftigen Eindrud. Schon aus den erften Seiten erkennt
man, daß der Verf. nicht aus grauer Theorie redet, fondern
die Bedürfniffe der Prarid genau kennt und die Erfahrungen
feiner mehrjährigen Lehrtätigfeit an der Leipziger Handels:
hodihule gejhidt verwertet. Die zu Grunde liegenden
geographiichen ZTatjachen betrachtet er im Sinne feines
Lehrers Friedrich Rapel. Wie diejer fucht er überall nach:
zuweilen, daß die Wirtichafts- und Verkehrsverhältniſſe eines
Erdgebietes in engen Beziehungen zu feiner Lage, feinen
orographifchen,, Hydrographiichen, Elimatifchen und ethnolo-
giſchen Verhältniffen ftehen und nur im Zufammenhange
mit biejen verjtanden werden Fönnen. Dazu bat er mit
großem Fleiß eine faft überreihe Fülle von durchgängig
neuem, met amtlichen Duellenwerfen entnommenem ftati-
Niihen Material gejammelt. Der nahe liegenden Gefahr,
über die Maffe des Stoffes die Herrichaft zu verlieren, ift
er im Gegenjab zu manchen feiner Vorgänger glüdlich ent-
gangen, indem er dem Ganzen eine are, wifjenfchaftlich
braudbare Dispofition zu Grunde gelegt und diefe ftreng
durchgeführt Hat. Sein Werk umfaßt zwei Bände. Der
erite enthält die allgemeine Wirtichafts- und Verkehrs»
geograpbie, der zweite diejenige der einzelnen Wirtjchafts:
gebiete nach ihrer politiihen oder natürlichen Gliederung.
Das Deutihe Reich fteht mit Necht im Vordergrunde der
Betrachtung, weil ja die Kenntnis der heimatlichen Exfchei-
nungen die Brüde zum Berftändnis ber fremdländifchen
Berhältnifje bildet. Auch bei der Beiprehung der außer-
deutichen Wirtfchaftägebiete wird fortwährend auf die viel
fahen Wechfelbeziehungen Hingewiefen, die fie mit unferm
Baterlande verknüpfen. Die UWeberjichtlichfeit des Wertes
wird durch die Einteilung in kurze Paragraphen, die Brauch:
barkeit durch zwei ausführliche Sachregifter wefentlich er,
leichter. Wer fih der Einficht nicht verfchließt, daß die
Welt Heutzutage im Zeichen des Verkehrs fteht, und wer
die geographiiden Grundlagen diejed riefig anwachſenden
Verkehrs an der Hand eines gründlich unterrichteten Fad-
mannes fennen lernen will, der wird aus dem Buche reiche
Belehrung und Anregung fchöpfen. V. H.
Gisbuns. Hrg.: H. Singer. 87. Bd. Rr. 4. Braunſchw., Bieweg u. S.
Jnh.: ten Kate, Die blauen Geburtäflede. — Niebus, Das
Ram-Feftfpiel Rordindieng. (Mit 7 Abb.) — Feblinger, Die Neger
der Bereinigten Staaten.
Haturmiflenfihaften. Mathematik,
Beiss, Wilh., Ecuador 1870—1874. Petrographische Untersu-
chungen ausgeführtim mineralogisch-petrographischen Institut
der Universität Berlin. Heft 2: Die jüngeren Gesteine der
ecuatorianischen Ostcordillere von Cordillera de Pillaro bis
zum Sangay sowie die des Azuay u. eines Teiles der Cuenca-
Mulde, bearb. v. F. Tannhäuser. Mit 1 Taf. Die älteren
Gesteine der ecuatorianischen Ostcordillere sowie die des
Azuay u. eines Teiles der Cuenca-Mulde, bearb. von F. v.
Wolff. Berlin, 1904. Asher & Co. (S. 117—304. Gr. A
Bon dem gropen Werte deg verdienftoolen Yorichungs-
reifenden ift ein weiterer Abfchnitt erſchienen, welcher petro-
graphifhe Unterfuchungen der Gefteine der Dftkordillere
Ecuadors enthält. Die erfte Arbeit umfaßt die jungen
Eruptivgefteine des Gebietes von der Cordillera del Pillaro
nadh Süden big zur Mulde von Cuenca und hat, wie ale diefe
Unterſuchungen, nur lokales Intereſſe, wie ja bei den vielen
vorhergegangenen Beröffentlihungen über Hierher gehörige
Gefteine taum anders zu erwarten war. Die zweite Arbeit
behandelt die älteren Gefteine der Dftkordillere vom Cayambe
bi zum Wzuay und der Luenca- Mulde und Hat infofern
allgemeinere nterefje, al3 v. Wolff nachweift, daß diefe
Gefteine dynamometamorph veränderte tonige und fandige
Sedimente mit eingelagerten Diabafen, porphyrifchen Ge
Veinen und Tuffen find, Gefteine, welche den in den Ar-
dennen und im Taunus vorfommenden fehr ähneln. Da
an der Faltung auch Kreideichichten teilgenommen Haben,
ift e3 wahrfcheinlich, daß die bislang fehlenden Schichten des
Paläozoicums, der Trias und des Jura in diefen dyna-
mometamorphen Gefteinen vorliegen. 8.
Buchmann, Franz, Kritische Nachträge zur Flora der nord-
westdeutschen Tiefebene. Leipzig, 1904. Engelmann. (VI,
74 S. Gr.8) 41,2%.
Das Hauptwerk des durch feine rege Tätigkeit in dem
bezeichneten Slorengebiete rühmlichft befannten Verf. ift im
Sabre 1894 erjchienen (vgl. Jahrg. 1894, Nr. 43, Sp. 1565
d. Bl.). Die vorliegenden Nachträge find nicht bloß folche
neu binzugelommener Arten und Fundorte; e8 find vielmehr
legtere einer volljtändigen jyitematiihen Aufzählung aller
im Gebiet vorfommenden Arten an den entiprechenden Stellen
eingefügt, jo daß dieje Zujammenftellung eine jehr bequeme
„Ueberjicht über die Flora des deutichen Nordweitens“ ges
währt, welche durch die am Schluffe gegebene „ftatiftifche
Ueberjicht” (Vergleihung der im Jahre 1894 veröffentlichten
Ylora mit den heutigen Angaben) noch vervollitändigt wird.
Nach Iebierer find im Gebiete bis jebt 1124 Arten aus
109 Familien der Pteridophyten und Blütenpflanzen befannt.
Lssn.
Morgan, Thomas Hunt, Die Entwickelung des Froscheies.
Eine Einleitung in die experimentelle Embryologie. Nach
der 2. engl. Aufl. übersetzt von Bernh. Solger. Leipzig,
1904. Engelmann. (XV, 2931 S. Gr. 8) #6.
TH. H. Morgans 1897 in erfter Auflage erfchienenes
Budh The development of the frogs egg erwies Ré zu ba-
maliger Beit, al3 e3 noh gar feine zufammenfaffenden Dar-
ftellungen des entwidlungsmechanifchen Stoffes gab, al3 un-
gemein nüblich. &3 machte den Anfänger mit dem am meiften
unterjuchten und beftgefannten Gegenjtande entwidelungs»
mechanischer Forfhung gründlich vertraut und Inüpfte daran
in anregender Weile die theoretiihen Betrachtungen. Das
Erjcheinen einer zweiten Auflage beweift am beiten, wie gut
dem Verf. die Löfung feiner Aufgabe gelungen war. Der
von Solger bejorgten deutfchen Ueberjegung hat Morgan
eine Anzahl bemerkengwerter Ergänzungen Hinzugefügt, die
der englifchen Ausgabe fehlen. Auch der Ueberfeher nimmt
gelegentlich zu fachlichen Einwendungen dad Wort.
Cesäro, Ernesto, Elementares Lehrbuch der algebraischen
Analysis und der Infinitesimalrechnung mit zahlreichen
Uebungsbeispielen. Deutsch hregb. v. Gerh. Kowalewski.
Leipzig, ee Teubner. (II, 894 8. Gr. 8. mit 97 Fig.)
. A 1b. l
Diefes Wert, das der Berf. für die mathematische Jugend
Deutichlands beftimmt Hat, ift zweifellos unter alen bisher
erſchienenen Lehrbüchern der algebraiſchen Analyfis das
vollſtändigſte und reichhaltigſte; es bietet aber noch weit mehr,
als die ſonſtigen Lehrbücher dieſer Disziplin zu enthalten
pflegen, denn es entwickelt auf der Grundlage der algebraiſchen
Analyfis auh noh eine Darftelung der Differential und
Sintegralrechnung, allerdings ohne dadurch ein ausführlicheres
Lehrbuch diefer beiden Disziplinen entbehrlih machen zu
wollen. Die vorgetragenen Lehren der algebraifhen Anas
Iyjis werden mit volllommener Strenge entwidelt, Dagegen
lag ed nicht in der Ubficht des DVerf.s eine erjchöpfende Dar-
$s
243
ftellung der Prinzipien zu geben, fein Zwed war vielmehr,
wie er in ber VBorrede fagt, den Lefer fne und ficher zu
einer großen Ernte analgtifher und geometriiher Tatfachen
zu führen. Wirklich ift die Zahl diefer Tatfadhen, die der
Verf. in Säben und befonders in Beilpielen und Uebung®:
aufgaben beibringt, ganz außerordentlich groß. Wie eingehend
und reichhaltig ift, um nur zweierlei zu erwähnen, der Ab-
Ichnitt über unendliche Reihen (S. 118— 177) und der über
algebraifche Gleichungen (S. 377—485). Da3 ganze Wert zer-
fält in 7 Bücher, die folgende Gegenftände behandeln: De»
terminanten , lineare und quadratijhe Formen; Xrrationale
Bahlen, Grenzwerte, unendlide Reihen und Produlte;
Theorie der Funktionen; Romplere Zahlen und Quaternionen;
AUlgebraifhe Gleichungen; Differentialrehnung; Integral—⸗
rehnung. Ein Anhang beipricht die Weierftraßiiche nicht diffe-
rentiierbare Funktion und bringt einiges über Differenzenrech-
nung, über Derivierte von Funktionen von Funktionen und über
Bariationsrehnung. Den deutichen Studenten ift Hier für
einen mäßigen Preig ein umfangreiches Wert geboten, deffen
eingehende Studium ihnen von unfhägbarem Nugen fein
muß und das fie während ihrer ganzen Studienzeit als
Hand- und Nahjichlagebuch begleiten folte. Was ſchließlich
die Ueberjegung angeht, fo genügt e8 zu erwähnen, daß
man ihr nicht anmerft, daß fie eine Weberjegung ift. Der
Ueberfeger Hat ein gutes Sachregifter beigefügt, wie e3 bei
den neueren Erfcheinungen des Teubnerjhen Verlages die
Regel ift. E—l.
Bibliotheca mathematica. Zeitfchrift tr en der mathemat.
MWiffenfhaften. Hrg. von Œ. Eneftröm. 3. FJ. 5. Band. 4. Heft.
Leipzig, Teubner.
Snh.: P. Duhem, Un ouvrage perdu cité par Jordanus
de Nemore: le Philotechnes. — A. Favaro, Nuove ricerche
sul matematico Leonardo Cremonese. — H. Bosmans, Note
sur la trigonometrie d'Adrien Romain. — 4. v. Braunmübhl,
Beiträge sur Gefhichte der Sntegralrehrung bei Newton u. Cotes.
Mit3 Fig) — E. Hoffmann, Die Entwidelung der verfhiedenen
Probleme der Marima der Anziehung. (Mit 8 Fig.) — ©. Eneftröm,
Sé neuc literar. Hilfsmittel zur Verbreitung mathemat.-hift. Kennt
e. — Det, Kleine Bemerkungen zur 2. Auflage von Cantors
" Borlefungen über Srcihichte der Mathematik”.
Aftrenomiiche Nadrichten. Hrög.v.H.Kreug. 167.Bd. Nr. 3990
—91. Hamburg, Maute Söhne.
Inh.: L. Courvoifier, Kimurad Phänomen u. die „jährliche
Refraktion” der Firfterne. — F. Krüger, Farbige Firfterne zwifchen
400 u. 600 nördl. Dellination. — N. lewdokimow, Var. RV
Pegasi. — A. Taf, Neuer Beränderlicher 190.1904 Cassiopeiae.
— W. Ruther, Beobachtungen deg Planeten 1905 PS. — M. C bell,
Ephemeride ded Kometen 1904 d. — M. Wolf, Photograph. Aufe
nahmen von feinen Planeten.
Naturwiffenfhaftt. Rundfhan. Hrög.v.W.Stlaret. 20. Jahrg.
Nr. 4. Braunfhweig, Pieweg u. Sohn.
Sad: W. H. Pidering, Der neunte Saturmond. — ©.
Elmann, Die Phullopoden, Cladoceren u. freilebenden Copepoden
der flandinav. Hochgebirge. Ein Beitrag zur tiergeograph. Biologie
u. Spitematit der arktifchen, nord» u. mitteleuropäifchen Arten.
Medizin.
Hellpach, wiy, Grundlinien einer Psychologie der Hysterie.
Leipzig, 1904. Engelmann. (VIII, 502 S. Gr BI 49.
Der Boben, auf dem der Berf. bei diefer wie bei der
Mehrzahl feiner früheren Arbeiten fteht, fann Durch die beiden
Namen Wundt und Lampreht bezeichnet werden; mit jenem
teilt er die voluntariftifche Grundlage bei der Behandlung
pſychologiſcher Probleme, von diefem hat er die Begriffe der
Neizjamkeit und Lenkjamfeit übernommen, die, bejonders der
leßtere, im Mittelpuntte feiner Unterjuchung ftehen. Er gebt
davon aus, daB Unalyfe und Genefe der Hyfterie hei der
— 1905. 437. — Literarifhes Bentralblatt — 11. Februar. —
244
vorliegenden Aufgabe ftreng zu trennen find. Die Lolali-
fationslehre im Sinne Flehfigd wird weit abgelehnt, eben:
fowenig ift für das vorliegende Einzelproblem von dem
PBrinzipe des „piychophyfiihen Parallelismus“ etwas zu ge-
winnen; Ddiefes ift Au erleben durch die Funktionalität im
mathematischen Sinne, die an Stele einer Formel einen
Begriff einführt. Die Aufgabe jeder Krankeitsforfchung ift
nicht eine ontologifche, fondern einzig eine genetifche, mit
anderen Worten: das Problem des Pathologiichen ift feine
Unterfrage des phHfiologifchen Problems, fondern gehört
ausichließlich der Biologie an. So ift auh das Wefen Der
piychifchen Krankheit ein genetifches. Während als Tërper,
liche Krankheit jede Abweichung der natürlichen Entwidlung
auf den Tod zu bezeichnet werden fann, bie nicht mit Der
natürlihen NRüdbildung fih dedt, wird diefe Definition ungu-
länglich bei den pfychopathiichen Erfcheinungen; für diefe find
als Mapftab ihre Tozialpiyhiihen Wirkungen anzujehen.
Nah ausführlicher Begründung und Verteidigung diejes
Sages geht der Verf. dazu über, deffen Nichtigkeit an dem
Hyfterieproblem zu erproben. Bevor er indefjen diefes jelbft
in Angriff nimmt, fegt er fih mit dem Begriff der Suggeltion
auseinander: ausgehend von dem Verhältnis ded Suggeitiven
zur pfychiihen Kaufalität erklärt er die Suggeftion als einen
Erfolg von fompleter Sinnlofigkeit und Maplofigfeit. (Sinn
und Maß gilt hierbei ald das Kennzeichen aller Erlebnifie,
in denen das Yolgende als im Vorhergehenden begründet
erlebt wird.) Das Hauptproblem wird mit einer vorerft
analytifchen Unterfuchung über die Hyfterifchen Bewegungs:
ftörungen begonnen: fie werden erfannt al3 Bewegungstom:
plere, die in fpradhlihen Begriffen feitgelegt find; die Hyfte-
rifche Lähmung ift eine beiwegungsbegriffliche, ebenfo wie die
byiterifhe Empfindungsftörung eine glied- oder gebildbegriff-
lihe ift. Nicht alle Hyiteriichen Erieinungen find indeljen
pfouchogener Natur, einige, befonders Bar: und Hüperäjthefien
find manchmal rein phufifh bedingt, in anderen Fällen
Suggeftiverjcheinungen ; die An» und Hüperäfthefie ift ars
eine apperceptive Empfindungsauslöfchung oder -Abihwädhung
aufzufafien, die an fi noch nichts pathologifches ut ` die
Verdrängung einer Empfindung dur die ihr entiprechende
Begriffsvorftellung ift ein alltägliher Vorgang. Für die
Ausgeftaltung des intellektuellen Seelenlebeng der Hyfterifchen
ift das Vorherrichen der vorwiegend mit reproduftivem Mate:
trial arbeitenden phantaftifchen Upperception maßgebend; und
bier jchlägt Hd eine Brüde zu dem umfafjenderen Begriffe
der Lenkjamkeit: in ihr it die Schwäche der aktiven Apper:
ception, die für die Phantafietätigfeit bezeichnend ift, am
deutlichiten ausgeprägt. E3 wird im Anfchluffe hieran aus-
geführt, wie die phantaftiiche Upperception fehr wohl mit
der erwähnten harakteriftiihen Empfindungsfhwädung ver
einbar ift, und der bufteriiche Intellekt in dem erörterten
Sinne jedenfall nicht aus einer afjociativen Belonderheit
der Hyiterifchen begriffen werden fann. Die Unzulänglichkeit
der analytischen Unterjuchungsrichtung bezüglich der Aufhellung
des Hüfterieproblem3 ergibt fih aber jchließlich bei der Frage
nah dem Hufterifchen Willen: die piyhophyfiiche Mapftörung
zeigt Héi Dier darin, daß, analog wie bei der Lenkjanikeit,
eine Disproportionalität zwifchen Affett und Wffeltausdrud
beiteht (feine „Difjociation“ zwijchen Affelturfache und Affekt,
wie von anderen Seiten angenommen wurde), und zwar
eine Disproportionalität intenfiver, ertenjiver und qualitativer
Urt; Durch diefe ift der weiteren Unalyfe der Weg verriegelt
und die Unterfuhung auf den genetifchen Weg, die Forjchung
nah den Quellen der Hüfterie, verwiefen. Dieje legtere
fült den dritten Teil des Buches. Als Quellen der Hyiterie
erfennt der Berf. die Verdrängung (hierin mit Breuer und
Freud prinzipiell übereinstimmend, den Begriff aber über
245
dad Infantile und Sexuelle hinaus ermeiternd) und bie
Lentjamkeit; einen dritten Ausgangspunft findet er in der
Ausdrudsgemmung. Dieje drei Faktoren wirken in ber
Weife gemeinfam, daß fich die „Höfterifierung” der Lenkjam-
feit auf dem Wege der Affeltverdrangung vollzieht, unter
Mithilfe der Ienkjamen Wusdrudsjchwäcdhe fowie der phan-
taftiichen Upperception. Das Schwergewicht bei diefer Bes
trachtung3weile legt der Verf. darauf, daß dadurch das Un-
bewußte aus der Theorie der Hyiterie al3 überflüjfig voll-
tommen ausfcheidet. Jn einer Kritif des Begriffes der
Autofuggeltionen, die ftet3 das Unbewußte mehr oder me
niger zu Hilfe nehmen mußten, fommt er zu dem Schluffe,
dab diefe großenteild mit „juggejtiven” Prozeffen garnichts zu
ichaffen haben. Die Spaltung der Hyfterifchen Pigche, für eine
Anzahl Autoren dag Anfangsglied einer Theorie der Hpfterie,
ift ihm das Endglied der Entwidlung, der Gipfel der Hüfteri-
fierung: Spiel und Traum, im normalen Leben die beiden
Endpuntte der Bewußtjeinzspaltung, find im Somnambulismus
(„Zraumifpiel“) verfhmolzen. Den Schluß bilden Ausfüh-
rungen über die jozial-pathologifche Seite des